Kaisers von Marokko haͤtten in demselben Augenblick, wo sie der Franzoͤsischen Regierung alle moͤgliche Versprechungen und Betheurungen gemacht, mit Frankreichs Feinden in Afrika in der innigsten Verbindung gestanden. „Die Regierung von Ma⸗ kokko“, sagt dieses Blatt, „schuͤtzt vor, daß sie den Sultan fuͤr den rechtmaͤßigen Oberherrn von Algier ansehe; doch dies thut wenig zur Sache. Im Mai lief eine von Konstantinopel kom⸗ mende Kriegs⸗Brigg, nachdem sie Bizerte beruͤhrt und sich vor Bugia gezeigt hatte, in den Hafen von Tetuan ein, wo sich, eben so wie zu Tanger, kein Franzoͤsischer Konsul befindet. Dies Schiff setzte sogleich mehrere Beamten des Serails ans Land, die sich, mit Geschenken beladen, nach Mequinez begaben, nachdem sie nicht nur von den Kadi's des Landes, sondern auch von Ma⸗ rabuts, die als Agenten Abdel⸗Kader's zu Tetuan gelten, Be⸗ suche empfangen hatten. Der Emir selbst hat einen Hattische⸗ riff vom Sultan erhalten, und seine Verbindungen sollen sehr ausgebreitet seyn. Und bei dem Allen hat Frankreich schon seit sechs Monaten keinen Konsul zu Gibraltar, obgleich dies der Mittelpunkt ist, von dem aus Marokko seine Intriguen leitet, wo es sich mit Waffen und Proviant versieht.“
Aus Bayonne vom 13. Juni schreibt man: „Don Carlos befand sich am 1ten noch in Villafranca. Man meldet aus Oyarzun von gestern, daß in der Nacht vom 10ten auf den I1ten die bewaffneten Christinischen Trinkaduren, welche bei der Passage stationirt sind, mit Huͤlfe der Fluth sich den von den Karlisten bei dem Kapuziner⸗Kloster Renteria besetzten befestigten Punk⸗ ten naͤherten, aber zum Ruͤckzuge gezwungen wurden. Am I1ten fruͤh des Morgens uͤberfielen die Karlisten zwei Haͤuser, die von zwei Compagnieen Christinos besetzt waren, und ließen die eine Compagnie uͤber die Klinge springen; die andere wurde nur da⸗ durch gerettet, daß sie Unterstuͤtzung erhielt. Die Nachrichten aus Navarra sind unbedeutend. Der General Bernelle ist am Ulten zu Biskareti angekommen, um die Christinische Linie von Valcarlos zu inspiziren.“
Im Phare de Bayonne vom 14. Juni liest man: „Ein Schreiben aus St. Sebastian vom I1ten meldet, daß Lord John Hay an demselben Tage fruͤh um 3 Uhr die Vor⸗ posten der Karlisten bei Renteria angegriffen habe, waͤhrend die Chapelgorris auf dem aͤußersten linken Flügel eine Recognoszi⸗ rung nach dem Kloster von Renteria, worin die Insurgenten sich befestigt hatten, unternahmen. Dieser Versuch mißlang je— doch und um 5 Uhr kehrten sie wieder in ihre fruͤheren Stel⸗ lungen zuruͤck. Die Englaͤnder sind sehr damit beschaͤftigt, sich laͤngs ihrer ganzen Linie zu befestigen, und namentlich haben sie bei der Windmuͤhle und bei Puyo Redouten errichtet. Auch die Karlisten befestigen ihre Stellung bei Hernani. — Bei dem Gefecht an der Passage hatten die Karlisten 9 Englische Soldaten gefangen genommen, die saͤmmtlich auf Befehl des Don Carlos erschossen wurden. Obgleich die strengsten Befehle gegeben worden sind, daß Niemand zu der Wohnung des Don Carlos in Villafranca zugelassen werden soll, so gelang es doch einem entschlossenen Manne, den die Schmuggler, welchen Don Carlos eine sehr große Summe schuldig ist, abgesandt hatten, alle Hin— dernisse zu uͤberwinden und bis zu dem Minister Erro durchzu⸗ dringen. Dieser, erstaunt uͤber die Kuͤhnheit des Boten, entließ ihn mit dem bestimmten Versprechen, daß die Schuld innerhalb vierzehn Tagen berichtigt werden solle. Man sagt, dies waͤre am Sten Denjenigen, welche dem Don Carlos Vorraͤthe geliefert, mitgetheilt und mit der groͤßten Freude aufgenommen vorden.“
Großbritanien und Irland.
London, 17. Juni. Vorgestern begab sich der Prinz von Oranien nebst seinen beiden Soͤhnen, in Begleitung des Prinzen Georg von Cambridge, des Prinzen von Solms und einer Menge Herren vom hohen Adel nach der sogenannten Waffen⸗ schule in St. James⸗Street, um einem Boxkampfe beizuwohnen. Mehrere der beruͤhmtesten Boxer produzirten sich vor dieser hohen Gesellschaft; doch lief Alles unblutig ab.
In der Dienstag⸗Sitzung des Oberhauses beschwerte sich der katholische Lord Stourton daruͤber, daß die Schneidergilde von St. Johannes dem Taͤufer in Dublin eine Bittschrift ge⸗ gen ihn eingereicht habe, die seine Ehre als Pair beleidige, in⸗ dem er des Meineids beschuldigt werde, weil er fuͤr die Irlaͤn⸗ dische Kirchen-Bill gestimmt habe. In derselben Sitzung wurde eine Bittschrift von 8000 Einwohnern Manchesters fuͤr die Amendements des Oberhauses zur Corporations⸗Bill ein⸗ gereicht.
Den groͤßten Theil der Unterhaus-Sitzung am Dienstage fuͤllte eine persoͤnliche Debatte zwischen den Herren O'Connell, Kearsley, Richards und Walter (Eigenthuͤmer der „Times“) aus. Der Letztere hatte naͤmlich geaͤußert, es waͤre besser, sich fuͤr 2 oder 3 Millionen Irlaͤnder zu interessiren, die nichts zu leben haͤtten, als Irland durch Maßregeln aufzuregen, die nicht Einem unter zehntausend Irlaͤndern nuͤtzen koͤnnten. Hieruͤber ereiferte sich Herr O'Connell und fragte den vorigen Redner, ob er wohl einen Artikel fuͤr die „Times“ zu schreiben glaube: es waͤre besser, wenn der ehrenwerthe Herr nicht mehr auf dieser Seite des Hauses sitzen bliebe (Herr Walter hielt sich naͤmlich fruͤher zu den Whigs), denn er habe mit dieser Seite nichts mehr zu schafsen. Im weiteren Verlaufe bediente sich O'Connell so scharfer Ausdruͤcke, daß der Sprecher einschreiten mußte. Hr. Richards meinte, es waͤre nicht uͤblich, poͤbelhafte Formen hier⸗ her mitzubringen. Selten sind wohl so unanstaͤndige Redensar⸗ ten im Parlamente vorgekommen. O Connell sagte naͤmlich, so gut man ihn verstehen konnte, die Reden eines Mitgliedes roͤ⸗ chen nach dem Rinnsteine, und trotz dem Geschrei, das sich nun erhob, nahm er seine Aeußerung nicht zuruͤck, obgleich mehrere Mitglieder bemerkten, daß alle Achtung vor den Diskussionen des Unterhallses auf diese Weise verloren gehen muͤsse.
Der Grund, weshalb in der gestrigen Sitzung des Unter— hauses Sir John Hobhouse und Oberst Sibthorp so scharf an einander geriethen, daß der Sprecher und viele andere Mitglie⸗ der sich dareinlegen mußten, war folgender: Der Letztere hatte uͤber eine Aeußerung des Ersteren gelacht, worauf dieser etwas von „Narren⸗Gelaͤchter“ fallen ließ. Beide Mitglieder verlie⸗ ßen das Haus, wurden aber sogleich wieder vor die Schranken beschieden. Oberst Sibthorp erklaͤrte, er sey ein alter Kriegs⸗ mann und duͤrfe nichts auf seiner Ehre sitzen lassen. Der Kanz⸗ ler der Schatzkammer trat jedoch fuͤr Sir John Hobhouse auf und behauptete, der Letztere habe sich nur auf ein Lateinisches Sprichwort bezogen, aber den Obersten nicht beleidigen wollen. Am Ende meinte der Oberst, wenn diese Erklaͤrung von Sir J. Hobhouse selbst ausgehe, so gebe er sich damit zufrieden, sonst wuͤrde er lieber seinen Sitz im Parlamente aufgeben, um sich der Autoritaͤt des Sprechers zu entziehen, ehe er etwas auf sich haften ließe, was wie Schimpf oder Beleidigung aussaͤhe.
Die vom Unterhause ernannte Kommission, welche die Gruͤnde aufsetzen soll, weshalb dasselbe in Bezug auf die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill mit dem Oberhause nicht uͤbereinstimmen kann, besteht aus folgenden Personen: Lord John Russell, dem Kanz⸗
ler der Schatzkammer, Lord Morpeth, dem General⸗Prokurator fuͤr Irland, Lord Howick, Sir John Hobhouse, dem General⸗ Prokurator und dem General⸗Fiskal fuͤr England, den Herren Bernal, O'Connell, Schiel und Sir John Wrottesley.
H'Connell wird jetzt fast uͤberall hin von seinem angeblichen Sohne, Henry O'Connell oder Henry Courtenay, wie derselbe nach seiner Mutter heißt, verfolgt. Auch vorgestern in der zu Gunsten des Herrn Buckingham gehaltenen Versammlung hatte Ersterer kaum ausgeredet, als der junge Henry ihn beim Rock⸗ schoße faßte, mit den Worten: „Sie reden von Gerechtigkeit, erweisen Sie mir erst mein Recht, ich bin Ihr Sohn.“ Es erhob sich ein großer Tumult, O'Connell verließ das Zimmer, und der Pseudo⸗O'Connell wurde zur Thuͤr hinausgeworfen. An demselben Abend trat Henry O'Connell in dem Theater der Koͤvigin als Norval in der Tragoͤdie Douglas von Home (Lord Kaimes), und seine Mutter, Miß Courtengy, als Lady Norval auf. Er hatte Einladungen zu seinem Benefiz herumsenden lassen, in denen von der Hartherzigkeit seines Vaters die Rede war. Doch war das Publikum nicht eben zahlreich. Zwischen dem Trauerspiele und der darauf folgenden Posse: „Der Irlaͤnder in London“, sollten mehrere Musikstuͤcke gespielt werden; allein es fand sich, daß Henry O'Connell die Virtuosen nicht vorausbezahlt hatte, worauf diese sich zu spielen weigerten. Das konnte der Gallerie nicht entgehen, welche die Acteurs und Musikanten mit einem Hagel von Re⸗ densarten begruͤßte, der sich bald in Apfelsinen⸗Schaalen, faule Stachelbeeren und falsche Sechslinge verwandelte. Die Musi⸗ kanten schienen indessen ihre Plaͤtze behaupten zu wollen, und hatten ihre Huͤte aufgesetzt; allein nun drang das Parterre in das Orchester ein, und es setzte einen regelmaͤßigen Faustkampf. Am Ende wurde die Ruhe hergestellt und das Stuͤck zu Ende gespielt.
Der Schottische Geistliche Herr Brewster hat von den dor⸗ tigen kirchlichen Behoͤrden durch alle Instanzen hindurch einen Verweis daruͤber erhalten, daß er dem Schmause beigewohnt, der in Paisley zu Ehren O'Connell's gegeben wurde.
Ein Geistlicher der neuen katholischen Sekte, die sich in Irland gebildet hat, meldet in einer Dubliner Zeitung mit großer Freude, daß in Bir am 5. d. die Messe in Englischer Sprache und mit zweckmaͤßigen Aenderungen abgelesen sey.
Der Times zufolge, wird am naͤchsten Montag oder Dien⸗ stag vor dem Gerichtshofe der Common Pleas, falls bis dahin vier andere jetzt vor demselben schwebende Sachen abgemacht sind, der Prozeß zwischen Herrrn Norton und Lord Melbourne beginnen.
Am 15ten wurde eine Versammlung von Freunden des Parlaments⸗Mitgliedes Herrn Buckingham gehalten, welcher fruͤ⸗ her ein Journal in Kalkutta herausgegeben hat, durch die Un— terdruͤckung desselben von Seiten der Behoͤrden der Ostindischen Compagnie bedeutende Nachtheile erlitten, und ungeachtet wie— derholter Versuche keine Anerkennung seiner Beschwerden von Seiten des Parlaments hat erlangen koͤnnen. Seine Freunde wollen ihn jetzt durch eine Subscription zu entschaͤdigen zu su⸗ chen, zu welcher unter Anderen Lord William Bentinck, der letzte General⸗Gouverneur von Indien, welcher in jener Ver— sammlung den Vorsitz fuͤhrte, einen Beitrag von 20 Pfd. bei⸗ gesteuert hat. Es sind bis jetzt 1300 Pfd. zu diesem Zwecke eingegangen. 1
Am 13ten d. wurde in Limehouse fuͤr Rechnung der Allge⸗ meinen Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft der „Falcon“, ein neues Dampfschiff mit zwei Maschinen, jede von 60 Pferde-⸗Kraft, nach einem verbesserten Prinzip erbaut und eingerichtet, vom Stapel gelassen und darauf ein Schmaus gefeiert. Als des Herrn H. W. Attwood Gesundheit ausgebracht wurde, bemerkte dieser, daß die Gesellschaft jetzt Eigenthuͤmerin einer Flotte von mehr als 20,000 Tons Gehalt sey, bestehend aus mehr als 40 der schoͤnsten Dampfschiffe.
In Portsmouth wurde kuͤrzlich der Rumpf des ehemaligen Linienschiffes „Bellerophon“, auf welchem Napoleon nach St. Hellena abgefuͤhrt worden war und das zuletzt unter dem Na— men „Captivity“ als Blockschiff zum Gefaͤngniß fuͤr Verbrecher gedient hatte, in das Dockwerft bugsirt, um abgebrochen zu wer— den. Das Kupfer an diesem Schiffe, das im Jahre 1826 mit den von Sir Humphrey Davis erfundenen sogenannten prolec- sors, Eisen⸗- oder andern Metallstreifen, die, uͤber dem Kupfer befestigt, dieses vor der Oxydirung schuͤtzen, versehen worden war, ist noch jetzt, nachdem es zehn Jahre lang der Fluth ausgesetzt ge— wesen, fast ganz von Gruͤnspan frei.
Die Britische Kriegssloop „Gannet“ hat am 16. April zu Nassau in Nord-⸗Amerika den unter Portugiesischer Flagge segeln— den Schooner „Creole“ aufgebracht, der mit 300 Sklaven am Bord an der Westkuͤste von Hayti genommen wurde. Der fuͤr die Sklaven bestimmte Raum war nur zwei Fuß hoch.
Aus Athen sind Nachrichten bis zum 19. Mai hier ein⸗ gegangen. Das Land war vollkommen ruhig. Die Bekannt⸗ machung der Koͤnigl. Verordnung in Bezug auf die Leitung der Regierungs⸗Angelegenheiten waͤhrend der Abwesenheit des Koͤnigs hatte einen guten Eindruck auf das Volk gemacht. Der Kanzler, Graf Armansperg, wurde an dem genannten Tage von Patras, wohin er den Koͤnig begleitet hatte, zuruͤckerwartet.
Es ist ein Omnibus⸗Fuhrwerk nach Athen verschifft worden, auch geht ein Gas-Apparat nach Konstantinopel ab, zum Behuf der Erleuchtung eines Theils dieser Hauptstadt.
Fuͤr die Fahrt auf dem Dampfboote von New⸗York nach Providence (eine Strecke von 200 Englischen Meilen) zahlt man jetzt nur einen Dollar.
Ueber den Stand der Angelegenheiten in Mexiko enthaͤlt der Globe (außer dem gestern Mitgetheilten⸗ noch Folgendes: „Es sind uns offizielle Depeschen des Generals Santana zuge⸗ gangen. Sie enthalten detaillirte Berichte uͤber die Wegnahme von Golinet, Guadalupe, Copano, Vittoria und verschiedener anderer Punkte in Texas, nebst Artillerie, Munition, Lebens⸗ mitteln u. s. w. Unter den Gefangenen befanden sich auch der Oberst Ward mit zehn Offizieren und 90 Gemeinen und der Oberst Fannin mit 300 Mann und sieben Kanonen. Letzterer schlug eine Capitulation vor, allein der General Urrea verlangte Ergebung auf Discretion. Saͤmmtliche Gefangene sind nach Golinet und von da nach Vittoria transportirt worden. Die Nachrichten von ihrer Ermordung ist ein Maͤhrchen, das erfun— den wurde, um die Theilnahme der Vereinigten Staaten zu er⸗ regen. Die Merxikanische Regierungs⸗Zeitung vom 13. April enthaͤlt auch eine an den Praͤsidenten von Texas gerichtete Depesche des Obersten Travis, welcher Olamo verthei⸗ digte und bei der Erstuͤrmung dieser Festung getoͤdtet wurde. Sie ist aus Olamo vom 3. Maͤrz datirt, und nachdem ein aus⸗ fuͤhrlicher Bericht uͤber die Belagerung bis zu dem genannten Tage gegeben worden, heißt es darin: „„Alle Buͤrger dieser Stadt, mit Ausnahme derer, die sich bei mir in der Festung befinden, sind unsere Feinde. Wir sollten sie daher fuͤr Feinde des Staates erklaͤren und ihr Vermoͤgen, zur Bestreitung der
Kriegskosten, konfisziren.““ ) — Am 12. April legte der in nisti 8 lit Kongreß Bericht uͤber den Zustand der Finanzen vor und schloß 1
mistische Praͤsident der Republik Mexiko dem
den Worten: „„Diese Darlegung wird ohne Zweifel den
greß bestimmen, unverzuͤglich Maßregeln zu ergreifen,
Maͤngeln, welche die Regierung so sehr in Verlegenheit, dauernd abzuhelfen, und eine Kommission zu ernennen, di
um
Verbindung mit dem Finanz⸗Minister diejenigen Maßregeln⸗ zuschlagen haben wuͤrde, welche in dieser Beziehung fuͤr 6
erachtet werden.““
dem Kredit und den Interessen Mexiko's vorzuͤglich lig dargestellt. — Die Merxikanische Regierung
r Die zunehmende Last der auswà Schuld, von der keine Zinsen gezaͤhlt und keine Oblig getilgt werden, wird von dem Minister in seinem Berichte
akrtsg otior nachh hat
term 21. April ihren Gesandten am Britischen Hofe,; -9' .6
üor Santa-Maria angewiesen, die ruͤckstaͤndige 3 dem mit den Inhabern von Obligationen im Jahre troffenen Uebereinkommen gemaͤß, sogleich zu kapitalisire
insme 18n n. hr
hat sie ihn benachrichtigt, daß der interimistische Praͤsiden reits der legislativen Macht diejenigen Maßregeln vorgesch
habe, wodurch in Zukunft die puͤnktliche Zahlung de
gesichert werde. — Man ist es der Regierung der ve
r A ein,
Staaten schuldig, zu erwaͤhnen, daß ihre Marine, Ofsizine
rechtlich handeln. Sobald es bekannt war, daß der
cible“, ein zu Neu⸗Orleans fuͤr den Dienst der Texianer
ruͤstetes Fahrzeug der Vereinigten Staaten, an der K.
Texas Fahrzeuge weggenommen habe, die den Mexikantn
bensmittel zufuͤhrten, so machte der Befehlshaber des sacola stationirten Kriegsschiffes sogleich Jagd auf den
S,n 71
Rcvia.
ds üste 1
zu he
„Im
cible“, nahm ihn und brachte ihn nach New⸗Orleans, h
ihn des Seeraubes anklagte.“ IT 1ö
“ Amsterdam, 18. Juni. Imhiesigen Staatspapierhandan es diese Woche außerordentlich still her, und weisen die unterschiege Course nur ganz geringe Abweichungen nach; besonders von Holläͤnch Fonds hat sich die Speculation ganz entfernt, indem fast gart
darin Stand blieben. Schuld⸗Dokumenten der Fall, und auch Spanische fanden
umging und die Preise fast nominell auf ihrem ven Dasselbe war mit Russischen und „Oesterreccht
vn
gen Umsatz bei geringen sich nach den Notirungen von auswimg
Märkten richtenden Preisveränderungen. b auf welche sich schon vorige Woche die Aufmerksamkeit de
Griechische Obligate
r Ch
lanten einigermaßen lenkte, sind dieser Tage etwas eifriger . worden, was ihren Preis bis 23 ½ à 24 2 pECt. gesteigert hat⸗
den Süd⸗Amerikanischen Effekten ging es mit Kolumbischen
„
-
ruanischen Obligationen in Folge höherer Notirungen von n
auch hier etwas besser. cours wieder auf 3 ½ à 4à pCt. gewichen. — Der Umsatz gen Getraidemarkt hat sich diese Woche gänzlich auf dringe
Das Geld ist weniger selten und derz
an de⸗
dürfniß beschräuft, wobei die vorigen Preise angelegt wurda, eingetretene fruchtbare Witterung machte die Verbraucher zunte tend; gauz kleine Quantitäten 132. 133 pfd. Rheinischer Wehn gen aus dem Entrepot gestern zu 172, 175 und 180 Fl. ab.
Schweden und NbeZe Stockholm, 14. Juni. er Vorstellung der Norwegischen Regierung beschlossen, Ernennungen zu Konsulaten, so wie uͤberhaupt zu Poster
Se. Maj. der Koͤnig haben
daß 7, be-
die Befoͤrderung des Handels und der Schifffahrt der verin ten Koͤnigreiche im Auslande bezwecken, kuͤnftig in dem meinin Schwedisch⸗Norwegischen Staatsrathe vorgenommen veden
len.
Norwegens Handels⸗Verhaͤltnisse in 52 1 1¼
Florenz, Herr J. W. Bergmann, ernannt.
rere Konsulats⸗Ernennungen in Italien stattgefunden.
In Folge dessen ist zum Agenten fuͤr Schwaͤenz! Italien der Geschoͤftong Noch haben u
De
Konsul in Bremen, Herr Olof Berg, ist nach Antwerpen
setzt.
Ferner ist der Premier-⸗Lieutenant bei der Marint, 1
E. A. Goßelmann, mittelst Koͤnigl. Beschlusses vom 1. süt
d. J. nach Mexiko und den Suͤd⸗ geschickt worden, um. de b von Handels⸗Verhaͤltnissen mit jenen
SEö
Warschau, 19. Juni. Auch den ganzen gestri
Gegenden einzuzi
Amerikanischen Republita daselbst die Aufschluͤsse uͤber Anknit
ehen
gen;
uͤber wurde noch von verschiedenen Seiten Wolle auf den
gen
der Bank besindlichen, an 10,000 Centner hier gelager
Markt gebracht, und es sind jetzt, mit der in den 2
3†
hofft heute, wo der Wollmarkt zu Ende geht, noch auf
tende Kaͤufe.
Auf den letzten hiesigen Getraide⸗Maͤrkten zahlte den Korzez Roggen 7 6 — 8 ½ Fl., Weizen 8 — 8 ½ Fl. und Hafer 6—7 Fl.
e“ 1 W Muͤnchen, 16. Juni. Dem Vernehmen nach,
7
13 — 17 Fl,
na
ans
man die Ruͤckkehr des Koͤnigs Otto in zehn bis zwölfꝛc
Der Koͤnigl. Franzoͤsische Gesandte, gestern Abend in seinem Hotel auf der zendes Fest, welches durch die Gegenwart Hofes verherrlicht wurde. Es war Feier der Ankunft Sr. Mgjestaͤt des stimmt, inzwischen machte die Nachricht von dem Ude nigs von Sachsen, wo fruͤher Hr. v. Bourgoing als Gesandte Hofes akkreditirt war, einen Aufschub schicklich und not und so konnte erst gestern en, w feinste Aufmerksamkeit, Geschmack und Kunstsinn erschopf um es der hohen Gaͤste wuͤrdig zu machen. Hrn. Gesandten, ohnedies
Baron v. Beourgolt,se Ludwigsstraße 1. 8G des genne dasselbe eigenanh,
Koͤnigs Otto Fade des!
rse
hwem Abend ein Fest stattfinden, wo⸗ ”-
t wad
Die Wohnunae mit großem Geschmack und Auf
moͤblirt, war fuͤr diesen Abend noch besonders glanzen
schmuͤckt und erregte die Bewunderung und das
ler Anwesenden. Vereinigung geistreicher und kunstsinniger Dilettanten sern hoͤchsten Staͤnden. Zuerst Schiller's Ballade, der Gang nach dem Eisenhammer. Victor Hugo: Lazzara, eine Erzaͤhlung aus dem L kischen Kriege. Nach jedem Abschnitte des Gedichts darin enthaltene Erzaͤhlung in Tableaux ausgedruͤckt, der hoͤchsten Wahrheit und Illusion vor den freudig Blicken entfaltet wurden. Die kostbare Waffensamm Gesandten, besonders an Tuͤrkischen Waffen, die Feldzuge gegen die Tuͤrken herruͤhrt, dem er als ruͤhmlich beigewohnt, so wie die glaͤnzenden Kostuͤme, Darstellung die lebendigste Folie. Die so reich als geschmackvoll angeordnet. Um dem Heere einen neuen Bes nung lang und treu geleisteter Dienste zu geben, de 8 bestimmt, daß die eingefuͤhrten (in weißen Sr Haͤlfte des linken Oberaͤrmels bestehenden) Capitulati fuͤr die Summe der zuruͤckgelegten Dienstjahre — jaͤhrigen Capitulationen berechnet — auch wem
Beweis Allerhöchster⸗
Vergngh Zur Unterhaltung der Gesellfchaft wurdc groͤßere Darstellungen in lebenden Gemaͤlden gegeben, vonß
09
Fridol⸗ Dann eine Balln Griechiste
want
welche aͤberrist
lung; sal
Bewirthung w
Aner 9 -
auf
5·Ziil 31
z diese dehause viele Ueb
abschie
dung unterbrochen oder im Einstandsverbande vollstreckt rtheilt werden duͤrfen. Diese Koͤnigl. Entschließung vom, 29sten v. M. 8” enthaͤlt unter vielen Einzelheiten ende Bestimmungen: Den ersten Grad der Auszeichnung ich eine Borte am Arme erhaͤlt derjenige Unteroffizier und ildat im aktiven Dienste, dessen bereits zuruͤckgelegte Mili⸗ Dienstzeit sich auf volle 6 Jahre berechnet; so ferner 2 oder Vorten fuͤr 12 oder 18 solcher Jahre. Stellt sich die ge— unte Dienstzeit eines Unteroffiziers oder Soldaten im akti⸗ Dienst auf volle 24 Jahre, so wird das betreffende In— uum als Veteran erklaͤrt und mit dem vierten Grad der gzeichnung, durch einen runden Schild auf der Brust ge⸗ Betraͤgt die Dienstzeit 40 Jahre, so wird dem Un⸗
iiwier oder Soldaten der fuͤnfte Grad der Auszeichnung h einen sternfoͤrmigen, achteckigen Schild auf der Brust theil. Es ist Pflicht der Kommandostellen, daruͤber wachen, daß bei einer durch Verabschiedung unterbro⸗ nen Dienstzeit die fruͤheren Dienstmomente genau ermittelt den, damit die Zeit der Dauer der Verabschiedung oder des ztritts nicht mit zur Dienstzeit eingerechnet werde. Ein sodischer Urlaub hat auf diese Berechnung keinen Einfluß, egen begruͤndet die in ständigem Urlaub zugebrachte Zeit e Anspruͤche. Die mit dem Veteranen⸗Schilde gezierten Un⸗ öfftziere und Soldaten sind von allen kleinen Diensten und beiten (Fatiguen) befreit, und sind dabei nur als Aufseher zu wenden. Auch darf ein Veteran wegen Dienst-⸗ oder polizei⸗ er Vergehen mit keiner Leibesstrafe, sondern nur mit Arrest hgt werden. Bei der Aufnahme in die Veteranen⸗- oder In⸗ den⸗Anstalt soll die fruͤher erworbene Grad⸗Auszeichnung getragen werden. Die in diesen Versorgungs-Anstalten zu⸗ rachte Zeit giebt jedoch eben so wenig, als die Zeit im Pen⸗ nsstande, einen Anspruch auf die fragliche Auszeichnung. iit ein Veteran in den Pensionsstand, oder erhaͤlt er eine Ci⸗ Anstellung, so darf er den Schild auch auf dem buͤrgerlichen ide forttragen. Die Auszeichnungen des ersten, zweiten und ten Grades duͤrfen zwar auf der Buͤrger⸗Garde⸗Uniform, nesweges aber auf irgend einer andern Kleidung fortgetragen den.
Muͤnchen, 17. Juni. Seine Majestaͤt der Koͤnig begaben ch gestern Abends mit Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und Ih⸗ Majestaͤt der verwittweten Kaiserin von Oesterreich auf die Sternwarte, wo auch Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Wittwe ch gleichzeitig einfanden, um einige merkwuͤrdige Gegenstaͤnde
immel durch den großen Refraktor zu beobachten.
Dem Vernehmen nach ist die Abreise Ihrer Koͤnigl. Ma⸗ zten in das Bad zu Bruͤckenau auf den 2gsten d. festgesetzt. ejüngeren Koͤnigl. Kinder werden am 28sten d. das Schloß Nymphenburg beziehen. Se. Maj. der Koͤnig Otto wird, man hoͤrt, Se. Koͤnigl. Aeltern nach Bruͤckenau begleiten Hvon da aus mit Sr. Koͤnigl. Mutter eine Reise nach Ma⸗ bad antreten.
Se. Hoh. der Herzog Max hat eine Reise durch die Schweiz h Frankreich unternommen. Ein großer Theil unserer Fa⸗ jen der hoͤheren Staͤnde hat schon Muͤnchen verlassen, um aufs Land oder in die Baͤder zu begeben.
Der Franzoͤsische Gesandte, Baron v. Bourgoing, ist heute hnach Verona abgereist, um dort mit den Herzoͤgen von seans und von Nemours zusammenzutreffen und sie zu begruͤßen.
[Karlsruhe, 17. Juni. Se. Durchl. der regierende Her⸗ Wilhelm von Braunschweig ist, von London kommend, heute rgen hier eingetroffen und hat, nachdem Hoͤchstdieselben her in dem Gasthofe zum Englischen Hof abgestiegen waren, die Einladung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs, die bhnung in dem Großherzogl. Schlosse angenommen.
Darmstadt, 18. Juni. heute erschienene Regie— ngsblatt enthaͤlt: I. Gesetz vom 14. Juni d. J., die Aus⸗ rung des Artikels 92 der Verfassungs⸗Urkunde hinsichtlich ßerer Werke der Gesetzgebung betreffend, aus 11 Artikeln be⸗ end. — II. Folgende Bekanntmachung des Großh. Ministe⸗ is des Innern und der Justiz vom 24. Mai d. J.: „Nach⸗ a durch aͤltere, insbesondere mittelst Allerhoͤchster Verordnung 20. Sept. 1807 eingeschaͤrfte Gesetze vorgeschrieben ist, daß Landeskinder, die sich den Studien widmen, die inlaͤndischen mnasien, sowie die Landes⸗Universitaͤt, zu besuchen, und daß enigen, welche das Universitaͤts⸗Studium nicht vorschriftsmaͤ— gemacht haben, zu keiner, eine gelehrte Bildung voraus— uden Bedienung zugelassen werden sollen, diese An— nungen auch in den, auf das Studiren und die düͤfungen Bezug habenden Edikten und Vollziehungs⸗
rden, e
Das
ednungen wiederholt beruͤcksichtigt sind; gleichwohl diesen
ischisten in neuerer Zeit nicht uͤberall gehoͤrig nachgelebt
ten ist, so haben des Großherzogs Koͤnigl. Hoh. allergnaͤ⸗ me zu befehlen geruht, daß die betreffenden Anordnungen durch e Bekanntmachung im Regierungsblatte in Erinnerung ge⸗ icht, deren genaue Befolgung eingeschaͤrft werde, und daß nnem Inlaänder, welcher im inlaͤndischen Staats⸗oder Kirchen⸗ iste angestelt werden will, der Besuch einer auswaͤrtigen dnversitͤt ohne die vorher einzuholende, ausdruͤckliche Erlaub⸗ Sds Ministeriums des Innern und der Justiz gestattet sey, d deß diejenigen Inlaͤnder, welche sich etwa ohne Erlaubniß c gen Lehranstalten befinden, verbunden seyn sollen, hihges Laufs des gegenwaͤrtigen Semesters die fehlende 8 iß nachzusuchen. Diese Allerhoͤchste Entschließung wird hen gr allgemeinen Kenntniß gebracht, und werden die be⸗ Üätes Behoͤrden hierdurch angewiesen, insbesondere bei der asung zu den Pruͤfungen sich danach zu achten.“
1 srankfurt a. M., 19. Juni. Eine zahlreiche Gesellschaft, aus angesehenen Personen des Senats, der Buͤrgerschaft, .der Kaufmannschaft und aus den vorzuͤglichsten Kuͤnst 8 Hhhss bestand, gab gestern dem Herrn Rossini in dem üt sch 1 issement „Main⸗Lust ein glaͤnzendes Fest. Man vne 18 die Plaͤtze, um dem beruͤhmten Komponisten akei 9 moͤglich zu seyn, von dessen Geiste und Liebenswuͤr⸗ * Anwesende bezaubert waren.
8 Gbvbei. V sergel⸗ 11. Juni. Die Erwartungen, daß man bei dem an gan ü ein betraͤchtliches Steinsalzlager finden werde, sind hes uoh 1 Erfuͤllung gegangen. Nachdem zwei kleine, durch dere Ger getrennte Salzschichten, die eine von 8“ die en g8 ““ waren, gelangte man am Ende 1 h cche auf ein groͤßeres Lager, dessen Maͤchtigkeit h nnc ermittelt ist, da bis jetzt erst 4 von demselben t außfe 8 Wie verlautet, will Herr Glenk seine vor einem sei, eine Lne Fmen Bohr⸗Arbeiten in der Naͤhe von Buben⸗ ortigen unde von Liestall, demnaͤchst wieder aufnehmen, da geognostischen Verhaͤltnisse mit denen am rothen
ebereinstimmung zeigen
715
It gagenmn
G Mailand, 13. Juni. Nachrichten aus Florenz vom 11. Juni zufolge, verweilte Se. Majestaͤt der Koͤnig beider Sicilien fortwaͤhrend in dieser Stadt, wo auch Ihre Koͤniglichen Hohei⸗ ten der Prinz und die Prinzessin von Salerno, nebst Ihrer Tochter am 10ten Abends eingetroffen waren.
In Livorno ist eine Amerikanische Escadre, aus zwei Fre⸗ gatten von 52 Kanonen, einer Korvette von 24 und einem Schoner von 12 Kanonen bestehend, vor Anker gegangen. Sie Kes sich spaͤter nach Neapel, Malta, Athen und Smyrna be— geben. .
Rom, 7. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Unsere Fi⸗ nanzen bessern sich zusehends, so wie der Staats⸗Kredit vielleicht nie ein solches Vertrauen genoß, als gegenwaͤrtig. Dieses Alles ist das Werk von wenigen Jahren, waͤhrend fruͤher die Aus⸗ sichten sehr duͤster waren. Man hoͤrt nicht mehr klagen, daß die Zinsen der Staats⸗Schuld nicht bezahlt wuͤrden und daß kein Geld in den Kassen vorhanden sey, kurz das Roͤmische Fi— nanz⸗System hat sich so gut gestaltet, daß man einer frohen Zu⸗ kunft entgegensehen darf. Der so viel angefochtene Tesoriere, Monsignore Tosti, hat sein Wort, in sein Departement einen geregelten Geschaͤftsgang zu bringen, gehalten; alle Zahlungen im In⸗- und Auslande werden puͤnktlich geleistet, und wenn keine unvorhergesehenen Umstaͤnde eintreten, so kann man annehmen, daß die Wunden, welche die ungluͤcklichen Re⸗ volutions⸗Jahre dem Staate schlugen, bald voͤllig geheilt seyn werden. Kuͤrzlich wurden die eingeloͤsten Schuldscheine des ver⸗ flossenen Jahres, nach Anordnung des Amortisations⸗Gesetzes, im hiesigen Stadthause oͤffentlich verbrannt; auch sind die Zins⸗ zahlungen der inlaͤndischen Schuld fuͤr das naͤchste halbe Jahr durch oͤffentliche Bekanntmachung angekuͤndigt.
Der Koͤnigl. Preuß. Gesandte am hiesigen Hofe, Geheime Legationsrath Bunsen, hat uns gestern verlassen, um bis End dieses Monats sich in Neapel aufzuhalten. 8
“ Spanien. 1
Madrid, 7. Juni. In der Revista liest man: „Wir glauben, daß die Regierung heute einen außerordentlichen Cou⸗ rier aus Paris erhalten hat, der sehr wichtige Nachrichtsn uͤber⸗ bringt. Der General Alava, diesseitiger Botschafter in Paris, hat eine Audienz bei dem Koͤnige Ludwig Philipp gehabt, worin derselbe sich sehr guͤnstig uͤber die Ordnung und Regelmaͤßigkeit ausgesprochen, die bei den letzten Veraͤnderungen in Spanien geherrscht haͤtten.
Mad rid, 8. Juni. Der General Cordova wird vor seiner Abreise, die auf den Sonnabend festgesetzt seyn soll, noch einer von der Koͤnigin in Person abzuhaltenden Revue der hier be⸗ findlichen Truppen beiwohnen.
Dem Espahol zufolge, wird der Oberst Valdez wegen der Niederlage bei Bañon vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Im Echo liest man: „Der Kriegs⸗Minister hat einen Be⸗ richt aus Logo vom 31. Mai serhalten, aus welchem hervorgeht, daß der Karlistische Anfuͤhrer Villaverde am 30. Mai von den Trup⸗ pen der Koͤnigin angegriffen und getoͤdtet worden ist.“
An der Boͤrse ist es fortwaͤhrend sehr lebhaft. Man schreibt dies dem Dekret uͤber die innere unverzinsliche Schuld zu. Ge⸗ stern stand dieselbe 12 ½¼ au compt., heute 13 5.
“ 8
Lissabon, 10. Juni. (Engl. Blaͤtter.) Die Aufloͤ⸗ sung der Cortes hat einen uͤblen Eindruck im Publikum gemacht, um so mehr, als man meint, die Minister haͤtten diese Krisis leicht durch Vorsicht vermeiden koͤnnen, wenn sie die Gruͤnde der Bestaͤtigung des Prinzen im Ober-Kommando in einer ge⸗ heimen Sitzung angegeben haͤtten. Offenbar haben die Depu⸗ tirten diese Ruͤcksichtslosigkeit uͤbel genommen, und dennoch wuͤrde die Sache vielleicht mit Stillschweigen uͤbergangen worden seyn, haͤtte Herr Passos sich nicht von der Hitze des Augenblicks hinreißen lassen. Die Zunkunft des Landes haͤngt großentheils von dem Umstande ab, ob die Koͤnigin sich wirklich guter Hoffnung befindet, was von den Wohlunterrichteten noch bestritten wird; denn gleich nach der Geburt eines Thron⸗ Erben oder einer Thron⸗Erbin wuͤrde der Prinz nach der Charte den Titel eines Koͤnigs annehmen und das Ober⸗Kommando aufgeben muͤssen. Sollte sich diese Hoffnung, wie es jetzt heißt, nicht bestaͤtigen, so waͤre eine Kollision der Krone mit den Cor— tes sehr wahrscheinlich. Man haͤlt das unuͤberlegte Benehmen des Herrn Passos fuͤr das Werk einer Partei, welche Herrn Freire aus dem Kabinet stoßen und den Grafen Villareal im auswaͤrtigen Amte durch den Herzog von Palmella ersetzen will. Bei Hofe ist Alles guter Dinge. Der Prinz will am 2osten d. in Begleitung des Herrn van de Weyer eine Reise nach Porto, Braga und den noͤrdlichen rovinzen uͤberhaupt unternehmen. Graf Lavradio hat einen Wink erhalten, seinen Posten in Madrid anzutreten, scheint aber Lissabon nicht verlassen zu wollen. Mit den Finanzen geht es ziemlich gut. Herr Silva Carvalho hat sich mit mehreren Kapitalisten in Ver⸗ bindung gesetzt, und in der letzten Woche uͤber 100,000 Pfund
fuͤr Ruͤckstaͤnde bezahlt. Am 15ten d. wurde ein Auto da fée mit 1574 Contos Papiergeld gehalten. Das Dampsschiff „Transit“, welches so eben von hier abgeht, hat Cadix, Malaga und Gibraltar beruͤhrt, an welchem letzteren Orte es Hrn. Zea⸗
8
Bermudez und dessen Familie ans Land setzte.
IUI 8
Konstantinopel, 1. Juni. (Oest. Beob.) Am 30. Mai, als am hohen Namensfeste Sr. Majestaͤt des Kaisers von Oester⸗ reich, veranstaltete der K. K. Internuntius, Freiherr von Stuͤr⸗ mer in der hiesigen Pfarr⸗Kirche St. Maria Draperis ein feier⸗ liches Hochamt und Te Deum, welchem derselbe, nebst saͤmmt— lichen Internuntiatur Beamten und den in dieser Hauptstadt befindlichen Oesterreichischen Nationalen, dann auch die Koͤnigl. Sar⸗ dinische und die Großherzogl. Toskanische Gesandtschaft beiwohnten. Nach beendigtem Gottesdienst empfing der Oesterreichische Herr Internuntius in seinem Hotel die Gluͤckwuͤnsche der Untertha⸗ nen bei diesem erfreulichen Anlasse, und spaͤter versammelten sich bei ihm alle Mitglieder des diplomatischen Corps, um ihre Wuͤn⸗ sche fuͤr die lange Erhaltung Sr. Maj. auszudruͤcken. Gleichzeitig erschien der als Botschafter nach Wien bestimmte Divisions⸗ ene⸗ ral der Großherrlichen Garde, Ahmed Fethi Pascha, in Begleitung des Herrn von Maurojeny, mit dem Auftrage von Seiten Sr. Hoheit, Gluͤckwuͤnsche und erneuerte Freundschaftsbezeigungen fuͤr Se. Majestaͤt zu uͤberbringen. Abends lud der Herr In⸗ ternuntius die vorzuͤglichsten unter den Oesterreichischen Han⸗ delsleuten zu einer im großen Saale des Hotels fuͤr 48 Perso⸗ nen gedeckten Tafel ein, welcher auch die beiden Geschaͤftstraͤger von Sardinien und Toskana beiwohnten, und wobei von dem
u.“ .““
“ b 8 8 8
Herrn Internuntius ein Toast auf die lange Erhaltung des all⸗ geliebten Landesvaters, so wie auf die immer steigende Wohl⸗ fahrt des Oesterreichischen Kaiserstaates ausgebracht und von den Anwesenden mit wiederholtem Vivatruf erwiedert wurde. Waͤh⸗ rend der Tafel spielte das Großherrliche Musik⸗Corps beliebte Stuͤcke aus Italiaͤnischen Opern, und den Schluß machte eine Abend⸗Gesellschaft, bei der sich noch mehrere Oesterreichische Nationalen mit ihren Frauen und Toͤchtern einfanden.
9. nl an d.
Berlin, 23. Juni. Am 19ten Vormittags wohnten Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz in Stettin dem Militair⸗Got tesdienste in der dortigen Peters⸗ und Pauls⸗Kirche bei, besuch⸗ ten Nachmittag das neue Boͤrsen⸗Gebaͤude, und begaben Sich gegen Abend zu Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Prinzessin Eli⸗ sabeth. Am folgenden Morgen gleich nach 7 Uhr inspizirten Hoͤchstdieselben noch die beiden Musketier⸗Bataillone des 9ten Infanterie⸗Regiments, und setzten, unmittelbar vom Exerzierplatze aus, die Reise nach Pasewalk, Anklam, Stralsund ꝛc. fort.
— Am heutigen Tage begannen bei Berlin die diesjaͤhrigen von dem Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde⸗Dressur veranstalteten Wettrennen. Vom fruͤhesten Morgen an fiel zwar ein feiner Staub⸗ regen, gegen halb 10 Uhr ward es jedoch heiterer und ein freund⸗ licher Sonnenschein beguͤnstigte das Fest, zu welchem sich eine zahlreiche Zuschauer⸗ Menge zu Wagen, zu Roß und zu Fuß eingefunden hatte. Kurz vor 9 Uhr erschienen Se. Majestaͤt der Koͤnig, und gleich darauf begannen die Rennen. Im ersten, wozu 15 Pferde angemeldet waren, liefen nur 4; den Preis gewann die „Donna Maria“ des Herrn Lichtwald. Im zwei⸗ ten Rennen, wobei von den vier angemeldeten Pferden nur drei liefen, siegte der „Plumper“ des Herrn von Heygendorff. Im dritten Rennen, mit doppeltem Sieg, um die von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige allergnaͤdigst ausgesetzte Vollblutstute „Isidora“ liefen das erste Mal neun, das zweite Mal nur drei Pferde. Der „Remus“ des Herrn von Hertefeld blieb beide Male Sieger. Im vierten Rennen, ebenfalls mit doppeltem Sieg, liefen acht Pferde; den Sieg errang beide Male der „Ganges“ des Kammerherrn von Wilamowitz⸗Moͤllen⸗ dorf. Das fuͤnfte Rennen, welches angekuͤndigt war, fand nicht statt. Ein ausfuͤhrlicher Bericht uͤber diese ersten Rennen folgt weiter unten. Auf Morgen (den 24sten) ist ein Jagdrennen angesetzt.
— Ueber den diesjaͤhrigen Wollmarkt in Landsberg a. W geht folgender Bericht von dort ein: „Ungeachtet die kalte und nasse Witterung in der letzten Haͤlfte des vorigen Monats eine Verspaͤtung der Schur befuͤrchten ließ, und ein fruͤher Anfang des Wollmarkts nicht erwartet werden konnte, so traf doch schon am 4. Juni diverse Wolle ein, und die Einfuhr mehrte sich taͤglich so stark, daß bis zum 9. Juni circa 16,000 Centner Wolle eingegangen waren, welche alle zu erwuͤnschten Preisen fuͤr die Verkaͤufer abgesetzt worden sind. Bei der ungewoͤhnlich großen Zahl von Kaͤufern aus England, Frankreich und Deutsch⸗ land, wurden die Kaͤufe sehr rasch geschlossen. Die bedeutend⸗ sten Einkaͤufe geschahen von Haͤusern aus Leipzig, Eisenach, Lan⸗ gensalza, Berlin, Magdeburg, Bradford ꝛc., und der Markt war schon am 9. Juni beendigt, wo er kalendermaͤßig erst anfangen sollte. Die Preise haben den Erwartungen der Verkaͤufer ent⸗ sprochen. Die feinste Wolle galt 105 — 125 Rthlr., feine Wolle 85 — 105 Rthlr., mittelfeine 70 — 85 Rthlr. und Mittelwolle 60— 70 Rthlr. Auch ein Quantum zweischuͤriger Wolle war zu Markt gekommen, und es hat an Lebhaftigkeit des Verkehrs nicht gefehlt. Ganz ordinaire Wolle kam gar nicht vor.“
Pferdezucht und Pferde⸗Dressur. Den 23sten Juni 1836.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestaͤt des ön 9s) hatten die hoͤchste Gnade, das Richter— Amt zu uͤbernehmen, und Se. Excellenz der Herr Ober⸗Stall⸗ meister v. Knobelsdorff assistirte Hoͤchstdenenselben.
Die Rennen fanden in folgender Art statt:
I. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts⸗Rennen Nr. XX. — Unions⸗Rennen 1830 ür alle auf dem Kontinent 1833 geborenen Pferde 8 Deutsche Meilen — Hengste 116 Pfd. — Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger — 75 Frd'or. Einsatz — 50 Frd'or. Reugeld — keine Geburt, kein Reugeld — 10 Unterschrif⸗ en bis zum 31. Dezember, oder kein Rennen. Das zweite Pferd erhält 120 Frd'or. — der Sieger den RKest der Einsätze. — Der Sieger und das zweite Pferd rhalten Atteste. — Der Herr, welcher mit dem Abreiten beauftragt ist, fragt die Jokey's, nachdem das Loos ihnen ibre Plätze angewiesen, „ob sie fertig sind“ verneint dies keiner, so giebt er das Wort: „Ab!“ wer dann nicht ab reitet, schadet allein sich, ohne daß die anderen Pferde zu⸗ ückgerufen werden. Bis zum 31. Dezember 1832 werden Unterschriften an⸗ genommen, und sind bis dahin die Aeltern der zu engagi⸗ renden Füllen bei dem Direktorium des Vereins für Pferde⸗ zucht und Pferde-Dressur zu Berlin zu nennen, welches ie Gewogenheit haben wird, die Benennungen an die Re⸗ action der Zeitung für Pferde⸗Liebhaber zu Altona zur
Bekanntmachung einzusenden.
Die Geburt der Füllen ist, so wie sie erfolgt, dem D. reektorium anzuzeigen. Erfolgt diese Auzeige, oder daß die aangemeldete Stute guͤst sev, nicht, sobald der Besitzer davon
in Kenntniß seyn kann, so zahlt derselbe Reugeld.
Verein fuͤr
11“”
Es erschienen: . 1) Herr W. v. Biel, braune Stute vom Wamba und der Lado Bluefoot, zahlte Reugeld. 2) Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, Fuchshengst vom The General und der Palm. 3) Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, The General — Betsv Calvert, todt. à) Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl, Mameluke und The Gene⸗ ral — Incognita, guͤst. 5) Herr Graf Hahn⸗Basedow, Figaro — Willomw, todt. 6) Herr v. Maltzahn⸗Cumerow, brauner Hengst Partner vom Figaro und der Hernia. 8 7) Herr Graf v. Moltke, braune Stute Vera vom Figaro und der Bigottine, zahlte Reugeld. 8) Herr Amtsrath Heller, Partisan Corinne, verfohlt. 9) Herr Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, Chateau⸗Margaur — Raphael⸗Stute, güst. 8 10) Herr v. Mavbom, Kamel — Don Kossack⸗Stute, güst. 11) Herr Lichtwald, Donna Maria vom Lamplighter, Mutter von Sir David. Reiter grün und gold, schwarze Kappe. (Sie⸗ ger, geritten von Stinton.) 12) Herr v. Hertefeldt, Fuchshengst Ruma Pompilius vom The Colonel und der Euphrasia.
13) Herr Rich. Tattersall, Esg., The Geueral — Witcherp, todt.