1836 / 175 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1⁴) Kerr von Miaskowski, braune Stute vom Pacha und der Syma, zahlte Reugeld. 1 15) Derselbe, Emilius J. Hambletonian⸗Stute, güst. Der Hengst von The General führte, und bei dem mäßigen Tempo blieben alle Pferde gut zusammen. Das Rennen wurde nach und nach schärfer, allein doch erst vom Distanzpfahl an entstand der eigentliche Kampf, in welchem Donna Maria den ersten und Part⸗ ner auf ⸗eine Pferdelänge den zweiten Platz einnahm. Das Rennen dauerte 3 Min. 30 Sek. 4 II. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts⸗Rennen Nr. LIX. Rennzeit 1836 Pferde jedes Alters und Landes, welche bei den Frühjahrs⸗Uebun⸗ gen 1836 beim Exerziren und Manöver vor der Front ge⸗ ritten sind Offtziere reiten ½ Meile 160 Pfd. Der Sieger erhält von den übrigen Konkurrenten einen Degen oder Säbel. Es erschienen: 1) Herr Lieutenant v. Heygendorff, brauner Wallach Plumper vom Plumper und einer Englischen Stute. (Sieger.) 2) Herr Lieutenant Graf Ernst v. Schlippenbach, braune Stute Clarinet vom Gulliver und einer Paynator⸗Stute. 3) Herr Licutenant Graf v. Bismark, Fuchsstute Sinka vom Little John und einer Englischen Stute. 1 8 Herr Lseutenant v. Treskow, branner Wallach Wildfire vom Wildstre und einer Englischen Stute ward zurückgezogen. Plumper führte und behielt fortwährend die Spitze, obgleich die Fuchsstute Sinka von der letzten Ecke an mit lobenswerther Anstrengung ihm diesen Platz streitig zu machen suchte. Clarinet war bei der ersten Biegung ausgebrochen. Das Rennen dauerte 5 Min. 12 Sek. Ill. Rennen auf der freien Bahn. (Doppelter Sieg.) .“ Pferde im Besitz ihrer Züchter ½ Meile zjährige 110 Pfd. Ajährige 128 Pfd. 5jährige 137 Pfd., ältere 142 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschleuen: 1) Herr v. Fahrenheid, brauner Hengst Caliban vom His Grace und der Wiecke. 8 b 2) Herr v. Maltzahn⸗Somm ersdorf, brauner Hengst Caled vom Robin Adair und einer Halbblutstute von Kite. Herr v. Miaskowski, braune Stute vom Pacha Syma. 8 8 Herr Lieutenant v. Stechow I, brauner Hengst Rufus vom Rufus und ciner Rerestan⸗Stute. Herr Lieutenant v. Stechow II, brauner Hengst Antiparos. Herr v. Hertefeld, brauner Hengst Remus vom Robin⸗ Hood und der Jung Zunilda. Reiter carmoisinroth. (Sieger, geritten von May. Ferr Rde 1n g Deutsch⸗Crawarn, brauner Wallach Jung Fulton vom Fulton und der Eris. Se. Durchlaucht der Fürst zu Carolath; Hope vom Whisker und der Wildfire. 8 Herr Graf v. Renard, brauner Hengst Hipolvt vom King⸗ Fergus und der Miß Walker. Herr v. Maltzahn⸗Cumerow, vom Camel und der Bigottine. Erster Lauf. Jung Fulton führte, von der ersten Biegung an nahm Hippolytl die Spitze, dicht gefoigt von True Hope Remus, Caled; das Rennen ging sofort die lange zweite Seite binunter, wobei die Pferde nach und nach ziemlich auseinander ka⸗ men, worauf Hippolyt sein Tempo etwas ermäßigte. Remus ging an der nächst folgenden kurzen Seite bis zum 2ten Platz heran, setzte sich nach der Biegung zugleich mit True Hope neben Hippo⸗ [yt, und erreichte dann von derselben Dystanz an True Hope um 2 Längen schlagend als Sieger das Ziel. Hippolyt war der dritte. Der Lauf dauerte 4 Minuten 37 Sekunden. Zweiter Lauf. Remus, True Hope, Hippolpt. True ope führte in ziemlich langsamem Tempo, wobei die Pferde etwa useinander kamen und so bis gegen die letzte Ecke hin blieben, um elche sie zusammenkamen. Remus und Hippolyt gingen voran, 2 Längen. Der vauf dauerte 5 Minuten

und der

Fuchsstute True

10) brauner Hengst Silberstail

und Remus siegte mit 22 Sekunden. 1 Der Sieger erhielt die von Sr. Majestät Allergnädigst als Preis ausgesetzte Vellblutstute Isidora (G. St. B. Vol. III. p. 85.; V. d. pr. V. Bl. Pf. p., 82), gez. von Mr. Yates 1824 vom Consul und der Isidora vom Blücher ꝛc., bedeckt vom Emilianus. iV. Rennen auf ö Bahn. Doppelter Sieg. 8 ¹ Pferde aller eder ½ Meile zjähr. 110 Pfd. 888 khjähr. 128 Pfd. 5jähr. 137 Pfd. ältere 142 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. 10 Frd'or. Ein⸗ satz Halb Reugeld. Es erschienen: ) 18b v. Maltzahn⸗Sommersdorff, braune Stute Ghabra vom Filho da Puta und einer Halbbiut⸗Stute v. Staveley. 2) Herr Benecke v. Gröditzberg, braune Stute Lady Char⸗ sotte vom Catton und der Lady Easbv. 88 Kammerherr v. Wilamowitz⸗ Möllendorff, brauner

5 ö engst Gauges vom Tigris und einer Dick Andrews Marc.

Reiter hellblau mit weißen Aermeln, blau und weißer Kappe. Sieger, geritten von Davis.) 1 8er Graf Henckel von Donnersmarck, brauner Hengst

ergus vom Waverley und der Schwester der Tarrare.

geun Lur 8

716

5) Herr J. Hart, braune Stute Donna Maria vom Lampligh⸗

ter, Mutter von Sir David. 6) Herr v. Hertefeldt, Schimmel⸗Hengst Ancus Martius

vom Wrangler und der Corea. 7) Herr G. Lichtwald, braune Stuter Bracelet vom Mameluke, Mutter vom Skim.

err Graf v. Plessen⸗Ivenack, Fuchsstute

ultan und der Tontine. Herrn Lichtwald's braune Stute Brillante vom Zinganee und der Problem waren zurückgezogen. 8 Peen Lauf. ö sehr guten Ablauf führte Ghabra gleich in einem außerordentlich schnellen Tempo, jedoch trotz dem nahm Lady Charlotte, für welche die Hoffnung des Sieges vorzüglich auf ihre ausgezeichnete Dauer begründet war, die Spitze, und machte so das Tempo noch schärfer; an der zweiten Biegung aber steigerte nun seinerseits Ganges, indem er vorbeiging, noch dieses Tempo, wodurch es sich denn ergab, daß beide neben einander laufend, die anderen Pferde hinter sich zurückließen. In einer 2ten Abtheilung folgten Donna Maria, Floria und Bracelet. Das schnelle Rennen der beiden an der Spitze befindlichen Pferde führte sie noch

8) Florin vom

immer weiter den andern voraus, und in dem gewaltigen Tempo, in welchem sie am Ziele anlangten, schlug Ganges die Lady Char⸗ lotte um eine halbe Länge. Donna Maria war, auf mehrere Lan⸗ ück, die dritte. Der Lauf dauerte 4 Minuten 23 Sekunden. weiter Lauf. Lady Charlotte suchte durch die Kraft ihrer Ausdauer im möglichst schnellsten Tempo sich den Sieg zu verschaffen; sich ihr hierin fortwährend gleich, und überbot ßere Schnelligkeit, indem er sie um eine Länge schlug. dauerte wiederum nur 4 Minuten 23 Sekunden. Der Sieger erhielt eine Prämie von 200 Stück Frd'or. und die ifte der Einsätze in einer silberuen vergoldeten Kapsel. Das zweite erd die andere Hälfte der Einsätze.

Das Rennen um diese Prämie von 200 Stück Frd'or. hat schon

sie am Ziel durch grö⸗

8i 7

in allen vorangehenden Jahren, mit denen es besteht, den Glanzpunkt.

der hiesigen Rennen ausgemacht; gllein eine besondere Befriedigung

gewährt es noch, wenn auch an sich das Reunen um diesen Prris, in jedem folgenden Jahre als ausgezeichneter und besser, als in dem vorangehenden auerkannt werden muß. Lady Charlotte erschien durchaus in diesem Jahre so gut auf der Rennbahn, als in dem vergangenen, trotz dem war es ihr aber doch nicht möglich, eben so wie damals, den Sieg zu erringen, wonach man also wohl sagen darf, daß noch kein besseres Pferd, als Ganges auf der hiesigen Bahn erschienen ist. Eine Einrichtung, welche der vaterländischen Pferdezucht solche Pferde zuführt, muß daher doch wohl von jedem, der an derselben ein Juteresse nimmt, als höchst vortheilhaft und ersprießlich anerkannt werden, und mag allen denen, welche, wie früher so viele, etwa noch einen Zweifel

kurriren können, hierin die Beantwortung dieses Zweifels liegen sie es sind, welche der vaterländischen Pferdezucht so ausgezeichnete Pferde wie Ganges, Lady Charlotte, Cacus und andere zu⸗ führen. 8 V. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts⸗Rennen Nr. X. Inländische Pferde, deren Geburt 1832 zu erwarten 1835 als 3 jährig ¼ Meile 120 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger 1836 als ajährig ½ Meile 144 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger jedesmal 10 Frd'or., die Hälfte Reugeld keine Geburt, kein Reugeld. Der Tag der Rennen in der Rennzeit 1834 festzusetzen. Offen bis zum 31. Dezember 1831, bis zum 15. Januar 1832 zu 18 mnennen. v. Fertefedt. Es erschienen: 1 1“ 1) Herr v. Hertefeldt, braune Stute Guillotine vom Rubello und der Catton⸗Stute. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Eclipse Engli⸗ sche Halbblut⸗Stute Miß. b Herr Amtsrath Meyer, Toaster Rosabel. Herr G. Lichtwald, braune Stute vom Comus und der Hertha. Herr Amtsrath Heller, brauner Hengst vom Adrast und einer Whalcbone⸗Stute. 8 Die braune Stute Guillotine ging über die Bahn. 8 Fz. v. Eckardstein. v. Willisen.

Auswürtige Börsen.

Amsterdam, 18. Juni. wirkl. Schuld 569⁄ 6. 5 % do. 102 ⅛. Kanz⸗-Bill. Passive 12 ⁄. Ausg. Schuld —. Zinsl. Poln. —. Cesterr. Met. 100 ..

Niederl. 24! 5/1 8. 5 % Span. 43 ¼4. 15. Preuss. Präm.-Sch. —.

Antwerpen, 17. Juni. Passive 12 ¾. Ausg. Sch. 15 ⅛. Zinsl. —. Neue Aul. 43. G. Frankfurt a. M., 20. Juni.

Oesterr. 5 % Met. 104 ⅛. 104 ¼. 4 % 9911⁄1. 992,18. 2 ½ % 59 ¾. 1 % 25 ½. Br. Bank-Actien 1060. 1658. Partial-0bl. 142 7⁄⅛. Br. Loose zu 500 Fl. 114 ¾. 114 ½. Loose zu 100 Fl. 217 ¼ℳ. G. Preuss. Prüm.-Sch. 60 ⅞. 60 ⅞. do. 4 % Anl. 100 ⅛. 6. Poln. Loose

653⁄1. 65 ¼. 50 % Span. Anl. 42 ¼. 42. 2 ½ % Holl. 56 ¼. 56 ⁄19.

Ganges, Lady Charlotte, Bracelet. D eite K f war f dieselbe Weise geführt als der erste. Der zweite Kampf war auf diese se geführt e er

allein Ganges stellte;

Der Lauf

3

darüber hegen, welchen Nützen!

Renn⸗Prämien bringen möchten, um welche Pferde aller kon⸗ iegen, daß

Hamburg, 21. Juni.

Engl. Russ. 106 ⅛¼. Bank-Actien 1375. 1373. 5 % Port

do. 3 50 ½. Neue Aul. Al. T Paris, 17. Juni.

5 % Rente pr. compt. 108. 30. fin cour. 108. 40. compt. 80. 20. ün cour. 80. 30. 5 % Neap. 100. 45. Rente àA1 ¼½. Passive 12 ¾. Neue Ausg. Sch,. 19 ½. 14 ⅝. 3 % Portug. —. 8

5 S9 Ausg. 8

Wien, 18. Juni. 5 % Met. 103 ⅞. 4 % 99 ½. 3 % 75 2 .

Bank-Actien 1375. Noue Anl. 570 ⁄.

n e T

NSbvSS B

Den 23. Juni 1836.

Imtltrcher Fonds= aund Reld-çaurs- Zette- Pr. . S Briet. 102 %

101⁵½

88 r. Cour. 8 Brief. Seld.

102 % [ 1012 ⁄3 1017 12 101 1 61 60 ½ 102 ¼ 101 ¾

UI Gea- 10¹ 100- 100

Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do Schlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichs'dor Disconto

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30 PrämSch. d. Seeh

Kurm. Obl. m. l. C.

102 ½

102

Berl. Stadt-CUl. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr Pfandbr. Grofsh. Pos. do

A4 2g 104

Couns.

Wechsel

Amsterdam do. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl.: 100 Thl. 100 Thl. 150 Fi. 100 Rbl.

do.

London

Wien in 20 Xr. Augsburg

Bresltnu

Leipzig.

Frankfurt a. M. WzZ...

Petersburg

Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 24. Juni. Im Opernhause: Die Stumme Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Aa Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten. ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schauspielhause: tion de l'abonnement: Spectacle demandé: de Paris, vandeville nouveau en 2 actes. Paris, vaudeville nouveau en 2 dctes. Sonnabend, 25. Juni. Im Schauspielhause: Bihgg

Pour l'avant dernière reprées 2) Le Gauinü

auf Begehren: Der reisende Studenr, musikalisches Moodtt in 2 Abth. Sonntag, 26. Juni. Im Opernhause: Mary, Maxl Michel, komische Oper in 1 Akt, und mit Musik von C. Amu Hierauf: Die Syjphide, Ballet in 2 Abth., von Ph. Tanylo Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. In Charlottenburg: Der Landwirth, Lustspiel in 4 g. vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit.“ Hierauf: Die

88

rente, Schwank in 1 Akt, von G. A. v. Maltitz.

Königstaͤdtisches Theater.

Freitag, 24. Juni. Auf Begehren: Die Reise auf gen schaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, frei nach dem lun schen, von L. Angely. Vorher: Nach Sonnenuntergang,! spiel in 2 Akten, srei nach dem Franzoͤsischen, von G. Loh.

Sonnabend, 25. Juni. Die Puritaner, Oper in 34 nach dem Italiaͤnischen, von Friederike Elmenreich. Muüst Bellini. (Dlle. Gerhardt wird, vor ihrem gaͤnzlichen Ae von der Buͤhne, hierin zum letzten Male auftreten.)

Sonntag, 26. Juni. Der Alpenkoͤnig und der Men feind, Zauberspiel mit Gesang in 2 Akten, von Raimund.

8

Redacteur Ed. Cottel.

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““

Literarische Anzeigen. In meinem Verlage erscheint Mitte Juli das erste Heft von der 88 Zeitschrift fuüͤr spekulative Theologie, herausgegeben in Gemeinschaft mit einem Verein von Gelehrten von Lic. B. Bauer. Vierteljaͤhrlich erscheint ein Heft von 16 Bogen, und der Preis des Jahrgangs betraͤgt 5 Thlr. Das Naͤhere uͤber Zweck, Plan und Einrichtung derselben und von den Mit⸗ zliedern des Vereins ist in einer ausfuͤhrlichen An⸗ kuͤndigung auseinandergesetzt, die von mir gratis

asgegeben wird. anegeg 1836.

Berlin, im Juni 1ö“ Ferd. Duͤmmler, Linden Nr. 19.

In der Plahnschen Buchhandlung (L. Nitze),

Jaͤgerstraße Nr. 37, ist so eben erschienen:

Iüleber das angebliche Verderben auf den Deutschen Universitaͤten. Von Dr. C. F. S. Alschefski. Gr. 8vo. Geh. Preis 12 ½ sgr. n unserm Verlage ist erschienen und durch alle

Lacbandkungen zu beziehen, namentlich durch E.

S. Mittler in Berlin, Posen, Bromberg, Culm

und Gnesen:

Fruͤhlings⸗Almanach

von Nicolaus Lenau,

8 mit Bildern von Dr. Fellner. Subseriptions⸗Preis 2 Thlr. 20 sgr.

Wir begnuͤgen uns, statt aller Empfehlung, bloß

en Inhalt gnzugehen. Er bhesteht in:

1“

II. III. IV.

F. VI.

VII. VIII.

zu haben:

Allgemeiner Anzeiger fuͤr d

J. Gedichten von F. Ruͤckert.

Liedern von C. Mayer. der Ohrenheilkunde. Gedichten von Nicolaus Lenau Gedichten von F. und Jos. Natter. Gedichten von A. H. Schurz. on Romano von G. Pfizer. Neueren ne eenaen eines Wiener Poeten. Liedern aus Ital Stuttgart, Mai 1836.

F. Brodbagsche Buchhandlung. 8

Ezzelin v

die Ausbildung einer verständigen Reform. p Von einem Engländer.

Bei Gelegenheit, wo sowohl die Englischen wie die Französischen Volksvertreter einiger unserer vaterlündischen Institutionen als Master gedenken, scheint es an der Zeit, auf die obige höchst interes- sante kleine Broschüre aufmerksam zu machen.

Auch in der Plahnschen Buchhandlung (L. Nitze), Jaͤgerstraße Nr. 37, bei

Heidler, Dr. J. C. (Hofrath, Badearjt ꝛc.) uͤber den Gebrauch mineralischer Waͤsser am Abend; mit besonderer Ruͤcksicht auf Marien⸗ bad. 8vo.

Sammlung auserlesener Abhandlungen

Dr. C. G. Lincke.

Miscellen.)

Tafeln in gr. 4t0. 1836.

en von A. Gruͤn.

welche im Verlage von

op. 31. oder 12. und Liedern gebliches Erwarten.) 8 2 No. 2. Panseron, J'attends tung.)

(Sieh dort im T

Mittler in Berlin ꝛc. ist

mir du Arme.) No. 6 Ebers, Liebe und 1836

Broch. ¹ Thlr.

stimme.

und Beobachtungen aus dem Gebiete Herausgegeben von 2te Sammlung. nan, Larrey, v. Kern, Krukenberg, Rosenthal; 188 S. gr. 8vo. m. 3 sauher lithogr. Geh. Die 1ste Sammlung 1836 kostet 1 Thlr.

Neue Mausikalien für Gesang mit Begleis 6 .

tung des Pianoforte, 8

C. W. Fröhlich & Comp.

(Unterwasserstralse No. 8) erschienen und in allen

8 . ; M Buch- und Musikhandlungen zu haben sind:

Lehmann, L., der See, für eine Sinsstimme.

Melcher, J., 5 Lieder für einen Mezzo-Sopran.

1 . 8 9 2 I1 yhymnia, Sammlung von Arien, Romanzen mit Begleitung No. 1. Panseron, II ne reviendra pas.

No. 3. Beau plan, T. rolienne, hal.

No. 4. Spohr, Arie der Emma aus: der Erbver ireg. (Was treibt den Waidmann.) No. 5. Bellini, Arie aus der Oper: kannte. Meco tu vieni o misera. (Komm mit

Wein, nicht Hannchen allein. (Seitensrück zu Hannchen vor Allen.) Usgr. No. 7. Ebers, Gesellschaftslied für eine Bariton-

ie Preußischen Staaten.

No. 8. Panseron, J'ai bientòôt domss ans. C zühl' ich 12 Jahr.)

No. 9. Panseron, noch walzen.)

No. 10. Masi,“ A.. le Charme de Walzers Zauber.)

No. 11. Bêrat, E., les souvenirs innerung an die Kindheit.)

Wird fortgeselzt.)

(Pucha- Valsuns encore,

12 Phlr. * Penfanece-

Die Heimath, Lied für eine Singstimme“J

soll ich in der Fremde thun.) . cj . Hertzberg, R. v., Bilder des Orienis

Singstimme. op. 1. 8 Jähns, A vierstimmige Gesänge. ab- 19. 8 Marschner, II, Bilder des Orients für einh

stimme. op. 90 II. 1 u. 2 88 1 1’ n s Wielhorsky, 2 Lieder für eine Singstimwen

10 sgr. 10 sgr.

Pianoforte:

(Ver-

des

1“ 8 8

5 . Bei Nestler &

Erware-snen und bei Th. 2

gr. Nr. 32, zu haben:

Fuͤr Seebad⸗Besuchende, nach Helgoland Reisende. 3 der Bade⸗Anstalt auf der Insel 80 wie einige allgemeine Baderegeln daer fuͤr Badende uͤberhaupt, insbeson⸗ Geeha diejenigen, die sich des Helgolan dr,7, P dienen wollen, von F. A. Düuͤhr iinsichta auf Helgoland. Mit 2 colorirten. Helgoland. Geh. 15 sgr.

Melle in Hamburg Nnnc Bade in Berlin, J

e ondert

encore.

Vois tu

73 sgr. 7 ½ sgr.

5sgr. die Unbe⸗-

1 gorn 72 829.

und romantisch, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeld. Hian

5 175.

Berli

ʒAGAEEEꝑNA

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Ieen

onnabend den 25sten Juni

1836.

Beim Ablaufe des uartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren⸗Straße Nr. 34), in den

wazen ien das bitten, 8 lat

Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird. die Bestellungen bis spätestens den 30sten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die tes eine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern vom Anfange des Cuartals an nachgeliefert werden können.

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aber bei den Königlichen Post⸗Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgesetzt ist, wofür den hiesigen Abon⸗ Um jedoch die erforderliche Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können, müssen Interessenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung

Kronik des Tages.

es Koͤnigs Majestaͤt haben den außerordentlichen Profes⸗ Berlage zum ordentlichen Professor an der Akademie Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

. Dr. Muͤnster

Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist aus Pommern her zuruͤckgekehrt.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Arnsberg ist der. Schul⸗Vikar Peter Hundt zum rrer in Wormbach, Kreis Meschede, ernannt worden. Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur lsten Landwehr⸗Brigade, von Esebeck, von Koͤnigsberg Preußen.

Frankreich. Paris, 18. Juni. Der Koͤnig kam gestern Mittag zur dt, fuͤhrte den Vorsitz im Minister⸗Rathe, arbeitete mit dem tschall Gérard und kehrte gegen 5 Uhr nach Neuilly zuruͤck. Ueber die vorgestrige Sitzung der Deputirten⸗Kam⸗ ist novch zu melden, daß Herr Gauguier in derselben mals mit dem Antrage hervortrat, denjenigen Deputirten, sugleich Staatsdiener sind, fuͤr die Dauer der Session ihr alt zu streichen. Er bemerkte, daß die Kammer gegenwaͤr⸗ Hrigirende Minister, 1 Marschall, 1 Vice⸗Admiral, 22 Ge⸗ ge, I Justizmaͤnner, 14 Staatsraͤthe und Requetenmeister, Ohersten und Oberst⸗Lieutenants, 9 andere Offiziere, 8 Ge⸗ a Secretaire und Divisions⸗Chefs, 6 Professoren, 5 Gene⸗ Inspektoren, 4 Ingenieurs, 3 Praͤfektur⸗Raͤthe, 3 Militair⸗ endanten, 3 Universitaͤts⸗Inspektoren und 2 Gesandte in ih— Schoße zaͤhle. Rechne man zu diesen 173 Beamten noch ndere hinzu, die auf Pension oder Wartegeld staͤnden, so be sich hieraus eine Gesammtzahl von 250 bezahlter Depu⸗ n, die mehr oder weniger von dem Ministerium ab⸗ en, und die daher ihre Unabhaͤngigkeit als Deputirte ihrer Beamtenpflicht unmoͤglich in Einklang bringen ten; er wenigstens habe die Ueberzeugung, daß ihre Stim⸗ nicht immer frei waͤren. Herr Dupin trat den Praͤsiden⸗ uhl an Herrn Calmon ab, um dem Herrn Gauguier zu vorten. Er sey selbst Beamter, bemerkte er; eben aber, weil einen Pflichten als Staatsdiener und als Deputirter mit her Gewissenhaftigkeit nachzukommen glaube, trete er zum heidiger aller derer auf, die sich mit ihm in gleicher Lage den. Der Angriff gegen die Deputirten, die zugleich Beam⸗ sind, sey nichts als ein Angriff gegen diejenigen Wahl⸗Kol⸗ n, die einen Staatsdiener in die Deputirten⸗Kammer ge⸗ kt haͤtten; mancher Kandidat werde aber gerade deshalb ge⸗

14“

†f weil er fuͤr einen guten Beamten gelte, und weil sonach Wöler das Vertrauen zu ihm haͤtten, daß er als Deputir⸗

seine Pflichten eben so gewissenhaft, denn als Beamter en werde; was die Unabhaͤngigkeit eines Mannes ausmache, nicht sowohl seine buͤrgerliche Stellung, als sein Charakter; gebe viele Leute, die niemals ein Staatsamt bekleidet und durch ihr Vermoͤgen eine gewisse Unabhaͤngigkeit verschafst en, nichts destoweniger aber die knechtischsten Gesinnungen ten, antichambrirten und zu Allem, was man von ihnen ver⸗ waͤren, wogegen andere, unbemittelte Maͤnner mit harakterstaͤrke begabt waͤren, die sie das Aeußerste wagen zu thun, was sie fuͤr ihre Pflicht hielten. Der Redner . lhee nung, daß das Wahlgesetz vielmehr umgekehrt in Be⸗ 8 aͤhlbarkeit fuͤr die Deputirten⸗Kammer zu viel Ausnah⸗ 5 habe; als Beweis hierfuͤr fuͤhrte er an, daß t raͤfekt des Seine⸗Departements dieses Departement in in ne 5 vertreten dͤrfe, so daß derselbe kuͤnftig immer Ged der Pairs⸗Kammer seyn werde; so verkenne

1 ee ihr eigenes Bestes. „Aus dieser Debatte“, so 1 upin, „muß aber zugleich eine heilsame Lehre fuͤr Jusschtu selbst hervorgehen; denn wenn ich jemals zu ei⸗ d; ung der Beamten aus dieser Versammlung die dwn cj sollte, so waͤre es an dem Tage, wo die Mi⸗ see sondnen verlangen sollten, nicht als unabhaͤngige De— sben ven als abhaͤngige Staatsdiener abzustimmen. Die ba sen dür e sich eines schweren Vergehens schuldig machen, nelte 8 einen unbescholtenen Justizmann dafuͤr bestra— den edaß er sich als Deputirter vielleicht etwas zu lebhaft 8. h der Opposition geaͤußert hatte; geschaͤhe dies je— der eine en alle Ehrenmaͤnner zusammentreten, um ent⸗ uklage der Minister, oder eine Wahl⸗Reform zu

Solche Faͤlle sind unter der Restauration vor⸗ timmen zur Linken: „Auch spaͤter noch!“). Mei⸗ noch unter der jetzigen Regierung; ich hoffe aber,

cht wiederholen werden, mindestens nicht ohne eine on Seiten dieser Kammer.“ Nach einer kurzen Herrn Gaugnier wurde dessen Antrag ver⸗

n der gestrigen letzten diesjaͤhrigen Sitzung der mer wurde (wie bereits erwaͤhnt) der Beschluß

Moral irgend etwas dabei gewoͤnne.

gefaßt, die saͤmmtlichen Pariser Spielhaͤuser mit dem 1. Januar 1838 zu schließen. Der Antrag ruͤhrte von dem Grafen von Larochefoucauld her, und wurde zunaͤchst von dem Finanz⸗ Minister bekaͤmpft. Dergleichen Verbesserungen, meinte er, duͤrften nur allmaͤlig eingefuͤhrt werden, und er verspreche sonach der Kammer, dafuͤr Sorge zu tragen, daß von den sieben Pa⸗ riser Spielhaͤusern vorlaͤufig eins geschlossen werde; die sofortige Schließung aller dieser Haͤuser aber sey schon aus dem Grunde unzulaͤssig, als dadurch ein Ausfall in der Einnahme von 5 ½ Millionen Fr., welche die Stadt gegenwaͤrtig fuͤr die Verpach⸗ tung der ö in den Schatz zahle, entstehen wuͤrde; dagegen mache er sich anheischig, bis zum Jahre 1838 dar⸗ auf Bedacht zu nehmen, wie dieser Ausfall anderweitig gedeckt werden koͤnnte. Bis dahin aber koͤnne er nicht unbemerkt lassen, daß die Schließung saͤmmtlicher Spiel⸗ haͤuser leicht auch die Fremden von Paris entfernen koͤnnte; auch sey noch zu erwaͤgen, daß alsdann ohne allen Zweifel ge⸗ heime Spielhaͤuser entstehen wuͤrden, wo der Spielende gegen Betrug bei weitem weniger geschuͤtzt sey, als jetzt, wo diese An⸗ stalten unter polizeilicher Aufsicht staͤnden. Herr Salverte wollte diese Gruͤnde nicht gelten lassen. Er bestritt die Behaup⸗ tung, daß die Fremden durch die Spielwuth nach Paris gelockt wuͤrden; im Gegentheil, meinte er, wuͤrde mancher Familien⸗ vater seine Soͤhne nach Paris schicken, wenn er erst wisse, daß

sie dort keine Gelegenheit mehr faͤnden, sich diesem Laster hinzu⸗

geben. „Lassen Sie uns nicht auseinander gehen“, sagte der Redner, „ohne einen so heilsamen Beschluß gefaßt zu haben, damit Frankreich dereinst von uns sagen koͤnne: die Legislatur von 1836 hat die Lotterie abgeschafft und die Spielhaͤuser schlie⸗ ßen lassen; sie hat sich um das Land wohl verdient gemacht.“ Der Minister des Innern raͤumte ein, daß die Spielhaͤu⸗ ser ein Krebsschaden fuͤr die Gesellschaft waͤren, der nothwen⸗ dig geheilt werden muͤsse; hieruͤber koͤnne es nur eine Stimme geben; die Regierung habe aber noch andere Pflichten zu erfuͤl⸗ len und namentlich dafuͤr Sorge zu tragen, daß die Ausgaben mit den Einnahmen in leichgewicht staͤnden; hiernach muͤsse er die Kammer dringend ersuchen, keinen voreiligen Beschluß zu fassen, sondern vielmehr die naͤchste Session abzuwarten, wo noch andere finanzielle Gegen⸗ staͤnde, wie die Konvertirung der 5proc. Rente und die Besteue⸗ rung des Runkelruͤben⸗Zuckers zur Berathung kommen wuͤrden. Nachdem sich noch Herr Laffitte ziemlich in demselben Sinne geaͤußert hatte, kam es zur Abstimmung, worauf der Vorschtag des Grafen von Larochefoucauld mit starker Stimmen⸗Mehrheit angenommen wurde. Von den Ministern stimmte Herr Passy zu Gunsten desselben. 1 Seeit gestern haben bereits einige 40 Deputirte die Haupt⸗ stadt verlassen, um nach ihren Departements zuruͤckzukehren. Unter ihnen soll sich auch der Marschall Clauzel befinden, der uͤber Toulon wieder nach Algier geht. Der Schluß der Ses⸗ sion duͤrfte jedoch erst gegen das Ende der kuͤnftigen Woche statt⸗ finden, da die Pairs⸗Kammer sich noch, außer dem Budget, mit etwa acht Gesetz-Entwuͤrfen zu beschaͤftigen hat, die von der Deputirten⸗Kammer in den letzten acht Tagen angenommen wor⸗ den sind. Heute berathschlagten die Pairs unter Anderem uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Einberufung des Kontingents der 80,000 Mann aus der Klasse von 1835. 1 Alle hiesigen Blaͤtter enthalten heute ausfuͤhrliche Artikel uͤber die von der Deputirten-Kammer beschlossene Abschaffung der oͤffentlichen Spielhaͤuser. Das Journal des Débats meint, es sey noch sehr die Frage, ob nicht der Staats⸗Schatz seine Einnahme von 5 ½ Millionen und die Stadt Paris ihren Antheil von 1,200,000 Franken einbuͤßen wuͤrde, ohne daß die v Ein anderes Blatt giebt zu verstehen, daß die Unternehmer der Spielhaͤuser jetzt 1 ½ Jahr Zeit haͤtten, um ihre oͤffentlichen Anstalten in geheime um⸗ zuwandeln.

Der Baron de la Rue, Adjutant des Kriegs⸗Ministers, ist vor einigen Tagen von hier nach Toulon abgereist; er hat ei—

nen Auftrag an den Kaiser von Marokko.

Niach Briefen aus Madrid vom Ilten hatte der General Cordova die Hauptstadt immer noch nicht wieder verlassen; er wartete angeblich auf die Ankunft des neuen Kriegs⸗Ministers, Mendez Vigo, der seither eine Division in Navarra befehligte. Briefe aus Bayonne vom Iten berichten, daß die neuerdings von Don Carlos angeordnete Aushebung, besonders in Navarra, auf einige Schwierigkeiten stoße. Dagegen scheint die Desertion in den Reihen der Anglo⸗Christinos uͤberhand zu nehmen; in neuerer Zeit sollen 30 Englische Offiziere und Unter⸗Offiziere, so wie viele Gemeine, sich in Hernani gestellt haben, und in die Reihen der Karlisten eingetreten seyn. Eine Division von 6000 Christinos ist kuͤrzlich in aller Eile aus Vittoria nach Nieder⸗ Aragonien aufgebrochen, um die Fortschritte des Karlisten⸗Chefs Cabrera in dieser Provinz zu hemmen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 17. Juni. Das Zeugen⸗Verhoͤr zu Gunsten der Stadt Stafford, die durch eine vom h; angenommene Bill ihres Wahlrechts beraubt werden soll, wurde fortgesetzt. Sodann wurde von der Kommission fuͤr die Bibliothek des Ober⸗ hauses angezeigt, daß die Franzoͤsische Pairs⸗Kammer dem Ober⸗ hause bis jetzt 1872 Baäͤnde zum Geschenk gemacht habe. Die Kommission trug auf die Ernennung eines Assistenten des Biblio⸗ thekars an. Auf den Antrag des Herzogs von Richmond wurde eine Anerkennung dieses werthvollen Geschenks in die Pro⸗

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tokolle ausgenommen und besohlen, diejenigen Verhandlungen des Oberhauses, welche die Franzoͤsische Pairs⸗Kammer noch nicht erhalten habe, ihr sogleich zu uͤbersenden. Hierauf erschien Herr Spring Rice, begleitet von einer betraͤchtlichen Anzahl von Mitgliedern des Unterhauses, an der Barre und wuͤnschte eine Konferenz mit Ihren Herrlichkeiten in Bezug auf die im Ober⸗ hause zu der Bill zur Regulirung des staͤdtischen Corporationswe⸗ sens in Irland gemachten Amendements. Nachdem die Mitglieder des Unterhauses sich zuruͤckgezogen hatten, genehmigte das Haus die Konferenz, und es wurde sodann, auf den Antrag Lord Mel⸗ bourne's, eine Kommission ernannt, die aus dem Praͤsidenten des Geheimeraths, dem Großsiegelbewahrer, dem Herzog von Cleveland, dem Grafen von Minto, dem Bischof von Bristol, dem Lord Crewe und dem Lord Hatherton bestand. Diese Kom⸗ mission entfernte sich darauf, um die Konferenz mit der Unter⸗ haus⸗Kommission zu halten, und nach ihrer Ruͤckkehr benach⸗ richtigte Lord Lansdowne Ihre Herrlichkeiten, daß die Konfe⸗ renz von Seiten des Unterhauses durch den Kanzler der Schatz⸗ kammer geleitet worden waͤre, der die Gruͤnde angegeben habe, weshalb das Unterhaus den im Oberhause angenommenen Amen⸗ dements nicht beistimmen koͤnne. Der wesentliche Inhalt die⸗ ser Gruͤnde, die dem Hause demnaͤchst vorgelesen wurden, war folgender:

„Die Mitglieder des Unterhauses der Vereinigten Königreiche Großbritanien und Irland halten es bei dem hohen Vertrauen, wel⸗ ches durch die Verfassung dieses Reiches in sie gesetzt wird, für ihre Pflicht, sich gegen jede Aufstellung eines Präcedenz⸗Beispiels zu ver⸗ wahren, welches mit der Aufrechterhaltung der Freundschaft und des guten Vernehmens zwischen den beiden Häusern unverträglich wäre, die für die Entwerfung guter Gesetze, für die Wohlfahrt und Si⸗ cherheit aller Klassen der Unterthanen des Königs und für die Er⸗ haltung, Ehre und Würde der Krone Sr. Majestät so wesentlich sind. Rücksichtlich der im Oberhause zu der Bill zur Regulirung der Munizipal⸗Corporationen in Irland angenommenen Amendements sieht das Unterhaus sich genöthigt, auf das von dem Oberhause be⸗ folgte Verfahren aufmerksam zu machen. Die Bill wurde bekannt⸗ lich angenommen, um die Munizipal ⸗Corporationen in Irland zu reguliren, und man wollte durch sie vorhandene Mißbräuche abschaf⸗ fen, in gewissen größeren und kleineren Städten Irlands dagegen das Sy⸗ stem der Munizipal⸗Verwaltungfortbestehen lassen. Aus den Protokollen des Oberhauses ergiebt sich, daß, in Folge der vom Hause ertheilten Instruc⸗ tionen, die Kommission das Prinzip der Bill änderte, und es war daher nothwendig, auch den Titel der Bill zu ändern. Durch die aus dem Ober⸗ hause zurückgekommene Bill wird vorgeschlagen, die Munizipal⸗Cor porationen in ganz Irland abzuschaffen und die Verwaltung des ge sammten Eigenthums Kommissarien zu übergeben, die vom Lord⸗ Lieutenant erwählt werden und ganz von dessen Willkür abhängig seyn würden. Die so amendirte Bill ist auf ein neues Priuzip ge⸗ gründet, trägt einen neuen Titel und weicht durchaus von der Vill ab, welche das Unterhaus dem Oberhanse übersandte. Man muß sie daher als eine neue Bill betrachten. Das Unterhaus, weit entfernt, das dem Oberhause zustehende Recht, jede legislative Maßregel zu modifiziren und zu amzndiren, in Zweifel ziehen zu wollen, glaubt vielmehr, daß die sorgfältige Prüfung des Prinzips und der Details einer EEE14A“ Maßregel in beiden Häusern, wie sie durch den alten Gebrauch und die Verfassung des Parlaments vorgeschrie⸗ ben wird, für die Abfassung guter Gesetze wesentlich ist, und daß es daher schwierig, wenn nicht unmöglich ist, daß eine ursprüngliche Bilt in Form eines Amendements von einem Hause in das andere gebracht werde. Das Unterhaus hofft ernstlich, daß das von dem Oberhause bei dieser Gelegenheit befolgte Beispiel nicht als Präcedenz⸗Beispiel aufge⸗ stelltwerdenwird. Während jedoch das Unterhaus es für seine Pflicht haͤlt, die Gründe anzugeben, weshalb es der von dem Oberhause amendirten Bill nicht beistimmen kann, hat es, mit dem Wunsche, das gute Einverständniß mit dem anderen Hause aufrecht zu erhalten, die Amendements des Oberhauses in Berathung gezogen, in der Hoffnung, daß eine darauf gegründete Maßregel den Beifall des andern Hauses erlangen werde, und daß diese Maßregel zugleich mit dem Gesetze in Bezug auf die Corporationen in England und Schottland übereinstimmen und die gerechten Erwartungen der Unterthanen Sr. Majestät in Irland be friedigen, und auf diese Weise die Union zwischen Großbrikanien und Irland aufrecht erhalten werde. Das Unterhaus kann mit den vom Oberhause in dem Titel der besagten Bill vorgenommenen Verände⸗ rungen aus folgenden Gründen nicht übereinstimmen: das Unterhaus willigt ein, die Einführung von Stadträthen auf 12 bedentende Städte zu beschränken, die durch Reichthum und Wichtigkeit sich zur Einführung des Corporations⸗Svpstems eignen. Das Unterhaus hat ferner zwanzig Städten von geringerer Bedeutung eine Lokal⸗ Vermwaltung zugedacht, indem es die 9te Akte Georg's IV. auf sie anwandte. Cs ist kein Zweifel, daß bei dem Reichthum und der Gesinnung der Bewohner in diesen Städten sich ein passender Wahl⸗ und Repräsentativ⸗Körper bilden wird. Das Unterhaus schließt von der numittelbaren Wirkung dieser Bill achtzehn in der Bill des Ober⸗ hauses aufgezählte Städte aus, die in geringerem Grade die Elemente der Lokal⸗Verwaltung in sich enthalten. Das Unterhaus hat dadurch, daß es nicht alle Amendements des Oberhauses gestrichen hat, in gutem Vernehmen mit demselben zu bleiben gesucht. Es hat nur diejenigen verworfen, die mit

dem Prinzip der Bill und mit den rücksichtlich der Corporationen in

England und Schottland angenommenen Maßregeln unvereinbar wa ren, denn es hielt es sowohl für unzweckmäßig, als für unweise, von jenen leitenden Prinzipien abzuweichen. In einer Sr. Majestät von beiden Häusern überreichten Adresse wurde der Entschluß ausgespro⸗ chen, die Union unverletzt aufrecht zu erhalten, und zugleich jede ge⸗ rechte Ursache zur Beschwerde zu entsernen und jede wohl erwogene Verbesserung zu befördern. Die skandalösen Mißbräuche der Corpo⸗ rationen in Irland werden von Allen zugestanden, und das Unter⸗ haus hat geglaubt, daß die Existenz solcher Mißbräuche ein gerechter Grund zur Beschwerde seyv. Er suchte daher diese Corporationen zu verbessern. Wenn aber seine Bill in eine Maßregel verändert wird wodurch ein Sovstem ganz abgeschafft werden soll, das über 600 Jahre eristirt hat, und dessen Aufhebung selbst während innerer Unkuhen und Bürgerkriege nicht vorgeschlagen worden ist, so kann das Unter haus nicht einsehen, daß ein so beispielloses Verfahren mit unter die Maßregeln gezählt werden darf, die auf Verbesserungen abzwecken zu deren Beförderung sich das Parlament verpflichtet hat’“