1836 / 176 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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0 —8 ““ dessen Vermoͤgen à Thlr. 18 sgr. betraͤgt.und außer⸗enthalt binnen 9 Monaten hierher Anzeig dem in einem Hypotheken⸗Instrument uͤberchen, und spaͤtestens in dem hiermit auf 96 Thlr besteht; den -28. Maͤrz 1837 des Tuchscheerers Gottlieb Koͤnig, der den 4. Maͤrz anberaumten Termine hier zu erscheinen, sich aus⸗ 183 gestorben und dessen Vermoͤgen 6 Thlr. 25 sgr. zuweisen, und das Weitere zu gewaͤrtigen, widrigen⸗ betraͤgt; falls ihre Todes⸗Erklaͤrung erfolgen, und ihr Ver⸗ der verwittweten Tuchmacher Rosine Kluge, ge⸗ moͤgen den Extrahenten ihrer Edictal⸗Citation, ihren bornen Schubert, die den 3. August 1835 gestor⸗ biesigen legitimirten Verwandten und Erben verab⸗ ben und deren Vermoͤgen in7 Thlr. 19 sgr. 7 pf. folgt werden wuͤrde.

und in einem Sparkassenbucheuͤber 70 Tblr. besteht; Trachenberg, den 8 Juni 1836 .

der Johanna, verwittweten Holzwaͤchter Lange, Schwarz, Justitiarius. gebornen Schoͤnfeld, die den 5. August 1834 ge⸗ storben und deren Vermoͤgen 28 Thlr. 24 sgr. 10 pf. betraͤgt;

des Barbiers Anton Hernick, aus Troppau gebuͤr⸗ tig, der hier am 18. Februar 1835 gestorben und dessen Vermoͤgen 3 Thlr. 19 sgr. S pf. betraͤgt; des in der Nogath bei Marienburg am 15. Juni

or einigen Jahren neu und massiv erbaut

Stock hobe Wohnhaus nebst davon abgan

ten, ebenfalls neuen Stall- und Schupn

baͤuden und einem großen freien Hofraumn Die Faͤrberei hat sich eines lebyaften, sehr aa breiteten Verkehrs zu erfreuen und besteht ai waͤrtig aus einer Siederei mit 5 Kupfer! 1 Zinnkessel, und zweien Blauereien mit 3 und 2 Waihkuͤpen. Was die naͤhern Kauf⸗Bedingungen liegen solche taͤglich in unserm Comtoir, Hoth Nr. 603, zur Cinsicht bereit und sollen Ausn gen, auf vorher erfolgte portofreie Zuschriften! getheilt werden, wobei wir noch bemerken, nn Verkauf oben bezeichneter Grundstuͤcke nur nin behalt obervormundschaftlicher Genehmigung schlossen werden kann. 4 Goͤrlitz, am 18. Juni 1836.

8 b 8 464 Thlr. 19 sgr. 3 pf., den Minorennen Brink⸗ mann zugetheilten Abdicate, nebst Hypohekenschein der Staͤtte Nr. 32, Wulferdingsen de 21. April 1831; die Obligation des Schmidt Heinrich Kemena 2 Unterluͤbbe de 14. Januar 1823, uͤber 115 Thlr. fuͤr die Wittwe H. Vogeler hierselbst nebst Attest der Eintragungsfaͤhigkeit de 25. Februar 1823; die Obligation des Colon Vogt Nr. 54, Nammen de 16. Januar 1830, uͤber 6 Thlr. 3 sgr. A pf. fuͤr den Minorennen Friedrich Wilbelm Fricke daselbst nebst Attest der Eintragungsfaͤhigkeit de 23. Fe⸗ bruar 1830; die Obligation des Colon Nehrmann Nr. 9, Moel⸗ bergen de 23. November 1822, über 100 Thlr. fuͤr die Roͤmersche Tutel nebst Hypothekenschein de 19. August 1828 und Cessionen de 30. Dezember 1828 und 19. Mäaͤrz 1829 für den Colon Huck⸗ meier Nr. 4, Holzhausen und den Colon Schroͤder

e zu ma⸗

anlange

Georg Michel Werner, erstehelicher Sohn des da⸗ hier verstorbenen Muͤllermeisters Michel Werner, soll kurz nach der dritten Verehelichung seines Vaters, damals in einem Alter von etwa 23 Jahren, als ledi⸗ ger Muͤllergeselle in die Fremde gegen Ungarn sich begeben haben und seit etwa 35 Jahren dessen Leben

Erber

1823 ertrunkenen Toͤpfergesellen Karl Wilhelm

Nr. 25, daselbst; May, dessen Vermoͤgen in n25 Thlr. besteht;

die Obligation des Colon Plasschmidt Nr. 37, Haddenhausen de 25. Februar 1814, ᷓber 100 Thlr Gold und 200 Stuͤck Hollaͤndische Gulden nebst Hypothekenschein de 28. Dezember 1822 fuͤr die verwittwete Kriminal⸗Raͤthin Hoffbauer, so wie deren Quittung, sind verloren gegangen, daher alle diejenigen, welche an diese zu loͤschenden Posten und die daruͤber ausge⸗ stellten Instrumente als Eigenthuͤmer, Cessionarien, Pfand oder sonstige Brief⸗Inhaber, Anspruͤche zu machen haben, aufgefordert werden, diese spaͤtestens in termino den 30. Juli 1836 geltend zu machen, widrigenfalls ihnen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Minden, den 15. Maͤrz 1836. Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. 8 Ebmeier. 1

dorf, Landshuter Kreises, gebuͤrtig, der den 9. No⸗ vember 1835 hierselbst gestorben und dessen Ver⸗ moͤgen 3 Thlr. betraͤgt;

des Nachtwaͤchters Josepb Hentschel, der den 22. Mai 1835 gestorben und dessen Vermoͤgen circa 160 Thlr. betraͤgt;

des Kutschers Friedrich Woiczeski oder Woczeski, der den 16. Januar 1834 gestorben und dessen Vermoͤgen sich auf 5 Thlr. 6 sgr. belaͤuft; bierdurch oͤffentlich vorgeladen, vor oder spaͤtestens in dem auf

den 19. April 1837, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rathe Hahn anberaum⸗ ten Termine zu erscheinen und sowohl die Identitaͤt ihrer Person nachzuweisen, als auch sich als Erben der Verstorbenen zu legitimiren.

Bei ihrem Ausbleiben werden die unbekannten Erben mit ihren Anspruͤchen an den Nachlaß der vorbenannten Verstorbenen ausgeschlossen und wird sodann solcher den sich meldenden Erben nach erfolg⸗ ter Legitimation oder in deren Ermangelung, mit Ausschluß der ad 11 aufgefuͤhrten verwittweten A. R Gohlaschen Nachlaß⸗Masse, der hiesigen Kaͤmmerei, die ad 11 aber dem Koͤnigl Fiskus als herrenloses Gut zugesprochen werden. Breslau, den 3. Juni 1836. Koͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz. 1I1. Abtheilung.

19)

20)

Notbwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. Maͤrz 1836. Das in der Ackerstraße Nr. 6 belegene Grundstuͤck der Wittwe Wernick, gebornen Sommerfeld, taxirt zu 5184 Thlr. 21 sgr. 9 pf, soll am 18. November 1836, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur ernzusehen. Die Erben des eingetragenen Glaͤubigers, Holz⸗ Inspectors Ferdinand Fabian von Plachetzky, werden

hierzu oͤffentlich vorgeladen.

1“

Oeffentliche Bekanntmachung. Mit hoͤberer Genehmigung beabsichtigt das unter⸗ zeichnete Curatortum, einen Theil des unbebauten Grund und Bodens des an der Louisenstraße dies⸗ und jenseits des neuen Thors, an der Invaliden⸗ straße und an einer von der Louisenstraße nach der Communication innerhalb der Stadt anzulegenden neuen Straße belegenen Gartens der Koͤniglichen Heil⸗ Anstalt der Charité zu parcelliren und die einzelnen Parcellen, besonders als Baustellen zu veraͤußern. Die spezielle Lage der zu veraͤußernden Parcellen ist aus einer dem Parcellirungs⸗Plan zum Grunde liegen⸗ den Zeichnung, welche taͤglich, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage, des Morgens von 10 bis 12 Uhr, n der Registratur des Curatorii, Franzzsischestraße r. 42, eingesehen werden kann, zu entnehmen; auch kann daselbst und zur angegebenen Zeit von den naͤheren Bedingungen der Veraͤußerung, von denen hier nur bekannt gemacht wird, daß ein Theil des Kaufgeldes zur Hypothek stehen bleiben soll, wenn es verlangt wird, Kenntniß genommen werden. Kauf⸗ lustige wollen bis zum 1. Juli c. ihre Anerbietungen entweder schriftlich dem Curatorio einreichen oder in der Registratur desselben zu Protokoll geben. Berlin, den 28. Mai 1836. Koͤnigliches Kuratorium fuͤr die Kranken⸗

Gdietal⸗ Fitat on. Von dem Konigl. Stadtgericht hiesiger Residenz ist in dem uͤber das mit einer Schuldensumme von 4917 Thlr. 5 sgr. 7 pf. deductis deducendis belastete Vermoͤgen des hiesigen Kaufmann Moritz Geiser am 21. Maͤrz a. c. eroͤffneten Konkurs⸗Prozesse ein Ter⸗ min zur Anmeldung und Nachweisung der Anspruͤche aller etwaigen unbekannten Glaͤubiger, so wie zur Erklaͤrung uͤber die Beibehaltung des bestellten In⸗ terims⸗Kurator, Justiz⸗Kommissarius Schulze, oder Wahl eines andern Kurators und Contradictors, auf den 30. August 1836, Vorm. um 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Hahn angesetzt worden. Diese Glaͤubiger werden daher hierdurch 2.,Co -f. v⸗n, Kch bis zenm Termine schr Fesich⸗ in dem⸗ selben aber persoͤnlich oder durch gesetzlich zulaͤssige Bevollmaͤchtigte, wozu ihnen beim Mangel der Be⸗ kanntschaft die Herren Justiz⸗Kommissarien Muͤller, Hirschmeyer und Hahn vorgeschlagen werden, zu mel⸗ den, ihre Forderungen, die Art und das Vorzugs⸗ recht derselben anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubringen, demgaͤchst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewaͤrtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Anspruͤchen von der Masse werden ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die uͤübrigen Glaͤubiger ein ewi ges Stillschweigen wird auferlegt, sie auch hinsicht⸗ lich der Wahl des Kurators dem Beschlusse der Er⸗ schienenen fuͤr beitretend werden geachtet werden.

Breslau, den 2. Mai 1836. Koͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz. Bekanntmachung. Erste Abtbeilung. Die der hiesigen Kaͤmmerei gehoͤrigen beiden Schnei⸗

demuͤhlen, namentlich

a) die hinter dem Dom am Grillendamm vee im Jahre 1831 ganz neu erbaute Altstaͤdtische Schneidemuͤhle, b) die vor dem Steinthore am Muͤhlengraben bele⸗ ene, im Jahre 1832 vollstaͤndig ausgebaute eustaͤdtische Schneidemuͤhle, sollen von Trinitatis 1837 ab einzeln vererbpachtet werden. Hierzu steht ein Termin auf den 1. September c., von Vormittags 10 Uhr ab, zu Rathhause vor dem Stadt⸗Syndikus Brandt an, zu welchem Erbpachts⸗ lustige hierdurch mit dem Bemerken eingeladen wer⸗ den, daß die Ertrags⸗Anschlaͤge, die Beschreibungen der Muͤhlen und die speziellen Bedingungen taͤglich in unserer Registratur eingesehen werden koͤnnen, auch Abschriften davon gegen Kopialien von unserem Registrator Angerstein zu erhalten sind und der Meist⸗ bietende eine Caution von fuͤnfhundert Thalern im Termine bestellen muß. In Bezug auf die Vorschrift des §. 189 der Staͤdte⸗ Oeoͤnung bemerken wir, daß die Vererbpachtung die⸗ ser Grundstuͤcke um deshalb fuͤr nothwendig und nuͤtzlich erachtet worden ist, weil sie zu einem Kom⸗ munalzweck nicht mehr fuͤr brauchbar befunden sind. Brandenburg, den 18. Juni 1836. Ober⸗Buͤrgermeister, Buͤrgermeister und Rath hiesiger Chur⸗ und Hauptstadt.

Edictal⸗Citation. Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Stadtgericht werden die unbekannten Erben 1) des Posamentier Gesellen George Stertzling, der den 3. Juni 1834 ab intestato hierselbst verstorben und dessen Vermoͤgen 6 Thlr. 13 sgr. 9 pf. betraͤgt; des ehemaligen Kretschmer Friedrich Sternberg, der den 30. September 1833 hbierselbst gestorben und dessen Vermoͤgen sich auf 9 Thlr. 25 sgr. belaͤuft; ) des Musiklehrers Christian Heinrich Bergmann, der den 25. September 1832 hierselbst verstorben und dessen Vermoͤgen 22 Thlr. 6 pf. betraͤgt: der verwittwet gewesenen Goldarbeiter Hedwige Lucas, gebornen Rohnstock, die den A. April 1827 hierselbst gestorben und deren baares Vermoͤgen in 5 Thlr. 3 sgr., außerdem aber aus zwei gegen die verehelichte Hauptmann v Frankenberg zu⸗ stehenden Forderungen von 700 Thlr. nebst 5 pCt. Zinsen seit dem A. April 1827 und in von drei unsichern Forderungen: a) der Hauptmann v. Ldwenfeldschen, b) der Gambertschen per 700 Thlr., und 9 66 auf dem Hause Nr. 486 haftenden 1000 Thlr. besteht; ) des Bedienten Karl Maurer, aus Dresden ge⸗ buͤrtig, der den 9. April 1834 hierselbst gestorden und dessen Vermoͤgen 3 Thlr. 17 sgr. 1 pf. betraͤgt; des Zeugmachers Johann Heinrich Braͤutigam, der den 17. Oktober 1830 gestorben und dessen Vermoͤgen sich auf circa 13 Thlr. belaͤuft; der verwittweten Degentesch, die den 20. Sep⸗ tember 1834 gestorben und deren Vermoͤgen circa 18 Thlr. betraͤgt; des Toͤpfergesellen Karl Werner, aus Liegnitz ge⸗ buͤrtig, der den 17. September 1834 gestorben und dessen Vermoͤgen circa 2 Thlr. betraͤgt; der unverehelichten Anna Diack, die den 30. Au-— 3 ““ gust 1834 gestorben und deren baares Vermoͤgen sich auf 21 Thlr. 29 sgr. 5 pf. belaͤuft; Ediectal⸗Citation. 10) der Johanna Christiane, gebornen Bergmann, Verschollen sind: 1 von Labhschuͤtz die drei Kinder der Elisabeth, ge⸗

verwittweten Beier, die den 13. Maͤrz 1835 ge⸗ storben und deren Vermoͤgen àA1 Thlr. 9 sgr. 3 pf. bornen Ecke, verehelichten Husar Schuhale, welche mit der Mutter im Jahre 1787 nach Berlin

und resp. 573 Thlr. 15 sgr. 1 pf. betraͤgt; 11) dg v Anne Rosine Gohla, die den gingen, wo die Mutter gestorben seyn soll, welche einige Effekten hinterließ, wofuͤr die Loosung

21. Mai 1835 gestorben und deren Vermoͤgen sich auf 3 Thlr. 1 sgr. belaͤuft; mit 7 Thlr. 26 sgr. zum Deposito im Jahre 1803 eingezahlt wurde.

12) des Hilfs⸗Hautboisten Amand Teichmann, auch Foͤrster genannt, aus Gauer, Grottkauer Kreises, Vorstehend benannte und ihre Erben und Erbneh⸗

Bekanntmachung. Der hiesige Kaufmann L. W. Pagenkopf ist dem in unserer Bekanntmachung vom 21. August v. J (Allgem. Anzeiger der Staats⸗Zeitung Nr. 239) er⸗ waͤhnten kaufmaͤnnischen Vereine zur Unterdruͤckung des Schleichhandels beigetreten Perleberg, den 18. Juni 1836. ö Der Magistrat.

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des Privatschreibers Moritz Keller, aus Pfaffen⸗2 lchel, 2 sch 6 92 oder jeder rechtmaͤßige Erbe desselben hiermit aufge⸗

fordert, binnen 6 Monaten dahier mit seinen An⸗

gen des Abwesenden sich zu melden, widrigenfalls nach Verlauf dieser Frist das Vermoͤgen ohne Sicher⸗

F. A. Golles

oder Aufenthalt unbestimmt seyn. Auf Antrag der Verwandten wird nunmehr Georg Michel Werner

Thierschau zu Guͤstrow. Die mit der diesjaͤhrigen Thierschau zu Gt am 24. und 25. Mai verbundene Bock⸗Auftia Kaͤufer und Verkaͤufer zufriedengestellt. Na⸗ ausgezeichnete Thiere fanden zu angemessengy sen willige Abnehmer. Um Kaufliebhabern fütnch jaͤhrige Thierschau einen umfänglicheren Mch sichern, werden alle Stammschaͤferei⸗Besitzer de und Auslandes ersucht, einige ihrer besten 8 fuͤr diesen Markt, auch zur Konkurrenz, zu und Praͤmien aufzubewahren. Februar 1835 d vorlaͤufigen Einladung eine naͤher bezeichn olgen. 3 3 b In Auftrag der Hauptdirektion des Mecklente schen Patriotischen Vereins fuͤr Landwiethschef Industrie. 8 Langhagen bei Guͤstrow, den 1. Jani 18307.

von Wedemeyer.

spruͤchen auf das in etwa 83 Fl. bestehende Vermo⸗

stellung den sich legitimirenden naͤchsten Verwandten uͤberlassen werden soll. Mellrichstadt, im Untermainkreise des Koͤnigreichs Bayern, am 16. Juni 1836. Koͤnigliches Landgericht dahier.

EEEEEE1ö13““ Balthasar Mende, gewesener Buͤrger und Stadt⸗ gerichtsschoͤppe allhier, hat in seinem am heiligen Dreikoͤnigstage des Jahres 1688 errichteten letzten Willen unter andern Vermaͤchtnissen auch die Summe von 1000 Gulden zu dem Zweck ausgesetzt, daß die Zinsen von diesem Kapitale als Stipendium vorzugs⸗ weise solchen armen hilfsbeduͤrftigen, auf einer Uni⸗ versitaͤt studirenden Juͤnglingen, welche zu des Testa— tors oder dessen Eheweibes Verwandtschaft, nament lich zu des damaligen Pfarrers M. Hofmann zu Gloͤsa Nachkommen, gehoͤren, auch wenn sie ihre Studien bereits vollendet, ehe sie des Stipendii theilhaftig geworden, in deren Ermangelung aber an andere Studirende, jedesmal wenigstens auf die Zeit von 2 Jahren, verabfolgt werden sollen. Da sich nun dermalen, nach Ablauf der Genußzeit des jehigen Empfaͤngers, zu dem gedachten Stipendio kein qualificirter Geschlechtsverwandter obernannten Mendes oder dessen Eheweibes gemeldet hat, und selbiges daher als erledigt anzusehen ist, so werden hiermit in Gemaͤßheit Art. IV. No. 79 der zwischen der Krone Sachsen und der Krone Preußen abge⸗ schlossenen Convention vom 27. September 1825 alle etwa vorhandene Geschlechtsverwandte Mendes oder dessen Eheweibes aufgefordert, in dem auf den 23. August jetzigen Jahres anberaumten Termine, Vormittags 10 Uhr, vor uns auf dem Rathhause entweder in Person oder durch gehoͤrig instruirte und legitimirte Gevollmaͤchtigte zu erscheinen, ihre etwaigen Anspruͤche an das fragliche Stipendium anzumelden und sich als Genußberech⸗ tigte und Genußfaͤhige gehoͤrig zu legitimiren. Sollten sich in dem anberaumten Termine gar keine oder keine qualificirten Geschlechtsverwandten des Stifters oder dessen Ehewelbes melden, so wird das fragliche Stipendium an andere studirende Juͤnglinge, der Stiftungs⸗Urkunde gemaͤß, verliehen werden. Freiberg, am 15. Juni 1836. 8

JäWEEEhHhallda.

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Literarische Anzeigen,

In der Balzschen Buchhandlung zu Emn sind erschienen und in allen Buchhandlungen zule in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn Duͤmmler, Duncker & Humblot, Enzlit Buchh, Logier, Nicolai, Oehmigke, Pii sche Buchh., Stuhrsche Buchh. u. s. w.: Zur Chemie des Platinz in wissenschaftlicher und technischer Beziehung Chemiker, Metallurgen, Platina⸗Arbeiter, Ä. ceuten, Fabrikanten und die Besitzer der Doͤben schen Platina⸗Feuerzeuge.

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8*

SeEEEIieVeykgusf des Guts St. Appollinarisberg bei Remagen, Kreis Ahrweiler, Regierungs⸗Bezirk Koblenz.

Dieses wegen seiner uͤberaus schoͤnen Lage beruͤhmte Gut, ehemals eine freie adelige Probstei, der Abtei Siegburg soll am 1. August, um 10 Uhr Morgens, beim Weinhaͤndler Joseph Nettekoren in der Neu⸗ gasse Nr. 1092 in Bonn vor dem Notar Eng. Kamp dffentlich versteigert und dem Meistbietenden zuge⸗ schlagen werden. Dasselbe besteht nach der Katastermessung aus bei⸗ nahe 14 Morgen Weinberg, aus 91 ½ Morgen Wal⸗ dung, 90 ½ Morgen Ackerland, 7 Morgen Wiesen und 2 Morgen Garten und Gebaͤulichkeiten, im Ganzen

aus 205 Morgen.

Die Weinberge, meist neu angelegt, mit außeror— dentlichen Kosten in den Felsen gesprengt und mit neuen Stuͤtzmauern versehen, liefern einen der vor⸗ zuͤglichsten rothen Weine.

Die Gebaͤude bestehen aus einem Wohnhause mit 14 Zimmern und einem großen Saal, in bewohn⸗ barem Zustande, einer geraͤumigen Kirche, Pachter⸗ wobnung, Keller, Staͤllen, Scheune ꝛc. ꝛc.

Die untere niedriger gelegene Abtheilung der Kirche, aus dem 12ten Jahrhundert stammend, in architek⸗ tonischer und geschichtlicher Hinsicht merkwuͤrdig, eignet sich sowoöhl wegen ihrer maͤßigen Groͤße als wegen ihrer Lage auf gleicher Flaͤche mit dem Gar⸗ ten und dem Erdgeschoß des Wohnhauses ganz be⸗ sonders zu einer Haus⸗Kapelle.

Der Garten, rundum mit einer auf dem Felsen⸗ Abhang gesetzten Brustmauer umgeben, gewaͤhrt so wie das Wohnbaus eine der umfassendsten, reichsten und schoͤnsten Aussichten am ganzen Rheinstrom.

Die naͤhere Beschreibung und die im einzelnen berechnete Schaͤtzung des Gutes sind nebst den Ver⸗ kaufs⸗Bedingungen einzusehen in Bonn bei dem Notar Kamp, in Remagen bei dem Burgemeister Queckenberg und bei dem Gastwirth Hoffmann, in Koͤln bei den Handelshaͤusern J. A. Böͤcker und Nic. de Tongre, ferner bei dem Notar Dubuyen daselbst und in Berlin bei den Banquiers Mendelssohn & Comp

Bei mir ist erschienen und durch alle Bu lungen zu beziehen: Die Behoͤrden in Staat und Gut Beitraͤge zur Verwaltungs⸗Pole

von Prof. Friedrich Buͤlau.

Gr. 8vo. Preis? Thlr. 3 Fl. C⸗M. 3Fl.368 Ich beschraͤnke mich, bloß den Inhalt des e genden wichtigen und zeitgemaͤßen Werkes ahglie was hinreichen wird, das Interesse fuͤr dasete zuregen. Auf die Einleitung folgen nachsahg Abschnitte: „Die Centralisation““ und Provinzialsystem.“ „Einzelbeak und Kollegien.“ Die Staatsbeamten⸗ „Die Verantwortlichkeit der Ministere⸗ „Das Selbstregieren des Fuͤrsten.““— binets- Minister, Premier⸗Minister u. nister-Conseil.“ „Der Staatsrath undh General⸗Kontrole.“ „Die Ministeng „Die Mittelbehorden.“ 7Die bn behoͤrden und Landesbezirke“ Dien richte.’“ „Staat und Gemeinde.“— Gemeinde und ihre Behoͤrden.“ Georg Joachim Goͤschen in Laht Vorraͤthig bel Ferd. Duͤmmler, Linden!

in Berlin.

Anzeige von Verlags- Eigenthum Im Verlage von Moritz IWWestpha! in N. Breitestrafse No. 20, erscheinen im andern I mit Eigenthumsrecht die mit vielem Beilo nommene komische Oper Marie, Max und Miehe von Carl Blum. Vollständige Partitur und Buch. ständige Klavier-Auszug, wovon. beliebtesten einzelnen Nummern in Stich No. 2. Lächelt der Sonnenstrahl. No 3. ich und und ungebunden. No. 4. Rückt e ins Städichen. In kurzem erscheinen darauf:

Verkauf einer Tuch⸗ und Wollen⸗Schoͤn⸗ faͤrberei zu Goͤrlitz. Unterzeichnete bringen hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß sie, Erbtheilungs halber, gesonnen sind, folgende, in ihrem gemeinschaftlichen Besitze befind⸗ lichen Grundstuͤcke aus freier Hand zu verkaufen, als: 1) die sub Nr. 692 und 693 in der Hothergasse am Neißflusse gelegenen drei Stockwerk hohen, massiv erbauten und in ganz gutem Zustande echaltenen beiden Haͤuser nedst Faͤrberei⸗ veinen Lokal und allen zu letzterm gehoͤrigen Inven⸗ Der vollständige Klavier-Auszuso tarienstuͤcken an Kuͤpen, Kesseln ꝛc. ꝛc, so wie desgleichen die einzelnen Nummer9 80

2) das, in geringer Entfernung von denselben im liebtesten Gesüngo mit Begleitung der

Ferner der“

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sind. 2.

hne Wor auch dien Guitufl

gebuͤrtig, der den 18. Februar 1835 gestorben und mer werden aufgefordert, von ihrem Leben und Auf⸗

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sogenannten Hirschwinkel sub Nr. 666 gelegene, ——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Lieutenant a. D. Frie⸗ ich Ludwig Albert von Stockhausen die Kammerherrn⸗ jde zu verleihen geruht.

5

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Friedensrichtern Bruͤ⸗

nahausen zu Niedeggen, Stomps zu Loͤbberich, van uhlbracht zu Wegberg, Schmitz zu Manderscheidt, Lauer Vernkastel, Schmitz zu Koͤln, und Duͤring zu Trier, so dem Landgerichts⸗Secretair Sittel zu Trier, den Charak⸗ eines Justiz⸗Raths zu verleihen und die daruͤber ausgefer⸗ in Bestallungen Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Louise, Wittwe Fuͤrsten Anton Radziwill, ist von hier nach Teplitz abgereist. Angekommen: Der Fuͤrst zu Lynar, von Drehna. Abgereist: Ihre Durchlauchten der Fuͤrst und die Fuͤr⸗ Wilhelm Radziwill, nach Tevplitz. Se. Excellenz der General der Infanterie, General⸗In⸗ teur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pioniere, Rauch, nach Wittenberg. 1 Der General⸗Major und Commandeur der 2ten Garde⸗ fanterie⸗Brigade, Freiherr von Quadt und Huͤchten⸗ ock I., nach Dresden.

Zeitungs⸗Nachrichten. Nu lga n h.

Rußland. 8 St. Petersburg, 18. Juni. Se. Majestaͤt der Kaiser sen das Reglement zu einer neuen landwirthschaftlichen Un⸗ icts⸗Anstalt und Muster⸗Wirthschaft durch nachstehenden as an den dirigirenden Senat genehmigt: „Fortwaͤhrend be⸗ st, Mittel aufzufinden, um die Landwirthschaft in Unserem ice, welche als die wichtigste Quelle des Privat⸗ und öͤffent⸗

Joegergrage Fr. E hsa ,. sen Reichthums betrachtet werden kann, allmaͤlig zu vervoll⸗

mnen, haben Wir, um die Uns zur Erreichung dieses Zieles üͤchtsiegenden Mittel zu benutzen, ein besonderes Comité nie⸗ gestzt, durch dessen Beschluͤsse schon mehrere Maßregeln in ffuͤhrung gebracht worden sind; da aber das sicherste tel zur Erlangung des so sehr gewuͤnschten Zweckes in Verbreitung der noͤthigen Kenntnisse und in der Vorberei⸗ gvon praktischen Leuten zur Einfuͤhrung der besten Metho⸗ der Landwirthschaft besteht, so haben Wir, auf Vorstellung s Comité's, dem Finanz⸗Minister aufgetragen, unverzuͤglich Errichtung einer landwirthschaftlichen Schule, mit einer ter⸗Wirthschaft und einer Stamm⸗Schafheerde, zu schreiten. hdem Wir die von dem Comité in Betreff der genannten aalt gemachten Vorschlaͤge genehmigt, das Reglement fuͤr die

1 gorsezsche landwirthschaftliche Schule bestaͤtigt und dem nz⸗Minister in Bezug auf die uͤbrigen dahin gehoͤrigen Ge⸗

aͤnde zweckmaͤßige Befehle ertheilt haben, schreiben Wir dirigirenden Senat vor, das erwaͤhnte Reglement in Aus⸗ sung zu bringen.“ . Se. Majestaͤt der Kaiser haben Allerhoͤchstihrem Hof⸗Zahn⸗ 8 den St. Stanislaus⸗Orden Ater Klasse zu ver⸗ geruht. M dem im Gouvernement Astrachan fuͤhlbaren Mangel Fanlei⸗-Beamten abzuhelfen, haben Se. Maj. der Kaiser m Gouvernement dieselben Vorrechte verliehen, die im vo⸗ Jahre der Ciskaukasischen Provinz ertheilt worden sind. hoft, daß durch diese Vorrechte eine groͤßere Anzahl von nten sich bewogen finden werde, sich in jenem Gouperne⸗ anstellen zu lassen. Die Senats⸗Zeitung meldet: „Der aus dem Artillerie⸗ 899 des Kriegs⸗Ministeriums entlassene Beamte von der niusse, Nikolaj Matwejew Pawloff, wurde auf Befehl Sr. 88 Kaisers dem Kriegsgericht uͤbergeben, weil er am 8. 8. Mai) dieses Jahres dem Kollegienrath Aprjelew 1 I etch. eine Wunde in die rechte Seite der Brust bei⸗ 9 Das General⸗Auditoriat fand, nach Untersuchung ecesandes, den vor Gericht gestellten Pawloff schuldig, dsh gehabt zu haben, den Aprjelew an einem fuͤr densel⸗ 80 erlichen Tage, naͤmlich bei dessen Trauung mit dem 5 8 zu ermorden, da er aus unbekannter Ursache - egienrath Aprjelew einen starken Haß hegte und m 6 auf eine offenbare und aussallende Weise in Aus⸗ 1 h gen wollte. In dieser verbrecherischen Absicht kaufte naun I berauschte sich und eilte in die Kirche, wo ie 6* ollzogen wurde; allein da er nicht eingelassen wurde, hcc und begab sich nach der Wohnung Aprjelew's. Hier unden 8 ELE aus der Kirche mit der Neuvermaͤhl⸗ deuef ugenblicke, als dieser aus dem Wagen stieg, seduse en Holch aus der Scheide, stieß ihn dem Aprjelew de und brachte ihm dadurch eine lebensgefaͤhrliche Das General⸗Auditoriat hat folgendes Urtheil ge⸗ 1 vor Gericht gestellte Beamte von der 8ten Klasse Falegen, awegen verbrecherischen Angriffs auf das Leben siche Nund aths Aprjelew und weil er demselben eine ge⸗ he hat unde in die Brust vermittelst eines Dolches beige⸗ Nels/ gemaͤß dem 154sten Kriegs⸗Artikel, seines Ranges eraubt, und ihm sei 3 8 Plae hean. und, nachdem ihm sein Degen auf oͤffentli⸗ zwane 3, Aer dem Haupte zerbrochen worden, nach Sibirien Sr. 2 Feseäe verschickt werden.“ Dieses Urtheil wurde en be t dem Kaiser am 28. April (10. Mai) mit den 3 „Es sey dem also.“ es. d haben Se. Majestaͤt der Kaiser zu befeh⸗ dem noͤrdlichen Donez (einem Arme des Don)

4vv, . 4 8

Untersuchungen anzustellen und ein Projekt zur Verbesserun der Schifffahrt auf diesem Flusse vorzulegen. ie aehcehhg gen haben gezeigt, daß die Schifffahrt auf dem Donez im Laufe des Jahres waͤhrend dreier Monate ohne Huͤlfe von Schleusen vor sich gehen kann, und daß dazu nur noͤthig ist, den Fluß von den Versandungen zu befreien, einen Leinpfad anzulegen und bei den, den Fluß verschließenden Muͤhldaͤmmen Oeffnungen zu machen. Se. Majestaͤt der Kaiser haben nun, die von dem Ober⸗Dirigirenden der Wege⸗Communicationen und der oͤffentli⸗ chen Bauten, Grafen Toll, in dieser Beziehung gemachten und vom Minister⸗Comité gebilligten Vorschlaͤge zu bestaͤtigen geruht. In dem hiesigen großen Taubstummen⸗Institute befinden sich jetzt, nachdem dasselbe im vorigen Jahre ein neues Regle⸗ ment erhalten, 78 Taubstumme, naͤmlich 43 Knaben und 35 Maͤdchen.

1“ Petersburgischen Zeitung liest man: „Waͤhrend von einigen Seiten die gehaͤssigsten Reden gegen Rußland gehalten werden und man, um so viel als moͤglich sich und andere zu taͤuschen, sich absichtlich um anderthalb Jahr— hunderte zuruͤck versetzt, ist es erfreulich, zu hoͤren, daß auch in der Fremde Stimmen sich gegen diesen Mißbrauch der Preß⸗ und Redefreiheit erheben. In dieser Beziehung zeichnet sich folgendes wissenschaftliche Werk aus: „Handbuch der allgemei⸗ nen Staatskunde von Europa von Dr. Friedrich Wilhelm Schu⸗ bert, ord. Prefessor der Geschichte und Staatskunde an der Universitaͤt zu Koͤnigsberg. Ersten Bandes erster Theil: die allgemeine Einleitung und das Russische Reich.“ (Koͤ⸗ nigsberg, 1835.) Man findet hier die wichtigsten That⸗ sachen, welche die Staatskunde des Russischen Reichs

hoffen, daß das Ausland aus dieser Quelle richtigere Vorstel⸗ lungen von Rußland schoͤpfen worde, als sie bisher, wenigstens bei der großen Masse im Umlaufe waren. Ist es ein unendli⸗ cher Vorzug, daß der Verfasser die Thatsachen wahr und treu schildert, so verdient nicht minder die ungeschmuͤckte Darstel— lung, die immer in Begleitung der keines Flitters beduͤrfenden Wahrheit zu gehen pflegt, das hoͤchste Lob.“

Polen.

Warschau, 22. Juni. Der Feldmarschall Fuͤrst von War—⸗ schau besuchte in diesen Tagen das denanh b13 stitut, das St. Lazarus⸗Hospital und die Gefängnisse; uͤberall fand Se. Durchlaucht die beste Ordnung herrschen und bezeigte den säaͤdtischen Behoͤrden deshalb seine große Zufriedenheit. Der General⸗Adjutant und Chef des Generalstabes der ak⸗ tiven Armee, Fuͤrst Gortschakoff, ist von hier nach St. Peters⸗ burg abgereist.

Frankreich.

Paris, 19. Juni. Die Minister des Innern, der Justiz und der auswaͤrtigen Angelegenheiten begaben sich gestern nach Neuilly und arbeiteten daselbst mit dem Koͤnige. Mehrere Mit⸗ glieder der Deputirten-Kammer wurden vor der Ruͤckreise nach ihrer Heimath von Sr. Majestaͤt empfangen.

Die Herzoͤge von Orleans und von Nemours werden gen Ende dieses Monats hier zuruͤckerwartet.

Die Pairs⸗Kammer genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung

den Gesetz⸗Entwurf wegen der Einberufung von 80,000 Mann von der Klasse von 1835 mit 93 gegen 2 Stimmen und ver⸗ tagte sich sodann bis zum naͤchsten Dienstag. 8 Es ist schon vorgestern erwaͤhnt worden, daß das Budget fuͤr 1837 in der Ausgabe mit 1027 Millionen abschließe, waͤh⸗ rend die Einnahme nur 1012 Millionen betrage. Um nun das Gleichgewicht wieder herzustellen, ist die Grundsteuer um 10 Millionen, die Mobiliar-Steuer um 2,200,000 Fr. und die Thuͤr⸗ und Fenstersteuer um 1,400,000 Fr. erhoͤht worden, und hat die Deputirten-Kammer in ihrer letzten Sitzung diese Er⸗ hoͤhung ohne Weiteres genehmigt.

Der Marschall Clauzel befindet sich noch hier und wird dem Vernehmen nach, erst am 25sten d. M. die Ruͤckreise nach Algier antreten. Es heißt, daß mehrere andere Deputirte sich gleichfalls vorgenommen haͤtten, die Zeit bis zur naͤchsten Ses⸗ s sl. einer Reise nach den Afrikanischen Besitzungen zu be⸗

ten.

Deer ehemalige Handels⸗Minister, Graf D hier nach England abgereist.

Der General Allard, der am vorigen Montag Paris ver⸗ lassen hat, begiebt sich uͤber Rio Janeiro, das Kap, die Insel Bourbon, Calcutta und Delhi nach Lahore zuruͤck, wo er, inso⸗ fern ihm sonst kein Unfall zustoͤßt, im Monat November einzu⸗ treffen gedenkt. Die Korvette, die ihn in Brest an Bord nimmt und die in diesem Augenblick vielleicht schon unter Segel gegan⸗ gen ist, se tt zugleich einige Truppen auf der Insel Bourbon ab. Der General Allard laͤßt in seiner Vaterstadt Saint Tro⸗ pez im Departement des Var, seine Frau (eine Indierin) und seine fuͤnf Kinder, die eine Franzoͤsische Erziehung erhalten sol⸗ len, und in Paris einen jungen Adoptivsohn seines Souverains zuruͤck, dessen kurze Lebensgeschichte das Journal des Debats in folgender Weise giebt: Seed⸗Poor, der Sohn eines der un⸗ abhaͤngigen Indischen Fuͤrsten der Provinz Multan, war erst 4 Jahr alt, als Runjet⸗Sing (der Beherrscher von Lahore) die Eroberung dieser Provinz unternahm. Vater und Mutter des Kindes kamen bei der Pluͤnderung einer Stadt ums Leben; als aber Rundschit⸗Sing den Knaben in dem Handgemenge er⸗ blickte, gebot er, ihn zu retten. Einer seiner Offiziere nahm ihn unter seinen Schutz und fuͤhrte ihn nach Lahore, wo er bei⸗ Hofe eine National⸗ dis nn erhielt, d. h., man lehrte ihn schie⸗ ßen, reiten, fechten, Elephanten fuͤhren, und ließ ihn die uͤbrige Zeit des Tages spielen. Als nun einst der General Allard den Kna⸗ ben in den inneren Hoͤfen des Koͤniglichen Palastes bemerkte fragte er den Koͤnig, warum er ihn nichts Nuͤtzliches lernen lasse. Fuͤr einen Soldaten weiß er genug“, erwiderte Rundschit⸗ Sing, „was soll ihm Eure Europaͤische Erziehung?“ „Sie

ge⸗

uchatel, ist von

kann aus ihm einen Mann machen, der uns dereinst Inaß⸗

8

ausmachen, klar und deutlich zusammengestellt, und es laͤßt sich

Dienste leistet.“”“ „Gut“, entgegnete der Koͤni o sorge Ihr fuͤr seine Erziehung.“ Der General Allard 79 8 hasse den Knaben zu sich, der in sehr kurzer Zeit rasche Fortschritt in Sprachen und anderen Wissenschaften machte. Er begleitete den General auf seinen milirairischen Expeditionen und eigte Scharfsinn und Kaltbluͤtigkeit; mehrmals schon ist er im Feuer gewesen. Als der General Lahore verlies, fragte er den Koͤnig, was er mit dem Knaben anfangen solle. „Nehmt ihn mit Euch;“ erwiderte dieser, und so kam Seed⸗Poor nach Frankreich, wo er in wenigen Monaten die Franzoͤsische Sprache erlernte und sie jetzt ziemlich gelaͤufig spricht. Er ist gegenwaͤrtig 14 Jahre alt; sein Aeußeres zeichnet vortheilhaft aus; er hat eine schoͤne Figur, ein schwarzes Auge, einen sehr lebhaften Blick, die Nase stark gebogen, das Kinn vorstehend, kurz, er traͤgt alle Zeichen seiner Indischen Abkunft an sich. as Kestumm, in wel⸗ chem man ihn gewoͤhnlich sieht, ist eben so reich als geschmack⸗ voll. Der junge Seed⸗Poor bleibt nun in Frankreich unter dem Namen Achilles Allard und seine fernere Ausbildung hat Herr Blanqui der Aeltere, Direktor der Handelsschule, uͤbernommen. Mittlerweile kehrt der General Allard mit dem Titel eines Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤgers nach Lahore zuruͤck; er hat hauptsaͤchlich den Auftrag, neue Handels⸗Verbindungen mit jenen entfernten Gegenden anzuknuͤpfen, auch einige genaue Mittheilungen uͤber die Fabrication der Kaschemir⸗Shawls zu machen und die Ausfuhr der vortrefflichen Wolle der Provinz Punjab nach Frankreich zu vermitteln. Der General Allard hat einen reichen Vorrath an Waffen aller Art, so wie das Mo⸗ dell eines Artillerie⸗Parks, ein Gegenstand von hohem Werthe und vorzuͤglicher Ausfuͤhrung, endlich eine Sammlung neuer Medaillen in Gold und Silber, als Gegengeschenk fuͤr eine treff⸗ liche Muͤnzen Sammlung mitgenommen, die er seinerseits der Koͤniglichen Bibliothek geschenkt hat, und wofuͤr ihm angeblich eine Summe von 250,000 Fr. geboten worden war. Den Pro⸗ fessoren des Pflanzen⸗Gartens hat der General Allard verspre⸗ chen muͤssen, ihnen einige echte Thibet⸗Ziegen und andere Thiere, auch Pflanzen und Saͤmereien aus dortiger Gegend zu schicken. Das Institut hat ihn seinerseits ersucht, Nachforschungen uͤber die Quellen des Indus anstellen zu lassen, und die Astatische Gesellschaft 88 ihm eine große Menge wissenschaftlicher und geographischer ragen vorgelegt und ihm zugleich ein Schreiben an seinen Souverain mitgegeben, worin um wird, seinen Namen auf die Liste jener Gesellschaft bringen zu duͤrfen. Von dem Koͤnige der Franzosen hat Herr Allard eine reich mit Brillanten besetzte Portraitdose und ein sehr schoͤnes Portefeuille fuͤr seinen Sou⸗ verain erhalten. Der Minister des Innern

die Erlaubniß nachgesucht der auswaͤrtigen Mitglieder

v J hat saͤmmtliche Praͤfek ine sehr wichtige Arbeit uͤber die finanzielle Lage 88 e aufgetragen, und zugleich dafuͤr gesorgt, daß diese Arbeit moͤg⸗ lichst genau und zuverlaͤssig ausfalle. Den Praͤfekten sind zu diesem Behufe gedruckte Schemata zugefertigt worden, die in 60 Kolonnen zerfallen, welche die Praͤfekten bloß auszufuͤllen ha⸗ ben. Ohne Zweifel wird der Minister des Innern, sobald ihm diese verschiedenen Materialien zugegangen, eine General⸗Ueber⸗ sicht aus denselben zusammenstellen und solche zur oͤffentlichen 8n lassen. 8 ei dem ehemaligen Uhrmacher Naundorff, der si reits seit mehreren Monaten hier aufhaͤlt, ist raezach eine 8. denz mit mehreren Berliner Kaufleuten in Beschlag genommen worden, auf deren Grund er gestern vor den Instructionsrich⸗ ter geladen wurde. Er ist angeklagt, sich faͤlschlich den Namen und die Eigenschaft Ludwigs XVII., Dauphins von Frankreich beigelegt zu haben, und demgemaͤß gefäͤnglich eingezogen worden. Das Journal du Commerce giebt als Grund der Lam 15ten erfolgten) Verhaftung des Herrn Naundorff eine von 88 die Herzogin von Angoulème an, orin er, als ihr angeblicher Bruder, eine Theilung G g „eine Theilung der Guͤter Es heißt, daß die „Auotidienne“ und die „France“ vom 1. Juli d. J. ab vereinigt werden wuͤrden, dergestalt, daß die Quoti⸗ dienne ihren bisherigen Namen beibehielte, sich aber den Grundsätzen der France anschloͤsse. Bekanntlich versicht dieses letztere Blatt die Rechte Karl's X., da dieser nicht befugt gewesen sey, die Krone niederzulegen, waͤhrend die Quotidienne sich bisher, gleich der Ga⸗ zette de France, fuͤr Heinrich V. erklaͤrt hatte. „Diese nahe bevorstehende Verschmelzung“, sagt ein hiesiges Blatt, „ist der Gegenstand aller Unterhaltungen in den legitimistischen Zirkeln des Faubourg St. Germain, wo dieserhalb schon sehr lebhafte Discussionen zwischen den einflußreichsten Personen beider Par⸗ teien stattgefunden haben.“ 8 Der Moniteur enthaͤlt folgende Mittheilungen aus Spa⸗ nien: „Nach Briefen aus Vittoria vom Ilten ist der zum Kriegs⸗Minister ernannte General Mendez⸗Vigo am 10ten e dort nach Madrid abgereist. Der General Cordova wollte gleich nach dessen Ankunft die Hauptstadt verlassen, um nach seinem Hauptquartiere zuruͤckzukehren. Eine Brigade ist nach Nieder⸗ ragonien beordert worden; es hat noch kein Gefecht stattgefun⸗ den. Der General Villareal hat den Ober⸗Befehl uͤber die Kar⸗ listische Armee waͤhrend der Abwesenheit Eguta's uͤbernommen. der ins Bad reisen will. Aus Madrid schreibt man unterm 10ten, daß der General Lopez⸗Banos zum General⸗Capitain von ha ernannt worden sey.“ Auf außerordentlichem Wege sind heute hier Zeitung Briefe aus Madrid bis zum 12ten he wh.e Tg. w— b8 Hof⸗Zeitung enthaltener Bericht des Eivil⸗ Gouvperneurs 8 Huescg bestaͤtigt die Nachricht von der Zerstreuung eines Ken⸗ listen-Corps, das in Catalonien von den Insurgenten⸗Chefs Für⸗ res und Monbiola befehligt wurde. Beide Anfuͤhrer und meh⸗ rere ihrer Leute sind gefangen genommen und von den National⸗ Gardisten des Thales Serrallo den Behoͤrden ausgeliefert den. Die Annahme des Porteseuilles des Finanz⸗Ministeriums von Seiten des Herrn Aguirre⸗Solarte war immer noch ungewiß

, 2 In einem Privat reib 8 8 atschreiben aus Bavonne vom löten d. M

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