1836 / 183 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

heiten des oͤffentlichen

liche Studien gemacht),

er auf jenem diplomatischen zeno's haben ihre Besitzungen in

dadurch in die Gemeinschaft mit einem

Verbindungen ihren Mittelpunkt und ben, verschwaͤgert worden.

vom 24. Mai einen detaillirten Bericht des deren der General Santana in die

der Mexikaner dagegen nur 783 Mann.

mee eine Bewegung nach Guevara, in der Provinz Alava, un⸗

ternehmen werde. 1 Die Revista will wissen, daß, den letzten Briefen aus Pa⸗ ris zufolge, Herr Aguirre Solarte unverzuͤglich von dort nach

Madrid abreisen wollte.

Griechenland.

8 Triest eingegangene Nachrichten aus Griechenland reichen bis zum 4. Mai. Die oͤffentliche Ruhe dauerte fort,

und die Gesundheit des Staatskanzlers besserte sich fortwaͤhrend.

Gelder hatten den Verlegen⸗ In Anord⸗ Ar⸗

Die aus Frankreich angekommenen Ge Schatzes ein Ende gemacht.

nung des oͤffentlichen Dienstes war noch nichts geäaͤndert.

mee und Marine standen noch fortdauernd unter General Schmalz,

das Innere unter Drosos Mensolas (der in Deutschland aͤrzt⸗ die Finanzen unter einem General⸗Di⸗ rektor, Lasannes, die Justiz, die Schulen, die Kirche, das Aeußere und das Koͤnigliche Haus zusammen unter Herrn Jak. Rhizo, ein trefflicher Mann ist, aber auch bei groͤßter Ein⸗— Energie und Erfahrung unmoͤglich leisten koͤnnte,

was in allen diesen Zweigen von ihm erwartet wird. Von steigendem Einfluß in den Geschaͤften sind die Familien der beiden Fuͤrsten Kantakuzeno und des fruͤheren Hospodars

der Wallachei, Mich. Suzo, zuletzt Gesandten in St. Peters⸗

0 burg, der noch jetzt in Athen die 80,000 Dr.o a Posten gehabt hat.

der Moldau und Wallachei. die von Kanta Delijano stam⸗ Sylben kuzeno beifuͤgte und Namen kam, der den Kaiserlichen Namen von Byzanz geziert, hatte. Dieser Tage hat ein Neffe jenes Suzo, Karl Suzo, Adjutant Sr. Majestaͤt

Drachmen bezieht, die

Sie sind eine Bojaren⸗Familie, men, welcher seinem Namen die

des Koͤnigs Otto, eine Kantakuzeno geheirathet und ist dadurch n Hause, in welchem jene

auch mit dem Gräflich Armanspergische 1 1 - ihre politische Stuͤtze ha⸗

Meriko. Die Times enthaͤlt jetzt nach Blaͤttern aus New⸗Orleans ; 1 Ober⸗Generals der Armee uͤber die Schlacht am 21. April, in Folge Gefangenschaft der Texianer Es ergiebt sich daraus Folgendes: Die Truppenmacht Bbestand aus 1500 Mann, die Texianer hatten Achtzehn Minuten nach dem Beginn des Kampfes hatten die Texianer sich schon des feindlichen La⸗ s bemächtigt, bei dessen Erstuͤrmung die Texianer, in Erman⸗ gelung der Bajonnette, ihre Buͤchsen umkehrten und mit den Kolben

Texianischen

gerieth.

schlugen. Um 4 ½ Nachmittags war die Mexikanische Armee in voͤlliger

8

Saäantana, der Privat⸗

2asten

5 Capitaine und 12 Lieutenants; unter Oberst⸗Lieutenants, 7

Flucht begriffen und wurde bis zum Einbruch der Nacht verfolgt. Die Mexikaner verloren 630 Todte und 208 Verwundete; unter Er⸗ steren befinden sich 1 General, 4 Obersten, 2 Oberst⸗Lieutenants, Letzteren 5 Obersten, 3

Capitaine und 1 Kadet. Gefangen wur⸗ unter denen 4 Obersten, Adjutanten des Generals Secretair desselben und der Oberst des Bataillons Guerrero. Der Praͤsident Santana wurde erst am in den⸗Waͤldern, zehn Englische Meilen vom Schlacht⸗ felde enrfernt, und der General Cos am 2ℳ. April gefangen ge⸗ nommen. Santana war in buͤrgerlicher Kleidung und wurde erst erkannt, als man ihn vor den General Houston brachte. Die Texianer erbeuteten in dieser Schlacht 600 Flinten, 300 Saͤbel, 200 Pistolen, einige hundert Maulthiere und Pferde, so wie 12,000 Dollars in baarem Gelde. Sie hatten 6 Todte und 23 Verwundete; unter Letzteren ist der General Houston. In einem von denselben Blaͤttern mitgetheilten Schrei⸗

ben aus Galveston in Texas vom 1. Mai wird Santana s Persoͤnlichkeit folgendermaßen geschildert: „Er hat eine hohe Stirn, ziemlich dunkles Haar, einen schwachen, mit grauem Haar untermischten Knebelbart, große, sanfte, schwarze Augen,

den 730 Mann,

was vorstehend.

sonen, welche,

Die Kantaku⸗

750 eX“ eine ziemlich gerade, zwischen den Augen schmale, nach der Spitze zu staͤrkere Nase, einen gewoͤhnlichen Mund, die Oberlippe et⸗ Der Ausdruck in seinem Gesicht ist beim Spre⸗ chen sehr lebendig. Seine Gesichtsfarbe ist etwas gebraͤunt, doch traͤgt sie mehr den Maurischen als den Mexikanischen Charak⸗ ter. In den Vereinigten Staaten wuͤrde er fuͤr einen weißen Mann, aber nicht fuͤr einen Inlaͤnder gelten. Er ist etwa fuͤnf Fuß zehn Zoll groß, ziemlich gut gebaut und 41 Jahre alt.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Aus NReapel. Ein seit mehreren Jahren in Italien für histo⸗ rische Zwecke thätig forschender Gelehrter, Dr. Schulz aus Dresden, hat sich neuerdings sorgfältig mit den wichtigen Denkmälern von Ruvo in Apulien beschäftigt. Die bemalten Thongefäße und Me⸗ tallgeraäthe, welche in den letzten 10 Jahren aus jener Gegend zum Vorschein gekommen sind, übertreffen in der That an Bahl, Schönheit und Merkwürdigkeit Alles, was die sonst be⸗ fannten Fundgruben Groß⸗Gricchenlands geliefert haben. Herr Schulz ruͤhmt besonders die Sammlungen verschiedener Privat⸗Per⸗ 1 theils in Neapel, theils in Ruvo selbst, mit dem Be⸗ Königl. Museums zu Neapel wetteiseewn. .

Der ungemein reiche Münz⸗Vorrath dieses Musenms ist nun auch mit der beträchtlichen Privat⸗Sammlung Sr. Maj. des Königs vermehrt worden, und der Wunsch, diese wichtigen Schätze gemein⸗ nütziger gemacht zu sehen, wurde dadurch nur von neuem angeregt. *Eine erhebliche Privat⸗Sammlung neuerer Kunstwerke, welche sich bis jetzt in Nrapel befand, ist kürzlich nach Dentschland abge⸗ gangen. Herr Professor Zahn hatte bei seinem vieljäbrigen Aufent⸗ halt in Nrapel manche günstige Gelegenheit benutzt, um eine an⸗ sehnliche Gemälde⸗Sammlnng seines Besitzes zusammenzureihen. Die Sammlung, welche sich besonders durch Bilder des Domenichino, Salvator Rosa, Spagnoletto und Luca⸗ Giordano auszeichnet, be⸗ findet sich nun in der 5 nilie des Besitzers im Bade Nenndorf.

Berichtigung. 6

In dem Aufsatze: „Ueber Zucker⸗Fabrication in Deutschland“, der ssch in Nr. 173 der Staats⸗Zeitung befindet, haben sich bei den Zahlen einige Fehler eingeschlichen, die einer Berichtigung bedürfen. Herr Crespel Dellisse in Arras hat nämlich einen Geschäfts⸗Betrieb, bei welchem jährlich etwa zwei, und nicht, wie es dort heißt, zwau⸗ zig Millionen Pfund Runkelrüben⸗Zucker gewonnen werden. Fer⸗ ner bedarf das zu einer Tages⸗Arbeit von 300 Centuern Rüben zu errichtende Gebände eines Arbeits⸗Lolals von wenigstens dreitau⸗ send Fuß Fläche, und nicht, wie es dort heißt, dreihundert

Meteorologische Beobachtung. 1836. V Mergens Nachmittags Abends Nach einmaliger

30 Juni. 6 .2 hr 10 Uhr. Beobachtung. 8 ,·““ araeebn eFrscadrcen

1339,50 Par. 339 55 „Par. 339 24 tah.] Quellwärme 7,0° R. + 1650 R. + 12,4 9 R. Flußwärme 10 6 0 R. + 390 R. *+ 5,8 0 R. Bodenwärme 13,9 0 R.

37 vEt. 60, pEt. Ausdünstung 0 241“‧Rh.

bewölkt. bewöͤlkt.

NW. NW. Niederschlag 0.

NW. Nachtkälte †+. 9,2 °R. 339 50“ Par. + 13,3 0 R... + 5,50 R. 56 pCt.

Luftdruck... Luftwärme... + 10,9° R. Thaupunkt... * 6,8 0 R. Dunstsättigung’ 72 vCt. Wetter heiter. NW.

Wolkenzug... Tagesmittel:

!Auswürtige Börsen.

Amsterdam, 26. Juni. Schuld 56 ½. Passive 13. Antwerpen, 25. Juni. Passive 13 ½. Ausg. Sch. 21. Br. Linsl. 15 ¼. Frankfurt a. M., 28. Juni. Oesterr. 5 % Met. 1045⁄11. 104 ¼. 40,% 9911710. 9901 6., 2 ½ 59 ½. 1 %, 25 · Br. Buank-Actien 1664. 1662. Partai-Obl. 142 ½. Loose zu 500 Fl. 114 ½. 114 1. Loose zu 100 Fl. 217 ¾ G. lreuss. Präüm.-Sch. 61. 60 à¾. do. 4 % Aul. 100 ⁄. 6. Polu. Loose 653 ⅞. 65 ⅛. 5⁰ % Span. Anl. 42 ⁄à¼. 425⁄8. 2 ½ % Holl. 561 1 6. 56. Paris, 25. Juni.

Niederl. wirkl. Neue Anl. 43 Neue Anl. 43 ¼.

21/ 2.

108. 40.

5 % Kente pr. compt. 108. 30. fin cour. 3 % pr.

compt. ur. 80. 35. 5 % Neap. 100. 35- 5 % Span Rente 42 ½¼. Passive 13. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. Sch. 15 ⅛. 3 % Portug. 51 ¼.

v1“ B örCbse.

Den 1. Juli 1836. AImtlicher Fands- und ⁷eld-Courgs-Zewttal.

K Pr. Cour. Fr. Ten⸗ .e L. Briet. Geld. St.-Schuld-Sch. 4

102 1 1015 1 703 Pr. Engl. Obl. 30 4

101 ½ 101 ½ PrämSch. d. Seeb 61 v1 100 ⁄h Kurm. Obl. m. l. C. 4

102 88*b 98 ½ Nm. Int. Sch. do. 4

Berl. Stadt-Oll. 4 102 ½

Königab. do. 4 Elbiuger do. 4⁴½ Danz. do. in Th. Westpr Pfandhbr. 4 Grossh. Pos. do. 4

Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. do2 Schlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichs’'dor Disconto

101 ¼

98 ¼

105 ¾ 87

216 ¹,2

18 l 4

86 215 ½

13 5 4

44 103 ½

e Schauspiele.

Koͤniglich b Im Schauspielhause:

Sonnabend, 2. Juli. 1 Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. A Mary, Ma und Michel, komische Oper in 1 Akt. Musik von C. Blum.

Sonntag, 3. Juli. Im Opernhause: Iphigenia in Taurit, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Dl! C. Heinefetter, vom K. K. Hof⸗Opern⸗Theater zu Wien: Iphi⸗

genia, als Gastrolle.)

In Charlostenburg: Der Roman, Lustspiel in 1 Akt, nat dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Hierauf: Der literarische Salon, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld.

Montag, 4. Juli. Im Schauspielhause: Auf Begehren Die Ahnfrau, Trauerspiel in 5 Abth., von F. Grillparzer.

Capricciose,

Koͤnigstaͤdtisches Thegter.

Sonnabend, 2. Juli. Der boͤse Geist Lumpacivagabundusg, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauber⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Sonntag, 3. Juli. Zum erstenmale: Die Ritter von Malta⸗ historisch⸗romantisches Drama in 6 Akten, nach de la Madele ne's Roman, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

Montag, 4. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Die Ritte

Malta.

Dienstag, 5. Juli. Norma, Oper in 2 Akten. Musik vog Bellini. (Dlle. Hanal, vom Theater zu Bruͤnn: Adalgisa, als letzte Gastrolle.)

8 8

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 30. Juni 1836.

Zu Landc: Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr.; große Gerste 25 Sgr. 8 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 5 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthl. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sg 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 25 Sgr.; Haft 23 Sgr. 9 Pf., auch auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 519 Wispel.

Mittwoch, den 29. Juni 1836.

Das Schock Stroh 5 Rthlr. 10 Sgr., auch 4 Rthlr. 25 Sgr.

der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 18 Sgr. Branntwein⸗Preise vom 24. bis 30. Juni 1836.

Das Faß von 200 Buart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pC Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Kor Branntwein 17 Rthlr. 15 Sgr., auch 16 Rthlr. 15 Sgr.; Kartoffe Branntwein 17 Rthlr., auch 16 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.

8

von

Redacteur Pd. TCottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

—— ne, . .

——— —— 5

Bekanntmachungen.

2 2* Subhastations⸗Patent. .

Das den Erben ves Feffise Johann 1“ Maerker gehoͤrige zu Lotzen belegene, im ypotbe⸗ kenbuch 8” 6 verzeichnete Erbpachtsgrundstuͤck, auf 3212 Thlr. 15 sgr. abgeschaͤtzt, soll in nothwen⸗ diger Subhastation verkauft werden. Der Bietungs⸗ Termin ist in unserm Gerichts⸗Lokal auf

den 15. Dezemver 1836, Vorm 11 Uhr, vor dem Herrn Assessor Hirsekorn angesetzt. Die Taxe, der neueste Hypotbekenschein und die Kauf⸗ Bedingungen sind in unserer Registratur einzusehen Landsberg a. d. W., den 15. April 1836

Kdnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Seebads⸗Anstalt

veningue

Verkauf einer Tuch⸗ und Wollen⸗Schoͤn⸗ färberei zu Goͤrlitz. Unterzeichnete bringen hiermit zur dffentlichen Kenntniß, daß sie, Erbtheilungs halber, gesonnen sind, folgende, in ihrem gemeinschaftlichen Besitze befind⸗ lichen Grundstuͤcke aus freier Hand zu verkaufen, als: 1) die snb Nr. 692 und 693 in der Hothergasse am Neißflusse gelegenen drei Stockwerk hohen, massiv erbauten und in ganz gutem Zustande echaltenen beiden Haͤuser nebst Faͤrberei⸗ Lokal und allen zu letzterm gehdrigen Inven⸗ marienstuͤcken an Kuͤpen, Kesseln ꝛc. ic, so wie 2) das, in geringer Ent sogenannten Hirschwinkel sub Nr. 666 gelegene,

Priées de

Waͤhrend des

hagen abgehen

voor einigen JFahren neu und massiv erbaute, ein wird am 2 und 5. Juli Mittags , am Stock hohe Wohnhaus nebst davon abgesonder⸗ Morgens 8 Uhr von Stettin nach Swinemuͤnde ab⸗

ten, ebenfalls neuen Stall⸗ und Schuppenge⸗ deaͤuden und einem großen freien Hofraume.

Die Faͤrberei hat sich eines lebhaften, sehr ausge⸗

breiteten Verkehrs zu erfreuen und besteht gegen⸗

waͤrtig aus einer Siederei mit 5 Kupfer⸗ und 1 Zinnkessel, und zweien Blauereien mit resp. 3 und 2 Waidkuͤpen. Was die naͤbern Kauf⸗Bedingungen anlangt, so liegen solche taͤglich in unserm Comtoir, Hothergasse Nr. 693, zur Einsicht bereit und sollen Auswaͤrti⸗ gen, auf vorher erfolgte portofreie Zuschriften, mit⸗ etheilt werden, wobei wir noch bemerken, daß der Perkauf oben bezeichneter Grundstuͤcke nur mit Vor⸗ behalt obervormundschaftlicher Genehmigung abge⸗ schlossen werden kann.

Görlitz, am 18. Juni 1836.

F. A. Golles Erben.

Allgemeiner Anz

Daß die Eroͤffnung der Bade⸗Saison fuͤr die hiesige

biermit einem geehrten Publikum angezeigt. Die Direction der Seebade⸗

G. L. H. Hooft. J. M. Hartmann. Baron E H. Ringers. Dr. J. F. d'Aumerie, Secretair.

Etablissement des Bains de Mer à Sche- rès de la HUaye en

Madame Maas, directrice ['honneur d'annoncer que la . —— scelte année le 12. Juin. reralent des apartemens à la maison des bains, sont s'adresser à elle au plutôt.

Stettiner Dampfschifffahrt.

Dronning Maria, Capt. Lieutenant Lous, an jedem Donnersiag Mittag 12

prinzessin bei seinem Hurchgange durch Swinemuͤnde Pgen das Land legen, um, 1 ffekten und Wagen auf der Entfernung von denselben im und Swinemuͤnde zu befoͤrdern.

Das Dampfschiff Kronprinzessin, Capt. Bluhm,

gehen, hingegen vom 9 Juli sem Tage beginnenden Fahrten nach 3. Uor Mittags, an jedem Enn-. Uhr Morgens, an jedem S 5 rgens erve⸗ 1] g ölffentlich versteigert werden. dirt werden und ne fennsdend otzaus ““ 1““ bringen, daß es an den Sonnabenden nach einem kurzen Verweilen in Swinemuͤnde gegen Mittag von dort weiter geht und am Abend Ruͤgen erreicht, um am Montag Morgen àn Uhr wieder ab und an dem⸗ selben Tage bis Stettin zu gehen Das Dampfschiff Alexander Nicolajewitsch, Capt. Alvers, wird wegen anderweitiger Beschaͤftigung dies⸗ —— mal eine Reise uͤberschlagen und nur am 30. Juli in Swinemuͤnde eintreffen, um an demselben Tage nach Luͤbeck weiter zu gehen. Stettin, den 1. Juli 1836

eiger fuͤr die Preußis

Der Unterzeichnete ist zu Warschau beauftragt, die J faͤlligen Coupons der von dieser ten Certificate uͤber so wie die Certificate selbst, am 1. April d. J. stattgefundene sung zaͤhlbar werden, vom 4ͤ. bis Verlangen der Inhaber dem Preise von 98 ¾ Thlr. Acht und t. rant fuͤr 600 Gulden Polnisch. Berlin, den 30. Juni 1836.

Moritz Robert,

auf den 12. Juni bestimmt ist, wird

Anstalt zu Seveningen.

Hollande.

von der Bank von Polen die Johannis dieses Jahres

Pfandvriefe des Koͤnigreichs Polen, in so fern sie durch die

hier einzuloͤsen und zwar zu Preutzisch Courant, sage Neunzig zwei drittel Thaler Preußisch Cou⸗

Behrenstraße Nr. 45.

iasee

e chen S Diese Abtheilung enthaͤlt u. a vollstaändig die Stuf Erkenntnisse des Kriminal⸗Senats des Koͤnigl. Kam⸗ mergerichts wider die Theilnehmer an den geheimen burschenschaftlichen Verbindungen auf den ÜUniverst taͤten Greifswald und Breslau, worauf in den Blaͤ tern fuͤr lit Unt. Nr. 158 vom 6. Juni d. auf eine uͤberaus michtige Erscheinung, die den Zusan menhang des Frankfurter Attentats u s. w. mite de b. V. uüberhaupt ins Klare setzt, vorlaͤufig aufmer sam gemacht worden, so wie die Geschichte der in April d. J. verstorbenen Geheimeraͤthin Ursinus.

Berlin, im Juni 1836.

Ferdinand Duͤmmler.

Behoͤrde ausgestell⸗

Pfandbrief Verloo⸗

31. Juli 1836

de cebt établissement, a saison des Bains s'ouvrira Les personnes, qui dési- So eben ist erschienen und ve

Veoeorzeichn der von dem lHerrn Auditeur Se burg,

Monats Juli wird das Dampfschiff 1

; vorzügliche

aus allen Wissenschaften

Uhr von Stettin nach Kopen⸗ und gleich dem Dampfschiff Kron⸗

so wie dies, Passagiere,

d is 8 Philosophie. Geschichte; Tour zwischen Stettin losophie, Geschie

logie. beileltristische, ü

engl., italien., lische n. a. Werke, welelie 2 1 7. 1 8. .

12 Uhr, am 7. Juli qas Vorzüglichste der neuesten Jahre 1836, sondern auch b mentlich der theologischen, phi

an, wegen der mit die⸗ Ruͤgen, an jedem

enthaltend.

Die bortofrei der Umerzeichnete, bei dem bogen starke Katalog unentgeltli

C.

Dr. Hitzig's Zeitschrift fuͤr die in den Preußischen Staaten

A. Lemonius. vband Abth. 2.

Literarische Anzeigen

dem Heren Dr. Adolf Wagner in Leipzig d Zwei 8

d 8 weite verm Auflage.

und mehren Andern nachgelassenen Hol 2 flag sehr bedeutenden

besonders reichhaltig aber in der Philologie,

von 7300 PBänden aus jeder Wisse in e*

schen Abtheilung die seltensten und ültesten Drueke in IHalle den 8. August 1836 gegen gleich

einzuseundenden suech der 40 Druck-

Deichmann, Registrator des lastituts der Allg. Literatur- Zeitung za Halie.

Bei Unterzeichneten ist so eben

So eben ist auch in Berlin in der Plah nschen Buchhandlung (L. Nitze), Jaͤgerstraße Nr. 37, be Amelang, Mittler angelangt:

Die Weltgeschichte fuͤr die Jugend, auf die neuesten Zeiten dargestellt von Ern Mit 70 Abbild. 4½l¶ Kupfertafeln. Gr 8 . (23 Bog Leipvzig, Hin richs) kolor elegant gebund 1836. 2 Thlr. 26 ½ sg schwarz kartonirt 2 Thlr. . Groͤßere Buͤndigkeit im Vortrage, ausfuͤhrlichan Bearbeitung der neuesten Geschichte, eine gefaͤllig Theo- aͤußere Ausstattung und eine neue Wahl passend ausserdem' franz. Kupfer werden dem schoͤnen Buche en Beifel heorelisch-musika-erwerben. 8

rsandt: i Is haum in OQuedlin- bis

89 0 eche 1 enthaltend,

nebst einem Anhange

uschaft nicht allein Literabtur bis zum ingen Fächern na sologischen, juristi-

Franzoͤsische Straße Nr. 11 ist so eben erschienen:

C. A. F. Mahn, Handbuch der Englischen Italienischen, Spanischen, Portugiest schen, Provenzalischen, Lateinischen un Griechischen Sprache und Literatur, nach df Verfassers System, Sprachen auf eine leichten schnellere und gruͤndlichere Art zu erlernen. Er Band. Erstes Heft. 15 sgr.

Aulträge besorgt

ch 2u haben ist. 1

In Jonas Vörlogs-Bueltlrandlang in Berlin, Wei qerstralse No. 11, der neuen Bauschule gegenüben ist so eben erschienen:

C. W. Hufeland. Enchiridium medicum. Anleitung zur medizinischen Praxis. nifs einer fanfzigjährigen Erfahrung. tionspreis 3 ½ Thlr., jetzt eingetretener preis Tblr.

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22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.

J. als auf

ode 8 Vermäche Suhscrig’

Ladei-

28 se ve

—- ———--—q

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Hofrath, Kanzlei⸗Direktor und Rendanten beim Staats⸗Ministerium, von Wenkstern, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen geruht.

Der bisherige Referendarius Karl Ludwig Schwam⸗ born ist auf den Grund der bestandenen dritten Pruͤfung zum Advokaten beim Koͤnigl. Landgerichte zu Achen bestellt worden.

Die Gemaͤlde- und Skulpturen⸗Gallerie des Koͤniglichen Museums ist von jetzt an bis Ende September jeden Montag und Sonnabend von Vormittags 11 bis Nachmittags 5 Uhr fuͤr das Publikum geoͤffnet. 8

Desgleichen das Antiqugrium im Koͤniglichen Museum an jedem Mittwoch zu denselben Stunden.

Das Koͤnigl. Aegyptische Museum (im Garten zu Mon⸗ bijou) ist dem⸗ Hublikum an jedem Doͤnnerstage, ebenfalls vom jsten Juni bis Ende September, von 10 Uhr fruͤh bis eieg⸗ 4 Uhr eroͤffnet. Die Einlaßkarten zu letz⸗ terem werden am Mittwoch von 9 Uhr Morgens an stellan im Museum ausgegeben.

An Sonn⸗ und Feiertagen sind die Koͤniglichen Museen saͤmmtlich nicht geoͤffnet.

Berlin, den 1. Juni 1835.

Graf von Bruͤh

8

beim Ka⸗

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Koͤln ist der bisherige Vikaͤr zu Krefeld, Aussems, zum katholischen Pfarrer in Rheidt, Kreis Gladbach, ernannt worden. 8

Angekommen: Der Fuͤrst Irenaͤus St. Petersburg. b

Der Kaiserlich Russische General⸗Major von Friedberg, von Helsingfors. 8 1

Acgegeet. Se. Durchl. der Fuͤrst Georg zu Sayn— Wittgenstein⸗Berleburg, nach Dresden.

Der General⸗Major und Commandeur der 13ten Kavalle⸗ ris⸗Brigade, von Sohr, nach Muͤnster. 8 8

Oginski, von

ngs⸗Nachrichtern AI u 8&l1 an d 1“““

Zeitu

.b”

St. Petersburg, 25. Juni. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Koͤnigl. Preuß Kammerherrn und Direktor der Koͤ⸗

nigl. Museen, Grafen von Bruͤhl, den St. Annen⸗Orden erster

Klasse verliehen.

Ueber den Bau der Isaaks⸗Kirche liest man in hiesigen Blaͤttern: „Mit lebhaftem Interesse sieht man, seit der Voll⸗ endung der Alexander⸗Saͤule, den Bau der Isaaks⸗Kirche mit einer solchen Thaͤtigkeit fortschreiten, daß man sich der Hoffnung hingeben kann, unsere Hauptstadt werde in wenigen Jahren sich ruͤhmen koͤnnen, eines der schoͤnsten Gebaͤude in Curopa zu be⸗ sitzen. Drei Tausend Arbeiter sind jeden Tag, in der schoͤnen

ahreszeit, bei diesem großartigen Bau beschaͤftigt, der eben so durch den Reichthum des dazu angewandten Materials, als durch die mannigfaltigen Schwierigkeiten, die eine solche Un⸗ ternehmung darbietet, Erstaunen erregen muß. Ohne von der Menge der Marmorbloͤcke zu reden, die bestaͤndig auf dem Bauhofe anlangen, muͤssen wir nur erwaͤhnen, daß wir vor ei⸗ nigen Tagen 9 ungeheure Granit⸗Cylinder ausladen sahen, welche die zur aͤußern Zierde der Kuppel bestimmten Saͤulen bilden sollen. Diese, die aus einem einzigen Stuͤcke bestehen und an Zahl 24 sind, werden 42 Fuß hoch seyn; 15 sind schon hier angelangt, und dasselbe Schiff, welches sie mit Huͤlfe eines Dampfbootes hierher brachte, ist wieder abgegangen, um die letzten 9, die im Steinbruche schon bereit liegen, abzuholen. Die ungeheuren Geruͤste, welche das Gebaͤude umgeben, gestatten noch nicht den vollen Anblick der bis heute ausgefuͤhrten Arbeiten, allein wenn man nach diesem gigantischen Marmor⸗Gesimse, das man zum Theil bemerken kann, nach diesen Hallen von 120 Fuß Laͤnge und ihren 48 Granit⸗Saͤulen mit ihrem Fundament und ihren Kapitalern von Bronze ein Urtheil faͤllen darf, so kann man ohne Uebertreibung behaupten, daß bis auf den heutigen Tag kein an⸗ deres Gebaͤude der neuen Zeit existirt, das im Ganzen mehr Groͤße und Reichthum darbietet, als der Tempel, der sich, unter den Auspizien unseres erhabenen Kaisers, zum Andenken Peters des Großen erhebt.“

Die hier bestehende „Gesellschaft zur Aufmunterung der Kuͤnstler“ hat an die Stelle des verstorbenen Grafen Mussin⸗ Puschkin⸗Bruͤce den Ober⸗Hofmarschall Naryschkin zu ihrem Praͤsidenten erwaͤhlt. Bei ihrer letzten oͤffentlichen ewim. ang sand zugleich die Verloosung von fuͤnf Original⸗Gemaͤlden RNus⸗ sischer Kuͤnstler statt.

Frankreich.

1 Paris, 26. Juni. Alle hiesigen Blaͤtter sind heute mit Berichten uͤber das neue Attentat gegen die Person des Koͤnigs angefuͤllt. Begreiflicherweise sind die in der Eile gesammelten etails noch sehr widersprechend. Nach den zuverlaͤssigsten Blattern scheint der Hergang der Sache im Wesentlichen fol⸗ gender gewesen zu seyn: Gestern Abend um 6 Uhr, in dem Augenblick, wo der Wagen des Koͤnigs die Tuilerieen verließ, um nach Neuilly zuruͤckzukehren, trat ein junger Mann, unge⸗ bör 26 bis 28 Jahre alt, schnell an den Wagen, legte eine tockflinte auf den Kutschenschlag und druͤckte das Gewehr ge⸗

Berlin, Sonntag den

Fmamaamenümn . g8.42375 [ 767

rade auf den Koͤnig ab. Durch eine unwillkuͤrliche Beugung des Kopfes entging der Koͤnig dem Schusse; die Kugel drang in den oberen Theil des Wagens, wo sie hernach wiedergefunden wurde, und der Pfropfen blieb in dem Backenbarte des Koͤnigs haͤngen. Der Wagen, in welchem sich, außer dem Koͤnige, die Koͤnigin und Madame Adelaide befanden, fuͤllte sich sogleich mit dickem Rauch. Ludwig Philipp verlor nicht einen Augenblick seine Fassung; un⸗ mittelbar nach dem Schusse beugte er sich aus dem Fenster, fragte, ob Niemand verwundet sey, erklaͤrte mit lauter Stimme, daß er und die Seinigen unverletzt waͤren, und befahl, den Weg nach Neuilly fortzusetzen. Der Moͤrder wurde sogleich ergriffen und durch die National⸗Garden, welche den Dienst im Schlosse hatten, nach dem Wachtposten gefuͤhrt. Man fand einen Dolch bei ihm. Auf die Fragen nach seinem Namen und seiner Woh⸗ nung, weigerte er sich anfaͤnglich, irgend eine Antwort zu geben; aber durch einen seltsamen Zufall befand sich unter den dienst⸗ thuenden National⸗Gardisten ein Buͤchsenschaͤfter, Namens Devismes, der sogleich erklaͤrte, daß er den Moͤrder erkenne und sich genau erinnere, daß er ihm vor mehreren Mona⸗ ten jene Stockflinte verkauft habe; er habe sich damals Ali⸗ beau genannt und in der Straße Valois gewohnt. Da er sich erkannt sah, nahm der Verbrecher nicht laͤnger Anstand, zu erklaͤren, daß dies wirklich sein Name sey, daß ihm auch im Grunde wenig daran liege, ob man seinen Namen wisse oder nicht, und daß er nichts weiter bedaure, als daß sein Anschlag mißgluͤckt sey. Der Polizei⸗Praͤfekt, Herr Gisquet, der gerade im Schlosse anwesend war, begab sich sogleich zu dem Gefan⸗ genen, stellte ein erstes Verhoͤr mit ihm an und ließ sogleich alle Hausbesitzer der Straße Valois zu sich berusen. Einer derselben erkannte in Alibeau einen Miethsmann, der vor 5 oder 6 Monaten bei ihm gewohnt hatte, und der sich damals fuͤr einen Seiden⸗Arbeiter ausgegeben hatte. Nachdem diese Er⸗ klarung zu Protokoll genommen worden war, wurde der Gefangene auf Befehl des Polizei⸗Praͤfekten und unter Bedeckung eines De⸗ taschements Kuͤrassiere nach der Conciergerie gebracht. Dort wurde er genau durchsucht. Alles, was man bei ihm fand, waren 22 Sous, die er aus dem Verkauf eines Buchs geloͤst zu haben erklaͤrte. Nachdem hierauf Herr Allard, Chef der Sicherheits⸗ Polizei, abermals ein Verhoͤr mit ihm angestellt hatte, wurde ihm die Zwangsjacke angelegt und dadurch sein bisheriges an⸗ maßendes und uͤbermuͤthiges Wesen etwas herabgestimmt; er er⸗ blaßte, verlangte ein Glas Wasser und rief fast unwillkuͤrlich aus: „Ich bin sehr ungluͤcklich!“ Einige Minuten darauf trafen der Herzog Decazes, der General⸗Prokurator Martin und Herr Franck⸗Carré in der Conciergerie ein und verhoͤrten ihrer⸗ seits den Gefangenen, der einstweilen in das Zimmer gebracht worden war, welches Fieschi bewohnt hatte. Alibeau nahm sehr bald wieder seine fruͤhere zuversichtliche Haltung an und druͤckte laut sein Bedauern uͤber das Mißlingen seines Planes aus. Erst um 1 Uhr Morgens verließen der Herzog Decazes und die Herren Martin, Franck⸗Carré, Gisquet und Allard die Conciergerie, nachdem sie die strengsten Befehle hinsichtlich der Bewachung des Gefan⸗ enen, ertheilt hatten. Auf allen Spaziergaͤngen, in den Theatern und an allen oͤffentlichen Orten verbreitete sich die Nachricht von dem Attentate mit unglaublicher Schnelle. Von allen Seiten stroͤmten Details uͤber ein Ereigniß herbei, welches so leicht die Ruhe Frankreichs abermals haͤtte gefaͤhrden koͤnnen. Besonders bei Tortoni, wo die Boͤrsen⸗Spekulanten sich Abends zu versammeln pflegen, war der Andrang so groß, daß die wei⸗ ten Saͤle die Zahl der Besucher nicht mehr fassen konnten und ein großer Theil der Neugierigen auf der Straße bleiben mußte. Von Geschaͤften war nicht die Rede, dagegen erkundigte man sich auf das eifrigste nach den kleinsten und unbedeutend⸗ sten Umstaͤnden dieses neuen Attentats. Man verbreitete schon das Geruͤcht, daß der Koͤnig seinen Soͤhnen, den Herzoͤgen von Orleans und von Nemours, den Befehl habe zugehen lassen, unverzuͤglich nach Frankreich zuruͤckzukehren. Nach der Entfernung des Instructions⸗Richters aus der Con⸗ ciergerie, verfiel Alibeau sogleich in einen tiefen und festen Schlaf, von dem er erst heute Morgen um acht Uhr erwachte, wo er sogleich das Fruͤhstuͤck verlangte, ohne uͤber seine Lage im ge⸗ ringsten beunruhigt zu scheinen. Man erfaͤhrt uͤber sein Aeuße⸗ res und uͤber sein fruͤheres Leben etwa Folgendes: Alibeau ist im Jahre 1810 zu Nismes geboren, wo sein Vater, der gegen⸗ waͤrtig in Narbonne wohnt, in einer Fabrik arbeitete. Im Jahre 1829 trat Alibeau als Freiwilliger ein und wurde spaͤter als Unteroffizier des 15ten Regimentes entlassen; er ist nicht ohne Erziehung, und sein Betragen hat seinen Vorgesetzten nie zu einer Klage Anlaß gegeben. Es scheint, daß er nie Mitglied irgend einer geheimen Gesellschaft gewesen ist, jedoch galt er bei seinen Bekannten fuͤr einen eraltirten Republikaner. In seiner Wohnung fand man eine kleine Quantitaͤt Pulver, ei⸗ nige Patronen und vier Kugeln, die in seine Flinte paßten, eine Spanische, zwei Franzoͤsische Grammatiken, den 2ten Theil der „Maͤrtyrer“ von Herrn von Chateaubriand, eine Abhandlung „uͤber den Geist und die Sitten“ und einen Theil von den Werken des „St. Just“, ein Hemde, einen Oberrock und kein Geld. Er traͤgt, nach neumodischer Art, rund um das Gesicht einen starken Backenbart und war aͤußerlich ziemlich reinlich und anstaͤndig gekleidet, wogegen seine Leibwaͤ⸗ sche im hoͤchsten Grade unsauber war. Die Stockflinte, mit der er das Attentat beging, ist eine Waffe von neuer Erfindung, ganz in Form eines Stockes und so eingerichtet, daß sie durch das Anziehen des Bandes, an dem sie getragen wird, losgeht. Auf die Frage, was er mit dem Dolche, den er bei sich fuͤhrte, habe machen wollen, erwiderte er, daß es seine Absicht gewesen sey, sich selbst zu ermorden, was er auch in dem Augenblicke seiner Verhaftung wirklich versucht hatte, aber durch die Natio⸗ nal⸗Gardisten war er an seinem Vorhaben verhindert worden. Nach der Aussage seines Wirthes war seine Lebensweise sehr regelmaͤßig; man erinnert sich in dem Hause, welches er be⸗ wohnte, nicht, daß er irgend einen Besuch erhalten haͤtte. Er hat auf das bestimmteste erklaͤrt, daß er durchaus keine Mitschuldige habe, indem er, wie er hinzufuͤgte, wisse, daß

1836.

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in einem Zeitalter des Egoismus, wie das unsrige, er Niemand gefunden haben wuͤrde, der seine That und den Sinn derselben verstaͤnde. Man hat bereits erfahren, daß Alibeau gestern Nach⸗ mittag, schon von vier Uhr an, sich in der Naͤhe des Schlosses aufgehalten und mit mehreren National⸗Gardisten Gespraͤche uͤber unbedeutende Dinge angeknuͤpft hatte. Sein Aeußeres scheint durchaus keinen Verdacht erregt, und Niemand scheint den Stock, den er in der Hand trug, bemerkt zu haben.

Das Journal des Débats sagt: „Der Muth und die Geistesgegenwart Sr. Majestaͤt sind auch diesesmal im hoͤchsten Grade EE gewesen. Als der Koͤnig, unmittel⸗ bar nach dem Mordanfall, die beruhigende Versicherung erhal⸗ ten hatte, daß Niemand von seiner Begleitung verwundet wor⸗ den sey, setzte er seinen Weg nach Neuilly fort. Man kann sich den Schrecken, den Schmerz und dann, als sie den Koͤnig un⸗ versehrt erblickten, die Freude der Koͤnigin und der Madame Ade⸗ laide denken. In Neuilly kam der Koͤnig mit seiner gewoͤhnlichen Be⸗ gleitung an, und nichts in seiner Umgebung deutete auf die schreckliche Gefahr hin, der er so eben entgangen war. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier und die jungen Prinzen und Prinzessinnen, die von nichts wußten, empfingen die Ankommenden mit unbe⸗ fangener Heiterkeit. Der Koͤnig trat ihnen laͤchelnd entgegen und sagte: „Meine Kinder, vor allen Dingen uͤberzeugt euch, daß ich mich vollkommen wohl befinde, und dann erfahret, daß man so eben auf mich geschossen hat.“ Die Thraͤnen der Koͤ⸗ nigin und der Madame Adelaide sagten das Uebrige. Welcher Schmerz für diese Koͤnigliche Familie, so oft in ihrem innern Frieden bedroht zu werden, weil die Feinde Frankreichs ihr weder ihre Tugenden, noch ihr haͤusliches Gluͤck, noch die laut ausgesprochene Anhaͤnglichkeit des Landes verzeihen koͤnnen. Mittlerweile hatte sich die Nachricht von dem Attentat in Paris verbreitet, und Schaaren stroͤmten nach Neuilly, um dem Koͤnige Gluͤck zu wuͤnschen. Den ganzen Abend hindurch waren die Saͤle des Schlosses mit Pairs, Deputirten, hohen und niederen Beamten, fremden Gesandten und Offizieren von allen Graden angefuͤllt, und Jedermann konnte sich von der unerschuͤtterlichen Heiterkeit des Koͤnigs, inmitten der Besorgnisse, die rings um ihn laut wurden, uͤberzeugen. Noch mitten in der Nacht fuͤhrte der Koͤnig in einem Minister⸗Conseil den Vorsitz, und es wurde beschlossen, daß das Attentat vom 25. Juni am kuͤnftigen Mon⸗ tag dem Pairshofe zugewiesen werden solle. Heute um drei Uhr wird der Koͤnig die Pairs⸗ und die Deputirten⸗Kammer empfangen, die sich in Masse zu Sr. Maj. begeben wollen.“

Dem Temps giebt der neue Anschlag auf das Leben des Koͤnigs zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Waͤre der Koͤnig getoͤdtet worden, so wuͤrden alle thoͤrichten, leidenschaftlichen und strafoaren Hoffnungen neuerdings erwacht seyn; der gegenwaͤr⸗ tige Wohlstand, die Ruhe der Gemuͤther, diese wesentlichen Be⸗ dingnisse des Fortschrittes in der Freiheit, wuͤrden abermals ein Raub der politischen Leidenschaften geworden seyn. Wir zwei⸗ feln nicht an Frankreich und an seinem so oft kundgegebenen Willen. Der Wunsch der Nation ist so deutlich, so energisch, so maͤchtig, daß selbst in der schrecklichen Hypothese, daß das Haupt der Dynastie durch die Hand eines Moͤrders fiele, ge wiß viele der an dem Ruder des Staates stehenden Maͤnner Entschlossenheit und Geistesgegenwart genug haben wuͤrden, um die Kammern, die National⸗Garde, die Armee, ja die ganze Na tion um den Erben des Thrones zu sammeln und um die einen Augenblick ermuthigten verderblichen Leidenschaften im Zaum zu halten. Aber wer ist im Stande, mit Gewißheit zu berech⸗ nen, welchen Widerhall ein solches Verbrechen in der Welt und in der Zukunft haben koͤnnte, und durch welche Opfer man viel⸗ leicht die Folgen desselben verwischen muͤßte? Nach der ersten Aufregung, die durch die Nachricht des neuerdings versuchten Verbrechens hervorgebracht wurde, hat sich eine schmerzliche Be⸗ trachtung allen Gemuͤthern aufgedraͤngt. Mehrere Versuche die⸗ ser Art sind schon gemacht worden; wann wird diese furchtbare Hingebung, die den Menschen zwischen den Mord und das Schaffot stuͤrzt, aufhoͤren? Ist es denn der blutige Kopf Fieschi’'s, bei dessen Aublick der Rasende von gestern sich in den schau- derhaften Ruhm des Prozesses, in den Koͤnigsmord und in die Guillotine verliebt hat? Ist eine Kraft der Welt im Stande, einen sol⸗ chen Fanatismus zu unterdruͤcken? Kann man Gesetze erfinden, ersin⸗ nen, deren abschreckende Artikel die Macht haben, denjenigen zu ent⸗ waffnen, der sterben will? Es giebt keine noch so geschickte und noch so wachsame Polizei, die im Innern eines Menschen die wilden Entschluͤsse, die daselbst toben, entdecken koͤnnte. Das Attentat Fieschi's und das von gestern zeigen in diesem Punkte nur zu deutlich die Ohnmacht auch der thäͤtigsten Polizei, aber wenn auf dem bis jetzt eingeschlagenen Wege sich der erschreck⸗ ten Einbildungskraft kein menschliches Mittel darbietet, der Wie⸗ derkehr aͤhnlicher Versuche vorzubeugen, sollte es denn nicht moͤglich seyn, uͤberhaupt einen anderen? Peg einzuschlagen? Es giebt, unseres Erachtens, um solchen Wahnsinn zu heilen, nur ein moralisches Mittel, und sollten wir auch die Einzigen seyn, die es ausspre⸗ chen, so werden wir es allein aussprechen: dieses Mittel hat man nicht angewendet. Schauen wir auf die sechs Jahre zuruͤck, die zuletzt verflossen sind, diesen Muth muß man haben. Das im Jahre 1830 hervorgerufene Fieber der Revolution, die durch die Freiheit gesteigerte edelmuͤthige Leidenschaft, der Eifer der Hin⸗ gebung sind unterdruͤckt und in den Schoß der Gesellschaft zu⸗ ruͤckgedraͤngt worden. Die Massen sind still geworden, die Ruhe hat sie verfuͤhrt, der Wohlstand hat sie uͤber einen Traum ge⸗ troͤstet; aber in einigen Gemuͤthern hat sich die getaͤuschte Hoff⸗ nung in Rachegefuͤhle verwandelt, die nicht erfuͤllten Verspre⸗ chungen haben den Zorn erregt, und die Niederlage hat den Wunsch nach Rache vermehrt. Vielen ist die Revolution in den Kopf gestiegen, und bei ihnen ist die Leidenschaft von 1830 zum Delirium geworden.“

Man glaubt, daß die Ordonnanz, durch welche die Pairs⸗ Kammer mit der Leitung des neuen Prozesses beauftragt wird schon morgen im Moniteur erscheinen werde. 1

Herr Amédée von Kersabiec, der, unter der Anklage, im Jahre 1832 ein Kommando in der Vendee gehabt zu haben,