C1141“ Den 2. Juli 1836. dmtlrcher Fonds- und Held-Cours-
Zettel.
Pr. Uour. ’ 8ö ües
Pr. Cour. et. Seld.
Brief. 1 Geld. 102 7, 101 d„ipr. Pfaudbr. 4 103 61 3¼ 60 G⅔ Kur- u. Neum. do. 100 102 ½¼ 101 3⁄½ do. do. do Schlesische do. 102 ½ 102 Rückst. C. und Z. Z“ Sch. d. K. u. N. Elbinger do. — — Zold al marco Danz. do. in Th. 44 — Neue Ducaten westpr Pfandbr. 4 103 16 bhᷣ— Frledriechs'dor rossh. Pos. do. 4 — 104 ½ sPisconto
St-Schuld-Sech. Pr. Engl. 0bl. 30. PrämSch. d. Sech Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Pomm.
87 216
98³,
101 ½
17 2
Fechsel-Coun.
Amsterdam do.
amburg do.
London
300 Mk. 300 Mk. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fi.
Wien in 20 Xr. .. Angsburg
Ureslau
Leipzig
Frankfurt a. M. Petersburg
Auswürtige Börsen.
Juni.
do. 102 ¼6. Kanz- Bill. Ausg. Schuld —. Zinsl.
Oesterr. Met. 100 8.
Amsterdam, 27. NMieqderl. wirkl. Schuld 567 ⁄Hh 6. 5 % 24151 6. 5 % Spaun. 4213/⁄h 3. Passive 13 ⅛. 15. Preuss. Präm.-Sch. 107. L'oln. 115.
Antwerpen, Neue Anl. 42 ⅛. G. 1b 1 Frankfurt a. M., 29. Juni. “ “ Desterr. 5⁰% Met. 1047/1. 1049/16 4 % 99 4. 99 ⁄8. 2, 59 ½. 1 % 25 ½. Br. Bank-Actien 1663. 1662. - artial-Obl. 1422, 8 Loose zu 500 Fl. 114 ½. 114 ⅛6. Loose zu 100 Fl. 217 ½. G. Preuss. Präm.-ISch. 61. 60 ¼. do. 4 % Anl. 100 ½. 663. Poln. Loose 65 13. 65. 5 % Span. Anl. 42 ½. 42 ¼.
—
MNeteorologische Beobachtung. 1836. Morgens V Ab ends 1 Nach einmaliger 1l 6 Uhr. 10 Uhr.
Beobachtung. er. 28 Kà29ümemen marr unrn Aa ravrcve FD s-AA. Fre a&ε μά‿ας¶α 6 Lustdruck 339 35“„Par.
Luftwärme.. + 11,0 °R. Thaupunkt.. +. 6/,70 R. Dunsisättigung 71 vCt. Wetter. haibheiter. NW. Wolkenzug. — Tagesmittel: 339,14
Nachmittags 2 Uhr.
339,10 „Par. 338 98“ Par. Quellwärme 7,09 R. + 16,60 R. + 12,50 R. Flußwärme 167 0 R. + 470 R. 47 °R. Bodenwaͤrme 13 60 R.
39 vEct. 54 pͦt. Ausdünstung 0 211“Rh.
albheiter. heiter. e G W Niederschlag 0. R. — rachtkälte 86°R.
Par. + 13,40 R... 55 pCt.
——— —
w 8 26. XX/I5 2 ½ % Holl. 56 h1 ⁶. 5515⁄ .
““ 8 Koͤnigliche Schauspiele. .
Sonntag, 3. Juli. Im Opernhaufe: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Dlle. C. Heinefetter, vom K. K. Hof⸗Opern⸗Theater zu Wien: Iphi⸗ genia, als Gastrolle.) 1 “ 1
In Charlottenburg: Der Roman, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Hierauf: Der literarische Salon, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. -
Montag, 4. Juli. Im Schauspielhause: Der Oheim, Lustspiel in 5 Abth., vom Verfasser von: „Luͤge und Wahrheit.“ Hierauf: Der Mutter⸗Namenstag, Ballet in Akt, von Hoguet. *ꝗ Dienstag, 5. Juli. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Die Ahnfrau, Trauerspiel in 5 Abth., von F. Grillparzer.
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 3. Juli. Zum erstenmale: Die Ritter von Malta, historisch-romantisches Drama in 6 Akten, nach de la Madelei⸗ ne's Roman, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.
Montag, 4. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Die Ritter von Malta.
Dienstag, 5. Juli. Norma, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dile. Hanal, vom Theater zu Bruͤnn: Adalgisa, als
letzte Gastrolle.) .
12 EvFxLN.
—.
enrrmekerTa8-
a mn.
23
Allgemei
Bekanntmachungen. Nothwendiger Verkauf. Von dem Ober⸗Landesgerichte zu Stettin sollen die im Randowschen Kreise Vorpommerns belegenen Allodialguͤter, 8 1) Radewitz nebst Pertinenzien Gruͤnz und Som⸗ mersdorf, abgeschaͤtzt auf 95,931 Thlr. 28 gr. A pf. 2) Neuhof, abgeschaͤtzt auf 11,634 Thlr. 19 gr. 6 pf. zufolge der nebst Hypothekenscheinen und Bedin⸗ gungen in der Registratur einzusehenden Taxen am 13. September 1836, Vorm. um. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle und zwar — .* Radewitz nebst Pertinenzien Gruͤnz und Sommers⸗ dorf allein und auch Neuhof allein oder auch alle vorgenannten Guͤter zusammen snbbaßtirt werden. Alle unbekannten Real⸗Praͤtendenten werden auf⸗
du
gen ihre Anspruͤche un u- oder doch genauer Nachweisung aller zur ng derselben dienenden Beweisthuͤmer in dem dazu
auf den 21.
dial⸗Nachlaß
fer 1. gedachten Fideicommisses des Reichsgrafen Wilhelm Gustav Friedrich Bentink,
aus irgend einem Grunde und in zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, diese
auf den 7. September d. . 1 durch bei dem Ober⸗Appellations⸗Gerichte recivirte Anwaͤlte anzugeben, und zwar lustes der Anspruͤche und Forderungen und des immer⸗
waͤhrenden Stillschweigens.
Zur Abgabe des
Oldenburg aus
1836. Juni 15.
ner Anzeiger
September d. J. angesetzt.
2
fuͤr die Preußif
des letzten Inbabers des unter Zif⸗
Anspruͤche und Forderun⸗
id Forderungen, unter Anlegung,
J. angesetzten Termine
bei Strafe des Ver⸗ b risches — Fruͤh⸗Aufstehen.
Praͤklusiv⸗Bescheides wird Termin er 1 Exvpedition der dem Ober⸗Avppellations⸗Gerichte, 34)
Aemtern mit
“
geboten, sich bei Vermeidung der Praͤkluston spaͤte⸗ stens in diesem Termine zu melden.
85 — 9* 8
Auf den Antrag des hiefigen Baͤckermeisters Johann Friedrich Menadehl werden alle diejenigen, welche an das von ihm gekaufte, bisher von dem hiesigen Kauf⸗ mann Herrn Capitain Johann Peter Raͤhs besessene, hierselbst am großen Markt suß No. A belegene Wohn⸗ haus c. p. aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderungen zu haben glauben, hierdurch gela⸗
„ und 22. Juli d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgericht angesetzten Liquidations⸗Terminen fo gehoͤrig anzumelden und zu bewahrbeiten, bei dem Kechtsnachtheil, daß sie sonst durch die in termino den 5. August d. J. zu erlassende Praͤklusiv⸗Erkennt⸗ 3 niß damit fuͤr immer werden ausgeschlossen und ab⸗— gewiesen werden. 1 1 Datum Greifswald, den 9. Juni 1836 “ Direktor und Assessores des Stadtgerichts. 1 Dr. Hoefer.
111111I1AA“X“ or das Freiberrlich von Beustsche Patri⸗ monialgericht Nimritz, Koͤniglich Preußi⸗ 1 schen Antheils zu Ranis. . Der Tagloͤbner Johann Michael Bauer von Oepitz, geboren den 7. Januar 1754, welcher vor länger als 50 Jahren seinen Wohnort Oepitz verlassen und seit⸗ dem keine Nachricht von sich gegeben hat, so wie die von ihm etwa nachgelassenen unbekannten Erben werden hierdurch edictaliter geladen, sich spaͤtestens den 19. Oectober 1836, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle schriftlich oder persoͤnlich zu melden und darauf weitere Anweisung zu erwarten. widrigenfalls beim Ausbleibven oder Nichtmelden mirn der Todeserklaͤrung des Johann Michael Bauer ver⸗
am
f i uͤr diesen den, solche in den auf den L4sten d. M. und den fuͤn sG
Thierschau zu
Die mit der di
24.
Praͤmien
ndustrie.
Langhagen bei
] WäT“];
Litera M
fuͤr die Literatur des Auslandes.
b Zeitschrift gelieferten Artikel:
Ein Nachtquartier auf dem Feldzuge in Portuga
Die Geschichte
Schluß.) — Die . Jul 1 86 Villemain als Kritiker und Literarhistoriker. Von Ste. Beuve. — Die Soubrette diener des aͤltern Franzosi⸗
fahren und das Vermoͤgen desselben, bestehend aus Pferderennen zu
7½ Aßo. den sich legitimirenden Erben ausgeantwor⸗ tet weeden wird.
Der Reichsgraf Gustav Adolph Bentink hat als Besitzer des Reichsgraͤflich Aldenburgischen, jetzt Al⸗
denburg⸗Bentinkschen Familien⸗Fideicommisses und Italiäͤnische Romane
in der Wirklichkeit gar nicht existirt bat. — Ein Engli⸗
sches Urtheil uͤber die heutigen Franzoͤsischen Romane.
— Bibliographische Notizen. Ita
Gemaͤlde⸗L
Italiaͤnischer Nekkolog des Jahres 1835. — Neuere
als Benesicial⸗Erbe seines am 22. Oktober 1835 zu Bibliographische
Varel verstorbenen Vaters, des Reichsgrafen Wilhelm Gustav Friedrich Bentink, — des letzten Besitzers des gedachten Fideicommisses, bei dem
bei dem Privat⸗Nachlasse seines Vaters betheiligten Glaͤubiger nachgesucht. Diesem Gesuche ist deferirt worden, und werden E“ 8 1) alle diejenigen, welche an das von dem hochse⸗ ligen Grafen Anton Guͤnther von Oldenburg und Delmenhorst, zufolge dessen Testaments vom 23. April 1663, zu Gunsten seines Sohnes, des hochseligen Grafen Anton von Aldenburg, des⸗ selben ehelicher maͤnnlichen Nachkommen, bei deren Abgang auch des fraͤulichen Geschlechts gestiftete, jetzt Aldenburg⸗Bentinksche Familien⸗ . b; wie dasselbe gegenwaͤrtig besessen wird, wozu namentlich gehdren: a) die Freie Herrschaft Kniphausen, b) das Vorwerk Garms in der Erbherrschaft Jever, o) die Edle Herrschaft Varel im Herzogthum Oldenburg, d) verschiedene Vorwerke und Laͤndereien zu Rod⸗ dens, Seefeld, Blexersand, Blexersandergro⸗ den und Neuenhoben, ebendaselbst;
Neue Untersuchungen uͤber die Bildung des Regens. : unterzeichneten — Eine neue Stimme Ober⸗Appellations⸗Gerichte die generelle Convocation schen Gesaͤnge. — Die der bei jenem Familien⸗Fideicommisse, so wie der neunzehnten Jahrhundert. —
Robert Burns. —
Zeitschriften. —
Die Fellah's
Chinesischen R F. Davis.
2) alle diejenigen, welche an den Privat⸗ und Allo⸗
und 25. Mai verbundene Kaͤufer und Verkaͤufer zufriedengestellt. ausgezeichnete Thiere fanden zu angemessenen Prei⸗ sen willige Abnehmer. Um Kaufliebhabern fuür naͤchst⸗ jäͤhrige Thierschau einen umfaͤnglicheren Markt. sichern, werden alle Stammschäferei⸗Besitzer des In⸗ und Auslandes ersucht, einige ihrer besten Thiere, Markt, auch zur Konkurrenz, zu aufzubewahren. 1 dieser vorlaͤufigen Einladung eine naͤher bezeichnende
lgen. 1 In Auftrag der Hauptdirektion des Mecklenburg⸗ schen Patriotische
bliographische Notizen. Nisard's Belgische Reise⸗Erinnerungen.
1 Neu⸗Lädoga. — Die Russen am Balkan. — Biblio⸗ graphische Notizen.
Algiers Korallenfischerei.
Ein Neger⸗Zweikampf auf Jamaika.
Zustand der Abyssinischen Christen. China. 8
Die Chinesen, eine allgemeine Beschreibung des
Mannigfalti Englische Journalistik. — Die
Guͤstrow. n3 zjͤhrigen Thierschau zu Guͤstrow selühetgn g ö hat sschen Annalen Alle sehr
der
nehmen. 1 8 — 14 Tagen zu erhalten seyn. Berlin, am 1. Juli 1836.
umfaͤnglicheren Markt zu
Wetten
Februar 1837 wird
n Vereins fuͤr Landwirthschaft und Berlin. Guͤstrow, den 1. Juni 1836. von Wedemeyer.
eenaeSvne
¹
ter enthalten.
rische Anzeigen “
des erhöht werden. ;27 Berlin. im Monat Mai 1836 von dieser
Portugal.
Spanten und in allen Buchhandlungen
E1““ 8 b des Mannes mit der eisernen Maske
e ö8 und Erdkunde: Rhone⸗Inseln. Von Jules Janin
und der Kammer⸗ lste Abth.: schen Lustspiels. — Die Von Jules Janin. — Beweis, daß Napoleon
„
git J. F. Lueht. 8maj. Fftattkeng. Erklärendes iebhaber.
Gr. 8vo. 15, sgr.
der. Mundart
verbesserte Auflage Der Kinderfreund.
Gvo. (Lutalto von Vicolungo) — Notizen. En
1 1a m
Neu bearbeitet von Schlez uͤber die Echtheit der Ossian⸗ komische Poeste Englands im
Was ist Poesie — Die Franzoͤsischen und Englischen Zur Geologie von Europa. — Bi⸗
graphisch dargestellt von E. so zahlreich eingegangen sind,
Belgien.
d land so machen wir diejenigen Herren Ziu das Werk zu dem Nkka.
ei. Von Thomas Campbell. Westindien. 1“
bis zum ersten
Aegypten. in Aegypten.
jetzt noch Abyssinien.
Infanterie:
Der mit dem 1. Au preis wird betraͤchtlich hb. Berlin, den 14. Juni 1836.
e s. Holbvenfiraße Eö
eiches und seiner Bewohner, von J.
hen Staaten.
8
London. — Consumtion des Zuckers in Europa. — Europaͤische Bildung in Aegypten. — Consumtion des Fleisches in Paris — Gruͤndung der aͤltesten Londoner Bruͤcke. — Das Reisen sonst und jetzt. — Fabrikenbevoͤlkerung Großbritaniens. — Portwein. — Die Surtée's-Gesellschaft. — Torquato Tasso, ein Begruͤn⸗ episches Gedicht. — Neuere historische Studien. — Eine Tombola. — Frauen Sendungen nach Virgi nien. — Neue Polnische Zeitschrift — Ein altes, in die Erde versenktes Schiff. — Paganini's Buͤste. — Antiquarisches. — Die Wolgaschen Berge. — Unga
Praͤnumerationen auf diese drei Mal woͤchentlich in Folio erscheinende Zeitschrift koͤnnen sowohl bei der Allg. Preuß. Staats⸗Zeitun renstraße Nr. 34), als bei saͤmmtlichen Koͤnigl. Post⸗ z sgr. vierteliaͤhrlich geleistet werden.
Das jetzt erschienene zweite Heft der von Kamptz⸗ Preußischen Staatsverwaltung, Jahrgang 1835, wollen die Herren Abonnenten hieselbst bei mir in den Vor mittagsstunden von 10—1 Uhr gefä In den Provinzen wird
Schmidt, Hofraͤth, Behrenstr. Nr. 68.
Collection des Quadrilles du Carnavali (Hiver 1826.) Dieses Prachtwerk wird die merkwürdigsten Co-
wird 21 nach den Originalen getren colorirle Blat- Die erste Lielerung ist berells zu
A. Asher, Linden No. 20.
Naͤhe und Ferne. Ein Lehrduch
Selbstunterricht in der Heimaths⸗, Vaterlands⸗ zum Gebrauch fuͤr Volksschul lehrer in Preußisch Sachsen. Von G. Raͤhe (Deutschland). Gr. 8vo. Phylerchi historiarum Fragmenta. Wörterbuch Catilina und Jugurtho. gebeauch. berausgegeben von J. F.
Gedichte (launige) in Ober⸗Saͤchsischer Bauer⸗ Von F. Doring. 15 sgr.
Ein Lesebuch zum Ge⸗ brauch in Landschulen von F. E von Rochow. 2 Theile.
Abbildungen vermehrte Auflage. Fvo.
zentartaktik des Preuß. Heeres v. Hartwig. 8 interessante Werk - Fasthser G so eben die 3te Lieferung fertig geworden und kann vnantite ecela von den resp. Subseribenten in Empfang genommelt so niedrig gettellten, etwa 3 sar pro Blatt betragenden Subseriptions⸗Preise zu verschaffen wuͤnschen, darauf WWETö 8 hefcgte aue n ch ges 1d sgr. b ugust dieses Jahre a 1b „ bestebt, da im Laufe des August die erne Lieferung bandweise und roh abzunehmen, erhaͤlt alle zw0 ausgegeben und alsdann mit Lieferungen von 6—7 Blait regelmaͤßig fortgefahren werden wird. Die bis bestehenden Subscriptions⸗Preise sind:
2 Thlr — Kasvallerie: Artillerie: 1 ¾ Thlr. 8. Das ganze aus 46 Blaͤttern bestehende Werk; 4 Thlr.
j August d. J. eintretende Laden⸗ hoͤber seyn. Veit & Comp.
Da die Subseriptionen auf die
mehr in sauberem Stich zu liefert
In der lithographischen Kunst⸗Anstalt von Franzj Hanfstaͤngl in Dresden ist sem, so wie von dem Herrn Rudolph Weigel in Leipzig, durch alle solide Buch⸗ und Kunsthandlun⸗ gen, in Berlin durch George Gropius, Koͤnigl. Bauschule Nr. 12, zu beziehen:
Die vorzuͤglichsten Gemaͤlde der Koͤnigl. Gallerie zu Dresden, nach den Origi⸗ nalen auf Stein gezeichnet von Franz Hanfstaͤngl. Istes und 2tes Heft, wovon jedes zu dem vor der Hand noch hestehenden Subserip⸗ tions⸗Preise auf weiß Papier 5 Phlr.
auf chinesisch Papier 6 Thlr. kostet.
Das ganze Werk wird in 40 Lieferungen à 3 Blatt erscheinen, wovon die dritte naͤchstens und die darauf folgenden dann in 2 bis 3 monatlichen Zwischenraͤu⸗ men ausgegeben werden. 8
g (Moh⸗
Das Eisenbahn⸗Journal und National⸗ Magazin fuͤr neue Erfindungen, Entdeckun⸗ 1r gen und Fortschritte im Handel und Gewerbe insbesondere in der Runkelruͤben⸗Zucker⸗
ge brication), in der Land⸗ und Hauswirth⸗
schaft, in oͤffentlichen Unternehmungen und An⸗
14, 8 8 g 2 3 8 8 4¹ lügst in Empfang stalten, so wie fuͤr Statistik, National⸗Oekono⸗
dasselbe bi en ; ; g dasselbe binne mie und Finanzwesen.
Von diesem weitverbreiteten Journal ist nun der erste Band (20 Nummern à 1 Thlr. 10 sar.) erschie⸗
in Berlin, Burgstraße Nr. 8, so wie in allen guten Buchhandlungen und auf dem Wege der Post zu haben. Vom 1. Juli an erscheint dasselbe jede Woche wenigstens ein Mal. Als Centralblatt der Fort⸗ schritte in allen oben angegebenen Faͤchern ist es dem gebildeten Kaufmann, Fabrikanten und Oekonomen
¹
EC114“*“ Nees ns. eben so nuͤtzlich, wie dem Administrativ⸗Beamten,
schen erregten. Es erscheint in 5 Licferungen und
Staatswirth und Finanzmann unentbehrlich. Hammerich in Altona.
1 8 24½ Ipaere 81 21 1284 röA4 2179 v Verks 7 8 . . haben. Bis zum Ersche inen des ganzen We. bs be Une lomille au tewps de FathSt. I 1 8 steht noch der Subseripfians-] reis von 20 Thlr. pro
[Exemplar. Der Ladenpreis wird um ein Bedeuten-]
Delevigne ½ Thlr., avec Vocabulaire * Thlre. Burean du théüatre frangais. Charles Heymann, Posistralse No 2ö.
Bei Eduard Anton in Halle ist so eben erschie⸗
Preußens zu erhalten, 1 1 & Prat r, rolteürase Nr. 8⸗ len Buchha 14*Xs lin bei T. Trautwein, Breitestraße Nr. 8: y11“ Berlin bei W. Logier, Friedrichsstraße Nr. 16 ½: 8 straße Ne Der Jahrmarkt 1e Tordesillas.
8 . . gr 1 E“ 1. Bei W. Lauffer in Leipzig sind neu erschienen nen und in allen Buchhundlungen zu haven, in Ber⸗
Blasius, E., klinische Zeitschrift füͤr Chirurgie und Augenheilkunde. Ersten Bandes Istes Heft. Gr. Fvo. Mit Kupfern geh. TFöö“
Bei der aͤußerst geringen Anzahl der bis jetzt vor⸗ handenen chirurgischen Zeitschriften duͤrfte die obige vielen Wundaͤrzten willkommen seyn, um so mehr, als der Herr Herausgeber, gleich ruͤhmlichst bekannt als Verfasser gediegener chirurg. Schriften, wie als praktischer Chirurg, der hiesigen chirurg. Klinik vor⸗ steht und seine ausgebreiteten Verbindungen mi ausgezeichneten Wundaͤrzten dieser Zeitschrift reichen, mannigfaltigen und gewichtigen Inhalt sichern. — Auch die aͤußere Ausstattung durch Papier, Dru und Kupfer⸗Beilagen wird den Anforderungen, die man zu machen befugt ist, mehr als entsprechen.
fuͤr den Schul⸗
Groöͤger 15 sgr. Colle-
zu Sallust's Für den Schul- Schnei-
2te vermehrte u
7te mit 1 72 sgr. Wohlfeiles historisches Nationalwerk.
Von der neuen, siebenten, verbesserten und vermehrten, Ausgabe von
Becker's Weltgeschichte, herausgegeben von J. W. Loebell. 17 Baͤnde. Gr. 8vo.
Wie bisher puͤnktlich jeden Monat eine Lie⸗ erschienen ist, so wird es auch kuͤnftig der Fa Jede Lieferung (ein halber Vand) kostet ge — Wer es aber vorzieht, das Wah
werden. ferung seyn.
Monat einen Band zu dem Preise von 20 sgr. Duncker und Hum blot, Franzoͤsische Straße Nr. 20 .
1⁄ Thlr. — Y““ 1 Bei C. Flemming in Glogau ist erschienen und durch ale Buchhandluͤngen Deutschlands (in Berlin durch die Enslinsche Buchhandlung (F. Müͤller)) Breitestraße Nr. 23) zu bekommen: Wegweiser fuͤr Reisende durchs Riesen⸗ gebirge, mit einer vollstaͤndigen Karte des Rie⸗ sengebirges, cartonnirt. 12 ggr. oder 15 sgr.
erschienen und von die⸗
nen und in der Buchhandlung von L. Oebhmigke
so wesentlich auszeichnet.
Kronii bes Tages.
Abgereist: Der Fuͤrst Teimuraz, Zarewitsch von Gru⸗ nach Dresden.
Der Koͤnigl. Hannoversche Geheime Kammer⸗Rath, außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, 2
Freiherr von Muͤnchhausen, nach Halberstadt.
sien,
Zeitungs⸗Nachrichten. .un l1g
Frankreich.
Paris, 27. Juni. Gestern Mittag um drei Uhr empfing der Koͤnig in den Tuilerieen die Mitglieder der Pairs⸗ und De⸗ putirten⸗Kammer, die sich sehr zahlreich eingefunden hatten, um Sr. Majestaͤt den tiefen Schmerz uͤber das vorgestrige Attentat und ihre Freude uͤber die gluͤckliche Erhaltung des Koͤnigs aus⸗ zudruͤcken. Der Praͤsident der Pairs⸗Kammer, Baron Pasquier, redete Se. Majestaͤt folgendermaßen an:
„Sire! Die Gesinnungen der Pairs⸗Kammer sind Ihnen be⸗ kannt, und Sie beduͤrfen gewiß nicht, um an dieselben zu glau⸗ ben, die Erneuerungen unserer Huldigungen; aber die Pairs von Frankreich wuͤrden gegen sich selbst fehlen, wenn sie sich nicht an diesem Tage um Ihre geheiligte Person sammelten. Die Vorsehung hat Sie noch einmal erhalten; die Vorsehung schuͤtzt Frankreich; Dank sey ihr dafuͤr gebracht! Die Gerechtigkeit des Himmels kommt der weltlichen Gerechtigkeit zu Huͤlfe; diese wird ihre Schuldigkeit thun, und moͤge sie in dem schauderhaften Verbrechen, welches sie zu untersuchen hat, nur den verblendeten Fanatismus eines einzeln dastehenden Boͤsewichts erkennen! Ich halte inne, Sire; wenn die Aufregung so lebhaft, so allgemein gefuͤhlt wird, reichen wenige Worte hin, sie auszudruͤcken. Ihr Herz versteht die unsrigen, und Ihre erhabene, Ihre so geliebte Gemahlin, jene ganze edle Familie, von der Sie umgeben sind, werden uns gewiß dieselbe Gerechtigkeit widerfahren lassen. Es war niemals eine wohlverdientere.“ —
Der Koͤnig erwiderte:
„Die Pairs⸗Kammer kennt das Vertrauen, welches Ich im⸗ mer in die Gesinnungen gesetzt habe, von denen sie Mir so viele Beweise, sowohl fuͤr Mich Selbst als fuͤr Meine Familie, gege⸗ ben hat. Es thut Mir wohl, ihr heute fuͤr diejenigen zu dan⸗ ken, deren schmerzlichen Ausdruck sie Mir uͤberbringt. Wenn auch der Umstand, der Sie heute um Mich versammelt, so hoͤchst betruͤbend ist, so gewaͤhrt Mir doch Ihre erneute Versicherung, daß Sie Mir wie bisher beistehen werden, unsere Gesetze, un— sere Freiheiten zu vertheidigen, die Aufrechthaltung unserer Institutionen zu sichern und dadurch der Erwartung Frank⸗ reichs, das Mir dieselben zur Bewachung anvertraut hat, zu entsprechen, einen großen Trost. Eben weil es Mir gelungen ist, jenes Mir anvertraute kostbare Unterpfand unangetastet zu erhalten, diene Ich den Kugeln der Moͤrder zum Ziel; eben weil sie wissen, daß man Mir dasselbe nur mit dem Leben ent⸗ reißen kann, und daß diejenigen, welche auf den Umsturz der ge⸗ sellschaftlichen Ordnung, auf eine Umwaͤlzung in Frankreich und in Europa sinnen, in Mir ein unuͤbersteigliches Hinderniß fuͤr den Erfolg ihrer unheilvollen Pläne erblicken. Meine Herren! Ich nehme mit inniger Freude wahr, daß jene unwuͤrdigen Versuche die Ein⸗ tracht, welche so gluͤcklicherweise zwischen den großen Staarskoͤrpern besteht, nur noch mehr befestigen. Mein Vertrauen zu Ihnen ist vollkommen, es gewaͤhrt Mir Vergnuͤgen, Ihnen dies zu wiederholen und Ihnen von neuem fuͤr die Mir an den Tag gelegten Gesinnungen zu danken.“
Der Praͤsident der Deputirten⸗Kammer, Herr Dupin, hielt demnaͤchst folgende Rede:
„Sire! Die Kammer und das Land sind im hoͤchsten Grade empoͤrt, aber das oͤffentliche Vertrauen ist nicht erschuͤttert. Wir setzen dasselbe, Sire, unbedingt in die Person Ew. Majestaͤt, die dergleichen Pruͤfungen nur ausgesetzt zu seyn scheint, um
1'
vor den Augen einer Nation, die den wahren Muth liebt, jene Seelengroͤße glaͤnzen zu lassen, die den Koͤnig der Franzosen Sire, wenn Ihr erhabenes Haupt die Zielscheibe der Meuchelmoͤrder wird, so moͤchte jeder von uns seinen Koͤrper in eine Schutzmauer fuͤr Sie verwandeln. Die Aufruͤhrer greifen in dem Koͤnige den lebendigen Grund⸗ satz der Ordnung und des Friedens en, auf den das Heil des Vaterlandes sich gruͤndet. Diesen Grundsatz werden wir ver⸗ theidigen, indem wir uns noch dichter um jene Dynastie sam— meln, die Frankreich nur deshalb auf den Thron erhoben hat, weil sie dieselbe fuͤr wuͤrdig hielt, die Juli⸗Revolution zu befestigen. Sire! Den Feinden der oͤffentlichen Ruhe war es zu schmerzlich, zu sehen, wie unter der loyalen Regierung Ew. Maj. sich im Schoße eines an Wunder graͤnzenden Wohlstandes Alles befestigt. Man mußte versuchen, den Lauf derselben zu hemmen! Ein Fanatiker hat den schauderhaften Gedanken eines neuen Verbrechens in sich reif werden lassen; aber eine unsichtbare Hand hat den Streich abgewendet! Wir wollen hofsen, daß eine feste und wachsame Verwaltung die Quelle jener unseligen Attentate zu verstopfen wissen wird. Rechnen Sie dabei auch auf die Kammer, Sire; die abwesenden Deputirten werden die hier anwesenden nicht Luͤgen strafen; Alle verabscheuen einstimmig dergleichen Graͤuel. Alle moͤchten der Wiederkehr derselben vorbeugen. Die Vorsehung weiß den lebhaftesten Schmerzen, jenen Tagen der aͤngstlichsten Besorgniß, die zuweilen den weichsten und edelmuͤthigsten See⸗ len aufbewahrt sind, auch Entschaͤdigungen hinzuzufuͤgen. Unsere vortreffliche Koͤnigin wird sie in der Anhaͤnglichkeit eines ganzen Volkes, in der so aufrichtigen Liebe, die wir ihrer Familie wid⸗ men, finden; bald werden ihre Soͤhne ihr wiedergegeben seyn, auf deren Wege uͤberall die Gefuͤhle, die uns beseelen, sich aͤußern
Berlin, Montag den
2
werden; Frankreich wird sie mit dem begeisterten Rufe: Es lebe der Koͤnig! empfangen.“
Der Koͤnig erwiderte hierauf:
„Die Empfindungen, die Sie Mir an den Tag legen, ruͤh⸗ ren Mich tiefer, als Ich es sagen kann; Sie haben Mich daran gewoͤhnt, den Ausdruck derselben bei aͤhnlichen und sehr schmerz⸗ lichen Gelegenheiten zu empfangen, aber es ist Mir Beduͤrfniß, Ihnen zu sagen, wie sehr sie Mein Herz erschuͤttern, wie viel Trost und Vertrauen sie ihm einfloͤßen. Ja, Meine Herren, mit dem Beistande, den Sie Mir leihen, um die Aufruͤhrer zu bekaͤmpfen, wird es uns gelingen, der Wiederkehr so beklagens⸗ werther Attentate vorzubeugen. Es wuͤrden Mich dieselben we⸗ nig kuͤmmern, wenn es sich dabei nur um Mich handelte; aber wie Ihr Prasident gesagt hat, Frankreich ist es, das man in Meiner Person angreift; es ist die gesellschaftliche Ordnung, es sind unsere Gesetze. (Hier wurde der Koͤnig durch ei⸗ nen allgemeinen enthusiastischen Zuruf unterbrochen, und im ganzen Saale erscholl der Ruf: Es lebe der Koͤnig!) Sie werden Mir beistehen, meine Herren I1“ Alle! Alle! riefen die Deputirten in unbeschreiblicher Aufre⸗ gung.) Sie wissen, daß ich auf Meinem Posten bleibe, wie groß auch die Gefahr seyn moͤge; daß Meine Hingebung fuͤr Frankreich keine Graͤnze kennt, und daß Ich immer bereit bin, auf der Bresche zu sterben, um dasjenige zu vertheidigen, was Frankreich Mir anvertraut hat und was Ich beschworen habe, zu bewachen. Ich kann Ihnen nicht genug wiederholen, wie tief Mich Ihre Gesinnungen ergriffen haben; Ich danke Ihnen im Namen der Koͤnigin und Meiner Familie. Sie koͤnnen sich denken, was sie in jenem fuͤrchterlichen Augenblick empfand! Als wir den Schuß hoͤrten, saß die Koͤnigin im Fond Meines Wagens, Mir gegenuͤber, an der Seite Meiner Schwester. Nach einem solchen Schreck beduͤrfen sie beide des Trostes, den Sie, Meine Herren, ihnen darbringen. Es giebt keinen suͤßeren fuͤr uns, als die Kundgebung von Gesinnungen, wie die sind, die wir von Ihnen vernommen haben. Ich bin tief davon durchdrungen, und die Erinnerung daran wird sich niemals we⸗ der aus Meinem Herzen, noch aus dem aller der Meinigen verwischen.“
Der Koͤnig ertheilte hierauf noch zahlreiche Audienzen, empfing die Deputationen des Staatsrathes, der Gerichtshoͤfe, der Geistlichkeit u. s. w. und kehrte gegen 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck, wo er das diplomatische Corps zur Tafel geladen hatte.
Heute um 4 Uhr versammelte sich die Pairs⸗Kammer in oͤfsentlicher Sitzung; alle Minister waren gegenwaͤrtig. Der Großsiegelbewahrer uͤberreichte dem Praͤsidenten eine Koͤnigliche Verordnung, durch welche die Pairs⸗Kammer zusammenberufen wird, um sich als Gerichtshof zu konstituiren und unverzuͤglich den Prozeß uͤber das Attentat vom 25. Juni einzuleiten. Die Kammer konstituirte sich demgemaͤß sogleich als Gerichtshof, die Herren Martin, Franck⸗Carré und Plougoulm, die durch die Koͤnigliche Verordnung zum oͤffentlichen Ministerium ausersehen waren, wurden eingefuͤhrt. Der General⸗Prokurator uͤberreichte sein Requisitorium, und der Pairshof erließ sogleich eine Ver⸗ ordnung zur sofortigen Eroͤffnung der Instruction. Zu Mitglie⸗ dern derUntersuchungs⸗Kommission wurden, außer dem Praͤsidenten, der Baron Mounier, der Graf Siméon, der Herzog von Bassano, der Admiral Jacob, der Praͤsident Boyer, der Praͤsident Felix Faure, der Baron von Fréville, Herr Tripier, der Baron Zangiacomi, der Marschall Gérard, Herr Barthe und Herr von Ricard ernannt, worauf die Sitzung aufgehoben wurde.
Das Journal des Débats giebt heute nachstehende Details uͤber den Urheber des Attentats vom 25. Juni: „Der Verbrecher bewohnt in der Conciergerie Fieschi's Zimmer; sein Name ist nicht mehr zweifelhaft, da er von mehreren Personen vollkommen wiedererkannt worden ist; er nennt sich Louis Ali⸗ beau, ist 26 Jahr alt und aus Nismes gebuͤrtig; seine Aeltern, die sehr rechtliche Leute seyn sollen, halten ein kleines Wirths⸗ haus in Perpignan; obgleich sehr arm, hatten sie doch alle Opfer gebracht, um ihrem Sohne wenigstens einige Erziehung geben lassen zu koͤnnen. Nachdem der junge Alibeau einigen Elementar⸗-⸗Unterricht in einer Schule des wechselseitigen Unter⸗ richts genossen hatte, wurde er einer der thaͤtigsten und fleißig⸗ sten Oberschuͤler derselben und fand in diesem Geschaͤft eine kleine Erwerbsquelle, als die Conscription sich seiner bemaͤchtigte; er wurde Soldat und diente einige Jahre lang in dem 15ten Regiment, wo er bald zum Fourier ernannt wurde; aber eine Wunde, die er in einem Duell mit einem sei⸗ ner Kameraden erhielt, befreite ihn vom Militairdienste. Er verließ Frankreich, man weiß nicht recht, in welcher Absicht, und begab sich nach Spanien, wo er, wie man sagt, einen Theil des vergangenen Jahres in Catalonien zubrachte. Nach Frankreich zuruͤckgekehrt, verliert man seine Spur. Es scheint, daß Alibeau schon seit langer Zeit den schauderhaften Plan näͤhrte, den er am 25. Juni in Ausuͤbung gebracht, denn er scheint eifrig bemuͤht gewesen zu seyn, der Aufsicht und den Nachforschungen der Polizei zu entgehen. Seit 6 Monaten veraͤnderte er sehr oft seine Wohnung, und in keiner derselben ließ er irgend eine Spur seines Aufenthaltes zuruͤck. Indessen ist es der Instruction schon gelungen, eine Menge von Umstaͤn⸗ den zu entdecken, die er verbergen zu wollen schien. Aber jene Entdeckungen haben noch keine Art von Mitwissenschaft an den Tag gezogen, und Alles deutet darauf hin, daß Louis Alibeau keinen anderen Mitschuldigen hat, als die beklagenswerthen Auf⸗ regungen, die so lange Zeit hindurch ungestraft unser Land beun⸗ ruhigt, die Gemuͤther verderbt und die Herzen versteinert haben. Mit dem Gedanken des Verbrechens in dem Hof der Tuilerieen angekommen, plauderte er anfaͤnglich mit dem National⸗Gardi⸗ sten, der vor dem Triumphbogen des Carroussels auf Schild⸗ wacht stand; er sprach von militairischem Ruhm, sagte, daß Frank⸗ reich sehr heruntergekommen sey, und machte sich uͤber die Re⸗ gierung lustig. obald er die Wagen voruͤberfahren sah, die sich an dem Fuße der großen Treppe aufstellten, um den Koͤnig zu erwarten, ging er nach dem Pföͤrtchen der Koͤnigsbruͤcke, wo mehrere Neugierige versammelt waren,
um den Koͤnig voruͤberfahren zu sehen. Auch dort knuͤpfte er Gespraͤche, zuerst mit einem National⸗Gardisten und dann mit einem alten Manne aus Algier an, der sehnlichst wuͤnschte, den Koͤnig zu 88 Der Buͤchsenschaͤfter, Herr Desvismes, Unter⸗ offizier der National⸗Garde, kommandirte den Posten in Abwe⸗ senheit der Offiziere, die in dilesem Augenblick im Schlosse speisten. Der Posten stand unter dem Gewehr und praͤsentirte vor dem Koͤnige, als der Schuß abgefeuert wurde. Alibeau hatte sich bei dem Eintritt in das Pfoͤrtchen gegen den linken Eckstein im Innern des Hofes gestellt. Es steht jetzt fest, daß in dem Augenblick, wo der Schuß losging, der Koͤnig den Kopf neigte, um dem Posten der National⸗Garde den militairischen Gruß zu erwidern. Die Kugel hat von oben nach unten die Decke des Wagens, gerade in der Hoͤhe mit dem Kopfe des Koͤnigs, wenn er aufrecht gesessen haͤtte, durchbohrt. Der Wagen war, wie ge⸗ woͤhnlich, von einem Piket der National⸗Garde zu Pferde und von einem Piket Husaren begleitet. Die beiden Offiziere reiten gewoͤhnlich neben den Kutschenschlaͤgen, und ihre Gegenwart wuͤrde ohne Zweifel hingereicht haben, um den Schuß zu ver⸗ hindern oder abzuwehren. Aber durch einen Umstand, den der Meuchelmoͤrder nur zu gut berechnet atte, konnte in dem Augenblicke, den er zur Ausuͤbung seines Verbrechens gewaͤhlt hatte, keiner der dienstthuenden Offiziere auf seinem gewoͤhnlichen Posten seyn, da die Pforte, durch die der Wagen fahren mußte, zu eng ist, als daß auf diesem Punkte ein Reiter mit dem Wagen zu gleicher Zeit passiren koͤnnte. Alibeau wurde sast in demselben Augenblick, wo er sein Gewehr abfeuerte, durch Herrn Dupont, Unter⸗Adjutant des Palastes der Tuilerieen, vormaligen Offizier, dem Napoleon selbst im Jahre 1813 das Kreuz der Ehrenlegion uͤberreichte, verhaftet. Der Moͤrder hatte, um bequemer zielen zu koͤnnen, seinen Hut auf den Eckstein gelegt. Herr Dupont griff ihm in die Haare und hielt ihn so lange fest, bis ein Nationalgardist des Postens und Herr Contat, einer der Kammerdiener des Koͤnigs, ihm zu Huͤlfe kamen. In diesem ersten Augenblick erhielt Alibeau ei⸗ nen Schlag, der ihm Nasenbluten verursachte. Hierdurch wurde anfänglich das Geruͤcht verbreitet, daß er sich durch seine Waffe verwundet oder einen Bajonettstich an der Oberlippe erhalten habe. Der General Gourgaud widersetzte sich mit der groͤßten Energie der Absicht einiger Umstehenden, die den Verbrecher sogleich ihrem Unwillen opfern wollten. Der Griff des Dolches, den man bei ihm gefunden hat, ist von Perlemutter und eine ziemlich kostbare Waffe. Als Herr Dupont ihn fragte: „War dieser Dolch bestimmt, denje⸗- nigen zu toͤdten, der euch verhaften wuͤrde?“ erwiderte Alibeau: „Nein, mein Lieutenant, er war fuͤr mich selbst bestimmt.“ Heute, bei der Confrontation mit demselben Offizier, sagte er ihm mit vieler Hoͤflichkeit und in einem Tone der Entschuldi⸗ gung: „Ich habe Ihnen viel Umstaͤnde gemacht, m. H., Sie werden mir hoffentlich nicht boͤse daruͤber seyn.“ Nachstehendes sind einige der Antworten, die er in den ersten Augenblicken sei⸗ ner Berhasang auf verschiedene an ihn gerichtete Fragen er⸗ theilte: „Nein, ich fuͤhle keine Reue, man bereut eine schlechte Handlung, aber niemals eine gute. — Ihr koͤnnt mich nicht verstehen, ihr Andern; ihr wißt nicht, was Elend ist. — Wenn ich Hunger habe, so bettle ich nicht; ich toͤdte densenigen, der mich verhindert, mein Brod zu verdienen. — Ich bedaure wei⸗ ter nichts, als daß es mir nicht gelungen ist. — Wenn ein Mensch thut, was ich gethan habe, so hat er im voraus auf sein Leben verzichtet.“ — Als Herr Desvismes ihn in einem vorwurfsvollen, aber doch theilnehmenden Tone fragte: „Un⸗ gluͤcklicher, wie habt Ihr eine solche Handlung begehen koͤnnen?“ erwiderte ihm Alibeau mit einer eisigen Ruhe: „Lassen wir das, Herr Desvismes, Sie wuͤrden mich nicht verstehen. Sie sind ein sehr rechtschaffener Mann, Herr Desvismes, ich achte Sie sehr. Wie befindet sich Ihre Frau Gemahlin?“ Alibeau hat eine schoͤne und edle Gestalt und einen ausdrucksvollen Blick, er trägt langes, schwarzes Haar und einen schwarzen Bart rund um das Gesicht. Er ist blaß und spricht einen sehr entschieden suͤdlichen Accent. Die Instruction ist bereits heute durch Hrn. Zangiacomi begonnen worden; man hat Alibeau mit denen kon⸗ frontirt, die zu seiner Verhaftung beigetragen haben. Seine zuversichtliche Haltung hat ihn dabei nicht einen Augenblick ver⸗ lassen, — eine Haltung, die Schauder erregt. Er hat, ohne zu zittern, in dem Protokolle seines Verhoͤrs die Ausdruͤcke sei⸗ nes abscheulichen Bedauerns unterschrieben und bewies auch zu verschiedenen Malen, daß er die Regeln des gerichtlichen Ver⸗ fahrens studirt hatte. Er wollte nicht zugeben, daß die geringste Form verletzt wuͤrde, und eroͤrterte sehr ausfuͤhrlich mit den Instructions⸗Richtern die Abfassung des Protokolles, das er unterzeichnen wolle. Er hat heute so wenig wie gestern sein Verbrechen geleugnet; statt aller Vertheidigung wiederholte er einige jener Gemeinplaͤtze, die sich seit fuͤnf Jahren durch alle anarchische Pamphlete hindurchziehen. So behauptet er z. B., von dem Rechte Gebrauch gemacht zu haben, dessen sich Brutus gegen Caͤsar bediente, und er bedauerte nur, daß er sich nicht selbst habe ums Leben bringen koͤnnen. Einige rechtliche Buͤrger, die Alibeau in seiner Jugend gekannt haben, erhielten heute fruͤh die Erlaubniß, ihn in seinem Gefaͤngniß zu besuchen. Sie versuchten es, dieses verhaͤrtete Gemuͤth durch einige Erin⸗ nerungen an seine Heimath und an seine Familie zu ruͤhren. Eitle Hoffnung! In diesem Kinde, das sie hatten heranwachsen sehen und das der Gegenstand einer besonderen Vorliebe seines Vaters gewesen, erblickten sie jetzt nur Haß, Neid und niedrige Leidenschaften. Es sey die Eitelkeit, sagen sie, die ihn zum Ver⸗ brechen gefuͤhrt habe; die Eitelkeit, verbunden mit der Faulheit und Luͤderlichkeit; die Eitelkeit, der die Lehren der Anarchie ein⸗ geimpft worden sind.“ 1
In einem spaͤteren Theil seines Blattes giebt das Jour⸗ nal des Dobats noch folgende Details: „Obgleich Alibeau sich den Schein giebt, eine sehr große Entschlossenheit zu zeigen, so hat er doch heute einige Augenblicke ziemlich lebhafte Aufregung und einen Anfall vom Fieber gehabt. Seine Sprache ist ge⸗ rade nicht gewaͤhlt, aber doch richtig, und es fehlt ihm nicht an
keichtigkeit. Man erzäͤhlt, daß er als Soldat einen Saͤbelhiecbb