“
“ 1 8 Ich habe vielleicht mit groͤßerer Feuer gesprochen, als mir ge⸗ ziemte, wenn ich mein Verhaͤltniß zu dem vorliegenden Fall be⸗ trachte, aber ich hielt es fuͤr meine Pflicht, meine Meinung daruͤber als Mitglied dieses Hauses abzugeben, obwohl ich eben so fuͤhle, daß es, so uͤberzeugt ich auch von der Gerechtigkeit des Anspruchs der Bittsteller und von der Angemessenheit der Erwaͤgung desselben bin, doch von meiner Seite nicht klug seyn— wuͤrde, wenn ich an der Abstimmung uͤber diese Angelegenheit Theil naͤhme.“ (Hoͤrt!) Nachdem Sir F. Pollock seine Rede Beendigt hatte, beantragte der General⸗Prokurator, Sir J. Campbell, die Vertagung der Debatte bis zum Dienstage, womit das Haus einverstanden war. In dieser Sitzung wurde Herr Hume bei einer Diskussion uͤber die Verbesserung des Hafens von Leith zur Ordnung gerufen, weil er dem Oberhause vorwarf, daß es gegen eine Klausel in der betreffenden Bill keine Einwendungen erhoben habe, so lange es geglaubt, daß die Bill im Unterhause nicht durchgehen wuͤrde, wogegen augenblicklich Einwuͤrfe dawider gemacht worden seyen, sobald die Lords er⸗ fahren, daß das Unterhaus die Maßregel wahrscheinlich geneh⸗ migen werde. 8
London, 16. Juli. Der Marquis von Huntly hat den durch den Tod des Herzogs von Gordon erledigten Vorsitz in dem noͤrdlichen protestantischen Verein uͤbernommen.
Die Morning Chronicle will wissen, daß Lord Abinger (der ehemalige Sir J. Scarlett) sich zu der Nothwendigkeit einer Reform des Kanzleigerichts bekehrt und dem Oberhause eine darauf bezuͤgliche Bill uͤbergeben habe.
In Schottland sind die Hochlaͤndischen Pfarrer verpflichtet,
von Zeit zu Zeit in Galischer Sprache zu predigen, waͤhrend man weder in Irland, noch in Wales bisher auf die alte Lan⸗ des⸗Sprache die mindeste Ruͤcksicht genommen hat. Nach der
neuen Englischen Kirchen⸗Bill soll nun auch im Fuͤrstenthume
Wales kein Geistlicher mehr angestellt werden, der nicht der Wallisischen Sprache vollkommen maͤchtig ist, weil ein großer Theil der dortigen Einwohner gar nicht Englisch versteht.
Lord Elonmel hat sich entschlossen, die Zehnten fuͤr alle Paͤchter auf seinen Irlaͤndischen Guͤtern selbst zu bezahlen.
Mistreß Norton war vor kurzem auf eine Zeitlang zum Be⸗ such bei ihrem Bruder, Herrn Sheridan, bekannt durch die Ent⸗
fuͤhrung seiner jetzigen Gattin, der Tochter des General⸗Lieute⸗ nant Sir Colqhoun Grant, auf dessen Landsitz Frampton in Dor⸗ etshire. Man hatte ihr dort die naͤheren Details des sie betref⸗ fenden Prozesses so viel als moͤglich zu verbergen gesucht. Sie soll uͤber ihre Trennung von Gatten und Kindern untröstlich seyn.
Die Ostindische Compagnie hat zum September einen Thee⸗ Verkauf von 4 Millionen Pfund angesetzt.
In der Times heißt es: „Alle Berichte, die aus den ver⸗ schiedenen Spanischen Provinzen eingehen, stimmen darin uͤber⸗ ein, daß sie die Fortschritte des jetzigen Ministeriums bei den Wahlen als sehr erfolgreich schildern. Herr Isturiz muß sich jedoch durch diesen Umstand nicht einschlaͤfern lassen, denn es ist nicht wahrscheinlich, daß die jetzige ungluͤckliche Lage der Dinge in militairischer Hinsicht bis zum 13ten, dem fuͤr den Beginn der Wahlen bestimmten Tage, schon eine guͤnstigere Gestalt angenommen haben duͤrfte, und die Feinde des Mini— steriums koͤnnten es wohl versuchen, von dieser mißlichen Lage Vortheil zu ziehen.“
Die Portugiesische Offizieren, die in aktivem Dienst stehen, 1— Maͤrz ausgezahlt haben und mit dem fuͤr die nicht aktiven litairs nur noch um 14 Tage im Ruͤckstande seyn.
— Die Allg. Ztg. enthaͤlt nachstehende, aus der Feder ei— nes Deutschen geflossene Beschreibung der Universität Oxford: „Eine der außerordentlichsten Erscheinungen in Bezug auf Go⸗ thische Bauart und Gothische Institutionen ist die Universitaͤt Oxford. Es existirt keine Stadt, welche so viele ganz erhaltene Bothische Bau⸗Denkmale aufzuweisen haͤtte, und der Umstand, baß selbst die Wohnhaͤuser großentheils den Charakter dieser Architektur beibehalten haben, giebt ein beinahe vollstaͤndiges Bild einer Stadt aus dem ten oder 15ten Jahrhundert, wie wir durch Pompeji erst den Baustil der Roͤmer im Ganzen er⸗ fahren haben. Der Anblick ist schon aus der Ferne uͤberraschend und feierlich. Aus der schoͤnen bluͤhenden Gegend ragen eine Anzahl von Gothischen Thuͤrmen, Mauern, Zacken, Schnoͤrkeln, Kreuzen, Halbboͤgen und sonstigen wunderlichen, aber stets neuen und anmuthigen Zierrathen hervor, wie sie die menschliche Phan— tasie jetzt kaum mehr auffinden koͤnnte, und es ist fast schauer⸗ lich, wenn man nun die Stadt selbst durch die lange Bruͤcke üͤber die Isis betritt und sich in diesen alten, verschimmelten, zerbroͤckelten und doch ganz erhaltenen Gothischen Bauwerken her⸗ um bewegt, die bis ins neunte und zehnte Jahrhundert hinauf⸗ reichen, und unseren staunenden eilfertigen Architekten zeigen, wie man auf die Dauer und nicht aufs Zusammenfallen bauen soll. Oefter sieht man sich ganz von Kirchen, Kollegienhoͤfen, Gaͤngen eingeschlossen und sieht nichts als die Studenten in ihrer Spanischen Tracht, mit schwarzen Barretten und langen seidenen Talaren und ich gestehe, daß dieser Anblick der ernsten jungen Gestalten, dieser Bluͤthe und Hoffnung des groͤßten Rei⸗ ches der Erde, in diesen duͤsteren Gewaͤndern unter den ehrwuͤr⸗ digen Denkmalern, die ein Jahrtausend an sich aufbluͤhen und verschwinden sahen, tief ergreifend wirkt. Ruhe und fast kloͤ⸗ sterliche Stille ist uͤber dieser großen Reminiscenz des Mittel⸗
alters ausgebreitet, und hier zeigt sich der isolirende Charakter, dieser Hang zur Ibgeschiedenheit des Englaͤnders in seiner gan⸗ zen Staͤrke. Wie durch einen Zauberschlag sieht man sich aus dem ewig gährenden London in die tiefste Stille eines Kamal⸗ dolenser⸗Klosters versetzt, und nichts verraͤth den Aufenthalt von 5 bis 5009 Juüͤnglingen aus den reichsten und edelsten Familien Englands. Die 22 Kollegien, welche in fruͤheren Zeiten eben so viele Kloͤster gewesen seyn moͤgen, sind bis auf eines durchaus in rein Gothischem Style gebaut, und es gereicht den Englaͤn⸗ dern sehr zur Ehre, daß sie alle nach und nach noͤthigen Repa⸗ raturen ganz im Geiste des Urbaues ausgefuͤhrt haben, wodurch dieses ganze große Gothische Tableau, das nicht seines Gleichen iinder, in seiner ersten Gestalt auf uns uͤbergegangen ist. Sic begnuͤgen sich jedoch nicht mit dieser zartsinnigen Erhaltung der erhabenen Schoͤpfungen ihrer Vorfahren, sondern ihre Vorliebe fuͤr Gothische Baukunst geht so weit, daß man beinahe in jeder Stadt, ja selbst in Doͤrfern, Kirchen in diesem Styl auffuͤhren sieht, wie denn auch die neuen Parlamentshaͤuser ganz nach den erhabensten Mustern dieses ihrem Boden und ihrer Sitte so ganz entsprechenden Styles ausgefuͤhrt werden sollen. Der den Eng⸗ ländern nicht abzusprechende Schoͤnheitssinn fuͤr die Garten⸗Kultur begnuͤgte sich jedoch nicht mit der bloßen architektonischen Erhal—
ung, sondern fuͤgte hiezu noch die Umgebungen dieser Kollegien, welche zum Theil als reiche Garten⸗Anlagen (pleasure-grounds), zum Theil aber als foͤrmliche Parks den Studirenden zu Muße⸗ stunden, Schieß⸗ und gymnastischen Uebungen und Spaziergaͤn⸗
Regierung soll jetzt allen Beamten und ihren Sold bis 1“ Mi⸗
836
hoͤchst elegant und uͤberrascht durch den Kontrast des aͤußeren Eindruckes ausnehmend. Der große Raum der alten Gebaͤude gestattete, ungeachtet der sehr betraͤchtlichen Anzahl hier Studi⸗ render, jedem ein Studir⸗ und Schlafzimmer zu bestimmen, und sie genießen allen Comfort des Lebens. Den Tisch erhal⸗ ten sie zusammen. Ferien haben sie 4 bis 5 Monate des Jah⸗ res, welches wohl zu viel seyn duͤrfte. Auch ist das Kollegienle⸗ sen hier nicht so haͤufig wie in Deutschland, und Viele sind hier als Lehrer besoldet, die gar nicht lesen. Diese sogenannten Fellows haben alles frei, und in der Regel noch Besoldungen von 6 bis 800 Pfd. St., die sie selbst auf Reisen im Auslande verzehren koͤnnen. Spekulative Philosophie ist den Engländern fremd. Unendlich viele Sorgfalt wird auf alte Sprachen und Versemachen verwendet. Das Rechts⸗Studium wird bei den Englaͤndern mehr empirisch als nach Pandekten betrieben, wozu freilich die Oef⸗ fentlichkeit, die in diesem Lande verbreitet ist, beitraͤgt. Wir sehen daher, daß die großen Staatsmaͤnner Englands meistens Ka⸗ suisten sind. Examina werden hier jaͤhrlich und strenge gehal⸗ ten. Da aber die Ausarbeitungen groͤßtentheils schriftlich ge⸗ geben, und den jungen Leuten von großer Familie in der Re⸗ gel Tutors oder Hofmeister beigegeben sind, so werden diese Auf⸗ loͤsungen gewoͤhnlich von diesen besorgt, wodurch freilich das Selbst⸗ denken nicht sehr besoͤrdert wird, und man fragt sich mit Erstaͤu⸗ nen, wie aus diesen Muͤßiggaͤngern spaͤter oft so große Staats⸗ maͤnner hervorgehen koͤnnen. Eine schoͤne Aneiferung des Flei⸗ ßes besteht in der Aufstellung der Portraits hervorragender Gei⸗ stes⸗Notabilitaͤten, welche aus jedem Kollegium hervorgegangen, und Locke, Canning und Hunderte von großen Maͤnnern, die hier in den Speisezimmern hangen, zeigen deutlich, daß nicht Alle ihre Zeit hier fruchtlos verloren. Eine merkwuͤrdige Ueber⸗ lieferung ist die Kapelle im Christchurch-College mit dem wohl⸗ erhaltenen Grabe des heiligen Fridesade vom Jahre 740, jeden⸗ falls die aͤlteste Stein- und Holzarbeit. Die steinernen Wein⸗ laub⸗Verzierungen, die man in Englands Gothischen Denkmaͤlern so allgemein findet, sind hier von hs hgese Alterthum. Ganz malerisch ist der hohe viereckige Thurm der Madeleine mit hohen spitzen Zacken, ganz mit Epheu uͤberzogen und unten mit Rosen bepflanzt. Die Steinfiguren, welche den gruͤnen Hof— raum umgeben, haben tief symbolische Bedeutung, und die Kapelle hat ihre hohen breiten Fenster ganz mit den herrlichsten uralten Glasfenstern, Roth in Weiß und Grau in Grau belegt, deren reine schoͤne Zeichnung und wunderbare Faͤrbung gegen die Ostentation neuer Glasfenster in derselben Kirche wuͤrdig und einfach abstechen. Decke und Holzschnitz sind hier ganz neu, aber vortrefflich im Geiste der Alten ausgefuͤhrt. Auch hier ist ein praͤchtiger Park mit Wild und einer großen Anzahl der edelsten Reitpferde zum Gebrauch der Domini, wie die jungen Edelleute hier genannt werden. Das herrlichste dieser Gothischen Kollegien ist aber das New⸗College mit seinem zierlichen pleasure-ground und den himmelanstrebenden, mit Lianen umrankten Ulmen und den hohen im Sarazenischen Style gebauten, uralten, von Irischem Epheu bedeckten Mauern. Die Kapelle enthaͤlt einen Schatz, der seines Gleichen kaum finden duͤrfte. Hier sind die schoͤnsten al— ten Glasgemaͤlde, die ich kenne, und der Triumph der alten Glasmalerei aus ihrer besten Zeit, zu Anfang des 16ten Jahr⸗ hunderts, uͤber die Nachbildung unserer Zeit tritt hier um so entschiedener hervor, als den fuͤnf alten breiten Fenstern fuͤnf mit neuen Glasmalereien gegenuͤber stehen, welche an Farbe, Zeichnung, Wuͤrde, besonders aber an Faltenwurf der Gewaͤn⸗ der, den alten so sehr nachstehen, daß diese wie wahrhafte Gemaͤlde, jene aber wie das, was sie wirklich sind, gemalte Glaͤser aus⸗ sehen. Der Geschack der Englaͤnder in Malerei druͤckt sich am besten in ihrem Enthusiasmus fuͤr ein sehr großes Glasfen— ster nach Reynold aus, das gegen diese unbeschreiblich schoͤnen Gestalten der Alten etwas frazenhaft erscheint. Wenn man diese fuͤnf ganz konservirten alten Fenster gesehen, so hat man vielleicht erst den Maßstab zur Beurtheilung der Kuͤnstler in diesem Fache aus jenen Zeiten gefunden. So viel scheint sicher, daß man in Muͤnchen und Nuͤrnberg der alten Glasma⸗ lerei jetzt am naͤchsten gekommen ist. Das All souls college hat fast Indischen Bau⸗Charakter; auch rathe ich uͤberhanpt jedem Rei⸗ senden, auf die Kuppel von Radeliff's Bibliothek zu steigen, wo er sich im Mittelpunkte der gleich einem Panorama vor ihm aus⸗ gebreiteten Gothischen Pracht befindet, und von diesem hohen Standpunkt aus am besten beurtheilen kann, wie sonderbar sich die Indisch⸗orientalische Bauart in die Gothische uͤbergetragen und gleichsam mit ihr zu Einem Ganzen vereinigt hat. In dem Thea⸗ trum Sheldonianum sieht man die Bilder der drei Monarchen von Lawrence weit vollendeter als in Windsor; auch wird hier die Antwort des Marschall Vorwaͤrts, als man ihn zugleich mit seinem Koͤnig zum Doktor von Orford waͤhlte, daß er hoͤchstens Apotheker werden koͤnne, wenn sein Herr Doktor sey, noch gerne erzaͤhlt. Allein den groͤßten Schatz besitzt die Universitaͤt in den public schools, in der Bodleyschen Bibliothek. Hier steht der gewaltige Pembroke in Bronze gegossen, der Ritter in vollendet⸗ ster Gestalt. Hier hangen die treuen Portraits des feinen Ge— sichtes Pope's, des durchdringenden Swift, Kolumbus mit dem struppigen Rothbarte und dem Kompaß in der Hand; hier reitet der verschmitzte Burleigh auf dem kleinen weißen Zelter ins Par⸗ lament, und hier haͤngen sie Alle, die England groß gemacht und die England dankbar verehrt. Allein von der stolzen Jezabell, der gewaltigen schwestermoͤrderischen Koͤnigs⸗JungfrauElisabeth, mit dem flammenden rothen Haare und dem geschniegelten steifen Leibe und den starren widrig hervorstehenden glänzenden Augen, wendet sich der Beschauer mit tiefer Nuͤhrung zu dem lieblichen, Anmuth, Milde und Vergebung strahlenden Antlitze der Maͤrtyrin Maria Stuart, die mit der bezaubernden Schoͤnheit ihrer edlen einfachen Züge, mit diesem sanften schwimmenden Auge und rei⸗ zenden Munde, mit diesem unbeschreiblichen Schmelz von Ge⸗ muͤth und feiner Sinnlichkeit, und mit diesem unaussprechlichen Zuge der Herzensguͤte und Sanftmuth in ihrem schwarzen Gewande, das bloß ein Kreuz ziert, siegend aus all diesen stol⸗ zen Bildern hervortritt, und unwiderstehlich hinreißt und bezau— bert. Und dieses Bild hat Zuccheri gemalt, der Maler Elisa⸗ beth's, schwach als Maler, und nur bewundernswerth wegen seiner Treue. Dem Bilde ist daher gewiß nicht geschmeichelt, und wer es gesehen, der wird finden, daß die ungluͤckliche Ma⸗ ria so muß ausgesehen haben, serade so mit diesen dunkeln praͤch⸗ tigen Augen, denen kein Mann widerstehen konnte, und die lei⸗ der nur zu schwach fuͤr männliche Vorzuͤge waren. Dieses un—⸗ vergeßliche Bild lohnte allein die Reise nach Oxford, und wer es gesehen, wird unserm großen Schiller Recht geben, denn seine Maria ist allein die echte und wahre, wie ihr Bild in Oxpford.“ 28 ““
—2
Kopenhagen, 16. Juli. Vom 1. Januar bis zum 30. Juni d. J. haben 4683 Schiffe (2529 ostwaͤrts, 2094 westwaͤrts) den Sund passirt. In demselben Zeitraum des vorhergehenden
diesjaͤhrige Plus von (318), Preußische (1
mesters bilden, kommen
auf die Schwedische 368, auf die fangs Juli ist hier unter anderen
Deutschl Hannover, 20. Zult, Dte nachstehende (von dem Koͤnigl. von Estorff herruͤhrende) Amte Veersen bei Uelzen vom 16. ich eine antiquarische Ausgrabung v Huͤgel, der mir als ein kuͤnstlicher gegraben war. Er liegt etwa mendorf, im Amte Medingen, auf Ilmenau, von diesem Flusse etwa 10 Fuß hoch, hat 20 Fuß im mit 1 bis 2
— Die naͤchste
sollten. Ilmenau den großen Steine wegen, leider g geopfert sind. Die Huͤgel, mir, Freunde der Alterthumskunde sucht haben, enthielten Urnen mit2 von Stein, Thon und
Emmendorf, noch in der nischer Grabhuͤgel entdeckt. Mitte der bereits oben erwaͤhnten
ter der natuͤrlichen Oberflaͤche auf e worin sich ein schoͤn erhaltenes
aus 4
Feldsteinen, so breiten
hen und eben
obere Steindecke konnte durch Se
chaden, da derselbe ganz mit Erde 72 8
6 ½ sind die Zaͤhne schoͤn erhalten, schoͤnsten Emaille uͤberzogen und dig. Der Todte,
das Gesicht nach Osten gekehrt, lag
hoͤher 1 die Beine waren lang gestreckt, d Mitte.
Unterlage von Stein kam ’ Erde sich merklich von der des H mancher der kleineren 1 jedoch Alles emsig zusammengelesen
Alterthum dieses Skeletts wage i tung aufzustellen. Da Tacitus nur der gestorbenen Germanen kennt,
zur und nach der Zeit wie Alarich, Attila,
z. B. im salischen, nur grah waͤre dieser Grabhuͤgel wohl fuͤr juͤ Brandhuͤgel zu halten. vor Taciti Zeiten bei den Germanen
certis vestibus,
lignis M
clarvorum virorum „Struem rogi ne«
Hermunduris Abis oritur, Hüume nunc tantum auditur“ einraͤumt, Spricht aber auch die ganze Beisetz
man ihr zu Ehren allein einen zien
weihte, so fand sich gar keine Kunst, als . stentheils bei den in Thuͤringen ur
kuͤnstlich gearbeiteten Gegenstaͤnde bei den eben angefuͤhrten ebenfalls
als gegenwaͤrtig trotz Muͤhe und ten ist.“
Vereinigte Staaten v
New⸗York, 15. Hauses vom 13ten erhielt die gan in die Union mit 153 Stim
Lesung.
Bei Gelegenheit der theilung der Schneidergesellen, einen hoͤheren Lohn zu
dungen dieser Art sind neu
regiert wird, die es sich selb st allein mit Ruͤcksicht auf die auch jeder Klasse der sentanten stets den Beschwerden geben, hier fand man es nicht fuͤr kes der Kontrolle selbstgeschaffener
gen dienen. Die innere Einrichtung ist ganz modern, meistens
Jahres klarirten nur 3968 Schiffe, also 715 weniger. — Das
gf
Mittheilung aus
—
welche aber nur selten uͤber die Oberflaͤche ragen, und 1- das Auseinandersinken des
Umgegend enthaͤlt sehr viele heidnische Brandhuͤgel und se genannte Huͤnenbetten, welche letztere jedoch, der sie umgeben,
Skelett vorfand. mer, oder, wie man es auch wohl nennen koͤnnte, dieses Stii grab von Osten nach Westen gerichtet, ungefaͤhr 10 Fuß lan 4 Fuß breit und eben so tief, bestand den von l bis 2 Fuß hohen und eben so breiten unbehauem Seitenwaͤnden von Steinen und Form, und aus einer Decke aus ½ bis 1 Fuß hohen u breiten gewoͤhnlichen Feldsteinen gebildet. ren ziemlich ordentlich aneinandergefuͤgt, zehm nur durch dazwischenliegenden Kiessand verbunden. D.
1 Fuß unter dem Pflaster sich befand. Calenberger Fuß bei verhaͤltniß vollkommen gesund, mit de der Anzahl nach fast vollstaͤr der in der Mitte des Grabes, auf dem Ruͤcke
Aufnehmen des Skeletts ist leider, trotz der muͤrberen Knochen zerbrochen; ich
— Es ist dagegen aber
kern der Cermania magna ein Begraben der und 2) daß, wenn auch erwaͤhnter Schriftsteller in der Ee mania Kapitel 27 sagt: „Id solum observatur,
emsige fortgesetzte Erforschung der denkmale wird allein auch in dieser
erhalten, Edwards zu ihnen unter Anderem solgendermaßen: in diesem Lande. Regierung eine so vaͤterliche ist, wo das Volk durch gegeben hat, wo die Gesetze ng Wohlfahrt des Ganzen, Gesellschaft verfaßt werden, wo die
715 faͤllt hauptsaͤchlich auf die Englische 15) und Norwegische Flagge (102). Von den 4683 Schiffen, welche die Sundpassage des verflossenen Se⸗ auf die Englische Flagge 1156, auf die Preußische 996, auf die Norwegische 639, auf die Daͤnische 377, Hollaͤndische 309 u. s. w. An⸗ auch ein Schiff von Manilla mit Ostindischen Waaren angekommen.
m d. hiesige Zeitung enthäͤlt
Preußischen Lieutenant a. D.
dem Hannoverschen Juli: „Dieser Tage nahm or. erschien und noch nicht an—
500 Schritte von dem Dorfe Em⸗
dem rechten Thalrande der 400 Schritte entfernt, is
Durchmesser und ist am Fuß Fuß hohen und eben so breiten Steinen umsez!
des Bodens hervon KFüaego verhindem
an beiden Ufern da
roͤßtentheils dem Eigennut
von denen sowohl Bekannte w
‚als auch ich, viele unte lsche, Knochen, Gegenstaͤn—
allen Arten von Metall; jedoch niemal wenigstens so viel mir bekannt, ist weder in der Umgebung vo ganzen Umgegend von Uelzen ein hei Ich war daher sehr erfreut, ind
kleinen Anhoͤhe, 2 Fuß u ine Steinkammer zu treffe Diese Kan
aus einem dreifachen B
derselben
Fuß von Qual Alle diese Steine ne und statt Moͤrtel
nkung dem Leichname nict umgeben war und noch uͤbe Das Skelett maß uͤbe
zmaͤßiger Breite. Besonde
(wie man es in den Thuͤring
schen Steinkammern findet), ist nicht sitzend, wie im Thuͤringsch⸗ gewoͤhnlich, sondern in der Lage eines Schlafenden, das Haupt etwe als die Fuͤße, begraben. Die Arme lagen neben dem Rumpf
er Kopf befand sich in der
Trotz genauer Untersuchung fanden sich keine kuͤnkliche Gegenstaͤnde in seiner Naͤhe. Unter der erwaͤhnten dreifache gleich der gewoͤhnliche Boden, des
ügels unterschied. Vei der groͤßten r
ab , um es in meiner Samn
lung antiquarischer Gegenstaͤnde aufzubewahren. — Ueber de
ch keine bestimmte Behau die Sitte des Verbrenne da die vornehmen Person
der Voͤlkerwanderung begraben wurde Childerich, und in den alten Gesetz das Begraben der Todten vorkommt,
nger, als die ihn umgebent moͤglich, daß oder doch bei einzelnen I Todten stattfar
ut corpo und ferne egumulant“
ecrementurꝰ“, odoribus
2C
dennoch ein oder das andere Volk, namentlich des noͤrdlichen C⸗ maniens, also in unserer Gegend, deren selbst in der angeführten Schrift Kap. 4l mit den Worten:“
geringe Bekanntschaf⸗
inclitum et notum ohr ihre Todten begrub. ung des Skeletts fuͤr ein
11
Alter, denn obwohl es gewiß eine vornehme Person gewesen a
nlich bedeutenden Huͤgeltnt
richtete, und ihr ein muͤhsam zusammengebrachtes Steinn bei Zusammensetzung dieser Steine dem Behauen oder Einhauen, wie solches ng
id in Suͤd-Deutschland .
deckten steinernen Leichenkammern vorkam, so wie durchaus ke
neben dem Skelette, welgh stets der Fall war. C. alten Germanischen Grt Frage mehr Licht verbreite Scharfsinn leider zu erhe
on Nord⸗Amerika.
Juni. In der Sitzung des Repraͤsentant Bill zur Aufnahme von Mic
men gegen 45, und die
—
Aufnahme von Arkansas mit 147 gegen 52 Stimmen die drih
(gestern bereits erwaäͤhnten) Venl die Unruhen erregt hatten,
aͤußerte sich der Rich n9n der,Ben
Hier, wo⸗ Ges
sonde
ihrer Konstituenten noͤthig, einen Theil des nh Gesellschaften zu unterwerg
Jeder Amerikaner weiß, oder sollte wenigstens wissen, da
“
8
Ich waͤhlte dazu einen
Replhhub
keinen besseren Freund hat, als die Gesetze, und daß er keiner kuͤnstlichen Verbindungen zu seinem Sechute Uehagfe Die Er⸗
ahrung hat die Nothwendigkeit derselben nicht dargethan; sie ind fremden Ursprungs und werden, wie ich glaube, hauptsaͤch⸗ lich von Fremden unterstuͤtzt. Ist dies der Fall, so muß ich sa⸗ gen, daß die Fremden den Charakter des Amerikanischen Volkes gänzlich verkennen, wenn sie auf diese Weise ihren Zweck zu er⸗ reichen hoffen. Wie schlau sie auch in ihren Anschlaͤgen zu
Werke gehen, wie ausgedehnt auch ihre Verbindungen seyn oder welche Gewaltthaͤtigkeiten sie ah auch heeen vnrene die Macht des Gesetzes und die Treue des Volkes gegen seine Regierung sind noch so groß, daß die Bestrebungen Jener so ohnmaͤchtig sind, wie das Anschlagen der Wellen an einen Fel⸗ 6
n. Es ist eine der Brust eines jeden Amerikaners tief einge⸗ paaͤgte Wahrheit, daß man dem Gesetze gehorchen und daß sei⸗ en Befehlen jeder Nacken sich beugen muß. Selbstgeschaffene Gesellschaften sind der Verfassung und den Gesetzen unbekannt, nd es darf nicht geduldet werden, daß sie ihr Haupt erheben nd ihren schaͤdlichen Einfluß uͤber irgend einen Then der Ge⸗ fellschaft ausdehnen. Bei der Bestimmung Curer Strafe ha⸗ hen wir die Empfehlung der Jury gehoͤrig beruͤcksichtigt, henn wir sind der Meinung, daß Ihr aus Unkenntniß der Ge⸗ itze gefehlt habt, und zwar glauben wir dies um so mehr, da Ihr fast saͤmmtlich Auslaͤnder seyd. Auch Eure Armuth haben ir beruͤcksichtigt. Aber wir erinnern Euch und alle Andere aran, daß eine Unkenntniß der Gesetze nicht laͤnger als Vor⸗ vand gelten darf, und daß wir kuͤnftige Uebertreter der Gesetze Is Verachter der Gesetze betrachten und demgemaͤß behandeln verden. Der Friede der Gesellschaft soll nicht laͤnger ungestraft estoͤrt, nech die Rechte des Einzelnen so wie das Interesse des andels ungeahndet verletzt werden. Wir haben in Angelegen⸗ eiten dieser Art so wenig Erfahrung, daß wir wirklich nicht vissen, welcher Grad der Strenge wohl nothwendig seyn moͤchte, m dergleichen Verbindungen zu verhindern. Aus den vor⸗ in erwaͤhnten Ruͤcksichten und in der Hoffnung, daß die enaue Erklaͤrung der Gesetze nicht nur durch diesen, sondern uch durch den hoͤchsten Gerichtshof, dergleichen Vorfaͤlle ver⸗ indern wird, sind wir geneigt, eine im Vergleich zu dem Ver— ehen sehr milde Strafe aufzulegen. Sollte dies jedoch nicht im beabsichtigten Zwecke entsprechen, so wird eine Verschaͤr⸗ ng der Strafen eintreten, bis dem Willen des Volkes Gehor⸗ am und den Gesetzen Unterwersung bezeigt wird.“ Der An⸗ ührer des gesetzwidrigen Vereins wurde zu 150 Dollars, Einer er sich besonders ausgezeichnet hatte, zu 100 und die uͤbrigen heilnehmer jeder zu 50 Dollars Strafe und Einsperrung bis r Zahlung der Strafe verurtheilt. Da sie jedoch die ganze Ffchn von 1150 Dollars sogleich zahlten, so wurden sie ent⸗ aassen.
Robert Hamilton und George C. Childreß, die sich „Be⸗ vollmaͤchtigte der Republik Texas beiden de aesee e⸗ d ord⸗Amerika“ nennen, haben eine kleine Schrift herausgegeben elche die Unabhaͤngigkeits⸗Erklaͤrung und die Verfassung der Texianer enthaͤlt. s heißt darin unter Anderem in Art. 9.: Jeder Farbige, der vor seiner Auswanderung Sklave auf Le⸗ henszeit war und sich jetzt noch in diesem Stande der Dienstbarkeit befindet, soll darin verbleiben. Der Kongreß darf kein Gesetz annehmen, wodurch es den Einwanderern aus den Vereinigten Staaten verboten wird, ihre Sklaven mit in die Republik zu bringen und sie so zu behandeln, wie in den Vereinigten Staaten. Auch hat der Kongreß nicht die Macht, die Sklaven zu emanzipiren, so wie es auch keinem Sklaven⸗Besitzer gestattet ist, ohne Zustimmung des Kongresses
eine Sklaven zu emanzipiren, wenn er sie nicht aus dem Lande chickt. Kein freier Mensch, Afrikanischer Abkunft, darf sich, hne Genehmigung des Kongresses, dauernd in der Republik ufhalten. Die Einfuͤhrung von Afrikanern oder Negern in die
Republik ist, außer von den Vereinigten Staaten aus, fuͤr immer ver⸗ hoten und wird als Seeraͤuberei betrachtet.“ Der 10te Artikel gutet: „Mit Ausnahme von Afrikanern, deren Nachkommen nd der Indianer, soll ein Jeder, der am Tage der Unabhaͤn⸗ igkeits⸗Erklaͤrung in Texas wohnte, als Buͤrger der Republik cchet werden und auf alle Rechte eines solchen Anspruͤche
Blaͤtter aus New „Orleans enthalten folgende Nachrichten us Texas: „Am 16. Mai zog sich die Mexikanische Armee
der groͤßten Eile und Unordnung zuruͤck; viele Soldaten barfen ihre Gewehre in den San Bernard⸗Fluß. Mehrere
Kexianer besuchten das Mexikanische Lager am Rio Colorado und schliefen eine Nacht daselbst. Sie wurden von den Mexi⸗ aanern als Sieger behandelt, obgleich es diesen leicht gewesen vaͤre, sie zu Gefangenen zu machen. Die Mexikaner sollen bei ieser Gelegenheit geaͤußert haben, daß, wenn die Tevxianer sie ur ruhig abziehen ließen, sie dieselben niemals wieder belaͤstigen buͤrden. Der in Mexikanischen Diensten stehende Franzoͤsische General Wall, welcher seiner Aussage nach sehen wollte, was uͤr Vertraͤge Santana mit den Texianern abschließe, wurde mit och mehreren Anderen als Gefangener zuruͤckbehalten.“”)
1 SEEn. “
Rio Janeiro, 7. Mai. Die Botschaft, womit der Re⸗
8 des Kaiserreichs, D. Diogo Antonio Feijo, am 3ten d. die Session des dritten Kongresses der allgemeinen gesetzgeben⸗ 89 ö“ eroͤffnet hat, beginnt mit der Bemerkung, daß at ein Tag der Hoffnung fuͤr Brasilien sey; daß, wenn 3 rasilianer mit Ergebung die Uebel, welche sie umringen,
— und die Regierung sich durch die Schwierigkeiten, welche en aeghen, nicht entmuthigen laͤßt, um die Nationalmittel zu hec 1 anzuwenden, um den Institutionen Dauer, den Buͤr⸗
9 dhe rieden und Ruhe zu sichern, dieses in der Hoffnung ge⸗ b daß die Repraͤsentanten der Nation Gesetze, die den ge⸗
Bemn ürtigen Umstaͤnden des Landes angemessen sind, zu Stande
vr n. Nach dieser Einleitung macht der Regent die Anzeige, a- zwischen Brasilien und andern Maͤchten freundschaftliche Ver⸗ tnisse bestehen. Er kann es jedoch nicht rhehl
d6ß ECe. cht verhehlen, Mense Heiligkeit der Papst nach zweijaͤhriger Un⸗ hrise 78 es schließlich verweigert hat, die Kaiserliche
blsckakation des von den, Sprangel von Rio Janeiro erwaͤhlten
auf ihrer ebmwen. Die Regierung hat Gesetz und Recht
Die Seite, Se. Heiligkeit aber folgen Ihrem Gewissen. ri vhahes ußg wuͤrde sich durch weitere Konzessionen an den
üagsten ehe glauben, waͤhrend sie auch nicht im ge⸗
8 heseee cheung und dem Gehorsam, welche dem Haupte
satet viefen 8 ssseche gebuͤhren, Abbruch thun moͤchte. Unge⸗
srundschastüch o V dem heiligen Vater beständen die
erhaupt se 49 kerhaͤltnisse mit dem Roͤmischen Hofe fort;
dirh hier y rasilien im Frieden mit der ganzen Welt. Es ierauf des innern Zustandes gedacht. Par reff
thlte es an neuen Nachrichte 3
ng Piadt Benns achrichten, doch sey es wahrscheinlich,
(Para), wenn es nicht schon geschehen,
837
von Porto Alegre sey so rasch fortgeschritten, daß sie in wenigen Tagen die ganze Provinz (Rio grande do Sul) um⸗ faßt habe; jedoch wird zu verstehen gegeben, daß, wenn es noͤthig ist, alle Huͤlfsmittel des Staats angewendet werden soll— ten, um die Mißvergnuͤgten zum Gehorsam zu bringen. Es zeige sich durch das ganze Reich Mangel an Achtung gegen die Obrigkeiten, und an dem schuldigen Gehorsam. Dieses sey ein Krebsschaden, der das gemeime Wesen ergriffen habe. Die Nation erwarte von ihren Revpraͤsentanten die Errichtung von Wehren, die dem reißenden Strome der Uebel widerstehen koͤnnten. Der Vulkan der Anarchie drohe das Reich zu ver⸗ nichten. Moͤchte das Heilmittel in Zeiten angewendet werden. — Nach dieser unerfreulichen Schilderung finden wir angefuͤhrt daß der Handel im Gedeihen sey, und die oͤffentlichen Einkuͤnfte zu den laufenden Ausgaben hingereicht haben. Die Regierung hat die Aufmunterung des Ackerbaues, die Foͤrderung des Ge⸗ werbfleißes, die Künste, und alles, was als Verbesserung aner⸗ kannt wird, im Auge. Die Nothwendigkeit eines National⸗ Unterrichts wird den Repraͤsentanten dringend vorgestellt und ihnen am Schlusse die Vorlegung der Berichte der verschiede⸗ nen Staats⸗Secretaire angekuͤndigt. 1“
Ind.
Berlin, 23. Juli. In einer der letzteren Nummern der in London erscheinenden „Morning Chronicle“ findet sich ein angeblich aus Berlin herruͤhrender Brief abgedruckt, worin es E am 18ten v. M. der Jahrestag der Schlacht von Laterloo (Belle Alliance) von Seiten unsers Allerhoͤchsten Hofes söstlich begangen worden sey, und daß der hiesige Koͤnigl. Franzoͤsische Gesandte dieser Feier beigewohnt habe. Das Ganze ist ein Gewebe von Luͤgen, wie sie das gedachte Blatt seinen Lesern nur allzu oft zum Besten giebt. Jedermann weiß, daß der Jahrestag dieser Schlacht schon seit geraumer Zeit hier nicht mehr gefeiert T11“ folst, daß, da die eine der angegebenen eine durchaus unwa 6 Wi . — nicht E“ ban eni 1“ “ Frankfurt an der Oder wird über di diesjaͤhrige Sommer⸗Messe Nachstehendes üneern. Aösen de M. berichtet: „Die fuͤr den Engroshandel nunmehr beendigte hiesige Margarethen⸗Messe ist diesmal im Allgemeinen recht stark und gut ausgefallen. Viele der hiesigen Einwohner waren seit⸗ her besorgt, daß bei dem Wiederaufbluͤhen der Leipziger Messen in Folge des Zoll⸗Vereins, der hiesige Meßhandel sinken wuͤrde; indessen ist diese Besorgniß durch den Ausfall der gegenwaͤrtigen Messe sehr gemindert; der Verkehr auf dieser Messe war weit L rascher und befriedigender, als der in der vorjaͤhrigen Margarethen⸗Messe. Die Zahl der Meßfremden betrug 7468 also 1139 mehr als im vorigen Jahre. Die hiesigen Messen sind von Alters her eigentlich fuͤr den Handel nach den nord— S Laͤndern angelegt, daher sie entweder im Winter (zu Martini und Reminiscere) oder im Sommer (zu Margarethen) fallen, also immer zu Jahreszeiten, wenn die Wege in jenen Laͤndern, besonders in Rußland und Polen, gut zu passiren sind und wenn der Handel dahin in der Folge vielleicht wesentliche Erleichterungen erhalten sollte, so moͤchte fuͤr das fernere Ge— der hiesigen Messen wenig zu wuͤnschen uͤbrig bleiben. — t mehr als 66,000 Ctr. Waaren aller Art waren diesmal uͤber 6000 Ctr. inlaͤndische und vereinslaͤndische Waaren mehr einge⸗ gangen als zu der Margarethen⸗Messe des vorigen Jahres. Der stärkste und beste Absatz wurde den Preußischen und Saͤchsischen Baumwollen⸗Waaren zu Theil. Englische und Schweizer Baum⸗ wollen⸗Waaren fanden weniger Nachfrage. Fuͤr Tuch und tuch⸗ artige Waaren war der Absatz ebenfalls sehr betraͤchtlich. Es sind viele Preußische Waaren dieser Art nach Frankfurt a M und nach andern Orten des suͤdlichen Deutschlands ab eführt worden. Mit Preußischen und Saͤchsischen Wollenzeug⸗Waaren war das Geschaͤft mittelmaͤßig gut; die Englischen fanden weniger Nachfrage. Leinwand war sehr gesucht und wurde gleich in den ersten Tagen der Messe meist damit geraͤumt. Andere Leinen⸗ waaren fanden ebenfalls guten Absatz. Die Seiden⸗ und Halb⸗ seiden⸗Waaren bilden jetzt, bei dem noch immer sehr hohen Preise des rohen Materials, einen gedruͤckten Artikel; der Handel da— mit stockt uͤberall, und so sind auch die hiesigen Verkaͤufer von fremden und inlaͤndischen Seidenwaaren nicht ganz zufrieden⸗ gestellt worden. Die Berliner schwarzen Seidenwaaren haben noch den meisten Absatz gefunden. Auch die Gleissener Seiden⸗Fabrik macht fortwaͤhrend gute Geschaͤfte. Mit Kurzenwaaren war der Absatz meist mittelmaͤßig. Eisen und Stahlwaaren so wie Glas⸗ Porzellan⸗, Holz- und Lederwaaren fanden ziemlich guten Absatz. — Rohe Produkte waren in Menge vorhanden. Ochsenhaͤute und Roßhaͤute waren zwar weniger als sonst, Kuhhaͤute, Kalb⸗ Hammel⸗ und Schaffelle, auch Ziegen und Bockfelle aber viel auf dem Platze, und wurden fast saͤmmtlich verkauft. Haasen⸗ felle waren viel, andere Rauchwaaren wenig hier und fanden groͤßtentheils Kaͤufer. Hornspitzen und Hirschgeweihe waren viel, Schweineborsten ziemlich viel vorhanden und wurden meist alle verkauft. Bettfedern waren viel, Federposen sehr viel hier und wurden saͤmmtlich abgesetzt. Wachs und Honig, Flachs und Hanf war wenig vorhanden, und wurde alles verkauft. Wolle war uͤber 6000 Ctr. auf dem Platze, wovon die besseren Sorten sehr raschen Absatz fanden. — Der Pferdemarkt war mit Luxus⸗ und Arbeits⸗Pferden reichlich besetzt. Die Preise wurden hoch gehalten, daher der Absatz schwach war. Es sind Pferde nach Sachsen und Oesterreich, auch nach Frankreich verkauft worden — Die Anlage eines neuen großen Kaffeehauses, verbunden mit einer gut besetzten Pable d'hte und einer Restauration in einem geraͤumigen und freundlichen Lokale entsprach sehr den Wuͤnschen der Iö““ 1b wurde daher haͤufig benutzt.“
— Der Direktor der Frankeschen Sti tungen des t Paͤdagogiums in Halle hat sich, um „Fähle dede ege Kilche gegnen, zu der Bekanntmachung veranlaßt gesehen, daß die Pen⸗ sionaire des Pädagogiums fuͤr Wohnung, Heizung, Licht, öffent⸗ lichen Unterricht, Spezial⸗Aufsicht und Bedienung, jaͤhrlich nicht mehr als 104 Rthlr. 20 Sgr. zu bezahlen haben; fuͤr Inhaber von Frei⸗ stellen, deren vor drei Jahren 10 gestiftet worden, ermaͤßigt sich diese Pension auf 26 Rthlr. 20 Sgr. Sämmtliche Beitraͤge fuͤr die Benutzung der Bibliothek, so wie fuͤr andere kleine Beduͤrfnisse betragen 15 Rthlr. 10 Sgr. und die fuͤr den Mittags⸗ und nnensissch Pesssas sabeah. 6gech die fixirten Ausgaben fuͤr
air 1 215 Rthlr *
8 Nüöie ” nicht mehr als 215 Rthlr. fuͤr ein gan⸗ — Unter dem Titel: „Die St. Pauls⸗Gemeind — 1 9 „ Pauls⸗ einde vor Ber⸗ 18 hat der Prediger derselben, Herr Christian Friedrich Bel⸗ emanth eine kur e Geschichte und Beschreibung dieser aus den 8 ’ des uisenbades oder Gesundbrunnens, des Wed⸗ b gs, der sogenannten Kolonie an der Panke gebildeten Ge⸗ neinde, so wie ihres durch gnaͤdige Bewilligung Sr. Maj. des
haldigst dem Reiche wieder he wiedebgegeben seyn werde. Die Empoͤrung
der EEI1I1I
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— Die Kirche in Schlichtingsheim (Reg.⸗Bezirk sen), ist vor einigen Tagen mittelst Einbre Gefaͤße Fesh 8 “
— Ein beruͤchtigter Dieb, Namens Kaczarek, welcher unlaͤn aus dem Kriminal⸗Gefaͤngniß zu Fraiftans entsprungen 19 wurde einige Meilen von dort entdeckt und von mehreren Men⸗ schen verfolgt. Einen der letzteren stach er mit einem Messer in die Brust, so daß derselbe sogleich seinen Geist aufgab, und einen andern verwundete er mit zwei Messerstichen gefaͤhrlich im Gesicht; indessen wurde er doch uͤberwaͤltigt und dem Kri— 1 . 8
Dem andwehrmann Andreas Macha Dratzi i Czarnikau (Reg.⸗Bezirk Bromberg) gelang 8 EEöö““ chen, welche beim Uebersetzen uͤber die Netze durch den Umsturz des Kahnes in Lebensgefahr gerathen waren, gluͤcklich zu retten.
— Bei Thorn sind im Monat Juni 201 Schiffgefaͤße und 195 Holztraften stromabwaͤrts und 75 Stromfahrzeuge strom⸗ A passirt, im Ganzen mit einer Bemannung von 2617 Mann. Von Graudenz wurden 80 Last Weizen, 50 Last Roggen, 2 Last Leinsaat und 60 Last Erbsen nach Danzig verladen. — Ein fuͤr den Marienwerderschen Regierungs⸗Bezirk wichtiger Handelszweig hat sich in neuerer Zeit durch die Aussuhr von Schafvieh nach dem suͤdlichen Rußland eröffnet. Es sind na⸗ h tcsen S. bedeutende Bestellungen ausgefuͤhrt
n Schaͤferei⸗Besitzern ist rch ei ethei 1
nübsan vefcns sitzern ist dadurch ein vortheilhafter
erichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zei⸗
e 2, 8. 32 8 u les „gegen die men,“ statt „je die Cortez⸗Partei nah 66
S. 834, Sp. 2, Z. 5 lies 18002 stant “ 858
„Am 30. Juni wurde in Eldena das Stiftungs⸗ und Wei⸗ hefest der mit der Universität Greifswald in der innigsten Verbin⸗ dung stehenden und von dem Professor Dr. Sch ulze dirigirten Staagts⸗ und landwirthschaftlichen Akademie gefeiert.
Das frühere Cisterzienser Kloster Eldena, kaum eine halbe Meile von Greifswald gelegen und nur durch eine schmale Wiese von der Ostsee getrennt, ward, unter der Protection des Rügenschen Fürsten “ von Dänischen Mönchen am Ende des 12teu und im An⸗ ange des 13ten Jahrhunderts, etwa um 1199 — 1203, erbaut. Es wurde für das kaum 70 Jahre in Vor⸗Pommern eingeführte Chri⸗ stenthum ein fester Anhaltspunkt und erfolgreicher Bildungsort. Die Gebäude des Klosters, welche in eince Kreuzkirche, der Wohnungen des Abtes, des Priors und der übrigen Klosterbrüder bestanden wurden da, wo der von Greifswald kommende Rykfluß, welcher frů⸗ her Ilde oder Hilde hieß, sich bei Wieck in die Ostsee ergießt, er⸗ richtet. Der Name dieses kleinen Flusses ward die Veraulassung, daß auch das Kloster Hilda genannt, und daraus im Laufe der Zeit der Name Eldena entstanden ist. Barunta, Jaromar’'s Sohn bewilligte, dem frommen Wunsche seines Vaters keinesweges entge⸗ gen, gern von seinen Gütern eine Strecke Landes, um das Gebtet des Klosters, und mit demselben den Wohlstand desselben zu erwei⸗ tern. Auch späterhin machten sowohl die Rügenschen Fürsten, ais auch die Pommerschen Herzöge und manche Privatpersonen dem Klo⸗ ster die reichsten Geschenke. So wurde dasselbe gleich bei seiner Stif⸗ tung reich genug ausgestattet und erhielt in einer kurzen Reihe von Jahren einen solchen Zuwachs an Gütern, Einkünften und Anse⸗ hen, daß es eines der reichsten in Deutschland war. Im Jahre 1233 wurde auch von diesem Kloster aus der erste Grund zur Erbauung der Stadt Greifswald gelegt. Die Stiftung der dortigen Universi⸗ tät sällt aber erst ins 1 Jahrhundert. 1
Nachdem nun dieses Kloster über 300 Jahre geblüht und 2 ders in dem ersten Jahrhundert seines Besüͤhens den 1ir eeczen Zwecken auf die würdigste Weise gedient hatte, ward es zur Zeit der Reformation säkularisirt. Die Güter desselben sie⸗ sen meist an die Universität Greifswald, woher sich deun auch die ausgedehnten Besitzungen dieser Hochschule schreiben. Lei⸗ der wurde damals auf die Gebände des Klosters keine Anfmerk⸗ samkeit verwandt, und nach Beendigung des dreißigjährigen Krieges hatten die Greuel der Verwüstung so gewirkt, daß an eine Wie⸗ derherstellung der Kirche nicht zu denken war. Die Klostergüter wur⸗ den nun auf Rechnung der Universität verwaltet, und nachdem das nächste Gebiet des Klosters zu einem Gehöft umgewandelt worden war, sank das Ganze zu einem Pachtgut herab bis auf die neueste Zeit. — Von der Herrlichkeit des Klosters geben nur noch seine aus⸗ üdehaten vehe Zeugnißh n Umgegend aber ist auch jetzt noch höchst angenehm und gcehört unstreitig mi den schoͤnsten in Vor Fangnens geh streitig mit zu den schoͤnsten in Vor⸗ Es war schon seit längerer Zeit von Seiten des h Mini riums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Feebistna. Unhelesaheste beabsichtigt, eine staats⸗ und landwirthschaftliche Akademie mit irgend einer Preußischen Universität in Verbindung zu fez⸗ zen. Das so nahe bei Greifswald gelegene Gut Eldena- schten, nach der sorgfältigsten Prüfung, zuletzt die geeignetste Gelegenheit zur Anlegung eines solchen Instituts. Man hielt diesen Plan fest und nach manchen von einer desfallsigen Kommission getroffenen Einrichtungen und Vorbereitungen in Eldeng wurde inzwischen der frühere Professor der Staats⸗ und ökonomischen Wissenschaften in Jena, Dr. Schulze, als Direktor dieser Austalt gewonnen. Da derselbe schon dort einer ähnlichen Anstalt vorgestanden und in fol⸗ cher Eigenschaft sich einen bedeutenden Ruf erworben hatte konnte man mit Recht die besten Hoffnungen an ihn knüpfen. Derselbe kam im Frühjahr 1835 nach Eldena und brachte zugleich von Jena neben den beiden wackern Lehrern der Anstalt, den D. D. von Hüeck und Langethal, auch schon einige Studirende mit. Bei seiner Anwesenheit wurden nun nicht bloß mehrere vor der Hand noth⸗ wendige Gebäude aufgeführt, sondern es begannen auch sogleich die Vorlesungen und Konversatorien sowohl in Greifswald als in El⸗ dena. Der unermüdliche begeisterte Eifer des Direktors wußte die vielen Hindernisse, die sich einem so neuen Werke von den Vürsch e⸗ densten Seiten her entgegenstellen, bald zu überwinden, so daß scon vom Tage der Eröffnung an, bei dem Mangel an eigentlichen H Pr⸗ sälen, Sammlungen u. s. w., dennoch sich ein reges wissenschaftliches und sittliches Leben unter den Akademikern bildete. Im Herbst des vorigen Jahres zählte die Anstalt schon 40 Mitglieder. Diese Zahl hat sich gegenwärtig auf 60 vermehrt. Je frendiger sich nun der wissenschaftliche und sittliche Gemeingeist und Fleiß unter den ech⸗ renden und Lernenden auf dieser Anstalt zeigte, desto lebendiger wurde in den letztern der Wunsch rege, schon in diesem Jahre das Stiftungsfest der Anstalt zu feiern und an diesem Tage zugleich auch äußerlich die Weihe zu vollziehen, welche von der Stunde der Er⸗ richtung dieser Akademir an innerlich da gewesen war. Da die jungen Akademiker sich erboten, die Kosten dieses Stiftungsfestes selbst zu bestreiten und sie somit die cigentlichen Gastgeber wurden willigte der Direktor, unter Genehmhaltung des Königl. Ministe⸗ riums, in ihren Wunsch, und die Feier wurde auf den 30. Junt festgesetzt. Nach geschehener Einladung von Seiten der Akademiker an die höchsten Staats⸗Behörden der Provinz Pommern, an die Universitäts⸗Mitglieder, au die Chefs des Magistrats in Greifswald und die Commandeurs der dasigen Garnison, so wie an einige Guts⸗ besitzer und Landwirthe u. s. w. wurden dann die Vorbereitungen IEET und Ausschmückung der Eldenaer Kloster
uinen getroffen. Man hatte nämlich ein unmittelbar mit der Kirchen⸗Ruine in Verbindung stehendes Klostergebäude einfach, aber aufs geschmackvollste, an den inneren Wänden mit Epheu und Laub
ewinden bekränzt, die Eingänge mit Ehrenpforten geschmückt; einen ehrstuhl, ein Orchester und Sitze errichtet, und die Sen eisr mänc mit transparenten symbolischen Gemälden ausgefüllt, so daß das Ganze seinen ernsten erhebenden Eindruck auf die Fesigenossen e verfehlen konnte. Ueber dem Rednerstuhl sah man die Büste Er.