1836 / 205 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der General⸗Prokurator, jedoch nicht in seiner offiziellen Eigen⸗ schaft, sondern als Mandatar der Stadt Edinburg, wideersetzte, ist vom Unterhause mit 73 gegen 56 Stimmen genehmigt worden.

Man glaubt, daß die Forderungen wegen Daͤnischer Con⸗ fiscationen in der Kriegs⸗Zeit von 1807 wahrscheinlich naͤchstes Jahr zur vollstaͤndigen Regulirung kommen werden, da nur noch 60,000 Pfund unberichtigt seyn sollen.

Der Marquis v. Londonderry hat dem Globe eine Recht⸗ fertigung gegen die von diesem Blatte wegen der Verwerfung der Suͤd⸗Durhamschen Eisenbahn⸗Bill wider ihn erhobenen Be⸗ schuldigungen zugesandt, worin er auseinandersetzt, welche Un⸗ gerechtigkeit gegen seine Interessen diese Bill gewesen seyn wuͤrde, ohne daß dem Publikum dadurch ein wesentlicher Nutzen haͤtte zu Theil werden koͤnnen, weil es noch keinesweges ausgemacht sey, ob der Preis der Kohlen dadurch gefallen waͤre. Das ge⸗ nannte Blatt will jedoch eben in dieser Vertheidigung den schla⸗ gendsten Beweis dafuͤr finden, daß es bloß der Privat⸗Vortheil gewesen, der den Marguis von Londonderry und andere Lords zur Verwerfung jener Bill bewogen habe. 1

Viscount Clifden, Secretair des Irlaͤndischen Geheimen Raths und Mitglied des Oberhauses, ist im 756sten Jahre sei⸗ nes Alters mit Tode abgegangen.

O'’'Connell hat abermals ein Schreiben an die National⸗ Assoctation zu Dublin erlassen, in welchem er einen ihm zuge⸗ fertigten Brief des Pairs, Lord Radnor, von der ministeriellen Partei, nebst dessen Beitrag zu der „Gerechtigkeits⸗Rente fuͤr Irland“ uͤbersendet. Zugleich verspricht O'Connell, gegen den 25sten d. M. in Dublin einzutreffen. Mittlerweile benutzt er die ihm durch die verminderte Thaͤtigkeit des Unterhauses am Schlusse der Session gewordene Muße, um einigen Einladun⸗ gen zu politischen Bankets nachzukommen, welche er von meh⸗ reren Staͤdten Englands erhalten hat. Dieser Tage wohnte er einem solchen Diner in Rochester bei, welches ihm die Refor⸗ mer, hauptsaͤchlich von der radikalen Nuͤance, von Rochester, Chatam und Stroud veranstaltet hatten. Von den ministeriel⸗ len Blaͤttern wird auf diese Feier in Rochester um so groͤßerer Werth gelegt, als die Stadt eine Kathedrale enthaͤlt, und ein großer Theil der Bevoͤlkerung demnach eng mit dem In⸗ teresse der Kirche verbunden ist. Die Aufnahme, welche O'Con⸗ nell fand, war sehr pomphafter Art, und die Reden, welche er hielt, beschaͤftigten sich mit den oft behandelten Themas von der Nothwendigkeit kraͤftiger Unterstuͤtzung des Ministeriums und einer Reform des Oberhauses. Zu dem Volk von Ro⸗ chester, welches ihn in feierlicher Prozession eingeholt hatte, und das er auf oͤffentlichem Platze anredete, wo angeblich gegen 16,900 Menschen versammelt gewesen seyn sollen, sagte O'Con⸗ nell unter Anderem, nachdem er auf den Zweck seines Besuchs und auf seine dem jetzigen Ministerium gewaͤhrte Unter⸗ stuͤtzung hingedeutet hatte: „Obgleich ich ein Radikaler bin, so bin ich doch ein so entschiedener Vertheidiger der ig den Haͤnden der Whigs befindlichen Regierung des Koͤnigs, als es nur irgend ein Mann mit meinen gerin⸗ gen Talenten seyn kann. (Beifall.) Mein eifrigster Wunsch st, daß die Radikalen im ganzen Koͤnigreiche die Whigs unter⸗ süuͤtzen moͤgen. (Eine Stimme aus der Menge: „Sie gehen aber nicht weit genug.“) Ja, sie gehen freilich nicht so weit, als ich es wünschte; aber wuͤrde dadurch die Sache gebessert werden, wenn wir sie behindern wollten (Gelaͤchter); eine solche Thorheit wird man in Irland nicht begehen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Nein, besser is es, wir helfen ihnen leise nach. (Beifall.) Euer Plan ist, sie anzutreiben, nicht sie zu behindern, und vor Allem, nicht mit den Tories oder Raͤubern, denn beide Woͤrter sind gleichbedeutend, gemeinschaftliche Sache zu machen, um sie vom Ruder zu verdraͤngen. Beifall.) Die Whigs haben schon ein gut Theil Weges zuruͤckgelegt; sie ha⸗ ben 56 Ernennungs⸗Burgflecken mit einem Streich nie⸗ dergeschmettert, und das nenne ich einen guten Whig⸗Streich. (Beifall und Gelaͤchter.) Warum verlange ich denn nun, daß Ihr diese Whigs unterstuͤtzen sollt? Das will ich Euch“, fuͤgte Herr O' Connell mit schlauer Naivitaͤt hinzu, „sogleich sagen. Damit sie den uͤbrigen Theil des Weges auch noch zuruͤcklegen, damit sie noch 56 Ernennungs⸗Burgflecken niederschmettern, das Wahlrecht ausdehnen und uns die geheime Abstimmung gewaͤh⸗ ren koͤnnen. Die Whigs haben schon viel gethan, und ich weiß, sie werden noch mehr thun. (Beifall.) Ich gestehe, es macht mir gar keine Sorgen, daß die Whigs nicht rascher vorwaͤrts eilen; sie spielen die Rolle einer Hemmkette, die dem Umstuͤrzen des Wagens vorbeugt, aber das Anlangen desselben am Fuß des Berges nicht verhindert.“ (Beifall und Gelaͤchter.) O' Connell verweilte dann bei den Unbilden, die Irland, wie er sagte, durch die Tories gelitten habe, und forderte die Reformer von Kent auf, sich ihm anzuschließen, um jenem Lande Gerechtigkeit zu verschaffen. Er kam dann auf das Oberhaus und auf dessen Opposition gegen die Maßregeln des jetzigen Ministeriums und schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Ihr habt bereits das Unterhaus reformirt, aber damit habt Ihr erst die Haͤlfte und wahrlich die kleinste Haͤlfte Eures Spiels gewonnen. Die Ge⸗ meinen moͤgen immerhin gute Bills annehmen, und sie werden es, aber was kann das helfen, wenn man vorher weiß, daß das Oberhaus sie verwerfen wird? Ich sage Euch also, Reformer jeder Art, unterstuͤtzt das Whig⸗Ministerium und widersetzt Euch den Tories. Euer Schicksal liegt in Euren Haͤnden. Ihr wer⸗ det Sklaven seyn, so lange die Lords Tyrannen sind, und sie werden so lange Tyrannen seyn, als Ihr es zulasset.“ In aͤhn⸗ licher Weise sprach O'Connell vor der aus 300 Personen beste⸗ henden Gesellschaft, die ihn sodann in dem Gasthof zum Bul⸗ len bewirthete.

Herr Harvey hat sich mit seinen Konstituenten wieder aus⸗ gesöhnt; er wird seinen Parlaments⸗Sitz beibehalten, und die Vorbereitungen zu einer neuen Wahl sind auf diese Weise un⸗ nuͤtz geworden. Gestern naͤmlich wurde von den Waͤhlern und onderen Einwohnern von Southwark in der Stadt⸗Halle eine Versammlung gehalten, um Herrn Harvey's Resignation entge⸗ genzunehmen und fuͤr die Erwaͤhlung eines anderen Repraͤsen⸗ tanten die noͤthigen Anstalten zu treffen. Der Saal war ge⸗ draͤngt voll, und der Praͤsident der Versammlung verlas zuerst ein Schreiben von Herrn Harvey, worin derselbe sagt, er bil⸗ lige vollkommen den Zweck diezer Versammlung, und er werde sich selbst stellen, um als ihr getreuer Bevollmaͤchtigter, wenn es verlangt werden sollte, uͤber den Gebrauch seiner Vollmacht Rechenschaft abzulegen. Er werde, je nachdem es seine Konsti⸗ zuenten fuͤr geeignet halten wuͤrden, entweder sprechen, oder schwei⸗ gen, und er erwarte nur ihre Aufforderung, um vor ihnen zu er⸗ scheinen. Der Praͤsident verlas sodann auch ein Schreiben des Herrn Salomon's, worin derselbe, bei dem ungewissen Stande der Dinge in dem Wahl⸗Bezirk, es ablehnt, als Parlaments⸗Kandi⸗ dot aufzutreten;, sollte indeß Herr Harvey auf seinen Sitz im Parlament verzichten, so werde er sogleich sich um denselben be⸗ wereen. Als hierauf von mehreren Seiten nach Herrn Harvey

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gerufen wurde, sagte Herr Davis, daß nur die reinsten und be⸗ sten Motive Herrn Harvey bewogen haͤtten, nicht zu erscheinen, indem er durch seine Gegenwart die Diskussion seines parlamen⸗ tarischen Benehmens nicht behindern wollte. Wenn es jedoch der Wunsch der Versammlung sey, so wolle er ihn herbeiholen lassen. Da die Versammlung dies bejahte, so wurde nach ihm gesandt, und er betrat unter lautem Beifall den Saal. Herr Davis redete hierauf die Versammlung an und erlaͤuterte die Art und Weise, wie der Secretair des Reform⸗Vereins an Herrn Harvey geschrieben und welche Absichten man dabei ge⸗ habt habe. Herr Walker vertheidigte sich und seine Kollegen im Reform⸗Verein gegen die Beschuldigung, daß sie den Secretair aufgefordert haͤtten, in einem Schreiben an Herrn Harvey demselben ihre Mißbilligung uͤber seine bei Gelegenheit der Irlaͤndischen Zehnten-Bill gehaltene Rede auszudruͤcken. Herr Curling tadelte es, daß der Reform⸗Verein eigenmaͤchtig Harvey wegen seines parlamentarischen Benehmens ge⸗ tadelt habe, ohne zuvor eine Versammlung der Waͤhler einzu⸗ berufen. Er beantragte eine Reihe von Resolutionen in Bezug auf das Benehmen des Comité's des Reform⸗Vereins von dem Tage an, wo das erste Schreiben an Herrn Harvey erlassen worden, bis jetzt. Am Schlusse seiner Rede ertheilte er der Geschicklichkeit, Rechtlichkeit und dem Eifer, womit Herr Har⸗ vey seine Pflichten als Repraͤsentant von Southwark erfuͤllt habe, die groͤßten Lobspruͤche. Herr Webb unterstuͤtzte die Resolutionen. Herr Graffley, Secretair des Reform⸗Vereins, bat die Refor⸗ mer, sich nicht täuschen zu lassen und den Tories nicht zu er⸗ lauben, die Macht wieder an sich zu reißen. Herr Corner be⸗ antragte als Amendement, denjenigen Theil der Resolutionen, der einen Tadel hinsichtlich des Benehmens des Comité's ent⸗ halte, zu streichen und nur das stehen zu lassen, was Ehrenvolles fuͤr Herrn Harvey darin gesagt worden sey. Nach einigen Be⸗ rathungen wurde dies Amendement, angenommen. Hierauf ergriff Herr Harvey das Wort und wurde mit lautem Beifall empfangen. Das Benehmen der Versammlung am heutigen Tage, sagte er, habe ihn von einer großen Besorgniß befreit, und er sey dankbar fuͤr die gegen ihn geaͤußerten freundlichen Gesinnungen. Er stehe jetzt als Repraͤsentant von Southwark vor der Versammlung, und wenn sie ihm ferner ihre Gewogenheit schenken wollten, so werde er mit der Huͤlfe Gottes als Mitglied fuͤr Southwark leben und sterben. (Anhaltender Beifall.) „Die Whig⸗ Presse“, fuhr er fort, „hat zuerst meiner Resignation gehaͤssige Motive untergelegt. Die Whigs und ihre Organe sagten, ich thue dies, weil ich in meinen Hoffnungen getaͤuscht worden sey, und die Tories nannten mich einen Ultra⸗Radikalen. Allein die Wahr⸗ heit ist, daß die Presse, wenigstens 8 es mich betrifft, parteiisch ist. Ich habe niemals um ein Amt nachgesucht, nur ein⸗ mal bewarb ich mich um die unbesoldete Stelle eines Comissionairs bei oͤffentlichen Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalten, allein sie wurde mir durch die vereinigten Intriguen der Tories und Whigs verweigert. Ich werde auch ferner denselben Weg verfolgen, wie bisher. Ich ge⸗ hoͤre nicht zu denen, die da glauben, die Reform muͤsse scheitern, wenn die jetzigen Seeleute uͤber Bord geworfen wuͤrden. Einer der Redner, die zu Ihnen gesprochen haben, sagte: „„Wenn Ihr nicht bis Dover kommen koͤnnt, so verschmaͤht es doch nicht, bis nach Canterbury zu gelangen.““ Aber was ich zu wissen wuͤnsche, ist: Wollen die Herren Whigs uͤberhaupt bis Dover gehen? Werden sie sagen, die Pferde sind staͤtisch und der Postillon träge oder hartnaͤckig? (Großes Gelaͤchter.) Onein! aber ich will Euch die Wahrheit sagen. Die Whigs brauchen weder nach Dover, noch nach Canterbury zu gehen. So oft ich meine Kuh auf dem Lande ansehe, er— innert sie mich an die Whig⸗Minister, die, gleich ihr, nicht wei⸗ ter gehen koͤnnen, als der Strick reicht. (Beifall und Gelaͤch⸗ ter.) Sie sind eben so schlecht wie die Tories und hegen die— selben Gesinnungen und Vorurtheile zu Gunsten der Aristokraͤ— tie. Die Tories moͤgen zur Macht gelangen, wenn sie koͤnnen; allein wie lange werden sie dieselbe behalten? Nun, gerade so lange, wie das Volk es ihnen gestatten wuͤrde. Aber, sagen die Whigs, wenn sie einmal am Ruder sind, so werden sie es wenigstens 6 Jahre bleiben. Dann frage ich: wer widersetzte sich der Aufhebung der siebenjaͤhrigen Parlaments⸗Dauer? Die Whigs. Wer gab den toryistischen Gutsbesitzern einen außerordentlichen Einfluß auf die Wahlen und widersetzte sich dennoch der Ausschließung des Volkes? Die Whigs. Wer widersetzte sich der Revision der Pensions⸗Liste? Die Whigs. Und was die Frage in Betreff des Irlaͤndischen Zehnten betrifft, so ist dies der groͤßte Betrug, der jemals dem Englischen und Irlaͤndischen Volke gespielt wurde. (Beifall.) Ich habe allerdings fruͤher fuͤr die Appropria⸗ tions⸗Klausel und fuͤr die der Geistlichkeit geliehene Million gestimmt.

Mein ganzes Mitgefuͤhl wurde erregt durch die Schilderung,

welche Sir Robert Peel von dem traurigen Zustande der Geist⸗ lichen entwarf. Aber ich glaubte freilich nicht, daß die Whig— Herzoge, Lords und Gemeinen den groͤßten Theil des Geldes empfangen hatten, welches Englaͤnder zur Unterstuͤtzung verhun⸗ gernder Geistlichen hergegeben. (Lauter Beifall.) Ich habe im Parlament keinen Schweif von Vierzigen, die mir Beifall spen⸗ den ich habe weder Whigs, noch Tories, die mich unterstuͤz— zen; allein ich werde dort fest und sicher stehen, und wenn mir auch zuweilen Zuruͤcksetzung widerfahren sollte, so wird doch nie ein persoͤnliches Gefuͤhl auf mein oͤffentliches Benehmen Einfluß ha⸗ ben.“ Schließlich sprach der Redner noch seinen Dank aus uͤber das von Herrn B. Wood beobachtete Verfahren. Es wurde sodann dem Praͤsidenten ein Dank votirt, und dem Herrn Har⸗ vey und Alderman Wood ein Lebehoch gebracht, worauf die Ver⸗ sammlung sich trennte.

Die Bank wird ihre Vorschuͤsse auf Staats⸗Papiere zu 4 pCt. noch bis zum 12. August fortsetzen.

Die Kommissarien zur Konversion der Spanischen auslän⸗ dischen Schuld haben bekannt gemacht, daß sie dem Hause Ar⸗ doin u. Comp. Instructionen ertheilt haͤtten, um Maßregeln zur Vollziehung des Dekrets vom 29. Februar in Beziehung auf die auswaͤrtige passive Schuld zu treffen. Die Obligatio⸗

nen derselben sollen in aktive Schuld, wie die der inlaͤndischen

passiven Schuld, konvertirt werden; fuͤr jede 100 Pfd. ihres no⸗

minellen Belaufs werden 25 Pfd. aktive Schuld zum Course

von 50 gegeben, mit Zinsengenuß vom 1. Oktober an und allein in Madrid zahlbar. Diese Konversion wird sich aber fuͤr dieses Jahr auf nicht mehr als ein Sechstheil des ganzen Belaufs, der in Circulation ist, erstrecken. Einige meinen, daß es diese Operation und nicht die uͤble militairische Lage der Christinos sey, welche hier den beträchtlichen Fall der Ardoinschen Odbliga— tionen bewirkt habe. Ueber eine neue Anleihe ist noch Alles ungewiß.

Ueber die Expedition des Generals Evans nach Fuentarabia am 1Iten und 12ten d. M. hat man hier noch keine andere Nachrich⸗ ten als die der Bayonner Blaͤtter vom 14ten, denen zufolge dieselbe (wie bereits erwaͤhnt) die Unternehmung gaͤnzlich fehlgeschlagen ist. Diese Nachricht, obgleich sie hier noch nicht allgemeinen Glauben fand, machte doch einen unguͤnstigen Eindruck an der Boͤrse, und die

dem 5

Spanischen Fonds gingen etwas herunter. Der Courier! der Meinung, daß der Angriff auf Fuentarabia nur eine D monstration gewesen sey, vielletcht um eine Bewegung gege Hernani zu decken. Die von diesem Blatt mitgether

Schweden und Norwegen.

Christiania, 15. Juli. Dem Vernehmen nach, ist vorge⸗

ern ein Courier nach Stockholm mit dem Vorschlage des (hie⸗

ten Briefe aus San Sebastian selbst reichen nur bis zus sigen) Norwegischen Staatsrathes an Seine Majestaͤt zur Ein⸗

10ten d. und berechtigen keinesweges zu der vom Courier aufgg stellten Vermuthung; vielmehr wird darin, mit der Hoffnun auf sicheren Erfolg, der Absicht des Generals Evans erwaͤ 1

berufung eines außerordentlichen Storthings zum 26. Septem⸗

ber d. benannt seyn, welche nach der Ansicht des Staatsrathes außer

ahres abgegangen. Es sollen darin auch die Sachen

Fuentarabia und Irun zu nehmen, und schon am 10ten Aben dem Budget jedem Storthinge vorzulegen seyn wuͤrden.

hatte sich die gesammte Infanterie der Legion nebst einem Thei der Kavallerie und der Britischen Marine⸗Soldaten in Marst gesetzt und war uͤber die Passage ostwaͤrts vorgeruͤckt. M. hielt es nicht fuͤr unwahrscheinlich, daß die Karlisten waͤhre der Abwesenheit des Haupt⸗Corps einen Angriff auf die Linse von San Sebastian wagen wuͤrden, doch sah man den zuruͤckg bliebenen Theil des Christinischen Armee⸗Corps fuͤr vollkomm hinreichend an, um diese Linien mit Erfolg zu vertheidige

Das Dampfschiff „Transit“, welches aus dem Mitttelle dischen Meere in Falmouth angekommen ist, hatte in Mess gehoͤrt, daß die Franzosen mit einem Geschwader Tanger schossen haͤtten, was aber hier keinen Glauben fand. Aus Lissah ist mit diesem Dampfschiff ein Herr Carvalho mit wichtzg Depeschen fuͤr die hiesige Regierung angekommen, und Dampfschiff „Liverpool“, welches den Ritter von Rodriguk Portugiesischen Gesandten am Koͤniglich Daͤnischen Hofe, Bord hatte, uͤberbringt aus Porto die Nachricht, daß Pif Ferdinand dort am Mittwoch vor acht Tagen von Lissabon dem Dampfschiff „Peninsular“, nach einer stuͤrmischen Faf von 32 Stunden, mit einem Gefolge von fast 100 vornehme Personen, die fast alle die Seekrankheit bekommen hatten, gelangt und mit der hoͤchsten Begeisterung empfangen we den war.

Man hat hier Nachrichten aus New⸗York vom 22sten M. erhalten. Die Zulassung von Texas in den Nord⸗Amerz nischen Staatenbund war im Kongresse zur Diskussion gekhe men. Herr Clay hatte im Ausschusse uͤber die auswaͤrte Verhaͤltnisse eine Resolution des Inhalts beantragt, daß tlt Unabhaͤngigkeit von Texas anerkannt werden solle, sobald gen gende Nachricht daruͤber eingelaufen sey, daß es eine Regiem besitze, welche im Stande sey, sich zu halten. Diese Resolug war von dem Ausschusse einstimmig angenommen worden. f Kongresse war auf den Antrag des Herrn Clay der d richt des Ausschusses über diese Angelegenheit zum Dmr beordert und es war beschlossen worden, denselben unverzuͤgle in Berathung zu ziehen und vom Praͤsidenten Auskunft ihf die gegenwaͤrtige Lage, Organisation und Regierung von Tera zu verlangen. Aus Texas selbst lauten die Nachrichten umt etwas bedenklich fuͤr die Insurrection. Ein offizielles Rumd schreiben des Brigadiers Rusk an die Texianische Armee, datin aus Harrisburg vom 10. Mai, meldet naͤmlich, daß die Mexi kaner ihre Streitkraͤfte von neuem sammeln, daß sie zu Antonic de Bejar 5000 Mann bereit haben, und daß man Besorgniß hegte, der Krieg werde selbst im naͤchsten Winter noch nicht vole kommen beendigt seyn. Uebrigens bestaͤtigte es sich, daß der Res des von den Texianern geschlagenen Mexikanischen Truppen⸗Coyf unter General Filisola uͤber den Colorado gegangen war m. am Rio Grande stand.

In New⸗York war, beim Abgange der letzten Nachrichten von dort, das Geld noch immer sehr knapp.

Die Koͤnigliche Packetbrigg „Opossum“ ist aus MexRt und Havana mit 380,000 Dollars in Falmouth angekommm. Unter mehreren unzuverlaͤssigen Geruͤchten, die in Havana un liefen, war auch das, der Mexikanische Kongreß habe trotz San tana's Unfall alle Vorschlaͤge der Texianer verworfen, und ei anderes, wonach 2500 Mann von Havana nach Merxiko geschich werden sollten, wo alle Handels-Geschaͤfte stockten und die Ver sicherungs⸗Praͤmie auf Kontanten nach England 12 ½ pCt. wa

Nkav3 Aus dem Haag, 19. Juli. Se. Koͤnigliche Hoheit de Prinz von Oranien ist gestern mit seinen Soͤhnen auf dem Dampfboote „der Batavier“ in Rotterdam und heute in da hiesigen Residenz eingetroffen, nachdem Hoͤchstderselbe sich seän 5. Mai von hier abwesend befunden hat

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EEIILTI1 G

Bruͤssel, 19. Juli. Am 16ten d. M. ist hier der Obeo Stallmeister und Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Genen Marquis von Chasteler, im 44sten Jahre seines Alters mit Tohe abgegangen.

Dem in Gent erscheinenden Messager zufolge, waͤre de Herzogin von Berry vor einiger Zeit incognito durch Gent kommen und zwar, wird hinzugefuͤgt, habe sie sich eine Zeitlan in Paris befunden und sey jetzt nach Deutschland zuruͤckgekegn

Der Herzog von Croy ist hier mit seiner Familie eine troffen.

Der Pfarrer in dem nahen Orte Moͤrsecke, Herr Schoͤstue gegenwaͤrtig im 102 Jahre seines Alters, hat sich vorgestern mi in die Kommunal⸗Versammlung begeben, um sein Recht g Waͤhler auszuuͤben. Der seltene Greis ist mit dem Leopold⸗dr den geschmuͤckt.

Vor einigen Taͤgen hatte sich hier das Geruͤcht verbreitet, daß die Arbeiten an der projektirten Eisenbahn zwischen Bruͤst und Paris schon mit dem naͤchsten Oktober beginnen sollten; die Bahn wuͤrde Mons, Valenciennes, Cambrai, St. Quentin be⸗ ruͤhren und in drei Jahren vollendet seyn. Genauere Erkun⸗ digungen ergeben jedoch, daß dieses Projekt seiner definitiven Ausfuͤhrung noch nicht so nahe ist. Belgischer Seits kann nichtt ohne ein neues Gesetz geschehen, die Autorisation der Kammern ist noͤthig, mag die Regierung selbst die Ausfuͤhrung uͤbernez⸗ men, oder dieselbe Privaten uͤberlassen. Die Kammern aber duͤrften sich kaum vor der durch die Constitution festgesetzten Zeit, Anfang Novembers, versammeln. Die Hauptschwierigkeit besteht aber auch in einem davon ganz unabhaͤngigen Umstande. Mit den jetzt bestehenden Zoll⸗Gesetzen eine Eisenbahn zwischen Paris und Bruͤssel unvereinbar, da dieselben Visitationen noͤthig machen, die auf jeder Graͤnze bei einer nicht einmal sehr bedeutenden Anzahl von Reisenden und selbst mit einem sehr zahlreichen Douanen⸗Personale einen Auf⸗ enthalt von 7 bis § Stunden veranlassen, und so den durch die Eisenbahn erlangten Vortheil der Schnelligkeit aufheben wuͤr— den. Nun heißt es zwar schon seit langer Zeit, daß ein Han⸗ dels⸗Traktat zu Stande kommen solle, in Folge dessen diese Schwierigkeit verschwinden wuͤrde; dies ist moͤglich, viele Leute wuͤnschen es sogar dringend, aber die Frage scheint noch nicht reif, um eine uünmittelbare Entscheidung zu erhalten. Da sie für Belgien eine Lebensfrage ist, an die sich noch andere ag kommerzielle Interessen knuͤpfen, so will ich die Regierung er alle nur zu erlangenden Aufklaͤrungen und Notizen verschaffen⸗ ehe dieselbe an die Kammern gebracht wird.

würdige, Hochzuverehrende Herren! 1 des Königs habe ich Ihnen den Schluß des Landtags zu ver⸗ ünden. ꝗffnung dieses Landtags verflossen. In der Geschichte des Vaterlau⸗ des wird dieser Zeitraum bezeichnet seyn durch das wohlbegründete Vertrauen, das die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Ständen beseelte, durch den ernsten, besonnenen Gang ihrer Bera⸗ hungen und vor Allem durch die glücklichen Ergebnisse der letzteren üür das Wohl des Landes.

gewähren, sondern auch die chon früher aufgehobenen Leibeigenschaft

en Stand zu setzen. edichenen Gesetze sind als Fortschritte auzusehen, die dem Wort

efallen haben Se. Majes

Der Constitutionelle und nach demselben die Schwe⸗

dische Staats⸗Tidning enthaͤlt einen langen Aufsatz, worin 8 die Anklage des Staats⸗Ministers von Pen ussaß tadelt. Das Morgenblad bekaͤmpft die Ansichten des „Constitutionelle.“ Das „Protestiren“, welches unser Grundgesetz den Mitglie— dern des Staatsrathes auferlegt, wenn sie mit den in demselben gefaßten Beschluͤssen nicht einstimmig sind, ist dasselbe Verfah— ren, fuͤr welches im Schwedischen Staatsrath der technische Ausdruck „sich reserviren“ gebraucht wird.

Es ist nun der Antrag des Verfassungs⸗Ausschusses des

Storthings auf eine besondere Kauffahrtei⸗Flagge fuͤr Norwegen hekannt gemacht worden.

Heuisslsland. Hannover, 21. Juli. (Hannov. Ztg.) Nachdem die

lgemeine Staͤnde-Versammlung des Koͤnigreichs die ihr vor⸗ jegenden Geschaͤfte beendigt hatte, ist dieselbe am gestrigen Tage, Abends 8 Uhr, vom Koͤniglichen Ministerium vertagt und damit die diesjaͤhrige Diäͤt geschlossen worden.

Leipzig, 21. Juli. Der zu Anfang dieses Jahres ver⸗

orbene wackere Buchhaͤndler Tauchnitz hatte die wohlwollende Absicht gehegt, von jedem seiner Verlags⸗Artikel ein Exemplar n die hiesige Stadt⸗Bibliothek zu uͤbergeben. Verewigten saͤumte nicht, die Absicht seines Vaters zur Erfuͤl⸗ ung zu bringen, und so erhielt denn die gedachte Bibliothek in diesen Tagen das werthvolle Geschenk von 256 schoͤn gebunde⸗ en Baͤnden Tauchnitzischer Verlags⸗Artikel.

Der Sohn des

h Die Bibliothek⸗ erwaltung stellte, wie sie es bereits dem Verewigten zugesagt

atte, diesen Buͤcherschatz als ein ungetrenntes Ganzes auf und daruͤber die Inschrift „Ex Voto Caroli Tauchnitii“ befe⸗ figen, um so diesem Namen ein treues Andenken zu bewahren.

Stuttgart, 18. Juli. (Schwaͤb. Merk.) Die seit dem

0. Januar d. J. hier anwesende ordentliche Versammlung der Staͤnde des Koͤnigreichs wurde im Namen und aus hoͤchster Vollmacht Seiner Majestät des Koͤnigs durch den provisorischen chef des Departements des Innern, Geheimen Rath v. Schlayer, ls Koͤniglichen Commissair, heute geschlossen. hatten die beiden Staͤnde⸗Kammern sich in dem Sitzungs⸗Saale ber Kammer der Abgeordneten versammelt, wo sich um halb ein

Zu diesem Ende

hr der Koͤnigliche Bevollmaͤchtigte, begleitet von dem Ober—

Regierungs⸗Rath v. Roth, empfangen und eingefuͤhrt von einer staͤndischen Deputation, einfand, und nach geschehener Ver⸗ sesung des Koͤniglichen Entlassungs⸗Reskripts an die Staͤnde⸗ Lersammlung die nachstehende Rede hielt:

„Durchlauchtige, Erlauchte, Hochgeborne, Hochwohlgeborne, Hoch⸗ Im höchsten Auftrag Sr. Ma⸗

Ein Zeitraum von beinahe sechs Monaten ist seit der Er⸗

wdas We Se. Majestät der König würdigen mit oller Zufriedenheit den ganzen Werth dieser Ergebnisse. Es ist dem äterlichen Herzen des Königs in hohem Grade erfreulich, daß die

ünstige Lage der Finanzen es möglich machte, nicht nur seinem

olke abermals eine namhafte Verminderung der Staats⸗Abgaben letzten noch übrigen Folgen der zu tilgen und eine hlreiche Klasse von Staats⸗Angehörigen zur Ablösung einer Reihe thergebrachter Lasten durch bedeutende Beiträge der Staatskasse in Die in letzterer Beziehung zur Verabschiedung

ind Geiste unserer Verfassungs⸗Urkunde eben so sehr, als dem aner⸗ annten Bedürfnisse des Landes entsprechen. Mit großem Wohl⸗ daben Najestät die Bereitwilligkeit wahrgenommen, mit helcher die Stände Höchstihren gerechten Wünschen für eine zuret⸗ hende Ausstattung aller Zweige des Staatshaushalts und für eine en Bedürfnissen des Landes entsprechende Verwendung der Ueber⸗ thüsse der letzten Finanz-⸗Periode entgegen gekommen sind. Es ist Nhoffen, daß die Fürsorge, welche hierber dem öffentlichen Un⸗ erricht in allen seinen Stufen zu Theil geworden ist, bald r alle Klassen der Gesellschaft ihre wohlthätigen Wirkungen äu⸗ in werde. Für den bedeutendsten und tiefeingreifendsten Fheil des öffentlichen Unterrichts, für das Volksschulwesen, bird jedenfalls der sich schließende Landtag durch das an demsel⸗ en verabschiedete Gesetz über die Volksschulen, welches nicht nur ie Gräundlagen dieser Anstalten erneuert, sondern auch den Zustand r Volks⸗Schullehrer in umfassender Weise verbessert, eine neue uchtbare Periode begründen. Als ein weiteres heilsames Ergeb⸗ liß unserer Verhandlungen dürfen wir auch alles dasjenige betrach⸗ „n, was dieselben zur ungetrübten Auffassung des wahren Verhält⸗ isses zwischen Regierung und Ständen und zum richtigen Verständ⸗ verfassungsmäßiger Einrichtungen beigetragen haben. So kön⸗ en wir denn auf unsere gemeinschaftlichen Arbeiten stets mit beite⸗ 8 Blcke zurücksehen und uns trennen mit dem lohnenden Be⸗ ußtseyn, unsere Pflichten gegen König und Vaterland redlich er⸗ illt zu haben; und ich schätze mich glücklich, das Organ zu seyn, urch welches der König die versammelten Stände Seiner dankbaren nerkennung ihrer Bemühungen und der Gesinnungen, die sie Ihm nd dem Vaterlande bewährt haben, versichert.“

Der Praͤsident der Kammer der Standesherren, Fuͤrst von ehenlohe⸗Langenburg, erwiederte diese Rede mit folgenden

eten: 8 au die versammelten Stände emofangen mit dem ehrerbietigsten sche Fegen Seine Majestät den König die Versicherung des König⸗ hen Wohlwollens und der Königlichen Infriedenheit mit ihrer ätigkeit. Sie erkennen darin einen schönen Lohn für sechsmonat⸗ 6 angestrengte Arbeiten. Nach vielseitiger Prüfung und Bera⸗ 8 und unter möglichster Warnung und Beachtung der dahin ein⸗ lagenden rechtlichen und verfassungsmäßigen Bestimmungen sind lnet versammelten Ständen vorgelegten Gesetze über Ablösung g. Prundlasten durch endliches gegenseitiges Einverständniß zu hlümnstekommen, und dazu bedeutende Beiträge aus Staatsmitteln hean worden. Möge die Erfahrung der nächsten Jahre uns dche daß diese Gesetze und die dabei gebrachten Opfer zum wahren Landes beitrugen und den gewünschten Erfolg der wirklichen hneh e Landmanns hatten. Der glückliche Zustand der Fi⸗ . 8. Staats, der eine Steuer⸗Erleichterung möglich machte, vumneh en Ständen des Reichs die Möglichkeit, die angesonnenen Eien zn manchen dem öffentlichen Wohle gewidmeten Bauten gceungen aus den Finanz⸗Ueberschüssen zu bewilligen, und hener E11“ war es denselben, der väterlichen Vorsorge fentön2 WW einen vermehrten Unterricht des Volks in der ung dens. 18. CeNo, Uher diesen Gegenstand und in der Bewilli⸗ nenen vgsas 8. für die Verbesserung der Lehrer⸗Gehalte ange⸗ ü. nöthigen Mittel unter Berücksichtigung aller Verhältnisse zu kommen. Die getreuen Stände scheiden auch nach Be⸗

endigung dieses Landtags mit den unveränderten Gesinnungen treue⸗ ster Anhänglichkeit und Liebe gegen ihren geliebten König.“

Hierauf verließ der Koͤnigliche Bevollmaͤchtigte unter Be⸗ gleitung der Deputation, die ihn empfangen hatte, den Saal, und die Versammlung ging auseinander.

Debhe‚ ch.

Wien, 19. Juli. Se. Majestät der Kaiser haben dem Wirklichen Hofrathe und Geneval PestzerBirceat ehchn 1“ das Ritterkreuz des Kaiserlichen Leopold⸗Ordens

erliehen.

„Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Johann hat sich am zten dieses Monats auf der Reise nach gNohe in befunden, wo Hoͤchstderselbe einer sehr zahlreich besuchten Siz⸗ zung der Kaͤrnthner Gesellschaft zur e erun der de s gth⸗ schaft und Industrie praͤsidirte.

Die heutige Wiener Zeitung enthaͤlt wiederum ein Ver⸗ zeich niß von Befoͤrderungen und Veraͤnderungen bei der Armee. Der Feldmarschall⸗Lieutenant, Fuͤrst zu Reuß⸗Koͤstritz, hat hier⸗ nach das fruͤher dem verstorbenen Fuͤrsten Liechtenstein gehoͤrige Husaren⸗Regiment Nr. 7 erhalten; der Feldmarschall⸗Lieutenant, Freiherr von Geramb, ist dem kommandirenden General an der Banal⸗Warasdiner⸗Karlstaͤdter Graͤnze zur Seite gestellt wor⸗ den; der Feldmarschall⸗-Lieutenant Menrad von Geppert ist mit dem Charakter eines Feldzeugmeisters und 1000 Gulden Zulage in den Pensionsstand versetzt worden.

Preßburg, 17. Juli. Der Jelenkor vom 6. Juli be⸗ richtet aus Nagy-Karoly vom 36sten v. M., daß daselbst durch eine an sechs Tagen sich wiederholende Feuersbrunst uͤber 250 Haͤuser abgebrannt sind. 8

Zuͤrich, 15. Juli. (Schweizer Bl.) Die Polizei ist in Bern in der groͤßten Thaͤtigkeit. Jeden Tag hoͤrt man, daß hier ein Handwerks⸗Geselle aus einer Werkstaͤtte polizeilich abge⸗ holt, dort einer verhaftet worden ist u. s. w. Auch in Biel sind wieder neue Verhaftungen erfolgt. Außer mehreren Transpor⸗ ten, die in den letzten Tagen an die Graͤnze von Frankreich ab⸗ gegangen sind, soll morgen wieder ein Transport von 16 Deut⸗ schen (Theilnehmer an der Steinhoͤlzli⸗Feier ꝛc.) abgehen. Die Franzoͤsische Gesandtschaft scheint aber nicht allen fortgewiesenen Individuen Paͤsse zu ertheilen; mehreren wurden sie vielmehr verweigert.

Zuͤrich, 15. Juli. (Schwaͤb. Merk.) Die juͤngsten Er⸗ eignisse in Bern, obwohl auf den ersten Schritt kein zweiter gefolgt ist, geben allen Blaͤttern, jedem auf seine Weise, zu spre⸗ chen. Die Berner Regierung hat den konkordirenden Staͤnden ihren Beschluß bezuͤglich der Badener Konferenz⸗Artikel mitge⸗ theilt, und sie zu den Unterhandlungen, die sofort mit dem Papste begonnen werden sollen, eingeladen, auch angezeigt, der katholi⸗ sche Vorort (Luzern) sey bereits beauftragt, diese Unterhandlun⸗ gen zu beginnen. Der jetzige Augenblick bedarf fuͤr die Schweiz einer ernsten Aufmerksamkeit. Bereits hat der Paͤpstliche Nun— tius bei den Regierungen von Zuͤrich und Thurgau theils gegen die bisher uͤber die Kloͤster verhaͤngten Maßregeln protestirt, theils Sicherstellung der Kloͤster verlangt, und wenn er auch kurz und bestimmt abgewiesen worden ist, diese Frage bietet dem fremden Einfluß doch ebenfalls einen breiten Weg dar. Ein weiterer Punkt sind die Glarner Angelegenheiten; die Gesand⸗ ten der katholischen Glarner sollen sich (obgleich sie offiziell ihre Sache nur bei der Tagsatzung zu betreiben abgeschickt sind), durch den gelungenen Versuch der in aͤhnlicher Lage befindlichen Pruntruter ermuthigt, auch an Frankreich gewendet haben, und es waͤre nicht unmoͤglich, daß in den Tuilerieen, denen das ka⸗ tholische Glarus so lange treue Waͤchter gesendet hat, auch zu seinen Gunsten eine diplomatische Einschreitung beschlossen wuͤrde.

Auf die Fluͤchtlinge wirkt ebenfalls die veraͤnderte Politik Einfluß; eine große Anzahl derselben ist bereits in Bern eingebracht, um

von da aus uͤber die Graͤnze geschafft zu werden; andere wer⸗ den polizeilich verfolgt, ja, wenn der Schweizer Beobachter gut berichtet ist, so durchreist sogar ein Franzoͤsischer Agent die Jura⸗Gegenden und das uͤbrige Berner Gebiet, um sich von der Aufrichtigkeit und Thaͤtigkeit der Berner Polizei zu uͤber⸗ zeugen.

Einstweilen sammeln die Schwyzer, die zu arm sind, um die Occupations⸗Kosten von 1833 auch nur zum vierten Theile zu bezahlen, bei sich und auswaͤrts fuͤr die Jesuiten, die sich bei ihnen ansiedeln sollen, und die angesehensten Maͤnner, der Lan⸗ damann Ab Yberg u. A. stehen an der Spitze der Bittenden. Die Kosten der Niederlassung sind auf 150,000 Schweizer Franken (uͤber 100,000 Fl.) angeschlagen. Die „Wunder⸗ Medaillen“, deren eine dem Koͤnig von Frankreich zweimal das Leben gerettet haben soll, und deren Verbreitung zuerst vom Kloster Einsiedeln ausging, haben nun auch das freie Amt (das oͤstliche Aargau) uͤberschwemmt und werden daselbst in der Web⸗ stube des Kapuziner⸗Klosters zu Bremgarten verkauft.

Es besteht in der Schweiz eine Gesellschaft fuͤr Verbesse⸗ rung der Pferdezucht, die am 26. Juni in Peterlingen (Waadt) eine Preis⸗Vertheilung angestellt hat und am 18. Juli auf dem Wyler Feld bei Bern dasselbe thun wird. Bei den angestellten Pruͤfungen mit den preislustigen Pferden wird nicht allein auf Schoͤnheit und Schnelligkeit gesehen, sondern die Thiere muͤssen auch schwere Lasten auf unguͤnstigem Boden, z. B. immer tie⸗ fer werdendem Sande, fortziehen. In die Wette wird nicht bloß geritten, sondern auch gefahren, aber mit leichten Chaisen. In der neu gefundenen Salzsoole in Baselland zeigt sich eine so bedeutende Menge Steinsalz, daß man glaubt, sie werde jedem gedenkbaren Beduͤrfnisse entsprechen koͤnnen und es werde, da sie ganz rein ist, das staͤrkste, schoͤnste Kochsalz erzeugt werden.

Die Cholera greift in dem heißen, ungesunden Veltlin im⸗ mer staͤrker um sich. Fialeee

Nom, 9. Juli. Folgendes ist die rzlich erwähnte Mi⸗ nisterialk⸗-Verordnung des Kardinals Lambruschini in Bezug auf die Wiederherstellung der alten Ordnung in den Legationen: „Luigi, mit dem Titel des heil. Calixtus, der heil. Römischen Kirche Kardinal⸗Priester, Sr. Heiligkeit unsers Herrn, Papst Gregor XVI., Staats⸗Secretair. Se. Heiligkeit unser Herr, in Erwägung, nach reisticher Untersuchung, daß jene außerordentlichen Maßregeln, welche zur Aufrechthaltung der Ordnung in den Legationen von Bo⸗ logna, Ferrara, Ravenna und Forli nach den politischen Umwälzun⸗ gen, deuen selbe in neuerer Zeit ausgesetzt waren, ergriffen werden mußten, minder nöthig geworden sind, und Vorkehrungen treffend, dee gnfzuheben, haben mittlerweile anzuordnen beschlossen, daß die Fegiernungs⸗Verwattung dieser Provinzen auf ihren gewöhnlichen Vaͤng zurückgeführt werde, und Uns die Bekanntmachung nachstehen⸗ der Verfügungen anzubefehlen geruht, deren mehrere von den ange⸗ sehensten Städten der obgedachten Legationen ehrfurchtsvoll und in⸗ ständig erbeten worden sind. 1) Der gegenwärtig in Bologna befind⸗ liche außerordentliche Regierungs⸗Commissair wird am 15ten nächst⸗ künftigen Monats Juli feine Functionen einstellen. 2) Jede der ob⸗

mehrerer Professoren der Medizin und Chirurgie, statt. s vbeendigter Einspritzung hoͤrte jeder Faͤulnißgeruch auf, und die

gedachten Legattonen wird wieder, wie sonst, von einem Kardtnal⸗Legaten verwaltet werden. 3) Solange, als sämmtliche vier Kardinäle⸗Legaten nicht ernannt sind, werden die Legationen, die noch keinen haben, proviso⸗ risch von einem Prälaten, als Prolegaten, verwaltet werden. 4) Die Kardinäle⸗Legaten und die Prälaten⸗Prolegaten werden die Aus⸗ übung ihrer respektiven Verwaltungen an dem oben angezeigten Tage, an welchem der außerordentliche Commissair von Bologna seine Func⸗ tionen einstellt, antreten. 5) Sämmtliche Angelegenheiten, welche bloß Eine der vier Legationen betreffen, sollen von dem Kommissa⸗ riat, nebst den relativen Vor⸗Akten dem respektiven Kardinal⸗Lega⸗ ten, oder Prälaten⸗-Prolegaten übergeben werden, damit diese auf den regelmäßigen Wegen die definitive Erledigung derselben besorgen. 6) Die zur selben Zeit obschwebenden Angelegenheiten, welche mehr als Eine Legation betreffen, sollen in gleicher Weise den Ministe rien in der Hauptstadt, in deren respektiven Wirkungskreis sie ein⸗ schlagen, übergeben werden. 7) Die noch übrigen im Archive des Kommissariats enthaltenen Akten sollen noch ein Jahr lang zur Be⸗ sorgung des Kardinal⸗Legaten in Bologng bleiben, da sich der Fall ereignen könnte, daß zum Vortheile der Regierung oder der Priba ten Rekurs darauf genommen werden müßte. Mittlerweile soll zu einer Classification derselben geschritten werden, damit die einzelnen Akten dann den Ministerien oder den Legationen nach ihrer respek⸗ tiven Kompetenz eingehändigt werden können. 8) Das Institut der Päpstlichen Freiwilligen wird beibehalten, damit die Regierung und das Publikum ihrer wichtigen Dienste nicht beraubt werden. Da jedoch, bei der dekretirten Trennung der vier Legationen, die gegenwärtige Konzen⸗ trirung des Kommandos nicht fortbestehen kann, so sollen von dem Tage an, wo das außerordentliche Kommissariat von Bologna auf hört, die Päpstlichen Freiwilligen nicht mehr unter einem gemein⸗ samen Kommando stehen, und das General⸗Inspektorat wird aufgeho ben. Jede ihrer vier Brigaden wird dann unter der unmittelbaren Dependenz von dem respektiven Provinzial⸗Inspektor stehen. 9) Die Provinzial⸗Inspektoren der Päpstlichen Freiwilligen sollen in der Aus⸗ übung ihrer Dienst⸗ und Disziplinar⸗Tribute unmittelbar von den Kardinälen⸗Legaten und von den Prälaten⸗Prolegaten abhängen, de⸗ nen das Staats-⸗Sekretariat, welches die oberste Leitung darüber behält, die für die Leitung jeder Brigade zu besolgenden Vorschrif⸗ ten kund geben wird. 10) Die ökonomische Verwaltung dieser Corps wird, so lange nichts Anderes angeordnet ist, von den Kardinälen⸗ Legaten und Prälaten⸗Prolegaten besorgt werden. Der heilige Vater hegt die feste Zuversicht, daß diese seine gegenwärtigen Aller höchsten Entschließungen die öffentliche Ordnung und jene Ruhe nur noch mehr befestigen werden, welche glücklicher Weise in einem seinem Herzen so theuern Theile seiner Staaten obwalten und gesi⸗ chert zu seyn scheinen, der für ihn ein Gegenstand väterlicher Sorgfalt ist und stets bleiben wird. Auf diese Weise wird der heilige Vater in den Stand gesetzt werden, Seinen geliebtesten Unterthanen fortwäh rend neue und noch größere Beweise dieser Sorgfalt zu geben, und Sich der Nothwendigkeit enthoben sehen, Maßregeln der Streuge anzuwenden, die Seinem so liebevollen Herzen ungemein widerstee ben, welche aber unfehlbar gegen diejenigen in Anwendung gebracht werden würden, die sich unter was immer für einem Vorwande un⸗ terfangen sollten, die Ordnung, die Eintracht und die Ruhe der vier Legationen im indesten zu stören. Der Kardinal, außerordent liche Commissair von Bologna, ist, vermöge Allerhöchster Anordnung, speziell mit Vollziehung der in gegenwärtiger Bekanntmachung ent⸗ haltenen Vorschriften beauftragt. Gegeben vom Staats⸗Sekre⸗ tariate den 30. Juni 1836 L. Kardinal Lambruschini.“ In Gemaͤßheit obiger Bekanntmachung ist der Kardinal Macchi zum Legaten von Bologna und der Kardinal Grimaldt zum Legaten von Forli ernannt worden. Das Diario di Roma enthaͤlt die Anzeige, daß Se. eiligkeit den Monsignore Antonio Grimaldi zum apostolischen Internuntius und außerordentlichen Gesandten bei Sr. Maj. dem Koͤnige der Franzosen ernannt haben. 1

Neapel, 28. Juni. (Giornale di Napoli.) Nachdem die Doktoren der Chirurgie, Giuseppe Sorrentino und Pas⸗ quale Manfré, eine von der von dem Sicilianischen Doktor Tranchina angegebene ganz verschiedene einfache Fluͤssigkeit er⸗ fanden, welche, durch ihre Einspritzung in die Schlag⸗Adern einer Leiche, letztere vor der Faͤulniß bewahren, so wollten sie

damit einen Versuch vornehmen. Dieser fand am 25. Mat nach eingeholter Bewilligung im anatomischen Saale des Spi⸗ tals de Pellegrini an der mit den Zeichen bereits vorgeschritte⸗ ner Faͤulniß behafteten Leiche eines drei Tage vorher verstorbe⸗ nen Individuums, im Beiseyn des Protomedikus des Koͤnig⸗ reichs, einiger Verwaltungs⸗Mitglieder obiger Anstalt und Nach

ganze Leiche erhielt eine natuͤrliche Farbe. Am 26sten desselben Monats fand man die Leiche in demselben Zustande der Nicht⸗ fäulniß, und nachdem der zur Besichtigung derselben dahin ge⸗ kommene Protomedikus die Stellen, an welchen die Injectionen vorgenommen worden, versiegelte, blieb der Koͤrper in einem mit einem eisernen Gitter versehenen Sarge zur beliebigen Besichti⸗ gung eines Jeden an demselben Orte liegen, wo er sich am 28sten in unveraͤndertem Zustande befand. ETEE1““

Konstantinopel, 20. Juni. (Journ. d'Odessa.) Das Aegyptische Dampfboot der „Nil“ ist in sechs Tagen aus Alexandrien hier angekommen. Es uüberbringt 6 ½ Million Pia⸗ ster und zahlreiche Geschenke fuͤr den Sultan und seine Familie. Dieser Tribut des Pascha's von Aegypten wird nicht in die Staatskassen fließen, sondern zur Abzaͤhlung der Schuld an Rußland verwendet werden.

Der Sultan hat mit seiner Familie den von Stavros am Bosporus bezogen.

Man spricht viel von anderweitigen Modificationen in dem Personal des Ministeriums. So will man unter Anderem wis⸗ sen, daß Halil⸗Pascha, nach seiner Ruͤckkehr von Varna, zum Kapudan⸗Pascha ernannt und in dem Kommando der Artillerie durch Said⸗Pascha ersetzt werden soll.

Der bevollmaͤchtigte Minister Oesterreichs am Griechischen Hofe, Ritter Prokesch von Osten, ist hier angekommen, um die schoͤne Jahreszeit hier zuzubringen.

Den neuesten Nachrichten aus Kurdistan zufolge, soll ein ziemlich zahlreiches Corps berittener Kurden ein Corps der ir⸗ regulairen Truppen Reschid⸗Pascha's angegriffen und durch ihre groͤßere Zahl dasselbe genoͤthigt haben, sich nach dem Haupt⸗ quart er zuruͤckzuziehen. Die Nachricht ist uͤbrigens keinesweges offiziell und bedarf der Bestaͤtigung.

Nachrichten aus Metelino vom 14. Juni zufolge, hat die Pest daselbst fast ganz aufgehoͤrt.

In Athen erscheint seit einiger Zeit ein neues Journal, „der Griechische Courier“, unter den Auspizien der Regierung; Redacteur desselben ist Alexander Sutzo. Auch wird in kurzem noch ein anderes, unter dem Titel „das wiedergeborne Griechen⸗ land“, vom Staatsrath Enian und Panajotti Sutzo redigir wie man sagt, ebenfalls unter dem Schutze der Regierung, er scheinen.

Konstantinopel, 30. Juni. (Allg. Ztg.) Hier hat sich nichts veraͤndert, und der Zustand der Ungewißheit, in welchem wir uns seit sechs Wochen befinden, dauert fort. Der Reis⸗

schoͤnen Pallast

Efendi ist allerdings abgesetzt, und dem Lord Ponsonby die ver⸗

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