Mendizabal gezußert hat, so halte ich es für meine Pflicht, hier of⸗ fen zu bekennen, daß ich den Charakter dieses ehemaligen Premier⸗ Ministers stets fleckenlos gefunden habe, und daß er durch große per⸗ sönliche Opfer bewiesen hat, daß er seinem Vaterlande aufrichtig erge⸗ ben ist. (Hört, hört!) Das ehrenwerthe Mitglied macht sich auch zum Ver⸗ theidiger des blutigen Dekrets von Durango und führt zur Entschuldigung die in Biscava in dieser Beziehung bestehenden Gesetze an. Wo waren denn aber diese Gesetze zur Zeit der Abschließung der Elliotschen Convention? Und wenn es wirklich solche Gesetze in Biscava giebt, so muß ich bekennen, daß ich es für ehrenvoller halte, sie zu ver⸗ jetzen, als sie zu befolgen. Ich weiß sehr wohl, daß die ehrenwerthen Herren gegenüber von Herzen den Sieg des Don Carlos und die Wiederherstellung des Despotismus in Spanien wünschen, und ich will nur noch bemerken, daß es dem Geiste des Britischen Parlaments nicht augemessen ist, Interessen zu vertheidigen, die durch die schau⸗ derhaftesten Verbrechen befleckt worden sind und die, wenn sie die Oberhand gewinnen sollten, zu der Vernichtung der constitutionnellen Freiheit führen müssen.“ 1 8
Schließlich erklaͤrte der Minister, daß er bereit sey, dem Antragsteller einige Auszuͤge aus den verlangten Depeschen mit— zutheilen, jedoch nicht den vollständigen Inhalt derselben, womit dieser sich denn auch begnuͤgte. Sir J. Elley fragte darauf noch, ob der General Evans, als er in San Sebastian erklaͤrt, er werde, wenn man die Constitution von 1812 dort proklamire, sogleich mit der Britischen Legion nach England zuruͤckkehren, auf seine eigene Hand hin, oder in Folge einer indirekten An⸗ deutung von Seiten der Britischen Regierung so gehandelt habe; Lord Palmerston erwiderte jedoch, er koͤnne hieruͤber keinen Aufschluß ertheilen, weil General Evans in Spanischen Diensten stehe und er (der Minister) also nicht wissen koͤnne, welche Mittheilungen zwischen demselben und jener Regierung stattge⸗ funden haͤtten.
London, 17. Aug. Den Geburtstag der Koͤnigin brach⸗ ten Ihre Majestaͤten mit einer Gesellschaft von 250 Personen im Park von Windsor zu; im Fischertempel wurde das Fruͤh⸗ stuͤck genossen, dann eine Lustfahrt mit Musik auf dem See ge⸗ macht und das Mittagsmahl unter den prachtvollen Zelten Tip⸗ poo Saibs eingenommen. Viele Tausend Menschen sahen dem Feste von dem gegenuͤberliegenden Ufer des Sees zu. In der Umgebung der Koͤnigin befand sich auch eine erst kuͤrzlich zum Besuch bei Ihrer Majestaͤt in England eingetroffene Prinzessin von Lippe.
dord Granville, Botschafter in Paris, ist noch nicht (wie gestern gemeldet) nach seiner Bestimmung abgegangen, sondern hat sich am Montag von hier zu einem Besuche bei Lord Ri⸗ vers und dem Herzog von Southerland begeben.
Lord Brougham befindet sich seit seiner Ruͤckkehr nach Brougham⸗Hall bedeutend besser. Er geht viel in der dortigen schoͤnen Gegend spazieren und pflegt sich dann mit seinen alten Nachbarn und Bekannten zu unterhalten.
Der Admiral Sir C. Paget kam mit seiner Escadre am 8ten d. nach Plymouth zuruͤck, nahm auf 4 Monate Proviant ein und ging am Ilten zu einer vierwoͤchentlichen Kreuzfahrt wieder unter Segel. 3 y
Am nächsten Montag wird die Britische Association sich in Bristol versammeln. Der Marquis von Lausdowne, als Praͤsi⸗ dent derselben, wird die Besuche seiner Freunde empfangen. Man erwartet, ohne Ruͤcksicht auf politische Ansichten, viele durch ihre Leistungen in der Literatur oder in den Wissenschaf⸗ ten ausgezeichnete Maͤnner, unter Anderen den Marquis von Northampton, die Lords Ellenborough, Ebrington, John Russell und Brougham, die Herren Spring Rice, Thomas Moore, den Erz⸗ dechanten Bowles, den Doktor Southey, Herrn v. Raumer u. s. w. Man glaubt, daß Sir Robert Peel fuͤr die naͤchste, wahr— scheinlich in Liverpool zu haltende Versammlung zum Praͤsiden⸗ ten erwaͤhlt werden wird. Unter anderen wissenschaftlichen Ge⸗ genstaͤnden wird der Gesellschaft auch die wichtige Entdeckung des Herrn Mulins, Parlaments⸗Mitgliedes fuͤr Kerry, statt des Dampfes den Galvanismus zur Fortbewegung von Schiffen und Wagen anzuwenden, vorgelegt werden. Fuͤr die Abend⸗Ver⸗ sammlungen, denen auch Damen beiwohnen, und worin eine Uebersicht der Verhandlungen in den verschiedenen Sectionen gegeben und die interessantesten 2 ersuche wiederholt werden, ist das Koͤnigliche Theater eingerichtet worden.
Die Nachrichten aus den Manufaktur⸗Distrikten lauten sehr befriedigend; in dem Bezirk von Manchester, dem wichtigsten von allen, hat Jeder vollaͤuf zu thun, und kaum kann allen Be⸗ stellungen genuͤgt werden; an Arbeiten auf Speculation wird daher gar nicht gedacht. Alle alten Handelswege erweitern sich, und außerdem eroͤffnen sich noch neue. 3
Die Times stellt Betrachtungen uͤber die letzte Session an und aͤußert sich darin unter Anderem: „Die Nachrichten aus Spanien werden einen neuen erfreulichen Paragraphen zu der Thron⸗Rede liefern und nebst Lord Palmerston’'s Triumph uͤber Don Carlos und Lord Melbourne's Siegen im Oberhause reich⸗ liche Veranlassungen, sich Gluͤck zu wuͤnschen, darbieten. Wir sind in der That ziemlich begierig, dies Dokument zu sehen und den Inhalt desselben mit den vor sechs Monaten dem Köͤnige in den Mund gelegten Versprechungen und den damaligen An⸗ gaben hinsichtlich des Zustandes und der Aussichten der Nation zu vergleichen.“ b “
Die Times enthaͤlt auch ein Schreiben aus San Sebastian vom 11. Aug. (vergl. Spanien), welches die fruͤher schon mitge—
heilte Nachricht, daß General Evans erklaͤrt habe, er werde sich sofort mit der Legion nach England einschiffen, wenn die Con⸗ stitution von 1812 in San Sebastian proklamirt werden solle, bestaͤtigt. Auch meldet dies Schreiben, daß der General Evans nicht im Stande gewesen sey, den Obersten Wylde auf seiner Reise nach Pampelona eine Strecke Weges zu begleiten, indem namentlich der ploͤtzliche Uebergang von druͤcken⸗ der Hitze zu heftigen und anhaltenden Regenguͤssen und die damit verbundene bedeutende Temperatur⸗Erniedrigung ihm dies nicht erlaubt habe. „Den letzten Nachrichten aus Santander zufolge“, heißt es ferner in diesem Schreiben, „marschirt Gomez wieder nach Oviedo zu, weil ihm der Weg nach Biscaya abgeschnitten ist, und seine Truppen fangen schon an, in die Berge zu dersertiren. Die „Reyna Gobernadora“ brachte drei Offiziere als Gefangene aus Santander mit, die vor einiger Zeit von den Karlisten desertirt waren und sich in ener Stadt niedergelassen hatten, wo sie an den mißlungenen Versuchen, die Constitution von 1812 zu proklamiren, Antheil nahmen, weshalb sie aus Spanien verbannt werden sollen. Sie werden bei erster Gelegenheit nach Frankreich eingeschifft werden.“ Das Dampfboot „Pluto“ hat Nachrichten aus Malaga bis zum 3. August mitgebracht. „Der gegenwaͤrtige Zustand der politischen Angelegenheiten“, sagt ein Korrespondent, „der Mangel an Geld und die Scheu derer, die Geld haben, es her— uszugeben, bringen fuͤr den Augenblick eine Stockung der Ge⸗ chaͤfte hervor. Da indeß Alles ruhig ist, so fuͤrchten wir nicht, daß das Eigenthum wird gefaͤhrdet werden.“ 1 Die Times sagt in ihrem heutigen Boͤrsen⸗Berichte:
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„Was uͤber die am Freitag im Unterhause stattgehabte Diskus⸗ sion der auf Java zu entrichtenden Zoͤlle verlautete, hat Alle, die bei diesem wichtigen Gegenstande interessirt sind, zufrieden⸗ gestellt, indem man daraus folgert, daß das Ministerium jetzt verpflichtet ist, entweder die Bestimmungen des Hollaͤndischen Traktats vom Jahre 1824 in Ausfüͤhrung zu bringen, oder sich an das Parlament zu wenden, um die Crfuͤllung desselben zu erzwingen. Die Entschaͤdigungen fuͤr Britische Unterthanen betragen 500,000 Pfd., und dies ist eine zu bedeutende Summe, um sie gutwil⸗ lig aufzugeben. Die estimmungen des genannten Traktats sind in Bezug auf gewisse Waaren treulich er fuͤllt worden, aber ruͤcksichtlich der baumwollenen und wollenen Fabrikate hat man sie von dem Augenblicke der Unterzeichnung des Traktats an verletzt und dadurch unserem wichtigsten Fabrikzweige einen toͤdt⸗ lichen Schlag versetzt.“ ““
Polen Warschau, 19. Aug. Der Kaiserl. Russische Oberhofmei⸗ ster und Mitglied des Staatsraths des Koͤnigreichs, Fuͤrst Maxi— milian Jablonowski, ist gestern hierher zuruͤckgekehrt. Die Kommission zur Untersuchung der Anspruͤche ehemaliger Polnischer Militairs jeden Ranges oder der von solchen hinter— bliebenen Wittwen und Waisen auf Pensionirung oder lebens⸗ laͤngliche Unterstuͤtzung fordert dieselben jetzt auf, sich mit Bei⸗ bringung der naͤher bezeichneten Legitimationen bei ihr zu melden, wenn sie auf eine jener Wohlthaten Anspruͤche zu haben glauben.
Deutschland.
Hannover, 20. Aug. Die Koͤnigl. Landdrostei hierselbst hat unterm 17ten d. M. folgende Bekanntmachung erlassen: „Nach den neuerlich von einigen Buch⸗ und Kunsthandlungen des Auslandes durch oͤffentliche Blaͤtter erlassenen Einladungen zu Bestellungen auf ihre Verlagswerke sind den Subskribenten außer den bestellten Artikeln fuͤr die Bezahlung der Subscrip⸗ tions⸗Preise von einer Verloosung abhaͤngige Geld⸗Gewinne zu⸗ gesichert und ist dabei ausdruͤcklich angefuͤhrt, daß solches Unter⸗ nehmen kein Lotterie⸗Geschaͤft sey. Da indessen Unternehmungen dieser Art, wodurch bei den Subskribenten die Hoffnung auf einen Gewinn durch das Loos erweckt wird, als Lotterieen zu betrachten sind, fuͤr welche zu kolligiren durch die Lotterie⸗Ver⸗ ordnung vom 19. April 1819 bei Vermeidung einer Geldbuße von 50 Rthlr. verboten worden; so werden die Subskribenten, Sammler oder Collecteurs fuͤr ein dergleichen Unternehmen mit der gedachten Strafe belegt werden, und sind die saͤmmtlichen Obrigkeiten Unsers Verwaltungs⸗Bezirks hierdurch angewiesen, auf dergleichen Contraventionen zu achten und achten zu lassen.
Zu Nienburg wird vom 1. Oktober d. J. an eine neue Zeitschrift erscheinen, unter dem Titel: „Der Buͤrgerfreund, ein Blatt zur Belehrung und Unterhaltung.“ 8 LW
— — Braunschweig, 22. Aug. Unser Militair giebt, sobald es im naͤchsten Monat vollzaͤhlig unter seinen Fahnen versammelt seyn wird, als Beitrag zu dem Denkmale, welches in Folge des Aufrufs des Herrn von Vechelde den hierselbst im Jahre 1809 erschossenen 14 Schillschen Kriegern bereits er— richtet wird, vom Commandeur bis zum Soldaten herab eine halbtaͤgige Gage. Der Tag der feierlichen Beisetzung der Ge⸗ beine der Hingeopferten und der Einweihung und Enthuͤllung des Denkmals geschieht am 25. September, an dem Tage gerade, an welchem vor drei und zwanzig Jahren der damalige Koͤnigl. Preußische Oberst von Marwitz an der Spitze seiner tapfern Landwehrmaͤnner unter dem Jubel der Braunschweiger in die Stadt zog und der siebenjaͤhrigen Fremdherrschaft ein Ende machte. Im Theater wird an diesem Tage Immermann's neue Bearbeitung des „Andreas Hofer“ oder des „Trauerspiels in Tyrol“ gegeben. 8
3 Wer 85 20. Aug. Am 17ten d. M. ist Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogin hierher zuruͤckgekehrt.
Am Abend des l12ten d. M. ereignete sich in Berka bei dem Probiren einer eisernen Kanone ein Ungluͤck. In dem Augenblicke, wo der Zuͤnder, der Steinhauer⸗Geselle Nikol Linke, sie abbrannte, zersprang das Geschuͤtz, zerschmetterte ihm das Brustbein, druͤckte die vierte und fuͤnfte Rippe der linken Seite ein und brachte ihm dadurch schnellen Tod. Er war ein geach⸗ teter Familienvater und wird sehr bedauert.
Bayreuth, 17. Aug. Gestern Nacht kam in Kirchenlamitz Feuer aus, und 121, nach anderen Nachrichten 169 Gebaͤude, worunter das Schul⸗ und Pfarrhaus, wurden ein Opfer der Flammen. Der Schaden wird im aproximativen Ueberschlag auf 160,000 Fl. angegeben. Die naͤheren Umstaͤnde sind noch nicht bekannt. Heute Nachts sah man von hier aus fast in der⸗ selben Richtung Faleger ein bedeutendes Feuer, woruͤber die naͤ—
ere Anzeige noch fehlt.
1 T111“ Aug. Se. Hoheit der Erbgroßherzog und J. K. H. die Erzgroßherzogin sind heute zu einem Besuche am K. Bayerischen Hofe, wo dieselben einige Zeit verweilen werden, von hier nach Muͤnchen abgereist. 8
Mainz, 17. August. Heute Nachmittag trafen Se. Kö⸗ nigliche Hoheit der Großherzog, nachdem am gestrigen Abend das Erbgroßherzogliche Ehepaar bereits hier angekommen war, zu einem kurzen Familienbesuche bei dem Prinzen Wilhelm von Preußen hier ein. 8
Die Aufstellung des Guttenberg⸗Monuments wird im Laufe dieses Jahres nicht zu Stande kommen, weil das Piedestal aus Nassauischem Marmor in der bestimmten Zeit von der Fabrik zu Dietz nicht fertig geliefert werden kann.
Hanau, 18. Aug. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst traf hhhgehech en Fasetsten Feaücblseph mit Gefolge hier ein und tieg im hiesigen Schlosse ab. V 8 vee; a. M., 20. August. S. K. H. der Prinz Wil⸗ helm von Preußen (Sohn Sr. Maj.) ist hier eingetrossen und im Gasthaus zum Russischen Hofe abgestiegen. Ferner sind hier angekommen: Se. Durchlaucht der regierende Fuͤrst von Reuß⸗ Greitz XIX. und Se. Koͤnigliche Hoheit der Infant von Spa⸗ nien, regierender Herzog von Lucca. Se. Durchlaucht sind im Englischen Hofe und Se. Koͤnigliche Hoheit im Roͤmischen Kai⸗ ser abgestiegen. 8
Luxemburg, 17. Aug. Se. Excellenz der General⸗Lieu⸗ tenant von Goedecke, Praͤsident der Regierungs⸗Kommission des Großherzogthums, ist heute in die Bäder abgereist. Herr Gellé, Mitglied und General⸗Secretair der genannten Kommission, wird die Sr. Exc., als Chef der verschiedenen Verwaltungs⸗ Zweige, speciell zustehenden Geschaͤfte versehen. Die Praͤsident⸗ schaft ist dem Herrn Leclerc, Mitgliede der Kommission, uͤber⸗ tragen, der, im Falle der Behinderung, durch das aͤlteste Mit⸗ glied ersetzt wird. u“
Schweiz.
Bern, 16. Aug. In der Tagsatzungs⸗Sitzung vom 13. August wurde der Versammlung angezeigt, daß eine Adresse der
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Volks⸗Versammlung von Flawyl und eine Pr. ofestati
Ausschuͤsse derselben wider die gegen die Fluͤchtlinge beab ten Maßregeln und eine nachtraͤgliche Adresse aus Aargau um Schutz der Kloͤster gegen die Eingriffe d gierung, von ungefaͤhr 250 bis 260 Personen unterz Dann wurde der Bericht des Verwal rathes uͤber die eidgenoͤssischen Militair⸗Ausgaben verlesen. Budget der Militair-Ausgaben fuͤr 1837 wurde mit dem“ trage des Verwaltungsrathes genehmigt, daß das Defizit; dem eidgenoͤssischen Kriegsfonds gedeckt werde. — Hierauf fa der Bericht der Militair⸗Aufsichts⸗Behoͤrde, betreffend ein h bieten der naturforschenden Gesellschaft von 3000 Fr Aufnahme einer topographischen Karte. Das Anerbieten dankbar angenommen und Beschleunigung empfohlen. Militair⸗Aufsichts⸗Behoͤrde wurden gewaͤhlt: die Obersten R. lardoz von Freiburg und v. Donats von Graubuͤndten. Oberst⸗Lieutenant Letter wurde als eidgenöoͤssischer Kriegs⸗E Jahre bestaͤtigt. “ Basel, 16. Aug. Der große Rath hat in seiner heug Beschluß uͤber Ausweisung 1
Weibsbild und endigte damit, daß er alle anwesenden ssen zu einem großen heiligen Feldzug gegen Bern, das gegen Montebello und Bombelles aufforderte. iefen ihm großen, wuͤthenden Beifall zu und So ward also der Krieg gegen Bern be⸗
Nachher ward von Andern noch viel dummes Zeug t. So steht es in Basel⸗Landschaft. Das ganze Land ist die katholischen Gemeinden wollen durchaus, mit Muͤnsterthal vereint, einen Kanton Bisthum Basel bilden. sel selbst wird sich schwerlich nach dem Wiederbesitze dieses handes sehnen
sichperliches holigidsgeno⸗
andschaͤftler r
gegangen seyen. nkten ihre Huͤte.
Schwaͤbischen Merkur wird aus dem Jura August geschrieben: „Nachdem die Abgeordneten Lie⸗ ontebello sich vollkommen uͤber die genheit verstaͤndigt hatten und in Folge hiervon oͤhnliche Geschaͤfts⸗Verkehr zwischen diesem Kanton und ch wiederhergestellt war, haben sich aufs neue Schwierig⸗ dadurch erhoben, daß die Gebruͤder Wahl die Entschaͤdi⸗ Summe nun nicht annehmen wollen, sondern in den Be—
des von ihnen erkauften Gutes gesetzt zu werden verlangen. bie es scheint, wird dieses Begehren von Seiten der Franzoͤsi⸗ hen Gesandtschaft unterstuͤtzt, und es beginnen somit die Strei⸗ keiten wieder aufs neue. Ein solches Benehmen kann auffallend er⸗ nen und koͤnnte der Vermuthung Raum geben, daß man den Streit die Laͤnge ziehen wolle, um Absichten und Zwecke zu errei⸗ jetzt noch nicht die Rede gewesen ist, und nicht nur auf Basel⸗Landschaft, sondern auf die ganze Diese unerwartete Wendung der at auf Basel⸗Landschaft einen an Bestuͤrzung graͤnzenden bracht und wird den Landrath bestimmen, an e Eidgenossenschaft sich um Schutz zu wenden. Von einem schen Schritte ist aber freilich unt
d der Herzog von N
tair auf zwei
Sitzung dem Tagsatzungs⸗ b Fluͤchtlinge aus der Schweiz einstimmig seine Wie wir diesen Morgen vernehmen, ist die von Frante gegen Basel⸗Landschaft angeordnete Sperre in der letzten . gaͤnzlich aufgehoben worden. in geleisteter Zahlung der Entschaͤdigungs⸗Summe, nicht fruhe; schah, liegt darin, daß der betreffende Bericht von der Gesig schaft zuerst nach Paris geschickt worden und erst von n dem Praͤfekten der Befehl zur Einstellung der angevorke Maßregeln zukommen mußte.
In der Baseler Zeitun 8 August ausgeschriebene patriotische Volks⸗Versammlung zuxh lenschwyl hat einen Vorgeschmack gegeben von dem, was mn kann in dem Schweizerischen Vaterlande aus diesem von ses Wuͤhlern veranstalteten Zusammentrommeln leidenschaftlih? Es waren ungefaͤhr 3— 400 Maͤnner sammelt, welche die oͤffentliche Stimme des Aargau's repräͤsene sollten. Vorerst trat auf die Buͤhne ein uͤbelberuͤchtigter Prite der juͤngsthin, als Luͤgner und Verleumder gescholten, die verlang nugthuung bei seinem eigenen Gerichte nicht zu erwirken vent⸗ Dieser bruͤllte uͤber Pfaffenthum und Franzosenthum, en alle Schweizerischen Helden aus dem Grabe hervor ung langte des Volkes Unterstuͤtzung fuͤr die Regierunge kraͤftigen Widerstand gegen fremde Einmischung. Die Na wenig geachteten Menschen hatte wenig Eindruck geme folgte Seminar⸗Direktor Keller, welcher mit einer ihm om Beredtsamkeit die Versammlung zut gen vermochte; als aber auch dieser des Unfugs der Geist und der pfaͤffischen Umtriebe gegen die Badener Arre waͤhnte, rief einer aus dem Gedraͤnge: 1t Dieser, als ein sogenannter Krautstirzler bekannt, wurden von Umstehenden ergriffen und mißhandelt, er fand aberh. bei einigen Gleichdenkenden, und jetzt erfolgte eine alle Pruͤgelei mit Faͤusten und Stoͤcken, wobei es tuͤchtige 3 Da die Krautstirzler sich in der M heit befanden, wurden sie von den Keller⸗Tannerschen Traba chlagen; jetzt trat einige Ruhe ein, und! verschiedenen Reden ging die Volks⸗Versammlung ungestzh A Uhr Nachmittags aus einander. Eine Adresse war zur Unntrich herumgeboten worden, die aber der Referent nicht zu sehen Der weitere Abschluß ward auf eine naͤchstens zu m staltende Schweizerische General-Versammlung in Reyden,N ton Luzern, verschoben, wo das gesammte Schweizerukst Zu der erwaͤhnten Versammlung hatn sch Luzernische und Aargauische Magistrate eingefunden, e d Andere, einer tuͤchtigen Tracht Pruͤgel sich aussetzten; auh Aargauischen Landammann Wieland hatte man zu einem sost losen und unbesonnenen Schritt verfuͤhren wollen, aber al kluͤglich zu Hause.“
Ueber das am 3. August gefeierte Fest der gelungenen, Basel⸗Landschaft r⸗Zeitung unter Anderem Folgendes, um ch „Auf einer le
Der Grund, warum dies,
hen, von denen bis
beziehen duͤrften. g liest man: „Die auf dol
indruck hervorge
er den gegenwaͤrtigen Um⸗ g Erspießliches zu erwarten. — Der vor einigen agen von der Tagsatzung gefaßte Beschluß in Betreff der Fluͤcht⸗ daß in dieser Woche alle großen versammeln. Instructionen
geregter Menschen. uge macht es noͤthig, Schweiz sich esen Punkt den Ge rden, so bedarf er, soll derselbe Rechtskraft erhalten, der Behoͤrden, und zwar reicht in diesem Falle e bloß einfache Majoritaͤt nicht aus, sondern es muͤssen sich bei Drittheile der Staͤnde dafuͤr aussprechen. — In den oͤst⸗ hhen Kantonen scheint die Volksstimmung den Beschluͤssen der cht ganz guͤnstig zu seyn und es daher zweifelhaft
eistimmung dieser
aagsatzung ni
machen, daß ihre großen Raͤthe ihnen beiträten. — Aus emlich zuverlaͤssiger Quelle wird behauptet, daß Baden auf die sänem Gebiete liegenden Guͤter des Zuͤrcher Klosters Rhei⸗ u Beschlag gelegt habe, mit der Erklaͤrung, den Ertrag der⸗ lben nur den rechtmäßigen Besitzern ausbezahlen zu wollen. han bringt diese Maßregel zunaͤchst in Verbindung mit der besagtes Kloster
genen volksthümlichen
en mit ihm! Ae
rwiderung, welche die Zuͤricher Regierung an fdessen Eingabe neulich erlassen hat.“
Gaunkien. Die Times enthaͤlt folgendes Schreiben aus San Se— „Durch die letzten offiziellen Mitthei⸗ ngen aus Santander erhalten wir die ziemlich unerwartete fachricht, daß der Karlistische Anfuͤhrer Gomez, der vor weni⸗ n Tagen sich auf dem Ruͤckzuge aus Asturien befand, mit ver⸗ arkter Macht, die jetzt auf 5000 Mann geschaͤtzt wird, wieder Der General Iriarte, Mili⸗ ir,Gouverneur von Santander, hat deshalb eine Verstaͤr⸗ g von zwei Spanischen Regimentern von der hiesigen arnison verlangt, ut vermindert Huͤlfs⸗Legion
gesetzt haben soll.
aus dem Felde ges Estian vom 10. Aug.:
nch jener Provinz zuruͤckkehre.
aussprechen soll. ein Regi⸗ Regiment Weigerung 0 Mann, laͤnger als ein Jahr zu dienen, so Am 8ten Nachmittags wurde Santander acht, die Constitution von 1812 zu proklamiren; da indeß die attonal⸗Garde erklaͤrte, sie werde jede weitere Bewegung dieser rt mit Gewalt unterdruͤcken, so hatte es hierbei sein Bewen⸗ n, und das Ganze endete mit einer vom Civil⸗Gouverneur lassenen Proclamation, worin der National⸗Garde wegen ihrer palitaͤt großes Lob gespendet und der uͤbrige Theil der Ein⸗ hneraufgefordert wird, die Sache der Koͤnigin und die jetzige Consti⸗ tion zu unterstuͤtzen. — Der Militair⸗Gouverneur von Santander hielt am 9ten die Nachricht, daß Cordova, der das Kommando E zur Ankunft seines Nachfolgers noch beibehaͤlt, am 8ten die orfer Sosillo, Vitorezlos, Carabeos und Celada de Mallantes, eübis drei Stunden von Reynosa, welches etwa elf Stunden in Santander entfernt ist, mit seiner Division besetzt hat. die Karlisten unter Gomez waren am 7ten in der Gegend von Prezo und Zerbera de Pisuerga, nur wenige Stunden von der ptellung Cordova's entfernt. General Evans ist wieder so weit rgestellt, daß er in dem Dampfboote „Comet“ eine kleine See⸗ ihrt hat unternehmen und den Obersten Wylde, der nach Pam⸗ long geht, bis Socoa hat begleiten koͤnnen.“
h leber das Hauptquartier und die Streitkraͤfte des Don eros giebt das vor kurzem in London erschienene Buch des ichael Burke Honan) eben so neue als interessante n geüsfe. Wir theilen in Nachstehendem dasjenige mit, was Nefasser uͤber die militairischen und administrativen Einrich⸗ gen der Karlisten sagt, wie er sie bei seinem Aufenthalt in gate beobachtet hat: „Ohate ist wegen seiner leichten Verbindung mit den Provinzen, een Mittelpunkt es liegt, von Don Carlos bald nach seiner An⸗ zum Aufenthalt gewählt worden. vertreiben und sich der die Landstraße nach Irun und herrschenden Anhöhen zu bemächtigen, wodurch die Verbin⸗ iscava abgeschnitten worden wäre, und 28. Oktober vorigen Jahres mit allen Ruppen einen Ausfall aus Vittoria, allein er wurde durch jurfickgetrieben und mußte abermals einsehen, daß er im Ge⸗ vo seine Kavallerie nicht agiren kann, sich durchaus nicht mit Die Engländer unternahmen, in g Vereinigung mit Cordova bewerkstelligen zu kön⸗ chzeitig eine Bewegung von Bilbao aus; sie wurden jedoch auf ihre frühere Stellung zurückgeworfen und endlich genö⸗ ach Santander zurückzuziehen und einen großen Umweg um Burgos und Briviesca, jenseit des Ebro, sicher zu so daß, nachdem in einer der früheren Proclamationen prah⸗ orden, daß die „hombres comprados'“, (feile Söld⸗ ud wann es ihnen beliebte, die Baskischen Provinzen nnten, die Engländer sehr froh waren, sich der Regie⸗ ampfböte bis Santander bedienen, und hinter d hne Kavallerie nicht vor geinnehmen zu können.
beharrliche hn mehr als t wie aufgeloͤst hn einigen Exaltados Allgemtn Schweize Begriff von dem dortigen Treiben zu geben: welche das Exil heißt, flatterten vonim gebrechlichen Buͤhne herab einige Fahnen und Eine angebliche Militair⸗Musik, welche alt⸗ elte bekannte Ghs r Buͤhne herꝛbt Akkorde trieben das schee Gebaͤlk aus einander. Im graͤulichsten Gesang krachte di man mußte eiligst stuͤtzen, doch die Saͤnger bruͤllten unge fort. Ein Mensch, mit zottigen, schwarzen, uͤber die Auger ahn, trat nun vor und schrie mit Geberde: „Maͤnner von Basel⸗Landschaft, stimmt an das „„Nein, vor dem aufgesteckten Hut, du M Nun brach das Geheul los, und erstarb bei der vierten Strophe. auf und predigte in den heftigsten Ausdruͤcken die Liestaler Regierung. „„wie man im Sinn hat, uns die so sauer erwor wieder zu stehlen, diesmal ist's die N es versucht, darum haben sie auch ein so elendes Ger lassen, darum nur eine einzige Trommel schicken moͤgen, I wir wissen, wie wir daran sind. Raͤthe von Basel⸗Landschaft in die Baͤder t doch wir keine Badereisen, denn jetzt ist der Tag d Unabhaͤngigkeit zu kaͤmpfen; w u. s. w. Warum ist uns der Land zwei Jahren schuldig ꝛc. ꝛc.? r nu Hr. E. Frei recht gethan habe, allein nicht zu d rischen Nachtschmaus zu gehen, zu welchem ganze Tagsatzung und auch ihn eingeladen, (Alle thun es und bringen dem Frei nun ferner glaubt, daß es uns schmaͤhlich sey, ge raths⸗Sitzungen zu dulden; der hebe die Hand auf Waͤhrend er so gegen die Regierung s er vor vier Jahren Treue geschworen, er stand, zusammen; schnell hielt er sie as helfen mir diese Fahnen, wenn Nachdem trat der saure Koͤlner Freiheit sey mit den Deutschen Fli ach er von Sackpatrioten und
Stelle im Walde,
Siegeswedel. b Nili 1 Zunft der Kesselflicker geworben schien, spi hauer und wechselte ab mit einem von de
den Maͤnnerchor. Die falschen
den Haaren, Namens
oͤrder⸗Angesicht u. sn wurde jedoch allmalig schte Nun trat Rahn 1.
„„Ich weiß wohl““, fing 0
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ir wollen jene schon waschen rath noch die Rechnungen, nun von euch glaubt,
1 Um ihn aus om hochvertll
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ag jwischen Navarra und 8
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worden. Dann spr stand aber unter Letzteren nicht tribuni ple lerie, auf welcher der Poͤbel dem Landr schrie er dem Volk, in Bezug auf sei „„Wie lange wollt ihr noc nernen Esel herumreiten, wie ein blinder auf Freiheit und durften sien die versprochenen Gesetze, Darauf sprach er v— der Schweiz zum Ausland, au
; nannte die
Volkstribunen, zbis, sondern die ath zuhoͤrt. herige Ver an „die Provinzen gänzlich em Strome in den Niederungen, wohin eine
voll Zorn zu: Zorn 3 zudringen w
agen darf, nit Recht erwarten, 6 wo die Verbesserungen des on der schmaͤhlich ch von den Fort Tagsatzung
*) The court and
wesens?““ camp of Don Carlos; being the results of a
ne Provincos and parts of Catalonia etc. —
bnet ondon, 1836 Protestation einzelner! Pfe
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Der Weg nach Ohäate ist schmal und morastig; aber das Thal, durch das er führt, ist von eben so malerischen Bergen begränzt, wie das, welches wir so eben verlassen hatten; auch war das Lan gleich gut angebaut. Wir begegneten zwei oder drei Courieren, die mit Depeschen abgingen, und wenigem Militair, allein nichts deutete dar⸗ auf hin, daß die Straße zu der Residenz eines Fürsten führe, der auf die Rechte eines Köͤnigs Ansprüche macht. Etwa auf dem hal⸗ ben Wege trafen wir auf zwanzig Reiter, an deren Spitze ich den Infanten, Don Sebastian erkannte, der am vorhergehenden Tage heimlich über die Französische Gränze herübergekommen und nun, nach dem Gebrauche der Königlichen Familie in Madrid, von der Leibwache begleitet war, die dort aus allen jungen Granden besteht, hier aber aus den Vornehmsten der Provinz gebildet wurde, die sich selbst equipirten und ohne Sold dienten. Der In⸗ fant hielt bei unserer Aunäherung still, begrüßte uns auf die freundlichste Weise und erkannte Einen unter uns, den er früher oberflächlich gekannt hatte. Der Infant setzte dann seinen Ritt fort, während sein ganzes Gefolge uns durch Abnehmen der Hüte grüßte und uns mit vieler Höflichkeit behandelte, gleichsam um uns von neuem zu überzeugen, daß, wenn Don Carlos auch bei seinen An⸗ sprüchen nicht das Recht auf seiner Seite habe, er doch von einigen der edelsten Spanier umgeben sey, die seine Forderungen unterstütz⸗ ten. Endlich erblickten wir den Kirchthurm auf dem Berge und näaͤ⸗ herten uns allmälig der Stadt, die einem Fürsten zum Aufenthalt dient, der gleich liebenswürdig ist im Glück, wie im Unglück und des⸗ sen Charakter nicht den mindesten Flecken hat. Die Sicherheit, in der er hier lebt, geht namentlich daraus hervor, daß durchaus keine Be⸗ festigungswerke errichtet worden sind; ja der äußerste Posten stand erst am Anfang der Hauptstraße. Hier fanden wir ein Dutzend Soldaten mit grauen Ueberröcken undrothen Beinkleidern, wie die Franuzösische In⸗ fanterie, aber wir wurden nicht angerufen, auch fragte man nicht nach unseren Pässen, und wir gelangten ungehindert bis in die Mitte der Stadt; hier erregten wir die Neugier des Volkes, und die Soldaten, welche sich herbeidrängten, um uns zu sehen, erschöpften sich in Muth⸗ maßungen über die Ankunft von drei Engländern, deren einer ein Ober⸗Offizier seyn mußte, weil er über dem Militair⸗Rocke eine Schärpe trug, die in ihren Augen die Faga eines Brigadiers war. Mehrere Offiziere kamen auf uns zu; Einige trugen die Uniform der Garde, Andere die Samara, Alle aber jene höchst zierliche runde Mütze, welche diesen Provinzen eigenthümlich ist. Die Soldaten wa⸗ ren meistentheils in grauen Ueberröcken und rothen Beinkleidern; Einige trugen jedoch die gewöhnliche Jacke des Landes und Beinkleider von ver⸗ schirdener Farbe. Wir ritten nach dem großen von Don Carlos bewohn⸗ ten Hause,welches eine Seite des kleinen Platzes einnimmt, und Einer von uns begab sich zu dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Santa Cruz, den er kannte, während wir zu Pferde blieben, bis uns eine Wohnung angewiesen wurde. Unser Freund kehrte mit einem der Adjutanten des Ministers zurück, der uns im Namen desselben bewillkommnete und beauftragt war, uns Quartier zu verschaffen. Wir wurden endlich in dem Hause einer artigen alten Dame unter⸗ gebracht, die uns drei einzelne Kabinette und ein hübsches Gesell⸗ schaftsjhimmer einräumte. Sie äußerte, wir möchten das Haus als das unsrige ansehen, da es eine zu große Ehre für sie sev, die Freunde des Don Carlos, den sie ihren König nannte, bei sich aufzunehmen; auch lud sie uns zu Tisch ein, was wir natürlich ablehnten, da wir hörten, daß seit kurzem hier ein Kaffeehaus eröffnet worden sey, wo man zu Mittag speisen könne. Mehrere Offtziere besuchten uns und boten uns ihre Dienste an, und wir wurden von ihnen vor das Schloß und die Straßen entlang geführt, zur großen Erbauung des Volkes von Onate und der einheimischen Damen, denen unter der Menge bärtiger und bleicher Cupido's, die sie seit den letz⸗ ten sechs Monaten zu sehen gewohnt waren, ein John Bull mit ro⸗ then Wangen und ohne Schnurrbart ein auffallendes Schauspiel war. „Die Staͤdt ist gut und ziemlich freundlich gebaut, und einige Häuser, die ich betrat, waren nicht nur geräumig, sondern selbst schön; auch hat der Ort einen öffentlichen Spaziergang und eine hohe Schule und, vor Allem, am 5. Dezember warmen Sonnenschein. Wir ruhten endlich aus, zufrieden mit Allem, was wir gesehen, und froh, daß wir uns entschlossen hatten, mit eigenen Augen uns von dem Zustande des Landes zu überzeugen und uns nicht mit den in London und Paris erhaltenen traurigen Nachrichten zu begnügen.
Bald nach unserer Ankunft kehrte der Infant Don Sebastian von seinem Ritte zurück; die Schloßwache trat in derselben Weise wie in Madrid unters Gewehr, die Hörner bliesen einen Marsch und die Trommeln wirbelten jenen entsetzlichen Zapfenstreich, der, mit Ausnahme der Britischen Armee, überall üblich ist. Jeder Tambour suchte so stark zu trommeln, wie er nur fonnte, wobei er nicht von Querpfeifen begleitet wurde, wie sie in den Musik⸗Chören einiger Englischen Regimenter gebräuchlich sind. Die armen Trommelschlä⸗ ger sind schlecht und nicht gleichmäßig gekleidet; der Tambour⸗Major selbst schien mir der unbedeutendste von allen, die ich bisher gesehen. Die höllische Musik wurde indeß mit aller denkbaren Schnelligkeit fortgesetzt und der Tambour⸗Major behielt dabei den gehörigen Theil jener Gravität, die für Männer seines Standes, so wie für junge Doktoren und Diplomaten unerläßlich ist.
8. Die Militair⸗Musik des Don Carlos entschädigte indeß unsere Ohren für das, was sie gelitten; denn während er und der Jufant dinirten, stellte sich ein Musik⸗Chor auf dem Platze auf und trug Stücke aus den beliebtesten Opern und patriotische Lieder weit besser vor, als manche der im Englischen Dienste besindlichen. Wir hatten wohl gehört, daß Don Carlos ziemlich gut eingerichtet sey, allein wir erwarteten nicht, ihn mit Allem versehen zu finden, was zu einem kleinen Hofe gehört, mit einem Gefolge von Edelleuten und selbst mit dem Luxus eines guten Musik⸗Chors. Ich gab mein Erstaunen hierüber zu erkennen; man erwiderte mir jedoch, ich möchte dies nur noch versparen, denn es gebe noch mehr zu sehen und zu bewundern.
Wir wurden zunächst von einem hübschen Englischen Burschen angeredet, der bei einem Ausfalle aus Bilbao gefangen worden war und sich im Dienste des Generals Marotto befand. Er erzählte uns, daß er sich ganz glücklich fühle, und daß noch zwanzig seiner Lands⸗ leute, die von den Christinos desertirt wären, sich in Onate befän⸗ den, wo sie Dienste genommen hätten. In der That erfuhren wir noch an demselben Tage, daß diese unsere Landsleute eine Bittschrift an Don Carlos gerichket hätten, worin sie ihn ersuchten, sämmtliche Engländer, die theils von den Christinos zu ihm übergegangen, theils als Gefangene sich entschlossen hätten, bei ihm Dienste zu nehmen, in ein Bataillon zu vereinigen und das Kommando desselben einem Englischen Offizier zu übergeben. Sie versprachen treu und redlich zu dienen und gleich Männern von Ehre, die von der Hunde⸗Jusel gekommen, zu fechten.
Eine Mahlzeit war jetzt unser nächster Gedanke. Wir gingen deshalb nach dem Kaffceechause, wo wir freundlich empfangen wurden. General Pinheiro, ein Portugiese, sandte uns zwei Flaschen alten Weines unds-wir tranken auf das Wohl Alt⸗Englands, so wie derer, die wir lieben und die uns lieben. Als wir nach der Rechnung frag⸗ ten, erwiderte man uns, wir hätten nichts zu entrichten; als Fremde und Freunde des Don Carlos wären wir willkommen, und das Beste, was das Haus darzubieten vermöchte, stände uns zu Diensten; allein wir wollten weder auf Kosten des Jufanten noch der gastfreundli⸗ chen und liebenswürdigen Dona Madalena diniren und drangen also in sie, uns einen Preis anzugeben, den wir sie anzunehmen nöthigten.
Ich glaube, die Spanier wohl zu kennen, um solche Dienste, die sie aus gutem Herzen und freiwillig leisten, von denen unterschei⸗ den zu können, die nur eine Folge der Höflichkeit oder der Rothwen⸗ digkeit sind; und ich muß bekennen, daß die Aufuahme, welche wir in Onate fanden, durch achtbare Motive vorgeschrieben wurde und daß das Volk uns wirklich gewogen war, weil es uns für Freunde des Don Carlos hielt, indem man Einen von uns mehrmals im Hauptquartier gesehen hatte.
Da der Tag nach unserer Ankunft ein Sonntag war, so war es in Onate lebendiger als gewöhnlich, und das Militair sowohl, als die Damen hatten ihren schönsten Schmuck angelegt. Ich will nicht be⸗ haupten, daß erstere eine Musterung im Hyde⸗Park aushalten wür⸗ den, allein ich verbürge mich mit meinem Ehrenwort für die hübschen Gesichter und Füße der Damen. Sie waren alle schwarz gekleidet,
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mit der Mantilla und dem Diadem, welche die Spanierin so wahr haft anmuthig zu tragen weiß, und ich war erfreut, zu sehen, daß die Neuerung mit den Franzoͤsischen Hüten, die in Madrid so furcht bare Umwälzungen erzeugte und welche die dort wohnenden lieblichen Andalusierinnen in trübselige Brünetten verwandelte, den Rational⸗ Geschmack in diesen Provinzen nicht zerstört hat. Die Anhänglich⸗ keit der Frauen an ihren Fächer und Spitzen⸗Schleier ist eben so lo⸗ benswerth, wie die der Männer an ihre Fueros.
Don Carlos hörte die Messe in der Kirche, und alle Schönen wohnten seinen Andachtsübungen bei. Alle knieten auf dem kalten Pflaster, und eine Jede hatte eine angezündete Wachskerze vor sich, was in dem langen dunklen Gange der Kirche einen eigenthümlichen Ich konnte die Bedeutun fahren; doch war es wohl der Tag eines Lieblings⸗Heiligen, und die Lichter wurden ihm zu Ehren angezündet.
Die Kirche von Ohate ist groß und schön, der Altar mit starken, künstlich gearbeiteten und vergoldeten Säulen geschmückt, und die Messe wurde mit einem für eine so kleine Stadt merkwürdigen Pomp gehalten; doch mißstel mir die lange Predigt eines wohlbeleibten Geistlichen, der seine Lungen erschöpfte und zugleich unsere Geduld
Anblick gewährte. dieser Feier nicht er⸗
„Ich glaube, hier bemerken zu müssen, daß man in England die Vorliebe des Don Carlos für die Kirche ganz falsch beurtheilt, und daß er keinesweges ein Freund des Mönchswesens ist, vielmehr die Ueberzeugung hegt, daß sie in unseren Tagen völlig unnütitz sind. Er ist gewissenhaft und religiös, aber nicht bigott, und macht einen scharfen Unterschied zwischen den Weltgeistlichen und den trägen In dieser Gesinnung ist er noch mehr durch die geringe Theilnahme bestärkt worden, welche die Mönche ihm in seinem Un⸗ glück gezeigt haben; er soll, obgleich er dies in seiner Lage nicht offen aussprechen darf, doch die von der Regierung der verwittweten getroffenen Maßregeln, — National⸗Gebrauch nicht ungern sehen und er hofft, noch zeitig genug in Madrid anzu⸗ kommen, um das, was Andere gesäet, ärndten zu können. bereits früher bemerkt, daß die Mönche sich erst dann für Don Car⸗ los erklärten, als die Mordbrennereien Rodil's und das Blutbad in Madrid sie überzeugten, daß es um sie geschehen seyn würde, falls das liberale System fortdauern sollte; gleichwohl ist, obgleich ihre Existenz auf dem Spiele steht, der Beistand, den sie dem Don Carlos geleistet haben, höchst unbedeutend. Mönche sich in seinem Gefolge befinden, und auf dem Wege von Irun nach Ohate sah ich nur einen Mönch und einen anderen hier — nämlich den wohlbeleibten Geistlichen.
Es ist erstaunlich, wie falsch man in England unterrichtet is Während Jedermann daselbst glaubt, daß die Karlisten vernichtet sind und nur hinter Felsen oder auf den Gipfeln der Berge sich zu zeigen wagen, sind sie seit dem Juni des vorigen Jahres im unbe⸗ strittenen Besitz der Provinzen; dagegen wagen die Christinos uur in großen Massen, mit hinreichender Kavallerie und auch dann nur in der Ebene zu erscheinen, und während Jedermann versichert, Don Carlos sey von Mönchen umgeben und singe den ganzen Tag Psal⸗ men, hat er keinen anderen Geistlichen bei sich, als seinen Beichtva⸗ ter — einen munteren, wohlbeleibten Priester, der dem Wein und dem Scherz nicht abhold ist, aber die Mönchskutte und die Zelle von ganzem Herzen verabscheut.“
übermäßigen zu verwenden,
So viel ist gewiß, daß keine
Inlan
Berlin, 23. Aug. Auch in Bunzlau wurde am 17ten d. auf Veranlassung des dortigen Buͤrgermeisters, Justizraths Lo⸗ renz, die Gedaͤchtnißfeier des 50 jaͤhrigen Todestages Friedrich's II. im Sessions⸗Zimmer des Rathhauses festlich begangen. Es nah⸗ men an derselben unter Anderen auch fuͤnf Veteranen der in Bunz⸗ lau garnisonirenden beiden Abtheilungen der 9ten Invaliden⸗Com⸗ pagnie, so wie 13 andere Personen Theil, die noch unter dem großen Koͤnige gedient und gefochten oder unter seiner Regierung den Buͤrgereid geleistet hatten. Im Saale waren die Bildnisse des Verewigten und des jetzt regierenden Koͤnigs Majestaͤt, mit Blu⸗ Die Fest-Rede hielt der Pastor Zu Mittag wurden die obenerwaͤhnten Veteranen des Preußischen Heeres und der Buͤrgerschaft zu einem Mahle ver⸗ sammelt, und außerdem soll noch jeder der Beduͤrftigeren unter ihnen ein von der Stadt⸗Verordneten⸗Versammlung bewilligtes Geld-Geschenk aus der Kaͤmmerei⸗Kasse erhalten.
— Seit dem Aljäaͤhrigen Bestehen des hiesigen Koͤnigl. medizinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts haben 1979 Zoͤglinge ihre Ausbildung in dieser Anstalt erhalten. sen sind 1545 in den Koͤnigl. Militair⸗Dienst als Aerzte abge⸗ gangen, 228 sind anderweitig ausgeschieden und 48 gestorben. Der gegenwaͤrtige Bestand des Personals ist 99 Zoͤglinge, 4 Vo⸗ lontairs und 64 attachirte Compagnie⸗Chirurgen. — Bei der Koͤnigl. medizinisch⸗chirurgischen Akademie fuͤr das Militair ha⸗ 2. August 1811, wo dieselbe gestiftet wurde, bis August dieses Jahres uͤberhaupt 516 junge Leute studirt. Von diesen sind 317 als Chirurgen in den Koͤnigl. Militairdienst und 48 als Zoͤglinge in das Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut einge⸗ treten, 100 wurden, vor beendigter Ausbildung, aus verschiedenen Ursachen entlassen, und 7 starben. der Studirenden betraͤgt hiernach 44.
— Der hier bestehende Frauen- und Maͤdchen⸗Verein zum Dank fuͤr die Siege bei Groß⸗Beeren und Dennewitz ließ heute, als am Jahrestage der Schlacht bei Groß⸗Beeren, eine Anzahl Vaterlands⸗Vertheidiger festlich bewirthen. dem mit Laubgewinden geschmuͤckten Garten des ehemaligen Kemperschen Lokals, vor dem Potsdamer Thore, errichtet und zaͤhlte 100 Couverts; am obersten Ende derselben erhob sich die Buͤste Sr. Majestaͤt des Königs. Gegen 1 Uhr wurden die Gaͤste von den Toͤchtern des Vereins paarweise zu fuͤhrt, worauf der Superintendent Pelkmann eine auf die Feier des Tages bezuͤgliche Rede hielt. 6. September, als am Jahrestage der Schlacht bei Dennewitz, stattfinden.
— Am z3ten d. M. feierte die Friedens⸗Gesellschaft von Westpreußen in Danzig ihren Stiftungstag und freute sich ihres zwanzigjaͤhrigen Bestehens und ihrer guͤnstigen Erfolge. Nach der von derselben oͤffentlich abgelegten Rechnung hat sie Verwaltungsjahre 183 316 13 Stipendiaten mit 1062 Rthlr. Von denselben sind 5 aus Danzig, 2 aus Thorn, 1 aus Graudenz, 1 aus Marienwerder, 1 aus Elbing, 1 aus Marienburg und 2 aus der Elbinger und Marienburger 5 setzen ihre Studien in Koͤnigsberg fort, 5 in Berlin, 2 bilden ihr Talent in Wien und Duͤsseldorf aus, und Am Ende des vorjaͤhrigen Ver⸗ llschaft in Dokumenten 16,400 Mit Einschluß dieses baaren Be⸗ sjahre 183 613 1622 Rthlr., gegenwärtig
men geschmuͤckt, aufgestellt.
ben seit dem Der gegenwaͤrtige Bestand
Die Tafel war in
Ein aͤhnliches Fest wird am
15 Sgr. unterstuͤtzt.
Niederung.
1 befindet sich noch in Danz waltungs⸗Jahres besaß die Rthlr. und baar 264 Rthlr. standes war die Einnahme im Verwaltun Rthlr., die Ausgabe betrug uͤberhaupt 110 ist also ein Bestand in Dokumenten von 16,400 Rthlr. und in baarem Gelde von 514 Rthlr. verblieben. — Man schreibt aus Breslau: „Wie gern sich der schöne Sinn fuͤr Wohlthaͤtigkeit auch in der Provinz Schlesien aͤußert, wird, außer den bedeutenden Stiftungen, aus den Er⸗ traͤgen der Kirchen⸗ und Haus⸗Kollekten sichtbar. Der Ertrag der fixirten Kollekten stieg in den verflossenen fuͤnf Jahren fort⸗ Im Jahre 1831 kamen auf diese Weise 47
70 Rthlr.,