1836 / 236 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

im Jahre 1835 aber 5260 Rthlr. ein. der Kollekte, welche Aber auch die unfixirten Kirchen⸗ und Haus⸗

sich der Ertrag gesammelt wird.

. . 8 2

Besonders verbesserte fuͤr arme Studirende ein⸗

Kollekten gewaͤhren bedeutende Unterstuͤtzungsmittel. In den

fuͤnf Jahren 1833 G13 in der Provinz gesammelt,

Gemeinden zuflossen, die außerhalb der

kam aber derselben in diesen

wurden vermittelst derselben 42,637 Rthlr. wovon 13,522 Rthlr. Instituten und

Provinz liegen. Dagegen fuͤnf Jahren auch aus andern Pro⸗

oinzen der Monarchie ein dort gesammelter Kollekten⸗Ertrag von 16,722 Rthlr. zu Gute, womit hauptsaͤchlich die bei den großen

Braͤnden in den Staͤdten Prausnitz, Brandbeschaͤdigten unterstuͤtzt wurden.“ Kuhhirt zu Rad schin im Regierungs⸗Bezirk Posen in seinem

nau verungluͤckten Unlaͤngst fand ein

Grottkau, Tost und Stei⸗

uchow bei Kroko⸗ Garten beim Pfluͤ⸗

gen in einem zerbrochenen Topfe 1578 Silbermuͤnzen verschiede⸗

ner Groͤße, meistens aus dem Jahre 1660,

17 Loth schwer sind.

die zusammen 5 Pfd.

8

Auf telegraphischem Wege ist folgende Nachricht hier einge⸗

gangen:

„In Folge eines Aufsta

wittwete Koͤnigin von Spanien G g Nach dem Eingange dieser Nachricht

nommen und proklamirt. ist der Abmarsch der fuͤr die

ndes zu San Ildefonso hat die ver⸗ die Constitution von 1812 ange⸗

Koͤnigin in Frankreich geworbenen

Huͤlfstruppen ausgesetzt worden.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Memoiren des Friede

Herzogs von Alkudia, Fuͤrsten von Bassano,

Cvoramonte vu. s. w.

nsfuͤrsten (Don Manuel Godoy), Grafen von

Wer auch Verfasser der vorliegenden Memoiren seyn möge: cinen reellen Dienst würde er seinem Helden erwiesen haben, wenn er die⸗

sen in dem schwierigen mußte, wenn Spanien jemals

ständigkeit und Freiheit gelangen sollte; der Gegenwart nur dadurch an,

Don Manuel Godoy’'s Na verschwinden. Eben deswegen geben, wie er eingriff und was

Problem auf

gefaßt hätte, das gelöst werden zu einem höheren Maße von Selbst⸗ denn Staatsmänner gehören daß sie die Zukunft vorbereiten. me wird nie aus Svaniens Geschichte nun sey uns erlaubt, genauer anzu⸗

durch sein Eingreifen geleistet wurde.

Unabhängigkeit und Freiheit waren durch den Ütrechter Frie⸗ densvertrag, mit welchem der Successions⸗Krieg schloß, für Spanien

in einem so hohen Hrade verloren gegangen, daß Bestimmung hatte, als unthätig zu bleiben, wenn

ierung keine and

ie es nicht entweder mit Frankreich,

daß seine weltliche Re⸗

oder mit England verderben

wollte. Dem ersten dieser Königreiche mit seiner Schaale, dem letz⸗

ten mit seinem Kern angehörig, war es glüc - leich dienen soll. Da nun dies unmöglich war, so müssen

Herren zu hieraus alle die Erscheinungen schichte von 1713 an namentlich die Apathie seiner

der Unglückliche, der zweien

erklärt werden, welche Spaniens Ge⸗

bis auf die gegenwärtige Zeit charakterisiren; Könige und der rasche Wechsel in den

nothwendig gewordenen Premier⸗Ministern, von welchen kein einzi⸗

ger die auf ihn gestellten Erwa

Gibraltar aus eine unwiderstehliche den Schleichhandel zu Hülfe nahm,

rtungen erfüllte. Indem Eugland von Macht auf Cadix ausübte und brachte es das Produkt der Me⸗

xikanischen und Peruanischen Bergwerke nach und nach in einem so

hohen Grade an sich, daß es,

nach Bourgoing, alljährlich mehr als

hundert Millionen harter Piaster bezog, um seine Fabriken und Ma⸗

nufakturen, vorzüglich aber seinen Ostindischen

der große Geldsummen nöthig

schichtigsten Kolonieen, wurde auf

land. Nun fehlte es zwar nich theil des Verhältnisses begriffen

England stand; ja, schon unter lipp fte Wiederherstellung der Territorial⸗Integrität, d. h. zur Wie⸗

würfe zur lung de dereroberung jenes verhängniß

andel zu beleben, machte. Spanien, im Besitz der weit⸗ diese Weise eine Kolonie für Eng⸗ t an Einsichtsvollen, welche den Nach⸗ 1, worin Spanien durch Gibraltar zu Philipp dem Fünften wurden Ent⸗

vollen Felsen gemacht, von welchem aus

Spanien in allen seinen gesellschaftlichen Bestrebungen gehemmt wurde.

Doch die rechte Stunde hatte

noch nicht geschlagen; und selbst Fer⸗

dinand des Sechsten Regierung ging vorüber, ohne daß Hand ans

Werk gelegt wurde.

Erst unter Karl des Drit auf glücklichen Erfolg dar; si Freiheitskriege gegeben. Spa

ten Regierung bot sich eine Aussicht e war in dem Nord⸗Amerikanischen nien spielte Anfangs den Vermittler

ünd machte sodann gemeinschaftliche Sache mit Frankreich, nicht, um den Nord⸗Amerikaneru die Freiheit erwerben zu helfen denn dies war nur allzu bedenklich wohl aber, um Gibraltar wieder zu ero⸗

bern und dadurch seine eigene gründen. 1

Svpaniern günstig; mit Hülfe Minorka wieder. Doch in der

terten die Kräfte W tung den Engländeru so viel geiegen war, went 1b wurde durch die Britische Fleite zweimal mit Schwimmende Batteriecn, von dem Cheva⸗ die Uebergabe der Festung entscheiden;

Wohlstandes bildete, Lebensmitteln versehen.

lier d'Argon erfunden, sollten

Unabhängigkeit von England zu be⸗

Mehr als jemals waren die Erfolge in diesem Kriege den der Franzosen eroberten sie die Insel

Unternehmung gegen Gibraltar schei⸗ Diese Festung, an deren Behaup⸗ weil sie das Fundament ihres

doch diese Batterieen warden durch die glühenden Kugeln, welche der

Britische Kommandant in ung zu Grunde gerichtet; und so g. frei wurde von nien sich gefallen lassen mußte noch länger zu tragen. Verhältnisses der Kirche zum dung; eines Verhältnisses, weltlichen Regierung war, zur Verbesserung

den Bestimmungen seines

Hiermit

eheurer Menge gegen sie abfeuern ließ, eschah es, daß, während Nord⸗Amerika Mutterlandes (1783), Spa⸗ „das Joch des Britischen Monopols aber stand die Fortdauer des alten

Staate in der allerengsten Verbin⸗ worin alles so sehr zum Nachtheil der

daß diese sich nicht den kleinsten Schritt des gesellschaftlichen Zustandes erlauben konnte,

ohne auf die Mißbilligung der heiligen Inquisition zu stoßen, deren

Bestimmung keine andere war, beschützen.

Unter Jahre 1783, nach dem

Unabhängigkeit der Nord⸗Amerikani

als

diesen Umständen überreichte der Minister Aranda, im Abschluß dfs harige Traktats (in welchem die

en Freistaaten anerkannt wurde)

seinem Souverain eine Denkschrift, worin er eine Sonderung Ameri⸗

den Vortheil der Priesterschaft zu

99232 1.“

kas von Spanien auf das Dringendste empfahl. Sein Gedanke war, daß Karl III. Meriko, Peru und Terrafirma zu drei unad⸗ häugigen Königreichen unter eben so vielen Spanischen Jufanten erheben möchte, welche dem Mutterlande nur vermöge einer tributai⸗ ren Anerkennung unterworfen seyn sollten; eine, Schöpfung, deren Wirksamkeit sehr bald aufhören mußte, während Ver⸗ kehr und gegenseitige Anhänglichkeit, blieben. Doch Karl III. war im Alter allzu weit vorgerückt, um auf ceinen so kühnen Gedanken einzugehen; die natürliche Folge davon aber war, daß die Lossagung der Rord⸗Amerikanischen Kolonieen vom Mutter⸗ lande, welche Aranda so bestimmt vorheesah, auf einem ganz anderen Wege erfoigen mußte. Und wir werden nun sehen, wie sie erfolgte.

Karl der Drilte beschloß seine peinliche Laufbahn im Jahre 1788. Sein Nachfolger war sein ältester Sohn, als König Karl der Vierte genannt. Spanischer Sitte gemäß war dieser Moͤnarch als Prinz von Alsinrien bis zu seinem vierzigsten Jahre von gjeder Theilnahme an den Verhandlungen des Staatsrathes, so wie überhaupt von al⸗ len Regierungs⸗Geschäften ausgeschlossen geblieben. Hierüber hatte sich in ihm eine ausschließende Vorliebe für die Jagd entwickelt. Was nu⸗ ter andern Umständen vielleicht ganzunschädlich war, haite durch den Lin⸗ tritt der Französischen Revolution den Charakter der Unschuld eingebüßt. Am⸗Tage lag, daß Spaniens politische Lage durch und durch verändert war, wenn es dem Zusammenhange Entsagen mußte, werin es bis dahin mit Frankreich gestanden batte. Dies fühlend, ließ Karl der Vierte, im Fortschritt der Franzüisischen Revolution, es nicht an sei⸗ nen Beinühungen fehlen, das Haupt der Bourbonischen Donastie (Ludwig den Sechzehuten) zu retten. Als ihm dies fehlgeschlagen war, fam es darauf an, eine solche Stellung zu gewinnen, daß man darin aushalten könnte; und da die Nathscheäge der alten Minister Karl's des Dritten dazu nicht ausreichten, so mußte eim Premier⸗ Minister aufgefunden werden, dem es nicht an Entschlossenheit zum Kriege fehlte. Die Wahl nun traf den Liebling der Köonigin, Don Manuel Godov, einen vier und zwanzisjährigen Edelmann, der bis⸗ her in der Robel⸗Garde gedient und durch seine körperlichen Vorzüge die Aufmerksamkeit des Hofes gefesselt hatte.

Um dem jungen, unerfahrenen Premier⸗Minister die nöthige Au⸗ torität zu verschaffen, begann man mit seiner Erhebung in einen he⸗ heren Stand; man machie ihn zum Herzeg von Alkudia. Der Krieg mit Frankreich blieb nun nicht länger aus, und wenn er, unterstützt von der Spanischen Geistlichkeit, in dem ersten Jahre nicht ganz un⸗ glücklich ausfiel, so rührte dies hauptfächlich von dem schwierigen Kriegs⸗Schauplatze her, auf welchem er geführt wurde einem Kriegs⸗ Schauplatze, auf welchem alles zum Vortheil der Spanier war. Doch schon im nächsten Jahre verwandelte. sich der von dem Spanischen Premier⸗Minister brabsichtigte Angriffs⸗Krieg in einen Vertheidiguͤngs⸗ Krieg; und da, von diesem Augenblick an, große Zerstörungen aller Art nicht ausbleiben konnten, so war es Zeit, auf die Wiederherstellung des Friedeus bedacht zu sevn. Die Franzosen hatten den Ebro überschritten und befanden sich auf dem Wege nach Madrid, als im dritten Kriegsjahre jener Vertrag zu Stande kam, den man den Friedens⸗Traktat von Basel nennt. Zwar führte derselbe für Spa⸗ nien keinen anderen Verlust herbei, als die Abtretung des Spanischen Autheils an der Insel St. Domingo; allein der Krieg. hatte nicht geführt werden koͤnnen, ohne die Spanische Staats⸗Schuld um 4 Milliarden 700,000,000 Realen zu vergrößern; und gerade hierin lag das Verhäugnißvolle der ersten großen Unternehmung des jungen Premier⸗Ministers, der jetzt den Titel eines Friedensfürsten er⸗

ielt. 1 Konnte es mit jenem Friedens⸗Traktate sein Bewenden haben? Die Direktorial⸗Regicrung Frankreichs war durch die Fortdauer des Krieges mit England allzusehr geängstigt, als daß sie nicht Alles hätte aufbieten sollen, um in Spanien einen Verbündeten zu erhalten. Sie betrieb also die Erueuerung des aufgehobenen Familien⸗Paktes und erreichte, wie man sagt, ihren Zweck hauptsächlich dadurch, daß sie dem zweiten Sohne des Königs von Spanien die Aussicht auf den Französischen Thron eröffnete, dessen Wiederherstellung ihr selbst nicht zweifelhaft war. Auf diese Weise wurde der neugeschaffene Friedensfürsi in einen Kriegsfürsten umgewandelt. Spaniens Kriegs⸗Erklärung gegen England erfolgte ohne Zeitverlust. Zie hätte aber ein Krieg mit Eugland anders als verderblich für Spa⸗ nien ausfallen können, da durch denselben aller Zusammenhang mit seinen Kolonieen unterbrochen und selbst der innere Verkehr des Landes aufs Wesentlichste gestört war? Es kam noch dazu, daß die Kriegskosten nur durch neue Anleihen besteitten werden konnten und daß keine Aussicht auf eine Beeudigung dieses unglückseligen Zu⸗ standes vorhanden war. Unter diesen Umständen wurden, bei allem Mangel an Oesfentlichkeit, die Urtheile über die Kurzsichtigkeit und den Leichtsinn des Friedensfürsten so laut und so allgemem, daß ihm schon zu Anfang des Jahres 1798 keine andere Wahl blieb, als seine Premier⸗Ministerstelle aufzugeben. Uebrigens hatte der Krieg mit England Spanitns Staatsschuld wiederum um 4 Milliarden, 286,007,263 Reaten vermehrt, und mit dem Auleihe⸗ System war es dahin gekommen, daß es nicht zum Stillstand gebracht werden durste, wenn nicht auf der Stelle ein Bankerott erfolgen „sollte. Das Sv⸗ stem des Friedensfürsten wurde also fortgesetzt, während man nicht aufhörte, ihn mit Vorwürfen zu überschütten. Er selbst, seit Jahr und Tag mit einer Tochter des Infanten Don Luis (Bruders Karl's 111.)

vermählt, blieb in Berbindung mit dem Hofe. 8

Hiermit endigen wir vorläufig unsere Bemerkungen über die Memoiren des Friedensfürsten. Sollten den beiden ersten Bänden, welche nur die sechs ersten Jahre seiner Verwaltung umfassen, wie es höchst warscheinlich ist, noch andere nachfolgen, so werden wir nicht unterlassen, zu zeigen, wie der 18 Brumaire und die Pichegrusche Verschwörung zu Aufang des Jahres 1804 zwar nicht den Absich— ten, aber doch den Mitteln des jungen und unerfahrenen Premier⸗Ministers, in dessen Händen Spaniens Schicksal ge⸗ legt war, nachgeholfen haben. Kein Staatsmann,

Spanischer dies läßt sich mit Zuverlässigkeit behaupten, hat den Abfall der Ame⸗ rikanischen Provinzen vom Mutterlande durch seine kurzsichtige Politik noch mehr befördert, als Don Manuel Godov. Ob dies mehr ein Unglück oder Glück für Spanien war, darüber kann nur die Zukunft ent⸗ scheiden; doch scheint die Zeit nicht fern, wo man, in großer Allge⸗ meinheit, darüber cinverstanden Civilisation jeder Fortschritt bediugt war in so argen Hindernisses, als in dem ungeheuren Kolonial⸗Besitze entbal⸗ ten war, den das sechzehnte Jahrhundert der Monarchie Philtpp's des Zweiten zugewendet hatte. .

Schließlich bemerken wir noch, daß von den Deutschen Ueber⸗

L1I

seyn wird, daß für Spaniens höhere der Fortschaffung eines

setzungen der Memoiren die des Herrn Dr. Ungewitter Buchhandlung von A. g. sowohl wegen des unverkennbaren Fleißes, womit sie als wegen der Zugabe der Bildnisse des Friedensfürsten, der Könst und des Königs, die einen höchst anziehenden physiognomischen gm schluß über den Inhalt des Werks selbst

(Berie erschen

Ltarbeitet!

W. Havn) uns als die vorzüglichste

geben. N

Meteorologische Beobachtung.

18306. 22. August Lusftdruc... Lustwärme... Thaupunkt.. Dunstsattigung Wetter.

Wolkenzug. Tagesmittel:

Morgens 6 Uhr.

335 08“ Par.

I-N.

+ 10,³9° R. 89 v„Ct. haloheiter.

Nachmittags

Nach einmali 2 Uhr. 1

Abends L.n Quellwärme 7,60 Flußwaärme 1490 Bodenwärme 12,80 Ausdünstung 0 1I272 Niederschlag o. Nachtkälte †+☚ 9 b A- 13,290 R... * 7,59 7. 68 G

324,52“ Par. + 114 0 R. + 0,2 9 R. 66 „Ct. heiter. W.

33 4,60" Par. + 16390 R. +. 7,3 0 R. 49 Ct. heiter. W. Par

W.

334 73

8

Anm! I ich.

02

p 8686 23. August 1836.

uo,ut t &ᷣald-Couzs-Zette,

e r l1 D) eu Fomnds-

Hn

0 Briet. 8

636

Fr. LC-our.

Rrief. Seld. 2F

Lt.-Scuuld-Sch. Pr. Engl. C9l. 30. Pramsch. d. Beeh Karm. ObLm I. C. Nm. Iur. Sch. do. Berl. Stadt-Ubi. Käyigsb. do.

Elbinger do.

Dauz. do. in Th Westpr Pfandbr. Grossh. Pos. da

., 21

21

[013„ 101 ⁄à

Ap. 193 ½ 100 ½

fefandbr. do. 1* 2 ½ Kur- u. Nenm. do 100 do. do. do 25 99 ½6 . Schlesische do. 16”9 KRückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Sold al marco Seue Ducaten Friedrichs'dor

102 ½à½ 1005⁄F½ 68 71b. 102 ½¼½ 2127 27₰

Hstpr 3 vomm.

619½

102 ¼ 87

225 ⁄¾ 18 ½

13 ½ 4

1033

TI“

Uiscounto

Vechzel- Cours.

Pr. C Brief.

Amsterdam do.

Ilamburg do.

London.

Wien in 20 Xr. . Augsburg Breslau.. Leipzig

Frankfurt a. M. W2ZZͥ.. Petersburg h1uu“

Kurz 2 Mt. Kurz Ait. Mt. Mt. Mt. Mt. t. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.

141 140 ¾ 151 G 150 6 23 ½ 80 ½¼ 102 ¼

991/ 102 ½

250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 130 Fi. 100 Rbl.

5

Niederi. 1, 2 /16

Passive 10 ¼H¼. Ausg. Sch.

Oesterr. 5 % Met. 104 lQ .

59 2. Br. 1 %

140. Br.

Preuss. Präm.-Sch. 62 ¼. 66 ⅛. 65 ⅛. 5 % Spaun. Anl. 32 ⅛.

5 % Rente pr. compt. 108. 90.

compt. 79. 90. Rente 321 9.

wirkl. Schuld 5511s6. 5 % Span. 31 ¾. Preuss. Präm.-Scn. 110 ¼.

Eassire 9 ⅛-

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. August.

5 % do. 103. RKam. Ausg. Schuld 15

Oesterr. Met.

10. Poln. Autwerpen, 17. August. Linsl. 11 ⁄⅞. Frankfurt a. M.D 20. August.

10315¼1 6. 4 % 100. 99772. 2

Passive

—0

Neue Aul. z

% 25 ¼. 25 c1. Bank-Actten 16290 1627. Partia. Loose zu 500 Fl. 114 ½.

2. 114 à¼. Loore zu 100 F do. 4 % Aal. 101. Br. Poln.

. 2. 2 ½ % Holl. 55 3¾, , Paris, 17. August.

1 90. tin cour. 109. —. 39, fin cour. 80. —. 5 % Neap. 100. 45. 5 % †. Neue Ausg. Sch. Ausg. Xä.

3 % Portus. 46 5.

Mittwoch, 24. Aug. Im Schauspielhause: Torquato

Koͤnigliche Schauspiele.

2* 8T

Schauspiel in 5 Abth., von Goethe.

Donnerstag,

25. Aug. Im Schauspielhause: Reocthte

chen, Feen⸗Oper in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen des vhc lon, von der Koͤnigl. Schauspielerin Fr. Krickebetg. Musti

Boyeldieu.

———

5— Koͤnigstaͤdtisches Theater. Mittwoch, von Nuͤrnberg. Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorze

4

l Ron Hof

er juͤngere Sohn.“ iens, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Hof⸗Theater zu Karlsruhe: 1 Agfang dieser Vorstellung ist um halb 7 U

24. Aug. Hinko, der Stadtschultheißenen

Mit freier Benutzung des Storchst (Dlle. Kitzky, s Gastrolle.) e hr.)

Markitta, a

Markt⸗Preise vom Getrxaide.

Berlin, den 22. August 1836.

Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 9 15 Sgr. und 1 Rthlr. 8 Sgr.;⸗Roggen ] Rihlr., auch 27 Sgr. große Gerste 27 Szr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafe

3 Pf., auch 19 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 1 10 Sgr. und 1 Rihlr. 5 Sgr.; Linsen 1 Rthlr. 2. Ir. und-1 Rthlr. 5 Sgr.

10 S.

Rihlr 20 Sgr., auch 1 ) Sgr., auch !

JIu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch! 20 Sgr. und 1 Rthir. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr 3 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 2 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rtblr. 10 Sgr.

Das Schock Stroh à Rtblr. 25 Sgr., auch 4 Rthlr.;

6X * ; -

ner Heu 1 Rt.

Sonnabend, den 20. August 1836. der em lr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur RH. Cottel.

Gedruct rei A. W. Hahl⸗

—————

Bekanntma

Bekanntmachung. des auf Stubbenkammer

Zur Verpachtung a Stubdnitz, Berger Kreises, Gasthauses, bestehend aus zw Stallgebaͤuden, nebst Hofraun von zusammen 17 Morgen 113

837 bis zum 1. Mai 1849

den 5. Oktober

äudes angesetzt, und koͤnnen

Stralsund, den 11. Auguf Koͤnigl. Preuß.

d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnigl. Forst⸗Referendar Herrn von Colmar m Secretariats⸗Lokale des hiesigen Regierungs⸗Ge⸗

enden Pacht⸗Bedingungen egr eingesehen werden. 1836.

Allgemeiner Anzeiger

verschifft werdende Saͤeleinsaat in Zukunft auf den Tonnen mit einem Stempel versehen werden soll, welcher in der Mitte die ins Kreuf gelegten Stadt⸗ in der schluͤssel mit einem daruͤber befindlichen Kreuze dar⸗ stellen, neben denselben aber den Namen „Riga“ und zwar also getheilt, daß auf der einen Seite die Sylbe „Ri!, auf der andern die Sylbe „ga“ zu lesen, und theils uͤber, theils unter diesen beiden Sylben die jedesmalige Jahreszahl, ebenfalls geiheilt, fuͤbren wird, so wird solches von dem Rathe der Kaiserlichen Stadt Riga zur allgemeinen Wissenschaft hiermit bekannt gemacht. Riga, Rathhaus, den 18. Juli 18360.

chungen.

belegenen Koͤniglichen ei Wohnbhaͤusern, zwei n, Garten und Wiese, Ruthen, von Ostern , ist ein Termin auf

auch daselbst die betref⸗

Regierung.

1 Bekanntm Da von auf desfallsigen Antrag des

dem Rathe der Kaiserlichen Stadt Riga Rigaschen Boͤrsen⸗Comité' die Anordnung getreffea worden ist, daß die aus Riga

a chun

h Thlrx. Diese koͤstliche

gestochene Bilder.

Iite Exemplar gratis.

Ad mandatum Ober⸗Secretair Tunzelmann. EKISe

Literarische Anzeigen. Die grdeeAltar, sbel

32 Lieferungen in Folio. 3 Der erste Preis à 16 sgr. hat aufgehoͤrt, bis Ok⸗

No expense is spared in adding

fuͤr die Preußische

tober d. J. gilt der von 21 sgr., spaͤter unabaͤnder⸗ alion of merit, and the utmost altention is hi-

Bibel erhaͤlt zur Zierde 82 von Meistern nach Raphael, Guido Reni, Correggloꝛc

Das Erste Heft liegt bei uns zur Ansicht. Wer uns 10 Abnehmer veeschafft, dekommt das

Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloͤßplatz Nr. 2. 8

British and French Subscription Librarz 13 Oberwol'’strafse, near the gHägerstralsc.

Dr. B. Behr. respectfully begs leave to acquaint lhe Public, that the calalogue of English books an- a supplement to ihe French has just been published and may be had, the entire library is carefully inspoc. ted, deficiencies supplied, and impertant worbs added every new Paubii-

ee

taatell. 1 the accomodation of sahseribers. Terms of Suhseriptian sor one year English. books 6 Thle. French Lo0bs 3

Th-

Literarische Anzeige.

Bei C A Eyraud in Neuhaldensleben ist so erschienen und inallen guten Buchhandlungen zu bh Gedichte von Karl Uschner. 8vo. Veli 1 cartonnirt. Preis 1 Thlr. In demselben Verlage erschien fruͤber: Skizzen von Julian,(Karl Uschner). 8vo. Broschirt. Preis 1 Thlr.. (Erzaͤhlungen und Phantastestuͤcke in⸗en mann’s Manier; in niebreren 371 üi

Abendzeitung,«.Gasellschfter, Alg

tur⸗Zeitung guͤnstig der ctheilt.)

1g

kreichert,

se- vit I8 bg

brem .

EEE“

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

2

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Herzoglich Braun⸗ weigischen Ober⸗Kammerherrn, Freiherrn von Marenholtz, Privat⸗Audienz zu ertheilen und aus seinen Haͤnden die signien des Herzoglich Braunschweigischen Haus⸗Ordens inrich's des Loͤwen entgegen zu nehmen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Pfarrer aliske zu Vertholdsdorf, Regierungs⸗Bezirk Breslau, den othen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist nach Pommern gereist. 1 hera Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. gjestaͤt des Koͤnigs) ist von Ems hier eingetroffen.

Dem Mechanikus C. Ventzke hierselbst ist unter dem 22. ust d. J. ein auf Acht hinter einander folgende Jahre, vom ge der Ausfertigung an gerechnet und fuͤr den ganzen Umfang Preußischen Staats guͤltiges Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung dargestell⸗

ten rotirenden Abdampf⸗Apparat, in sofern er in seiner

Zusammensetzung fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkannt worden ist, 8

heilt worden.

8

Angekommen: Der Koͤnigl. Hannoversch ister von Zastrow, von Hannover. 8

eitungs⸗Nachrichten 111G“

Rußland.

St. Petersburg, 17. August. Se. Maj. der Kaiser hen verordnet, daß, wenn auf einem in irgend einem Russi⸗ n Hafen vor Anker liegenden Kauffahrteischiffe auf eine un⸗ aubte Weise, oder an einem unerlaubten Platze, oder zu einer erlaubten Zeit Feuer gebraucht werden sollte, vom Schiffer everhaͤltnißmäßige Geldstrafe erhoben, demselben aber freige⸗ n werden solle, die Strafgelder von dem Schuldigen beizutreiben. e Strafgelder betragen: in Kronstadt 200 Rub., die bis zu 9 Rub. gesteigert werden koͤnnen, wenn man an einem gefaͤhr⸗ en Orte Feuer angemacht oder an Bord des Schiffes eine eemaschine geheizt hat; in den uͤbrigen Europaͤischen Hafen Rub., in den Asiatischen Haͤfen aber 20 Rub. Beim Ruͤck⸗ in dasselbe Vergehen waͤhrend desselben Jahres soll die Geld⸗ afe verdoppelt und das dritte Mal der Schiffer den Gerichten rgeben werden. Von der als Strafe erhobenen Geldsumme der Angeber den vierten Theil erhalten, der Rest aber an ‚Kollegium der allgemeinen Fuͤrsorge abgeliefert werden. Der Kriegs⸗Minister, General⸗Adsutant Graf Tschernitscheff, von seiner Reise nach dem Auslande hierher zzuruͤckge⸗ ot und hat die Leitung dieses Ministeriums wieder uͤbernom⸗ n, welches waͤhrend seiner Abwesenheit dem Chef der Kriegs⸗ dkanzlei, General⸗Adjutanten Adlerberg J., uͤbertragen war, n Se. Majestät der Kaiser fuͤr die erfolgreiche Verwaltung ses Amtes durch einen Tagesbefehl vom 12. d. Hoͤchstihre be⸗ dere Zufriedenheit zu erkennen gegeben haben. der General⸗Major Graf Gudowitsch, Adelsmarschall des vekaer Gouvernements, ist zur Belohnung fuͤr seine ausge⸗ hneten Dienste zum Geheimen Rath ernannt worden. Am 11. August starb hierselbst, nach mehrwoöͤchentlichem antenlager, der Dr. Robert Lenz, Adjunkt der Kaiserl. Akade⸗ der Wissenschaften, in einem Alter von 28 ½ Jahren. Ge⸗ en zu Dorpat den 23. Januar 1808, verlor er schon im 9ten hre seines Alters seinen Vater und verdankte seine moralische zbildung vor Allen der sorgfaͤltigen Erziehung seiner Mutter. beog die Universitaͤt Dorpat im Winter des Jahres 1825, n scch den theologischen Studien widmete. Von doͤrt ging nach Reval als Lehrer an der dortigen Domschule. Hier zog üühs Neigung, die bereits auf der Universitaͤt allmaͤlig die and gewonnen, ausschließlich zu philosophischen Studien binch im Fruͤhling 1831 begab er sich zur Fortsetzung seiner npn nach Berlin und beschaͤftigte sich ein Jahr vorzuͤglich ie Philosophie. Allein allmaͤlig zeigten seine Briefe, daß sei⸗ de hastiven Geiste die spekulativ⸗philosophischen Forschungen etzägten, und er begann, durch Professor Bopp veranlaßt rEnugier aus durch Herrn Akademiker von Fraͤhn aufgemuntert, erhanatumn des Sanskrits und der vergleichenden Sprachkunde * 1g Studium, dem er eifrig ergeben blieb bis an sei⸗ 1ig n Tod. Nachdem er eine Reise durch Deutsch⸗ d lit die Schweiz gemacht, und nachdem er in Berlin seine erarische Arbeit, die Lateinische Uebersetzung der Urxvasia, „Dichtuug Kalidasi's, mit einem Anhang kritischer Noten * vaum Druck befoͤrdert hatte, verließ er Berlin im F üfe Obiges Werk, welches Sr. Excellenz dem Mini⸗ ic, e Unterrichts, Herrn von Uwaroff, dedizirt säbers der Fün das Wohlwollen dieses Pflegers und Be⸗ etelungrg rientalischen Studien in Rußland, auf dessen scheil 88 von Sr. Majestaͤt dem Kaiser die Unterstuͤtzung dort die 2 zwei Jahre. in England zubringen zu koͤnnen, sergen GCegehaüften Schaͤtze der Sanskritsprache kennen ugen von beelassenen Manuskripte aus dieser Zeit tuͤdien ergab,; Eifer, mit welchem er sich diesen ersehnten tes in begat⸗ und in einem Briefe am Schluß seines Aufent⸗ rialien Fondon und Oxford sagte er, er hoffe, hier Ma⸗ ien fuͤr sein ganzes Leben gesamn e esen nur zu 910h zes Leben gesammelt zu haben. Es war ie Kräͤfte b chs geschehen, und beim Sammeln vergaß er, schonen zum Verarbeiten des Gesammelten. Nach

3

Ober⸗Zaͤger⸗

einem kurzen Aufenthalte in Paris zu demselben Zwecke, kehrte er im Juli 1835 nach St. Petersburg zuruͤck und ward hier im Oktober desselben Jahres zum Adjunkten der Kaiserlichen Aka⸗ demie der Wissenschaften gewaͤhlt. In demselben Jahre eroͤff⸗ nete er aus eigenem Antriebe eine Reihe von Vorlesungen uͤber Sanskrit und vergleichende Sprachkunde an der hiesigen Uni⸗ versität, wo er sich des Beifalls seiner Zuhoͤrer zu erfreuen hatte. Am Ende des Juni ward er von einem Nervenfieber befallen, und nach fast 5woͤchentlichem Krankenlager machte ein toͤdtli⸗ cher Blutverlust seinem kurzen, aber reichen Leben ein Ende. Auf seinem Krankenbette hatte er noch die Genugthuung, durch Se. Excellenz, Herrn von Uwaroff, einen Brillantring uͤbersen⸗ det zu bekommen, den ihm Seine Majestaͤt der Kaiser, als Zei⸗ chen der Zufriedenheit, fuͤr den „Apparatus criticus ad Urva- sium“ zu verleihen geruht hatte.

Das Schiff „Amerika“ ist am 27. Juli von einer Fahrt nach den Aleuten mit einer Ladung von Pelzwerk und anderen Artikeln zum Werth von 340,000 Rubel, fuͤr Rechnung der Rus⸗ sisch⸗Amerikanis chen Compagnie in Kronstadt angekommen. Bei sei⸗ ner Abreise befand sich in jenen Kolonieen Alles im befriedigend⸗

4

sten Zustande. 1b X

8

Paris, 18. Aug. Der Koͤnig beider Sicilien, der Prinz von Salerno und der Herzog von Nemours begaben sich gestern von Neuilly nach Vincennes, um das dortige Schloß in Augen⸗ schein zu nehmen und einem Artillerie⸗Manoͤver beizuwohnen. Man spricht von einem Besuch, den der Koͤnig beider Si⸗ cilien in Begleitung des Herzogs von Nemours dem Fuͤrsten von Talleyrand in Valengay abstatten werde.

Das Wahl,Kollegium zu Clermont, im Departement der Oise, hat am 14ten d. M. seinen bisherigen Deputirten, Herrn Legrand, der sich, wegen seiner Befoͤrderung zum General⸗Forst⸗ Direktor, einer neuen Wahl unterwerfen mußte, mit große Stimmenmehrheit wiedergewaͤhlt.

Der Moniteur theilt heute die beiden nachstehenden telegraphischen Depeschen mit: „San Ildefonso, 13. August 10 Uhr Morgens. Ein Militair⸗Aufstand hat die Koͤnigin⸗Regentin gezwun⸗ gen, heute fruͤh um 2 Uhr die Constitution von 1812 anzuneh⸗ men. In diesem Augenblick herrscht hier die vollkommenste Ruhe, und die Soldaten sind in ihre Kasernen zuruͤckgekehrt.“ „Madrid, 13. August 6 Uhr Abends. Die Nachricht von den Ereignissen in San Ildefonso faͤngt an, sich in Madrid zu verbreiten. Die oͤffentliche Ruhe ist noch nicht gestoͤrt. Der Minister⸗Rath ist versammelt.“ 1 Gestern Nachmittag war hier allgemein das Geruͤcht ver⸗ breitet, daß das Franzoͤsische Ministerium in Folge der sich ent⸗ schieden kundgebenden Meinungs⸗Verschiedenheit uͤber die In⸗ terventions⸗Frage aufgeloͤst sey, indem Herr Thiers nebst vier seiner Kollegen ausgeschieden waͤre. „Das Minister⸗Conseil“, sagt ein hiesiges Blatt, „in welchem jene Eroͤrterungen statt⸗ gefunden hatten, war gestern Vormittags von I! bis 1 Uhr ver⸗ sammelt gewesen. Um halb 4 Uhr fuhr Herr von Montalivet trotz seines kraͤnklichen Zustandes nach dem Schlosse; gleich darauf aber ließ man saͤmmtliche Miuister wieder zusammenberufen, um ihnen die mittlerweile eingegangene telegraphische Depesche aus San Ildefonso mitzutheilen. Dieses Ereigniß aͤnderte die Ansichten der Minister, die sich bis dahin zu Gunsten einer In⸗ tervention ausgesprochen hatten. Sie erklaͤrten, daß nun, da die Koͤnigin die Verfassung von 1812 angenemmen habe, kein Anlaß zur Einmischung mehr vorhanden sey, sondern daß man im Gegentheil die Huͤlfstruppen zuruͤckberufen muͤsse, damit Frankreich nicht einer revolutionairen Regierung seinen Beistand zu leihen scheine. Demzufolge nahmen die fuͤnf Minister ihre Abschieds⸗Gesuche zuruͤck, und Alles bleibt jetzt beim Alten.“ Das Journal des Doöbats bestaͤtigt diese Nachrichten in folgender Weise: „„Es scheint gewiß, daß sich seit 3 bis 4 Tagen sehr ernste Meinungs«Verschiedenheiten uͤber die Spanischen Angelegenheiten im Schoße des Kabinets kund⸗ gegeben hatten. Die beiden im Laufe des gestrigen Tages ein⸗ gegangenen telegraphischen Dexe chen aber haben denselben ploͤtz⸗ lich ein Ende gemacht, und man versichert, daß sogleich durch den Telegraphen der Befehl nach Bayonne ergangen sey, den Abmarsch der fuͤr die Fremden⸗Legion bestimmten Verstaͤrkungen auszusetzen.““ Man sieht also hieraus, daß jene beiden tele⸗ graphischen Depeschen der Spaltung im Kabinette ein Ende ge⸗ macht haben. Da aber das „Journal des Debats“ seit einiger Zeit wieder das Organ des Kabinettes geworden ist, so muß man aus der obigen Anzeige auch schließen, daß die Regierung, die sonst gewoͤhnlich Uneinigkeiten im Kabinette zu verheimlichen sucht, es diesesmal im Gegentheil gern sieht, daß das Publikum davon Kenntniß erhaͤlt. Es ist klar, daß das Kabinet der Tui⸗ lerieen sich ür den Augenblick von dem Englischen Kabinette getrennt hat. Denn nicht allein hat man mit der Organisation der neuen Legion inne gehalten, sondern es scheint auch, daß man die ganze Fremden⸗Legion aus Spanien zuruͤckberufen werde. Die Englischen Truppen sollen sich dagegen, nach der Erklaͤrung des Lord Palmerston, nicht um die Form der Ma⸗ drider Regierung bekuͤmmern. So lange die Patrioten Isabelle 1I. und die Koͤnigin Christine als Regentin anerkennen, sollen die Englaͤnder gegen Don Carlos kaͤmpfen; dies geht we⸗ nigstens deutlich aus den Worten des Englischen Ministers her⸗ vor. Nach der Lage der Parteien aber ist es wahrscheinlich, daß die Nord⸗Armee sich bald aufloͤsen wird, und dann werden die Englaͤnder das Gewehr im Arm in Spanien bleiben und unter Neutralitaͤts⸗Erklaͤrung den Ereignissen zuschauen. Zu wuͤnschen waͤre, daß die Franzoͤsische Regierung diesem Beispiele folgte und die Fremden⸗Legion in Spanien ließe, um die Englaͤnder zu verhindern, sich, unter Benutzung der Umstaͤnde, alles Ein⸗ flusses in jenem Lande zu bemaͤchtigen. Es ist jetzt, nach den Ereignissen in San⸗Ildefonso, nicht schwer vorauszusehen, daß die Hauptstadt und alle Provinzen vorlaͤufig die Constitution

rizschen ein patriotisches Ministerium, von Mendizabal praͤsi⸗ dirt, treten wird. Aber schwerlich duͤrfte man sich verstaͤndigen, wenn es sich darum handeln sollte, die Verfassung von 1812 zu reformiren; das wuͤrde wahrscheinlich der Augenblick neuer und schrecklicher Verwickelungen werden. Obgleich nun desinitiv be⸗ schlossen zu seyn scheint, der Koͤnigin Christine die Intervention nicht zu bewilligen, so glaubt man doch, daß die Zahl der Trup⸗ pen, die die Observations⸗Armee an den Pyrenaͤen bilden, be⸗ deutend vermehrt werden wird. Der Minister⸗Rath ist heute wieder versammelt, und es sind schon fruͤh am Morgen Couriere nach London und Berlin abgesandt, wahrscheinlich um die von der Franzoͤsischen Regierung ergriffenen 8 zu verkuͤnden.“ Es scheint (sagt das Journal du Commerce), daß die Bewegung von San⸗Ildefonso durch die Division des Generals Soria entschieden worden ist. Letztere hat naͤmlich, nachdem sie einen Sieg uͤber den Karlistischen General Basilio Garceia da⸗ vongetragen hatte, ihrem Chef zum Trotze, die Constitution von 1812 proklamirt; dieses Beispiel wird wahrscheinlich die Trup⸗ pen, die die Koͤnigl. Residenz von La Granja bewachten, mit fortgerissen haben. F Der Gazette de France geben die ohigen beiden telegra⸗ phischen Depeschen zu folgenden Bemerkungen Anlaß: 39 sehen wir also die Koͤnigin Christine in dee eg Lage, in wel⸗ cher sich Ferdinand VII. befand: sie ist die Gefangene eines Mi⸗ litair „Aufstandes. Die Revolution hat in Spanien rasch ih⸗ ren Gipfel erreicht. Die Anerkennung der Verfassung von 181: eitens der Koͤnigin, macht auf einmal den innern und Verwickelungen ein Ende, die noch den Sieg des Don Carlos vorzoͤgern konnten. Die Revolution und die Legitimität ehen jetzt gerade gegenuͤber: die eine, geschwäͤcht durch die ehlek des Juste⸗milieu, das erfolglos alle Huͤlfsquellen des Lan⸗ es erschoͤpft hat, die andere in demselben Maße verstaͤrkt. Die roklamirung der Verfassung von 1812 wendet der Legitimitat lle gemaͤßigten Maͤnner der constitutionnellen Partei zu. Wie die Sachen jetzt liegen, kann der Kampf nicht mehr von Dauer seyn; die Revolutions⸗Maͤnner werden das Feld nicht lange

Man glaubte, daß in Folge der heute publizirten telegra⸗ phischen Depeschen die Spanischen Papiere an der Börse be⸗

und darunter gefaßt. Indessen wichen jene Papiere nur bis 30 und hoben sich zuletzt sogar wieder auf 31.

Sinem in dem „Journal des Débats“ befindlichen Schrei⸗ ben aus Cadir vom 5ten d. zufolge, ist die Regierungs⸗Junta daselbst am 2ten d. Abends installirt worden und hat in ihrer

tion an das Volk zu erlassen, um ihm die Installirung der Junta und ihren festen Entschluß, das constitutionnelle System bis auf's aͤußerste (a todo trance) zu vertheidigen, anzuzeigen 2) den vesfe politico zu bitten, daß er die noͤthigen Maßregeln ergreife, damit die Wahlen zur Bildung des Ayuntamento spaͤtestens am 4ten d. M. beginnen koͤnnen; 3) alle Aypun⸗ tamiento's der Provinz aufzufordern, der Bewegung zu folgen und Kommissarien zu senden, damit diese Junta die Junta der ganzen Provinz werde; 4) die Installirung der Cadixer Junta den Junten von Malaga und Sevilla anzuzeigen um sie aufzufordern, das engste Band unter einander zu knuͤpfen und in ihre Beschluͤsse die moͤglichste Uebereinstimmung zu brin⸗ en; 5) eine Adresse an die Koͤnigin zu erlassen, um ihr die eiden des Vaterlandes, die Nothwendigkeit, denselben abzuhel⸗ fen und dem Buͤrgerkrieg schnell ein Ende zu machen, zu schil⸗ dern und ihr auch anzudeuten, daß man von der Weisheit Ihrer Majestaͤt erwarte, daß sie der Constitution von 1812 den Eid leisten werde; 6) alle Lokal⸗Behoͤrden zu bestaͤtigen; 7) das Re⸗ glement der constitutionnellen Cortes in Bezug auf die Natio⸗ nal⸗Miliz wiederherzustellen; 8) von dem xefe politico ein Ver⸗ zeichniß der Namen derjenigen Behoͤrden und Beamten, die der Constitution den Eid geleistet haben, anfertigen zu lassen; 9) allen Behoͤrden und allen hoͤhern Beamten die Installirung der 8 Junta anzuzeigen und sie aufzufordern, ihre Subalternen, ohn 58 indeß irgend eine vexatorische Maßregel dabei anzu⸗ wenden, den Eid auf die Constitution leisten zu lassen und da⸗ Namen derjenigen anzuzeigen, die sich dessen geweigert aben. Im Journal de Paris liest man: „Mehrere Blaͤtter

publiziren ein angebliches Schreiben des Ministers der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten an den Herzog von Montebello. Wir sind zu der foͤrmlichen Erklaͤrung ermaͤchtigt, daß dieses Schrei⸗ ben apokryph ist, und daß man den Sinn und den Inhalt desselben wesentlich entstellt hat.“ Das erwaͤhnte Schreiben bezog sich auf die Schweizerischen Angelegenheiten, und es war in demselben unter Anderem gesagt, daß, falls die Schweiz den Rathschlaͤgen und Forderungen Frankreichs kein Gehoͤr geben 8 ge Ich 98 mit Frankreich entzweit betrachten muͤsse, und daß ihr Widerstand alsdann sofort eine „hermeti 381 en 88 sof „hermetische Blokade Man wird sich erinnern, daß Herr Deszjobert sich i . Sitzung der Deputirten⸗Kammer vom 10. en iegieh gin 888 der Staats⸗Zeitung) sehr nachtheilig uͤber den neuen Bey von Konstantine, den bekannten Yussuf, geaͤußert und ihn unter An⸗ derem einen Elenden, einen Barbaren und Renegaten genannt hatte, dessen Benutzung zur Fuͤhrung des Krieges in Afrika fuͤr Frankreich eine wahre Schmach sey. Yussuf Bei hat sich hier⸗ durch veranlaßt gefunden, ein Antwortschreiben an Herrn Des⸗ jobert in den „Temps“ einruͤcken zu lassen. Dasselbe ist aus dem Lager Clauzel bei Bona vom 15. Juli datirt. Nachdem der Schreiber die Dienste, die er Frankreich geleistet, in weni⸗ gen Worten aufgezaͤhlt und des Einflusses erwaͤhnt, dessen er sich von Seiten der Araberstaͤmme zu erfreuen habe, faͤhrt er also fort: „Seyen Sie versichert, daß ich dieser Achtung nicht enießen wuͤrde, wenn ich mich der Erpressungen und Grausam⸗ eiten Ulchuloig machte, die sie mir, hoffentlich nicht im Ernste, beimessen. Wollken Sie das Geheimniß meines Einflusses ken⸗

von 1812 annehmen werden, und daß an die Stelle des Istu⸗

nen, den man gewiß nicht meiner großen Macht (denn ich habe

gegen die Legitimisten behaupten.“

deutend fallen wuͤrden, und man war auf den Cours von 22

ersten Sitzung folgende Beschluͤsse gefaßt: „l) eine Proclama’-⸗