1836 / 247 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

wuͤnschen, die Mittel dazu dargeboten sind. Zustand des Kapital⸗Vermoͤgens betrifft, so hat sich das⸗ selbe im vorigen Jahre um 608 Thlr. vermehrt. Im laufenden Jahre ist der Stiftung ein Legat des Pupillen⸗Raths Calmberg in Berlin von 300 Rthlr. in Staatsschuldscheinen zu Theil geworden. Ueber die Waisen⸗Versorgungs⸗Anstalt zu Klein⸗Glienicke ist Folgendes zu bemerken: Die Haupt⸗Tendenz dieser Stiftung (wie der Vorsteher derselben, Regierungs⸗Rath von Tuͤrk, solches in der letzten General⸗Versammlung naͤher entwickelt hat) ist nicht etwa bloß einige Waisen, die sonst ver⸗ lassen dastehen wuͤrden, zu versorgen, sondern sie zu moͤglichst

Was den

theils fuͤr den

1006 Staub immer siegreich hervorleuchten wird. 8 rere ähnliche Versuche an, denn es fehlt selten an solchen, welche geoffnete Bahnen benutzen wollen; unter ihnen ist Baggesen’s Parthemais und Kosegarten's „Jucunde und die Juselfahrt“ besonders zu nennen. Allein Beide haben den Sinn jener weitüberlegenen Bestrebungen kaum gefaßt und was sie ihrerseits als eigenthümliches Element, wohl gar als Steigerung hinzubringen wollten, kann nur für Mißverständ⸗ niß und Ausartung gelten. Kosegarten versetzte leider den idyllischen Ton mit zu viel Sentimentalität und wiederum hochtrabender Reflexion, namentlich mit Platonischer Philosophie. Baggesen mischt, was nach damaligen Begriffen vom Epos exforderlich schien, eine ausgedehnte Göttermaschinerie ein, die Götter des Olymps neh⸗ men, wie vor Troja, für und wider Antheil an der Unternehmung

Hier schlossen sich meh⸗

4

“““ Den 3. September 1836.

Imtlicher Fonds- nad weldl-Comrs-Zettel.

Coucw.

IE6I 88 * Prier. Geld.

Brief. GL'd.

St.-Schuld-Sch. Pr. Enal. 0 bl. 30. PrämSch. d. Seehs Kurm. ObI. m. I. C. Nm. Iot. Sch. do.* Berl. Stadt-Obl.]⸗ Königsb.

Elbinger do.

do.

brauchbaren Maͤnnern, theils fuͤr die Gewerbe,

Feld- und Gartenbau, ganz vorzuͤglich aber fuͤr den

zu bilden, um dereinst als Schullehrer auf dem Elementar⸗Lehrer in den Staͤdten, dem Staate zu koͤnnen. Die Zoͤglinge werden hiernach zu die beim Acker⸗ und Gartenbau, bei der nenzucht, tisch geuͤbt.

gewidmet wird; historischen Kenntnissen, im Rechnen, Zeichnen Digjenigen, welche fuͤr den Lehrerstand bestimmt auch Unterricht

bereitet. Alle haben auf der

genoffen, bescheiden und anstaͤndig. Was das

Obstbaum⸗ und Bie⸗ beim Seidenbau vorfallen, angeleitet und darin prak⸗ g Der wissenschaftliche Unterricht beschraͤnkt sich auf den Religions⸗Unterricht, dem eine ganz vorzuͤgliche Sorgfalt sodann auf den Unterricht in der Deutschen Sprache, verbunden mit Styl- und Declamations⸗Uebungen, in der Geographie, in den Elementen der Naturkunde, in einigen

im Klavierspielen und werden dadurch, daß sie zuweilen die juͤngeren Zoͤglinge unterweisen muͤssen, hierzu vor⸗ von dem Vorsteher der Stiftung gegruͤn⸗ deten und fortdauernd geleiteten Schwimm⸗Anstalt das Schwim⸗ men erlernt. Die Gesundheit der Zoͤglinge war stets gut; ihr Betra⸗ zu urtheilen, Adam und Eva für das älteste halten, Vermoͤgen der Stiftung betrifft, so hat sich dasselbe im Jahre 1835 um 827 Rthlr. vermehrt.

Lehrerstand Lande und als Dienste leisten allen Arbeiten,

Oberland besteigen will, und Merk

u bewegen.

ren dem Verfasser nicht. von der Griechischen Mythologie zu

besserungen abgerechnet, noch ganz und Gesange.

sind, erhalten

in der Wielandischen Weise hält,

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

8 - 2 △1 cL.v e Werke in Deutscher man sie in Dänemark hochschätzt.

Jens Baggesenn's poetisch Sprache. 1 fassers, Karl und August Baggesen.

zig, Brockhaus. 1836. Jeus Baggesen, ein geborener Periode der Deutschen Literatur, vergangene fast allen damals smimmte die von ihnen angeschlagenen niges von ihrem Ruhm auf thn über. schon als Dänischer Dichter rühmlich bekannt,

Töoöne mit an,

ten Ranges waren. Kinder seinet

noch seine Satire zu erfahren.

auf der Rückreise in's Dänische Vaterland.

Gewiß wird man den sämmtlichen Nachlasses Schriften danken. Am im Jahre 1802 gedruckt;

welche Baggesen in der Deutschen Literatur einnimmt. sche Epos macht eine der eigenthümlichsten Seiten unserer züngstver⸗ Vossens Luise, zuerst theilweise im vollstaͤndig in den Jahrgängen des Musen⸗Amanachs von 1783 und 84 abgedruckt, später im Einzelnen vielfach ausgefeilt und nachgehämmert, eröffnet die Reihe, ihr folgt im Jahre 1797 Herrmann und Dorothea von Göthe. Was Wieland

gangenen Literatur⸗Epoche aus. Deutschen Merkur und dann

damals der Vossischen Luise und noch mehr einigen

prophezeite, daß sie einen beneidenswerthen Platz in Deutscher Lite⸗

ratur behalten würden, ist hoffentlich auch heute noch nicht unwahr in Herrmann und Dorothea dagegen besitzt die Natura

geworden; „und. ein Kleinod, das hoch über jeder Anfechtung steht

1

Herausgegeben von den Soͤhnen des Ver⸗

Däne (geb. 1764), hat an einer welche wir jetzt wohl schon eine nennen dürfen, thätigen Antheil genommen, berühmten Namen in freundlicher Verbindung; er

Als er im Jahre 1789, damals nach Deutschland kam, glänzten Wieland und Klopstock am hellsten; er -schloß sich diesen an nund wurde ihr Rachahmer, was freilich damals fast alle Geister zwet⸗ Später hegte die Freundschaft mit Voß die Muse und der Einfluß davon trat ganz unverkennbar Auch zu Göthe und Schiller hatte Baggesen ein freundli⸗ ches Verhältniß; was später erwuchs, blieb ihm fremd und hatte nur Der Dichter starb bekanntlich, nach einem vielbewegten Leben, nach mannigfaltigem Herumschweifen in Deutschkand, Frankreich und Italien, im Jahre 1826 zu Hamburg, gessen, daß die Deutsche Sprache ihm fremd war (die Herausgeber b . sich hier aller Korrekturen enthalten) und Söhnen des Dichters die Herausgabe des Dänischen wie der Deutschen Literatur angehört. und die Vereinigung aller früher erschienenen 1 bekanntesten ist wohl seine Parthenais, zuerst auf diese basirt sich vornehmlich die Stelle,

thümliche Färbung hat.

Scheerenschleifers in eine spätere 2 j 7%

V Bde. Leip⸗ spät, denn bald

lich. Der „vollendete Faust“,

in einem Briefe darüber ausdrückt, wie er meinte, „ein prophetischer.“ satyrisches Drama, das einerseits ganz besonders den Unfug der und

er stand mit

und es floß ei⸗

poetischen Episteln an v. Brinkman

Baggesen dagegen darf man, was

des nordischen Jünglings, welcher mit drei Mädchen das Berner

hintertreibt, nimmt die Verkleidung eines Schweizer Bürgers an, um den Postillon zu täuschen und ihn zur Abfahrt ohne die Passagiere Wie nahe dies, was ernst gemeint ist, ans Komische streift, kann nicht entgehen, es entging sogar Er ging mit dem Gedanken um, das

ihn daran und wir haben unn die Parthenais, einige kleinere Ver⸗

wird man auch zufrieden seyn, da das manches Schöne enthält, doch im Ganzen mehr ein historisches ist. Hier schließt sich zunächst ein ähnliches episches Gedicht Oceania in fünf Gesängen an, stellenweise unvollendet. Es ist nach noch Klopstockischer als das vorige, und als Göttermaschinerie bekommen wir sogar den im hohlen Innern der senden bösen Geist der Perser, Ahriman, der freilich zu Cook’s Weltumseglung, welche den Inhalt ausmacht, passen will. Baggesen ist unlengbar in der leichten, zumal komischen Erzählung auf seinem eigenthümlichen Felde. Hier möchte man,

auch mit gar zu pünktlicher Befolgung ihrer mentlich eine gewisse Stytlosigkeit und gar zu bunte derner Reflexionen, worauf leider meistens der Scherz beruhen soll. Viel gelungener ist der Scheerenschleifer, der sogar eine sehr eigen⸗ Wenn die scherzhaften Dänischen Gedichte Baggesen's von dieser Art sind, so läßt sich wohl begreifen, weshalb Ueberdies gehört das Fragment des Periode des Verfassers, worin die⸗ ser überhaupt etwas selbstständiger hervortritt, wird eine Abnahme der produktiven Kraft merk⸗ in zwei Theilen, soll nicht etwa eine Fortsetzung des Götheschen seyn,

Romantiker züchtigen sollte; Göthe Schelling, Schlegel und Tieck, Fichte und Jean in diesen Wolken ihre Schattenseiten mit Sokratischem Lächeln blicken; doch schimmert zugleich durch, daß der Zeit angehört, als laudator temporis acti. U vermischten Gedichten findet sich einzelnes Anziehende, und unter den

der Antworten des Letzteren sehr willkommen, denn es eine so gewandte und feine Beherrschung der Sprache wie man sie selbst in neuester Zeit nicht allzuhäufig findet.

Danz. do. in Th. Westpr. P'audbr. 1 Grolsh Pos. do. 4

ur, der besonders eifrig die Sache

Ostpo. Pfandbr. 103 Honm. 102 ¼½ Kur- u. Neum. do. 6 * do. Schleuiuache do.“ Rückst. C. und 2. Sch. d. K. v. N. Gold al mavrco. Neove Duk. Friedrichsd'or. 8 D''swouto.

102 ¼ 101 ¾ 100% 62 61 ½ 102 101 ⁄G 102 ¾ 102 %

*0. .— 100 ¾ 99

do. 60.

1 102 ¼ 8 87 2157¾ 8. 1 . A4

A4ℳ 103 104 2

n

FvFrechseæel-Couns.

Brief.

in seinen späteren Jah⸗ Gedicht reinigen; der Tod aber verhinderte

Amsterdam ..

do.

in der alten Gestalt, und hiermit ch Interesse der Dichtung, die Wien in 20 Xr. Augshurg Breslau Leipzig Frankfurt a. Petershurg

&. Lon

dem

Erdkngel hau⸗ etwas seltsam

EIIVII““

Kurz 141 2 Mt. 1401 300 Mk. Kurz 151 ¼ 300 Mk. v 150 1 LSt. 3 Mt. 6 227, 2 Mt. SO 7, 2 Mr. 102 2 Mt. 102 2 Mt. 991 Tage. 102 ¼ 2 Mt.

3 Woch.

250 Fl. 250 Fl.

100 TPhl. 100 Thl. 150 Fl.

100 Rbl.

30 ¼

dem Ton nach weil es sich ganz zwar nicht ohne ihren Reiz, aber Fehler; dahin gehört na⸗ Einmischung mo⸗

Niederl.

—.5*

5834.

doch leider wohl zu Loose zu

wirkl. 5,16- 5 % Span. 30 . Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 11 Preuss. Präm.-Sch. 110.

Oesterr. 50 % Met. 103 ⅛. 2 1 % 25. Br. Bank-Actien 1613. 1611. Partial-Obl. 500 Fl. Präüm.-Sch. 62 ⅛. 0 65 ½. 5 % Span. Aul. 30. 292

s wärtige Börsen. Amsterdam, 29. August. Schuld 55 ½. 5 % do.

1027 3. Kauz-Bil

Poln. 117 ½. Oesterr. Met. 100 ¼.

Antwerpen, 2S. August.

Neue Aul. 293 ¼.

Frankfurt n. M., 31. August. 103 ½. 4 % 9927⁄11. 997 16. 2 ½2 1 139 ½2. B 114. 113 ¾⁄. Loose zu 100 Fl. 217. Preus do. 40% Anl. 100 ½. Br. Poln. Loose 65¾ 3. 2 ½ % Holl. 54 ½. 54 1.

nicht, wie Baggesen sich selbst ein Hlias post Homerum, sondern, Es ist, um es kurz zu sagen, ein „die Philister“ und andererseits Sonntag,

Paul sollten

r.=z2 er⸗

128 che⸗ Hoguet. Dichter einer früheren

Unter den zahlreichen

n ist namentlich auch der Abdruck zeigt sich darin und des Stvls, Bei den Ausdruck betrifft, nicht ver⸗

Montag,

daß er zugleich der Gr.

Das idylli⸗ 1836.

2 September.

Morgens 6 Uhr. 2 Uhr. 336,25“Par. + 12,19 R. +h 8,70° R. 76 vCt. halbheiter. W

Luftdrucbk.. Luftwärme. Thaupu kt... Dunstsättigung Wetter .. Wend . Wolkenzug..

Tagesmitiel:

47 vCt. trübe. SW.

W

seiner Idvllen

und aus deren

Meteorologische Beobachtung. Rachmittags

333,94" Par. 20,2 0 R

+ 10,0 9R.

334,58“"" Par. + 15,1 0 R + 10,00 R 70 vCt.

77

Akten, von J.

Nach einmaliger 2 1b 8 Montag,

Beobachtung.

Abends 10 Uh..

Franzoͤsischen, der alten Zeit. delt von L

Quellwärme 7,5 0 R. 12,9 0 R. Flußwarme 14,0 0 R. + 11,2 °R. Bodenwarme 18,6 9 R. 88 pCt. Ausdünstung 0.089“Rk. halbheiter. Niederschlag 0,271“Rh. W. Nachtkälte 4- 8 R. um 5 Uu. NM. Gew. Rg.

333,54“ Par.

aus Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Aufzug. Aline, Koͤnigin von Golconda, großes Ballet in 3 Abth., vo

In Charlottenburg: von G. A. von Maltitz. in 3'Abth., von Bauernfeld.

Koöͤnigliche Schauspiele.

4. Sept. Im Opernhause: Der Kapellmeiste

Hierauf

Die Leibrente, Schwank in 1 Akl Hierauf: Die Bekenntnisse, Lustspit Koͤnig Leag

5. Sept. Im Schauspielhause:

Trauerspiel in 5 Abth., nach Shakespeare, uͤbertragen und fiß die Buͤhne bearbeitet von Kaufmann.

Dienstag, 6. Sept. Im Schauspielhause: Das Kamaͤleon Lustspiel in 5 Abth., von H. Beck.

1 4 18 Koͤnigstaͤdtisches Theater. Sonntag

4. Sept. Die beiden Nachtwandler, oder: Das

Nothwendige und das Ueberfluͤssige. Posse mit Gesang in!

Nestroy.

Nest⸗ Musik vom Kapellmeister A. Muͤller. 5. Sept.

Truͤbsale einer Postwagen⸗Reise. Ko⸗

misches Gemaͤlde in 6 Rahmen und 2 Aufzuͤgen, frei nach dem

von L. Angely. Hierauf: Das Ehepaar als Lokaler Scherz in 1 Akt, als Vnudeville behan⸗

Angely.

Redacteur Ed. Cottel-.

W. Hayn.

eeüerm: nRAnn

Allgemeiner Anzeiger

haben endlich auch alle diejenigen, welche aus irgend

Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 10. Mat 1836. Das⸗hierselbst in der alten Jacobsstraße Nr. 65 belegene Grundstuͤck der Rathsmauermeister Jobann Carl Friedrich Guͤtheschen Erben, taxirt zu 12,443 Thlre. 21- sgr. 3 pf, soll Schuldenhalber am . Januar 1837, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

zumelden.

Gericht der Herrschaft Droyßig.

Die beiden Guͤter des Johann Friedrich Weißenborn zu Streckau, das unter à. auf 4451 Thlr. 21 sgr. 8 pf geschätzt, und das unter 14. auf 2628 Thlr. 8 sgr. A pf. geschaͤtzt, sollen mittelst nothwendiger Versteigerung

den 24. Maͤrz 1837, Morgens 11 Uhr,

an Gerichtsstelle hier dffentlich verkauft werden. Die Schaͤtzungs-Urkunde kann in hiesiger Registra⸗ tur eingesehen werden. Droyßig, am 29. August 1836.

Edictal⸗Ladung. Demnoch die Wittwe des Fleischers Staffhorst zu Oker, Sophie Katharine, geborne Bruns, fruͤher ver⸗ wittwet gewesene Schuͤtte, auf Todeserklaͤrung ihres am 6. Januar 1789 zu Oker gevorenen Sohnes Jo⸗ hann August Heinrich Schuͤtte, welcher als Briga⸗ dier im Train der 8ten Westfaͤlischen Artillerie Bri⸗

gade im Jahre 1812 mit nach Rußland marschirt ist wo er zuletzt aus

Danzig geschrieben, keine Nachricht von seinem Leben und Aufenthalte gegeben hat, angetragen, auch den Januar 1824 e 199 88

Gennge geleistet hat, so wird gedachter Johann Au⸗ Die Medieinal⸗ Einrichtungen gufl Heinrich Schuͤtte hierdurch vorgeladen, sich bin⸗

und seit dem 13. Januar 1813,

Anforderungen der Verordnung vom 5.

und spaͤtestens in dem dazu auf

88 2ü42 nen FJahresfrist Morgens 10 Uhr,

den 11. Mai 1837,

vor hiesigem Herzoglichen Kreisgerichte anberaumten Termine einzufinden, oder bis dahin wenigstens Nach⸗

richt uͤber seinen Aufenthalt zu geben, widrigenfalls ihn ausgesprochen und über sein Vermoͤgen den Rechten gemaͤß erkannt

die Todeserklärung gegen

werden wird.

Zugleich werden diejenigen, welche Nachricht von 1 efordert, Preis 1 Thlr. 15 sgr. solche dem unterzeichneten Gerichte mitzutheilen, und 1X“X“

dem Abwesenden erhalten haben sollten, auf,

fuͤr

einem Rechtsgrunde Anspruͤche an das Vermoͤgen

des Abwesenden zu haben vermeinen, solche Anspruͤche

im⸗obigen Termine bei Strafe des Ausschlusses an⸗

Wolfenbuͤttel, den 22 April 18366..

Herzogl. Braunschw.⸗Luͤneb. Kreisgericht daselbst. 1

Das große Wettrennen von Pferden aus allen Theilen Daͤnemarks findet in Kopenhagen am 9. und 10. September statt, so daß die mit dem Dampfschiffe Dronning Maria am 8. September von Stettin abge⸗ henden Passagiere demselben beiwohnen und erforder⸗ lichen Falls schon am 13ten d. wieder heim seyn koͤnnen. Stettin, den 1. September 1836.

A. Lemonius.

Bekanntmachung

in Beziehun schaftli Behufs der

Polnischen Pfandbriefe. am 1. Oktober d. J. in Warschau zur kommenden Landschaftlich Polnischen

Verloosung d Pfandbriefe koͤnnen solche bis zum 13ten

meinem Comptoir angemeldet werden. Berlin, den 3. September 1836.ͤ Arons Wolff, Linden Nr. 14.

EEeE

Literarische Anzeigen. In Kommission bei W. G. Korn in Breslau ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗

vahn Nr. 3), Posen und Bromberg, zu haben:

des Koͤniglich Preußischen Heeres, historisch und systematisch dargestellt von E K. H. Freiherrn von Richthofen,

Erster Theil, oder:

bistorische Darstellung der

Jahre 1825. Breslau, 1830.

auf die Anmeldung der Land⸗

d. M. in

Königl. Preuß. Intendantur⸗Rath beim Garde⸗Corps.

to rst reußischen Heitcse: Mennetnat. Verseffung bis zum

Preußischen

TT1ö“ Bei A. Baumann in Marienwerder ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Ber⸗ lin namentlich durch L. Hold (Koͤnigsstraße Nr. 62, neben der Post), F. Duͤmmler, E. S. Mittler und L. Oehmigke, zu beziehen:

Anleitung zum Referiren

bei 1”] Preußischen Gerichtshoͤfen, nebst einem Anhange von praktischen Beispielen von 1 CSoch,.

Koͤnigl Preuß. Ober⸗Landesgerichts⸗Rathe. Zweite durchaus umgearbeitete Auflage. Preis 1 Thlr. 15 sgr.

Diese neue Auflage des in allen kritischen Blaͤttern hoͤchst vortheilhaft beurtheilten Werkes ist beinahe um das Ooppelte vermehrt und mit neuen Beispielen ver sehen worden. Die erste Auflage wurde in wenigen Jahren vergriffen; die bveste Anerkennung seines Werthes!

e . 2 e““ der Graͤfin Maria Aurora Koͤnigsmark und der Koͤnigsmarkschen Familie. Nach bisher unbekannten Quellen von Friedrich Cramer. Erster Band. Mit einer Beilage: Biographische Skizze Friedrich August des Starken. Zweiter Band. Mit einer Beilage: Quedlinburgische Geschichten. Gr. Svo. 3 Thlr. 2 Diese Denkwuͤrdigkeiten, Studien zur Geschichte eines vielfach bewegten Zeitalters, geben die interes⸗ santesten Aufschluͤsse uͤber das Leben jener beruͤhmten Frau und der Personen, mit denen sie in Beruͤh⸗ rung kam; sie werden Vieles in einem richtigern Lichte erscheinen lassen, als man es zu sehen bisher gewohnt war. Leipzig, im Juni 1836. F. A. Brockhaus. Zu hahen ist Obiges in der —MNicolaischen Buchhandlung in Berlin (Bruͤderstr. Nr. 13), Stettin, Elbing u. Thorn.

Staaten.

Nr. 20., erschienen und daselbst, so wie in allen an

deren Buchhandlungen, zu haben sind:

Becker's Weltgeschichte. Siebente, verbessern und vermehrte Ausgabe. Herausgeg von J. N Loebell (ord. Prof. an der Universitaͤt zu Bonn Mit den Fortsetzungen von J. G. Woltman⸗ und K. A. Menzel. 5te Lieferung. Geh. Thle

Büchner, K., und F. Hecemann, Handhuc der neueren französischen Sprache und Liten tur, oder Auswahl interessanter. chronologisch geordneter Stücke aus den besten neueren ktrom zösischen Prosaisten und Dichtern, nebst Nach richten von den Verfassern und ihren Werke Prosaischer Theil. Zweite., ducchweg ves hesserte und vermehrte Ausgabe. Gr. 8vo. 1 + Phl- Der poctisehe Theil kostet ebenfalls 17 Th’

Cooper, J. F., Streifereien durch die Schwe Nach dem Engl. von De. G. N. Baͤrmann. 2 Thle. Gr. 12 mo. Geh. 3 Thle

Gabler, G. A., de verae philosophiae erga rel-

gionem christianam pietateé. Gr. Svo. Geh. ½ Thn

errmann, F., neues französisches Lesebucht oder Auswahl unterhaltender und belehrende

Erzüählungen aus den neueren französischa

Schriftstellern. mit biogrzphischen und litersr-

schen Notizen über die Verkasser und erläutem.

den Anmerkungen. Zweite, verbesserte un mit wehreren neuen Stücken und einem Wörc- terhuche vermehrte Ausgabe. Gr. Svo. 3 Thle.

Heussi, J, die Exvperimental⸗Physik, methodisch dargestellt. Erster Cursus: Kenntniß der Phe⸗ nomene. (Mit 38 eingedruckten Holzschnitten) Gr. Tvoö. Thlr.

H

im 16ten und 17ten Jahrhundert. Vornehm⸗ lich aus ungedruckten Gesandtschafts⸗Berichten. zter und ater Band. Auch unter dem Titel: Ranke, Leop., die roͤmischen Paͤpste, ihre Kircht und ihr Staat im 16ten und 17ten Jahrhundert⸗ 2ter und zter (letzter) Band. Gr. 8vo. 5 ¾ Thlr. Bd. I. kostet 2; Thlr., das Ganze also 8e Thlr. Stuͤwe, F, die Handelszuͤge der Araber unter den Abbassiden durch Afrika, Asten und Ost⸗Eu⸗ ropa. Eine von der Koͤnigl. Societaͤt der Wis⸗ senschaften zu Goͤttingen im Januar 1836 mit Auszeichnung gekroͤnte Preisschrift. Mit 1 Karte⸗ Zeitschrift, historisch⸗politische, berausge⸗

welche theils so eben, theils vor kurzem im Verlage

VI und 316 Seiten in 8vo.

von Duncker 8 Humbhlot, Franzöͤsische Straße

geben von L. Ranke. 2ter Band, Ates Heft Preis des Bandes von ½ Heften 5 Thlr

worden.

mot, Kriegs⸗Minister;

Ranke, L., Fuͤrsten und Voͤlker von Suͤd⸗Europt 1S

Amtliche Nachrichten.

d-1“1“] Der Justiz⸗Kommissarius und Notarius Gretsel zu Kett⸗

ssus ist in gleicher Eigenschaft, mit Verstattung der Praxis als

Justiz⸗Kemmissarius bei den saͤmmtlichen Unter⸗Gerichten des Göͤrlitzer Kreises vom 1. Januar k. J. ab, nach Goͤrlitz versetzt Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Koͤln ist der bisherige Pfarr-Verwalter zu Morsbach, Franz Joseph Wurth, zum Pfarrer daselbst ernannt worden.

Durchgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Saͤchsische Ge⸗ neral⸗Lieutenant von Cerrini, aus Rußland kommend, nach Dresden. 1

Abgereist: Se.

Excellenz der General⸗Licutenant und Commandeur der 16ten Division, von Hofmann, nach

Posen.

ngs-Nachrichten. 1d.

. 121 Paris, 29. August. Der General Sebastiani wurde vor⸗ gestern Nachmittag in Neuilly von Sr. Majfestaͤt empfangen. Gestern Mittag kamen der Koͤnig, die Koͤnigin und die Prin⸗ gessin Adelaide nach geraumer Zeit einmal wieder zur Stadt. c. Mäjestaͤt arbeiteten sofort mit dem Grafen von Montalivet nd hatten demnaͤchst eine anderchalbstuͤndige Unterredung mit dem Grafen Mole. Um 5 ½ Uhr kehrten IöI MM. nach Meuilly zuruͤck. Der Koͤnig beider Sicilien ist am 26sten d. gekommen und im Hotel de l'Europe abgestiegen.

Feitu

in Toulon an⸗ Man meldet

von dort, daß in dem Augenblick, wo er angekommen, auch

der Prinz von Capua in demselben Gasthofe eingetroffen war ind ein Zimmer in der Naͤhe des Koͤnigs bezogen hatte. Es oll die Absicht des Prinzen seyn, die Verzeihung des Koͤnigs uͤr die gegen seinen Willen abgeschlossene Vermaͤhlung zu erbitten.

Im Journal de Paris liest man: „Mehrere Journale haben angezeigt, daß der Herzog von Orleans nach Paris beru⸗ fen worden und daselbst in einem bedenklichen Gesundheits— Zustande eingetrofsen sey. Diese Nachricht ist ganz ungegruͤn⸗ det. Se. Koͤnigliche Hoheit hat das Lager von Compidgne nicht verlassen und der Zustand seiner Gesundhett ist im hoͤchsten Grade befriedigend.“

Der Prinz Paul von Wuͤrttemberg befindet sich seit gestern wieder in Paris.

Das Journal des Débats sagt heute: „Es scheint ge⸗ wiß, daß die gestern Abend verbreitet gewesene Nachricht, daß der Graf Molé mit der Bildung des neuen Ministeriums be⸗ auftragt worden sey, mindestens voreilig war. Herr Guizot ist gestern Mittag um 1 Uhr hier eingetroffen.“ Die Paix be⸗ staͤtigt die Ankunft des Herrn Guizot und meldet, daß derselbe am Abend in Neuilly eine Audienz beim Koͤnige gehabt habe. Nach andern Blaͤttern haͤtte diese Audienz, bei der auch Herr Nontalivet zugegen gewesen, 21 Stunden gedauert. Nach Been⸗

digung derselben, um 11 Uhr Abends, wurde noch Herr Thiers

vom Koͤnige empfangen. An der Boͤrse zirkulirte heute folgende Minister⸗Liste: Herr Guizot, Minister des oͤffentlichen Unterrichts; Herr Guillemi⸗ Herr Sebastiani, Minister der auswaͤrti⸗

gen Angelegenheiten; Herr Duchatel, Handels⸗Minister; Herr

Dumont, Finanz⸗Minister; Herr Persil, Großsiegelbewahrer;

Herr Rosamel, See⸗Minister.

Gestern fruͤh um 9 Uhr ist der Herzog von Grammont, hemaliger Anfuͤhrer der Gardes⸗du⸗Corps Sr. Maj. Karl's X, ierselbst im 81sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Der Moniteur erstattet uͤber die Ereignisse in Madrid bis zum 2lsten d. solgenden Bericht: „Am 1’8ten gegen 5 Uhr Abends entstand aus einem unbedeutenden Umstande eine Schlaͤ⸗ gerei zwischen zwei Soldaten, von denen einer dem Provinzial⸗

ataillone, weiches die Revolution von San Ildefonso bewirkt atte, und der andere dem dritten Garde⸗Regimente angehoͤrte.

Diese Schlaͤgerei artete in ein allgemeines Gefecht zwischen den beiden Corps aus. Die Provinzialen, an Zahl uͤberlegen und on der National⸗Garde unterstuͤtzt, verfolgten ihre Gegner bis nach der Kaserne, wohin sie sich gefluͤchtet hatten. Nachdem die Ungreifenden vergeblich versucht, den Eingang durch Flinten⸗ schuͤsse zu erzwingen, holten sie aus dem Artillerie⸗Park drei Kanonen, mit deren Huͤlfe sie bald den Widerstand, den man ihnen entgegensetzte, beseitigten. Die Thore der Ka⸗ serne wurden gesprengt und mehrere der darin befindlichen Soldaten getoͤdtet; die uͤbrigen ergaben sich. Um 10 Uhr war Alles beendigt, und die Sieger kehrten unter Absingung der Riego⸗Hymne in ihre Quartiere zuruͤck. Dem General eoane, durch dessen Bemuͤhungen dem Kampfe ein Ende ge⸗ macht worden war, gelang es, eine Versoͤhnung zwischen den beiden Regimentern zu Stande zu bringen. Das Gefecht fand unweit des Hotels der Franzoͤsischen Gesandtschaft statt; mehrere Kugeln trafen die Mauern desselben; die Angreifenden hatten sogar einen Augenblick den Gedanken, sich in demselben festzu⸗ setzen; aber die Herren Drouye⸗de⸗Lhuys und Bois⸗le⸗Comte beriefen sich auf die Unverletzlichkeit des Gesandtschafts⸗Hotels, und die Soldaten gaben sogleich ihr Vorhaben auf. Diejeni⸗ gen von ihnen, die sich in einem benachbarten Hause, in wel—⸗ chem sich die Franzoͤsische Kanzlei befindet, verschanzt hatten, fanden es sogar fuͤr gut, sich das Zeugniß geben zu las⸗ sen, daß sie nichts aus demselben sortgenommen haͤtten. imn anderen Tage ereignete sich ein neuer Akt der Insubordi⸗

nation im Schoße eines anderen Theils der bewaffneten Macht. 8 1 8 8

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Im Augenblick der Vertheilung der Lebensmittel erklaͤrten sehr viele Soldaten, daß sie Weißbrodt haben wollten. Man stellte ihnen die Unmoͤglichkeit vor, dieser Forderung zu genuͤgen; sie blieben aber dabei und drohten, sich das Geforderte von der Tafel der Koͤnigin zu holen. Der Streit endete mit einem Uebereinkommen; sie erhielten Geld, um sich bei den Baͤckern beliebiges Brod zu kaufen. Am 20sten um 5 Uhr Nachmittags begaben sich 12 Soldaten nach dem Palaste, drangen bis in die Zimmer der Kammerfrauen der Koͤnigin ein und wollten dort Durchsuchungen anstellen. Man forderte sie auf, sich zuruͤckzu⸗ ziehen; sie drohten aber, den Eintritt mit Gewalt zu erzwingen. Endlich aber fügten sie sich doch insoweit, daß sie darein willigten, zu⸗ voͤrderst die Erlaubniß der Ober-Hofmeisterin J. M. einzuholen; und man hat darauf nichts wieder von ihnen gehoͤrt. Schon einige Tage zuvor hatten sich zwei Emissaire in das Schloß ein⸗ geschlichen und versucht, die Schildwache zu uͤberwaͤltigen, die ihnen den Eintritt in eines der inneren Gemaͤcher verwehrte. Der Zweck dieser seltsamen Besuche war, wie es scheint, Herrn Isturiz und einige andere der Volkgsrache bezeichnete Personen zu suchen. Im Augenblicke des Abganges des Couriers war Madrid ruhiger; aber in allen Klassen und unter allen Parteien sah man mit großer Spannung den Schritten entgegen, die Frankreich etwa thun wuͤrde. Tags zuvor hatten die beiden Koͤ⸗ niginnen im Prado spazieren fahren koͤnnen und waren sogar gut aufgenommen worden.“

Der General Alava hat gestern eigen Courier nach Ma⸗ drid abgefertigt. Man weiß, daß derselbe die foͤrmliche Weige⸗ rung uͤberbringt, sich dem vor einigen Tagen an ihn ergangenen Befehl des Herrn Calatrava, die Constitution von 1812 zu be⸗ schwoͤren und von den Spanischen Unterthanen in Paris be⸗ schwoͤren zu lassen, zu unterwerfen. Der Secretair und alle Beamten der Gesandtschaft, so wie der Spanische Konsul, haben jeder einzeln eine gleiche Weigerung eingereicht.

Herr von Calomarde soll, wie man in Bayonne wissen will, die Spanische Graͤnze uͤberschritten haben und sich in diesem Augenblick in dem Hauptquartier des Don Carlos befinden.

Aus Bayonne schreibt man unterm 25sten d.: „Don Carlos befand sich am 23sten d. noch zu Aspeytia. Man hatte daselbst erfahren, daß die in Vittoria stehenden Portugiesischen Truppen ploͤtzlich von ihrer Regierung den Befehl erhalten haͤt⸗ ten, sich in Eilmaͤrschen nach Portugal zu begeben, und daß sie schon nach Zamora abgegangen waͤren. Zu gleicher Zeit erfuhr man, daß der Commandeur des Ingenieur⸗Corps in Vittoria zu den Karlisten uͤbergegangen sey. Vom 18ten zum 19ten mandͤ⸗ vrirte der General Ituralde mit einem Bataillon, der Com⸗ pagnie der Junta und zwei Schwadronen zwischen Sesma und Lodosa, um den Eingang eines Transports Getraide und einer Heerde Schlachtvieh in Estella zu beschuͤtzen, als er von einer Christinischen Kolonne unter den Befehlen des Brigadier Iribarren uͤberfal⸗ len wurde. Der Ueberfall war so ploͤtzlich, daß ein Theil der Karlistischen Infanterie umzingelt war, ehe sie sich noch zur Vertheidigung vorbereiten konnte, so daß ohne Schwerdtstreich ungefahr 400 Karlisten zu Gefangenen gemacht wurden (vergl. den Artikel Spanien) und dennoch wurden der Getraide⸗Trans⸗ port und die Viehheerde gluͤcklich nach Estella hineingeschafft. Man versichert, daß der General Cordoda sich an der Spitze

einer Division von der Umgegend von Vittoria nach Pampelona

begeben habe, um von dort aus nach Frankreich uͤberzutreten. So eben kommen hier einige Polnische Reiter an, die, wie es heißt, den General Cordova bis an die Franzoͤsische Graͤnze es⸗ kortirt haben.“

Der Messager enthaͤlt Folgendes: „Privatbriefe aus Madrid melden, daß Herr Lalatrava auf die an die Mitglieder des diplomatischen Corps gerichtete Anzeige von seiner Ernen⸗ nung zum Premier⸗Minister keine Antwort erhalten habe. Jene Briefe fuͤgen hinzu, daß er auch keine erhalten werde, da das diplomatische Corps erklaͤrt habe, daß es bei der Koͤnigin⸗Regen⸗ tin akkreditirt sey, die kraft des Koͤnigl. Statuts, aber nicht kraft der Constitution von 1812 regiere.“ (Das genannte Blatt bemerkt zu obiger Nachricht, daß es dieselbe nicht verbuͤrgen

koͤnne, sondern sie nur als ein Geruͤcht gebe.) .

Großbritanien und Irland.

London, 30. Aug. Die Grafen Wetterstedt, Gyldenstolpe, Loͤwenhjelm und Bjoͤrnstjerna kehrten gestern in Begleitung Lord Palmerston's von Windsor zuruͤck.

Graf Novossilzoff bereist jetzt die großen Kohlenwerke und Besitzungen des Grafen von Durham.

In der am 25. August in Dublin stattgehabten Versamm⸗ lung der Irlaͤndischen General⸗Association wurde ein Schreiben O'Connell's, aus Derrynane⸗Abtei datirt, verlesen, worin er der Versammlung anzeigt, daß der⸗ Doktor Nolan, katholischer Bischof von Carlow, fuͤr die „Gerechtigkeits⸗Rente“ unterzeich⸗ net habe. Er uͤbersendet zugleich das an ihn gerichtete Schrei⸗ ben dieses Prälaten, welches er, da derselbe sich bisher jeder Agitation widersetzt habe, als einen Beweis betrachtet, daß den Irlaͤndern das Messer an der Kehle sitze. Ueber Lord Lyndhurst, der an Allem Unheil Schuld sey, wolle er fuͤr jetzt nicht mehr sagen, sondern er verspare sich dies bis auf eine guͤnstigere Gelegenheit, naͤmlich bis auf die näͤchste Parlaments⸗Session. O'Connell üͤbersendet zugleich einen zweiten Beitrag von George Evans Bruce, der wegen der ersten von ihm beigesteuerten zehn Pfd. von den Tory⸗ Blaͤttern so arg mitgenommen worden war. Dies, meint O'Connell, sey unstreitig die edelste Weise, die Falschheit und Nichtswuͤrdigkeit der Tories zu beantworten. O'Connell ver⸗ spricht ferner, der Association noch vor ihrer naͤchsten Versamm⸗ lung zwei Adressen zu uͤbersenden, von denen die eine die Re⸗ gistrirung betreffen, die andere an die Britische Nation gerich⸗ tet seyn solle; denn es sey nichts wichtiger, als daß das Bri⸗ tische Volk sich von der Gerechtigkeit der von den Irlaͤndern erhobenen Beschwerden uͤberzeuge.

Das Leichenbegaͤngniß des kuͤrzlich verstorbenen Irlaͤndischen Pairs, Grafen von Fingal, dessen Stamm die Heraldiker des

Landes bis auf den fuͤr Irland vindizirten Fingal Ossians zu⸗ ruͤckfuͤhren, fand auf dem Schlosse Killeen in der Alt⸗Irlaͤndi⸗ schen Weise statt, wie sie bei dem Tode des Hauptes einer „Sept.“ (dasselbe, was Clan in Hoch⸗Schottland) uͤblich war. Eine Schaar Klageweiber in alterthuͤmlichen weißen Hauben und leinenen Maͤnteln zog vor der Leiche her. Mehrere von ihnen, mit der Irlaͤndischen Sprache wohl vertraut, sprachen das beredte Lob des geschiedenen Haͤuptlings und jammerten um den Verlust, den das ganze Geschlecht der Fingals und na⸗ mentlich auch die Armen der Nachbarschaft erlitten, denen der alte Lord ein Wohlthater gewesen war. Das „Creening“ (Greinen), wie diese Todtenklage genannt wird, ist ausschließ⸗ lich das Geschaͤft bejahrter Weiber und macht einen eigenen Eindruck. Die seltsamen Geberden, die scharfen, erschuͤtternden Intonationen, die sich oft bis zum wilden Aufschrei steigern, dazu die hexenhaften und malerischen Gestalten, versetzten den Zuschauer um 19 Jahrhunderte zuruͤck, in jene Tage, wo auf dem Schlosse Killeen das Irlaͤndische Lehenwesen in seiner gan⸗ zen duͤstern Herrlichkeit thronte.

Am 24. d. M. starb zu Killay bei Cardiff einer der aus⸗ gezeichnetsten Capitaine der Koͤniglichen Marine, Sir Christo⸗ pher Cole, welcher sich besonders bei der Eroberung der Insel Banda und der uͤbrigen Gewuͤrz⸗Inseln im Jahre 1812 her⸗ vorgethan hat. b

Bekanntlich hat zu Anfang dieses Jahres eine vom Koͤnige eingesetzte Militair⸗Kommission ihr Gutachten uͤber die Abschaf⸗ fung der Peitschenstrafe im Heere abgegeben und erklaͤrt, daß diese Strafe nicht abgeschafft werden duͤrfe. Die Kommission sprach sich aber zugleich auch dahin aus, daß im Britischen Heere zu wenig fuͤr Belohnungen der gemeinen Soldaten gesorgt sey, und machte verschiedene Vorschlaͤge zur Abhuͤlfe dieses Uebel⸗ standes. Diese Vorschlaͤge haben bei dem Koͤnige Beruͤcksichti⸗ gung gefunden, wie aus einem neuerdings publizirten Armee⸗ Befehle hervorgeht. Demzufolge wird den Soldaten nach einer bestimmten Anzahl Dienstjahre eine Sold⸗Erhohung und zugleich das Tragen zweier oder mehrerer Tressen auf dem rechten Aer⸗ mel, je nach dem Dienstalter, gestattet. Zugleich wird den Sol⸗ daten, welche eine Reihe von Jahren tadellos gedient haben, der Austritt aus dem Dienste erleichtert. 1

Die erfolglose Reise des Capitain Roß, zur Aufsuchung des verloren gegangenen Wallfischfaͤngers, hat dem Admiralitaͤts⸗ Kollegium vielen Tadel zugezogen, welches, wie es heißt, dem Capitain Roß den Befehl gegeben hat, nur eine bestimmte Zeit in den arktischen Regionen zu verweilen und dann die Nach⸗ forschungen aufzugeben. Nach einem vom Courier mitgetheil⸗ ten Briefe eines der Erpedition beigegebenen Offiziers waͤre in⸗ deß die Instruction dahin gegangen, ein anderes Schiff, (wahr⸗ scheinlich das des Capitain Back), welches nachgeschickt werden sollte, zu erwarten und dann zuruͤckzukehren. Gewiß ist es, daß die Undurchdringlichkeit des Eises jeden Versuch weiteren Vordrin⸗ gens unmoͤglich gemacht hat. Die Jahreszeit wird als ganz besonders unguͤnstig zu einem Unternehmen dieser Art schildert. Capitain Roß verfolgte die Graͤnze des Eises so weit als moͤglich und kehrte erst um, als er an eine undurch dringliche Eisflaͤche gekommen war. Er besuchte mehrere Daͤ⸗ nische Ansiedelungen an der Groͤnlaͤndischen Kuͤste und kehrte dann laͤngs des Eises nach der Kuͤste Labrador zuruͤck, ohne ir⸗ gend eine Spur des vermißten Schiffes gefunden zu haben. Der letzte Punkt, den er besuchte, war eine Ansiedelung der Missionaire an der Kuͤste von Labrador zu Akkack, von wo aus er nach einer Fahrt von drei Wochen zuruͤckgekehrt ist.

Die Bank⸗Direktoren haben muͤndlich den Angaben, daß sie den Geldzins zu erhoͤhen gedächten, widersprochen. .

Miß Martineau, die staatswirthschaftliche Schriftstellerin, ist nach zweijaͤhriger Abwesenheit aus den Vereinigten Staaten zuruͤckgekehrt. 8

Das Englische Kriegsschiff „Asia“ von 84 Kanonen ist ar der Fahrt nach Malta in Gibraltar angekommen. Admiral Pa⸗ get's Geschwader wird in Plymouth zuraͤck erwartet.

Nach den neuesten Nachrichten uͤber den Zustand der Mrs. Graham, befindet sich dieselbe gegen alle Erwartung in einer wenn auch natuͤrlich sehr precaͤren Rekonvalescenz; man hofft, sie in zehn oder zwoͤlf Tagen nach London bringen zu koͤnnen. Herr Graham ist mit dem wieder aufgefundenen Ballon nach Cheltenham abgereist, wo er morgen eine Luftreise halten wird.

Am Sonnabend wurden 150 junge Ehepaare, die nach Suͤd⸗Australien auswandern wollen, am Bord des Schiffes „Coromandel“ festlich bewirthet. Der Globe bemerkt bei die⸗ ser Gelegenheit, daß die Regierung die Kolonisirung mit Ver⸗ brechern aufgeben und nur rechtliche Leute nach den Kolonicen sände wolle. k6 3

Heute fruͤh ist eines der staͤrksten Feuer ausgebrochen, welche waͤhrend der letzten Jahre London G Snc⸗ auf der Ecke der Tooley⸗ und der neuen Duke⸗Straße in South⸗ wark an, zerstoͤrte zehn Speicher und Wohnungen und beschaͤ⸗ digte zehn andere Haͤuser bedeutend. Der Schaden soll sich auf 200 500,000 Pfund belaufen. Mehrere Menschen, unter an⸗ deren der Kaufmann Wilson, der aus dem Fenster sprang, sind verletzt worden. Eine Frau und ein Kind werden vermißt.

Die Kaufleute in Jamaika haben eine sehr nachdruͤckliche Vorstellung an Lord Glenelg wider den Antrag bei der dorti⸗ gen Legislatur auf eine Einfuhr⸗Abgabe von auslaͤndischen Guͤ⸗ tern zur Bestreitung der inlaͤndischen Beduͤrfnisse der Insel ein⸗ gesandt.

Aus Valparaiso wird unter dem 25. Maͤrz gemel daß General Orbegoso, der Praͤsident von Peru, in Iö.gechate 8a senem Alliirten, dem General Santa Cruz, Praͤsidenten von Bolivien, die Reorganisation von Peru zu bewerkstelligen suchte Es hieß, Santa Cruz gehe mit dem Gedanken um, Peru und Bolivien zu einem einzigen Freistaate zu verbinden. Der Globe meldet, daß der Kongreß von Siquani die Trennung der vier suͤdlichen Provinzen, unter dem Namen „Estado sud Peruano“ und ihre Vereinigung mit der Republik Bolivien be⸗ schlossen hat. Santa Cruz wird daher Präͤsident der beiden

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