macht hat. — In den Umgebungen von Theben ist auf einem
Huͤgel, dessen Oberflaͤche an 50 Sremmata betraͤgt, ein unter dem Namen „Meerschaum“ bekanntes Mineral entdeckt worden. Dieses Mineral ist weich und leicht zu bearbeiten. Seine spe⸗ cifische Schwere betraͤgt nach der chemischen Analyse 2,128; es enthaͤlt: Pyrite 50, Magnesia 18 und Wasser 30 Theile. Man kann daraus Pfeifen und andere Dinge der Art verfertigen. Kraft einer Koͤnigl. Entschließung vom 11. Maͤrz wird die Be⸗ nutzung dieser Mine auf 5 Jahre vom 13. August 1836 dem⸗ jenigen uͤberlassen, welcher unter den Bewerbern die dem Schatze vortheilhaftesten Bedingungen eingeht. Die Vorschlaͤge der Be⸗ dingungen mußten schriftlich geschehen und unter Couvert bis zum 31. Juli l. J. dem Ministerium eingereicht werden.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 27. Juli. Der Courrier des Etats unis berichtet in seiner heutigen Nummer uͤber einen großen Ball, den der Commandant der Franzoͤsischen Fregatte „Artemisiu“, Capitain Laplace, am 23sten am Bord dieses Schiffes gegeben hat. Die Zahl der geladenen Gaͤste belief sich auf 200, die mit eintretender Dunkelheit auf den Franzoͤsischen Boͤten nach der Fregatte geschafft wurden. Die Treppe, die zu derselben hinauf⸗ fuͤhrte, war mit Teppichen belegt. Man trat zunaͤchst in eine ziemlich breite Gallerie, die nach der einen Seite zu einer Ro⸗ tunde fuͤhrte, in welcher die Matrosen auch ihrerseits das Fest begingen, zur andern Seite aber in den Ballsaal. Eine dritte Thuͤr fuͤhrte nach einem Zimmer, in welchem die Damen ihre Toilette machten. Der ganze zu dem Feste bestimm⸗ te Raum war zeltartig bedeckt und mit den Flaggen aller Nationen geschmuͤckt, als Zeichen des allgemeinen Friedens, dessen die civilisirte Welt sich gegenwäartig er⸗ freut. Der Tanzsaal war eben so reich als geschmackvoll, zugleich aber auch mit Hinsicht auf den Ort, wo das Fest statt⸗ fand, dekorirt; denn wo man hinblickte, siel das Auge auf Saͤu⸗ len von Kanonenroͤhren, Garben von Gewehren, Festons von Bajonnetten, Pyramiden von Pistolen, Rosetten von Dolchen und Guirlanden von Saͤbeln, das Ganze mit Draperieen und Laub⸗- und Blumengewinden vermengt. Tausende von Lichtern warfen ihren Schein von diesen glaͤnzenden Waffenstuͤcken zu⸗ ruͤck. Wohlgeruͤche aller Art ersetzten den Geruch des Pulvers, und statt des Kanonendonners hoͤrte man nur den lustigen Schall der Instrumente. Um Mitternacht oͤffnete sich der Hintergrund des Tanzsaals, und man erblickte ein zweites, nicht minder glaͤn⸗ zend erleuchtetes Zimmer, in welchem drei Tische servirt waren. An diesen nahmen zunaͤchst die Damen Platz; ihnen folgten die Herren. Es wurde auf das Wohl Frankreichs, auf das der Buͤrger der Vereinigten Staaten, auf die Erhaltung des Friedens und der Eintracht zwischen beiden Nationen getrunken. Nach dem Abend⸗ tische begann der Tanz aufs neue, und erst gegen zwei Uhr Morgens wurden die Gaͤste wieder eingeschifft und ans Land gebracht. Wenige Tage spaͤter lichtete die Fregatte die Anker, um sich nach Frankreich zuruͤckzubegeben.
Cad.
Berlin, 6. Sept. Der Domherr Geriz in Frauenburg (Reg.⸗ Bez. Koͤnigsberg), welcher schon im Jahre 1826 durch sein patrioti⸗ sches Anerbieten von 3333 Rthlr. 11 Sgr. fuͤr das von Buͤlow⸗Den⸗ newitzsche Blinden⸗Institut und zur Verpflegung invalider Sol⸗ daten aus dem Ermlande sich auszeichnete, hat wiederum zwei Stiftungen à 3000 Rthlr. in Seeburg errichtet, deren eine zur Ausstattung armer Buͤrgermaͤdchen, die andere zur Unter⸗ stuͤtzung duͤrftiger Buͤrgerwittwen bestimmt ist.
— Auf den dieszjaͤhrigen 5 Remontemäͤrkten im Marien⸗ werderschen und im Schwetzer Kreise sind 291 Pferde zum Kauf gestellt und davon 40 zu dem Durchschnittspreise von 75 Rthlr. 1 az worden. Der hoͤchste Preis betrug 125, der niedrigste 50 Rthlr.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Des General⸗Feldmarschalls Hans Adam v. Schoͤ⸗ ning auf Tamsel Leben und Kriegesthaten, na⸗ mentlich sein Zug mit 8000 Brandenburgern gegen die
Tuͤrken. Ein Beitrag zur Erkennung der Zeitverhaͤlt⸗ nisse in den Kur⸗Brandenburgischen und Kur⸗Saͤchsischen
Landen waͤhrend der zweiten Haͤlfte des 17ten Jahrhun⸗
derts. Von Kurd Wolfgang v. Schoͤning.) Mit dem Bildnisse des Feldmarschalls und 55 Fac simile von Namens⸗Unterschriften ausgezeichneter Zeitgenossen. Ber⸗ lin, bei Luͤderitz, 1836. 352 S. gr. 8., ohne die Fac simile.
Bei Annäherung des 200jährigen Jubelfestes der von dem gro⸗ ßen Kurfürsten neu gestalteten Armee ist es gar sehr wünschenswerth, daß ein patriotischer Geschichtsforscher ernstlich daran denke, uns mit einer gründlichen historischen Entwickelung der Brandenburgisch⸗Preu⸗ ßischen Waffenthaten zu beschenken. So folgenreiche Kriege, wie die welthistorischen, durch welche drei von unsern Monarchen die unver⸗
gänglichsten Lorbeeren sich errungen, verdienen es wohl, daß die Prin⸗ ipe, welche in den verschiedenen Zeiten auf verschiedenen Wegen um Siege führten, mit den Kämpfen selbst, aus den reichen Quellen reun der Rachwelt dargeboten werden. Es ist nichts Kleines, was
eine Geschichte des Preußischen Heeres zu leisten hat, da dieselbe ohne
Rücksicht auf die materiellen und auf die geistigen Kräfte des Vater⸗ andes selbst nicht zu denken ist, mit welchen beiden die Armee auch erner Hand in Hand gehen wird; aber, es ist manches Treffliche vorgearbeitet, und die Zahl der Hülfsmittel mehrt sich täglich.
Auch vorliegendes Werk, dessen Verfasser unlängst einem ausge⸗ eichneten Dragoner⸗Regimente eine sehr umfassende Geschichte dar⸗ ebracht hat, reiht sich jenen Quellen schätzbar aun. Hans Adam v.
Schöning ist der erste in unserer Armee selbst gebildete und aus des großen Kurfuͤürsten Schule hervorgegangene General, und zwar ein Feneral, der sich dieser Ehre durch ausgezeichnete Bravour bei vielen Alutigen Begebenheiten, wie durch den selbstständigen glücklichen Zug nach Ungarn würdig bewiesen, und dessen tragisches Ende darum doppelt unseren Antheil rege macht.
In der Reumark Brandenburg den 1. Okt. 1641 zu Tamsel bei Küstrin geboren, widmete Schöning sich in Wittenberg und Stras⸗ burg ernst den Wissenschaften, eignete sich in Paris die Sprache an, welche bald an den Höfen große Geltung haben sollte, und suchte in allen damals ausgezeichneten Ländern von Europa sich als Kavalier auf das vollkommenste auszubilden. Mit sehr wünschenswerthem weiten Gesichtskreise kehrte er nach acht Jahren erst in die Heimath zurück, wurde in diplomatischen Geschäften benutzt, trat dann 1666
als Compagnic⸗Chef in das neuerrichtete Reiter⸗Regiment des Fürsten Johann George von Anhalt⸗Dessaun, und 1672 zog er als Oberst in den Krieg für Holland gegen Frankreich in der Kurbrandenburgischen Armee mit, welche damals schon auf ein halbes Menscheualter ed⸗ len Waffenruhmes stolz zuruͤcksah. Sparr, der Fürst von Dessau, Derfflinger und Schomberg, unsere ersten General⸗Feldmarschälle, alle vier unter fremden Fahnen großgezogen, weisen auf die Gegen⸗
—
*) Hofmarschall Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Karl von Preußen.
1018
den hin, aus welchen uns die Kuegskunst zugekommen: Sparr wußte sich bei Warschau unter Friedrich Wilhelm's Augen. die Unsterblichkeit zu erringen, und als er 1668 starb, rangen der Fürst von Anhalt und Derfflinger um den Vorrang, und des Letzteren Ruhm von Fehrbellin trug es ungern, daß der Graf von Schomberg an der Spitze der Armee stehen sollte. Während Friedrich Wilhelm, welcher in Holland seine Waffenschule machte, dieser Männer Kriegserfahrung sich bediente, wußte sein eigner großer Geist sie und die Armee dem wohlerwogenen Ziele kräftig zuzuführen und in einer Asjährigen Re⸗ gierung den Charakter auszubilden, welchen. seine Monarchie fortau weiter zu verbreiten streben sollte. Solcher Herr und solche Gene⸗ rale machten auch aus Schöning, was aus so selbstständiger, kräfti⸗ ger Ratur geschaffen werden konnte. Seine Tüchtigkeit wird auch durch das Glück bezeugt, dessen er sich bei allen Unternehmungen zu rühmen hatte, und welchem rasche Beförderung folgte. Wir können hier nicht ins Einzelne gehen und erzählen, wie er den Belagerungen von Anklam und Pemunan beigewohnt, 1677 für seinen Antheil an der Eroberung von Stettin General⸗Major geworden, bei der Lan⸗ dung auf Rügen mitgeholfen, im berühmten Winter⸗Feldzug 1679 große Ehre eingeärndtet und als General⸗Lieutenant und Gouver⸗ neur von Berlin sich um diese Residenz und um die Garden sehr verdient gemacht. Als er (im Jahre 1686) 8000 Mann wie zum letzten Kreuzzug gegen den Erbfeind führte und Ofen klug und mit S e Heldenmuthe stürmen half, da war Schöning auf dem besten Wege, die höchsten Ehrenstellen als ein kurzes Ziel, bald zu erreichen. Auch wurde er am Tage nach des großen Kuürfürsten Tode (ein Beweis von der Gunst des neuen Herrn) zum Feldmar⸗ schall⸗Lieuntenaut erhoben; aber das war der letzte Strahl des Glückes in der Heimath. Der Held, welcher so oft die Feinde überwunden, ließ sich, im Feldzuge am Rhein 1689, während der Belagerung von Bonn, von der eigenen Leidenschaft besiegen; er verließ das Vaterland und trat als Marschall in die Sächsische Armee, litt von einer fremden Macht Gewalt und starb, von Kerkerqualen vor der Zeit zerknickt, den 28. August 1696 in Dresden, wo er bei der neuen Herrschaft einer großen Gnade sich 1 Sein Sarg steht noch in Tamsel unversehrt und hochge⸗ achtet.
Sollen wir nach dieser leichten Andeutung sagen, was wir, außer dem biographischen Gewinn in diesem sehr empfehlungswerthen Werke, dem patriotischen Verfasser sonst noch als neuen historischen Stoff gern verdanken, so nennen wir das Journal aus dem Kurfürstlichen Hauptquartier über den Winterfeldzug des Jahres 1679, das Jour⸗ nal über den Feldzug gegen die Türken im Jahre 1686 und das Diarium aus dem Kurfürstlichen Hauptquartier und Hoflager über den Feldzug des Kurfürsten Friedrich 11I. im Jahre 1689; auch für die Organisation der Brandenbeirgischen Armee und für das Verhältniß des Kaisers zu den Ständen des Reichs findet man allerlei Unter⸗ richtendes.
Vielleicht hätte es dem Helden der Geschichte wenig Nachtheil zugefügt, wenn der Herr Verfasser seine Schrift, welche allerdings auch als Familienbuch auf dem Altar des Geschlechts der Schöninge ein Weibgeschenk werden sollte, noch mehr objektiv gehalten und . B. was Pufendorf, Hymmen und der Verfasser dieser Zeilen selbst m Militair Wochenblatt von dem Brandenburgischen General von Schöning sagen, unnmwundener benutzt hätte. Schöning steht als Sol⸗ dat, der à9 Jahr 6 Monat alt General⸗Feldmarschall ward, so ausgezeich⸗ net, so merkwürdig da, daß sein Lebensbild, neben hellem militatrischen Glanze, auch die Schattenfarben, welche seinen Charakter wie sein Mißgeschick bezeichnen, wohl ertragen mag⸗
Endlich wuͤnschen wir dem Verleger, welcher sein Verlagswerk wür⸗ dig ausgestattet hat, wie dem um die vaterländische Geschichte mit so glücklichem Erfolge bemühten Herrn Verfasser allseitige 114“
zu neuen Unteruehmungen der Art. 1 .“
8
In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Paris am 29. August theilte Herr von Orbigny seine Brobachtungen über die Geologie der Hügel von Nieder⸗Meudon mit. Herr Orbigny hat da⸗ selbst zwischen den tertiairen Gesteinen und der Kreide einen neuen Meeres⸗Kalkstein, von etwa zwei Metres Mächtigkeit aufgefunden. Dieser Kalkstein besteht aus zwei Schichten Grobkalk, von weißlicher oder gelblicher Farbe, und enthält zahlreiche fossile Muscheln, die schwierig zu bestimmen sind. Herr Deshap hat sie auf dreißig Spe⸗ ies der unteren Tertiair⸗Formation zurückgeführt, woraus Herr von Orbignv schließt, daß die verschiedenen Schichten der Hügel von Meudon dem Perrain palaeotherien oder der Tertigir⸗Formation an⸗ gehören. Dieser Kalkstein findet sich auch noch zu Vougival, zu Port— Marlv, zu Vigny, zu Laverstre bei Beaunvais. Aüßerdem fand Herr von Orbignv noch in einer Schicht von plastischem Thon und blättrigem Mer⸗ gel, welche zahlreiche Bruchstücke von Kreide und Pistolith enthalten, meh⸗ rere Ueberreste von Thieren, namentlich Radiarien und Meeresmuscheln, die durch das über die Kreide hinströmende Flußwasser aus letzterem Gestein losgerissen wurden; Süßwasser⸗Muschein, die gleichzeitig sind mit der Bildung des Konglomerats, nämlich Planorbis, Cyclas, Paludina, Anodanta n. s. w. Ferner unbestimmbare Knochen von Fischen; Reptilien, die ohne Zweifel in den Gewässern lebten, die das Konglomerat bildeten; Land⸗Sängethiere, die durch die Strö⸗ mung fortgerissen wurden. Diese Sammlung besteht hauptsächlich aus Zähnen, welche die Herren Blainville und Lorillard bestimmt haben. Zwei Zähne gehören Fleischfressern (Lutra), zwei andere Pachypdermen an. Das Vorkommen dieser Sängethier⸗Reste im plastischen Thon beweist, daß diese Thiere in einer weit älteren Zeit, als man bisher annahm, und zwar noch vor dem Beginn der tertiairen Periode, gelebt haben. Herr Arago theilt ein Schreiben des Herrn Lottin, Phvpsikers der Expedition der „Recherche“, aus Reikiavik mit. Die „Recherche“ ist vor fünf Wochen nach Grönland abgesegelt und man erwartet sie nicht vor dem Ende des Augusts zurück, weil sie, wenn das Eis es gestattet, die Küste besuchen, und wenn dies nicht der Fall ist, auf dem hohen Meere das Schmelzen des Eises abwarten will. Herr Gavpmard setzt seine Reise im Innern der Insel fort und denkt, in diesem Jahre den östlichen Theil derselben vollständig zu erforschen. Herr Lottin hat magnetische Beobachtun⸗ gen angestellt und fand auf dem Gipfel des Hekla die Reigung = 799,29, am Fuße desselben = 760⁰,4. Die früher in Neikiawik angestellten Inclinations Beobachtungen stimmten mit denen auf der Rückreise um etwa 2 Minuten. Herr Lottin hat auch die Intensität durch die Zahl der Schwingungen der horizontalen Nadel bestimmt. Seine Nadel machte in Paris 167, in Cherbourg 164, in Reikiawik 137, auf dem Gipfel des Hekla 126, am Fuße desselben 141 Schwin⸗ gungen. Die außerordentlichen Differenzen, sowohl in der In⸗ clination als Intensität sind wohl dem Eisengehalte des Bo⸗ dens zuzuschreiben. Doch müssen diese Beobachtungen erst einer Correction unterworfen werden. Herr v. Paravey üÜüberreichte der Akademie eine kleine Schrift, worin er darthut, daß China nicht al⸗ lein die Wiege des Seidenbaues sev, sondern daß auch zu Damaskus in Sprien und zu Babvlon in Assorien sehr früh Seide gewonnen worden. Herr Martin legte der Akademte ein künstliches Bein vor, mit dessen Hülfe die am untern Theile des Beines Amputirten mit derselben Leichtigkeit gehen, sich setzen, auf⸗ und absteigen können, als ob sie ihre natürlichen Glieder hätten. Herr Martin stellte zu⸗ gleich ein junges Mädchen vor, welche sich dieses künstlichen Beines bediente und ohne große Mühe alle Bewegungen machte.
Auswärtige Börsen
Amsterdam, 1. September. wirkl. Schuld 557 ⁄1 3.. 5 % do. 102 13⁄10. . 5 % Span. 30 %. Passive —. Ausg. Sch. —. Preuss. Prüm.-Sch. 110. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ½.
8 I“ Kanz-Bill. Zinsl. —.
Antwerpen, 31. August. 8 „ Ausß. Sch. —. Zinsl. 112
Paszive 9 ¹
ner Heu 1 Rthlr. ““
Fraukfurt a. M., 3. September. 58 . 1 % 25 1 6. Bank-Actien 1613. Partial-Obl. 139 ½. Fr Loose zu 500 Fl. 114 ¼. 114 ⅛¼. Loose zu 100 Fl. 217. Preuss Prüm.-Sch. 62 ⅛¼. do. 4 % Anl. 100 ¾. Br. Poln. Loose 655¾ 65 ½. 5 % Spau. Anl. 30. 29 ¾. 2 ½ % Holl. 54 ⅛. 541 7⁄16. Paris, 31. August. 1
5 % Rente 108. 90. 3 % do. 79. 85. 5 % Neap. 99. 70. 50. Spaun. Kente 30 ¾. Passive 9 ⅛. Ausg. Sch. —. Neue Ausg. Sex —. 3 % Portug. 42 ½. 8 v“
I6111a Börrↄr̅mďgsze.
Den 6. September 1836.
dmtlrcher Fonds- aund eld-Cnun.s- Zettel.
Fr. Tour Pr. Cour. Brief.] Geld. Brief. 1 Geld. 102 ¼ 101 l 103 1 102 %¼ 100 %¼ 99 ¾l —-. 102 ¼ 621 61 G 1003½ y— 102 ½ 101 ⅓ 99 102 ¼ 85 102 %¼
6 T
— Ostpr. Pfandbr. 4 do. V 4 Kur- u. Neum. do. 4 do. do. do. ³1 Schlesiseche do.] 4 Rüekst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. — Gold al marco. — . Neue Duk. — 18 ¾ — Friedrichsd'or. — 13 /12 13 %¼ Discouto. — 4 5 Pr. Cour. Brief. 1 Seld 141 G 1401 ½ 151 150 ½¼ 6 22 %⅞ 80 % 102 Mt. 102 2 Mt. 99 9 12 8 Tage. — 102 % 2 Mt. 102 101 ¾ 3 Woch. 30 4
8 8 St.-Schuld-Sch. 4 Pr. Engl. 0 b1. 30. PrämSch. d. Sceh— Kurm. Obl. m. l. C. 4 Nm. Int. Sch. do. 4
Pomm
— 106 ¼ Berl. Stadt- Obl. 102 ¼ do.
87
—
Elbinger 4 Danz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr. Grofsh Pos. do. 190412.
We chsel- Co u? 5.
4 Königsb. 1 1 88 4 4
Kurz 2 Mt. Kurz
Amsterdam do. Hamhburg 2 Mt. Mt. Mt. Mt.
do. Loudon
300 Mk. 1 LSt. 300) Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
Wien in 20 Xr. Augsburg
Breslan..
Leipzig
Fraunkfurt a. M. WZ. . Petersburg
9811
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. —2
Luftdruc 333,81„Par. 333,01"„Par. 333,15“ Par. Quellwärme 7,5 0 9 Luftwärme.. +2 12,70 R. + 23,20 R. + 11,8 0 R. Fluswärme 14 201 Thaupurkt... 2 9,6 0 R. + 10,5 °R. + 10,9 °‧R. Bodenwärme 12,3⁰ Dunstsättigung 79 pECt 39 vCt 93 vCt Ausdünstung 0,09102
bezogen. halbheiter. Regen. 3 Sw. S. SSW. Niederschlag 1,217“9 Nachtkälte +. 10,1°9
— S. ss 333,22 Par.. + 15,90 R... † 10,4° R... 70 p0
1836. 5 September.
Wolkenzug... Tagesmittel:
Konigliche Schauspiete.
Mittwoch, 7. Sept. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Auber⸗
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ra⸗ ges I Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Donnerstag, 8. Sept. Im Opernhause: Die Famillien Capuletti und Montecchi, Oper in 4 Abth. Musik von Bellini (Dlle. Lehmann: Romeo. Herr Eichberger: Tebaldo.)
Freitag, 9. Sept. Im Schauspielhause: Tasso's Toh Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach.
In Potsdam: Der Landwirth, Lustspiel in 4 Abth., von Verfasser von „Luͤge und Wahrheit.“ Hierauf: Ein Divertz sement, arrangirt von C. Taglioni.
Sonnabend, 10. Sept. Im Schauspielhause: Der Roman Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf, zum erstenmalb Die gefaͤhrliche Tante, Posse in 4 Abth., von Albini.
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Mittwoch, 7. Sept. Die beiden Nachtwandler, oder: D. Nothwendige und das Ueberfluͤssige. Posse mit Gesang in Aufzuͤgen, von J. Nestroy. Musik vom Kapellmeister Adol Muͤller.
Donnerstag, 8. Sept. Der Schlaftrunk. Historisch⸗roma tisches Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiel, nach dem Frua zoͤsischen des Alexander Dumas, von Ed. Jerrmann. (M. Kietzty, vom Hof⸗Theater zu Karlsruhe, neu engagirtes A. glied dieser Buͤhne: Katharina Howard, als Antrittsrolle.)
Freitag, 9. Sept. Zum erstenmale: Der Wagen des En granten. Militairisches Schauspiel in 5 Akten, frei nach d Franzoͤsischen, von Friedrich Gené
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 5. September 1836. Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rtth 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 26 Sgr. 3 P große Gerste 20 Sgr. 3 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste’¹ Sgr. 11 Pf.; Hafen 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthtbe 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; Linsen 1 Rthlr. Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auc 1 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggah 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 25 Sgr.: N. r 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf; Erbsen, schlechte Sore Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. Sonnabend, den 23. September 1836. Das Schock Stroh 4 Rthlr. 20 Sgr., auch 4 Rtblr.; der Ceu⸗ 5 Sgr., auch 20 Sgr.
des⸗Justiz⸗Kollegien untergeordneten Gerichten,
Batterieen der 2ten und
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Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Kreis⸗Steuer⸗Einnehmer Voigt zu Delitzsch den Charakter als Hofrath beizulegen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Professor am Jvceo Hosiano zu Braunsberg, Dr. Neumann, mit Entbin⸗ dung von der Professur, zum Dom⸗Kapitular an der Kathedral⸗ Kirche zu Frauenburg zu ernennen Allergnaͤdigst geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Schullehrer und Kuͤster Dittmer zu Behlkow, Amts Treptow a. d. R., das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
—-;
1
Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist nach on hier abgereist. .
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor H Stettin ist zum Advokaten bei dem Ober⸗Appellationsgerichte n Greifswald, dem dortigen Hofgerichte und den diesen Lan⸗ mit Anweisung eines Wohnortes in Greifswald, ernannt worden.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Duͤsseldorf ist der Kandidat des Predigtamts, Gu⸗
stav Wilhelm Pieper aus Essen, zum evangelischen Pfarrer in Mettmann ernannt worden.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische General der Ka—
pallerie und General⸗Militair⸗Gouverneur von Moskau, Fuͤrst
Demetrius Galitzin, von Leipzig. 1“ 8
richten.
tungs⸗Nach 11“““ Rußland.
Petersburg, 31. August. Die Nordische Biene meldet: „Se. Maj. der Kaiser sind auf Ihrer Reise nach Mos⸗ kau am 2lsten d. zwischen neun und zehn Uhr Morgens gluͤck⸗ lich in Nowgorod angekommen. Daselbst ließen Se. Maj. die Reserve⸗Brigade der 3ten Infanterie⸗Division, die Reserve⸗ zten Grenadier⸗Artillerie⸗Brigaden und die Rekruten die Revue passiren und besichtigten die schon voll⸗ endeten so wie die noch im Bau begriffenen Kasernen, den Bau des Stadtgefaͤngnisses und die ganze Stadt, worauf Allerhoͤchst⸗ dieselben zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags Ihre Reise fortsetz⸗ ten. Waͤhrend Ihres Aufenthalts in Nowgorod besuchten Se. Maj. die Sophien⸗Kathedrale und wohnten dem vom Metropoliten von St. Petersburg, Nowgorod, Esthland und Finnland, Seraphim, gehaltenen Gottesdienste bei. Zwischen Nowgorod und Bronnitzy besuchten Allerhoͤchstdie⸗ selben das Nowgorodsche Kadetten⸗Corps des Grafen Araktschejew und in Bronnitzy das nun beendigte Gebaͤude fuͤr den Stab des Samogitischen Grenadier⸗Regiments, und nachdem Se. Maj. Ihre Zufriedenheit mit allem zu erkennen gegeben hatten, setzten Sie Ihre Reise nach Moskau fort. Am 22sten machten Se. Maj. um 5 Uhr Nachmittag, 57 Werst von Moskau, auf der Station Podßolnetschnaja⸗Gora Halt und hielten uͤber die 16te Infanterie⸗Division Revuͤe; Se. Maj. waren mit den Truppen vollkommen zufrieden und druͤckten persoͤnlich Ihre Allerhoͤchste
Zufriedenheit dem Commandeur des Corps, General⸗Adjutanten Neidhardt, aus.
An demselben Tage um 12 Uhr Nachts kamen Se. Maj. in Moskau in erwuͤnschtem Wohlseyn an. Am an⸗ deren Tage fruͤh Morgens war schon um den Nikolajewschen Palast, am ganzen Kreml und auf dem Platze vor der Kathe⸗ drale kein Zugang mehr. Um 11 Uhr traten Se. Maj. aus dem Palaste, und ein lautes und freudiges Hurrah aus der zahlreich versammelten Menge uͤbertoͤnte das Gelaͤute der Glocken. Der Metropolit von Moskau, Philaret, kam Sr. Majestaͤt mit der ganzen Geistlichkeit entgegen und begruͤßte Allerhoͤchstdieselben
beim Eingange in die Himmelfahrts⸗Kirche mit einer Rede. Nach Beendigung des Gottesdienstes begaben sich Se. Maj. unter freudigem Zurufen des Volkes in den alten Zaren⸗Palast. Von dort verfuͤgten Sie sich auf den großen Platz Ses und wohnten der Wachparade des 2ten Lehr⸗Karabiner⸗Regiments bei. Nach der Beendigung derselben bahnten sich Se. Maj. der Kaiser mit Muͤhe einen Weg durch die Haufen des Volkes und kehrten, mit Segens⸗Wuͤnschen üͤberschuͤttet, in den Palast zuruͤck. Um 2 Uhr besuchten Se. Majestaͤt die Kadetten⸗Corps, darauf die Katharinen⸗ und Alexandrowsche Schule und das Marien⸗ Hospital. Um 4 Uhr beehrten Se. Majestaͤt der Kaiser mit Ihrem Besuche den Ober⸗Kommandirenden in Moskau, Grafen Tolstoj, bei dem Sie auch zu speisen geruhten. Um 7 Uhr Abends besichtigten Se. Majestaͤt einige Arbeiten in dem Pe⸗ trowschen Schlosse. Am 24. August, um 10 Uhr Morgens, ließen Se. Majestaͤt der Kaiser von den Truppen des öten In⸗ fanterie⸗Corps die 6te leichte Kavallerie⸗Division und von der 17ten Infanterie⸗Division das lste Bataillon des Moskauschen und das 2te Bataillon des Butyrskischen Regiments und das Borodinische und Tarutinische Jaͤger⸗Regiment, nebst der éten reitenden und der 16ten und 17ten Feld⸗Artillerie⸗Brigade, die Repue passiren.“
Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Koͤniglich⸗Saͤchsischen Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant v. Zezschwib/ zum Zeichen besonderen Wohlwollens, den St. Annen⸗Orden Ister Klasse mit der Kaiserlichen Krone Allergnaͤdigst verliehen.
Der nach Ablauf des ihm bewilligten Urlaubs hierher zu⸗ ruͤckgekehrte Kriegs⸗Meinister, General⸗Adjutant Graf Tscherny⸗
2 h
scheff, hat wieder die Verwaltung des Kriegs⸗Ministeriums uͤber⸗ nommen.
Auf den Vorschlag des General⸗Gouverneurs der Provinz des Kaukasus, Georgiens und der transkaukasischen Provinzen, haben Se. Majestaͤt die Anlegung einer Druckerei zu Tiflis und die Herausgabe einer Zeitung unter dem Titel „transkaukasische Zeitung“ genehmigt.
Am 5. und 6. Juli kam auf dem Tausch⸗Hofe von Petro⸗ pawlowsk eine Karavane aus Taschkent von 869 Kameelen und 19 Fuhren an. Mit diesen wurde eingefuͤhrt: rohe Baumwolle 74 Ballen und 22 halbe Ballen, gesponnene Baumwolle 583 B., Pelzwerk 45 B., Fruͤchte 222 Kisten und verschiedene Asiatische Waaren 488 Ballen.
Die von der Compagnie der Herren Strauch, Ebert und Rosing in Bobruisk gebauten 2 Dampfschiffe, der „Naßljednik“ und „Konstantin“, sind am 11. August, unter großem Zulaufe, zum Bugsiren der beladenen Schiffe auf dem Dnjepr von Kre⸗ mentschuk bis Kiew und von Kiew an auf anderen in den Dnjepr fallenden Fluͤssen, von dort abgegangen.
Aus Odessa vom 16. August. schreibt man: 52 zog eine dichte schwarze Wolke Heuschrecken uͤber unsere Stadt, von denen ein Theil die Richtung uͤber die Bucht nahm. Ge⸗ stern Morgen um 9 Uhr geh man hier noch immer Heuschrek⸗ ken, in der Richtung von W. N. W., theils in groͤßeren, theils in kleineren Massen, fliegen. — Gleich im Beginne des Jahres hegte man die Hoffnung, daß der hiesige Handel lebhafter wer⸗ den wuͤrde. Unsere Hoffnungen gehen nun in öö. Aus den Handels⸗Tabellen ergiebt sich, daß die Summe der Ausfuhr uͤber die Graͤnze, in der ersten Haͤlfte des laufenden Jahres, um 3 ½ Millionen, die der Einfuhr aber um 1,800,000 Rbl., im
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Vergleich gegen die des vorigen Jahres gestiegen ist.“
Frankreich.
Paris, 1. Sept. Der Koͤnig arbeitete vorgestern Abend in Neuilly mit den Herren Thiers und Pelet und gestern Vor⸗ mittag mit dem Grafen von Montalivet und dem gestern fruͤh gegen 3 Uhr hier eingetroffenen Grafen von Argout. Gegen Mittag kamen Se. Majestaͤt zur Stadt, empfingen den Grafen Molé und den Grafen Sebastiani und kehrten gegen 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck.
Im Journal des Debats liest man: ministeriellen Krise scheint heute (31. August) entfernter als je. Die Combination, wonach man die Herren Guizot, von Mon⸗ talivet und Duchatel, unter dem Vorsitze des Grafen Molé, ver⸗ einigen wollte, ist bestimmt aufgegeben worden. Vollkommen einig uͤber die Grundsaͤtze und den allgemeinen Gang der innern und äußern Politik, hat man sich, wie uns versichert wird, uͤber die Stellung jedes einzelnen dieser Herren im Kabinette nicht verstaͤn⸗ digen koͤnnen. Wir bedauern dies lebhaft, da jene Combination uns geeignet schien, die Theilnahme aller Ehrenmäͤnner des Landes zu er⸗ wecken und auch vor den Kammern dauernd Stand zu halten. Es zirku⸗ liren jetzt tausend verschiedenartige Geruͤchte; man will wissen, daß Herr Thiers die Leitung der Geschaͤfte wieder uͤbernehmen werde; eben so hat man von der Praͤsidentschaft des Marschall Soult gesprochen; endlich sind auch die Herren Dufaure, Hu⸗ mann und Barthe vorgeschoben worden; wir glauben aber, daß bis jetzt alle diese Vermuthungen grundlos sind.“ — Auch das doctrinaire Blatt la Paix berichtet heute, daß an ein Einver⸗ staͤndniß noch nicht zu denken sey. Zugleich erklaͤrt dieses Blatt das von mehreren Zeitungen verbreitete Geruͤcht, daß Hr. Gui⸗ zot sich die ausdruͤckliche Befugniß vorbehalten wolle, die Kam⸗ mer nach Belieben
„Das Ende der
aufzuloͤsen, fuͤr voͤllig ungegruͤndet. „Was wir indessen hoffen“, sagt dasselbe, „ist, daß man ein homogenes Ministerium, dessen Mitglieder unter einer und derselben Fahne auf ein und dasselbe Ziel losgehen, zu Stande bringen und nicht mehr zu jener Lügen-Partei seine Zusflucht neh⸗ men werde, die aus angeblicher Versoͤhnlichkeit bereits alle Elemente einer guten Verwaltung aufzuloͤsen begann.“ — Der Constitutionnel will wissen, daß Herr Guizot, den man noch immer als den Haupt⸗Unterhaͤndler betrachten muͤsse, dem General Sebastiani das Porteseuille des Kriegs⸗Ministeriums angeboten gehabt habe, damit Herr von Broglie als Botschafter nach London gehen koͤnne; der General habe jedoch jenen An⸗ trag von der Hand gewiesen und dies sey der Grund, weshalb die oben von dem Journal des Débats angedeutete Combina⸗ tion gescheitert sey. — „Die ministerielle Frage“, aͤußert das Journal du Commerce, „weit entfernt, sich ihrer Loͤsung zu näͤhern, verwickelt sich je mehr und mehr. Bei jedem Tritte stoͤßt man auf Hindernisse. Herr Guizot, der sich bei der neuen Combination fuͤr unentbehrlich haͤlt, macht natuͤrlich seine Bedingun⸗ gen, die jedoch bis jetzt noch nicht fuͤr annehmbar befunden worden sind. Dem Grafen Molé ist bereits doie Geduld ge⸗ rissen; man erwartet jetzt den Marschall Soult..
Der Graf von Argout befindet sich erst wenige Stunden in Paris, und schon will der Constitutionnel unter der Hand dessen Ansichten uͤber die Spanischen Angelegenheiten kennen ge⸗ lernt haben. Der Minister, behauptet dieses Blatt, sey der Meinung, daß man den paniern Huͤlfe bringen muͤsse, da sie sich selbst nicht helfen koͤnnten, daß man aber nicht geradezu in⸗ terveniren duͤrfe, indem der Nationalstolz der Spanier dies uͤbel aufnehmen koͤnnte. Herr von Argout soll zugleich die Streit⸗ kraͤfte der Karlisten auf 60,000 Mann, die Staͤrke der Fremden⸗ legion aber auf nur noch 400 Mann angegeben haben.
Der Moniteur berichtet aus Madrid ohne Datum: „Der General Rodil ist definitiv zum Ober⸗Befehlshaber der Nord⸗ Armee und uͤberdies zum Kriegs⸗Minister ernannt worden. Durch ein Dekret vom 21. August werden die Cortes nach dem Wahl⸗ gesetze der Verfassung von 1812 auf den 24. Oktober zusammen⸗ berufen. (Siehe den Art. Spanien.) Der Karlisten⸗Chef Arroyoz, der sich von Gomez getrennt hatte, ist am 20sten in Palenzia eingeruͤckt; 4000 Mann sind sofort von Madrid auf, gebrochen, um gegen ihn und Don Basilio Garcia zu marschiren.
Nach Briefen aus Port⸗Vendres vom 23sten v. M., wollte der Marschall Clauzel sich am 2ö5sten daselbst nach Algier ein⸗
schiffen. Eine Englische Fregatte war so eben in Port⸗Vendres vor Anker gegangen und hatte den Gouverneur von Taragona ans Land gesetzt. Der Herze⸗ von Choiseul, seit laͤnger als 25 Jahren Mit⸗ glied des General⸗Conseils des Departements des Wasgaus, hat sich Kraͤnklichkeitshalber genoͤthigt gesehen, dieses Amt nieder zulegen.
Großbritanien und Irland.
London, 2. Sept. Se. Majestaͤt der Koͤnig kam am Dienstag von Windsor nach der Stadt und ertheilte dem Daͤni⸗ schen Gesandten, Baron Blome, eine Audienz, worin derselbe ein Schreiben seines Souverains uͤberreichte, das die Anzeige von dem Ableben des Landgrafen Karl von Hessen⸗Kassel ent⸗ hielt. Sodann hatten die Minister Lord Melbourne, Lord Gle⸗ nelg und Sir J. Hobhouse eine Audienz, worauf der Koͤnig nach Windsor zuruͤckkehrte.
Ihre Majestaͤt die Koͤnigin hat der Lady Gordon zu ihrer einen prachtvollen Brillant⸗Schmuck zum Geschenk gemacht.
Mit den Augen des Herzogs von Sussex geht es täglich besser; Se. Koͤnigliche Hoheit kann schon die Zeitungen ohne Schwierigkeit lesen.
Fuͤr den Grafen Novossilzoff, der sich in den noͤrdlichen Grafschaften befindet, sind Depeschen aus St. Petersburg an⸗ gekommen, die, wie man meint, seine Abreise nach Prag be⸗ schleunigen werden, wohin er, um den Kaiser von Oesterreich auf Anlaß seiner Kroͤnung zu begluͤckwuͤnschen, beordert seyn soll.
Die Abreise des Marquis von Landsdown ist noch aufge⸗ schoben, weil er noch immer am Podagra leidet. Auch Herr Roebuck, Parlaments⸗Mitglied fuͤr Bath, soll ernstlich krank seyn.
Die Persischen Prinzen, welche sich laͤngere Zeit hier auf⸗ gehalten haben, sind gestern von hier abgereist, um uͤber Wien und Konstantinopel (wie bereits gestern erwaͤhnt) nach Bagdad zuruͤckzukehren.
Die Ankunft eines Sohnes und eines Neffen des Koͤnigs der Ashantees in England, wo dieselben erzogen merden sollen, veranlaßt ein hiesiges Blatt zu folgender 1. „Wenn man erwaͤgt, welche Hurgschaft dies fuͤr das redliche Benehmen jenes Koͤnigs giebt, und welche sittliche Folgen es bei ihrer Ruͤckkehr haben kann, so muß dieser Umstand wohl als einer der allerwichtigsten seit der Abschaffung des Sklaven⸗ handels angesehen werden.“
Von den 221 Privat⸗Bills der beendigten Parlaments⸗ Session, welche die Koͤnigliche Zustimmung erhalten haben, be⸗ trafen 33 Eisenbahn⸗Gesellschaften.
Von den acht und zwanzig Deutschen Fluͤchtlingen, welche sich vor einigen Tagens vergebens an den Lord⸗Mayor um Un⸗ terstuͤtzung gewandt hatten, ist, dem Anrathen desselben gemaͤß, eine Petition an den Minister des Innern, Lord John Russell, erlassen worden. Sie stellen ihm in derselben vor, daß sie aus der Schweiz vertrieben worden seyen, ohne, wie sie behaupten, eines Verbrechens uͤberwiesen oder auch nur beschuldigt worden 8 seyn, daß zwar einige von ihnen, nicht aber alle, durch den
aron Eyb, der vor den Zuͤrcher Behoͤrden eingestanden habe, der Spion einer fremden Regierung zu seyn, zum Eintritt in die Gesellschaft des jungen Deutschlands verleitet worden seyen, daß Baron Eyb den Vorschlag zu einem bewaffneten Ein⸗ falle in Deutschland gemacht habe, der aber von allen Mitgliedern der Gesellschaft entschieden zuruͤckgewiesen wor⸗ den sey; daß man sie ploͤtzlich aus der Schweiz abge⸗ fuͤhrt und ihnen versprochen habe, sie in Frankreich in Freiheit zu setzen, daß sie aber in Frankreich der Gendarmerie uͤberwiesen und von dieser bis Dover eskortirt worden seyen, daß alle Antwort von Seiten der Franzoͤsischen Behoͤrden auf ihre Fragen keine andere gewesen sey, als: Vous verrez; vous serez transportés par la gendarmerie jusqu'à Calais ef de l[à en Angleterre où vous serez de nouveau placés à la disposi tion de la police; daß die Vertriebenen jetzt in England ange⸗ kommen und zum Theil krank, alle aber der Englischen Sprache nicht maͤchtig, in den duͤrftigsten Umstaͤnden seyen und genoͤthigt die Großmuth der Britischen Regierung in Anspruch zu neh⸗ men. Die Antwort des Lord John Russell auf diese Petition lautet dahin, daß er nichts fuͤr die Fluͤchtlinge thun koͤnne und daß er sie an die Gesellschaft zur Unterstuͤtzung der Fremden weisen muͤsse, indessen die Petition an den Minister der aus waͤrtigen Angelegenheiten gesandt habe.
Wenn Herr O'Loghlen, General⸗Prokurator fuͤr Irland wie es heißt, den erledigten Sitz im Irlaͤndischen Schatzkam mer⸗Gerichte erhaͤlt, so wuͤrde dies, wie der Globe bemerkt seit fast anderthalb Jahrhunderten der erste katholische Richter seyn
Nicht geringe Bewegung hat in der Handelswelt der Be schluß der Direktoren der Bank von England vom gestrigen Tage hervorgebracht, dem zufolge der Diskonto fuͤr alle von der Bank diskontirten Wechsel, so wie bei allen Depositis von Schatz kammerscheinen, Obligationen der Ostindischen Compagnie u. s. w bis zum 20. Okt., und fuͤr Summen, welche sich auf nicht w niger als 2000 Pfund belaufen, auf 5 pCt. erhoͤht wird. D ser Beschluß der Bank hat um so mehr Aufsehen gemacht, al die Direktoren derselben noch vor acht Tagen erklaͤrt hatten, sie beabsichtigten nicht, den Diskonto zu erhoͤhen. Die neue Maß⸗ regel hat uͤbrigens heute an der Fondsboͤrse keinen besonders guͤnstigen Einfluß geaͤußert. 1 8
Bei Spithead hat Herr Dean beim Herabsteigen in die See in seiner Taucherglocke 5 Kanonen entdeckt, die zu Ports⸗ mouth ans Land gebracht sind und wegen ihres Alters allge⸗ meine Aufmerksamkeit erregt haben. ie eine derselben war unter Heinrich's VIII. Regierung gegossen.
Aus dem so eben erschienenen Berichte uͤber die London Birminghamer Eisenbahn ersieht man, daß es 72,868 Pfd. 18 Sh. 6 Pence. gekostet hat, um die Incorporations⸗Akte fuͤr die betreffende Gesellschaft im Parlamente durchzusetzen. Der Globe bemerkt, es wisse sich Niemand zu erinnerne⸗
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daß das Arbeitslohn aller Art jemals so hoch gewesen sey, wie jetzt.