Nachricht uͤber eine gewisse neuere Note Eng⸗
Haag gegebene de. haben kann.“
lands keinen Grund 1 Amsterdam, 18. Sept. Das Handelsblad enthaͤlt nachstehenden Bericht uͤber die heutige Boͤrse: „Alle Fonds, voorzuͤglich die inlaͤndischen und die Spanischen, waren heute un⸗ gemein gedruͤckt. Ueberall Verkaͤufer und nirgend Kaͤufer. Erst gegen 4 Uhr gewannen die Course wieder einigen Bestand. Es scheint indessen, daß lediglich die Nachricht von den am Mitt⸗ woch in London vorgekommenen Verkaͤufen die Veranlassung jenes Boͤrsen⸗Schreckens gewesen ist. Inzwischen ging doch das Geruͤcht, es seyen hier direkte Nachrichten aus Madrid eingegangen, aus welchen erhelle, daß die Koͤnigin von Spanien aus der Haupt⸗ stadt entflohen und Gomez daselbst eingeruͤckt sey.“ — Ein glei⸗ ches Geruͤcht ist, derselben Quelle nach, in Antwerpen an der Freitags⸗Boͤrse verbreitet gewesen. Allein die gaͤnzliche Grund⸗ losigkeit desselben laͤßt sich schon daraus abnehmen, daß man an beiden Orten nicht einmal die Pariser Donnerstags⸗Course ge⸗ nau gekannt hat; es ist vielmehr zu glauben, daß man durch die Tauben⸗Post bereits von den Veraͤnderungen in Lissabon (s. den Art. Inland) unterrichtet war, und daß man von die⸗ sem Ereignisse auch wichtige Veraͤnderungen in London erwartet.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 16. Sept. Das Kaiserlich Russische Dampf⸗ schiff „Ischora“ ist am 13ten d. von hier nach St. Petersburg aͤbgegangen. Der General Graf Konstantin van Suchtelen, so⸗ wie der Marquis und die Marquise von Londonderry, die am Sonntage ihre Abschieds Besuche bei der Koͤnigl. Familie gemacht hatten, begaben sich auf demselben nach der Russischen Hauptstadt.
Se. Maj. der Koͤnig haben dem Englischen Capitain Budge, der die Mannschaft einer am 23. Mai bei Hasborosand verun⸗ gluͤckten Schwedischen Galense gerettet hatte, die goldene Me— daille „fuͤr schoͤne Thaten“ zustellen lassen.
Die Herausgabe der Fükang „Det femte Aflonbladei (das fuͤnfte Abendblatt) ist unterm U4ten d. aufs neue verboten worden. F5. 3
Das vom Reichsgericht am 8ten dieses publizirte Urtheil ward an demselben Tage der Koͤnigl. Norwegischen Regierung durch eine Deputation offiziell mitge⸗ theilt und zugleich vom Wortfuͤhrer derselben das gewoͤhnliche Verlangen hinzugefuͤgt, daß die Regierung das Urtheil vollzie⸗ ben lassen moͤge. Die Deputation erhielt zur Antwort, daß die Regierung dasselbe Sr. Majestaͤt in Unterthaͤnigkeit enhe mstel⸗ len wuͤrde, und die Koͤnigl. Norwegische Regierung beschloß dem⸗ nach, die offizielle Abschrift des Urtheils dem Justiz⸗Departe⸗ ment zur weiteren Verfuͤgung zu uͤbergeben. 1 8 Professor Maschman hat von der Norwegischen Staats⸗ Kasse eine Unterstuͤtzung von 800 Spezies zu einer Reise nach Frankreich und Deutschland erhalten, um in diesen Laͤndern Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug auf den Anbau der Run⸗ kelruͤben und die Anwendung derselben zur Zucker⸗Fabrication einzusammeln. Die Aussichten zu einer guten Perndte, die man beim An⸗ fange des Sommers in den meisten Gegenden Norwegens hatte, haben sich jetzt leider in Folge der spaͤter aus verschiedenen Or⸗ ten eingegangenen Nachrichten bedeutend veraͤndert. Das ein⸗ getroffene kuͤhle und feuchte Wetter hat in einem sehr nachthei⸗ ligen Grade die Heu⸗Aerndte beeintraͤchtigt und auch dem Ge— traide einen nicht unbedeutenden Schaden zugefuͤgt. “
Deutschland. v — — Dresden, 19. Sept. Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Sophie von Oesterreich ist am 17ten d. von Prag und Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin von Bayern gestern von Muͤnchen im Sommer⸗Hoflager zu Pillnitz angekommen. Weimar, 17. Sept. (Leipz. Ztg.) An unserm gastli⸗ chen Hofe, welcher dermalen noch die Sommer⸗Residenz Belve⸗ dere bewohnt, befinden sich in diesem Augenblicke der Fuͤrstlichen Gaͤste eine ziemliche Anzahl. Dahin gehoͤren Se. Koͤnigliche Hoheit der Großherzog von Oldenburg, nebst Gemahlin und seiner Tochter, Prinzessin Amalia, verlobter Braut des Koͤnigs von Griechenland, welcher in diesen Tagen ebenfalls hier erwar⸗ tet wird. Auch ist bereits vor acht Tagen die Gemahlin des Prinzen Karl von Preußen hier eingetroffen. Saͤmmtliche anwesende Fuͤrstliche Gaͤste sind von einer — I1 Eines noch zahlreicheren Besuches wird sich aber das schoͤne Belvedere, mit seinen botanischen Gaͤrten und romantischen Umgebungen, waͤhrend der Anwesenheit der Naturforscher und Aerzte Deutschlands in Jena, welche mit dem 18ten d. M. ihre diesjaͤhrige Versammlung, die bis zum 2Ssten d. M. dauern soll, beginnen werden, erfreuen. Man ist naͤmlich im Publikum bereits laͤngst unterrichtet, daß diesel⸗ ben zum 22sten d. M. von unserem Hofe nach Belvedere werden zur Tafel geladen werden, indem zu diesem Behufe bereits die groͤßeren, sogenannten Orangerie⸗ und botanischen Glashaͤuser höͤchst brillant und geschmackvoll eingerichtet worden sind, wie sich solches unter Anordnung und Leitung des bei allen solchen sestlichen Veranlassungen den hoͤchsten Geschmack bethaͤtigenden Herrn Ober⸗Marschalls, Freiherrn von Spiegel, nicht anders erwarten laͤßt. Die Zahl der zu dieser Mittagstafel eingeladenen Gaͤste wird mit Hinzurechnung der anwesenden fremden Zuͤrstlichen und mehrerer hier lebenden hoffaͤhigen Personen auf 400 angegeben. Waͤhrend der Dauer der Versammlung der Naturforscher wird in der Frommannschen Buchhandlung zu Jena ein Tageblatt erscheinen, welches naͤchst den Namen der Anwesenden auch alle in dieser Zeit vorgekommenen, der Aufzeichnung werthen einzel⸗ nen Gegenstaͤnde der Verhandlungen und Besprechungen ent⸗ halten wird. 1 Kassel, 10. Sept. (Allg. Ztg.) Das Centralisations⸗ System gewinnt auch bei uns eine immer groͤßere Ausdehnung. Die Maßregeln in diesem Sinne erstrecken sich eben sowohl auf 8 die Eivil“, als auf die Militair⸗Administration. Durch die Ver⸗ legung so vieler Behoͤrden nach der Hauptstadt nimmt diese frei⸗ lich an Glanz, Geldumlauf und Bevoͤlkerung sehr zu, daher die Einwohnerzahl mit Einschluß des Militairs — der Haͤlfte des gesammten Armee⸗Corps mit wohl 209. Offizieren — schon bis nahe an 30,000 heransteigt, und. ungeachtet der vielen Neubauten Ddie Wohnungen in hohen Preisen sich erhalten; aber die Pro⸗ 8 vinzialstaͤdte beklagen sich, daß ihnen dadurch die Nahrungsquel⸗ en enizogen werden. So hat die Stadt Hanau seit der Errech⸗ ung einer Ober⸗Finanz⸗Kammer in Kassel durch den Abzug einer Anzahl Beamten keinen unbedeutenden Verlust erlitten, und die auf Veranlassung der Saͤkularfeier des Lamboi⸗Festes hier eingetrof⸗ fene Deputation hat nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen. Bisher war dem Kommandanten der zweiten Infan⸗ terie⸗Brigade, zu der die beiden in Hanau und Fulda garnisoni⸗ renden Limien⸗Regimenter gehoͤren, der bleibende Wohnsitz in der Stadt Fulda angewiesen; in Zukunft aber soll derselbe nun ebenfalls in Kassel residiren. — In der bekannten Hessen⸗Ro⸗
Christiania, 12. Sept.
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zahlreichen Suite
“ v1A1““ tenburgischen Erbschafts⸗Angelegenheit ist seit einiger Ze “ Stillstand eingetreten, da der permanente landstaͤn⸗ dische Ausschuß bei dem Mangel an Anerkenntniß seiner Befug⸗ nisse von Seiten der Staatsregierung es fuͤr rathsam gehalten hat, sich aller weiteren, unter solchen Umstaͤnden ohnehin ganz fruchtlosen Schritte zu enthalten, und den bevorstehenden neuen Landtag abzu⸗ warten. Es wird indessen immer wahrscheinlicher, daß die Streit⸗ frage auf dem Wege eines Vergleichs zur Beseitigung gelangen duͤrfte. Man will wissen, daß diese Ausgleichung erzielt werden koͤnnte, wenn von Seiten der Staͤndeversammlung darein gewilligt wuͤrde, daß Sr. H. der Genuß der jaͤhrlichen Revenuͤen der Quart bloß bis zu dem Zeitpunkte zugesichert verbliebe, wo Hoͤchstdie⸗ selben zum Besitz der Einkuͤnfte von dem Fidei⸗Kommis⸗Haus⸗ Vermoͤgen, dessen lebenslänglichen ausschließlichen Nießbraͤuch sich bekanntlich Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst vorbehalten hat, gelangte. res als heimgefallenes Staatsgut von Seiten des Prinzen an— erkannt werden. Es scheint der Ausfuͤhrung dieses Plans gleichwohl noch eine Schwierigkeit in den Weg zu treten, da, dem Vernehmen nach, Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst neuer⸗ dings zu erkennen gegeben hat, daß er selbst beabsichtige, die Haͤlfte aller aus der Rotenburgischen Erbschaft fließenden Re⸗ venuen fuͤr sich in Anspruch zu nehmen, so daß nur die an— dere Haͤlfte Sr. H. dem Kurprinzen⸗Regenten zu gut kommen wuͤrde.
Muͤnchen, 18. Sept. Se. Excellenz der Kaiserl. Oesterr. Bundestags⸗Praͤsidial⸗Gesandte Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen traf am 15. September auf der Reise von Frankfurt a. M. nach Wien in Wuͤrzburg ein.
Wie man vernimmt, sollen die Fest⸗Aufzuͤge, da Se. Maj. der Köoͤnig den Landleuten keinen Kosten⸗ und Zeit⸗Aufwand ver⸗ ursachen wollen, bei dem diesjaͤhrigen Oktober⸗Feste unterbleiben, weshalb vom Ministerium des Innern das Geeignete bereits verfuͤgt wurde.
Der Zoll-Kongreß ist geschlossen, und mehrere Deputirte sind bereits in ihre Heimath zuruͤckgekehrt
Der Ruf der in Deutschland entstehenden Runkelruͤben⸗ Zuckerfabriken ist schon nach Frankreich gedrungen, und die Franzoöͤsische Regierung scheint auf die in unserm Vaterlande zu erwartende Entwickelung dieses Industrie⸗Zweiges sehr aufmerk⸗ sam zu seyn. Erst vor kurzem waren zwei Herren aus dem Finanz⸗Ministerium, die HH. Vaudal und du Berthier, hier und haben die Fabriken des Freiherrn von Welden in Gern bei Nymphenburg und des Herrn von Utzschneider in Schleiß⸗ heim, welche beide im kuͤnftigen Monat ihre erste Campagne beginnen werden, genau untersucht. Vorzuͤglich hat erstere ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da in derselben nach einem eigenen Systeme, mit einer neuen, im Großen noch nicht aus— gefuͤhrten Reibmaschine gearbeitet werden wird.
Nach den neuesten Nachrichten aus Mittenwald ist die Brechruhr dort im Abnehmen. Die Geruͤchte vom Ausbruch der Krankheit an anderen Orten haben sich nicht bestaͤtigt.
Augsburg, 17. Sept. Heute fruͤh 3 Uhr trafen Se. Maj. Koͤnig Otto von Griechenlind unter dem Namen eines Grafen von Missolunghi in Augsburg ein. Diesen Morgen nach 10 Uhr haben Se. Maj. die Reise nach Hohenschwangau fortgesetzt. 8 1
Oesterreich. 1 “
— — Prag, 17. Sept. Das am 14ten d. bei dem In⸗ validenhause abgehaltene (und bereits in Nr. 262 der Staats⸗ Zeitung naͤher beschriebene) Volksfest wurde von dem heitersten Himmel beguͤnstigt. Wenn dabei die Freude einigermaßen be⸗ schraͤnkt war, so muß man den Grund nur darin suchen, daß das Volk seinen allgeliebten Kaiser vermißte. Se. Majestaͤt hat⸗ ten sich naͤmlich bei der naͤchtlichen 3 Stunden langen Besichti⸗ gung der prachtvollen Stadt⸗Beleuchtung erkaäͤltet, und mußten sich einige Tage schonen. Deshalb begab sich auch Ihre Maje⸗ staͤt die Kaiserin und der uͤbrige Hof, nachdem die herrlichen Zuͤge der Landleute aus den 16 Kreisen und der Bergaufzug voruͤber waren, nach der Burg zuruͤck. — Am 19. September reisen beide Majestäten uͤber Iglau nach Wien zuruͤck. Ein Theil des Hofes ist vorausgegangen, der andere folgt nach. Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Franz Karl wird seiner Ge⸗ mahlin am 28sten d. nach Dresden folgen. — Die Cholera, die hier seit einigen Tagen etwas nachließ, macht sich seit vorgestern wieder bemerklicher, und nimmt, obschon ihr Charakter nicht mehr so intensiv ist wie fruͤher, doch taͤglich viele Opfer. Auch bemerkt man diese Krankheit schon hier und da auf dem Lande.
vXX“ 8 Rom, 8. Sept. Der Koͤnig von Neapel ist, nachdem er die Quarantaine, der alle aus dem suͤdlichen Frankreich kommen⸗ den Fahrzeuge unterworfen sind, vier Toge lang auf dem Schiffe ausgehalten, ans Land gestiegen, um die noch uͤbrige Zeit in einem Landhause am Meere zuzubringen. Die Landseite von Neapel ist noch immer gesperrt, und als sich dieser Tage das Geruücht verbreitete, im Koͤnigreich sey in verschiedenen Orten am Adriatischen Meere die Cholera ausgebrochen, welchem je⸗ doch nunmehr durch oͤffentliche Berichte widersprochen wird, er⸗ richtete die Pzpstliche Graͤnz⸗Behoͤrde von Terracina auf diese Nachricht hin einen Kordon gegen Neapel, so daß auch von Neapel kein Reisender mehr zu uns gelangen konnte und die beiderseitigen Truppen sich mehrere Tage hindurch gegenuͤber standen. Eben so haͤtten einige in Li⸗ vorno vorgekommene verdaͤchtige Faͤlle die Regierung ver⸗ mocht, fuͤr alle Schiffe, die aus dem dortigen Hafen kommen, eine Quarantaine anzuordnen, welche man aber, da indessen bessere Kunde einlief, wieder aufgehoben hat. Alle diese Maß⸗ regeln wirken nachtheilig auf Handel und Verkehr ein, und wenn es noch lange so fortgeht, so sind die Folgen nicht zu be⸗ rechnen, denen dadurch eine große Zahl der Einwohner ausge⸗ setzt wird. Die Regierung hat befohlen, daß die Magazine der Stadt mit Lebensmitteln gefuͤllt werden, damit im Falle der Noth keine Theurung entstehe, wie in Ancona, wo in den ersten Tagen der Absperrung großer Mangel⸗ herrschte. Auch sagt man, es solle fuͤr die außerordentlichen Ausgaben eine Anleihe beab⸗ sichtigt werden, fuͤr den Fall, daß sich die Beduͤrfnisse noch ver⸗ groͤßerten.
Der Sommer war auch hier sehr abwechselnd, und das Thermometer hat nur einige Tage die Hitze von 27 Grad an⸗ gegeben. Der Gesundheits⸗Zustand in der Stadt, so wie auf dem Lande, ist, außer den Krankheiten, welche durch den schnel⸗ len Wechsel der Witterung hervorgebracht werden, sehr gut. Das klimatische, sonst hier grassirende Fieber hat uns auch dies Jahr ziemlich verschont gelassen, und die dafuͤr eingerichteten Hospitaͤler stehen beinahe leer.
Neapel, 3. Septbr. Es ist Herrn Cassola, Professor der
Chemie an der hiesigen Militairschule, gelungen, Wasserstoff⸗
Dagegen wuͤrde alsdann die Quart ohne weite⸗
und Sauerstoffgas in dem Maaße, weo sie Wasser bilden,
brauchen.
leuchtung, aber das Licht zwanzigmal staͤrker. 8 Spanien.
sicherer Nachweisungen uͤber das Vermoͤgen der
zen die
der
der Summen die
1 nothwendig bestehenden
Repartition gegenwaͤrtig
beschlossen, die nachstehende Ausschreibung der 200
Aragonien 8 Mill. R.; Burgos 5,4700,000 R.; Cadix 8 Mill.; Catalonien 13 2 Cordova 6,600,900 R.; Cuenca 5,109,000 R.; die Canar Inseln 2 Mill. R.; Estremadura 9 Milll. R.; Galicien 14,50 R.; Granada 10,499,600 R.; Balearischen Inseln 2,800,000 4,300,090 R.; Malaga 8 Mill.
N.; Jaen 5 Mill. N.;
Navarra 2,600,009 manca 4,500,000 R.; 4,100,000 R.;
R.; Palencia 3,500,000 R.; Santander 3,109,0900 R.; Sevilla 13 Mill. R.; Soria
4,200,000 R.; Biscaya 2 zusammen 200 Millionen Realen. richten. Im Palast, den 5. Sept. 1836. Ich, die Koͤnigin⸗Regentin. An Don M. Egea.“
In Folge dieses
GJio
nen, an die Intendanten des Koͤnigreichs erlaffen: „Die
den Provinzial-Deputationen entworfenen Listen
die Intendanten werden nicht geaͤndert.
der Provinz, die sie bekannt machen werden. der Bekanntmachung beginnt die Erhebung der am 1. faͤlligen 50 Millionen Realen.
lich der anderen Theile der Contribution sortgesetzt, damit d 200 Millionen zum 1. Januar einkassirt sind.
men angefertigt werden. nanz⸗Minister und ein anderes der General⸗Direction des oͤffen lichen Schatzes uͤbersandt. Intendanten benachrichtigen, wie sie die Fonds zu verwende haben. Diese Verwendung kann nicht geaͤndert werden, undd Intendanten sind dafuͤr verantwortli h.“ (Hier folgt die Skeat nach der die 200 Millionen zu vertheilen sind.) 1 Ein Offizier der Central⸗Armee schreibt aus Castelcen ein Aragonien vom 28. Aug.: „Wir sind seit vier Tagen hih Villapadierna hat uns in 8 Tagen 63 Meilen marschiren s um Quislez zu verfolgen, ohne daß wir ihn haben erreilh koͤnnen. Es fehlt den Bewegungen der Kolonnen an Ensemble In einem Schreiben aus Burgos vom 3. Sept. heißt „Der heute aus Santander erwartete Courier ist in der M von Helmes von den Karlisten ausgepluͤndert worden. Sie ten auch alle zur Fertschaffung des Couriers bestimmten Pfa geraubt. Man weiß nicht, woher dieser funfzig Mann stun und von einem Advokaten angefuͤhrte Trupp gekommen ist 8
Man berichtet aus Coruña vom 27. Aug.: „Die Ke sche Partei hat sich bedeutend vermehrt; sie zaͤhlt 8900 Memn Latre befindet sich mit 2000 Portugiesen und mehr als 10 Spaniern in Lugo, allein er denkt nicht daran, die Insurgenten die ungestraft pfuͤndern und morden, zu versolgen.“
In der Hof⸗Zeitung liest man: „Die Regierung hc um dem Verlangen des Brigadiers Alaix zu genuüͤgen, if 7000 Paar Schuhe, 4000 Hemden, 4000 Tuchbeinkleider, 100 Militair⸗Roͤcke und 200,000 Realen uͤbersandt.“
Eben dieses Blatt enthaͤlt auch folgenden A- kel: „Wir sind ermaͤchtigt, die großen Unrichtigkeiten v widerlegen, welche die Franzoͤsischen Blaͤtter, mit Einschluß àh Moniteur vom 29. August, unaufhoͤrlich in Bezug auf Spand verbreiten, Unrichtigkeiten, die den Unwillen oder das Läͤchet des gemeinen Mannes in Madrid eben so wie der erhabene Mitglieder der Koͤniglichen Familie erregen. Jene Journan behaupten, daß Ihre Majestaͤt die Koͤnigin⸗Regentin und 19 erhabene Tochter im Palaste gefangen sind, und wollte man in nen glauben, so waͤre die ganze Bevölkerung von Madrid, une den Dolchen der Banditen bedroht, eine Beute des furchtbarfee Schreckens, und waͤre die Wohnung der Koͤnige jeden Augen blick durch Soldaten beunruhigt und belagert. Mit Eines Worte, man nimmt alles das fuͤr wahr an, was ng sere groͤßten Feinde gern fuͤr geschehen ausgeben moͤchten damit die Sache der Usurpation dadurch gehoben werde. Duln die Wahrheit, welche allen Bewohnern der Hauptstadt be
kanll - 5 4 8 T ist, werden diese Nachrichten von selbst widerlegt. Seitdem -
einem Gasbehaͤlter zu mischen, und das Gemenge ohne Gefahr eüne einer Explosion zur Gasbeleuchtung mit gluͤhendem Kalke zu ge⸗es Das Gasgemenge wird durch ein Capillarrohr gelei⸗ - tet, und stroͤmt an ein Stuͤckchen Kalk, welches dermaßen erhitzegle wird, daß sich ein taghelles Licht entwickelt. Sieben dergleichen e Gaslichter reichen hin, auf drei Italiaͤnische Meilen weit in der Direction des Strahles das Meer so zu beleuchten, daß man lesen und die Farben genau unterscheiden kann. Jetzt nach der Ankunft des Koͤnigs wird diese Beleuchtungsmethode nicht nut hier, wo der erforderliche Apparat an Ort und Stelle schon be⸗ reit ist, statt der finsterleuchtenden Laterne des Molo, sonder auch in allen Seehaͤfen des Koͤnigreichs eingefuͤhrt werden Die Kosten sind nur um ein Drittel hoͤher als bei der Oelbe,
Madrid, 7. Sept. Es ist hier folgendes Dekret erschienen, „In Erwaͤgung, daß der durch unser Koͤnigliches Dekret vom A. August von der Nation geforderte Vorschuß von 250 Millionen Realen nicht eine oͤffentliche Contribution, die alle Spanier nat dem strengen Verhaͤltniß ihres Vermoͤgens und ihrer Huͤlfsmin tel trifft, sondern eine in vier auf einander solgenden Jahra zuruͤckzuzahlende und mit 5 pCt. zu verzinsende nachtraͤglich Bewilligung ist; in Erwaͤgung ferner, das, bei dem Mange nreichende Nahrungsmittel zu geben? Die Spanier konnten neue Provyp. nach der Civil⸗Eintheilung des Koͤnigreichs, man fi Graͤnzen n Finanz⸗Intendantschaften Grunde legen muß; in Beruͤcksichtigung der von den gewoͤhn chen Cortes mittelst des Dekrets vom 29. Juni 1822 angenom, menen Repartition, und um die Grundlagen dieser letzteren dar jetzigen Zeitumstaͤnden moͤglichst anzupassen; in Erwaͤgung se ner, daß es nicht mehr als recht und billig ist, einen Unterschich zu machen zwischen den Provinzen, die durch den Krieg megyf. oder weniger gelitten, und denen, welche die verderblichen Füh gen desselben gluͤcklicherweise nicht empfunden haben; in Beruͤcksichg gung endlich des Vorschlags der Kommission fuͤr die patriotischen C ben und der Bemerkungen unsers Minister⸗Raths, — haben wirn. Nanzen unserer erhabenen Tochter, der Koͤnigin Dona Isabellall Mall: ong Realen auf die verschiedenen Intendantschaften des Landes bestaͤtigen und in Ausfuͤhrung bringen zu lassen: naͤmlich al Realen; Asturien 2,600,000 R.; Avila2, 209,900
nen basirt zu sehen;
Guadalaxara 2,609,090 R.; dberschritten haͤtten. eeschrecken eingeweiht, ist die letzte Revolut:on in Spanien uͤber⸗ R.; Madrid 18 Mill. R.; Mll durch dieselben Mittel bewirkt worden; Mancha 4,390,000 R.; Murcig und Carthagena 6,408,909 F Mesidenz durch berauschte Segovik 3 Mill. Randet sich unter den Toledo 6,100,000 R.; Valencig 13 Millionen R. ; VallodoldEpantens, und uͤberall ist es eine wuͤthende Minoritaͤt, die die Wie⸗ Mill. R.; Zamora 2,600,900 R. erherstellung der Sie haben sich danach zußhat.
Dekrets hat der Finanz-Minister nachser hendes Schreiben, in Betreff der Vertheilung der 290 Millo voh fuͤr die Ven theilung der Contribution und die Uebersendung derselben d. Alle Reclamationg muͤssen daher zuvörderst den Deputationen vorgelegt werden Die Intendanten uͤbersenden diese Listen an die Schatzmeiste Eiif Tage nat
wo Niemand gegen
Am 11. Okt. wird die Erhebum der zweiten 50 Millionen beginnen und dies Verfahren hinstch Es wird Verzeichniß aller in die Provinzial⸗Kassen eingegangenen Sum Ein Exemplar davon wird dem F.
Das. Finanz⸗Ministerium wird uh
in onstitution beschworen worden, hat nicht die geringste Unord⸗
ng stattgefunden, und nur am 18. August entstand, in Folge 9 Mißverstaͤndnisses, ein Streit zwischen einigen Soldaten, Der Koͤnigliche Palast wird eben so geachtet, wie zu allen fruͤheren Zeiten der onarchie; die Verehrung und Liebe, welche die Spanier z ihren Koͤnigen bewiesen, gaben und geben sich auch noch jrtwährend auf die deutlichste Weise zu erkennen. Weder oldaten noch Emissarien einer Partei haben, wie der Noniteur“ behauptet, es gewagt, die Achtung, welche in der geheiligten Residenz der Koͤnige schuldig ist, zu tletzen. Es hat kein Aufruhr stattgefunden, sondern GSoldaten haben sich in einer an den General Seoane ge⸗ ihteten Vorstellung uͤber die schlechte Beschaffenheit des Bro⸗ z beschwert. Der General untersuchte das Brod und gab nem Hunde ein Stuͤck davon, der es indeß nicht fressen wollte, wohl er sehr hungrig war. Die Schuld liegt offenbar an den tder Lieferung der Lebensmittel beauftragten Beamten. Es ein neues Reglement entworsen, und die Soldaten essen jetzt ie immer Kommißbrod; nur waͤhrend man mit der Entwer⸗ ug des neuen Reglements beschaͤftigt war, erhielten sie Weiß⸗ od. Der „Moniteur“ stellt dies als eine Handlung der In⸗ bordination dar; aber ist es nicht zu allen Zeiten und unter al⸗ nUmstaͤnden die Pflicht der Regierung, den Truppen gesunde und
indes sofort beigelegt wurde.
karantieen fuͤr ihre Freiheiten verlangen und erhalten, sie konn⸗ n vor dem Feinde das constitutionnelle Banner erheben, das, Europa anerkannt und gepriesen, einst ihre Unabhaͤn⸗ den Thron und den Koͤnig rettete und viel zur Be⸗ Welt beitcrug; sie konnten endlich wuͤn⸗
hen, ihre Fundamental⸗Gesetze und Institutionen auf festen nd unveränderlichen, von den Cortes zu diskutirenden Grund⸗ dies Alles konnte geschehen, aber niemals erden sie den Namen, den sie fuͤhren, die Loyalitaͤt, die sie eis gegen ihre Souveraine bewiesen, und die Verehrung ver⸗ ugnen, welche der erhabenen Person derselben und Allem, was umgiebt, gebuͤhrt. Wir rathen den Franzoͤsischen Journalen, re Spalten nicht mit so unverschämten und so leicht zu wi— rlegenden Verleumdungen 1 fuͤllen; sie werden sonst mit der ohlverdienten Antwort: „„Dies ist eine Luͤge““, abgefertigt.“ —Das Journal des Debats antwortet auf diesen Artikel folgender Weise: „Wir unsererseits, und in unserm eigenen amen, denn wir haben auch unsere Redaction zu vertheidigen, rwidern, daß die von uns und von einigen anderen Franzoͤsi⸗ hen Joürnalen publizirten Details uͤber die Ereignisse in San⸗ ldefonso und Madrid leider nur zu wahr, und daß wir eher inter der Wahrheit zuruͤckgeblieben sind, als daß wir dieselbe In Malaga durch Meuchelmord und
eiung der bedrohten
in der Koͤniglichen Soldaten vollbracht, die blindlings einem ersteckten Einflusse gehorchten, hat sie in ganz Spanien nur Verwir⸗ ung, Anarchie und Ohnmacht erzeusgt. Nicht allein die Hauptstadt be⸗
Dolchen der Moͤrder, sondern alle großen Staͤdte
Constitution von 1812 durch ihren Zuruf begruͤßt Wenn Madrid nicht durch Schrecken im Zaum gehalten buͤrde, wenn das Leben und die Freiheit der Buͤrger keine Ge⸗ fahr liefen, wenn nicht Klubbs existirten, die die Ermordung der besten Buͤrger als ein System aufstellten, so wuͤrden die echtichen Leute sich nicht so beeilen, einen Ort zu verlassen, die Launen einer rohen Soldateska eine Buͤrgschaft hat. Der unbegreifliche Artikel der Madrider „Hof⸗ Beitung“ regt ernste Fragen an, die wir jetzt nicht zu beruͤhren wagen; aber er enthaͤlt auch andere, die wir ungehindert eroͤr⸗ ern koͤnnen. Durch einen Artikel der Madrider „Hof⸗Zeitung“, venn er noch mehr Schmaͤhungen und Dementis in sich schlie⸗ hen sollte, wird das neue Spanische Ministerium Europa nicht die Ueberzeugung verschassen, daß es in Madrid etwas ist und twas kann, und daß eine Handvoll Soldaten und zuͤgelloser Nilchen, die noch vor wenigen Tagen vor dem bloßen Schatten Auesada's zitterten, nicht daselbst 8 Tage lang thaten, was ihnen rliebte. Europa weiß das Gegentheil; es weiß, daß das Mi⸗ nisterium, außer Stande, das blutige Gefecht vom 18ten zwischen verschiedenen Regimentern der Garnison zu unterdruͤcken, sich ist zeigte, als Alles beendigt war, und als die Wuth der Sie⸗ ger sich in dem Blute ihrer Gegner gesaͤttigt hatte; es weiß, aß das Ministerium sich, drei oder' vier Tage spaͤter, genoͤthigt hih, mit den Soldaten wegen ihres Brodes zu kapituliren, in⸗ dem Letztere drohten, daß sie sich sonst das Brod von der Tafel
der Koͤnigin holen wuͤrden; es weiß, welcher Ruͤcksichten, welcher
zugestaͤndnisse, welcher Unterhandlungen es bedurfte, um die Helden von La Granja, die Gomez so trefflich geschlagen hat, zum Ausruͤcken aus Madrid zu bewegen; es weiß endlich, daß ale jene Dekrete uͤber Bewassnung und Mobilistrung, uͤber frei⸗ lllige und gezwungene Anleihen nur Taͤuschungen und Luͤgen and, die die Spanische Revolution, ihr Scheinbild von Regie⸗ rung und die sich streitenden Junten nicht verhindern werden, rster Tage in einen Abgrund zu stuͤrzen, wenn nicht eine raftige⸗Hand es unternimmt, sie trotz der Klubbisten und durch udere als die von diesen angegebenen Mittel zu retten. Indem das Spanische Ministerium versucht, Thatsachen zu leugnen, die anz Madrid kennt, beweist es nur eine Sache, naͤmlich die Eristenz des revolutionairen Schreckens, dessen Macht es leug⸗ net, und der mit seinem ganzen Gewichte auf ihm lastet.“
X Ar Konstantinopel, 31. Aug. (Oest. Beob.) der bekannten von der Kaiserl. Rususchen Gesandtschaft mit der hohen Pforte abgeschlossenen Convention ist nunmehr von letzte⸗ rer auch der noch uͤbrige Rest von 60,000 Beuteln (drei Mil⸗ lionen Gulden C. M.) abgezahlt worden, wodurch die Angele⸗ genheit der an Rußland zu entrichtenden Kriegs⸗Contribution vollkommen beendigt ist. Die Kaiserl. Russische Gesandtschaft wird sonach unverzuͤglich das Noͤthige wegen der Raͤumung der Festung Silistria einleiten, mit deren Uebernahme be⸗ reilts der Pascha von Rustschuk beauftragt worden ist. Durch den beinahe alle Jahre in der heißesten Jahreszeit eintretenden und diesen Sommer besonders fuͤhlbaren Wasser⸗ mangel aufmerksam gemacht, hat Sultan Mahmud beschlos⸗ 1sen, ein neues Bend (Wasserbehaͤlter) in der Naͤhe von Belgrad bei Walidebend anzulgen. Zu diesem Ende hat sich Se. Hoheit am 28sten d. M. an Ort und Stelle begeben, um in Person die Lokalitaͤt zu besichtigen, und bei diesem Anlasse eine bedeu⸗ tende Summe unter die Bewohner von Belgrad vertheilen lassen. Bei der Ruͤckkehr schiffte sich der Sultan in Bujukdere ein und wurde von der Kaiserl. Hesterreichischen Fregatte „Ve⸗ nere“ und der Russischen Brigg „Achilles“ mit den uͤblichen Kanonensalven begruͤßt.
In Folge
1081
ist am 20sten d. M. am Bord der Oesterreichischen Kriegsbriggs „Veneto“ von Salonik ig Smyrna angelangt und daselbst mit den seinem Charakter gebuͤhrenden Ehren⸗Bezeugungen empfan⸗ gen worden. Der bisherige General⸗Konsulats⸗Verweser Frei⸗ herr Heinrich von Testa, welcher seit dem Ableben des Ritters von Questiaux diesem Amte mit Auszeichnung vorgestanden, wird sich sonach mit dem naͤchsten nach der Hauptstadt abgehen⸗ den Dampfschiffe auf seinem Posten bei der Kaiserl. Internun⸗ ciatur zuruͤckbegeben.
— Der Times wird aus Konstantinopel vom 14. Aug. gemeldet: „Die Insurrection in Ober⸗Albanien ist unterdruͤckt worden, und der Naͤdelsfuͤhrer Tehli⸗Bei hat sich als Gefange⸗ ner ergeben muͤssen. — Der Kapudan Pascha befand sich am 16. Juli in einer sehr kritischen Lage, da die Araber ihn im Fort von Mesurata belagerten. Der groͤßte Theil seines Ge⸗ schwaͤders ist nach Konstantinopel zuruͤckgekehrt, weil es zu Tri⸗ polis an einem guten Hafen fehlt. — Zwei Englische Kaufffahr⸗ teischiffe sind gestern in den Dardanellen gescheitert.“
— Der Morning⸗Herald theilt einen Brief aus Kon⸗ stantinopel vom 17. Aug. mit, demzufolge der Britische Ge⸗ sandte noch auf einen Courier wartete, welcher ihm den Desini⸗ tiv⸗Bescheid des Britischen Kabinets in der Angelegenheit des Herrn Churchill uͤberbringen soll. Dieser Letzterer hat mittler⸗ weile dem Gesandten eine Denkschrift uͤber den Belauf der Ver⸗ luͤste und Opfer uͤberreicht, welche das Verfahren der Tuͤrkischen Behoͤrden ihm verursacht hat; da er sich jedoch weigert, eine be⸗ stimmte Summe, durch welche er sich fuͤr entschaͤdigt halten wuͤrde, anzugeben, so wird die Bestimmung derselben wahr⸗ scheinlich einem Ausschusse achtbarer Britischer und ande⸗ rer fremden Kaufleute uͤbertragen werden, deren Entschei⸗ dung dann vermuthlich dem Britischen Ministerium zur Ge⸗ nehmigung zugefertigt werden wird. Der Korrespondent des „Herald“ glaubt, daß Herr Churchill, der Konstantinopel wird verlassen muͤssen, wohl Anspruch auf ein Kapital haͤtte, welches 1000 Pfund jaͤhrlicher Zinsen abwuͤrfe, da seine Han⸗ dels⸗Geschaͤfte ihm diese Summe eingebracht haben. Uebrigens behauptet dieser Korrespondent, daß Herr Churchill noch jetzt von den Tuͤrken auf die schmaͤhlichste Weise behandelt werde. Niemand habe das mindeste Bedauern uͤber seinen Unfall aus⸗ gesprochen, viele Tuͤrken vornehmen Ranges, mit denen er auf dem besten Fuße gestanden habe, verleugneten die Bekanntschaft mit ihm jetzt ganz und gar, und alle bei der Mißhandlung be⸗ theiligte Subaltern⸗Beamten seyen nicht, wie man behauptet habe, abgesetzt, sondern befaͤnden sich entweder in ihren fruͤhern Aemtern oder haͤtten andere, bessere erhalten. Ueberhaupt sey außer der ziemlich zweideutigen Genugthuung, welche in der Entfernung des Reis⸗Efendi liege, durchaus nichts geschehen. Das einzige wirksame Strafmittel wuͤrde, dem Korrespondenten des „Herald“ zufolge, die Auferlegung einer betraͤchtlichen Geldbuße seyn. Was sich dadurch ausrichten lasse, habe Ruß⸗ land bewiesen, welches vermittelst der im Traktate von Adriano⸗ pel stipulirten Kriegs⸗Contributionen die Pforte seitdem immer in der gehoͤrigen Unterwuͤrfigkeit zu erhalten gewußt habe.
Bitoglia, 28. August. Der Kampf, der sich in Unter⸗ Albanien zwischen dem Pascha von Larissa und den Engpaßbe⸗ wahrern in Thessalien und Albanien entsponnen hatte, ist zu Ende. Emin Pascha von Larissa, Sohn des Groß⸗Vesirs Re⸗ schid, welcher mit jugendlichem Eifer fuͤr die Sache der Pforte zu Felde gezogen war, hat nicht nur von den aufruͤhrerischen Kapitanis eine blutige Schlappe, sondern als Lohn fuͤr seinen Eifer von der Pforte auch noch einen derben Verweis bekommen. Das diesfaͤllige Großherrl. Schreiben mißbilligt sein rasches Un⸗ ternehmen, nachdem es mißlungen, und deutet nicht unklar an, daß es andere Mittel gegeben hätte, die Ruhe wieder herzustel⸗ len, um das Ansehen der Pforte zu sichern. Das Benehmen seines Vaters, Redschid Pascha, gegen die Albanesischen Haͤuptlinge, die derselbe vor einigen Jahren hierher einladen und bei einem, an⸗ geblich zu ihrem Vergnuͤgen veranstalteten Manoͤver ploͤtzlich meuchlings niederhauen ließ, wird darin gleichsam als Muster aufgestellt. Indessen waͤre ein aͤhnlicher Versuch von Seiten Emin Pascha's vermuthlich erfolglos geblieben, da die Kapitani durch jenes Beispiel gewarnt waren; dies bewies schon der Umstand, daß mehrere einzelne Einladungen ins Lager des Pascha's bei den Kapitanis keine Beruͤcksichtigung fanden. Die Pforte hat nun fuͤr gut erachtet, den Ferman zuruͤckzunehmen, welcher die Engpaßbewahrer ihrer Functionen enthebt, und statt dessen in einem neuen Ferman dieselben in ihren alten Rechten nicht nur bestaͤtigt, sondern ihnen noch ausgedehntere Konzessionen ge⸗ macht, worunter auch die, daß jeder 50 bewaffnete Leute mehr als bisher halten duͤrfe. — Seit einigen Wochen ist der in 14 Tagen nur einmal wechselnde Postenlauf zwischen Wien und Seres, Salonichi, Griechenland ꝛc. verdoppelt, und findet nun regelmäßig jede Woche statt. — Die Pest macht in Rumelien und Macedonien beunruhigende Fortschritte. ““
ETETTT13
Berlin, 22. Sept. Die Breslauer Zeitungen be⸗ richten unterm 18ten d. M.: „Heute fand in der hiesigen Kache⸗ drale die feierliche Consecration und Installation des Herrn Fuͤrstbi⸗ schofs von Breslau, Grafen von Sedlnitzky, durch den Erzbischof von Gnesen und Posen, Herrn von Dunin, statt. Schon am fruͤhe⸗ sten Morgen hatte die festlich geschmuͤckte Kirche sich mit an⸗ daͤchtigen Besuchern gefuͤllt. Der Kom⸗Kapitular und Professor Dr. Ritter eroͤffnete die Feier um 8 Uhr durch eine kurze Rede uͤber Matth. 27, V. 18 ff., in welcher er auf die Bedeu⸗ tung des Festes aufmerksam machte. Hiernaͤchst setzte sich das Dom⸗Kapitel mit dem uͤbrigen versammelten Klerus, unter Vor⸗ tragung des Kreuzes, in Bewegung, und empfing an der großen Pforte der Kathedrale den Konsekrator und den Konsekrandus. Nach⸗ dem Beide ihr Gebet in der Mitte der Kirche vor dem Sanctissimum verrichtet hatten, erfolgte die heilige Handlung unter Anstim⸗ mung einer von dem Dom⸗Kapellmeister Hahn neu kom⸗ ponirten Messe. Nach beendigter Consecration fuͤhrte der Neugeweihte den Herrn Konsekrator in die fuͤrstbischoͤfliche Re⸗ sidenz zuruͤck. Der heiligen Weihe folgte das gewoͤhnliche sonn⸗ taäͤgliche Hochamt. Hierauf wurde der neugeweihte Fuͤrstbischof wiederum aus seiner Residenz abgeholt, in die Kathedrale ge⸗ fuͤhrt und von dem Dom-Dechanten von Montmarin feierlich in die Kirche und demnaͤchst auch in die fuͤrstbischoͤfliche Resi⸗ denz installirt. Eine sehr zahlreiche Versammlung der Orts⸗ Behoͤrden, desgleichen der evangelischen Geistlichkeit, erhoͤhte be⸗ sonders die Feier dieses letzteren Aktes, welcher gegen 1 Uhr mit einem Tedeum schloß.
Der Herr Fuͤrstbischof empfing so⸗ dann in seiner eben in Besitz genommenen Residenz die Gluͤck⸗ wuͤnsche des Klerus und aller Behoͤrden, die der Feier beige⸗ wohnt hatten.“
— Am lAten Abends traf der General der Kavallerie und
Der Kaiserl. Oesterrzichische General⸗Konsul von Chabert
r kommandirende General des üten2
von Breslau kommend, in Reichenbach ein, ließ am 15ten die in dem dortigen Kreise zur Herbst⸗Uebung versammelte
Truppen auf dem Exerzier⸗Platze zu Langenbielau sich in Pa⸗ rade aufstellen und manoͤvriren, und reiste noch an demselben Tage nach Neisse ab.
— Schlesien verliert eine seiner schoͤnsten Privat⸗Bibliothe⸗ Es wird naͤmlich am 24. Oktober und an den folgenden als 15,000 Banden bestehende gräflich Pilchowitz in in Breslau versteigert werden.
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ken. Tagen die aus mehr Wengerskische Majorats⸗Bibliothek, die bisher zu Ober⸗Schlesien aufgestellt war, Das gedruckte Verzeichniß derselben ist 613 Seiten stark.
— Am 13ten d. M. waren in Coesfeld 85 Schullehrer, meistens aus den Kreisen Coesfeld, Borken, Steinfurt, Ahaus, Recklinghausen und Luͤdinghausen zu einem Feste versammelt, zu welchem das Gesangfest, das die Schullehrer der Grafschaft Mark seit einiger Zeit alljaͤhrlich feiern, die erste Veranlassung gegeben hat. Es wurde in der dortigen Gymnasial⸗Kirche eine vierstimmige Messe von Haßlinger recht gut ausgefuͤhrt. Um 1 Uhr fand ein gemeinschaftliches Mahl in dem von Sr. Durchl. dem Herrn Fuͤrsten zu Salm⸗Horstmar zu diesem Behufe wohl⸗ wollend hergegebenen Ballsaal auf der Aula statt. Bei dem ganzen Feste herrschte, innerhalb der Schraaken des Anstandes, Heiterkeit und Frohsinn, und mit dem lebhaftesten Danke schie— den die Festgenossen von den Buͤrgern, bei denen sie eine gast⸗ freie Aufnahme gefunden hatten.
— Der Papier⸗Fabrikant Schmitz zu Merken, im Kreise Duͤren des Regierungs⸗Bezirks Achen, erhaͤlt seit bereits laͤnger als einem Jahre auf eigene Kosten eine Abendschule, worin die in seiner Fabrik beschaͤftigten 25 Kinder in dem Alter von 9—14 Jahren taͤglich eine Stunde im Lesen, Schreiben, Rechnen und in der Religion unterrichtet werden. Die Koͤnigl. Regie⸗ rung zu Achen bringt dieses der Nacheiferung wuͤrdige Unter⸗ nehmen in ihrem Amtsblatte zur oͤffentlichen Kenntniß.
— Man schreibt aus Posen: „Die Glashuͤtte zu Alexan⸗ drowo bei Neubruͤck im Posener Regierungs⸗Bezirk faͤhrt fort, außerordentlich gute Geschaͤfte zu machen; dagegen sind die Branntweinbrennereien in Neudorf und Samolesz gaͤnzlich außer Thaͤtigkeit, und auch die Kartoffel⸗Zuckersiederei in Konin bei Pinne ist eingestellt worden. Eben so sind die Versuche, die Runkelruͤben Behufs der Zucker-⸗Fabrication anzubauen, bisher noch nicht recht gelungen, was darin seinen Grund zu haben scheint, daß dem Anbau dieser Frucht eine bisher hier nicht uͤblich gewesene Bearbeitung des Bodens vorangehen muß. — Der Bau der Posen⸗Glogauer Chaussee ist, so weit er das Posener De⸗ partement betrifft, in der Hauptsache als beendigt zu betrach⸗ ten, und diese Kunststraße wird dem Publikum binnen kurzem zur Benutzung uͤberlassen werden. Auch der Bau des Correc⸗ tionshauses zu Kosten, des Irrenhauses zu Owinsk und des Taubstummen⸗Instituts zu Posen geht rasch vorwaͤrts; desglei⸗ chen ist das große, herrliche Gebaͤude der Luisenschule hierselbst, das der Stadt in jeder Hinsicht zur Zierde gereicht, seiner Voll⸗ endung nahe.“
— Die See⸗ und Soolbaͤder zu Kolberg sind auch in diesem Jahre ungewoͤhnlich stark besucht worden; die diesfaͤllige Liste schließt mit 150 Familien ab. In der Stadt Leba hatten sich gegen 40 Seebadegäste eingefunden, außerdem waren viele laͤndliche Ortschaften, und namentlich die Fischerdoͤrfer laͤngs der Seekuͤste Hinterpommerns, von Badegaͤsten besucht Das Mine⸗ ralbad zu Polzin zaͤhlte nux 42 Kurgaͤste.
In den 3 Haͤfen des Regierungs⸗Bezirks Koͤslin liefen in den Monaten Juni, Juli und August 97 Schiffe und 131 Boͤte ein, dagegen gingen 100 Schiffe und 127 Boͤte von dort in See. Der Gesammtwerth der in jenen Monaten eingegangenen Waaren wird auf 190,284 Rthlr., und derjenige der see⸗
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Die Haupt⸗Ausfuhr⸗Artikel bestanden in 3374 Scheffel Roggen, 4741 Scheffel Gerste, 7321 Scheffel Hafer, 1875 Scheffel Wei⸗ zen, 162 Scheffel Erbsen, 1227 Klafter Brennholz, 683 Centner Leinwand, fuͤr 13,283 Rthlr. Segeltuch, fuͤr 25,505 Rthlr. Butter und fuͤr 23,040 Rthlr. Ruͤbsen und Rappssaat. Die vorzuͤglichsten Einfuhr⸗Artikel waren 1749 Tonnen Haring, 835 Ctr. Steinkohlen, circa 600 Ctr. Wein, Stangen⸗ und Schmelz⸗ eisen, Eisenwaaren, Kolonialwaaren, Pottasche, Taback ꝛc.
Gestern Nachmittag um 2½ Uhr ist durch den Telegraphen folgende Depesche hier eingegangen: „London, 17. Sept. Den 8ten d. M. hat zu Lissabon eine revolutionaire Bewegung stattgefunden, in deren Folge die Constitution von 1820 proklamirt und die Koͤnigin gezwun gen worden ist, dieselbe anzunehmen. Die Truppen machten gemeinschaftliche Sache mit dem Volke, und das Ministerium wurde aufgeloͤst. Der Visconde Sa⸗da⸗Bandeira und der Graf Lumiares sind mit der Bildung eines neuen Ministe⸗ riums beauftragt.“ Hier wurde die Depesche wegen unguͤnstiger Witterung abge⸗ rochen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Die 1““ und die Po erwaltung.
Dem in Köln erscheinenden „Organ für Handel und Gewerbe“ euntlehnen wir die nachstehenden Betrachtungen über diesen vielbe⸗ sprochenen Gegenstand:
Das Staats⸗Ministerium hat allgemeine Bedingungen festge⸗
ellt, welche den Verhandlungen über die Konzession für Eisenbahn⸗
Anlagen zum Grunde gelegt werden sollen. — Der Eine möchte dies, der Andere jenes daran geändert sehen, und auch ich hätte wohl meine bescheidenen Wünsche. — Was aber, so viel ich noch davon reden hörte, von Allen als Verdikt und umübersteigliches Hinderniß ver⸗ schrieen wird, die 19te Bedingung nämlich, will mir gar nicht so un⸗ günstig erscheinen. Wir wollen sie einmal etwas näher besehen:
Das Verhältniß mit der Post⸗Verwaltung soll besonders regulirt werden, und zwar nach folgenden vier Grundsätzen; nämlich: 8 1. Die Post⸗Verwaltung wird ihre Vorrechte für eine verhältnißmä⸗
ßige Entschädigung so weit abtreten, als der Betrieb der Eisen⸗
bahnen auf Privatrechnung es unumgänglich erheischt. Hiermit kann jede Eisenbahn⸗Gesellschaft wohl zufrieden seyn; es ist eine Begünstigung.
2. Die Post wird sich das Recht vorbehalten, die Eisenbahn zur Be⸗ förderung von Posten zu benutzen, und wenn solches durch die Betriebsmittel der Unternehmter geschicht, sich mit diesen über die dafür zu gewährende Eutschädigung verständigen.
Das Recht der Benutzung gegen ein bestimmtes Bahngeld ist schon
durch die 13te Bedingung im Allgemeinen festgestellt. Es sieht Je⸗
dem feei, welcher die Konzession dazu erhält. — Die Post⸗Verwaltung wird aber eben so wenig, als ein Anderer, Vortheil dabei sehen, mit den Unternchmern in Konkurrenz zu treten, und ganz gern eine aun⸗ gemessene Entschädigung gewähren; denn jede Koͤnkurrenz theilt die Einnahme und verdoppelt die Ausgabe für die Administration.
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mee Corps, Graf von Zie⸗
Die Vereinbarung kann also keine Schwierigkeit finden, weil sie in Interesse der Post⸗Verwaltung liegt. 8 1“ 1 8
waͤrts verschifften Waaren auf 189,770 Rthlr. angegeben. —