1836 / 269 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Kommandanzen der Rational⸗Garde, der verwundet worden seyn; soll; dem Obersten des ersten Lancier⸗Regiments, Dom Gil Guedes, wurde das Pferd unter dem Leibe erschossen. Die Wohnung des Herzogs von Palmella wurde von dem Volke angegrissen, doch beschraͤnkte sich der Schaden, welchen dieselbe erlitt, auf das Einwerfen der Fenster. Was die Veranlassung zu der Um⸗ waͤlzung betrifft, so geben daruͤber die verschiedenen Berichte der Londoner Blaͤtter noch wenig Auskunft. Daß das Beispiel

Spaniens nicht ohne Nachwirkung bleiben konnte, ist natuͤrlich, indeß

glaubte man doch, den letzten, wie es schien, wohlbegruͤndeten Nach⸗ richten aus Lissabon zufolge, die Hoffnung hegen zu duͤrfen, daß eine Veränderung der Verfassung und des Regierungs⸗Systems

auf minder tumultuarischem Wege bewirkt werden wuͤrde, da die Minister, wie es scheint, persoͤnlich nicht unpopulair, durch Maß⸗ regeln der Sparsamkeit dem Hauptuͤbel, dem schlechten Finanz⸗

Zustande, abhelfen zu wollen schienen, da die Eroͤffnung der

Tortes (zum 10. September angesetzt) nahe bevorstand, und da

von den Haͤuptern der entschieden liberalen Partei selbst, die Absicht, zu ertremen Maßregeln zu schreiten, unterdruͤckt zu seyn schien. Indeß machte sich doch waͤhrend der letzten Tage vor dem Aufstande die Opposition gegen das Ministerium immer mehr bemerklich, und das Publikum schien sich auf ernste Er— eignisse gefaßt zu machen, waͤhrend das Ministerium selbst nicht in dem Vertrauen auf seine physische Kraft zu wanken schien. Daß auch andererseits die Bewegungspartei noch nicht zu festen Entschluͤssen gekommen war, geht eines Theils daraus hervor, daß 86 laͤngere Zeit zoͤgerte, bevor sie sich die Volksbewegung zu Nutze zu machen suchte, anderen Theiles aber auch daraus, daß unter denjenigen, welche sich zuerst als die Befoͤrderer des Auf⸗ standes bemerklich machten, mit Ausnahme der Deputirten Lionel Tavares und eines gewissen Las Mantas, Niemand zu finden war, der sich einiser Bedeutsamkeit ruͤhmen koͤnnte. Erst als die Sache eine entschieden guͤnstige Wendung genommen hatte, schlossen sich bedeutendere Leute der Bewegung an, und als die Truppen am Morgen des 9ten vor dem Palaste der Koͤnigin vorbeidefilirten, erschien der General George d'Avilez mit seinem gesammten Generalstabe an ihrer Spitze. Die Deputirten vom Douro, deren Ankunft die ostensible Veranlassung zur Zusam⸗ menkunft des Volkes gewesen ist, haben an der Bewegung gar keinen Theil genommen; der Oberst Moura, fruͤher Chef der National⸗Garde und Befehlshaber derselben in der Nacht des 8ten, mußte aus seinem Bette geholt werden, um das Kommando zu uͤbernehmen. Uebrigens ist zu bemer⸗ ken, daß auch die Portugiesischen Liberalen, gleich den Spani⸗ schen, keinesweges die fruͤhere Constitution in unveränderter Gestalt besitzen wollen, sondern daß sie von den Cortes die noth⸗ wendigen Veraͤnderungen in derselben verlangen, wie sich dies in der Adresse, welche der Koͤnigin uͤberreicht worden ist, ausdruͤck⸗ lich ausgesprochen findet. Daß die so eben gewaͤhlten Cortes, deren Zusammenkunft auf den 10. Sept. festgesetzt, nach dem Ausbruch des Aufstandes aber auf den 11ten vertagt wurde, dieses Geschaͤft nicht zu ůͤbernehmen haben werden, ist wahr⸗

schien große

11116“ scheinlich. Wenigstens behauptet der Lissaboner Korrespondent eines Englischen Blattes, daß die eben gewaͤhlten Cortes gar nicht zusammentreten wuͤrden. Ueber den Wahlmodus der dem⸗ naͤchst zusammenzuberufenden Cortes wird keine Vermuthung eaͤußert. Die Zusammensetzung des neuen Ministeriums Schwierigkeiten zu machen. Wenigstens hatten bis zum 10ten, dem Tage des Abgangs der neuesten Nachrichten, alle diejenigen, an welche man sich gewendet hatte, den Eintritt in das Ministerium verweigert. Mehrere Pairs haben sogar erklaͤrt, sie wuͤrden eher ihr Leben opfern, als sich durch irgend eine Handlung der Bewegung anschließen. Die am allgemein— sten zirkulirende Liste des praͤsumtiven neuen Ministeriums ist folgende: Graf Lumiares Conseils⸗Praͤsident und Kriegs⸗Mini⸗ ster, Visconde San da Bandeira Finanz⸗Minister, Vierra de Castro Justiz⸗Minister, Cesar Vasconcellos Marine⸗Minister. Fuͤr das auswaͤrtige Departement nennt man Herrn Garrek, den Re⸗ dacteur des „Portugiesen“ und den Deputirten Lionel Tavares. Der Englische Gesandte, Lord Howard de Walden, befand sich 1116146A64A2*] 8

EETEIIam b.

Berlin, 25. Sept. Man schreibt aus Paderborn unterm 18ten d. M.: „Gestern Abend gegen 11 Uhr trafen Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz, so wie die Prinzen Wil⸗ helm, Karl, Albrecht und August KK. HH. in Paderborn ein. Se. Hoheit der Kurprinz, Mitregent von Hessen, so wie Se. Durchl. der regierende Landgraf von Hessen⸗Homburg, waren schon Nachmittags hier angelangt. Nachdem an den letzten Ta⸗ gen eine uͤberaus unfreundliche Witterung besonders die im Lager befindlichen Truppen beläͤstigt hatte, beguͤnstigte heute ein freundlich milder Herbsttag die Feier des oͤffentlichen militairi⸗ schen Gottesdienstes. Nach Beendigung desselben ritten Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz an der Front der aufgestellten Truppen entlang und sahen demnaͤchst die Infanterie in das Lager einruͤcken. Hoͤchstdieselben besichtigten sodann das Lager in seinen Details und nahmen in dem Zelte des kommandiren⸗ den Generals ein Déjeuner ein.“ Der Westphäaͤlische Merkur berichtet aus Salzkotten vom 19ten: „So eben hat das 7te Armee⸗Corps die große Parade vor Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen beendet. Das Wetter drohte am fruͤhen Mor⸗ gen uns reichlich zu durchnaͤssen, als aber der erhabene Koͤnigs⸗ sohn erschien, hoͤrte der nebelartige Regen auf und es blieb tro⸗ cken fuͤr die ganze Zeit der Parade und des Vorbeimarsches.“

2.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 20. September. Niederl. wirkl. Schuld 51 ½. 5 % do. 100. 211 ⁄6. 5 % Span. 24 ¾. Passive —. Ausg. Sch. —. —. Hreuss. Prüm.-⸗Seh. 108. Poln. —. Oesterr. Met. 99 ¼4.

Kunz--Bill. Zinsl.

M““ 1 Antwerpen, 19. September.

Passive —. Ausg. Sch. 23 ⁄. Zinsl. 8 à¼. Neue Anl. 232%¾ %

Frankfurt a. M., 22. Septéember. 8

Oesterr. 5 % Met. 101 ⅞. 101 ¾. 4 % 98 ⁄. 97 1. 2 ⁄0, 57 ½¼l. 1 % 25. Bank-Actien 1580. Partial-Obl. 1371 ,3n Loose zu 500 Fl. 111 ⅛. 111 ⅜. Loose zu 100 Fl. 216. dee Prüm. Sch. 61 ¾⁄. do. 4 % Anl. 100 ½¼. Poln. Loose 65. Br. 5c Span. Anl. 24 ½. 24 à¼. 2 ½ % Holl. 51 ¼. 51 ⅛. .

Hamburg, 23. September.

Bank-Aectien 1302. 1300. Engl. Russ. 104 ½. Br. 5 % Port. 46

do. 3 % 32 ½. Neue Anl. 21 ½2. London, 20. September.

Cons. 3 % 89. Belg. 100. Neue Anl. 24 ¼. Passive 7) Ausg. Sch. 9 ¾¼. 2 ½ % Holl. 51. 5 % 99 ¼. 5 % Port. 523% do. 3 % 34. Engl. Russ. —. Bras. 81. 8

Paris, 19. September.

5 % Rente 106. 40. 3 % do. 79. 60. 5 % Neap. 99. 40. 59) Span. Kente 26 . Passive 8. Ausg. Sch. —. Neue Ausg. 8 3 % Portug. 36 %¾.

Wien, 20. September. 5 % Met. 103 ¾22. 4 % 99:1 6. 3 % 747 ¹. Bank-Actien 1343. Neue Anl. 568. .

Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 26. Sept. Im Schauspielhause: von Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. Dienstag, 27. Sept. Im Opernhause, zum erstenmal Die Liebe im Eckhause, Lustspiel in 2 Abth., aus dem Fram schen, nach einer Idee des Calderon bearbeitet. Hierauf, am vieles Begehren: Die Sysphide, Ballet in 2 Abth., von Taglioni. 8 Mittwoch, 28. Sept. Im Schauspielhause: Der I Schauspiel in 5 Abth., nach dem Englischen des R. Cumberlam (Herr Stawinsky: Schewa.) Hierauf: Die Leibrente, Schwm

in 1 Akt, von G. A. v. Maltitz. Koͤnigstaͤdtisches Theater. Montag, 26. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Die sandtschafts⸗Reise nach China. Charakter⸗Lustspiel in 4 A nach van der Velde's Erzaͤhlung, von Dr. Franck. Dienstag, 27. Sept. Der Pariser Taugenichts. Lufts in 4 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von Dr. C. Tiyf Vorher: Erste Liebe nach zehn Jahren. Lustspiel in 1] frei nach dem Franzoͤsischen des Favier. ““

8

Redacteur Ed. Cottel.

18.

llgemeiner

Oeffe

A

Bekanntmachungen.; Kothwendiger Verkauf.

Koͤnigl. Ober⸗Landesgericht zu Marien⸗

werder. noch 352 Thlr. 10

Zum öͤffentlichen Verkaufe der im Stuhmer Kreise 6 pf. fuͤr jedes der Geschwister Steckmann an Vater⸗ und Brudererbtheil auf Grund

des Theilungsrezesses vom 15. April 1773 und Kuhrica III. No. 2 noch 1000 Thlr. oder 3000 dige Kaufgelder auf Grund des Kaufvertrages vomn 75 fuͤr den Martin Borriß eingetragen: die genannten Geschwister Steckmann und der ꝛc Borriß, deren Erben oder en Inhaber dieser Forderung ordert, sich binnen 3 Monaten, spaͤtestens in dem auf

dem Grafen von Sierakowski gehdͤrigen delichen Gruͤnfeldeschen Guͤter, namentlich Gruͤnfelde Nr. 18, Guntro Nr. 20, Iggeln Nr. 26, Jordanki Nr. 27, Sledziowka (oder Heringshoͤft) Nr. 61 Lit. A. und B., welche nach der nebst Hypotbekenschein in der Re⸗ gistratur einzusehenden, im Oktober 1834 aufgenom⸗ menen und im Februar v. J. festgesetzten landschaft⸗ lichen Taxe auf 74,011 Thlr. 23 sgr. 4 pf. abgeschaͤtzt find, ist ein Bietungs⸗Termin auf den 17. Marz 1837, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Assessor Baron von der Trenk, hierselbst anberaumt, zu welchem Kauflustige, desgleichen die unbekannten Erben des Grafen Ignaz Adam von Sierakowskt vorgeladen werden. Eivil⸗Senat des Koͤnigl. Ober⸗Landes⸗ gerichts. b

dvertissement. dem im Zuͤllichauer Kreise der Neumark gele⸗ genen, dem Lieutenant von Kalkreuth gehoͤrigen Gute Schoͤnborn stehen in dem Hypothekenbuche fuͤr die unverehelichte Johanne Dorothee Student, nachher verehelichte Kreis⸗Steuer⸗Einnehmer Werner, aus dem Kauf⸗Kontrakte vom 3. Mai 1797, dem Erb⸗ rezesse vom 5., 6. und 29. Mai, vom 6 Juni 1809 und 5. Januar 1813 und dem Hypotheken⸗Vermerk vom 5. Februar 1813 80 Thlr. 1 sgr. 8 pf.

Ferner auf dem im Arnswaldeschen Kreise der Neu⸗ mark gelegenen, dem Gutsbesitzer Engmann gehoͤri⸗ gen Gute Nantikow Rubr. IIl. No. 35 sub a fuͤr die unverehelichte Caroline von Schmiedeberg, die von dem fuͤr ihre Mutter, die verwittwete Hauptmann von Schmiedeberg, aus der Obligation vom 29. Ja⸗ nuar 1800 und der landschaftlichen Recognition vom 22. Dezember 1800 eingetragenen Kapital der 3000 Thlr., nach deren Ableben laut Rezesses vom 30. August und 11. November 1808 ihr zugefallenen 600 Thlr., woruͤber der Erstern unterm 22 Dezember 1808 eine besondere Recognition ertheilt worden ist, eingetragen.

Da die Dokumente hieruͤber angehlich verloren ge⸗ gangen, die Forderungen selbst aber zuruͤckgezahlt sind, so werden auf den Antrag der Besitzer der Guͤter Schoͤnborn und Nantikow alle diejenigen, welche an die zu loͤschenden Posten der 80 Thlr 1 sgr. 2 pf und 600 Thlr. und die daruͤber ausgestellten ohen bezeichneten Dokumente als Eigenthuͤmer, Cessiona⸗ rien⸗, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber Anspruüͤche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche innerhalb 3 Monaten, spaͤtestens aber in dem auf

den 26. November c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Referendarius Lange, auf dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgericht hierselbst anstehenden Ter⸗ mine entweder persoͤnlich oder durch einen mit Voll⸗ 8 macht versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissarius, wozu die Justiz⸗Kommissarien Marauard, von Thielenfeld

und Preuße in Vorschlag gebracht werden, v

den und nachzuweisen, widrigenfalls sie damit praͤ⸗ kludirt und ihnen ein weße⸗ Stillschweigen aufer⸗ legt, die Dokumente amortisirt und nach rechtskraͤf⸗ iig ergangener Peaeclusoria mit Loͤschung derselben im Hypothelenbuche verfahren werden wird. Frankfurt a. d. O., den 10. August 1836. Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.

gelegenen,

18. Mai 17

den 26

Koͤnigl.

mWmet Der privilegirte straße Nr. 158, als sechs Monat

Auf

nen, stuͤcken, oͤffentlich fen, und ist dazu

hers angesetzt. dieser verfallenen Auctions⸗Termin gericht zur weite ren und der

gelde befriedigt, Kasse abgeliefert hoͤrt werden soll. Abtheilung

tions

muth, wohnhaft

Uhren, silbernen

ntliches Aufg

Auf dem Grundstuͤcke der Christian Gieseschen Ehe⸗ leute zu Kampangen Nr. 5, welches gewissen Isaac Borrieß gehoͤrte, sind Rubrica III. No. 1

vor dem Herrn Assessor Siewert Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗ mine zu melden und ihre Anspruͤche widrigenfalls sie mit ihren Anspruͤchen auf das Grund⸗ stuck praͤcludirt und ihnen deshalb ein ewiges Still⸗ schweigen auferlegt werden wird.

Marienwerder, den 2. August Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

hat darauf angetragen, bei ihm verfallenen Pfaͤnder, beste⸗ und uͤber den Besitz des zur Uebernahme der Inven⸗ hend in goldnen Ringen, 8

und andern Geraͤthschaften, Waͤsche, maͤnnlichen und weiblichen Kleidungs⸗

den 24. Oktober d. J., Vormittags 9 vor dem Koͤnigl. Auctions⸗Kommissarius Herrn stedt in der obenerwaͤhnten Es werden daher

wenn sie gegen die contrahirte Schuld gegruͤndete Zum bevorstehenden Einwendungen haben,

genfalls mit dem stuͤcke Pfandglaͤubiger wegen seiner in dem

Pfandbuche eingetragenen Forderungen aus dem Kauf⸗

dungen gegen die contrahirte Pfandschuld weiter ge⸗

Berlin, den 10. Koͤnigl. Stadtgericht biesiger Residen ien,

Bekanntmachung. Die privilegirte Pfandleiherin Wittwe Bertha De⸗

angetragen, die seit laͤnger fallenen Pfaͤnder, bestehend

Leinen, Messing, maͤnnlichen und weihlichen dungsstuͤcken und verschiedenen Zeugen, oͤffentlich an den Meistbietenden zu verkaufen, und ist dazu ein Termin auf den 28. November d. J., Vorm. um 9 Uhr, vor dem Koniglichen Auetions⸗Kommissarius Herrn Veckenstedt in der obenerwaͤhnten Wohnung der Pfand⸗ leiherin angesetzt. 3 mer der verfallenen Pfaͤnder aufgefordert, vor obigem Auctions⸗Termin entweder dieselben einzuldsen, oder,

8 1“

fuͤr die

ebot. Einwendungen gerichte zur weitern Verfuͤgung an genfalls mit dem Verkaufe der Pfan und die buche eingetragenen Forderungen au befriediget, der Ueberschuß aber an d

ehemals einem

sgr. 2 pf., naͤmlich 528 Flor. 15 gr. Johann und Jacob

Flor. ruͤckstaͤn⸗ Berlin, den 9. September 1836. Koͤnigl Stadtgericht hiesiger 2 Abtheilung fuͤr Kredit⸗, Cessionarien oder die sonsti⸗ und Nachlaßsache werden hierdurch aufge⸗

Preußischen Stag

wenn sie gegen die contrahirte Schuld gegruͤndete der Feuerstellen⸗ und Einwohnerzahl, des Reg⸗Bcz haben, solche dem Koͤniglichen

Pfandglaͤubigerin wegen ihrer

geliefert und Niemand mit seinen Einwendungen gegen J. die contrahirte Pfandschuld weiter gehoͤrt werden soll. ist heute die 5aste und letzte Lieferung an alle S

Subhastations⸗

Stadt⸗ Kreises, Gerichtssprengels, des Amts und der herr⸗ zuzeigen, widri⸗ schaft, des Militair⸗Bezirks, der naͤchsten Pü⸗Bn dstuͤcke verfahren stalt, so wie alles dessen, was der Ort irgend Me in dem Pfand⸗ wuͤrdiges von allgemeinem Interesse hat.

s dem Kaufgelde Nach von den Koͤnigl. Regierungen ang ie Armenkasse ab⸗ ordneten Mitheilungen bearbeitet un herausgegeben von J. C. Muͤller,

Sammler versendet worden und hien dies wichtige Werk beendigt. Dasselbe enthaͤlt 4 Baͤnden 249 Bogen des groͤßten Median⸗Oem des deutlichsten Drucks auf gutem weißem Papier, u ist noch eine Zeitlang um den hoͤchst wohlfeilen 8

seriventen⸗ Residenzien,

n.

November a. c. anberaumten Ter⸗ geltend zu machen,

Behufs anderweiter Verpachtung

der dazu eingeraͤumten Wirthschafts dritter oͤffentlicher Sreigerungs⸗Ter

Gebaͤude abgehalten werden.

anntmachung. ddem genannten Tage und zur

Pfandleiher Hiß, wohnhaft Linien⸗

die seit laͤnger ihre Faͤhigkeit zum Betriebe solcher

silbernen Uhren, Loͤffeln tarien und zur Cautionsleistung erfor Kupfer, Messing, Lei⸗ gens vollstaͤndige obrigkeitliche Niemand zum Mitbieten zugelassen an den Meistbietenden zu verkau⸗

ein Termin auf Uhr,

Vecken⸗ Wohnung des Pfandlei⸗ die Eigenthuͤmer Pfaͤnder aufgefordert, vor obigem entweder dieselben einzuldsen, oder,

Bedingungen, ihre Gebote Kassel, am 10. September 1836. Kurfuͤrstliche Ober⸗Finan

aeeEnEEATENA

solche dem Koͤnigl. Stadt ren Verfuͤgung anzuzeigen, widri⸗ Verkaufe der Pfandstuͤcke verfah⸗

Enslinsche Buchhandlung (F. M

straße Nr. 23, folgende Schriften:

Koͤhler (Lehrer die Chemie in technischer

der Ueberschuß aber an die Armen⸗

und Niemand mit seinen Einwen⸗ Hofrath ꝛc.), Aufloͤsungen der

chungen und Aufgaben. 1 Thl.

Juli 1836. schichte Europa’s.

fuͤr die Kredit⸗, Subhasta⸗ schichtlichen

- und Nachlaßsachen. hlaßs gebrauch. 26 sgr. 3 pf.

Schulz (Oberlehrer), und Botanik Zum

19 sgr.

——m

Weinmeisterstraße Nr. 18, hat darauf schlecht. als 6 Monat bei ihr ver⸗ in goldenen und silbernen Loͤffeln, goldenen Ringen, Bete19, fuͤr Justiz⸗/

Von dem

Es werden daber die Eigenthuͤ⸗ Hrei oder: vollstaͤndigem Verzeichniß

Bekanntmachung.

der mit dem 15. Mai 1837 pachtlos werdenden dre

Gastwirthschaften am Bade zu Nenndorf, so wie ⸗Lokale, soll ein

1836. Montag den 10. tb Vormittags um 10 Uhr, in dem dasigen Marstalls⸗

Pachtliebhaber werden daher eingeladen, sich an

fetgesetzten Stunde in dem gedachten Lokal zu Nenndorf einzusinden, uͤber Gastwirthschaften

Zeugnisse, ohne welche

und sodann, nach vorgaͤngiger Vernehmung der Pacht⸗ zu Protokoll zu geben.

AaSLFEEIEFFEEEESEAMUHN

Literarische Anzeigen. Klassenwechsel empfiehlt die

der Chemie und Mineralogie), Beziehung. Leitfaden

fuͤr Vortraͤge in Gewerbeschulen. Gruson (Professor der Mathematik, Geheimer in Meyer Hirsch’s Sammlung von Beispielen enthaltenen Glei⸗

Schubart (Direktor), Vorschule der Zur Grundlage des ge⸗

Unterrichts in hoͤheren Lehr⸗Anstalten und zum allgemeinen Unterrichts⸗

Grundriß der Zoologie Gebrauch in hoͤheren Schul⸗ Anstalten fuͤr das maͤnnliche und weibliche Ge⸗

IIEEEEE1166

Militair⸗, Polizei⸗ und Post⸗

Beamte, so wie 8 . und Geschaͤfts⸗ eute

Vollstaͤndigen geographisch⸗statistisch⸗ topographischen

Woͤrterbuche des Preußischen Staates,

saͤmmtlicher Staͤdte,

Flecken, Doͤrfer, Weiler, Kolonieen

b scriptions⸗Preis von 7 Thlr. durch alle Buchhan lungen zu erhalten.

Dem Werthe dieses Werkes ist bereits die ehn i vollste Anerkennung von sehr vielen competen, Richtern zu Theil geworden. Das Koͤnigl. Hochl statistische Bureau aͤußert schon nach Durchsicht ersten Theils:

„Der Fleiß, mit dem das Werk ausgearbeitet w ist nicht zu verkennen. Die Fluͤsse, Baͤche, &h an welchen eine Ortschaft liegt, sind nach Namen benannt, und wenn sonst dieselbe etwas 1 merkenswerthes hat, so ist es erwaͤhnt“

Des Koͤnigl., Staats⸗Ministers und General⸗) meisters Herrn von Nagler Excellenz empfe das Werk als sehr vollstaͤndig den Post⸗Beam zur Anschaffung.

Die Koͤnigl. Regierungen zu Magdeburg, Es Stettin, Muͤnster, Bromberg, Koͤln, Trier em len dasselbe durch ihre Amtsdlaͤtter, und der M. teur des Allgem. Anzeigers, Herr Hofrath Dr. nicke, sagt in Nr. 177 gen. Blattes v. J. 18350 anderm:

„Das Werk bat eine Vollstaͤndigkeit und N.

tigkeit erlangt, wie sie nur moͤglich war, 1n

bedarf daher keiner besondern Empfehlung meiner Seite, indem es allen gerechten Anst rungen Genuͤge leistet.“

Wenn von den verschiedensten Seiten, wie, aͤber ein Werk geurtheilt wird: so kann unmt uͤber dessen ganz vorzuͤgliche und entschiedene Brak barkeit auch nur der mindeste Zweifel aufkomnn zumal, wenn hohe Staats⸗Behoͤrden, wie hier Fall, dasselbe ihren Beamten zur Anschaffung embs len. Diese Anschaffung zu erleichtern, lassen! den boͤchst billigen Subscriptions⸗Preis noch Zeitlang fortbestehen.

Erfurt, 26. August 1836.

Muͤllersche Buchhandlurzt

Bestellungen hierauf nehmen an: die Buchha lungen von E. S. Mittler in Berlin (Stechte Nr. 3), Posen, Bromberg und Gnesen.

auf sechs Jahre

min

derlichen Vermoͤ⸗

wird, vorzulegen

z⸗ Kammer.

uͤller), Breite⸗

26 sgr. 3 pf

WDW Ge⸗

weiblichen

G. Fincke, Spittelmarkt Nr. 16, verkauft: setzammlung 1806 34 incl, 4to., Schreiby⸗, Halb⸗Englod. 22 Thlr. v. Kamptz Jahrbuͤch., Hfte. a0 Thlr. Rabe’'s Sammlung, 19 Bde. 2 Thlr. Matthis Monatsschrift, 11 Bde. 4 2 Mylius, ganz cplt. bis 1806, fuͤr 22 Thlr. v. Kaßlg Annalen, 72 Hfte. 25 Thlr. Rust's Handbuch Chirurgie, 17, Bde. cplt., 9 Bde. Velinpap. 35 Q Dessen Magazin, a0 Bde. 36 Thl. Hufel! and, nal, cplt. bis 1833, fuͤr 35 Thlr. Classici ilole- secol. XVIII., 136 Vol., statt 300 Thlr. fuͤr 165

ꝛc., mit Angabe

1 2Bsg i 1a ec 8 8 r 269. /=

Beim Ablaufe des Qi s mird biermit in Erinneru Wö“ 1 1 aufe lartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren⸗Straße Nr. 34), in den Z 2 82

ber Lönigliche sj 0 er† 4 8 sin 8 . 7 provinzen aber bei den Königlichen Post⸗Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie

auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. vierteljährlich festgefetzt ist, wofür den hiesigen Abon⸗

s Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus

neuten das * be n Vorabende seines Datums durch. die Stadtpost frei ins Haus gesandt wi d U edoch di ES,, e 8. 5 8 5.

nten, die Bestellungen bis spätestens den 30s. ** 8“ vird. Um jedoch die erforderliche Stärke der Auflage für das kommend i essen zu üsse

vir bitten, die v gen bis spätestens den 30sten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interessenten es sich felöt 1 8 7 8

es Blattes eine

Kervonik dees ages.

Des Koͤnigs Maäjestaͤt haben den Forstmeister von Brixen um Regierungs⸗ und Forstrath bei der Regierung zu Koͤslin lllergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kaufmann Peter Wii⸗ roe in Aalborg zu Allerhoͤchstihrem Vice⸗Konsul daselbst an ie Stelle des auf sein eigenes Ansuchen aus dem Dienste ent⸗ ssenen bisherigen dortigen Preußischen Vice⸗Konsuls Niels Piegelsen zu ernennen geruht. 8

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm

z der Schweiz hier eingetroffen.

zu Koͤslin ist der Kandidat des Predigtamts, Birken⸗ eld, als Prediger⸗Adjunktus in Wusterhanse bei Neu⸗Stettin rnannt worden.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur er 2ten Garde⸗Landwehr⸗Brigade, von Neumann, aus Pestphalen.

Abgereist: Der Ober⸗Praͤsident der Provinz Pommern, on Bonin, nach Stettin.

Aun 8 1 Rußland. 8 St. Petersburg, 17. Sept. das Departement der Manufakturen und des innern Handels n St. Petersburg gab es im ganzen Reiche am 1. Jan. 1835, nit Ausschluß der zum Bergwesen gehoͤrenden Anstalten, 6045 Fabriken, welche 279,673 Meisterleute und Arbeiter beschaͤftig⸗ en; ein Jahr fruͤher gab es 381 Fabriken und 5704 Arbeiter eniger. An Patenten wurden von 34 nachgesuchten 11 be⸗ pillgt. Im technologischen Institut in St. Petersburg befan— en sich 135 Zoͤglinge fuͤr Rechnung der Regierung, 49 Pensio⸗ aire und 42 Lehrlinge der technologischen Bergwerksschule; die zahl der Lehrer ward vermehrt und dem Institut eine Anstalt um Verfertigen von Ackergeraͤthschaften, so wie eine besondere NodellKammer hinzugefuͤgt. Eine vom Departement heraus⸗ egebene Monatsschrift, die immer mehr Leser findet, theilt alle eue Erfindungen und Entdeckungen im In⸗ und Auslande mit. 1 im Jahre 1835 neuerrichteten Fabriken wurden Erleichterun⸗ en in den Abgaben zugestanden; an Geld⸗Unterstuͤtzungen wur⸗ en 43,000 Rubel bewilligt. An Russischen Fabrikaten wurden n Jahre 1835 fuͤr 3,181,663 Rubel an Werth nach Polen usgefuͤhrt. Die Gesammtzahl der mit dem Handel beschaͤftigten aufleute, Bauern und Commis belief sich auf 45,309 Indivi⸗ en, mithin auf 2472 mehr als im Jahre 1834. Den Schuͤ⸗ rn der praktischen Kommerzschule in Moskau wurden als Be⸗ phnung des Fleißes mehrere Vorrechte bewilligt. Die Russisch⸗ lmerikanische Compagnie fuͤhrte fuͤr den Betrag von 2,150,9000 Rbl. Pelzwerken ein; ihre Aetien stehen doppelt so hoch, als sie ispruͤnglich kosteten. In Odessa bildeten sich zwei Gesellschaf⸗ n fuͤr See⸗Assekuranzen. Das Privilegium der Dampfschiff⸗ hrt zwischen Petersburg und Luͤbeck ward auf 4 Jahre er⸗ tuert und eine neue Gesellschaft fuͤr eine Dampfschifffahrt zwi⸗ hen den Haͤfen der Ostsee errichtet. Außerdem bildeten sich auf gctien drei Baumwollspinnereien in St. Petersburg und in een Gouvernements Moskau und Kaluga; eine Fabrik zum mailliren von Gußeisen⸗ Geschirren; 2 zur Verbesserung der Schaszucht in den suͤdlichen Gouvernements und in Bessara⸗ ien. Der Seima⸗Fluß ist auf einer Strecke von 200 Werst hiffsar gemacht und die Schifffahrt bereits eroͤffnet worden. iner Einfuͤhrung von Dampfboͤten auf dem Dnieper, der Be⸗ esina und mehreren anderen Fluͤssen, die in den ersteren sich rgießen, hat die Regierung ein Privilegium auf 10 Jahr bewilligt. ie Wwohner der Meeres⸗Ufer des Archangelskischen Gouperne⸗ nents, die sich mit Fischfang und Pelzhandel beschaͤftigen, er— sieten neue Privilegien. Aus der in St. Petersburg befind⸗ ichen Schule fuͤr die Handels⸗Schifffahrt wurden 6 Zoͤglinge

““

ber Regierung und 3 Pensionaire als Steuermaͤnner und Steuer⸗

nanns⸗Gehuͤlfen entlassen. Die Chersonsche Schifffahrts⸗Schule aͤhlte im Ganzen 61 Zoͤglinge. Zur Ermunterung des Schiff⸗ haues auf dem Schwarzen Meere traf die Regierung mehrere weckmaͤßige Maßregeln. Eine kameralistische und statistische GHeschreibung des Landes jenseit des Kaukasus ward beendigt nd zum Druck befoͤrdert. Der Umsatz auf den Haupt⸗Jahr⸗ aͤrkten hatte zugenommen, so wie der Verkauf Russischer Fa⸗ brikate fuͤr den Asiatischen Handel. Die inlaͤndischen Tuch⸗Fa⸗ riken befriedigten alle Beduͤrfnisse der Land⸗- und See⸗Truppen zu den Preisen von 1832.

Eine im Jahre 1835 nach dem noͤrdlichen Bergwerks⸗Di⸗ trikt abgefertigte Expedition hat an den Ufern der Fluͤsse Uspens⸗ 8 1619 Kamenki ein ansehnliches Lager von goldhaltigem Sande entdeckt. ic In Riga trat neulich der bis dahin unerhoͤrte Fall ein, daß üc bei einem oͤffentlichen Verkauf von Portwein kein einziger

aufliebhaber fand.

Am 25. Juni richtete ein furchtbarer Orkan in 5 Bezirken

Nach amtlichen Berichten

des Witebrkischen Gouvernements auf Feldern, an Vieh und an Haͤusern und Kirchen einen Schaden an, den man vorlaͤufig auf beinahe 690,000 Rubel schaͤtzt; eine Frau ward erschlagen und mehrere Menschen fand man mehr oder weniger schwer verwun⸗ det. Auch im Pskossschen Gouvernement richtete der naͤmliche Orkan am nämlichen Tage betraͤchtliche Verheerungen an.

Ftan sch.

Paris, 20. Sept. Der Koͤnig kam gestern in Begleitung der Koͤnigin und der Prinzessinnen Adelaide und Ciementine zur Stadt, praͤsidirte in einem fast dreistuͤndigen Minister⸗Rath, empfing den General Bernard und kehrte gegen 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck.

Der heutige Moniteur enthaͤlt nunmehr verschiedene Koͤ⸗ nigliche Verordnungen, saͤmmtlich vom 19ten d. M. datirt, wo⸗ durch das Ministerium in folgender Weise ergaͤnzt wird: Zu⸗ voͤrderst wird der Pair und General⸗Lieutenant, Baron Bernard zum Kriegs⸗Minister, und der Deputirte Herr Martin (von dem Departement des Norden) zum Minister der oöͤffentlichen Bauten, des Ackerbaues und Haͤndels ernannt. Da indessen Herr Martin unpaͤßlich ist, so soll bis zu seiner Wiederherstel⸗ lung der Finanz⸗Minister, Herr Duchaͤtei, das dem Herrn Mar⸗ tin uͤbertragene Ministerium interimistisch mitverwalten. Die Ressort⸗Verhaͤltnisse des Handels⸗Ministers sollen uͤbrigens dieselben bleiben, wie sie durch die Koͤnigl. Verordnung vom 6. April 1834 fest⸗ gestellt worden, mit der alleinigen Beschraͤnkung, daß die Zoll⸗ Gesetze von dem Finanz-⸗Minister vorgelegt werden sollen. Was das Kriegs⸗Ministerium betrifft, so wird dasselbe in zwei beson⸗ dere Sektionen getheilt, wovon die Eine die General⸗Direktion der Personalien und der militairischen Operationen, die andere die General⸗Direktion der innern Verwaltung und des Rech⸗ nungswesens des Kriegs⸗Departements umfaßt. Zum General⸗ Direktor der ersten Abtheilung wird der General-⸗Lieutenant, Vicomte Schramm, Mitglied der Deputirten⸗Kammer, und zum General⸗Direktor der zweiten Abtheilung der Staatsrath Mar⸗ tineau-des⸗Chesnez ernannt. Es haben ferner folgende Be⸗ foͤrderungen stattgefunden: I. Beim Staats⸗Rath wird der Requetenmeister Vitet statt des ausgeschiedenen Herrn Dufaure zum Staatsrath im ordentlichen Dienste, und der General⸗Lieutenant Vi⸗ comte Schramm zum Staatsrath em außerordentlichen Dienste, mit der Befugniß ernannt, an den Berathungen dieses Kollegiums, so wie an den Geschaͤften der verschiedenen Ausschuͤsse desselben Theil zu nehmen. II. Beim Justiz⸗Ministerium wird statt des zum Minister befoͤrderten Herrn Martin der General⸗Advokat beim Cassationshofe, Herr Franck⸗Carré, zum General⸗Prokura⸗ tor beim Koͤnigl. Gerichtshofe in Paris, und staͤtt seiner der General⸗Prokurator am Koͤnigl. Gerichtshofe zu Metz, Herr Hébert, zum General-⸗Advokaten beim Cassationshofe bestellt. 1ll. Beim Kriegs⸗Ministerium wird der Militair⸗Intendant, Baron Boissy d'Anglas, statt des pensionirten Barons Join⸗ ville, zum Intendanten der ersten Militair⸗Division ernannt.

CEin hiesiges Oppositions⸗Blatt sagt: „Es ist dem Ka— binette vom 6. Sept. endlich nach vielen gescheiterten Versuchen gelungen, sich zu vervollstaͤndigen. Drei Marschälle und vier General⸗Lieutenants hatten es abgelehnt, sich den Doctrinairs an⸗ zuschließen, und dennoch versprach die „Paix“ immer, daß ein beruͤhmter Degen an die Spitze des Kriegs⸗Departements treten wuͤrde. Man ist genoͤthigt gewesen, zu einem Adjutanten des Koͤnigs seine Zuflucht zu nehmen, dem seine persoͤnliche Stellung den Gehorsam zur Pflicht machte. Schon einmal hatte sich der General Bernard dem Willen des Koͤnigs gefuͤgt, indem er in das dreitaͤgige Ministerium als Kriegs⸗Minister eintrat, und man glaubte nicht, daß Herr Guizot ein Mitglied jenes Ministeriums zum Kollegen annehmen wuͤrde. Aber man fand Niemand mehr, um die Stelle des Marschalls Maison aus⸗ zufuͤllen, und man mußte daher gute Miene zum boͤsen Spiel machen. Herr Martin ist, wie man weiß, ebenfalls gezwungen wor⸗ den, ein Portefeuille anzunehmen, zu dem er durchaus keinen Beruf hat. Aber die Herren Bernard und Martin sind auch nur zwei Quafi⸗Minister, und man ist genoͤthigt gewesen, ihnen Gehuͤlfen zu geben, um ihnen die Arbeit moͤglichst zu erleichtern. So ist Herr Duchäͤtel beauftragt, den Kammern die Zoll⸗Ge⸗ setze vorzulegen, und die Büreau⸗Chefs werden sich mit den De⸗ tails der Verwaltung beschaͤftigen. I Bernard hat seinerseits geglaubt, sein Ministerium in zwei Sectionen theilen zu muͤssen, an deren Spitze er den General Schramm und Herrn Martineau⸗des⸗ Chesneze gestellt hat, welche alle Functionen des Ministers uͤberneh⸗ men und Hrn. Bernard nur die Muͤhe des Unterzeichnens uüͤberlassen werden. Der General Bernard ist als ein vortrefflicher Inge⸗ nieur⸗Offizier bekannt und er hat sich in den Vereinigten Staa⸗ ten durch die Art, wie er die Kuͤsten in Vertheidigungs⸗Zustand setzte, eine gewisse Beruͤhmtheit erworben. Er ist uͤberdies ein Mann, welcher der Juli⸗Revolution Alles verdankt; denn ohne sie wuͤrde er sich wohl fuͤr immer aus seinem Vaterlande verbannt haben; aber er fuͤhlt gewiß selbst, daß er dem Posten nicht ge— wachsen ist, den man ihm aufgedrungen hat. Jetzt, da das Ka⸗ binet vom 6. September endlich ganz vollstaäͤndig ist, muß man mehr als jemals uͤberzeugt seyn, daß es ihm unmoͤglich seyn werde, vor der Kammer die Probe zu bestehen. Von allen Ministern kann al⸗ lein Herr Guizot kuͤhn die Rednerbuͤhne betreten; alle seine Kollegen haben nicht genug Beredtsamkeit, um das Ministerium gehoͤrig zu vertheidigen.“ Die Pair bemerkt dagegen uͤber denselben Gegenstand: „Der General⸗Lieutenant Bernard ist zum Kriegs⸗ Minister ernannt worden. Was wird der „Constitutionnel“ und was werden die Freunde des tiers-parti dazu sagen? Man hat nicht vergessen, daß sie es waren, die zuerst den General Bernard der Wahl des Koͤnigs empfahlen, indem sie ihn als

keor 8 5 444ꝙ 1 ½ JACAA1 Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern vom Anfange des Auartals au nachgeliefert werden können

Kriegs⸗Minister in das Kabinet vom 10. November eintreten ließen. Aber der General Bernard hat dem Lande andere Di⸗ plome als die Empfehlung des tiers-parti aufzuzeigen. Er ist Adjutant des Kaisers gewesen, und Napoleon, dessen Urtheile uͤber Personen, die ihm nahe gestanden haben, unantastbar sind, hat auf St. Helena gesagt: „„Der General Bernard ist einer der tugendhaftesten Menschen, die ich kenne.““ Nach unseren Niederlagen im Jahre 1814 begab sich der General Bernard nach den Vereinigten Staaten; er lebte daselbst wäͤhrend der 15 Jahre der Restauration und organisirte die Vertheidigungs⸗ Mittel dieses Landes. Als er erfuhr, daß die Juli⸗Revolution Frankreich die National⸗Farben wiedergegeben habe, widerstand er allen Anerbietungen der Amerikanischen Regierung und bot noch einmal seine Talente und seine Hingebung dem Dienste des Vaterlandes an. Der vormalige Adjutant Napoleon's ist jetzt Adjutant Ludwig Philipp's und also noch immer der tu⸗ gendhafte Mann, den das Land mit Freude an der Spitze des Kriegs⸗Ministeriums sehen muß. Wir hatten Recht, als wir der Opposition voraussagten, daß die Wahl des Koͤnigs der Ar⸗ mee wuͤrdig seyn wuͤrde. Die Beweise von Anhaͤnglichkeit, die der General Bernard dem Lande und der Freiheit gegeben hat, muͤssen den Parteihaß zum Schweigen bringen; sie machen die Verleumdung unmoͤglich.“ 8

In der Paix liest man: „Mehrere Journale melden, daß die Herren Molé und Guizot krank seyen. Der Conseils⸗Praͤ⸗ sident ist in der That von einer leichten Unpaͤßlichkeit befallen gewesen, aber jetzt vollkommen wiederhergestellt. Herr Guizot hat nicht einen Augenblick aufgehoͤrt, sich der besten Gesundheit zu erfreuen. Mit der Krankheit des Herrn Martin aber hat es leider seine Richtigkeit, und sie war so bedeutend, daß man gar nicht von Geschaͤften mit ihm sprechen konnte. Er litt an einer Entzuͤndung, die aber jetzt gehoben ist, und man hofft, daß er sich bald wird zum Koͤnige begeben koͤnnen.“

Der Koͤnig beider Sicilien hat die Ruͤckreise von Paris uͤber Toulon nach Neapel in der beispiellos kurzen Zeit von 108 Stunden gemacht.

Man schreibt aus Toulon vom 15ten d.: „Das Dampf⸗ schiff „Ferdinand“, welches den König beider Sicilien nach sei⸗ nen Staaten zuruͤckgebracht hatte, ist gestern wieder auf unserer Rhede vor Anker gegangen. Es uͤberbringt Depeschen für un⸗ sere Regierung.“

Die Graͤfin von Lipano ist bei dem vormaligen Kabinets⸗ Secretair Napoleon's, Herrn Menneval, abgestiegen. Viele ausgezeichnete Personen haben sich beeilt, der Schwester Napo⸗ leon's ihre Besuche abzustatten. „Wer beschreibt die Empfin⸗ dungen“, sagt ein hiesiges Blatt, „die sich der Wittwe Murat's bei ihrer Einfahrt in Paris bemaͤchtigt haben moͤgen!“

Reschid Bey, der hiesige Tuͤrkische Gesandte, wird sich nach London begeben, und an seiner Stelle der bisherige Gesandte in London, Nurrey⸗Bey, hierher kommen.

Vor einigen Tagen sind hier mehrere junge Aegyptier ein⸗ getroffen, die der Pascha von Aegypten zu ihrer Ausbildung nach Paris schickt.

Das Lager bei Compieègne wird in den ersten Tagen des kuͤnftigen Monats abgebrochen werden. 8

Man will wissen, daß die Frage wegen der Expedition nach Konstantine vor einigen Tagen im Conseil eroͤrtert und negativ entschieden worden sey. Es sollen Befehle nach Toulon gesandt worden seyn, um den Truppen, die zur Verstaͤrkung der Afrika⸗ nischen Armee eingeschifft werden sollten, eine andere Bestimmung zu geben.

Bei den diesjaͤhrigen hiesigen Wettrennen hat der Herzog von Orleans auf den Namen des Grafen von Cambis zwei Preise von zusammen 18,000 Fr., und Lord Seymour vier Preise von zusammen 14,000 Fr. gewonnen. Von den dreijaͤhrigen Pfer⸗ den durchlief die „Belida“, von den vierjaͤhrigen die „Volante“ am raschesten die Bahn; das erstere Pferd naͤmlich 2000 Metres in 2 Min. 21 ½ Sek. und das letztere 4000 Metres in 4 Min 55 Sek. Als eine ganz ungewoͤhnliche Erscheinung aber muß man den „Franck“ des Lord Seymour betrachten, der, obgleich erst dreijaͤhrig, vorgestern den zweimaligen Umkreis des Mars⸗ feldes (4000 Metres) in 4 Min. 50 % Sek. durchlief. 8

Von der Korvette „la Recherche“, sind hier Nachrichten bis zum 9. August eingegangen. Bis dahin hatte man auch noch nicht die geringste Spur von der muthmaßlich verungluͤck⸗ ten Brigg „la Lilloise“ entdeckt, obgleich der Capitain jener Korvette, Herr Tréhouart, in die Eisbaͤnke Groͤnlands bis zu einem Punkte vorgedrungen war, daß er fuͤr seine eigene Ruͤck⸗ kehr besorgt seyn mußte.

Die Geschwister Elsler befinden sich noch immer in Bor⸗ deaux, wo sie das Theater⸗Publikum durch ihren Tanz entzuͤcken. Von dort wollen sie sich zunaͤchst nach Marseille begeben.

Der General Cordova hat Bayonne verlassen, um sich uͤber Bordeaux nach Paris zu begeben. Kurz vor seiner Abreise hatte er noch, wenn man Briefen aus Bayonne vom 15ten Glauben beimessen darf, eine unangenehme Explikation mit dem Zahlmeister der Britischen Legion, Herrn Fagado. „Gestern“ heitzt es in diesen Briefen, „kam Herr Fagado aus San Se⸗ bastian hier an, um von dem General Cordova Rechenschaft zu fordern wegen gewisser Fonds, die in der Zeit, wo er das Commando der Nord⸗Armee hatte, angeblich veruntreut worden Herr Fagado traf Herrn Cordova, als dieser gerade die Woh⸗ nung des Spanischen Consuls verließ, und erklaͤrte ihm nach einigen beleidigenden Worten, daß, wenn er sich nicht thaͤtlich an ihm vergreife, solches blos aus Achtung vor den Lande geschehe, in welchem sie sich befaͤnden. Herr Cor⸗

dova ging seines Weges, nachdem er Herrn Fagado um seine