1836 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Tagen die Ehre, werden, wo sich

gleiches

1 8 Ende des vorigen Monats aufgelöst worden. Zahl der

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man gestern schon die Straßen der Stadt mit

bestimmte Vieh, sehr schoͤne Pferde, Rindvieh u. a. nach der

terte sich gestern auf, und der Tag ward sehr schoͤn, so daß

uund freundlich seyn werde, üuuͤllt wurde.

sonst; sie stand unter einem bunten Dach von Regenschirmen.

dann folgten Ihre Maj die regierende Koͤnigin mit der Prin⸗

der Absingung des Baperischen Volksliedes sah man mehrere länd⸗ lich verzierte Wagen aus den benachbarten Ortschaften mit den

Vorort die Mittheilung der letzten Note des Franzoͤsischen Ge⸗

Dresden, 7. Okt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben am dten d. M. fruͤh aus dem Sommer⸗Hoflager zu Pillnitz eine Reise nach Bauzen unternommen, um den Mandoͤvers der in dortiger Gegend im Cantonnement befindlichen Truppen beizu⸗ wohnen; eben so haben am selbigen Tage fruͤh Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog Franz Karl von Oesterreich nebst Ge⸗ mahlin die Ruͤckreise nach Wien, von Pillnitz aus, angetreten. Der Oberst⸗Burggraf von Boͤhmen, Graf von Chotek, nebst Familie ist am öten d. M. uͤber Leipzig nach Frankfurt a. M. und am Gten d. M. die Fuͤrstin von Clary von Tevplitz nach Berlin hier durchpassirt.

Die hier anwesende Saͤngerin Dlle. Carl hatte vor einigen zu Ihren Majestaͤten nach Pillnitz berufen zu die Kuͤnstlerin einer uͤberaus huldvollen Auf⸗ nahme erfreute. Düc. Carl haͤtte sich in ihrem Konzert eines hier selten in diesem Maße vorkommenden stuͤrmischen Beifalls zu erfreuen, und man hofft, daß sie sich veranlaßt finden werde,

ein zweites Konzert zu veranstalten. Die gymnastische Pruͤsung der Schuͤler des auch als Schrift⸗ steller in diesem Fache ruͤhmlichst findet in den ersten Tagen der naͤchsten Woche statt, und es heißt, daß mehrere Abgeordnete der Saͤchsischen Herzogthuͤmer dem Examen beiwohnen wuͤrden, um nach den Resultaten zu veurtheilen, ob auch an den dortigen Gymnasien die gymnasti⸗ schen Uebungen einzufuͤhren waͤren.

Dem Ober⸗Rabbiner der hiesigen israelitischen Gemeinde, Herrn l)r. Frankel, ist vom Ministerium des Kultus eine Summe

zu einer Reise nach Leipzig bewilligt worden, wo derselbe die desonders waͤhrend der Zeit der Messe bestehenden verschiedenen Synagogen revidiren und uͤberhaupt den Gottesdienst der da⸗ selbst Juden nach feststehenden Prinzipien ord⸗ nen soll.

Jena, 3. Okt. Wäͤhrend der diesährigen Versammlung Naturforscher und Aerzte war, im Auftrage Ihrer Kaiserli⸗ n Hoheit der Großherzogin, der bekannte Maler Schneller rher geschickt worden, um einige der bekanntesten Theilnehmer ser Versammlung, unter anderen auch die Herren Chrenberg, btenstein und Mäadler aus Berlin, Göppert und Otto aus Bres⸗ , und Littrow aus Wien zu zeichnen. Maͤnchen, 2. Okt. Ihre Majestaͤten der Koͤntg und die Koͤnigin von Bayern, des Koͤnigs Otto Majestaͤt, unser Kron⸗ inz und der Erbprinz und die Frau Erböprinzessin von Hesser

stern Abend nach 10 Uhr im erfreulichsten Wohlseyn ven esgaden hier angekommen. dem bevorstehenden Eentral⸗Landwirthschafts⸗Feste sah c

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Wagen und Menschen bedeckt, waͤhrend das zur Preisbewerbung

Reitschule gefuͤhrt wurden, um daselbst gemustert zu werden. Das Wetter, das am Freitage Abends sehr regnicht war, hei⸗

die Stadt von den vielen Fremden sehr belebt war. Die an⸗ genehme Erscheinung eines heiteren sternenvollen Himmels am Abend ließ hoffen, daß der heutige Tag nicht minder heiter veiche Hoffnung aber nicht er⸗ Der Himmel, Morgens noch mit vielen Wolken bedeckt, umzog sich gegen Mutag ganz, und ein anhal⸗ tender starker Regen nahm dem Feste seinen schoͤnsten Glanz. Indessen bemerkte man kaum, daß die Volksmenge auf dem langen Amphitheater der Wiese bedeutend geringer war, als Um 1 Uhr kamen Ihre Majestaͤten und die Koͤnigliche Famtlie unter der gewoͤhnlichen Begleitung der Landwehr⸗Kavallerie und unter dem allgemeinen Freudenruf des Volks auf der Wiese an und begaben sich in den Koͤniglichen Pavillon, wo der Hof, die hoͤhern Staats⸗Beamten und fremden Diplomaten schon ver⸗ sammelt waren. Se. Majestaͤt der Koͤuig Otto saß neben seinem Koͤniglichen Vater im Wagen in Griechischem National⸗Kostuͤme,

Kronprinzen und dem Erbprinzen von Hessen in den folgenden befanden sich die Nach

zessin Mathilde, dem in einem zweiten Wagen: olg⸗ b n übrigen Koͤniglichen Kinder und das Gesolge IS. MM.

Emblemen der Landwirthschaft, der Gewerbe und Kuͤnste ge⸗ schmuͤckt. Der erste derselben zeigte die Manipulation der ersten Runkelruͤben⸗Zuckerfabrik in Bayern, zu Glesing bei Muͤnchen. Daran schloß sich unmittelbar das Pferderennen, welches immer Interesse im Publikum erregt. Die Preis⸗Vertheilung wurde auf den folgenden Tag verschoben. Bei dem fortdauern⸗ den Regenwetter kehrten IJ. MM. und die Koͤnigl. Familie schon gegen 3 Uhr nach der Stadt zuruͤck. Seit dem Jahre 1824 hatte man kein so schlechtes Wetter zu diesem Feste, als diesmal.

Das seit einigen Jahren hier gegruͤndete Erziehungs⸗Insti⸗ tut fuͤr Griechische Knaben, unter Herrn Parhasiades, ist mit Die groͤpere Knaben ist in das Koͤnigl. Kadetten⸗Corps aufgenom⸗ men worden; die Erwachsenern kehren in ihr Vaterland zuruͤck.

Die Eisenbahn⸗Angelegenheiten sind nun von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige genehmigt; indessen erfolgte diese Genehmigung nicht ohne verschirdene Bedingungen und Klauseln.

Schweiz. Neuchatel, 30. Sept. Folgendes ist, nach dem Consti⸗ tutionnel Neuchatelois, das Kreisschreiben, womit der

sandten an die Kantone begleitet hat: „Bern, 29. September 1836.

Sehr geehrte Herren, liebe und getreue Eidgenossen! In Folge eines am 29. August d. J. von der gewöhntichen Tagsatzung des Jahres 1836 gefaßten Beschlusses übermachte der eidgeuössische Vor⸗ Irt unter demfelben Datum an den Heren Botschafter Frankreichs in der Schweiz die Mote, deren Inhalt an eben dem Tage von der eid⸗ genössischen Versammlung crörtert und beschlossen worden war. In Erwirderung auf diese von der Tagsatzung ausgegangene Rote hat der eidgenössische Vorort die bier beigefügte vom 27sten d. M. datirte Mittheilung von dem Herrn Botschafter Frankreichs empfangen, welche, indem sie als Beweggründe die obenerwähnte Note vom 29. August, so wie die hinsichtlich des ꝛc. August Conseil statt⸗ gefundenen Berathungen, anführt, der, FEidgenossenschaft an⸗ eigt, daß die bei ihr von Sr. Majestät dem Könige der Seg osen beglaubigte Gesandtschaft den Befehl erhalten hat, alle eamssee erhaltnise mit der Schweiz auf so lange einzustellen, bis Frankreich für jene Fakta Geunngthuung erhalten habe. In Vetracht der wichtigen Folgen, die eine solche Mittheilung haben muß, und vorzüglich in Betracht des Umstandes, daß dieselbe durch Entschei⸗ dungen und Berathungen der odentlichen Tagsatzung von 1836 ver⸗ aulaßt worden, hält der eidgenössische Vorort sich nach Inhalt des

bekannten Lieutenant Werner b

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d. J. nach Bern eine aufererdentliche Tagsatzung einzuberufen und an alle Stände die dringende Einladung zu richten, daß sie ihren Abgeordneten für diese außerordentliche Versammlungausgedehnte Instructionen und Voll⸗ machten ertheilen wollen, damit dieselben im Stande sind, wirksam zu al⸗ lem demjenigen beizutragen, was unter den gegebenen Umständen in dem wohlverstandenen Interesse der Eidgenossenschaft angeordnet und be⸗ schlossen werden muß, namentlich in Bezug auf die zwischen der Schweiz und Frankreich bestehenden Verhälinisse, jedech auch im All⸗ gemeinen in Bezug auf die Verhältnisse der Schweiz zu dem Aus⸗ lande äberhaupt. Wir erwarten von der aufgeklärten Einsicht und der loüvalen Gesinnung aller Kantonal⸗Regierungen, daß sie eifrig zu Allem mitwirken werden, was die Wohrfahrt, Ehre und Unabhängig⸗ keit der Schweiz in der verwickelten Lage, worin unser theures Va⸗ terland sich befindet, erheischen möchten In dieser Erwartung ent⸗ bieten wir Euch u. s. w. Schultheiß und vollziehender Rath des Kan⸗ tons Bern, als Vorort. (gez) Tscharuer. Amwrhyn.“

Bern, 29 Sept. (Allo. Schw. Ztg.) Was wir laͤngst besorgt, was die Radikalen längst gesucht haben, was die leiden⸗ schaftlichen Exzesse mit Conseil unvermeidlich zur Folge haben mußten, ist schnell eingetreten. Die Schweiz ist mit Frankreich überworfen, und das qute Vernehmen kann, wenn nicht zur ge⸗ egenen Stunde die Republik in Paris proklamirt wird, nur durch die jaͤmmerlichste Demuͤth'gung hergestellt werden. Laut einer Note, welche Herr von Montebello dem Prͤsidenten des Vororts, Herrn Schultheiß Tscharner, Dienstag Abends uͤber⸗ reicht hat, ist seit gestern Morgen, Mittwochs den 28. Sept., aller Verkehr der Franzoͤsischen Gesandtschafts⸗Kanzlei mit eid⸗ genoͤssischen Angehoͤrigen aufgehoben. Keine Paͤsse werden mehr

ausgestelle oder visirt, keine Lebensscheine fuͤr Pensionen unter⸗ zeichnet, und zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich ist jenes Verhaͤltniß eingetreten, welches wegen des Wahlschen Han⸗ dels zwischen Frankreich und Basel⸗Landschaft gewaltet und mit Unterwerfung der letztern unter die gestellten Forderungen geen⸗ det hat. Frankreich verlangt uͤberdies in Bezug auf die Zumu⸗ thungen der Tagsatzung in der Conseilschen Geschichte Wider⸗ ruf und Genugthuung. Eine schleunige Zusammenberufung der Tagsatzung wird nun unvermeidlich, und da die letzte Tag⸗ satzung sich neulich thoͤrichterweise aufgelöoͤst hat, statt sich zu ver⸗ tagen, so werden auch sämmtliche große Räthe sich versammeln muͤssen, um neue Gesandte zu ernennen.

Ftalen.

„Florenz, 20. Sept. Sonntag am 18ten d. um 10 Uhr Vormittags zerplatzte eine aus der Luft kommende Feuerkuge! auf dem Glockenthurme der Kirche von Monte Oliveta, brach

das große Gesimse derselven ab, riß das darauf befindlich gewe⸗

Ankommenden,

sten Artikels der Bundes⸗Akte für verflichtet, auf den 17. Oktober

wesene 500 Pfund schwere eiserne Kreuz heraus und warf es auf ein nahe liegendes Feld nieder. Nach der Zerplatzung zer⸗ theilte sich die Kugel in mehrere andere Feuerkugeln, die dann in das Innere des Klosters und der Kirche hineinfielen. Man kennt den Schaden noch nicht bestimmt, melchen diese fuͤrchter⸗ liche Lufterscheinung verursachte; leider erfaͤhrt man aber, daß mehrere Kloster⸗Mttglieder dadurch Verletzungen erlitten

Franzoͤsische Blaͤtter enthalten folgende Privat⸗Mit⸗ theilung aus Madrid vom 23. September: „Der offizielle Bericht uͤber den Sieg, den die Esparterosche Division, welche jetzt der General Alaix kommandirt, uͤber die unter den Befeh⸗ ien von Gomez und Cabrera stehenden Karlistischen Kolonnen davongetragen, hat wieder ein wenig Ruhe und Sicherheit in die Hauptstadt zuruͤckgefuͤhrt. Diese Affaire, angenommen, daß die Folgen derselben nicht uͤbe trieben werden, ein Zweifel, der nach so vielen Taͤuschungen leider wohl gestattet ist wird

von großer Wichtigkeit seyn, denn von dieser Seite drohte fuͤr

den Augenblick die groͤßte Gefahr. Ein entgegengesetztes Er⸗ eigniß, was keinesweges so unwahrscheinlich war, haͤtte Gomez in Besitz von Toledo und seiner unermeßlichen Reichthüͤmer ge⸗ setzt und ihn zum Herrn einer furchtbaren Position am Tajo gemacht, von wo aus er zugleich die Verbindungen mit Anda⸗ lusten haͤtte abschneiden und die Hauptstadt ernstlich bedrohen koͤnnen. Rodil ist vorgestern endlech von hier abgegangen, um das Kommando uͤber kie Trugpen anzutreten und die Armee des Centrums oder der Reserve zu bilden, deren Bestand man auf 20,000 Mann zu bringen beachsichtigt. Er koͤnnte, wenn er rasch zu Werke ginge, von jenem ersten Erfeolg großen Nutzen z ehen und den zahlreichen Schaaren, welche schon so lange un⸗ gestraft die Provinzen um die Hauptstadt verheeren, einen ent⸗ scheidenden Schlag beibringen. Auch fuͤr den General Oraga haben in Folge des Sieges, den er uͤber Villareal errungen, die Sachen eine bessere Gestalt angenommen. Die Uebertragung des Oberbefehls uͤber die Nord⸗-Armee an Espartero hat allge⸗ neine Zufriedenheit erregt, wiewohl man ihm mehr persoͤnliche Tapferkeit, als militairisches Talent zutraut; uͤbrigens ver⸗ sichert man, seine Gesundheit sey wieder so weit hergestellt, daß er die Leitung der Operationen ohne Verzug werde uͤbernehmen koͤnnen. Der uͤber Gomez errungene Vor⸗ theil ist fuͤr das Ministerium nicht nur ein Sieg uͤber die Karlisten, sondern auch uͤber die exaltirte Partei. Ich sah gestern einen der Fuͤhrer dieser Partei, der mir uͤber die Nach⸗ richt so bestuͤrzt schien, als ob es sich um eine Niederlage der Truppen der Koͤnigin gehandelt haͤtte; sie hatten ohne Zweifel ganz fest auf eine traurige Botschaft gerechnet, um sich deren als eines Angriffsmittels gegen das Ministerium zu bedienen. Seit einigen Tagen beschaͤftigten sie sich viel mit der Eroͤffnung eines Klubs, der unter dem Vorwande, den oͤffentlichen Geist zu naͤhren, nur ein neues Element der Anarchie geworden waͤre, und sie schienen entschlossen, sich der Einwilligung der Behoͤrde zu uͤberheben. So sehr nun auch die Regierung diesem Plan entgegen war, so bekaͤmpfte sie ihn doch nur furchtsam, indem sie sich hinter dem Ayuntamiento (die Munizipalitaͤt) verschanzte, durch welches sie sich eine Vorstellung uͤberreichen ließ, in wel⸗ cher darum gebeten wurde, die Eroͤffnung des besagten Klubs zu verbieten. Da ihr aber der uͤber Gomez davongetragene Sieg zu Huͤlfe kam, so faßte sie sich ein Herz und hat nun die Genehmigung des Klubs foͤrmlich und offtziell versagt. Wir werden sehen, ob unsere Hitzkoͤpfe sich ohne diese Autorisation werden behelfen koͤnnen; sie behaupten, daß sie auf die wenigen Truppen, die noch hier in Garnison stehen, zaͤhlen koͤnnten, waͤhrend die Behoͤrde ihrerseits auf die National⸗Garden rech⸗ nen zu koͤnnen glaubt, deren Geist sich in Folge der Furcht, die sie selbst in den drei oder vier Schreckenstagen nach den Ereig⸗ nissen von la Granja empfanden, gar sehr veraͤndert hat, und das Ministerium scheint fest entschlossen, noͤthigenfalls zu Ge⸗ walt⸗Maßregeln zu schreiten. Der Wille reicht aber nicht hin, man muß auch die Mittel zur Ausfuͤhrung haben, und diese kann man nur von Siegen uͤber die Karlisten erwarten, der un⸗ umgaͤnglichen Bedingung für die Existenz des jetzigen Ministe⸗ riums, so wie sie es fuͤr die des vorigen waren.“

In einem von der Morning Chronicle mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 24 Sept. heißt et: „Aus den

letzten Nachrichten uͤber die Bewegungen des Gomez nach ner Niederlage geht hervor, daß er sich zu Infantes be⸗ welches am Fuß der unter dem Namen der Sierra⸗Moren kannten Gebirgskette liegt. Offenbar hat er diese Richtunage aus Zwang als aus freier Wahl eingeschlagen. Der Rit⸗ nach Aragonien ist ihm abgeschnitten. Rodil mit seinen 2 pen benimmt ihm auch alle Hoffnung zur Ruͤckkehr nach lien. Seine jetzige Lage laͤßt ihm nur die Alternative,] sich nach Murcia, einer sehr gebirgigen Provinz, veg oder von der Sierra⸗Morena nach Andalusten 46 steigen will. Hier wuͤrde er sich in Feindes 9 befinden, indeß sind jetzt dort keine Truppen, die ihm die bieten koͤnnten. Dessenungeachtet ist es sehr zweiselhaft, cj denen, die ihn verfolgen, und denen, die zusammengezogen den duͤrften, um ihm in der Front zu begegnen, am Ende entkommen wird. Die Nachrichten in den Franzoͤsischen tern uͤber den Zustand von Madrid sind im hoͤchsten ge falsch. Es ist jetzt hier Alles ganz ruhig. Zwar weiß daß geheime Gesellschaften mit zerstoͤrerischen Absichten und daß einer ihrer Zwecke auch die Proklamirung einer Np. ist, aber die Regierung kennt alle ihre Bewegungen sehr genct laͤßt es an Vorsichtsmaßregeln nicht fehlen. Man hat erfahec kuͤrzlich 200 Franzosen in Spanien angelangt sind, die zur em; abgesandt worden, eine Bewegung zu organisiren. Die Bo lichkeiten des Herren Calatrava, hier geradezu uͤber die G. hinauszugehen, was um der Sicherheit des Staats willen wiegende Pflicht wurde, sind zuletzt besiegt worden, und 1 in die Entfernung jener Individuen gewilligt. Auch ein Im scher Berruͤger, der sich Graf Albani nannte, ist kuͤrzuͤch geschafft worden, und General Mendez Vigo, dem Cordom Kommando uͤber die Nord⸗Armee uͤbergab, als er dieelte ließ, hat endlich Madrid verlassen und sich, wie die Regni es ihm besohlen hatte, nach Badajesz zuruͤckziehen muͤssen’

Nach einer Madrider Privat⸗Korrespondenz, in lischen Courier soll man die Bemerkung gemacht haben sich unter den bei Villarobledo gefangen genommenen 551 stischen Offizieren, deren Namen publizirt worden, mit nahme eines Don Juan Echaquibel, nicht ein Einzige Navarresischer oder Biscayischer Herkunft befinde, und’d meisten dieser in Gefangenschaft gerathenen Offiziere in d mee Ferdinands VII. gedient haͤtten. 84

Dit Morning Chroniecle hat Briefe aus Sa⸗ bastian vom 27. September erhalten, in welchen ge wird: „Heute fruͤh kam der Oberst de Lancey von San hier an; er hatte Madrid am 2 sten d. verlassen und alle; seiner Sendung vollstaͤndig erreicht. Gestern langten 240 hier an Der Rest der in Folge der Uebereinkunft zu cn tenden 25,000 Psund Sterling ist unterweges, und die lichen Raten, 16,000 Pfd. betragend, sollen fortan regein im Novembder aber noch 15,000 Pfund zur Bezahlung Ruͤckstände uͤbersandt werden. Oberst de Lancey ist in wichtigen und schwierigen Unterhandlungen, die er trefflich beendigt hat, von Herrn Villiers aufs be willigste und wirksamste unterstuͤtzt worden. Er hat mehrere vom General Evans empfohlene Osstziere Legion Diplome des St. Ferdinand⸗Ordens mitgebracht,! jede von dem General⸗Lieutenant vorgeschlagene Befrderchht wurde bestaͤtigt. Die Britische Legion wird sich so lange in r

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Defensive halten, bis der Kriegs⸗Minister in Aragonien einsse Einwohner, ein graͤßliches

troffen ist, wohin er sich unverzuͤglich begeben soll und wg ohne Zweifel mit Erfolg gegen die dort etwa noch vorhand Insurgenten operiren wird. Sodann will er sich, dem Ve men nach, selbst an die Spitze der Nord-Armee stellen un Verbindung mit der jetzt in sehr trefflichem Zustande br lichen Britischen Legion einen entscheidenden Schlag gegen Karlisten fuͤhren.“ ö Poytu g a 8 Die Times enthaͤlt Nachrichten aus Lissabon. n. einen Tag weiter reichen als die zuletzt in London eingegn zen, naͤmlich bis zum 24. September. An diesem Taͤge die jährliche Todtenfeier zum Andenken Dom Pedro's Es wurde in dem Kloster St. Vicente de Fora, wo er begn ist, eine feierliche Messe gelesen, der sowohl die Königin, ihr Gemahl, die Minister und eine große Anzahl ausgezeich Personen beiwohnten. Durch einen an die Armee gerich Tages⸗Befehl, welcher an demselben Tage in dem Diarit Governo publizirt wurde, wird erklaͤrt, daß Prinz Ferdit in Gemaäͤßheit der constitutionnellen Charte von 1820, 10. September an aufgehoͤrt habe, den Ober⸗Befehl uͤber Heer zu fͤhren; demzufolge verordnet die Koͤnigin die suͤng des ihm beigegebenen, am 3. Mat d. J. organisirten neraͤlstabes. Der Brief, welchen der Prinz an seine Gem erlassen hat, um ihr die Gruͤnde darzulegen, aus welchen! Befehl uͤber das Heer und seinen Posten als Inhaber des Jaͤger⸗Regiments niederlege, ist (nach Angaben des Korn denten der Times, welcher indeß das Datum nicht hinze folgender: „Die Auftritte am 9. September in Gegs Ew. Majestaͤt, von denen ich Zeuge gewesen bis Indisziplin der Truppen, welche sich ohne meinent fehl versammelt, auf oͤffentlichem Markte Berathungen gen, ihre Posten verlassen haben und in Masse vor den Ew. Maj. gezogen sind, die Gewaltthaͤtigkeiten, Insubet tions⸗Vergehen und Handlungen der Willkuͤr, welche sih Soldaten erlaubt haben, indem sie ihre Offiziere verabschiele legen mir die Pflicht auf, Ew. Maj. zu erklaͤren, daß ich ter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden, die Verpflichtungen nich erfuͤllen glauben wuͤrde, welche ich gegen Ew. Maj. eingegam bin, wenn ich noch laͤnger Ober⸗Befehlshaber des Heeres Oberst des 5ten Jaͤger⸗Regiments bleiben wollte; deshalh ich meine Dimission von diesen Befehlshaberstellen in die 9 Ew. Maj. nieder. Dom Fernando.“ Obgleich die! nizipal⸗Behoͤrden fast aller Orte, wo der Eid auf die Cons tion von 1820 geleistet worden ist, Gluͤckwuͤnschungs⸗Adlh an die Koͤnigin eingesandt haben, in weschen sie ihre Anbe lichkeit an das neue System und ihre Treue gegen die Koölt erklaͤren, so haben doch die Lissaboner Behoͤrden diesem spiele noch nicht Folge geleistet. Auch heißt es, daß ein 9. der Munizipal-Behoͤrde von Porto sich geweigert hat,“ Eid zu leisten, waͤhrend ein anderer Theil nur Protest der Constitution gehuldigt hat. Als der Patriarch Lissabon den Befehl erhielt, seine Geistlichkeit den Eid (eß zu lassen, uͤbersandte er denselben dem Bischofe von Lacedaemn dem bekannten Pater Marcos, welcher seinerseits darauf! wortete, daß er, da er selbst den Eid nicht leisten wolle,” von keinem seiner Jurisdiction untergebenen Indtviduen Eidesleistung fordern werde. Die Offiziere des 4ten Kane rie⸗-Regiments, welche sich der Revolte der Soldaten des N. ments am 9. September nicht anschließen wollten und des⸗ abgesetzt worden waren, sind wieder in ihre Posten einge

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trat. Von den Großherrlichen Truppen ereilt,

rden. Die Soldaten haben, wie es heißt, ihr Bedauern uͤber „Vorgefallene ausgesprochen und sich angeblich dadurch ent⸗ uldigt, sie haͤtten nicht gewußt, daß die von ihnen bekäͤmpften

tionen ihnen von ihrem unsterblichen Chef, Dom Pedro,

1— istitd. . 8 . 29 3 dallerliefert worden seyen. Die Portugiesischen Regierungs⸗

dͤtter enthalten sehr heftige Diatriben gegen den Belgischen eandten, Herrn van de Weyer, von dem sie behaupten, daß einen ganz außerordentlichen Einfluß am Hofe usurpirt habe;

ch will man wissen, daß er binnen kurzem durch einen Belgischen.

emeralersetztwerden wuͤrde. Der Guerilla⸗Chefvon der Miqueli⸗ chen Partei, Remeschido, welcher sich neuerdings in Algarbien geigt hat, ist in den Gebirgen von St. Barnabe durch unge⸗ r 1000 Mann von den Regierungs⸗Truppen angegriffen wor⸗ nund hat dieselben mit greßem Verluste in die Flucht ge⸗ lgen. Er. soll diesen Vortheil mit seiner nur 200 Mann star⸗ Vande eifrigst benutzt haben, uͤberall hin Schrecken verbrei⸗ und Dom Miguel als Koͤnig ausrufen. Am 23sten ist er heinigemn Widerstande in das Dorf Odimeira eingeruͤckt und von demselben Namens seines Herrn Besitz genommen. Es te unverzuͤglich eine Anzahl der in der Provinz Alemtejo sta⸗ eirten Linientruppen gegen ihn ausgesandt werden. Die Por⸗ ieischen Truppen waren bis auf den letzten Monat bezahlt den, und die Minister hofften, naͤchstens eine Anleihe zu

kande zu bringen, indem sie nur noch bemuͤht waren, die sehr

billigen Forderungen der inlaͤndischen Kapitalisten herabzu⸗

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Im Oesterr. Beobachter liest man: „Die seit Zeit in Bosnien gegen den Sultan angezettelten Insurrec⸗ nen, welche haͤufig mit raͤuberischen Einfaͤllen in das Oester⸗ hische Gebiet verknuͤpft waren, sind durch die gaͤnzliche Nie⸗ nge des beruͤchtigten Rebellen⸗Häuptlings Ali Fidaich Pascha klicherweise gedaͤmpft. Folgendes, sind nach einem uns aus tbarer Quelle zugekommenen Schreiben aus Brood (in Sla⸗ ien) vom 22. September, die naͤheren Details dieses wichti⸗ Ereignisses: „Wedschihi⸗Pascha, Wesir von Bosnien, hat steu d. M. Morgens nach 3 Uhr mit 6—700 Mann re⸗ biren Truppen, dann einigen Tausend Mann Albanesen, unter üihrung Osman Suleiman Pascha's, ehemaligen Festungs⸗ umandanten von Orsova, den in den Engpaß von Wrandick rechten Bosna⸗Ufer) gelockten sehr beruͤchtigten Ali Fidaich

cha von Bjelina, welcher uͤber 6000. Mann hatte, rwartet in der Fronte und im Ruͤcken uͤberfallen. Der griff, durch einiges Geschuͤtz, man sagt auch durch Brand⸗ ten, unterstuͤtzt, wurde so gut ausgefuͤhrt, daß die Insur⸗ ten nach kurzem Widerstande eine vollkommene Niederlage iten und der Rest ihres Anhanges in wilde Flucht gesprengt de. Ali Pascha setzte auf das linke Bosna⸗Ufer und stellte neuerdings mit dem Kern der ihm uͤbrig gebliebenen Truppen bei ebeze dem seinen Sieg verfolgenden Osman entgegen; doch gebens; die wuͤthenden Albanesen durchbrachen theilweise Stellung und zwangen ihn mit großem Verlust zum Ruͤck⸗

, den er auch mit dem Rest seines Haufens nach Szebsze entspann sich den Insurgenten in den Haͤusern und in den Gassen der adt ein moͤrderischer Kampf, welcher bei der erbitterten Wuth Albanesen, die ohne Unterschied, ob Insurgenten oder wehr⸗ Blutbad anrichteten, bald mit dem lskändigsten Siege der Großherrlichen Truppen beendigt wurde. se Stadt selbst ging dabei in Flammen auf. Der Verlust Insurgenten an Todten und Verwundeten soll sehr bedeu⸗ d gewesen seyn; unter Ersteren nennt man die Befehlshaber nheaud Beg Gradacsevich, Musselim von Gradacsatz, dann sif Beg, Sohn des unlaͤngst zu Serajewo enthaupteten Hims ndi aus Banjaluka, endlich Muslay Beg Petrovatz; Letzterer die Seele der Insurrection. Die Gefangenen, uͤber 600 un, wurden auf Befehl des Wesirs sogleich in ihre Heimath assen. Wohin sich Ali Pascha gefluͤchtet, ist noch unbekannt, bHes waͤre moͤglich, daß er sich, indem er den Serbischen den wegen seiner in fruͤheren Jahren dort veruͤbten Raub⸗ e nicht betreten darf, auf das diesseitige Oesterreichische Ge⸗ heruͤber beguͤbe. Der Wesir von Bosnien ist nach die⸗

Siege uͤber Maglay und Gracsanitza heute bereits in Gra⸗

zacz eingeruͤckt, von wo aus er mit seinem Armee⸗Corps, aus glaubwuͤrdiger Quelle berichtet wird, uͤber Der⸗

ggt und Gradiska nach Banjaluka den Weg nimmt, um leich uͤber jene Haͤuptlinge Gericht zu Badeen. welche wiederholtenmalen die Oesterreichisch⸗Kroatische Graͤnze

ch ihre raͤuberischen Einfaͤlle in Furcht und Schrecken gesetzt en. Dieser durch die Großherrlichen Waffen glaͤnzend er⸗ gene Sieg sichert Seiner Hoheit den unbestrittenen Besitz Landes um so mehr, als der 12,000 Mann starke Rebellen⸗ fen, der in den waldigen Ebenen von Banjaluka in drohen⸗ Stellung gelagert war, durch die von dem Wesir mit Schlau⸗ angewandten Mittel beschwichtigt und nach Hause zu gehen

zogen worden ist, und andererseits ein großer Theil der egefuͤhrten, bei ruhiger Besinnung die weisen Anordnungen Suttans erkennend, von der Sache der Rebellen zu jener

Großherrn uͤbergegangen ist. Auf die Festhaltung und

biieferung oder auf den Kopf des Ali Pascha, so wie auf Kopf eines anderen Rebellen, dessen Vater unlaͤngst auf Be⸗

des Wesirs euthauptet wurde, ist von diesem ein Preis 5800 Piastern fuͤr jeden gesetzt worden.“

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8.

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Berlin, 9. Okt. Ueber die Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit Kronprinzen in Achen berichtet die dortige Zeitung in fol⸗ der Weise: „Drei Jahre sind jetzt verflossen, seit die Rhein⸗ ovinzen zum erstenmale Se. Koͤnigl. Hoheit den Kronprinzen Vertreter eines angebeteten Koͤnigs in ihrer Mitte zu be⸗ ßen das Gluͤck hatten. Ein Triumphzug war es, den damals hohe Fuͤrst durch unsere gesegneten Lande hielt, denn Aller rzen schlugen ihm in begeisterter Liebe entgegen, und Alle belte ein hehres Doppelgefuͤhl, das des tiefen Dankes fuͤr den gen, weschen der beste der Vaͤter seinem Volke gespendet, d des begluͤckenden Bewußtseyns, daß sein segensreiches Wir⸗ auch dereinst nach ihm fortgedeihen werde. Die Erinnerung jene Tage wird nie in der Brust des Rheinlaͤnders erloͤschen; waren die ersten Sonnenblicke nach einer bangen umwoͤlkten t, und Jeder wendete sich mit verstaͤrkter Verehrung und ankbarkeit zu dem Throne hin, dessen feste Kraft und weise ilde die Geschicke der Welt vor wilder Verwirrung retteten. er auch die Anerkennung, welche die ungeheuchelte Freude Rheinlaͤnder uͤber die Gegenwart des hohen Koͤnigssohnes so ausgezeichnete Weise gefunden, hat die herrlichsten Wur⸗ u geschlagen. Und wird uns nicht die schoͤnste Frucht davon, Pes uns vergoͤnnt ist, schon nach so kurzer Frist dem gelieb⸗ Prinzen und seinem Vruder aufs neue unsere Huldigung

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darzubringen? Dieses gegenseitige Verstaͤndniß aber ist es, welches die Reise der Prinzen zum innigen Familienfeste machte, bei dem Achen wohl an Glanz, aber gewiß nicht an wahrer Theilnahme nach⸗ stehen konnte. Die alte Kaiserstadt war von der freudigsten Sehnsucht erfuͤllt worden durch die Nachricht, daß ihre Mauern zwei Koͤnigliche Prinzen umschließen sollten, und mit Entzuͤcken bereitete sich Alles auf Ihren Empfang vor. Und so hielten gestern Abend gegen 9 Uhr Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz, in Begleitung des Prinzen Albrecht Koͤnigl. Hoheit, welcher Letztere schon fruͤher eingetroffen, aber Hoͤchstseinem Bruder wie⸗ der entgegengefahren war, „achdem Sie von den resp. Behoͤr⸗ den bewillkommt worden, unter dem Gelaͤute der Glocken und dem Jubel der Einwohner Ihren Einzug in die festlich beleuch⸗ tete Stadt, wo Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz in dem Hause des Herrn Nellessen⸗Kelleter, und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht in dem Hause des Herrn van Guͤlpen ab⸗ zusteigen die Gnade hatten. Nachdem der Kronprinz die Cour der Hoͤchstdemselben vorgestellten Personen angenommen, ver⸗ fuͤgten Sie sich auf den von der Stadt angeordneten Ball, der sich durch Glanz und Geschmack auszeichnere. Heute fruͤh be⸗ geben sich Hoͤchstdieselben vor das Adalberts⸗Thor, um auf dem denkwuͤrdigen Platze, wo vor 18 Jahren die Befreier Europa's ein heiliges, segenbringendes Buͤndniß beschworen, den Grund⸗ stein zu einem Denkmale zu legen, das diesen merkwuͤrdigsten Moment in Achens Geschichte uns ewig vor Augen stellen soll.“ In der gestrigen Sitzung der geographischen Gesell⸗ schaft legte Herr Professor Dove im Auftrage des Herrn Verfassers einige von dem Herrn Masor von Huͤke entworfene sogenannte Modell⸗Karten zur Ansicht vor und gab dazu Be⸗ merkungen aus der Handschrift, welche jene Karten begleitete, die außerdem noch durch den Herrn Verfasser Erlaͤuterungen erhielten. Demnaͤchst berichtete Herr Rose uͤber seine Norwe⸗ gisch-⸗Schwedische Reise. Herr Geh. Med. Rath Lichten⸗ stein gab Mittheilungen aus seiner Reise nach dem suͤdlichen Frankreich. Herr Ur. Friedenberg legte eine aus Bintang direkt empfangene handschriftliche Karte jener an der Straße von Singapore liegenden IJnselgruppe vor, welche die Geogra⸗ phie jener Gegend bereichert. Herr Professor Froriep theilte eine geologische Karte oder synoptische Uebersicht des Zustandes der Erdoberflaͤche in den verschiedenen Epochen mit, uͤber welche Herr Geh. Rath Lichtenstein einen kurzen Vortrag hielt. Herr Professor Dr. Plieninger sprach uͤber Bohr⸗Versuche auf artesische Brunnen, und deren Ergebnisse in Schwaben. Herr Postmeister Heidemann zu Weißensee ließ seine Trans⸗ port-Karte von Deutschland, so wie sein neues Woͤrterbuch des Preußischen Staates als Geschenk uͤberreichen, auf dessen Vor⸗ zuͤglichkeit Herr Geh. Reg. Rath Engelhard aufmerksam machte. Herr Duch legte eine Anzahl neu erschienener Karten und Kartenwerke zur Kenntnißnahme vor. Herr Dr. Minding gab eine 68 Notiz uͤber Dupin's allgemeinen Ausdruck fuͤr die Prosperitaͤt des Volks in Bezug auf Geburts⸗, Ehe⸗ und Sterbefaͤlle.

Am 25sten v. M. feierte der Senior der Grimmenschen Synode im Regierungs⸗Bezirk Stralsund, der Pastor an der adeligen Patronatskirche zu Brandshagen, Karl Herrmann Kell⸗ mann, das Jubilaͤum seiner 50jaährigen Amtswirksamkeit bei einer und derselben Gemeinde, und am 27sten seine goldene Hoch⸗ zeit. Am Tage der Amtsjubelfeier hatte sich im Hause des von seiner achtungswerthen Familie umgebenen Jubilars eine große Anzahl von Freunden und Bekannten, mehrere Geist⸗ liche und staͤdtische Beamten, ein Deputirter des Patro⸗ nats, der Regierungs⸗Praͤsident und das geistliche Mitglied des Regierungs⸗Collegiums zur Begluͤckwuͤnschun eingefun⸗ den. Seine Majestaͤt hatten, in huldreichster Anerkennung der langjaͤhrigen treuen Wirksamkeit des Jubilars, geruht, demselben den Rothen Adler⸗Orden 4ter Klasse zu ver⸗ leihen, dessen Insignien ihm der Regierungs⸗Praͤsident feierlich uͤberreichte, worauf⸗sich die Versammlung in wohlgeordnetem Zuge in die nahe, einfach verzierte und sehr zahlreich besuchte Kirche begab. Der Pastor Wossidlo aus Abtshagen hielt eine auf die Feier bezuͤgliche Predigt, und nach derselben trat der Konsistorialrath Dr. Mohnike als Erster des Klerus der Provinz und als geistliches Regierungs⸗Mitglied vor den Altar, richtete an den Jubilar einige Worte der Weihe, segnete ihn auf her⸗ gebrachte Weise ein und sprach zugleich die theilnehmenden Gluͤck⸗ wuͤnsche der Behoͤrden, unter Ueberreichung der Gratulations⸗ Schreiben des Konsistoriums zu Stettin und der Regierung aus. Nach beendigtem Gottesdienste verfuͤgte sich die Versamm⸗ lung in feierlichem Zuge nach der Pfarrwohnung zuruͤck, wo der Jubilar noch freundliche Beweise von dem Wohlwollen des Kirchen⸗Patronats und der Ergebenheit seiner Amts⸗ Bruͤder in der Synode durch zwei geschmackvoll gearbeitete sil⸗ berne Pokale erhielt. Das Fest wurde durch ein heiteres Mit⸗ tagsmahl beschlossen, bei welchem der Jubilar sein inniges Dankgefuͤhl gegen Se. Majestät den Koͤnig unter dem freudigen Zuruf der Anwesenden aussprach.

Bei dem am 3ten und 4ten d. M. abgehaltenen Herbst⸗ Wollmarkt zu Spremberg wurden 238 Centner 76 ½ Pfund Mittelwolle zu dem Preise von 70 bis 85 Rthlr. pro Centner verkauft. Eine bedeutende Quantitäaͤt blieb unabgesetzt, da die Besitzer auf zu hohe Preise hielten.

Wissenschast, Kunst und Literatur. 8

Ausstellung auf der Köoͤnigl. Akademie der K Die beiden neulich geschilderten Stücke zeigten uns Gudin den berühmten Französischen Marine⸗Maler in der Darstellung des

uͤn ste.

stillen und des bewegten Mecres; wir haben von demselben noch zwei Gemälde übrig, welche zleichfalls seine Meisterschaft nach jenen beiden Seiten hiu bewähren. Das eine davon ist ein Sturm; Luft und Meer sind in gleichem Tumult, schwarze, darch⸗ und über ein⸗ ander gestürzte Welken wälzen sich im Luftkreis, aber durch einen Wolkeurtß fällt ein greller Sonnenblick auf die gepeitschten Wogen⸗ massen, welche sich brandend auf die Küste werfen. In finsterem Schatten zieht sich ein Kap ins Meecr. Swei Schiffe arbeiten der Gewalt des Sturmes und dem schäumenden Andrang der Wellen entgegen. Es gilt das Kap zu dubliren; gelingt dies, so werden sie im offenen Meere und geborgen seyn; allein sie können dem Winde diese Richtung nicht mehr abgewinnen, immer gefährlicher werden sie an die Kuͤste gedrängt, und das Schicksal, hier zu scheitern, liegt ihnen nah vor Augen. Um dem Sturm keine große Fläche darzu⸗ bieten, haben sie am großen Mast nur ein einziges Segel ausge⸗ spannt, auf dieses ist alle noch übrige Hoffnung gesetzt. Das vor⸗ dere Schiff ist auch glücklich der Spitze des Kaps schon nahe, und versagt nicht alle Steuerkunst im letzten entscheidenden Moment, so kann es, obwohl knapp und mit genauester Noth, dasselbe noch um⸗ chiffen. Aber nun das andere Schiff, es folgt jenem auf dem Fuße, es schießt nur eben in das Wellenthal hinunter, während jenes auf der nächsten Wogenreihe hoch emportaucht, in derselben Richtung, seine Masten eben so schräg gebeugt: allein jenes ist gerettet und dies verloren. Die Taune seines Segels hat der brausende Orkan

zerrissen, die Stücke davon flattern los im Winde; die Spitze

des Kaps ist nicht mehr zu gewinnen, Sturm und Wellen schlendern die Last des Schiffes der Küste zu, und werden es unsanft fahen lassen, daß es zerschellen muß. Man braucht in der That kein be⸗ sonderer Kenner des Seewesens zu seyn, um diese bestimmt gedachte Scene zu verstehen und zu empfinden; und wie sehr sticht ein sol⸗ ches, gleichsam durchaus dramatüsches Bild gegen die immer wieder⸗ holten gedankenlosen Marinestücke ab, die unsere Ausstellungen seit einer Reihe von Jahren so zahlreich bevölkern. Aber auch dieses Rachtstück der Gudinschen Kunst ist wieder reichlich mit dem Zauber des Lichtes ausgestattet. Jener grelle Lichtstrahl, der sich durch die schwarzen gewirbelten Wolken hindurchstiehlt, spiegelt sich in den Wellenthälern, als ob es ihm eine Lust wäre, sich auf der ausgelas⸗ sensten Fluth zu schaukeln, und unheimlich durchscheint er die hoch in die Luft gebäumten Wellenkämme. Zugleich aber wirft er jenem Schiffe, das der Gefahr zu entrinnen bestimmt ist, einen freundlichen Blick zu, der wirksam absticht gegen die unheilschwangere Schwärze des Wolkenhimmels.

Freundlich und einladend dagegen ist das andere Bild, Nr. 271. Der Katalog nennt es einen Sonnen⸗Untergang, ecs ist aber des wahrste und schönste Mondschein, den man gesehen hat und sehen kaun. Der Strand, von dem wir ins Meer hinausschauen, scheint der Insel Ischia zu gehören, wenigstens wird man durch die beiden hinter einander liegenden Vorgebirge und den nahebei im Meer iso⸗ lirt stehenden Felskegel lebhaft daran erinnert. Auch trägt der Him⸗ mel und das Licht des sanften Gestirns einen durchaus füdli⸗ chen Charakter, denn dies Licht des noch nicht sehr hoch über den Horizont gestiegenen Vollmonds erscheint weißer, als es in unserer trüberen Atmosphäre der Fall ist, und selbst die mit hellem Dunst erfüllte untere Luft ist hier viel durchsichtiger und klarer, dagegen weiter aufwärts zeigt das heitere Blau des gestirnten Himmels wieder eine tiefere Dunkelheit, als sie unsere Mondnächte bieten. Das Stück macht einen poetischen, man darf sagen süßen Eindruck; weit hinaus schaut man in die Ferne des Meeres, auf dem eine mildheitere Klar⸗ heit schwebt. Der Thau des Mondlichtes und des erleuchteten Dunstes umspielt lieblich den Felsen mit dem Kastell und die Vorgebirge⸗ und rund um den Fels und auf der Höhe des Meeres ist eine rege Thäͤ⸗ tigkeit, wie am Tage; Fischerboote kreuzen, und es segelt in der vollen Helligkeit des Mondlichtes ein Dreidecker stolz daher. Auge und Phau⸗ tasie werden hinausgelockt in die schöne Ferne des Meeres oder auf die luftigen Gipfel der waldigen Höhen. Hier am flachen Strande aber hört man das vertrauliche, leise Flüstern der kommenden Wel⸗ lenzüge und sieht sich nicht satt an den hüpfenden Lichtern. Selbst die Schiffer, die bei Laternenschein in dem aus Land gezogenen Boot ihre Retze ausbesserten, um mit früher Sonne ihrem Tagewerk nach⸗ zugehen, blieben nicht unberührt von der zauberischen Schönheit des stillen Golfs. Mit den Füßen über den Rand ihres Kahnes bau⸗ melnd, ihr kurzes Pfeifchen schmauchend, lassen sie sich vom Abend- winde kühlen und schanen gemächlich hinaus auf die glatte Flutb und auf die fern im Mondschein segelnden Schiffe. Auch wir schauen mit ihnen auf das belebte Meer und seben zugleich der Bildung der leichten Wolken zu, in welche sich der Dünst zu ballen anfängt; wir warten, daß der Duft sich vollends erheben und dann der un⸗ verschleierte Mond die Mecresferne, die Felsen und Vorgebirge noch deutlicher zeigen solle. Einem Gemälde, das so kräftig mit seiner in⸗ neren Poesie zum Gemüth redet, die Wahrheit der einzelnen Farben⸗ löne nachzurechnen, ist überflüssig, ja ungehörig, denn in den Geuuß der Kunst fließt hier schon der Genuß der Ratur selbst mit ein.

Wären nun diese Kunstwerke von Gudin's Hand der Maß⸗ stab für die Leistungen der J1 Landschaftsmaler im Allge⸗ meinen, so würden unsere Künstler einen schweren Stand haben; allein dies ist nicht völlig der Fall. Wir haben noch eine Anzahl Seestücke von anderen Pariser Malern erhalten, welche aber in sehr bescheidenem Abstande hinter Gudin zurückbleiben und seiner Poesie eine ziemliche Prosa gegenüberstellen. Von Du Bois sehen wir zwei Ma⸗ rinen, eine kleine und eine große, unter denen wir der kleinen offenbar den Vorzug geben müssen, wiewohl auch sie anderen Bildern nicht ge⸗ fährlich wird. Das zweite Stück hat eine gar seltsame Behandlung des Wassers; ein Fischerboot zieht so eben ein Retz ein, das freilich eher wie eine Bastmatte erscheint, und sonderbar geung geht diese Struktur des Flechtwerks allmälig in die Wellen selbst Uüber. Groö⸗ ßeres ist von dem Namen Isabey zu erwarten, doch haben wir im hiesigen Kunsthandel schon ungleich Bedeutenderes von seiner Kunst gesehen, als hier die Ausstellung besitzt; wir erinnern uns besonders einer Werfte mit buntem Schiffsleben. Das ansehnlichste der ausge⸗ stellten Bilder ist Nr. 436: „das Dampfschiff London, im Be⸗ griff, seine Ueberfahrt zu machen, nimmt verspätete Passagiere auf.“ Die Brandung staut sich gegen die Molen, so daß das Damdpfschiff bergab in die See schießt. Das Schiff ist voll Wahrheit und Leben und macht, nach Französischer Art, durch einige sparsam und wohl angebrachte brillante Farben, einen überraschenden Eindruck; aber Meer und Luft sind nicht ge⸗ cignet, denselben zu unterstützen. Man wird hier nicht mit gleicher Wahrheit überrascht, nimmt vielmehr Anstand, sie für natürlich zu balten, auch scheint es für die Darstellung der Wellen, deren Bewe⸗ gung in den Hauptmotiven zwar gut gedacht ist, doch an einer an⸗ gemessenen und bequemen Mauipulation zu fehlen. Am meisten steht dem Bilde wohl ein gesuchter Farben⸗Kontrast im Wege, näm⸗ lich des sehr blau gehaltenen Meeres gegen den fahlröthlichen Him⸗ mel. Wir zweifeln nicht, daß hier irgend eine Natur⸗Auffassung zum Grunde liegen möge, allein wie sie gegeben ist, wird sie schwerlich überzeugend seyn. Gleiches gilt auch von einer anderen kleinen Ma⸗ rine desselben Meisters, wo er mit ähnlicher Extravaganz in braunrothe Töne fällt, die er besonders zu lieben scheint, die aber nichts weniger als erfreulich sind; nun hat sich auch der Künstler so sehr bestrebt, die Struktur des verwitterten Holzes auszudrücken, daß er bis ins Schieferartige gerathen ist, was auch in der Behandlung des Wassers hie und da seinen Anklang findet.

Es ist aber Zeit, daß wir das schwankende Element verlassen und wieder festen Fuß aufs Land setzen. Ein schönes Landschafts⸗ stück von Rogneplan, der Weg nach Dieppe (Nr. 764), zeigt uns wie⸗ der die unbefangene, schnelle und kräftige Auffassung der Matur, die den Franzosen so eigen ist. Es ist Hecbst; man sieht die Chaussee entlang in eine Hügelgegend, rechts beginnt ein Gehölz, links schöne üppige Wiesen mit weidendem Hornvich. Die Ferne hat außeror⸗

Wiesenflächen; alles ist mit den wortkargen Abbreviaturen eines fast allzubreiten Pinsels gegeben, der mitunter zu einer barocken Wun⸗ derlichkeit führt. Es hat seinen guten Grund, daß die Deutlichkeit der Umrisse gestohen wird, allein bei Bildern, die, zufolge ihrer gerin⸗ gen Größe, nur auf einen nahen Standpunkt berechnet seyn konnen, tritt die sehr nöthige Gränze auch früher ein; beohachtet man diese nicht, so gewinnt das Gemälde nur das Ansehen der Unsauberkeit, und der Künstler hat über das eitle Lob eines verwegenen Machwerks das viel wichtigere seines Geschmacks in Gefahr gebracht. Was deu Himmel des Bildes anlangt, so wollen wir ihm die Wahrheit und sogar eine gewisse Eigenthümlichkeit nicht absprechen, allein nach Deut⸗ schen Begriffen scheint unsdiese nicht sonderlich begehrenswerih, wenn man sie dadurch erreicht, daß man gerade sucht, was sonst, und aus guten Gründen gemieden wird, nämlich gerade das Fahle, Formlose und Zerstückelte in den Wolken. Aluch die Deutsche Kunst ist neuerlich von dieser Art der Originalität bedroht worden, allein mehr die

Poesie als Malerei.

Von Louis Etienne Watelet, dessen Werke schon seir längerer SZeit unsere Ausstellungen schmücken, sehen wir zwei Bilder, von denen das eine, kleinere, schon aus der Ferne seinen Meister verräth, so sehr trägt es dessen bekannte Palette an II“ Auch der Gegenstand ist wieder derselbe, bei welchem Watelet am liebsten verweilt: eine Mühle, ein ranschendes grünes Gebirgswasser, aber wirk⸗ lich ein rauschendes, ein paar nasse Steinblöcke, ein paar sonnige Bäume, ein paar alte Fachwerkhäuser im tiefem Schatten und mit blauem Rauch, der in wolkiger Regenluft wirbelt. Vtel origineller ist die Darstellung eines Französischen Stäͤdtchens bei Gewitterregen. Man bliückt eine etwas ansteigende Straße hinauf, neben welcher ein schnelles Bergwasser herabstürzt, eine Baumreihe scheidet die Straße von

dem Fluß, jenseit des Flusses ist die zweite Häuse reihe Ein Regenschauer b

dentliche Wahrheit, und lieblich und warm fällt die Sonne auf die