Pferderennen zum diesjaͤhrigen Oktoberfeste.
Die Times beschuldigt den Gouverneur von Neu⸗Suͤd⸗ Wales, General Sir Richard Bourke, daß er sich große Saum— seligkeit in der Aufrechthaltung der Gesetze uͤber die Verbrecher⸗ Disziplin in jener Kolonie habe zu Schulden kommen lassen.
Zur Einleitung eines Schreibens aus dem Lager des Don Carlos, welches die Times heute mittheilt (s. Spanien), und dem noch mehrere folgen sollen, bemerkt dieses Blatt: „Wir haben mit Hinsicht auf unsere auswaͤrtige Korrespondenz schon oft gesagt, daß wir unser Blatt nicht als an die Ansichten ge⸗ bunden betrachten, welche von jenen Agenten geaͤußert werden, die auf fernen Schauplaͤtzen Nachrichten fuͤr dasselbe einsammeln. Unser erster Zweck ist, thaͤtige, talentvolle und rechtliche Maͤnner fuͤr unser Blatt zu gewinnen, die es fuͤr ihre Pflicht halten, so viel als moͤglich mit eigenen Augen zu sehen, die uͤber das, was sie sehen, ihr Urtheil faͤllen und keiner absichtlichen Verfaͤlschung von Thatsachen faͤhig sind. Sie haben die Instruction, sich so wenig als moͤglich in Betrachtungen einzulassen und nur das zu berichten, was sie fuͤr thatsaͤchlich halten. Da co aber fast unmoͤglich ist, selbst uͤber einfache Dinge,
ganz unparteiisch zu urtheilen, und bei dem jetzigen Stande der
Dinge in Spanien um so weniger von einem und demselben Manne erwartet werden kann, daß er uͤber beide Parteien mit gleicher Unparteilichkeit berichten solle, so haben wir uns ent⸗ schlossen, uns von beiden Seiten, sowohl uͤber das, was bei den Karlisten, wie uͤber das, was bei den Christinos vorgeht, Kor⸗ respondenzen zu verschaffen, indem wir nur dafuͤr gesorgt, daß unsere Berichterstatter auch die noͤthigen Faͤhigkeiten und die erforderliche Glaubwuͤrdigkeit besitzen. Aus diesen beiderseitigen Mittheilungen wird es vielleicht moͤglich seyn, einigermaßen die
Wahrheit zu ermitteln.“ B
Schweden und Norwegen. ockholm, 7. Oktober. Heute gaben IJ. MM. auf dem Koͤnigl. Schlosse ein Diner, bei welcher Gelegenheit der vor einigen Tagen mit dem Dampfschiffe „Lightning“ hier an⸗ gekommene Englische Gesandte Sir Hugh Bligh nebst Gemah⸗ lin IJ. MM. vorgestellt worden.
Außer dem Beschluß, welcher von den Staͤdten der Pro— vinz Schonen gefaßt wurde, zum Andenken an den Besuch des Kronprinzen und Seiner Familie in Schonen eine Denkmuͤnze schlagen zu lassen, ist von einigen Landleuten derselben Provinz eine noch gluͤcklichere Idee 8esiss worden, nämlich zur Erinne⸗ rung an jenes Ereigniß eine Landbauschule fuͤr die Provinz zu errichten, ein Institut, dessen Realisirung einen aͤußerst wirksa⸗ men Einfluß auf den Wohlstand der Provinz und das Fort⸗ schreiten derselben in okonomischer Hinsicht haben wuͤrde.
Die Nachrichten aus den noͤrdlichen Provinzen, namentlich Semtland und Herjeadalen, lauten sehr betruͤbend. Der kuͤhle Sommer und die schon so fruͤh eingetretenen Winterfroͤste ha⸗
ben dem Getraide außerordentlich geschadet und beinahe voͤlligen
Miswachs zur Folge gehabt. Deutschland.
Frankfurt a. M., 11. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen sind heute hier angekommen und im Gasthof zum Roͤmischen Kaiser abgestiegen. 8
Muͤnchen, 8. Okt. Morgen, am Sontag, ist das zweite
IJ. MM. wer⸗ dem Schlusse der Festlichkeiten beiwohnen, und wollen ge⸗ gen halb drei Uhr auf der Festwiese eintreffen. Ien Bayerische Zeitungen enthalten Folgendes: In meh⸗ reren inlaͤndischen Blaͤttern liest man als Geruͤcht, daß die Staͤnde⸗Versammlung schon im Dezember d. J. einberufen wer⸗ den duͤrfte. Dies ist jedoch um so unwahrscheinlicher, als bis jetzt die in diesem Jahr vorzunehmenden allgemeinen Staͤnde⸗ Wahlen noch nicht ausgeschrieben sind, und vor Beendigung und Allerhoͤchster Bestätigung der Gemeinde⸗Wahlen auch wohl nicht vor sich gehen koͤnnen. 8 1
Hannover, 11. Oktober. Se. Koͤnigl. Hoheit der Vice⸗ Koͤnig Herzog von Cambridge hat sich am 8ten dieses Monats von Rotenkerchen nach Quackenbruͤck begeben, um die daselbst zu den Herbst⸗Uebungen zusammengezogene 4. Infanterie⸗Bri⸗ gade die Revue passiren zu lassen. Hoͤchstderselbe wird heute hieher zuruͤckkehren und morgen nach Soltau reisen, wo die 3. Infanterie⸗Brigade zum Mandoͤvriren konzentrirt ist. Uebermor⸗ gen wird Se. Koͤnigl. Hoheit hier wieder eintreffen, und zu gleicher Zeit werden auch die Frau Herzogin Koͤnigl. Hoheit und Ihre Kinder von Rotenkirchen zuruͤck hier ankommen.
Dresden, 10. Okt. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben nach⸗ stehenden Tages⸗Befehl erlassen:
„Dresden, am 8. Okt. 1836. Bei der Besichtigung der verschie⸗ denen Waffen⸗Gattungen Meiner Armee habe Ich mit Wohlgefallen bemerkt, daß der Geist treuer Pflicht⸗Erfüllung und strenger militai⸗ rischer Ordnung durchgäugig herrscht; daß die Truppen in taktischer Beziehung vorzüglich ausgebildet sind, und daß auch von den Admi⸗ nistrativ⸗Behörden für das Beste derselben mit Umsicht und Eifer ge⸗ sorgt wird. Indem es Mir zur Freude gereicht, Ihnen Dieses zu eröffnen, befehle Ich, daß es der Armee bekannt gemacht und ihr die Versicherung der Fortdauer Meines besonderen Königl. Wohlwollens gegeben werde, mit welchem Ich auch Ihnen wohlbeigethan verbleibe.
Friedrich August. An den kommandirenden General⸗Lieutenant von Cerrini.“
Dresden, 12. Okt. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin Max von Bayern ist gestern Nachmittag hier angekommen und hat sich sofort nach dem Sommer⸗Hoflager von Pillnitz be⸗ eben. 3 Neu⸗Strelitz, 12. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß⸗ herzog haben den bisherigen Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Kortuͤm hierselbst zu Hoͤchstihrem Leib⸗Medikus, so wie zum Geheimen Medizinal⸗Rath und Vorsitzenden im Medizinal⸗Kollegium ernannt.
Des Grostherzogs von Mecklenb urg⸗Schwerin Köͤnigl. Ho⸗ heit haben den Kaufmann Schwabe in Hamburg, Chef des dasigen Handlungshauses Schwabe und Gobert, zu Hoͤchstihrem Kommerzien⸗Rathe ernannt. 8 .“
Z. 8
Bern, 6. Okt. (Allg. Schw. Ztg.) Zwei Franzoͤsische undels⸗Reisende haben bei dem Franzoͤsischen Gesandten eine Audienz nachgesucht, um ihn auf die bedenklichen Folgen der Maßregeln gegen die Schweiz in Beziehung auf den Französi⸗ schen Handel aufmerksam zu machen, wenn die Tagsatzung Re⸗ pressalien anordnen wuͤrde. Sie haben sich zugleich uͤber den Nachtheil beklagt, welchen ihnen diese unaufhoͤrlichen politischen Chicanen schon verursachen. Herr von Montebello soll ihnen geantwortet haben, daß dies nur von kurzer Dauer sey; daß es aber fuͤr die Ruhe Europa's, bei der die Handelsleute am mei⸗ sten berheiligt seyen, dringend nothwendig werde, in der Schweiz den Revolutions⸗Heerd zu ersticken; daß die Minister der nordi⸗ schen Hoͤfe dem Vorort ebenfalls Noten wegen der Nichtvollzie⸗ hung des Konklusums in Bezug auf die Fluͤchtlinge einreichen
den
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werden, und dann das Ende des Skandals des Radikalismus
zu erwarten sey. Man spricht von einer Note des apostolischen Nuntius, uͤber die dem kanonischen Rechte zuwider durch den Bischof von So⸗ lothurn geschehene Absetzung des Herrn Pfarrers Cuttat, welche naͤchstens dem Schulth. Tscharner werde zugestellt werden. Im obern Grindelwald⸗Gletscher hat sich ganz nahe bei der Gletscherhuͤtte eine Hoͤhle oder ein Gletschergang ungewoͤhnlicher Art gebildet. Der Eingang ist ungefaͤhr 200 Schritte vom Gletscherrande, in der festesten und zugaͤnglichsten Gletscherfor⸗ mation, der Ausgang muͤndet in das unterirdische Bett der schwarzen Luͤtschinen. Der kreisfoͤrmige Eingang mag etwa 16 Fuß Durchmesser haben, dann verengt er sich bis auf unge— faͤhr 5 Fuß. Von unten bis oben hat man 59 und etliche Schritte zu steigen. Die Richtung ist, bei einer bedeutenden Senkung, in mehrere Wendungen fast spiralfoͤrmig. — Dieser Gletschergang wurde zufaͤllig, vor wenig Tagen von einem Manne, Namens Christian Bohren, entdeckt. Er verfertigte gleich, durch hineingelegte Steine, eine gangbare Treppe. Nun steigt der Wanderer unter Geleit dieses gewandten und im Gletscher wohlbekannten, gefalligen Mannes sicher in das In⸗ nere der Eismassen hinab. Besonders anziehend ist das schoͤne Farbenspiel im Eise beim nahenden Untergang der Sonne.
Zuͤrich, 4. Okt. (Schwaͤb. Merk.) Sonntag den 2. Oktobder ist endlich, nach zweimaliger Verschiebung, in Glarus die Lands⸗Gemeinde abgehalten worden, welche fuͤr das Land eine neue Verfassung beschließen und den Katholiken die alten Vor⸗ rechte absprechen sollte. Der Regen, der abermals in Ströͤmen floß, verhinderte lange Reden und Berathungen, und da uͤber⸗ dies die Katholiken, so viel man sehen konnte, weggeblieben waren, erfo'gte die Annahme des neuen Grund⸗Gesetzes auf vier Jahre rasch und einstimmig. Daß die Katholiken, oder vielmehr ihre Haͤupter, die durch diesen Beschluß ihre ganze Bedeutung verlieren, indem sie jetzt nur noch wie andere Staats⸗ buͤrger dastehen, sich aufs aͤußerste erbittert fühlen, und daß sie, wenn sie Macht haͤtten, Gewalt anwenden wuͤrden, daran darf man nicht zweifeln, aber es sind ihrer zu wenige (3000 gegen 30,000); die Fuͤhrer sind, weil man sie wegen ih⸗ rer ungesetzlichen Schritte bedroht hat, entflohen; die Par⸗ tei ist in sich nicht einig, da Einzelne aus ihrer Mitte der allgemeinen Lands⸗Gemeinde das Recht einer Verfassungs⸗ Aenderung nicht absprechen. So muß sich also die Partei, die ohnehin dem Aussterben nahe war, ergeben, wenn nicht Zeit⸗ Ereignisse eine Restauration herbeifuͤhren. Manche behaupten, die Franzoͤsische Regierung, deren Botschafter den Abgesandten der katholischen Partei schon im Laufe dieses Sommers geneig⸗ tes Ohr geliehen haben soll, scheine auf diese und aͤhnliche Ueber⸗ einstimmungen zu rechnen, wenn sie in ihrer letzten Note sage: „Frankreich appellirt in dieser Angelegenheit (namlich der ver⸗ langten Genugthuung in der Conseilschen Sache) von der ver⸗ fuͤhrten und gefesselten Schweiz an die freie und einsichtsvolle, und hofft von dieser baldige Genugthuung.“ — Was die Tag⸗ satzung beschließen werde, daruͤber hoͤrt man sehr verschiedene Meinungen; es ist nicht unmoͤglich, daß von den Kantonen, wo die großen Raͤthe ohnehin schwanken, einige ihren Gesandten andere Auftraͤge geben, als bisher und daß dadurch alles ruͤck⸗ gaͤngig gemacht, der Friede erhalten, der drohende Nachbar be⸗ ruhigt wird.
Basel, 7. Oktober. die neuesten Zerwuͤrfnisse zwischen Betrachtungen, woraus wir Folgendes entlehnen: „Die strei⸗ tenden Theile selbst sind erbittert, und glauben es ihrer Ehre schuldig zu seyn, Trumpf auf Trumpf zu setzen und staͤrken sich am Beifallklatschen der zuschauenden Zei⸗ tungs-Blaͤtter! Ein Dritter, Unbetheiligter, koͤnnte viel⸗ leicht vermitteln und vergleichen? Aber wo ist der? Die na⸗ tuͤrlichsten Vermittler waͤren die uͤbrigen Nachbarn, aber die Schweiz hat ja diese auf so unverantwortliche Weise belei⸗ digt, daß es wahrlich uͤberschwengliche Gutmuͤthigkeit von ihnen waͤre, ihr in ihren Zerwuͤrfnissen mit Frankreich huͤlfreiche Hand zu leihen; und wie leicht koͤnnte eine solche Vermittlung weiter greifen, wie leicht koͤnnte man auf den Einfall gerathen, nun auch auf die ersten Anfaͤnge und Ursachen des Streites zuruͤckzukommen! England, meinen Einige, England wird hier einschreiten koͤnnen! Dr. Bowring war ja so freundlich, so herablassend an dem Gastmahl, das ihm in Zuͤrich ge⸗ geben wurde, er hat sich ja gnaͤdigst im Parlament unserer
Die hiesige Zeitung enthaͤlt uͤber Frankreich und der Schweiz
verinnert, England hat ja auch die graße Republik der neuen
Welt mit Frankreich wieder ausgesoͤhnt, es wird auch der klei⸗ nen Republik der alten Welt seine guten Dienste nicht ver⸗ weigern! Schon gut, aber England hat sich doch bisher blut⸗ wenig um die Schweiz bekuͤmmert, man weiß ja warum; — üͤberdies ist die Freundschaft zwischen der Englischen und Fran⸗ zoͤsischen Regierung etwas erkaltet, und wenn also England einerseits Anstand nehmen duͤrfte, Schritte zur Vermittelung zu thun, von denen es nicht wuͤßte, wie sie aufgenommen wuͤr⸗ den, so moͤchte vielleicht Frankreich auch nicht besonders geneigt seyn, auf den fruͤheren Freund viel zu hoͤren! So weit also haben es unsere Staatslenker gebracht, daß sie alle Nach⸗ barn uns entfremdet haben, und nun ihren einzigen Trost auf England setzen, seine Huͤlfe ansprechen muͤssen! Aber diese Ver⸗ mittelung mag ausfallen wie sie will, so viel ist doch jetzt schon vorauszusehen, daß ohne eine Genugthuung irgend einer Art die Sache nicht ablaufen werde, denn das bringt ja schon das Wort „Vermittelung“ gleichsam mit sich. Moͤchte doch die Schweiz endlich einmal zur Erkenntniß kommen, daß die ein⸗ fachste Politik fuͤr sie gewiß die beste sey: jeden Schein einer Beleidigung fremder Staaten zu vermeiden, Kraͤnkungen mit ruhiger Wuͤrde abzuweisen, fremden Rath, fremden Einfluß in inneren Aniegenzelten fern zu halten und mit ruhiger Festig⸗ keit ihre Pflicht zu thun. Wir sind gewiß nicht der Ansicht, daß man sich Alles gefallen lassen solle, aber man soll seine Stel⸗ lung und die Kraft seiner Stellung erkennen; sie ist eine rein negative, eine Kraft der Abwehr und nicht des Angriffs; die Schweiz kann sich gegen fremde Invasionen vertheidigen, wenn sie einig ist, sie kann aber niemals Eroberungen machen; sie kann Beleidigungen abwehren, sie soll sie nicht erwiedern! Ein die⸗ ser Stellung angemessenes Benehmen waͤre zwar ein bescheide⸗ nes, es waͤre aber nicht unehrenhaft; denn das ganze Geheim⸗ niß ehrenhafter Existenz fuͤr Staaten wie fuͤr Einzelne besteht darin, das zu seyn, was man seyn kann und seyn soll; das ganz zu seyn, aber auch nicht mehr seyn zu wollen; innerhalb dieser Graͤnzen liegt der wahre Stolz und die wahre Beschei⸗ denheit.“
Auch an unserer Graͤnze hat heute die Sperre begonnen; wir erfahren, daß die Schweizer, welche nicht mit spaͤter alß am 28. September durch den Franzoͤsischen Gesandten in Bern bälhe Paoͤssen versehen sind, Frankreich nicht mehr betreten
.*
“ 8
Die Allg. Ztz. schreibt von de 5. Oktober: „Man sollte meinen, daß, der Franzoͤsischen Regierung den hat, sie bemuͤht seyn wuͤrde, die den zu stellen, damit sie nicht von allen Seiten und mit geei Rechte gedraͤngt werde. Die Tagsatzung hat wiederholt feierlich anerkannt, daß die Austreibung der politischen Fl
Nachbarstaaten bedroht oder gestoͤrt haben, in ihrer Verp tung liege, und sie hat demzufolge Einleitungen getroffen, obschon verspaͤtet, dennoch erwarten ließen, rechten Beschwerden der Nachbarstaaten werde abgeholfen den. gravirten politischen August gefaßte Beschluß am
Stimmen⸗Mehrheit in volle der eidgenoͤssische Vorort unterm 3.
Fluͤchtlinge und Handwerker unterm. 23sten desselben Monats d
Kraft getreten Sept. ein Kreisschreiben
reits aus der Schweiz entsernten fremden
aus den Untersuchungsakten hervorgehe,
ben in der Schweiz Mit einem zweiten Kreiss.
der Schweiz wegzuweisen seyen. ben, vom 14. Sept., uͤbersandte der rungen ein ferneres Verzeichniß von
und bezeichnete ihnen diejenigen, deren Bestimmtheit angegeben werden konnte, indem er sie wieden aufforderte, jene Individuen innerhalb 24 Stunden fortzat sen, resp. an die Franzoͤsischen Graͤnzbehoͤrden abzuliefern. ist notorisch, daß die Kantons⸗Regierungen auf diese Kreisschte zum Theil nicht, zum Theil auf eine Weise geantwortet hat welche die Erfuͤllung des Konklusums unmoͤglich macht. Sgß man aus oͤffentlichen Blaͤttern und sonst entnehmen konnt⸗, Zuͤrich fuͤr fuͤnf Fluͤchtlinge, die es ausweisen sollte, die Beng ihrer Schuld zu sehen verlangt; der Vorort hat ihm auch Septembers die Akten uͤberschickt, jedoch noch keine Antweag halten. Zuͤrich erklaͤrte, den Mai aͤnder Fluͤchtling Rosales! answeisen zu wollen, weil ihm (im J. 1834, nach dem Sam zuge!) das Buͤrgerrecht ertheilt worden sey. Es nimmt den? rischen Fluͤchtling Oesterreicher in Schutz, weil er als Lehrer
stellt sey, und die in die Untersuchung wegen des Lessingscher
des verwickelten Alban und Luͤning, weil der akademische
ihnen ein vortheilhaftes Zeugniß ausgestellt habe. Es hatzt beruͤchtigten Hannoveraner Rust (genannt Schrader, auch Er schon in seiner Gewalt, ließ ihn aber wieder entwischen. 2 gau und Basellandschaft beanstanden sogar die Wegweisung Vulpius und Scriba. Luzern hat vier betheiligte Handwe festgenommen, will aber ihre Schuld aktenmaͤßig erwiesen he und selbst untersuchen und urtheilen. Waadt, welches den Sll entweichen ließ, und Genf haben geantwortet, daß sie das. klusum nicht anerkennen und fuͤr sich thun werden, was sie gut finden. Sonach reduzirt sich seit dem voroͤrtlichen Cirk schreiben vom 3. Sept. die Vollziehung des Konklusums auf Wegweisung von fuͤnf Fluͤchtlingen (vier Polen von Genf, d
Vorort den Kantons⸗R.
von dem Vororte selbst aufgestellten dermalen noch uͤber 90 gravirte Schweiz, worunter Farnese, Geißel, Gelpke, Ghiglione, Ga zewsky, Guͤndle, Ker gss hih. Lizius, Mazzini, Peters, Naul platt, die beiden Ruffini, Scriba, Steinmez ꝛc. Es ware Kantons⸗Regierungen ein Leichtes gewesen, die Zahl der Fren welche das Gastrecht in der Schweiz gemißbraucht haben, bedeu zu vermehren, wenn die Untersuchungen in allen Kantonen dem gleichen Ernst und Nachdruck gefuͤhrt worden waͤren. 2 Untersuchungen haben indessen in manchen Kantonen gar in anderen nur zum Schein stattgefunden, waͤhrend die Sch zer Journale Alles aufgeboten haben, um das Tagsatzungs⸗Kan sum gehaͤssig zu machen und als ein schimpfliches, vom! lande abgedrungenes Machwerk darzustellen. Da man t keine Resultate der Untersuchungen liefern wollte, suchte! die Meinung zu verbreiten, es beduͤrfe keines Vollzug⸗ Konklusums, indem sich keine Fluͤchtlinge mehr in der Ge befaͤnden. Wir halten es kaum fuͤr moͤglich, daß die Nat staaten der Schweiz bei so offenkundigen Thatsachen die A verschließen, und sehen deshalb mit Besorgniß ihren wet Entschließungen entgegen. Bereits hat Frankreich die diht tischen Verbindungen mit der Schweiz abgebrochen und Sperre angeordnet, und wir wuͤrden es sehr beklagen, weng gleichen oder aͤhnliche Maßregeln auch von den uͤbrigen barstaaten getroffen werden sollten, um von der Schweiz en die redliche Erfuͤllung der so oft gegebenen Zusagen wegen Fluͤchtlinge zu erlangen.“
Spanien.
Madrid, 1. Okt. (Franz. Blaͤtter.) Die 8- Wahlen sind fast in dem ganzen Koͤnigreiche beendigt. K Erwählung der Deputirten ernannten Waͤhler genicßen i hh gemeinen des besten Rufs. Man hofft, die neue Kammate Alles vereinigen, was Spanien an Maͤnnern von Geäst Energie besitzt. Wie es heißt, werden viele junge Ehre haben, ihre Provinzen zu repraͤsentiren, waͤhrend uah alten weniger beliebten Maͤnner bei Seite geschoben hat.
Hiesige Blaͤtter enthalten ein Koͤnigliches Dekret⸗“ durch der Gerichtshof von Spanien und Indien aufgeth wird.
Den hier eingegangenen Nachrichten zufolge, hat Vilhh den Ebro verlassen und ist mit zwoͤlf Bataillonen Infan und drei Schwadronen Kavallerie in die Provinz Santu eingedrungen. Zweck dieser neuen Expedition ist. wolle den Fußstapfen des Gomez folgen und in elnte gen, wo sein Vorgaͤnger wenig Widerstand und viele Huͤlts len fand. Andere sind dagegen der Meinung, daß Villaren Absicht habe, sich mit Gomez zu vereinigen, oder diesem we stens den Ruͤckmarsch in die insurgirten Provinzen zu tern. Gomez machte, nach der Niederlage bei Villaroblede drei Tagen einen Marsch von 50 Stunden Weges, und 16 sich seit dem 25. September in den Bergen der 2 Morena in Andalusien, von woher seitdem weder Coll noch Posten hier eintreffen. Die Verzagten befuͤrchten Villareal werde die Hauptstadt, welche von allen Truppen bloͤßt ist und wo nur die National⸗Garde den Dienst virs angreifen. Im Allgemeinen theilt man jedoch diese p nicht, denn man hoͤfft, daß Rodil, der mit acht Bataille Infanterie und vier Schwadronen Kavallerie zwar etwas⸗ fernt von der Hauptstadt ist, doch zeitig genug wer e hac⸗
Einige glauben, dl Asturien eint
d kommen köoͤr rid vor einem Angriffe zu schuͤhe
8 11I1“ r Schweizer⸗Graͤ nachdem die Tagsatzu Fehde⸗Handschuh hingewors uͤbrigen Nachbarstaaten zufn
linge aus der Schweiz, welche die Ruhe der letzteren und!
daß endlich den
Nachdem der von der Tagsatzung wegen Wegweisung
war, euig
saͤmmtliche Staͤnde, womit er denselben ein Verzeichniß vonsg Individuen, sop eine Liste von 83 weitern Fluͤchtlingen und Handwerkern machte, die sich wahrscheinlich noch in der Schweiz aufhiege und die, weil ihre Theilnahme an den verbrecherischen Unm
velrfassung, allein
14 gravirten Persan Aufenthalt mit eing
voyerzuͤglern, und dem Nassauer Cratz), unter denen sich n selbst zur Ablieferung nach Frankreich gestellt haben. Nach d Verzeichnissen beffnden sch fremde Individuen in d
Lecke g
Man weiß noch nicht, welches der eigen“
7 Man schreibt aus Estre adura, daß die Zahl der Frei⸗ igen in dieser Provinz fast schon 12,000 Mann betrage. Die Abloͤsung von der Conscription hat, wie man versichert, wenigen Tagen sechs Millionen Realen eingebracht. r20— Franzoͤsische Blaͤtter enthalten auch nachfolgendes areiben aus Madrid vom 1. Oktosber: „Die Resultate vbZwangs⸗Anleihe und der Aushebung duͤrften weit hinter Erwartungen zuruͤckbleiben, wenn es, wie es leider den An⸗ Karlisten gelaͤnge, den Krieg in alle Provinzen lverbreiten. Die Bewaffnungs⸗Juntas wuͤrden dann, unter
Vorwande, die Provinzen bewaffnen zu muͤssen, alle Gel⸗ 1 nruͤckbehalten und nichts in den Schatz abliefern. Der stand, daß schon sechs. Millionen Realen fuͤr die Befreiung nn Militair⸗Dienste eingegangen sind, ist wohl ein Beweis, ml an Begeisterung fuͤr die constitutionnelle Sache fehlt. In Aternative versetzt, zu zahlen oder Soldat zu werden, es die Meisten vor, lieber ihr Geld herzugeben, sich der Moͤglichkeit auszusetzen, mit dem Leben zahlen muͤssen. Die Lage der Regierung ist sehr schwierig. den glaͤnzenden Schilderungen des allgemein stattfindenden thustasmus fuͤr die Constitution, die uns von den Blaͤttern lich aufgetischt werden, koͤnnte man noch einige Zweifel hegen auntr die von anderen Seiten her behauptete Unpopularitaͤt jener diese werden verschwinden, wenn man die Gleich⸗ der die Wahlen betrieben werden. Nur der Bewegungs⸗Partei finden sich dabei und sie verschwinden gegen die Masse der Waͤhler. So sichert man, daß in einem Distrikte von 3000 Waͤhlern nur erschienen, in Santander von 4000 Wählern, die an den ten Wahlen Theil nahmen, nur 100, und in Valencia von
hr als 1200 Waͤhlern etwa 16. Diese Thatsachen duͤrften nhl dazu dienen, die falschen Begriffe, welche man im Aus⸗ der Stäͤrke der Revolutions⸗Partei
slalbin hat, den
vahuauphen
untigkeit beachtet, mit eifrigsten Anhaͤnger
de von hegt, zu berich⸗ . — Die Times enthaͤlt folgendes un vom 21. Septbr.: „Als einer der wenigen Englaͤnder, en die Ehre gestattet ist, um die Person des Don Carlos bleiben, werde ich im Stande seyn, Ihnen authentische Be⸗ ittuͤber die Vewegungen seiner Partei zu liefern. In we⸗ en Tagen reise ich von hier ab, um alle Provinzen in mili⸗ ischer Hinsicht in Augenschein zu nehmen, und ich werde nen aus jedem Hauptort melden, wie ich den Zustand daselbst be und welche Mittel und Huͤlfsquellen zur Fortsetzung des eges vorhanden sind. Aber jeder Versuch, ein politisches heil zu faͤllen, oder auch nur eine Vermuthung uͤber das liche Schicksal dieses Landes zu aͤußern, wuͤrde eine bloße maßung von mir seyn. Nur uͤber Einen Punkt kann eine entschiedene Ansicht aussprechen, naͤmlich daß Don los jedenfalls nach Madrid gelangen wird, wenn nicht diesem, so im naͤchsten Jahre. Diese Versicherung ndet sich auf eine militairische Kenntniß von den Huͤlfsquellen, wie von der verhaͤltnißmaͤßigen soldatischen Tuͤchtigkeit der den Parteien. In jedem anderen Lande wuͤrde ich den Tag nen koͤnnen, an welchem die Karlisten in den Besitz der auptstadt gelangen muͤßten, aber hier gilt 18, keine Regel, n die Spanier gleichen keinem anderen olke, und sollte on Carlos es fuͤr raͤthlich halten, noch ein Jahr in diesen rovinzen zu bleiben, so kann Niemand wissen, wie viel Ver⸗ derungen unterdessen vorfallen koͤnnen, — ob es zu einer Re⸗ blik, ob zu einer unumschraͤnkten Monarchie koͤmmt, oder ob kleicht gar das alte Lehns⸗System wieder auferweckt wird und e Provinz sich ihren eigenen Chef wählt und sich fuͤr unab⸗ gig erklaͤrt, denn eine jede derselben ist jetzt schon immer be⸗ t, zu voruͤbergehenden Zwecken ihr unabhaͤngiges Banner zu heben; oder, was noch wahrscheinlicher ist, als das Obige, es einigen sich vielleicht drei oder vier der groͤßeren Pro⸗ zen, wie Catalonien, Andalusien u. s. w., mit einigen der ineren und bilden verschiedene selbststaͤndige Bundes⸗Regierun⸗ Die Catalonier haben sich schon laͤngst loszureißen gewuͤnscht, das uͤbrige Spanien zu noͤthigen, daß es nur ihre Waaren me. So traurig ist die Lage dieses ungluͤcklichen Landes, ß sich gar nicht absehen laͤßt, was das Resultat der jetzigen volution seyn wird. Ich habe nur Eine Hoffnung, und die uht auf Don Carlos, der mit fester Hand und vermittelst er kräftigen und rechtlichen Regierung dem Lande noch den tieden wiedergeben, jene natuͤrliche zur Trennung otwaͤltigen und so die verschiedenen? istrikte vereinigen kann, ii denen jetzt so wenig Aehnlichkeit der Sitten und eher ein Fegensatz als eine Gemeinschaft der Gesinnungen und Interessen rscht. Mehrere Offiziere aus verschiedenen Theilen Spaniens arten hier auf Erlaubniß, sich ins Hauptquartier begeben zu duͤr⸗ Darunter befinden sich auch drei Offiziere der Koͤniglichen arde, die sogleich, als die Constitution von 1812 proklamirt urde, ihre Covps verließen und nun dem Don Carlos ihre ienste anbieten wollen. In den beiden letzten Monaten ist e Polizei an der Spanischen Graͤnze entlang sehr streng ge⸗ orden, und es wird Niemanden erlaubt, sich in das Innere begeben, wenn er sich nicht vorher dem hiesigen Kommissar rstellt, der dann seine Ankunft dem Staats⸗Minister meldet,
Privat⸗Schreiben aus
drauf er entweder den Befehl erhaͤlt, sich im Hauptquartier
zustellen, oder das Gegentheil. Ich besichtigte gestern Fuen⸗ rabia, und es freut mich, sagen zu koͤnnen, daß es der Engli⸗ hen Legion unmoͤglich war, bei dem letzten Angriffe in nne Stadt einzudringen, ohne daß zuvor eine Bresche waͤre ge⸗ hossen worden; denn es ist nicht, wie man allgemein England annimmt, eine offene Stadt, sondern sie
t an der Seite der Straße nach der Passage und trun eine starke Mauer, und außerdem beherrscht sie die Um⸗ egend. Ein Theil einer Bastion ist allerdings zerstoͤrt, allein war so weit wieder hergestellt, daß ein Feind ohne Artillerie icht eindringen konnte. Die Karlisten haben jetzt fuͤnf Ge⸗ zuͤtze daselbst und wuͤrden, im Falle eines neuen Angriffes, ch einige Tage vertheidigen koͤnnen. Die Garnison besteht nur zus 200 Mann. Nach dem von Evans gemachten Angriffe auf zwentarabia haben die Karlisten diese Stadt in guten Verthei⸗ igungszustand versetzt, so weit dies bei unregelmaͤßigen Werken oͤglich ist. Sie haben mehrere Haͤuser befestigt und dieselben zurch Mauern mit Schießscharten verbunden. Jedes Haus ist erbarrikadirt, und außerdem errichten sie dicht vor der Stadt an der Straße nach Madrid auf einem Huͤgel ein kleines Fort, das die Ge⸗ end bis auf drei Meilen weit H Es ist fuͤr sieben Kanonen e. und steht mit der Stadt durch einen bedeckten Weg Verbindung. Die Stadt kann in der That sich jetzt mehrere Tage halten, eine Zeit, die voͤllig hinreichend ist, um ihren Ent⸗ atz zu bewirken. Die Christinos in dem Fort an der Bruͤcke on Behobia haben jetzt einen ghle. womit sie die Stadt beschie⸗ en wollten, allein die Franzoͤsischen Behoͤrden widersetzten sich diesem Vorhaben, wenn nicht die Karlisten zuvoͤrderst auf das Fort gefeuert haͤtten. Die Christinos feuern jedoch hin und wieder einige Schuͤsse us zwei Kanonen, die sie auf der Bruͤcke aufgestellt haben. Die
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hiesigen Behoͤrden sind von Allem unterrichtet, was innerhalb der Englischen Linien vorgeht. Der Befehlshaber der Truppen sagte mir, er freue sich, zu hören, daß wieder zwei Offiziere der Legion, die Obersten Kinloch und Considine, den General Evans verlassen haͤtten. Er behauptete, sie haͤtten ihre Entlas⸗ sung genommen, weil sie nicht unter der jetzigen constitutionnel⸗ len Regierung dienen wollten. Er erzaͤhlte mir, daß die Engli⸗ schen Truppen nur bis zum Ende dieses Monats mit Lebens⸗ mitteln versehen seyen, und daß die Spanische Regierung nicht die Mittel zu ferneren Lieferungen besitze. Sollte dies gegruͤn⸗
det seyn, so werden wir bald die Legion sich auüfloͤsen sehen, erhaͤlt.
wenn sie nicht bedeutende Unterstuͤtzung aus England Die hiesige Garnison ist nur 200 Mann stark.)”)²)
Molbau und Wallachet.
In Belgrad halten sich seit kurzem einige Englaͤnder auf, die eifrig bemuͤht sind, die Gebirge Serbiens zur bergmaͤnni⸗ schen Ausbeutung in Pacht zu erhalten. Fuͤrst Milosch hat bis jetzt wenig Geneigtheit dazu gezeigt, sondern scheint den Berg⸗ bau lieber auf eigenes Risiko unternehmen zu wollen. Die ge⸗ lungenen Versuche in der kleinen Wallachei sind sehr ermun⸗ ternd. Die Bucharester Zeitung enthaͤlt hieruͤber folgen⸗ den Artikel: „Dieses Fuͤrstenthum aͤrndtet mit jedem Tage die gluͤcklichen Resultate, welche ihm das organische Statut und der Traktat von Adrianopel unter dem Schutz des Russischen Kai⸗ sers gesichert haben. Man wird ohne Zweifel mit Vergnuͤgen vernehmen, daß, seitdem Herr Caminar Stephan Mosko die Do⸗ maine von Bai de Arama im Distrikt von Mehedintz in der kleinen Wallachei an sich gebracht, er mit Genehmigung der Regierung unaufhoͤrlich damit beschaͤftigt ist, eisen⸗ und kupferhaltige Mi⸗ nen zu oͤffnen, welche diese Domaine in sich verschließt, und welche, wie Jedermann weiß, von den Oesterreichern zur Zeit ihres Besitzes dieses Theiles des Fuͤrstenthums bearbeitet wurden. Er ließ sogleich mit großen Kosten kunstverstaͤndige und zu die⸗ sen Arbeiten taugliche Leute aus dem Auslande kommen, und am 10. (22.) August hat die erste Ausgrabung in dem Berge von Baroia stattgehabt. Seit der Zeit schreitet man mit großem Eifer in der Ausbeutung fort. Man hatte wohl Recht, nach den gelungenen Versuchen, welche in den Oesterreichischen Bergwer⸗ ken in Siebenbuͤrgen und durch Herrn Poënar gemacht worden⸗ zu schließen, daß auch das diesseitige Unternehmen glaͤnzende Re⸗ sultate liefern werde. Das dort ausgegrabene metallhaltige Ge⸗ stein lieferte von 100 Okka 24 Okka seines Kupfer, und die von Herrn Poöënar gemachten Versuche ergaben sogar 30 im Hundert. Außer diesem Metall, welches sich reichlich vorfindet, hat man an dem näͤmlichen Ort eine metallhaltige Quelle entdeckt, aus deren Wasser durch chemischen Prozeß das schoͤnste Franzblau erzeugt wird, das nach den zahlreichen Versuchen verschiedener Faͤrber dieses Landes dem Amerikanischen Indigo nur wenig nachsteht. Die Bemuͤhungen des Herrn Caminar Mosko, dessen Eifer fuͤr das Wohl des Landes wohl bekannt ist, beschraͤnken sich uͤbrigens nicht auf sein eigenes Interesse und die Vermehrung seines sehr großen Vermoͤgens, auch nicht auf den Nutzen des Staats— schatzes, welchem von dem Reinertrage dieser Minen gemaͤß des Artikels 178 des organischen Statuts ein Zehntheil zufaͤllt, son⸗ dern sie sichern auch zugleich den Bewohnern der benachbarten Ortschaften die Mittel ihrer Existenz und tragen zur Entwick⸗ lung des Verkehrs im Allgemeinen, wohl im Innern des Fuͤr⸗ stenthums als mit 1.““ wesentlich bei.
88 8 TCuͤrket. v
Konstantinopel, 21. Sept. (Allg. Ztg.) H er Ellice traf vor einigen Tagen auf der Ruͤckreise von Teheran nach London hier ein; er hielt sich aber nur kurze Zeit in Pera auf und schiffte sich auf einem Russischen Dampfboote ein, um uͤber Odessa seine Reise fortzusetzen. Daß Hr. Ellice in diesem Augen⸗ blick Teheran verlaͤßt, ist ein Beweis, daß die Verhaͤltnisse in Persien nicht so bedenklich sind, als man sie gern darstellen moͤchte. Entweder ist die beabsichtigte Expedition nach Herat, von der man in den letzten Tagen hier gesprochen hat, eine Fabel, oder sie ist nicht so nahe bevorstehend, als man behauptet. Daß die Raͤumung Silistria's von Seiten der Russen bereits vor sich gegangen, wer⸗ den Sie auf kuͤrzerem Wege erfahren haben; ich fuͤge nur noch hinzu, daß von dem Russischen Kommandanten mehr als 100 Kanonen nebst einem großen Vorrathe von Munition zuruͤckge⸗ lassen worden, die der Kaiser der Pforte zum Geschenk macht. Wir haben den Jahrestag der Thronbesteigung des Sultans ziemlich feierlich begangen; nur die Beleuchtung der Stadt und des Bosporus fiel diesmal wegen eines heftigen Windes nicht so glaͤnzend aus, als sonst. Der Oesterreichische Contre⸗Admiral, Graf Dandolo, gab gestern auf dem Admiralschiffe dem hiesigen diplomatischen Corps ein großes Diner. An demselben Abend war Ball bei dem Kaiserlichen Internuncius.
Aus Syrien erfaͤhrt man nichts Neues. Mehmed Ali hat sich zur Vollziehung des Großherrl. Fermans hinsichtlich des Frattzüstichen Handels sehr bereit gezeigt. Es heißt, Ibrahim Pascha werde abermals eine Expedition gegen die Kurden, von denen sich mehrere Haufen an der oͤstlichen Graͤnze Syriens gezeigt haben, in Person leiten. Es scheint, daß dergleichen Eypeditionen nur als Uebungs⸗Manoͤver vorgenommen werden, um den Soldaten abzuhaͤrten und an den Krieg zu gewoͤhnen, ohne daß sie gerade dringend waͤren; einige Haufen Kurden koͤnnen keine große Besorgniß erregen, und wuͤrden leicht durch einige Bataillons regulairer Truppen zerstreut werden. — Der Handel mit den Kaukasiern ist seit der Einnahme Sudschut Kale's durch die Russischen Truppen beinahe ganz unterbrochen.
Griechenland.
Athen, 6. Sept. (Muͤnch. Zeit.) Wir haben nunmehr in kurzer Zeit mehrere wichtige, in alle Verhaͤltnisse der Gesell⸗ schaft tief eingreifende legislative Akte erlebt. Es wurden in kurzen Unterbrechungen das Bankgesetz, das Viehsteuer⸗ und Weidegesetz, das Haͤusersteuer⸗Gesetz, das Gewerbesteuer⸗Gesetz, das Stempelgesetz und das Hypothekengesetz publizirt. Auch der revidirte Straf⸗Codex ist bereits veroͤffentlicht und das Civil⸗ Gesetzbuch geht rasch vorwarts. Wenn nun einerseits dieser reiche Katalog von der Thaͤtigkeit und Energie des Gouverne⸗ ments zeugt, so ist auf der andern Seite nicht zu verkennen, daß der Schwierigkeiten nicht wenige sind, die zur Durchfuͤh⸗ rung der Besteuerungs⸗Gesetze uͤberwunden werden muͤssen. So richtig auch das System der Regierung hierbei ist, naͤmlich gleichheitliche Vertheilung der Steuern, die bis jetzt fast aus⸗ schließend von dem Landinanne und den Hirten bessne wurden, so schwierig wird dessen strengconsequente Durchfuͤhrung in ei⸗ nem Lande, wo noch so manche von den Momenten fehlen, die
sem Systeme zur Basis [dienen und die Richtigkeit und Ge⸗ rechtigkeit seiner Anwendung sichern. Wenn uͤberdies in jedem Lande die Regierungen bei der Auferlegung einer neuen Steuer
mehr oder minder die oͤffentliche Meinung zu bekaͤmpfen haben, so ist dies noch mehr in dem Lande der Fall, das erst vor we⸗
nigen Jahren in Folge einer großen Revolution zu seiner Selbst⸗ standigkeit gelangte. Ich will mit diesen Bemerkungen nur an⸗ deuten, daß das Gouvernement alle seine Sorgfalt und Umsicht bei Erlassung von Besteuerungs⸗Gesetzen beschaͤftigen und na⸗ mentlich die Perception so gestalten muß, daß sie weder belä⸗ stigt noch auffaͤllt. Was die Steuerquoten anbelangt, so ist nicht zu leugnen, daß sie maͤßig sind, und somit eine virekte nachtheilige Einwirkung auf den Betrieb der besteuerten Objecte nicht zu befuͤrchten ist.
— Deutsche Blaͤtter schreiben aus Triest vom 1. Oktober: „Die mit dem letzten Paketboot aus Griechenland hier einge⸗ gangenen Briefe bringen keine wichtige Neuigkeit. Fortwaͤhrend erfreute sich das ganze Gebiet des jungen Staates der wuͤn⸗ schenswerthesten Ruhe. Einige Briefe erwaͤhnen eines Stur⸗ mes, der mehreren Schiffen nachtheilig wurde; eine Franzoͤsische Goelette, welche die „Iphigenie“, an deren Bord sich der Prinz Joinville befindet, begleitete, hat dadurch zwei Masten verloren. — Nach Erzaͤhlung von Reisenden soll, waͤhrend die Englische Escadre unter Admiral Rowley bei Athen vor Anker lag, eine Russische Fregatte an derselben vorbei ohne die uͤbliche Begruͤ ßung in den Piraͤus eingelaufen seyn. Rowley soll hieruͤber Beschwerde gefuͤhrt haben, deren Resultat nicht bekannt ward, da beide Theile am zweiten Tage, die Russische Fregatte nach Tino und die Englische Escadre nach Smyrna, ihren Weg ver⸗ folgten. Man erwartete in Athen in Angelegenheiten der pro⸗ jektirten Bank fuͤr Griechenland einen Commissair aus London; indessen rechnete man noch nicht sehr auf die Verwirklichung dieses Entwurfes. c“”“
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Inklan bd.
Berlin, 14. Okt. Der Herr Ober Praͤsident der Provinz Brandenburg, Wirkliche Geheime Rath von Bassewitz Excei⸗ lenz, bringt durch die Amtsblätter der Provinz in Erinnerung, daß der naͤchste Kommunal⸗Landtag der Kurmark zu Berlin, und der naͤchste Kommunal-Landtag der Neumark zu Kuͤstrin am 15. November d. J. eroͤffnet werden wird. Die verwalten⸗ den Behoͤrden der Staͤndischen Institute, imgleichen die Kreise und Kommunen haben diejenigen Gegenstaͤnde, welche sie auf dem Kommunal⸗Landtage zur Sprache zu bringen beabsichtigen, bei den resp. Vorsitzenden, Domherrn von Erxleben auf Selbe⸗ lang und Landrath von Waldow anzumelden, die Koͤniglichen Behoͤrden aber sich wegen dieser Gegenstaͤnde an gedachten Herrn Ober Praͤsidenten zu wenden.
— Am 12ten d. M. feierte (wie bereits erwaͤhnt worden) die Preußische Haupt⸗Bibel⸗Gesellschaft in der hiesigen Dreifal⸗ tigkeitskirche ihr 22stes Stiftungsfest. Der vorgelesene Bericht uͤber die letztjaͤhrige Wirksamkeit der Gesellschaft ergab, daß von derselben im abgelaufenen Geschaͤfts⸗Jahre 8628 Bibeln und 262 Neue Testamente, waͤhrend ihres 22 jaͤhrigen Bestehens aber 229,557 Exemplare heiliger Schriften, und von ihren Toͤchier⸗ Gesellschaften 553,672, überhaupt also 783,229 Exemplare ver⸗ theilt worden sind. Am Schluß der Feier wurden 113 arme Schulkinder mit Bibeln beschenkt.
— Das Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Comité zu Stettin, unter Vorsitz des dortigen Ober⸗Buͤrgermeisters, hat unterm 12. Oktober d. J. ein Tirkular⸗Schreiben an seine Actionairs erlassen, worin es ihnen anzeigt, daß, nachdem vorlaͤufig die Genehmigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs fuͤr die Anlegung der Eisenbahn von Stettin nach Berlin unter den allgemeinen fuͤr Preußische Eisenbahnen gestellten Bedingungen erfolgt ist, die inzwischen geschehene spezielle Vermessung und Nivellirung der projektirten Bahnstrecke, welche die Städte Bernau, Neustadt und Angermuͤnde beruͤhren wird, ein ausgezeichnet guͤnstiges Resultat ergeben hat, indem das Neigungs⸗Verhaͤltniß meist 1½2 8 nicht, und ½ 0 nie uͤbersteigen wird, große oder kostbare Bruͤckenbauten nicht vorkommen, die Verfolgung von mehreren Flußthaͤlern kostspielige⸗Wege⸗Uebergaͤnge mindert, und die Ter⸗ rain⸗Erwerbung sich guͤnstig stellen wird, da die Bahn nur zum sechsten Theil ziemlich fruchtbaren oder guten Boden durchschnei⸗ det. Das Comité spricht sich, auf den Grund der Mittheilung und Gutachten ausgezeichneter Amerikanischer Eisenbahn⸗Bau⸗ meister, mit denen es in unmittelbarer Verbindung steht, fuͤr den bedeutenden Vorzug der hier anzuwendenden Streckung der Schienen auf eichenen Geleisebaͤumen vor der sogenannten mas⸗ siven Bahn aus. Die Anlage⸗Summe wird nach gemachtem Ueberschlage auf zwei Millionen Thaler angegeben. Eine Auf⸗ forderung zur Unterzeichnung ist von dem Comité noch nicht erlassen, sondern es sind nur Anmeldungen (die anfaͤnglich 3 ½ Millionen betrugen) nach vorangegangener Pruͤfung auf die Hoͤhe von 1,548,500 Rthlr. angenommen und daruͤber von den Actionairs besondere, den vom Staate gestellten Bedingungen entsprechende Verpflichtungen ausgestellt worden. Es wird vor⸗ behalten, das verbleibende ¼ hiernaͤchst zur allgemeinen Konkur⸗ renz zu stellen. Das Comité hofst, im kommenden Fruͤhjahr den Bau zu beginnen und soll deshalb baldigst eine General⸗Ver⸗ sammlung der Actionairs stattfinden.
— Im Monat September d. J. sind in den Tuch⸗Fabriken n Burg 2571 Stuͤck Tuch verfertigt und 1041 Centner rohe Wolle sind daselbst eingefuͤhrt worden. Der Anbau der Tuch⸗ Karden auf dem Burgschen Stadtfelde hat in diesem Jahre sehr an Umfang gewonnen, besonders nach dem vorjaͤhrigen Mißra⸗ then und nach der darauf gefolgten Theurung derselben. Gegen⸗ waͤrtig kostet das Tausend Karden 1 Rthlr. 25 Sgr., wogegen es im verflossenen Jahre kaum 20 Sgr. galt. Zugleich ist in Burg eine Dampfmaschine von 50 Pferde Kraft in Thätigkei gesent worden, wodurch gleichzeitig eine Walkmaschine und eine
ollwaͤsche in Bewegung gesetzt werden.
— In der Nacht vom 28sten zum 29sten v. M. brach (nach einer uns erst jetzt gemachten gefaͤlligen Anzeige) in der Gruͤnen Armstraße zu Magdeburg in einem Hause, welches zwei Stock hoch, aber auch in den beiden Dach⸗Etagen von Leuten geringen Standes bewohnt war, ein Feuer aus, wobei, da die Treppen zuerst vom Feuer ergriffen wurden, 4 Frauen nebst 3 Kindern, welche sich durch Herabspringen aus den Fenstern der Dach Etage auf die Straße und uͤber die brennenden Treppen retten wollten, ums Leben gekommen sind. Außerdem wurden auf gleiche Art noch 16 Personen mehr oder weniger beschaͤdigt und zu ihrer Herstellung in das städtische Krankenhaus geschafft Von diesen ist nach zwei Tagen noch ein Mann und dessen Kind an den Folgen der erhaltenen Verletzungen gestorben. 8
— Man schreibt aus Danzig: „J
3 „In dem Dorfe Vogel sang fand am 2osten v. M. ein dortiger Einwohner, bei seine Ruͤckkehr vom Fischfange,
seine Huͤtte, in welcher er seine bei⸗ den Soͤhne, zwei muntere Knaben
von 5 und 8 Jahren, zuruͤck⸗ gelassen hatte, eingeaͤschert und die Kinder getoͤdtet. Zugleich war seine 200 Thlr. betragende Baarschaft entwendet. Das Geld hat sich jetzt, bis auf eine daran fehlende geringe Summ
in einer Fischraͤucher⸗Kammer vorgefunden, wodurch sich der auf
gefaßte Verdacht, daß hier ein Raubmord begangen worden, z bestaͤtigen scheint.“