schen Capitulationsdienste gestanden, auf so lange uͤbernommen habe, bis entweder Frankreich dieselben wieder wie bisher aus⸗ richten oder die Tagsatzung in Folge dieses Antrags anders dar⸗ üͤber verfuͤgt haben werde. — §. 4. Die Gesandtschaft wird uns seiner Zeit uͤber die Verhandlungen der Tagsatzung vollstaͤndigen Bericht erstatten und von denselben inzwischen dem kleinen Rathe Kenntniß geben. — Bei allen, durch diese Instruction nicht
voorgesehenen wichtigen Faͤllen, hat die Gesandtschaft von uns
weitere Weisung einzuholen.“ — Zu Gesandten wurden erwaͤhlt die Herren Oberst Fetzer und Regierungsrath Berner.
8 Thurgau, 12. Oktbr. Der große Rath ertheilte in sei ner außerordentlichen Sitzung vom IJ0ten und IIten dieses der Gesandtschaft des Standes Thurgau folgende Instruction: 1. In der Angelegenheit Conseil's: 1) „Die Gesandtschaft ist angewiesen, bei dem hierauf bezuͤglichen Tagsatzungsbeschlusse vom 9. Septbr. stehen zu bleiben. 2) Die Gesandtschaft wird dazu mitwirken, auf angemessene Weise die Gruͤnde darzulegen, welche aus voͤlkerrechtlichem Gesichtspunkte den Beschluß vom 9. Septbr. hervorgerufen haben, gleichzeitig aber auch die An⸗ schuldigungen, welche in der letzten Franzoͤsischen Note enthal⸗ ten sind, gebuͤhrendermaßen zuruͤckzuweisen.“ — II. Betreffend den vom großen Rathe des Kantons Waadt unterm 28. Sept. gefaß⸗ ten Beschluß: „Die Gesandtschaft wird in unserm Namen erklären, daß, obgleich auch Thurgau dem Tagsatzungs⸗Konklusum vom 23. August nicht in allen Theilen beigestimmt hat, hierorts dennoch an dem Grundsaͤtze fest gehalten werde, daß in solchen Faͤllen die Minderheit sich nach dem Willen der Mehrheit zu richten habe und das genannte Konklusum fuͤr alle Stäaͤnde ver⸗ bindlich sey, — folgeweise dafuͤr stimmen, daß der Kanton Waadt wiederholt alles Ernstes aufgefordert und verpflichtet werde, sich der Vollziehung desselben in jeder Hinsicht zu unter⸗ ziehen und daher auch der Wahl eines eidg. Revpraͤsentanten statt zu geben.“ In Beziehung auf die Frage wegen Gegen⸗ maßregeln wurde der Geshndtschaft keine besondere Instruction ertheilt. — In Bezug auf Waadt wurde der Gesandtschaft all⸗ gemeine Vollmacht gegeben, zu Vollziehung des Konklusums mitzuwirken. Ein heroischer Antrag des Hrn. Pfr. Bornhau⸗ ser, welcher sowohl Hrn. v. Montebello, als Hrn. v. Tschann abberufen und Gegenmaßregeln eintreten lassen wollte, erhielt nur die Stimme des Antragstellers selbst. Zu Gesandten wur⸗ den erwählt die HH. Dr. Kern und Staatsschreiber Graͤflein.
Freiburg, 12. Oktober. In der heutigen Sitzung des großen Raths wurde der durch eine Kommission etwas gemaͤ⸗ higte Instructions⸗Antrag des Staatsraths angenommen. Gesandtt
urden ernannt die Herren Oberst Maillardoz und
8 9 vesmem m
8
Ftalten.
Rom, 6. Okt. (Allg. Ztg.) Man hat lange besorgt, die Wendung der Spanischen und Portugiesischen Angelegenhei⸗ ten wuͤrde auf Italien einwirken, und die unruhigen Koͤpfe durch aauslaͤndischen Einfluß sich auch in diesem Lande regen. Wenn es bisher ruhlg blieb, so hat man dies dem gesunden Sinne
des Volkes zu verdanken, denn es hat nicht an Versuchen ge⸗ fehlt, es gegen die Regierungen aufzuwiegeln. Nachrichten aus Neapel melden, es seyen in Sicilien und Calabrien, von Malta aus, Proclamationen eingeschwaͤrzt worden, worin dem Volke eine freie Constitution versprochen und es aufgefordert werde, sich zu bewaffnen. Die Proclamation soll von einer hohen Per⸗ son unterzeichnet seyn, deren Namen, wie man hier glaubt, zu diesem Zweck mißbraucht worden ist. Der schlechte Erfolg recht⸗ fertigt einigermaßen diese Ansicht, da trotz aller Versprechungen sich das Volk nicht bewegt, und nur einige Individuen kompro⸗ mittirt wurden.
Deer vereitelte Versuch, die Bank in Neapel um einige
Millionen Ducati zu bestehlen, hat hier Aufsehen gemacht, da
Zu
“ Spanien. Mladrid, 5. Okt. Am 2. fand hier die Wahl der Cortes⸗ Deputirten fuͤr die Provinz Madrid statt. Die 21 Wahlherren ernannten die HH. Arguelles, Cantero, Calderon de la Barca, Argumosa, Fermin Caballero, Dionisio Valdes und Rodriguez Leal zu Vertretern dieser Provinz. Diese Herren gehoͤren saͤmmtlich zu der Mendizabalschen Fraction der Bewegungspartei. In Se⸗ govia wurden die HH. Aniceto Alvaro, Burguesio und Aspiroz gewaͤhlt; in Saragossa die näͤmlichen Deputirten, welche in der letzten Kammer so entschieden gegen Hrn. Isturiz auftraten; in Valladolid der fruͤhere Privat⸗Sekretair Mendizabal's, D. Valentin Llanos, und mehrere Anhaͤnger der raschesten Bewegung. In Algesiras fanden bei Gelegenheit der Bezirkswahlen blutige Sece⸗ nen statt; der Poͤbel rief aus: muera la gente de levita! (es sterben die Leute, welche Fraks tragen!), und verhinderte alle an⸗ staͤndigen Leute, an den Wahlen Theil zu nehmen. Des Nachts wurden Dolchstiche ausgetheilt. — Hr. Mendizabal hat dem Finanz⸗Ministerium eine neue Organisation gegeben; da er aber hierbei die Mehrzahl der bisher angestellten Veamten absetzte und die leer gewordenen Plaͤtze ausschließlich mit seinen alten Gevattern ausfuͤllte, so hat er dadurch ein allgemeines Mißfallen erregt, welches selbst von dem nun ultraministeriellen Eco del Comercio getheilt wird. Seinen Privat⸗Secretair Llanos hat er zum Archivar des Finanz⸗Ministeriums ernannt, wodurch alle wichtigen Rechnungen der Obhut dieses fruͤher nicht im offent⸗ lichen Dienste gestandenen Mannes anvertraut werden. Den D. Aniceto Alvaro hat er dagegen wegen des Ihnen in meinem letzten Schreiben mitgetheilten Artikels abgesetzt.
— Ein Englisches Blatt meldet aus San Sebastian vom 9. Oktober: „Mehrere Bewohner von San Sebastian, die in der Umgegend Besitzungen haben, sind sehr unzufrieden daruͤber, daß der General Evans sich geweigert hat, die Ver⸗ luste, welche sie durch Niederschießen der Haͤuser, Abhauen der Obstbaͤume u. s. w. erlitten haben, zu bescheinigen. Der Grund dieser Weigerung ist wohl, daß sie zu hohe Forderungen mach⸗ ten und daß der General in der gegenwaͤrtigen Krisis die Ver⸗ legenheit der Regierung nicht noch vermehren wollte. — In Folge der letzten Kaͤmpfe haben einige Befoͤrderungen in der Legion stattgefunden.“
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Die Morning Chroniele enthäͤlt folgendes Schreiben aus Lissabon vom 7. Oktober: „Die Angelegenheiten dieses Landes scheinen einer neuen Krisis entgegenzueilen. Die Oppo⸗ sition gegen die neue Ordnung der Dinge wird taͤglich staͤrker und entschiedener. Der „Talavera“ von 74 Kanonen ist von Vigo hier angekommen und mitten in der Stadt, bei dem Han⸗ delsplatze, vor Anker gegangen. Die Gegenwart dieses Schiffes, welches zur Beschuͤtzung des Britischen Eigenthums unumgaͤng⸗ lich nethwendig ist, hat hier großes Aufsehen erregt, und seitdem wird in jeder Nacht die National⸗Garde zu den Waffen geru— fen. Von den uͤbrigen Englischen Schiffen liegen der „Malabar“, von 74 Kanonen, bei Belem, der „Hastings“ und der „Cornwallis“, beide von 74 Kanonen, die Fregatte „Endymion“ und die Korvette „Pearl“ liegen in der Mitte zwischen dem „Malabar“ und dem „Talavera.“ Außerdem erwarten wir taͤglich noch mehrere Schiffe. — Der Zustand von Alemtejo ist nicht sehr zufrieden⸗ stellend. — Die Spanische Post ist ausgeblieben, und man wollte sogar wissen, daß Gomez in Badajoz angekommen sey. Dies ist indeß nicht der Fall; dagegen scheint Remeschido seine Stel⸗ lung in Algarbien noch immer zu behaupten; man wollte sogar wissen, er habe sich fuͤr die Constitution von 1820, jedoch mit Dom Miguel, als constitutionnellem Koͤnige, erklaͤrt. Es ging das Geruͤcht, daß man mehrere hohe Personen, deren Abneigung gegen den neuen Zustand der Dinge bekannt ist, z. B. den Her⸗ zog von Terceira, den Marschall Saldanha u. A. verhaften
unsere ersten Haͤuser dabei betheiligt sind. Mehrere Bank⸗An⸗ gestellte sollen einverstanden gewesen und mit den Dieben bei der That ergrissen worden seyn. 8 Die Nachrichten, welche man in Genua und Turin aus Spanien hatte, lauten fortwaͤhrend sehr beäͤngstigend fuͤr die Regierung in Madrid, oder besser fuͤr die Koͤnigin⸗Regentin. Der Plan, mit dem Cordova vertraut gewesen, und der, wie schon fruͤher gemeldet worden, darauf hinausging, die Regentin und ihre Tochter in der Mitte der Armee aufzunehmen, sie so aus den Haͤnden ihrer Tyrannen zu befreien, und ihuen im schlimm⸗ sten Fall einen sichern Zufluchtsort in Frankreich zu oͤffnen, ist durch Cordova's Entfernung vom Kommando gescheitert. Es scheint, daß dieses Vorhaben ruchtbar geworden ist, und die geheimen Gesellschaften Alles aufgeboten haben, um es bei Zei⸗ ten durch die Entfernung Cordova's zu vereiteln. Die Koͤni⸗ gin, eine wahre Staatsgefangene in Madrid, muß sich jetzt in ihr Schicksal fuͤgen, und mit Resignation ihre Befreiung von irgend einem zufäͤlligen Ereignisse abwarten. Man faͤngt an, Mitleid mit ihr zu fuͤhlen, und ihre Lage sehr zu bedauern. Der Ausbruch der Cholera im Neapolitanischen ist nicht mehr zu verbergen, und die hiesige Regierung hatte gleich er⸗ klärt, wenn man in Neapel sich nicht entschließen wollte, die be⸗ fallenen Ortschaften abzusperren, wie man es hier mit Ancona gemacht, so saͤhe man sich genoͤthigt, die Graͤnzen gegen Neapel ganz zu verschließen. Mehreres Hin⸗ und Herschreiben hat die Sache bis jetzt hingehalten; die gaͤnzliche Sperrung hat nur einige Tage stattgehabt, und wurde wieder aufgehoben. Nun⸗ mehr aber, da die TCholera sich mit jedem Tage der Stadt Nea⸗ pel naͤhert — man spricht von einigen Faͤllen, die selbst in Nea⸗ pel vorgekommen waͤren — und die dortige Regierung den Wuͤn⸗ schen der hiesigen nicht entspricht, so sind die Kordone wieder angeordnet. Ob eine Auarantaine damit verbunden oder eine gaͤnzliche Absperrung anbefohlen ist, weiß man noch nicht.
Neapel, 6. Ozt. Man hat nun endlich einen Kordon gegen die Provinzen am Adriatischen Mecre gezogen, der aber Anlaß zu vielen Streitigkeiten giebt, weil die hingesandten Trup⸗ pen nicht ausreichen. Viele Aerzte behaupten noch immer, es sey dort nicht die Cholera, sondern das gewoͤhnlich um diese Jahreszeit in den niedrigen Kuͤstengegenden herrschende Fieber, nur in einem stärkern Grade als in andern Jahren. Uebrigens fehlt seit fuͤnf Tagen die Post aus jenen Gegenden, und es ist daher unmoͤglich, etwas Bestimmtes zu melden. Die Regierung beobachtet ein tiefes Stillschweigen, erlaͤßt aber unter der Hand Verordnungen an die untern Behoͤrden, die aber von denselben oft ganz verkehrt, selbst auf laͤcherliche Weise in Ausfuͤhrung gebracht werden. So behauptet man, es seyen zwar einige Spitoͤler in Bereitschaft gesetzt, aber Niemand im Publikum von deren Existenz benachrichtigt worden, so daß sie auch bei eingebrochener Krankheit unbenutzt blieben. Von hier fluͤchten sich bereits viele Personen nach Marseille oder Sicilien. Die
wolle. Auch dem Prinzen hat man gedroht, und was die Koͤ⸗ nigin betrifft, so weiß man sehr wohl, daß mehrere Versuche gemacht worden sind, die Nationalgarde und die Truppen 8 einer neuen Bewegung gegen den Palast aufzureizen. ie Koͤnigin befindet sich mit ihrem Gemahl fortwaͤhrend im Palaste Necessidades und besucht kein Theater, waͤh⸗ rend sie sonst fast jeden Abend entweder in der Itallaͤni⸗ schen Oper oder im Franzoͤsischen Schauspiel erschien. Die Theater sind uͤberhaupt fast ganz verlassen, und Lissabon, sonst der Sitz der groͤßten Froͤhlichkeit, hat jetzt das Ansehen einer Stadt, die durch irgend ein allgemeines Ungluͤck in Trauer versetzt worden ist. Die Kaffeehaͤuser werden fruͤher als gewoͤhn⸗ ich geschlossen, und auch die Straßen sind fruͤher leer, als dies sonst der Fall war.“ Der Times wird aus Lissabon vom 8. Oktober ge⸗ schrieben: „Man hat hier am öten eine Verschwoͤrung zum Umsturz der gegenwaͤrtigen Constitution entdeckt. Das fuͤnfte Jaͤger⸗Regiment, dasselbe, welches am 9 September sich zuerst fuͤr die Constitution von 1820 erklärte, wollte die von Dom Pedro gegebene Constitution proklamiren. Die Truppen verließen ihre Kasernen nicht, aber die National⸗Garde blieb bis Mitternacht unter den Waffen. Hiermit war das Ganze vorbei. Die Ankunft des Britischen Schiffes „Talavera“, welches einen so ungewoͤhnlichen Ankerplatz an der Pragça do Comercio gewaͤhlt hat, so wie die Landung von 350 Marine⸗Soldaten an dem gegenuͤberliegenden Ufer, angeblich um daselbst zu exerciren, haben hier große Un— ruhe erregt. Saͤmmtliche Minister begaben sich nach dem Pa⸗ last und baten die Koͤnigin, nicht zu gestatten, daß irgend Etwas unternommen werde, wodurch das Land in Anarchie und Blut⸗ vergießen gestuͤrzt werden koͤnnte. — Das fuͤnfte Jaͤger-Regi— ment ist gestern Morgen nach Algarbien eingeschifft worden. Ungeachtet des schlechten Wetters begab sich der Prinz zweimal nach dem Einschiffungsplatze und wurde jedesmal von den Sol⸗ daten mit dem Rufe: Es lebe die Constitution von 1820! empfangen.“
Taärkeit.
Konstantinopel, 14. Sept. (Journ. dOdessa) Den hier eingegangenen Nachrichten aus Persien zufolge, ruͤstet sich der Schach zu einer großen Expedition gegen Muhammed⸗Chan von Kabul, der ein Verbuͤndeter der Englaͤnder und mit Rund⸗ schit Sing, dem Sultan von Lahore und Beherrscher der Seiks, im Kriege begriffen ist. Der Tuͤrkische Botschafter soll dem Schach die lebhaftesten Vorstellungen dagegen gemacht und so⸗ gar seine Paͤsse verlangt haben. Auch versicherte man, daß saͤmmtliche in Persischen Diensten befindliche Englische Offtziere ihre Entlassung nehmen wollten und dies zum Theil schon ge⸗ than haͤtten. 22
Aegypten. Alexandrien, 23. August. (Journ. de Smyrne.)
zuletzt dahin abgegangenen Dampfschiffe waren gedraͤngt voll. Gegen Marseille wurde die Auarantaine hier aufgehoben. 1e
8 49* 8 8 34
Das ploͤtzliche Steigen des Nils hat alle Besorgnisse zerstreut, und man hegt jetzt die guͤnstigsten Erwartungen ruͤcksichtlich der
naͤchsten Aerndte. — Ungeachtet der vorgeruͤckten Jahreszeit
der großen Hitze herrscht die Pest noch immer. Heute ist sel in der Stadt ein Fall vorgekommen; naͤmlich im Hause 1 Polizei⸗Direktors, der zugleich Inspektor der Gesundheits⸗Kn müston ist. .“ “
8 .
ꝗDen an b Berlin, 23. Okt. Ein am 21. April d. J. verstorbener Büͤt
Breslaus, Namens Gottfried Ferdinand Pathe, welcher keine non wendige Erben hinterlassen, hat in seinem Testament ein Kapital! Zwanzigtausend Thalern zur Unterstuͤtzung unverschulg verungluͤckter dasiger Buͤrger, die das sechzigste Jahr uͤbersche ten und weder Frau noch Kinder haben, mit der Maßgabe
Berlin, Dienstag den 25sten
stimmt, daß zu ihrer Aufnahme ein Haus angekauft und den
gemaͤß jeder Benesiziat mit zwei Thalern woͤchentlich bedegh werden solle. Dem Magistrat in Breslau ist die Ausfuͤhrnn der Stiftung, nachdem diese die Allerhoͤchste Koͤnigl. Ben gung erhalten, uͤbertragen worden.
— Auf dem diesjaͤhrigen Herbst⸗Wollmarkt zu Sch weidme waren etwa 600 Centner groͤßtentheils Sommerwolle aus Umgegend und den Gebirgs⸗Kreisen zum Verkauf gestelt ug wurden an Fabrikanten und Handelsleute aus der Provin; zn abgesetzt. Die ordinaire Wolle galt 58 — 68 Rthlr., mitke 70 — 80 Rthlr. und bessere 82 — 92 Rthlr. der Centner.
— Im Regierungs⸗Bezirk Duͤsseldorf sind im verwitg nen Monat 2401 Kinder geboren und es starben 1431 Persors mithin betrug der Zuwachs 957 Individuen. Im Reg. R Achen wurden 1100 Kinder geboren und die Zahl der Ge bens betrug 677, woraus sich ein Zuwachs von 423 Sen ergiebt.
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Die von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger ziic⸗Wilhelms⸗Universitaͤt vorschriftsmaͤßig zu pruͤfenden lche der Studirenden “ 8 um Stundung und resp. Erlaß der Honorare fuͤr die Vorlesungen K sen nicht nur durch genuͤgende Maturité s⸗Zeugnisse Cmit eugniß der Reife bei den Inlaͤndern) und resp. durch zuͤn⸗ Abgangs⸗Zeugnisse von den fruͤher besuchten iniversitaten, zen insbesondere auch durch Zeugnisse der Beduͤrftigkeit ge⸗ begruͤndet werden.
en Ansehung dieser Beduͤrftigkeits⸗Atteste sst festge⸗
„daß fi ⸗Behoͤrde und fuͤr Studirende, deren sind, von dem Magistrate des Wohnortes „⸗Vorgesetzten des Vaters ausgestellt werden
in diesen Zeugnissen folgende Punkte ausdruͤcklich enthalten
9 8 74 . Ysosrort ¹ . 98 de, Wissenschaft, Kunst und Literatur. Aeitern noch am Le⸗ Das am 18ten d. M. hier in Berlin bemerkte Nordeicht ist a “
in den Rheingegenden beobachtet worden. Zunächst berichtet an darüber aus Poppelsdorf bei Bonn: „Am 18ten Abends wunet
sie bei den Waisen nur von der betreffenden Vormund⸗
koͤnnen, und
was vor neun Uhe am nordwestlichen Himmel ein Nerd.icht b ahah müssen: tet. Es stellte sich dar in einer Röthung, die sich über einen ans lichen Thril des Himmels verbreitete, aber nicht das Sternbibze Bärs erreichte, und die in schnellen Abwechselungen bald dunkt bald heller roth erschien. Gegen Ende des Phänomens, etwasg 9 Uhr, zog sich die mehr oder weniger gleichmäßig verbreltete Re
in Streifen zusammen, welche sich nicht ganz senfrecht, sonden etwas gegen Norden geneigt, auf den Horizount herabzogen. sa nach einer Dauer von einigen Minuten verschwanden diese Smie und damit das ganze Phäuomen. Wie lange dieses Nordlichtg dieser Beobachtung schou gedauert haben mag, und ob sich vorz Röthung weiße Lichtbogen mit dem diesem Phänomen so cigemteh lichen Blitzen, Flackern und Zucken gezeigt haben, darüber keum vielleicht andere Beobachter naͤhere Auskunft geben. Auch war, 4¼
direnden; 8 Amt, Stand und Wohnort der Aestern, und der Vormuͤnder;
*
Kinder, oder Bemerkung, daß keine vorhanden seyen; Angabe der Lehr⸗Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Vorbildung erhalten hat;
die von den Aeltern oder Vormuͤndern zu machende be⸗
X
den jaͤhrlich zugesichert worden, aus welcher Auelle sie auch komme und von welcher Art sie auch seyn moͤge;
Oesterr.
jene rothen Streifen sich zeigten, nicht die sogenannte Nordlichtstn im Zeunith zu bemerken. Uebrigens war das rothe Licht sowohlne mehr oder weniger gleichmäßig verbreiteten Röthung, als auch w Streifen so intensiv, daß es die Sterne, über die es wegging, mf ter machte und sie zuwrilen ganz verdunkelte. Ueber den vorhergega enen Zustand der Almosphäre kann ich einige Mittheilungen machen ich mich gestern NRachmittags auf dem Drachenfels befand. Der Hima war zwar wolkenlos, aber es schwebte auf der Erde ein leichter Duft, weltz die entfernteren Gegenstände verdunkelte. Der Sonnenuntergang n nicht klar, sondern der westliche Horizont mit einer Brännung! deckt, in welcher die Sonne undeuntlich verschwand. Dagegen stu der Mond mit ganz scharfen Umrissen am südöstlichen Himme — Hiernächst meldet die Düsseldorfer Zeitung unterm u „Gestern Abend gegen 9 Uhr hatten wir hier die interessante Ersce nung eines ziemlich bedentenden Rorndlichtes, welches zuerst bei ve Unkuͤndigen die Meinung erregte, cs sey Feuer ausgebrochen N. Meteor war von dunkler blutrother Farbe, stieg -ziemlich im Mend. nordwärts vom Horizont auf und breitete sich, in geringer Entferm vom Zenith, etwa um den haiben QAuadranten in westlicher Richt aus. Die Dauer desselben betrug eine kleine halbe Stunde, wähn welcher die Färbung mehr oder weniger stark hervortrat. Dit sen gewöhnlichen säulenförmigen Strahlen waren nicht bemerkbar, u nur wenn das spärliche Mondlicht sich in der Erscheinung reflektin bemerkte man eine Art Bewegung.“
die bestimmte Versicherung, daß die Aeltern oder Vormuͤn⸗ der nach ihren der attestirenden resp. Behoͤrde genau be⸗ kannten Vermoͤgens⸗Verhaͤltnissen dem studirenden Sohne oder Muͤndel nicht Unterstuͤtzung gewaͤhren koͤnnen. 8 Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur oͤffent⸗ n Kenntniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der be⸗ hneten Duͤrftigkeits⸗Zeugnisse von den resp. Behoͤrden in der chriftsmäaͤßigen Art beruͤcksichtigt werden, sind wir zu der Be⸗ kung verpflichtet, daß bei mangelhaften Attesten die von uns chriftsmaͤßig zu pruͤfenden Gesuche um Stundung der Ho⸗ we fuͤr die Vorlesungen nicht bewilligt werden koͤnnen. Berlin, den 22. Oktober 1836. 4 er Rektor und der Richter hiesiger Friedrich⸗Wilhelms⸗ Universitat. Busch. F. Krause.
Angekommen: Der General⸗Major und
Uiten Kavallerie-Brigade, von Graͤwenitz, von Breslau. Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der Kavallerie-Brigade, Freiherr von Krafft Ill., nach Stargard.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 18. Wetöbeg, 1 Schuld 53. 5 % do. 101 8¼. Kanz ⸗ b r Sr 21 ⅛c¼. 5 % Span. 22. Passive —. 0Ausg. Liusl Ze v 2 N A Preuss. Pröm.-Sch. 108 ½. Polu. —. Oestéerr. Met. 98 ¾. Autwerpen, 17. Oktober. 8 1 Ausg. Sch. 23 G. Linsl. 9 ½. Fraukfurt a. M., 20. Oktober. 5 % Met. 102. 101 ⅛6. 4 % 98 ¾¼. 98 ½. 28% 57. 1 % 25 1 1 Br. Bank-Actien 1589, 1587. Partial-Obl. 137, Loose zu 500 bl. 112 ⅛1. 112 ⅛. Loose zu 100 Fl. 218. G. Prea- Piiim.-Sch. 61 ¼. d0. 4 % Aul. 993 3. 1'oln. Loose 6374· Thaus dem Schlosse Ham entlassen werden. Herr Peyronnet 5 % Spau. Anl. 19 ¼. 19 ½. 2 ½ % Hell. 51 1 6. 51 16. die Erlaubniß erhalten, seinen Wohnsitz in Monferrand (im Oktober. artement der Giroende) und Herr Chantelauze den seinigen 1A“”“ Departement der Loire aufzuschlagen, gegen ihr Ehrenwort, 88 ½⅛. Belg. —. Neue Anl. 19 6. Passife h E. dort nicht zu entfernen. 1es 9 2 ½ % Hell. 52 8⅞. 5 % 98 ⅛. 5 % Porr. 9 ., In Condom ist Herr Persil mit Stimmen gegen 19, Engs. Russ. —. Bras. —. Columb. —. NA Muret Herr Rémusat mit 228 gegen 2 Stimmen, und in Chili —. bee Herr Vitet mit 235 gegen 87 Stimmen wieder zum De⸗ Paris, 17. Oktober. rten gewaͤhlt worden. 50 % Kente pr. compt. „105. 50. dün (as, 105. 65. n Die Nouvelle Minerve enthäͤlt solgenden Artikel: „Das 8 mbt. 88 82. ha gour. 88,Seg 252 %8 ap. 97. Se. 89o2 keinaire Ministerium reicht den Legitimisten die Hand; dies 8 88g “ 8 eine ossfenkundige Thatsache und man wuͤrde dieselbe vergebens 1*“ erheimlichen suchen; es rechnet bei den Wahlen auf die Le⸗ 16üMauisten, falls die Kammer fruͤher oder spaͤter aufgeloͤst werden e. Die legitimistische Partei ist in zwei, fast feindliche La— getheilt; in dem einen befinden sich die Unbesserlichen, die rschuͤtterlichen der Partei, das heißt, diejenigen, die noch an Koͤnigthum Karl's X. glauben und auf die Abdankungs⸗ mide, von Gluck. Hierauf, zum erstenmale: Undine, die Mh whnn Rambouillet keinen Werth legen. „„Diese Abdan⸗ ser⸗ Rymphe, Feen⸗Ballet in 3 Asth., nach de la Moctte s1 lee lagen ste, „„war bedingt; da nun aber von dem einen qué's Roman, vom Koͤnigl. Solotaͤnzer Paul Taglioni. M eengüngrn nicht erfuͤllt worden sind, so ist auch von H. Schmidt. ahne Z heil nicht mehr an jene Akte gebunden. Dies Diejenigen Meldungen, welche zu der heutigen Vorstellun hte Zweifel ein vortrefflicher Grund vor einem Notartus, wegen Mangel an Raum, nicht beruͤcksichtigt werden konnag L Tribunal erster Instanz, aber einer großen Na⸗ sind zu der, auf Dienstag 25sten d., angesetzten ersten Wie Ws “ ist derselbe von geringer Bedeutung. In dem holung des Balle ndine“, uͤbertragen wor d wird eren Lager haben sich die Anhaͤnger der Monarchie Hein⸗ holung des Ballets „Undine“, uͤbertragen worden, un nanle V. gesammelt. Dies Aä6ö e sucht, Billets bis Montag, 24sten d., Mittags ! uhr, Iine voltende 1e ecten die Billet⸗Verkauf⸗Buͤreau abholen zu lassen, wiedrigenfalls uͤber d Fich e e hatsache; fuͤr sie gehe 1 selben anderweitig disponirt werden muß. 1. hte an. Ihre Idole sind die Herzogin von Berry und
Niederl. wirkl. 0 TTT Paris, 18. Okt. 1 B 8 ge hat der König auf das Gesuch der Herren Peyronnet und ntelauze, deren Gesundheit tief erschuͤttert ist, befohlen, daß
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0 Portug. 33. Cons. 30% Au. *.. Sch. 7 ½. do. 3 % 32 ¼. Peru —.
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Wien, 18. Oktober. 5 % Met. 103 ½. 4 % 100. 3 % 73 ¼., 2 ½ % Bank-Actien 1343. Neue Aul. 570. Br. 56834. G.
Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 24. Okt. Im Opernhause: Ouvertuͤre zu
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Thatsache; fuͤr sie gehoͤrt Karl X. nur noch der
— — Herzeg von Bordeaux, und ihr Wahlspruch sind die Worte des Koͤnigstaͤdtisch 66 Theater. Dame. N. ern von Chateaubriand: „„Ihr Sechishi b Koͤnig!““ Die Der Gloͤckner von Notre⸗Dame, 8- hbaltung zwischen diesen beiden Fractionen ist so lebhaft und so ent⸗ Tableaux, nach dem Roman de gnh leden, daß die Anhaͤnger Karl's X. die Anhaͤnger Heinrich's V. fast
Jakobiner behandeln. Jede der beiden Parteien hatte fruͤ— W“ Comité, aber, um der royalistischen Meinung igen aft zu geben, hat man beide in ein einziges zu ver⸗ gen gewußt. Die Anhaͤnger Karl's X. haben in diesem
Montag, 24. Okt. mantisches Drama in 6 - tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Koͤhler: Gervaise als Gastrolle.) “
ir Redacteur Ed. Cottel.
ersten R Z 7 sten Rathe die Majoritaͤt; sie bestehen aber fast ausschließ⸗
ESEoE1“ Ion aus kranken und kraftiosen Greisen. Man findet bei ihnen
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(Angabe des Vor⸗ und Zunamen und das Alter der Stu⸗
zahl der etwanigen uͤbrigen versorgten oder unversorgten
stimmte Angabe der Unterstuͤtzung, welche dem Studiren⸗ kellen geschlagen hatte, besetzte er Alcala⸗la⸗Real. Die Avantgarde
mehr als die unter Nr. 5 anzugebende Doepesche mit folgenden Bemerkungen:
Durch eine Verordnung vom gestrigen
Akte von Rambouillet
weder Lust zum Handeln, noch bestimmte Plaͤne; sie beschraͤn⸗ ken sich auf Wuͤnsche.. — Die Gazette de France erwi⸗ dert auf diesen Artikel: „Wir haben die Wahrheit jener De⸗ tails weder einzugestehen, noch sie zu bestreiten, und beinerken nur, daß es in Frankreich gerade 57 Personen giebt, die sich zu der Meinung bekennen, daß man die Guͤltigkeit und die Folgen der Abdankung von Ramboutlllet nicht anerlennen duͤrfe. Die „Nouvelle Minerve“ hat ohne Zweifel zu viel richtiges Gefuͤhl, als daß sie dies ein feindliches Lager nennen und jene geringe Anzahl von mehr oder weniger aufgeklaͤrten, mehr oder weniger bei der Frage betheiligten Personen fuͤr eine Partei halten sollte. Ihnen gegenuͤber stehen als Royalisten alle dieje⸗ nigen, die die Akte von Ramboutlllet fuͤr guͤltig und obligato⸗ risch halten, und diese bilden gewiß eher eine Majoritaͤt, als eine Minoritaͤt.“
Heute begannen vor dem hiesigen Koͤniglichen Gerichtshofe die Verhandlungen in dem Prozesse der sogenannten Pulver⸗ Verschwoͤrung der Oursinestraße, da die von dem Zuchtpolizei⸗ Gerichte verurtheilten Personen, so wie auch der General⸗Pro⸗ kurator, letzterer a minima, von dein Straf⸗Erkenntniß der ersten Instanz appellirt hatten. Die Debatten werden wahrscheinlich 8 Tage dauern.
Das Geschwader des Admirals Hugon war am öten d. um 11 Uhr Morgens im Angesichte von Barcellonag. Das Englische Schiff „le Rodney“ begruͤßte dasselbe mit den gewoͤhn⸗ lichen Salutschuͤssen, welche die Franzoͤsischen Schiffe erwieder⸗ ten, ohne jedoch in den Hafen einzulausen. 8
Die Regierung hat folgende telegraphische Depesche aus Bayonne vom 16ten d., 8 Uhr Abends, erhalten: „Nachdem
Gomez am öten den General Escalante, der von Malaga ge⸗
kommen war, um sich ihm in den Weg zu stellen, bei Baena Brigadier Alaix war an demselben Tage in Jaën eingetroffen und hoffte, ihm den Weg nach Granada abzuschneiden; man sieht in Madrid dem schließlichen Erfolge dieser Manoͤvers mit großer Besorgniß entgegen. Einstweilen sind die Fonds daselbst sehr gefallen.“ — Das Journal des Débats begleitet diese kleine Stadt auf dem halben Wege zwischen Cordova und Gra⸗ nada. Die Entfernung zwischen diesen beiden Staͤdten betraͤgt 18 Spanische, also etwa 25 Franzoͤsische Lieues. Die heutige Depesche stimmt mit der vorgestrigen, die die Ankunft des Generals Gomez in dem Dorfe Baena (nicht Baeza) und sein wahrscheinliches Zusammentreffen auf diesem Punkt mit Escalante anzeigte, uͤberein. Es scheint, doß Gomez der feindlichen Kolonne entgegengegangen ist und sie geschlagen oder daß sie sich bei seiner Annaͤherung zuruͤckgezogen hat, da wir die Karlisten in Alcala-⸗la⸗Real, welches 4 Stunden jenseits
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es
Bäaena, auf dem Wege nach Granada, liegt, einruͤcken sahen.
Das fruͤhere Eintreffen des Generals Gomez in Cordovg laͤßt sich nicht mehr bezweiseln. Er ist drei Tage lang im Besitz der Stadt gewesen. Die Freiwilligen hatten sich mit Artillerie in dem vormaligen Palaste der Inquisition und in einem anderen Gebäude, la Carraola genannt, verschanzt Die Behoͤrden wa⸗ ren mit ihnen dorthin gegangen; auch hatte man den Schatz und die goldenen und silbernen Gefaͤße der reichen Kathedrale von Cordova, so wie andere Gegenstaͤnde von Werth, dorthin gebracht. Unter anderen Sicherheits⸗Maßregeln hatte man auch die ergriffen, alle angesehenen Karlisten der Stadt zu verhaften und nach dem Palaste der Inquisition zu bringen, um sich ih⸗ rer noͤthigenfalls als Geiseln bedienen zu koͤnnen. Gomez hatte seine Avantgarde auf der Straße nach Sevilla vorruͤcken lassen, schlug dann aber ploͤtz’ich eine ent⸗ gegengesetzte Richtung ein und marschirte auf Granada. Man darf sich jetzt nicht wundern, wenn man ihn auch in diese Stadt einruͤcken sieht, die er leicht eben so entbloͤßt von Wisderstandemitteln sinden duͤrfte, wie Cordova: indessen macht das Fort Alhambra, welches Granada beherrscht, die Besetzung dieser Stadt schwieriger. Die Mauern und die aiten Mauri⸗ schen Thuͤrme rechnen wir fuͤr nichts, da man dem Gomez uͤberall die Thore der Staͤdte oͤffnet, obgleich er statt aller Artellerie nur jene zweipfündige Feldstuͤcke ber sich fuͤhrt, die man auf den Ruͤcken von Mauleseln transportiren kann. Alaix stand am Gten in Andujar. Gomez hatte nur noch einen Vorsprung von drei Tagen, aber diese Zeit genuͤgte zu dem Zweck, den er im Auge hat, und der nur darin zu bestehen scheint, die Constitutionnellen zu ermuͤden, die Provinzen, die er durchzieht, zu Grunde zurichten, die Bevoͤlkerung zu demoralistren, die Staͤdte zu brandschatzen, die Re⸗ gierung der Huͤlfsquellen des Landes zu berauben und alle poniblen Streitkraͤfte im Schach zu halten. Gomez hatte Geruͤcht verbreiten lassen, daß er sich nach der suͤdlichen Graͤnze Portugals wende, um daselbst einen Miguelistischen Aufstand zu üUnterstuͤtzen; zugleich ließ er aussprengen, daß er nach den Ge⸗ birgen von Toledo ziehe; er selbst aber that, als ob er auf Se⸗ villa marschiren wolle, so daß man ihn uͤberall erwartete, nur nicht auf der Straße nach Granada, die er jetzt eingeschlagen hat. Wenn Gomiez wirklich auf diese Stadt losrückt, so wird er spaͤterhin vielleicht nach Murcia und dem Koͤnigreiche Valeneia zu gelangen suchen. Auf dieser Seite ist Niemand darauf vorbereftet, seinen Marsch aufzuhalten und er koͤnnte dann ganz beguem Qutlez, Cabrera und Serrador, die ihre Reihen durch viele Rekruten ergaͤnzt und sich durch eine ungeheure Beute bereichert haben, nach ih⸗ ren fruͤheren Aufenthaltsorten zuruͤckbringen. Und dennoch sind in den 7 Provinzen, aus denen Andalusien besteht, uͤber 290,000 Mann der National⸗Garde wirklich mobilisirt und bewaffnet; die Division Alaix ist 6060 Mann stark; außerdem befinden sich in jenen Provinzen wenigstens noch 6000 Mann Linien⸗Trup⸗ pen und eben so viel koͤnnte Rodil von seiner Armee detaschi⸗ ren. Ein unbegreiflicher Unstern scheint seit Beginn des Buͤr⸗ gerkrieges uͤber alle militairischen Operationen zu walten.“
Man schreibt aus Bayonne vom 13ten d. M.: „Aus Eli⸗ sondo wird berichtet, daß es den Karlisten gelungen ist, die Linie von Pampelona nach Valcarlos zu durchbrechen. Das fuͤnfte
dis⸗ das
veliebigen
Etchevarria, hat diese Bewegung mit Erfolg ausgefuͤhrt und sich dabei des Dorfes Zuriani bemaͤchtigt. Die Ehristenos ha⸗ ben vergebens versucht, diese Stellung wieder zu nehmen. Der Englische Oberst Wilde ist durch einen in aller Eile abgesand⸗ ten Christinischen Offizier von diesem Umstand in Kenntniß sesetzt worden, und muß nun, statt sich uͤber Valcarlos nach Pam⸗ pelona zu begeben, den Weg nach Jaca uͤber Oleron einschlagen, um sich zu Espartero zu begeben.“ An der heutigen Boͤrse sind die Spanischen Papiere, in Folge der Bekanntmachung wegen Nichtbezahlung der am 1. Nov. falligen Zinsen, um 5 pCt. gefallen. (Da unsere Privat⸗Korre⸗ spondenz heute nicht eingetroffen ist, so koͤnnen wir uͤber die ei⸗ gentliche Stimmung der Boͤrse den gewoͤhnlichen Bericht nicht erstatten.) — Galignanis Messenger aͤußert sich, in Bezug auf jene Bekanntmachung, folgendermaßen: „Die augenscheinlt⸗ chen Manoͤvers, die man sich, in Bezug auf die Spanische Di⸗ vidende erlaubt hat, erregen den lebhaftesten Unwillen bei dem⸗ jenigen Theil des Publikums, der von einigen Personen, die mit den schwebenden Unterhandlungen vertraut waren, vollkommen zum Besten gehabt worden ist. Die offizielle Anzeige, daß die Spanische Regierung die Zinsen nicht bezahlen wolle, ward in Lon⸗ don am Sonnabend und hier erst gestern nach der Boͤrse pu⸗ blizirt, obgleich einige wenige Auserwaͤhlte schon im Besitz der Nachricht seyn mußten und mehrere Stunden lang jeden Gebrauch zum Nachtheil des Publikums da⸗ von machen konnten. Man erinnert sich, daß in der letzten Zeit von gewoͤhnlich gutunterrichteten Personen mit Bestimmtheit angekuͤndigt wurde, daß die Zeinsen bezahlt werden wuͤrden und daß einige Agenten nach London gesandt worden waͤren, um die noͤthigen Vorkehrungen zu treffen. Auf dergleichen guͤnstige Geruͤchte folgte regelmoͤßig am andern Tage ein ganz entgegen⸗ gesetztes. Diese abwechselnd von London und Paris ausgegan⸗ genen Machinationen waren viel zu systematisch, als daß man sie nicht einem vorher uͤberlegten und wohlberechneten Plane zu⸗ schreiben sellte, den die betreffenden Personen, auf Kosten der Fonds⸗Inhaber, ins Werk gesetzt haben.“ b 1
Groß London, 18.
†
naneen und Irland.
Okt. Sir R. Peel ist, wie hiesige Blaͤtter melden, schon am vorigen Freitage wieder hier eingetroffen und bereits nebst Familie nach seinem Landsitz abgereist. (Hiernach duͤrfte wohl die gestern unter Paris nach Franzoͤsischen Blaͤttern gegebene Nachricht auf einem Irrthum der letzteren beruhen, Sir R. Peel muͤßte denn die Absicht haben, noch einmal nach Paris zu reisen und dann laͤngere Zeit dort zu bleiben.) Auch Sir Henry Parnell ist von Paris hierher zuruͤckgekehrt.
Der Courier unterwirft in seinem gestrigen Blatte die finanzielle Politik des Kanzlers der Schatzkammer einer ziemlich scharfen Ruͤge. „Wir wollen gern glauben“, sagt dasselbe, „daß Herr Rice gute Gruͤnde hatte, waͤhrend der vorigen Ses⸗ sion einer Fundirung von Schatzkammer⸗Scheinen auszuweichen; aber jetzt sind die Umstaͤnde ganz anders, und wenn der sehr ehrenwerthe Herr hartnaͤckig bei seiner Opposition gegen die ein⸗ muͤthige Ansicht aller Individuen und aller Parteien, die in sol⸗ chen Dingen ein Urtheil haben, verbleibt und sich weigert, den Zins der Schatzkammer⸗Scheine zu erhoͤhen, so daß sie mit an⸗ deren gangbaren Obligationen auf gleiche Linie kommen, wird er große Verantwortlichkeit auf sich laden und nicht nur die Interessen der Regierung, sondern die Wohifahrt des ganzen Landes sehr ernstlich gefaͤhrden. Ueberdies ist es wohl unaus⸗ bleiblich, daß der sehr ehrenwerthe Herr sich in nicht gar ferner Zeit genoͤthigt sehen wird, zu thun, was er schon vor laͤnger als sechs Wochen aus freien Stuͤcken haͤtte thun sollen, nämlich den Zins der Schatzkammer⸗Scheine auf 3 ½ oder 4 pEt. zu erhoͤ⸗ hen. Die Handels⸗Angelegenheiten des Reichs sind gelähmt, ein Gefuͤhl des Mißtrauens hat im hohen Grade um sich gegriffen, und selbst die talentvollsten und erfahrensten Individuen koͤnnen nicht recht einsehen, wie die Sache sich entwickeln soll.“
Sowohl Tories als Läiberale haben sich auch diesesmal wieder bemuͤht, die politische Ruhezeit waͤhrend der Parlaments⸗ Vakanz durch zahlreiche Bankets zu beleben, bei welchen die Fuͤhrer ebensowohl wie die weniger bedeutenden Mitglieder der Parteien Gelegenheit erhielten, sich in den oft wiederholten Entwickelungen ihrer politischen Grundsaͤtze zu ergehen. Erst waͤhrend der letzten Tage jedoch sind auch einige Mitglieder des Minssteriums in derartigen Versammlungen ihrer Partei erschie⸗ nen, naͤmlich der General⸗Prokurator, Sir John Campbell, bei einem ihm zu Ehren in Cupar (Schottland) veranstalteten Di⸗ ner, und Herr Spring Rice, der Kanzler der Schatzkammer in Limerik (Irland), ebenfalls bei einem Diner, durch welches seine Anwesenheit gefeiert wurde. Der Erstere beschaͤftigte sich in seiner Tischrede weniger mit Angelegenheiten der allge⸗ meinen Politik, mit seiner eigenen politischen Lauf⸗ bahn; Herr Spring Rice dagegen legte zwar ebenfalls sein politisches Leben seinem Vortrage zum Grunde, doch be⸗ sprach er auch sowohl die Bemuͤhungen der liberalen Partei im Allgemeinen, als die von dem Ministerium bisher und nament⸗ lich waͤhrend der letzten Session des Parlaments gethanen und
ie serner zu thuenden Schritte. Er ertlaͤrte, daß die Reform⸗ Partei nur dadurch bisher siegreich gewesen sey, daß sie eine zwiesache Maxime stets befolgt habe; diese Maxime sey, einer⸗ seits kein einziges politisches Prinzip zu opfern, den Gegnern keine aͤngstliche und schwankende Konzessionen zu machen und andererseits alle Forderungen innerhalb der verfassungsmaͤßigen Graͤnze zu halten. Wenn die liberale Partei nichts als eine schwankende temporisirende Politik befolgt haͤtte, so wuͤrde sie ihren Triumph eben so wenig verdient haben, als wenn sie nur wilden, traͤumerischen und unvernuͤnftigen Plänen nachgehangen haͤtte. Dadurch, daß die Partei der Whigs, sowohl im Amte als außer⸗ halb desselben, ihrem richtigen Systeme unveraͤnderlich treu geblieben sey, habe sie nicht nur den Tories ersolgreichen Wäiderstand ge⸗ leistet, sondern auch den Triumph der Reform und ihrer Kon⸗ sequenzen errungen, einen Triumph, der ihnen nimmermehr
„, [ —
Navarresische Bataillon, unter den Befehlen des Don Luis⸗
entrissen werden koͤnne. Was die letzte Parlaments⸗Session be⸗