1836 / 300 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zustand unserer Verhaͤltnisse zu der Pforte hat ihn bisher ver⸗ hindert, mit ihr uͤber seinen Eintritt in ihren Dienst zu unter⸗ 8 handeln. Auch der Artillerie⸗Capitain Steevens, ein äaußerst ralentvoller Offizier, ist gegenwaͤrtig hier; er hatte den Auftrag, den Bosporus zu besichtigen und seine Meinung daruͤber abzu⸗

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schlägt, und die Freude an diesem Spiele, so wie die Bewegung in vor Tanneur zuerst genannt zu werden. Auf dem einen ist 1 m l n l freier Luft geben seinem ohnehin schönen Gesicht einen wahrhaft an⸗ g e

Sefenh Ausdruck. Die ganze Lust und Seligkeit dieses glücklichen Alters leuchtet aus seinen Augen; man gebe dem Kinde Fittige und ein ätherisches Gewand, so hat man einen Engel vor sich, wie sich ihn die Phantasie kaum schöner vorstellen kann. Woher kommt es, daß ecin

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Meer selbst der Hauptgegenstand der Darstellung; ein furchth Sturm peitscht die Wogen und treibt sie au das felsige Gestt an dem sie in hochaufspritzendem Schaume zerschellen. Die Tnr

mer eines gescheiterten Schiffes und der an einem 2

geben, ob er Konstantinopel fuͤr stark genug halte, um sich ge⸗ gen einen Angriff zu vertheidigen. Die Englische Flotte hat Smyrna am 19. d. verlassen. Durch den vorgestern hierher gemeldeten Sieg Reschid Mehmed Pascha's uͤber die Kurden kann die Unterwerfung Kurdistans als beendigt angesehen werden.“

Berlin, 26. Okt. Die Vortraͤge an der Koͤniglichen demie des Landbaus zu Moͤglin beginnen den 1. November d. J. und dauern, obgleich in Winter, und Sommer⸗Kursus getheilt, bis zum 1. September k. J. ununterbrochen fort. Wie die Landwirthschaft in ihrem ganzen Umfange und deren Huͤlfs⸗ Wissenschaften: Physik, Chemie, Botanik, Thierheilkunde und Forst⸗Wirthschaft, durch den Landes⸗Oekonomie⸗Rath Thaer, den Professor Koͤrte, den Kreis⸗Thierarzt Kuers und den Dr. Fin⸗ telmann gelehrt wird, daruͤber spricht ein in diesem Jahre bei Duncker und Humblot erschienenes Programm, welches zugleich speziell Auskunft uͤber das giebt, was dem, welcher seine land⸗ wirthschaftliche Bildung dort fortsetzen will, zu wissen noͤthig seyn moͤchte.

Am l9ten d. M. Nachmittags gegen 3 Uhr brach in dem Kloster zu Ober⸗Wesel, im Regierungs⸗Bezirk Koblenz, Feuer aus, welches binnen drei Stunden das ganze Gebaͤude in Asche legte. 1

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Wiiseeschaft, Kunst und Literatur.

Die Kunst⸗Ausstellung in St. Petersburg. [Aus der St. Petersburgischen Zeitung.)

Der Herbst ist fast allenthalben die Zeit der Kunst⸗Ausstellun⸗

gen; ohgleich in dieser Jahreszeit die Tage schon abnehmen und ihr eicht nicht mehr so hell und reich ist, so muß sich doch die Kunst nach den Gewohnheiten großer Städte richten und warten, bis ihre wohlhabenden und vornehmen Gonner vom Lande oder von Reisen in die Stadt zum gewöhnlichen Winter⸗Aufenthalte zurückgekehrt sind. Auch bier ward daher die diesjährige Ausstellung von Kunstwerken in den Säͤlen der Kaiserlichen Akademie der Künste erst am 28. Sep⸗ tember (10. Oktober) eröffnet. Glücklicherweise trat mit der Eröff⸗ nung ein sehr heiteres Wetter ein, das auch bis zum 2. (14.) Okto⸗ ber ununterbrochen anhielt. Das Licht, welches zugleich die Mutter der Farben und das Element ist, in dem sie allein leben und Be⸗ deutung haben, drang daher in den vier ersten Tagen in genügen⸗ dem Maße durch die hohen Fenster der Akademie in die Säle, in welchen die Gemälde und Skulpturwerke aufgestellt sind. Wer die Ausstellung vor und nach dem 2. Oktober besucht hat, konnte den Unterschied erkennen, den ein helles und trübes Licht bei der Be⸗ trachtung von Gemälden hervorbringt. Acht und zwanzig Säle sind dieses Jahr mit den Werken angefüllt, welche hauptsächlich Russi⸗ sche oder wenigstens in Rußland lebende Künstler zu der Ausstellung geliefert haben. Am Tage der Eröffnung zählte man 525 Nummern; seitdem ist diese Zahl durch das Hinzukommen verspäteter Arbeiten bis auf etwa 550 gewachsen. Es kann nicht ünsere Absicht seypn, alle diese Stücke einzeln aufzuführen und zu beurtheilen; unter ei⸗ ner so großen Masse von Bildern können nicht alle vortrefflich und bedentend seyvn, und wir haben manche bemerkt, die selbst als Schüler⸗Arbeiten den Platz, den sie einnehmen, nicht ver⸗ dienten; wir deschränken uns auf einen mehr historischen als kritischen Bericht, indem wir namentlich die Arbeiten hervorheben und näher beleuchten, welche die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben und eine Zierde jeder Kunst⸗Ausstellung seyn würden. Fast bei allen Ausstellungen, die in den letzten Jahren in verschiede⸗ nen Hauptstädten Curopa's stattfanden, klagte man über die unver⸗ hältnißmäßig große Menge von Portraits. Auch auf der hiesigen Kunst⸗ Ausstellung haben die Portraits an Zahl das Uebergewicht, und es läßt sich nicht leugnen, daß dadurch eine gewisse Monotonie hervorge⸗ bracht wird. Schon das Unmalerische und Einsörmige der modernen Män⸗ nertrachten ermüdet, und nur das Einzige gewährt Interesse, daß wir hier, in der Haupistadt des Reiches, die Portraits von vielen als Staatsutänner, Krieger, Künstler oder Schriftsteller berühmten Personen erblicken. Außer den Portraits IJJ. MM. des Kaisers und der Kaiserin, von dem Berliner Maler Krüger, weiche durch Kopien und Lithographieen bereits vor der Ausstellung allge⸗ mein bekannt wareu, zeichnet sich das von Reff gemalte Portrait Ihrer K. Hoheit der Großfürstin Helena Pawlowna aus. Die Wahl der Stellung ist eben so geschickt, als die Ausführung fein und geschmackvoll. Auch bewies das lange Verweilen der Zuschauer⸗Grup⸗ pen vor diesem aumuthigen Bilde, daß man es mehr als einer vor⸗ übergehenden Betrachtung würdig fand, und daß der wackere Künst⸗ ler im Portrait dieselbe Freiheit des Pinsels zu entwickeln verstanden habe, die wir früher an historischen Compositionen von ihm zu be⸗ wundern Gelegenheit hatten.

Das von Kyprenfkij gemalte Portrait Thorwaldsen's zog nicht weniger die allgemeine Aufmerksamfeit auf sich. Das sprechende Gesicht des herrlichen Greises drückt jeden Zug seines Charakters aus; unter seinen weißen Haaren wohnt noch eine kräftige, jugend⸗ liche Phantasie, wie in seinem Vaterlande Island unter Schnee und Eis ein ewiges Feuer brennt; die Biederkeit und Einfachheit seines Sinnes ist in jedem Zuge zu bemerken, und wer erkennt nicht sofort an dem Kostüme, womit ihn der Künstler ausgestattet hat, an diesem abgetragenen Mantel und nachlässig umgebundenen Halstuche den schlich⸗ ten Mann, wie ihn uns die Berichte aller derer, die ihn zu Rom in seiner Werkstätte besucht baben, schildern? Wir können uns nicht enthalten, von diesem Manne, der durch Kyppreufkij's gelungenes Portrait gleichsam unter uns versetzt ist, aus Thiele’s „Leben und und Werke des Dänischen Bildhauers Bertel Thorwaldsen“ einige Charakterzüge mitzutheilen. Thorwaldsen führt zu Rom das ein⸗ fachste Leben; wer an seine Thür aupocht, wird überrascht, daß der Hausherr selbst dem Klopfenden öffnet; aufs freundlichste und bereit⸗ willigste zeigt der Künstler die seltenen Gegenstände und Sammlungen von Kunstsachen, die er besitzt, ohne weder das unerträgliche Selbst⸗ gefallen, noch die viel unerträglichere falsche Demuth zu äußern, wo⸗ rin sich sonst die Charaktere auch der tüchtigsten Künstler zu theilen pflegen. Mit jugendlicher Theilnahme besucht er die Feste der jün⸗ geren Künstler und mit väterlicher Milde giebt er ihnen bei ihren Arbeiten Rath und Belchrung, ohne sich Zeit und Geduld gereuen zu lassen. Und leuchten uns nicht in der That aus Kyprenskij's Portratt alle diese Züge entgegen? Aber auch das große Bewußtsevn von seinem Künstler⸗Berufe ist nicht minder in dieser Physiognomie ausgeprägt. Man erzählt von ihm, daß er einem seiner Freunde, der ihm vorwarf, er sey zwar eingroßer Meister, aber mit dem Marmor wisse er doch nicht umzugehen, das wahrhaft große Wort zugerufen habe: „Bindet mir Arme und Hände, so will ich mit meinen Zähnen die Statue aus dem Steine nagen!“ Auch die beiden anderen Bilder Ky⸗ prenskij's, die uns die diesjährige Kunst⸗Ausstellung zeigt, sind ge⸗ wiß Meisterwerke, und namentlich fällt die Tiburtinische Sibylla durch das eigenthümliche Licht, das sich von einer über ihr hängen⸗ den Lampe und von dem Widerschein eines rothen Vorhangs auf sie ausgießt, stark in die Augen, allein für den Referenten war das Portrait Thorwaldsen's am anziehendsten und er konnte nicht oft ge⸗ nug sich an der Betrachtung des genialen Kopfes weiden.

Das Portrait eines Knaben, von Orlow, verdient noch unter den Portraits besonders hervorgehoben zu werden. Der Knabe ist in einer leichten Sommerkleid dargestellt, wie er eben einen Reif .“ 85 8 1““ E“ ““ 11n 8

Aka⸗

solches Kind im Bilde eine ganz andere Rührung und ganz andere Empfin⸗ dungen in uns erweckt, als wenn uns das lebende Original begegnen würde? Der Grund davon ist ohne Zweifel der, daß sich uns im Bilde der animalische Theil des Menschen, der Leib, eben nur als Träger des Geistigen darstellt; hier erscheint alles, was den Menschen liebens⸗ würdig macht, koncentrirt, frei von den Launen und Unarten, die auch dem Besten aukleben. So ist dieses Portrait gewissermaßen ein Bild kindlicher Unschuld und Unbefangenheit, und man kann diese schöne Knospe eines Menschen, die noch kein Sturm des Lebens un⸗ sanft berührt hat, nicht ohne die innigste Theilnahme betrachten. Man vergleiche dagegen das ein paar Schritte von diesem Bilde in demselben Saale hängende Portrait einer alten Russischen Frau, von Schulz gemalt, so hat man dem aufblühenden Leben gegenüber den Anblick des verwelkten Lebens und der Furchen, welche Jahre und Leiden in das menschliche Antlitz zu graben pflegen.

Wir könnten noch viele schöne Portraits nennen; von Plü⸗ chart, Tyronow und anderen Künstlern sind Portraits auf der Ausstellung, die als solche alles Lob verdienen; allein wir haben uns bei diesem Zweige der Kunst schon zu lange anfgehalten. Die Be⸗ trachtung der zahlreichen Portraits bestätigt, was sich von einer so großen und reichen Stadt von selbst erwarten läßt, daß St. Peters⸗ burg an tüchtigen Portraitmalern Ueberfluß hat. Es finden sich auf der Ausstellung Portraits in allen Formaten, und wer sich malen laf sen will, hat hier die beste Gelegenheit, sich den Künstler auszusuchen, dessen Manier ihm am meisten zusagt. Wir aber wollen von den Por⸗ traits zu einem andern Kunstzweige übergehen, zu den Blumen⸗-⸗ und Fruchtstücken. Diese Gattunggehört zu den untergeordneten Kunstpro⸗ dukten. Der Gegenstand derselben ist zu leblos, um dem Künstler Ge⸗ legenheit zu geben, viel Geist und Phantasie zu zeigen, und er kann bei Darstellung solcher Stillleben, wie man sie zu neunen pflegt, auf nichts anderes ausgehen, als treue Nachahmung der Natur mit Ge⸗ schmack in der Zusammenstellung der Blumen und Früchte zu verei⸗ nigen. Auch scheint wirklich die Liebhaberei für solche Stücke abge⸗ nommen zu haben, seitdem die Kunst in der neuesten Zeit wiedereinen be⸗ deutenden Aufschwung genommen hat. Wenigstens finden sich auf der dies⸗ jährigen Kunst⸗Ausstellung auffallend wenige derselben, und außer zwei Blumenstücken, von denen das eine von Alexejew, und das andere von A. Satorigemalt ist, hat nur ein Blumen⸗ und Fruchtstück von Chruz⸗ kij durch seine Mannichfaltigkeit und seine sorgfältige Ausführung die Zuschauer längere Zeit gefesselt und mehr als fläüchtig interessirt. Zwar sind die einzelnen Früchte nicht alle gleich gut gemalt, und Re⸗ sereut zweifelt, ob sich die Sperlinge durch die hier ausgestellten Kirschen, wie durch die des Zeuxis täuschen ließen, und ob man die durchschnittene Gurke mit abgenommener Schaale so treflich finden wird, als die noch in der Schaale befindlichen Gurken, allein im Ganzen ist das Bild naturgetreu und geschmackvoll, und kommt den höchsten Ansprüchen, die man an ein solches Werk machen kann, nahe.

Reicher ist diesesmal das Fach der Landschafts⸗Malerei bedacht und sowohl durch die Zahl der dahin einschlagenden Stücke, als durch die Vortrefflichkeit einiger derselben ausgezeichnet. Die Ra⸗ tur ist zwar dem Anscheine nach auch leblos und die Landschaft hat ursprünglich ebenfalls keine selbstständige Stellung gehabt, sondern nur als Beiwerk für größere historische Gemälde gedient. Allein seitdem sich die Landschaft, so zu sagen, emanzipirt und zum Range eines stelbstständigen Kunstwerkes erhoben hat, ist die Poesie und das Le⸗ ben der Natur immer mehr erkannt worden. Die Luft, der Zug der Wolken, das Wasser in seiner mannichfaltigen Bewegung und vor allem das Licht in seinen verschiedenen Nüancen sind Elemente, durch welche ein Künstler die Natur beleben kann. Hentzutage wird Nie⸗ mand mehr über die ehemals viel besprochene Frage, ob ein Land⸗ schaftsmaler als echter Künstler gelten dürfe, ein Wort verlieren. Wir wollen zuerst die Ausichten von einzelnen Theilen St. Peters⸗ burgs, deren sich mehrere auf der Kunst⸗Ausstellung befinden, dann einige Seestücke und zuletzt einige von den eigentlichen Landschaften erwähnen.

Zuerst finden wir vier Bilder von Rajew, auf denen wir St. Petersburg von der Hoͤhe des Admiralitäts⸗Thurmes überschen. Die prachtvolle Residenz, die in ihrem Inneren an malerischen Perspektiven so reich ist, bietet aus der Ferne als Ganzes keinen malerischen Anblick; als Ganzes kann man sie nur panoramenartig malen, und in dieser Hinsicht ist der Admiralitäts⸗Thurm, auf den nach vorn zu die drei großen Straßen der linken Newa⸗Seite auslaufen, und von dem nach der anderen Seite hin sich der ganze Lauf der Newa übersehen läßt, der beste Standpunkt. Die viererwähnten Bilder enthalten kleine Panoramen der von den vier Seiten des Thurmes zu übersehenden Stadttheile. Wir finden ferner eine Ansicht der Polizei⸗Brücke von Rakowitsch, und eine Ansicht des Katharinen⸗Kanals hinter der Kasanschen Kirche von Fuhrmann. Vor allem verdienen aber zwei Ansichten von Worobjew genannt zu werden, welche die Newa⸗Anfahrt vor der Akademie der Künste von verschiedenem Standpunkte aus und zu verschiedenen Tageszeiten darstellen. Unter den vielen materischen Aussichten, welche sich dem auf den Kais der beiden Newa⸗Ufer Ge⸗ henden bei jedem Schritte darbieten, ist die von dem Künstler zu seiner Dar⸗ stellung gewählte eine der interessantesten. Sie wird es noch mehr dadurch, daß er über das Bild, welches sich vor dem am Akademie⸗Gebäude Stehenden entfaltet, eine helle Mondnacht ausgebreitet hat. Zwar fehlt den hiesigen Mondnächten der warme Ton, der einer füdlichen Landschaft in dieser Beleuchtung einen so großen Reiz giebt; denn in den Sommernächten kann der Mond hier neben der fortdauern⸗ den Tageshelle nicht aufkommen; allein dafür sind die Mondnächte bei uns desto heller, und die große Helle auf dem Bilde Worob⸗ jew's ist nicht übertrieben, sondern der Natur nachgebildet. Die Per⸗ spektive auf diesem Gemälde ist reizend. Man sieht zwischen den bei⸗ den Aegyptischen Riesen⸗Sphynren, welche die Newa⸗Anfahrt slankiren, hindurch auf einen Theil der Isaaks⸗Brücke, auf den Admiralitäts⸗ Thurm, in dessen vergoldeter Kuppel sich das Mondlicht abspiegelt, ind auf das Winter⸗Palais; vielleicht hätte die uns zugekehrte Seite des Palais etwas tiefer im Schatten stehen sollen, da sie nicht un⸗ mittelbar vom Mondlichte selbst beschienen wird, sondern nur von der allgemeinen Helle der Nacht ihre Erleunchtung empfängt; in die⸗ sem Falle würde anch der Schein der Lichter durch die Fenster des Winter⸗Palais eindrucksvoller hervorgetreten seyn. Das zweite Bad stellt dieselbe Aufahrt, von der Newa aus geschen, bei Tage dar und man hat hier die Sphonxe, die uns auf dem ersten Bilde den Rücken zukehren, von vorne vor sich. Die Thätigkeit auf dem belichten Flusse, das Wasser und die Luft sind hier mit derselben Meisterschaft, wie auf dem ersten Bilde behandelt. Zwischen diesen beiden Bildern hängt von demselben Meister eine Ansicht von Jerusalem. Zu den Gegenden von Judca, die einen Wüsten⸗Charakter haben, gehört auch die heilige Stadt, deren unmittelbare Umgebungen steril und uner⸗ freulich sind. Der Englische Reisende Buckingham beschreibt uns in seinen Travels in Palestine through the countries of Bashan and Gilend etc. (London 1821) p. 259 die Lage von Jerusalem mit fol⸗ genden Worten: „Jerusalem liegt auf einem unecbenen Boden, au einer Kette von hohen Hügeln, von welchen nur wenige höher sind, als die, auf denen die Stadt selbst steht, und in der Mitte einer steinigten und un⸗ fruchtbaren Gegend, die allen Anstrengungen des menschlichen Fleißes zu ihrer Kultivirung trotzt.’“ Auf dem Bilde Worobjews' ist diese steinigte Umgebung in den Vordergrund gestellt, während der Boden sich nach und hen den Höhen erhebt, über die im Mittel⸗ und Hintergrunde die Stadt ausgebreitet ist. Die Beleuchtung scheint uns die eines Morgens zu seyn; wenigstens liegt die Stadt in ei⸗ nem zarten Dufte, wie er nur den Morgenstunden eigenthümlich zu seyn pflegt, während man im Hintergrunde den Morgennebel sich ver⸗ 5 sieht. Das Gemälde macht durch die schöne Behandlung der juft einen großen Effekt und verdient den Beifall, den wir ihm bei⸗ nahe von allen davor verweilenden Zuschauergruppen in vollem Maße ertheilen hörten.

Gehen wir zu den Seestücken über, so verdienen zwei Bilder

Ausdruck zu verleihen. Das zweite Bild hat einen freundli Charakter. sich mehrere Offiziere nach Kriegsschiffe rudern. Die gleichmäßige Bewegung der Sce und

unter den kräftigen Ruderschlägen rüstiger Marine⸗Soldaten hinn

tenden Bootes ist wunderschön dargestellt, und je länger man vor Bilde verweilt, desto mehr gewinnt es durch die meisterhaft behan) Perspektive Leben und Wahrheit. Neben diesem Meister hat 1 einer seiner Schüler, Gaiwasowskij, in Darstellung von Sesst ken ein Talent emfaltet, das bei weiterer Entwickelung die schigg Leistungen in diesem Fache der Kunst verspricht. Wäre bei n Luft so gut gemalt, als das Meer und,besonders die auf deyfs, segelnden Schiffe, so wärde schon jetzt der Schüler nicht wen in seinem Lehrer zurückstehen. Auf einem von den drei größeren ge Gaiwasowstij's sieht man ein Dampfboot, und auf dem danehn genden ein Segelschiff in voller Bewegung. Bei der Vergleichunghe fann man sich überzeugen, daß die Dampfböte die Segelschifft nan stens in der Malerei nicht verdrängen werden; denn immer l ein zierlich gebautes mit vollen Segeln fahrendes Schiff ein mabag scheres Objekt, als ein Dampfboot, an dem nur das von den Raig aufgewühlte Wasser einen pittoresken Effekt macht.

Unter den eigentlichen Landschaften sind mchrere von agg zeichneter Schönheit. Die Sicilianischen Landschaften von . gelchen, bei denen man, um die Farbe nicht zu blean sinden, an den Süd⸗Italtänischen Himmel und an die vorg unsrigen verschiedene Färbung der Luft denken muß, sodam, Wasserfälle von Tivoli und eine Neapolitanische Gegend in M. beleuchtung von Schanto, verdienen hervorgehoben zu werdtn.“ allem aber zeichnen sich drei Stücke von Lebedew aus. Der c Künstler, der bei der vor drei Jahren statt gehabten Kunst⸗Ang lung noch Zögling der Akademie war und jetzt als Pensionair duih in Rom lebt, hat von dort drei Wald⸗Ansichten eingesandt, nie das Höchste erreichen, was man einem solchen Gegenstande abgeg nen kann. Es sind Apenninenwälder, in deren Dunkel wir bier ig und es ist eine Italiänische Luft, welche durch die Zweige haz keckem Pinsel gemalten Bäume hindurchscheint. Die feierliche? und Einsamkeit einer Waldlandschaft ist vortrefflich ausgedrückt-—† Ausnahme mehrerer Ansichten aus der Umgegend von Panap von Russischen Landschaften nichts bedeutendes auf der Kunsz stellung, und es muß namentlich auffallen, daß wir diesesmt eine einzige Winterlandschaft gesehen haben. Auch der Wust seine malerische Seite, und es darf uns billig wundern, daß üe wo der Winter so lange und mit so eigenthümlicher Kraft imf von keinem Künstler aufgefaßt und dargestellt worden ist.

SeEbee

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Oktober.

Niederl. wirkl. Schuld 5213 ⁄1 1., 5 % do. 100 ½¼. Kam. 217 8. 5 % Span. 19 ⅛¼. Passive 5 ½. Ausg. Sch. 8 H. Ziul Preuss. Präm.-Sch. 110. Poln. —. Oesterr. Met. 98 %⅞.

Antwerpen, 20. Oktober. Passive —. Ausg. Sch. 23 ⅛. Zinsl. 8 ⁄¼. Neue Anl. 19 1 hr) London, 21. Oktober.

Cons. 3 % 883,3. Belg. 102 ½¼. Neue Anl. 20 ⁄. Passirve- Ausg. Sch. —. 2 ½ % Holl. 53 ¼. 5 % —. 5 % Port. % do. 3 % 34. Engl. Russ. —. Bras. —. Columb. Ner- Peru —. Chili —.

Paris, 20. Oktober.

5 % Rente pr. compt. 105. 80. fin cour. 105. 95. % campt. 78. 65. tin cour. 78. 80. 5 % Neap. 97. 35. 50 8a. Hente 19 ½. Passive 5 ½¼½. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. R. 3 % ortug. 32 ½. 8

Wien, 21. Oktober.

5 % Met. 10313,22.ö. à % 99 ¾. 3 % 73 ¾.

1 % —. Bank-Actien 1342 ½. Neue Anl. 508 %¾.

2 ½2 00 t;

Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 27. Okt. Im Schauspielhause: Joham Paris, Singspiel in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Boeet (Herr Marrder, vom National⸗Theater zu Frankfurt a.] den Groß⸗Seneschall, als Gastrolle.)

Im Opernhause, auf Allerhoͤchsten Befehl: Frei⸗Redun

Bei der heute zu gebenden Frei⸗Redoute, werden vornzlh anstaͤndige Charakter⸗Masken gewuͤnscht.

Bunte Chauve-souris und bunte Domino's sind gesten

Besondere Billets zu den Logen werden nicht ausgege es steht den Masken frei, darin Platz zu nehmen.

Waͤhrend des Aufenthalts in den Logen ist es erlautt, zu demaskiren, waͤhrend der Anwesenheit im Saale erst u Uhr an.

Die im Saale selbst angebotenen Erfrischungen werdm! entgeltlich gereicht.

Da die eingehenden Billets vernichtet und Contre⸗Mr an den Ausgaͤngen nicht gegeben werden, so ist die Einntamg getroffen, daß die Herrschaften von ihrer Bedienung in mmm⸗ teren Fluren erwartet werden koͤnnen.

Der Eingang ist sowohl durch die dem Universitaͤtsbeüne gegenüber, als auch durch die nach dem Opernplatz gehendt Th Der Eingang von der Wasserseite bleiht fuͤr die Koͤniglihen ü Hof⸗CEquipagen.

Die Eroͤffnung des Hauses geschieht um 8 Uhr Anfang der Redoute um 9 Uhr. Ende 4 Uhr. Fernere Meldungen um Billets zur Frei⸗Redoute bir

nicht mehr beruͤcksichtigt werden.

In Potsdam, zum erstenmale: pan Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen. Hieraus: —† gefaͤhrliche Tante, Original⸗Lustspiel in 4 Akten, von Alöint

Freitag, 28. Okt. Im Schauspielhause: Die Schue Lebens, Schauspiel in 5 Abth., nach ei Maͤhrchen, vin

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Raupaͤch.

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Hummer und Compinn

Koͤnigstadtisches Phoegter.. Donnerstag, 27. Okt. Der boͤse Geist Lumpacivagabun oder: Das luͤderliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang Akten. S Freitag, 28. Okt. Fra Diavolo, oder: Das Witthi zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Me (Im zweiten Akt wird Mad. Pohl⸗Beisteiner Variationen Hummel komponirt fuͤr Mad. Malibran, singen.)

Redacteur Ed. Cattel.

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Gedruckt bei A. W. Hayrr

Auf einem in den Vordergrund gestellten Bools in einem in der Ferne vor Auker liegen

tie den Kammern nicht vorlegen zu koͤnnen glaubte.

hängende Matrose, die von den Wogen umhergeschleudert 8 G 4 den, dienen nur dazu, die Gewalt des zornigen Elementes; 6“ . 888 2 stärker hervorzuheben und der Scene einen wahrhaft pathetisc 1““

eitun

Amtliche Naächrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Arnsberg ist die durch die Versetzung des Pfarrers kpel nach Obermarsberg erledigte Pfarrei zu Irmgarteichen Freise Siegen dem Pfarrer Schluͤter zu Schmallenberg u Erfurt ist die Diakonatstelle zu Kindelbruͤck im Kreise eißensee dem Kandidaten des Predigtamtes Ulrich aus Apolda tetragen worden.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur öten Landwehr⸗Brigade, von Hedemann, von Branden⸗

igeer Koͤnigl. Wuͤrttembergische Kammerherr, Legations⸗ Rath Geschäftstraͤger am hiesigen Hofe, Freiherr von Linden, Eerein. Se. Fuͤrstbischoͤfliche Gnaden der Fuͤrstbischof Breslau, Graf von Sedlnitzky, nach Breslau. Se. Excellenz der Koͤnigl. Wuͤrttembergische General⸗Lieu⸗ unt, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister hiesigen Hofe, Graf von Bismark, nach Stuttgart. Der General⸗Major und Commandeur der 3ten Infante⸗ Brigade, von Pfuel, nach Frankfurt a. d. O.

Aunun vlan ed.

Rußland.

Moskau, 6. Okte Im Monat November v. J. sten zwei angesehene Kaufleute aus Tiflis, Namens Gabriel chadinow und Gallus Wartanoff, hier durch nach Deutschland,

sowohl die Deutschen Messen, als auch die Deutschen Ma⸗ fakturen kennen zu lernen. Ihr Weg fuͤhrte sie zunäaͤchst nach serlin, wo sie sich mit ihrem durch seine vielfachen Handels⸗ erbindungen selbst in Persien persoͤnlich bekannten Dollmet⸗ er, Herrn Gordon, vereinigten. Alle drei beruͤhrten darauf amburg und dann Frankfurt a. d. O., wo ihre Erscheinung fsehen erregte; da man auf den dortigen Messen noch nie⸗ 1s Einkaͤufer aus Georgien gesehen hatte. Von Frankfurt gaben sie sich wieder nach Hamburg zuruͤck. Auf Anrathen es, der Deutschen Sprache voͤllig kundigen Dollmetschers, be⸗ nchteten die beiden Tifliser daselbst das Daͤnische Schiff „Juno“, gpitain Iversen, welches die Reise nach Trapezunt in der tzen Zeit vom 11. April bis 16. Juni gluͤcklich zuruͤcklegte. s war dies der erste Versuch dieser Art. Er siel uͤber alle Er⸗ rtung zur Zufriedenheit der Unternehmer aus, indem sie die traͤchtlichen Spesen einer langwierigen Landfracht ersparten, d die in Hamburg eingekauften Manufakturen in Tauris un— theilten Beifall fanden. Diese Umstaͤnde, verbunden mit dem inz unerwarteten Gewinn, den sie aus dieser küugen Specula⸗ on gezogen haben, wird sie und ihre Landsleute zu aͤhnlichen ternehmungen veranlassen. Wir koͤnnen mit Bestimmtheit rsichern, daß noch vor Ablauf dieses Jahres bedeutende Ein⸗ ufer aus Tiflis Deutschland bereisen werden. 1“ 1

Polen.

Warschau, Okt. Der General⸗Lieutenant Golowin, heneral⸗Direktor der Regierungs⸗Kommission des Innern und rgeistlichen Angelegenheiten, ist am Freitage nach der Woje⸗ odschaft Podlachten abgereist und wird in der naͤchsten Woche erher zuruͤcktehren.

Die Regierungs-Kommission des Innern hat bekannt ge⸗ acht, daß ein Jeder, der im Bezirk der freien Stadt Krakau nen Deserteur von der Kaiserlich Russischen Armee entdeckt id zur Festnehmung desselben behuͤlflich ist, eine Belohnung on 100 Polnischen Gulden dafuͤr erhalten soll.

Die hiesigen Zeitungen enthalten das Reglement fuͤr die in olge des neuen Adels⸗Gesetzes fuͤr das Koͤnigreich Polen in arschau niedergesetzte Heroldie⸗Kanzlei.

Auf den letzten hiesigen Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez soggen 8 Fl., Weizen 12 15 ½ Fl., Gerste 8— 9 Fl. nd Hafer 5 5 ½ Fl.

0) „¼½

24.

Frankreich. 8

„Paris, 21. Okt. Der Koͤnig der Belgier wohnte gestern, Begleitung der Herzoͤge von Orleans und von Nemours, der orstellung im großen Opernhause bei. Man ist allgemein der Meinung, daß die Ernennung einer ommission zur Aufsuchung der geeignetsten Mittel, um dem achdruck Franzoͤsischer Werke im Auslande zu steuern, zu kei⸗ em Resultate fuͤhren werde. Aehnliche Kommissionen sind chon in den Jahren 1826 und 1830 ernannt worden, und ihre Erbeiten wurden jedesmal fuͤr so unvollstaͤndig erachtet, daß man

X Im Journal de Paris liest man: „Das ministerielle bendblatt meldet, daß der Minister des Innern in diesem Au⸗ genblick einen Gesetz⸗Entwurf uͤber das Uiterarische Eigenthum vorbereite. Es waͤre vielleicht billig und gerecht gewesen, hin⸗ uzufuͤgen, daß Herr von Montalivet sich ebenfalls mit einem bs nicurß uͤber diesen wichtigen Gegenstand beschaͤftigt hat. Besetz⸗Entwurf war in den Buͤreaus vorbereitet und in em ugenblick, wo sich das Ministerium zurückzog, schon sehr jeit vorgeruͤückt. Man wuͤrde auf diese Weise den beiden Mi— L“ Zeit haben Gerechtigkeit widerfahren lassen, 2s g, ) em Verdachte auszusetzen, die ehrenwerthe Thaͤtigkeit es Einen auf Kosten des Andern loben zu wollen.“

behalte

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Feuers pesche

„Man seit Al 8ten in tober:

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g Schreiben aus Toulon vom l5ten d. meldet die in tadt erfolgte Ankunet des General⸗L. ts, Herzogs

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von Mortemart, mit einer Bestimmung, die allgemeines Erstau⸗ nen erregt. schall Clauzel seine Entlassung einreichen sollte, der Herzog von Mortemart an seiner Stelle das Gouvernement der Kolonie uͤber⸗ nehmen, daß der General Rapatel das Kommando der Truppen

Leitung des Grafen Drouet d'Erlon, vor sich gehen wuͤrde. Der Herzog von Mortemart wollte sich am 16ten auf dem Dampf⸗ schiffe „Phare“ von Toulon nach Algier einschiffen.

dasselbe eine Zeitlang allgemein fuͤr den Widerschein einer großen

Der Schluß der gestern abgebrochenen telegraphischen De⸗

nachdem er sich des Forts, wohin sich die Behoͤrden und Natio⸗ nal⸗Garden gefluͤchtet, bemächtigt hatte.

stehende telegraphische Depesche aus Perpignan vom 18. Ok⸗

calante eine vollkommene Niederlage beigebracht; Escalante selbst hat sich nur mit acht der Seinigen durch die Flucht ge⸗

Sohn, die des Karlismus beschuldigt und von der Mtlitair⸗ Kommission freigesprochen waren, ermordet. zwischen Madrid und Andalusien sind durch die Karlisten unter⸗ brochen. 5 Beceyte bemaͤchtigt, nachdem sie den Obersten Forcavell geschla⸗ gen und ihm einen Verlust von 80 Mann beigebracht hatte.

befand sich am 13ten in Vanasa; am lAten kam er nach Bar⸗ celona, um sich Verstaͤrkungen zu holen.“

Man schreibt aus Perpignan vom 16ten d.: „Der Ge⸗ neral Maroto hat erzaͤhlt, daß er niemals mehr als 2000. Mann

Munition gefehlt habe; daß der größere Theil der Gewehre

Mannszucht haͤtten unterwerfen, sondern vollkommen unabhaͤn⸗ gig seyn wollen. Maroto fuͤgt hinzu, daß er sein Unternehmen nur haͤtte ausfuͤhren koͤnnen, wenn er vier Navarresische Bataillone gehabt haͤtte, um alle widerspenstigen Offiziere erschießen zu lassen.

Ortaffa bei den ersten Schuͤssen auseinander gelaufen sind und daß dieser Chef durch die Kavallerie getoͤdtet worden General Maroto wollte sich eben mit dem Baron Ortaffa ver⸗

gung wollte er sich bei San Llorens mit Ros d'Erolles, der, sei⸗ ner Meinung nach, der beste Karlisten-Chef ist, vereinigen und

chen suchen. das Gebirge zu verlassen und in die Ebene hinabzusteigen; dort wurde er von 6000 Mann Christinos verfolgt, und da er sah, daß er nicht entrinnen konnte, so fluͤchtete er sich auf Franzoͤsi⸗

An der heutigen Boͤrse waren sehr widersprechende Geruͤchte

der Minister, Graf Molé, habe gegen den versteckten Bankerott der Spanischen Regierung protestirt und verlangt, daß Spanien wenigstens die Häͤlfte der Zinsen in baarem Gelde, und dann allenfalls die andere Haͤlfte in Anweisungen auf Cuba bezahle. Sehr viele

im Laufe des heutigen Vormittags drei Couriere aus Madrid mit Nachrichten vom 15ten d. eingetroffen waͤren. selben, sagte man, waͤre von dem Herrn von Latour⸗Maubourg abgesandt, und zwar gleich nach seiner ersten Unterredung mit der Koͤnigin thlos soll. Man fuͤgte hinzu, daß Gomez, dessen Streitkraͤfte sich auf 10,000 Mann beliefen, am 10ten d. M. in Sevilla eingeruͤckt

London, 21. Okt. r r sammlung von Kaufleuten und Banquiers im Mansion-House unter dem Vorsitze des Lord-Mayor gehalten, in welcher der Plan besprochen wurde, dem Herzoge von Wellington eine Sta⸗

City von London durch seine Befoͤrderung des Baues der Lon⸗ don⸗Bruͤcke geleistet hat. 1 der Vorsitzer an, daß die Subscriptionen fuͤr Errichtung der Statue sich bereits auf 1000 Pfund beliefen.

scheint eine reine Erfindung zu seyn.

8. Dez. prorogirt worden. Beamte bei der gestern stattgehabten ferneren Prorogirung zu

groͤßten Verwirrung, weil bedeutende Veraͤnderungen darin vor⸗ genommen sind und man sich anfangs gar nicht zu orientiren wußte. de. 1 sind niedriger gemacht, und erstere ist weiter vorgeruͤckt worden.

den Berichterstattern sollen Sitze fuͤr Personen, sowohl Damen als Herren, angebracht werden, die vermittelst Karten vom Spre⸗ der

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Man sagte naͤmlich in Toulon, daß, falls der Mar⸗ n, und daß die Expedition nach Konstantine, unter der

n Valenciennes hat am 18ten d. M. das Erscheinen des chtes zu großer Besorgniß Anlaß gegeben, indem man

brunst hielt.

aus Bayonne vom 18ten d. M. lautet folgendermaßen: schreibt auch, daß Gomez Cordova erst verlassen habe,

Ueber seinen Marsch cala erfaͤhrt man nichts Neueres. Rodil befand sich am Consuegra.“ Heute erhielt die Regierung die nach⸗ „Gomez hat am 8ten d. M. zwoͤlf Stunden von Ma⸗ em aus 1200 Mann bestehenden Corps des Generals Es⸗ In Malaga hat das Volk einen alten Arzt und seinen

Die Verbindungen

Die Armee des Centrums hat sich am 7ten der Stadt

a, der mehrere Karlisten⸗Haufen in den Gebirgen verfolgt,

seinen Befehlen gehabt, und daß es diesen an Waffen und

t gewesen sey, und daß die Offiziere sich keiner Art von

seiner Erzaͤhlung scheint es, daß die Truppen des Barons Der

n, als er dessen Niederlage erfüuhr. Nach ihrer Vereini⸗

ort aus das Koͤnigreich Valenzia und Aragonien zu errei⸗ Der Mangel an Lebensmitteln zwang ihn aber,

Gebiet.“

den Inhabern Spanischer Fonds im Umlauf. Man sagte,

halten dieses Geruͤcht, und vielleicht nicht mit Unrecht, in neues Boͤrsen⸗Manoͤver. Andererseits erzaͤhlte man, daß

Einer der⸗ Marie Christine, die vollkommen muthlos seyn

Cabrera seinerseits habe sich der Stadt Granada bemaͤch— Ein großer Theil der von Quiroga mobilisirten Milizen avongelaufen. ““

Großbritanien und Irland. Gestern wurde eine zahlreiche Ver—

u errichten, zum Andenken an die Dienste, welche er der

Am Schlusse der Versammlung zeigte

Das Geruͤcht, daß Lord Palmerston am Nervenfieber leide, Der neue Ottomanische Gesandte am hiesigen Hofe, Re⸗ Bey, ist am Montage mit Gefolge hier angekommen.

Das Parlament ist gestern in feierlicher Sitzung bis zum Das Unterhaus, in welchem sich die Secretaire und andere

mmeln hatten, befand sich bei dieser Gelegenheit in der

Die Gallerieen der Fremden und der Berichterstatter

Lehne des Sprecher⸗Stuhls ist um die Haͤlfte kuͤrzer, und die Decke des Zimmers ist tiefer gemacht worden. Hinter

die von Frankreich nach England oder umgekehrt reisten,

Globe, so wuͤrde wahrscheinlich der Vortheil, den die Bericht⸗ erstatter durch Erniedrigung der Decke erlangt haͤtten, ihnen wenig nuͤtzen, da die Damen, die doch aus bloßer Neugier den Sitzungen beiwohnten, nicht dieselben Motive haͤtten, schwei⸗ gend den Verhandlungen zuzuhoͤren. Nach den letzten Berichten befand sich Oberst Chesney an der Spitze der Euphrat⸗Expedition am 19. Juni zu Bussora und wollte bis zum 9. Juli dort bleiben, um die fuͤr Ostindien bestimmte Post in Empfang zu nehmen.

Waͤhrend der letzten drei Monate haben 29,085 Persageg. . Bou⸗ logne besucht. Im Jahre 1833 passirten nicht mehr als 15,751 Reisende diesen Hafen, im Jahre 1834 stieg ihre Zahl auf 19,061, und im Jahre 1835 auf 25,910. Die ungeheure Zu⸗ nahme der Personen, welche Boulogne besuchen, wird haupt⸗ saͤchlich der wohlfeilen Ueberfahrt don zugeschrieben.

Der Franzoͤsische General⸗Post⸗Direktor Leconte ist in Ca⸗ lais eingetroffen, um Probefahrten zur Verbesserung der Dampf⸗ schifffahrt zwischen Frankreich und England anzustellen. Dem Globe zufolge, hat ein Augenzeuge die Streitkraͤfte

3000 aber ohne Waffen und kaum nothduͤrftig bekleidet seyr und nichts von Disziplin und Handhabung der Waffen wissen sollen. Von 700 Kavalleristen, berichtet derselbe, seyen nur 200 beritten gewesen. Dasselbe Blatt meldet, daß die Junta von Cadix die Errichtung eines aus den besten Scharsschuͤtzen der Provinz bestehenden Corps befohlen habe, und fuͤgt hinzu, dies Corps werde von großem Nutzen seyn, denn die Dienste der Scharfschuͤtzen von Cadix im Unabhaͤngigkeits⸗Kriege seyen noch im frischen Andenken. 88 Auf Lloyd's Kaffeehaus wurde gestern Folgendes angeschla⸗ gen: „Britisches Konsulat in Malaga, 30. September. Da die Behoͤrden dieser Stadt Anstalten treffen, der Karlistischen Faction, die in dieser Provinz erschienen ist, Widerstand zu lei⸗ sten, und da ich bemerke, daß das Pulver aus dem Magazin fortgeschafft und auf die Batterie des Molo nahe bei den Schif— fen gebracht worden ist, so halte ich es fuͤr noͤthig, daß alle jetzt im Hafen besindlichen Englischen Schiffe sich bereit halten, auf die erste Anzeige nach dem Ankerplatz in der Bai abzugehen, fuͤr den Fall, daß die Insurgenten Miene machen sollten, in Malaga einzuruͤcken. W. Mark.“

Briefe aus Buenos⸗Ayres vom 13. August melden die Fortdauer des Buͤrgerkrieges in der Republik Uruguay, welcher durch die Insurrection des General Fructuoso Rivera hervorge⸗ rufen worden war. Die Regierung hatte Rivera aller seiner Aemter und Wuͤrden fuͤr verlustig und seine Anhaͤnger fuͤr vo⸗ gelfrei erklaäͤrt. Die Regierung von Buenos⸗Ayres hatte ihrer⸗ seits verboten, den Insurgenten Waffen, Munition u. s. w. zu⸗ zufuͤhren, und den General Lavalleja veranlaßt, sich mit 80 Mann und Waffen fuͤr hundert neu Anzuwerbende nach Kolo⸗ nia zu begeben, um seinen alten Feind Rivera zu bekaͤmpfen. Der Kampf ist der in den Suͤd⸗Amerikanischen Republiken oft wiederholte Streit zwischen den Unitariern oder Unionisten und den Föderalisten, und die Unterstuͤtzung, welche hauptsaͤchlich auf Veranlassung des Gouverneurs von Buenos⸗Ayres, General Rosas, der Nachbar⸗Republik jetzt zu Theil wird, ist durch die Furcht vor dem Umsichgreifen der von Rivera vertheidigten unitarischen Grundsaͤtze hervorgerufen worden.

Der Praͤsident von Chili hat in seiner am 1. Juni an den Kongreß gerichteten Botschaft angezeigt, daß seinem Ver⸗ langen, den Abschluß eines Freundschafts⸗, Handels⸗ und Schiff⸗ fahrts⸗Traktats mit England zu beschleunigen, neue Schwierig⸗ keiten entgegengetreten seyen und unvermeidliche Zoͤgerungen ver⸗ anlaßt haͤtten. Auch eroͤffnete derselbe dem Kongreß, daß die neue Regierung von Peru dem fruͤher mit diesem Lande abge⸗ schlossenen Traktate die Ratification verweigert habe, und daß daher die, diesem Traktat zufolge, Peru zugestandenen Handels⸗ Vortheile wieder aufgehoben worden seyen.

Man schreibt aus Launceston (Australien) vom 26. Mai: „In der Botschaft, welche der hiesige Gouverneur an den ge— setzgebenden Rath gerichtet hat, entwirft derselbe eine sehr guͤn⸗ stige Schilderung von dem Zustande der Kolonie. Er sagt darin unter Anderem: „Nicht die Zahl der Einwohner oder die Aus— dehnung ihres Gebietes hat meine guͤnstige Meinung von dem Zustande der Kolonie bestimmt, sondern in der jaͤhrlichen Zu⸗ nahme des Handels und Ackerbaues finde ich den Beweis fuͤr ihre zunehmende Wichtigkeit.“ Er theilt sodann folgende An⸗ gaben mit uͤber die Ein- und Ausfuhr: Im Jahre 1834 be⸗ trug die Einfuhr 476,617 Pfd., im Jahre 1835 dage⸗ gen 583,646 Pfd.; also 107,029 Pfd. mehr, als 183 ¼; die Ausfuhr betrug im Jahre 1834 203,522 Pfd., im Jahre 1835 320,679 Pfd., also 117,157 Pfd. mehr, als im Jahre 1834. Im Jahre 1834 liefen 150 Schiffe aus mit einem Tonnen⸗Gehalte von 33,441 Tonnen und im Jahre. 835 169 Schiffe mit einem Gehalte von 43,476 Tonnen. Ein⸗ gelaufen sind im Jahre 1834: 134 Schiffe mit 29,588 Tounen, und im Jahre 1835: 160 Schiffe mit 42,001 Tonnen Gehalt. „Aber nicht in dem Handel allein“, heißt es in jener Botschaft weiter, „tritt die allgemeine Verbesserung so schlagend hHervor, von der nur die Kolonie von Neu⸗Suͤd⸗Wales ein aͤhnliches Beispiel darbietet. Wegen des hohen Preises und der geringen Ausdehnung des zum Ackerbau tauglichen Landes neigt man sich schon auch hier zu den in allen anderen Laͤndern bestehen⸗ den Klassen der Gutsherren und Paͤchter. Die Ursachen hiervon liegen in der Zunahme der Wollpreise, in der reichliche— ren Arbeit, welche die Bank⸗Institute darbieten, und in der vortheilhaften Anlegung der Kapitalien in dem Wallfischfange. Der Werth der Rindvieh⸗- und Schaf⸗Heerden, dieser Haupt⸗ quelle des Wohlstandes der Kolonie, war fruͤher haͤufigen vend großen Fluctuationen unterworfen. Aber der bestaͤndige Mearker welcher der Wolle der Kolonie in den letzten Jahren in Eng⸗ land eroͤffnet worden ist, hat, in Verbindung mit anveren Ur⸗

Wenn dies der Fall waͤre, meint

e

Zutritt erhalten

22 das

sachen, nicht nur den Preis der feinwolligen Schafe um

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8

zwischen jenem Orte und Lon-

des Gomez auf 6000 Mann geschaͤtzt, wovon 3000 bewaffnet,

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