1836 / 324 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

No. 202. Fol. 205 des Hypothekenbuchs verzeichnete, auf

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Kirchspiel

in meinem Hause angesetzt, wozu ich Kaufliebhaber

und das Flur⸗Register, koͤnnen auch vor dem Termin

nach unbekannte Personen:

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Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

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Bekanntmachungen.

Oeffentliches Aufgebot. Land⸗ und Stadtgericht Pillkallen.

Die von dem Muͤller Gottfried Guttman und sei⸗ ner Ehefrau Anna Elisabeth, geb. Prillwitz, unterm 11. Marz 1790 füͤr die Frau Lieutenant v. Rhein, unter Intercession der Johann Gottfried und Anna Sophia Prillwitzschen Eheleute uͤber 1000 Thlr. aus⸗ gestellte und eod. dato vor dem hiesigen Justiz⸗Amt recognoscirte Obligation nebst Eintragungs⸗Vermerk und Hypothekenschein uͤber die cod. dato auf die Windmuͤhle und eine halbe Hufe Land in Wabbeln zur Zeit den Militznerschen Erben gehoͤrig, erfolgte Eintragung, so wie mit Hypothekenscheinen vom 11. Maͤrz 1790 und 26. Juli 1803 uͤber die zur Si⸗ cherung dieser Post auf die Windmuͤhle in Sodargen eingetragene Caution und Protestation ist verloren gegangen.

Es werden daber diejenigen, welche an dieses Doku⸗ ment und die gedachte Post als Eigenthuͤmer, Cessiona⸗ rien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber Anspruch zu haben vermeinen, bierdurch aufgefordert, sich spaͤtestens

den 22. Februar 1837 zu melden, widrigenfalls mit der Amortisation ver⸗ fahren, ihre Anspruͤche praͤcludirt und ihnen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.

Nothwendiger Verkauf.

Das dem Kaufmann Ernst Friedrich Schiffmann zu⸗ gehoͤrige, in der Gubener Vorstadt belegene, Vol. II.

9268 Thlr. 10 sgr. 9 ¼ pf. abgeschaͤtzte Wohnhaus so am 24. Januar 1837, Vormittags 11 Uhr, an gewoͤhnlicher Gerichtsstelle oͤffentlich verkauft wer⸗ den. Hypothekenschein und Toxe sind in unserer Registratur einzuseben.

Frankfurt a. d. O., den 2. Juli 1836. Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht

Weann der hiefige Buͤrger und Schiffer Ernst Christen auf die gerichtliche Regulirung seiner De⸗ bitverhaͤltnisse angetragen und demnach zur genauen Ermittelung seines Schuldenstandes die Erlassung ͤffentlicher Peoclamatz noͤthig geworden; als werden hiemittelst alle und jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderungen an den⸗ selben und sein Vermoͤgen, namentlich auch an sein in der Muͤhlenvorstadt hierselbst sub No. 8b belege⸗ nes Wohnhans nebst Scheune und dem dazu gehbri⸗ zen Grundstuͤcke, der sogenannten Schusterkoppel, zu aben vermeinen, geladen, solche in Terminis den 28sten d. M., den 18. Rovember, den 9. De⸗ zember, Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgericht hierselbst gehoͤrig anzumelden, nachzuweisen und de⸗ ren „S; an⸗ und auszufuͤhren, bei dem Nachtheil, daß sie sonst damit von der vorhandenen Masse durch die am 6. Januar k. J. zu publicirende ““ gänzlich werden ausgeschlossen werden. Auswaͤrtige Kreditoren haben auch sofort gehdrig⸗ instruirte Bevollmaͤchtigte ad Acta zu bestellen, wi⸗ drigenfalls sie zu den dieses Debitwesen interesstren⸗ den und zu veranlassenden Verhandlungen nicht wei⸗ ter werden zugezogen, sondern als consentirend in den Beschlus der Mehrzahl der anwesenden Glaͤubi⸗ ger werden angesehen werden.

Datum Greifswald, den 7. Oktober 1836. Direktor und Assessores des Stadtgerichts.

(L. S.) Pr. Hoefer.

Zum Verkauf des im Grimmer Kreise und Loitzer

belegenen Allodialguts Ru stow habe ich im Auf trage des Herrn Eigners desselben einen Termin auf den 3. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr,

einlade. Das Ackerwerk liegt in 7 Schlaͤgen und nach dem Vermessungs⸗Register betraͤgt die Area des Guts 879 Morgen 21 IRuthen Poͤmmersch. Die

grundleglichen Bedingungen, so wie die Guts⸗Karte Tert und große Wohlfeilheit.

bei dem Unterzeichneten eingesehen werden. Greifswald, den 7. November 1836.

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Bekanntmachung.

Zu dem im Devpositorio des Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgerichts hierselbst befindlichen versilberten Nach⸗ laß des am 16. Mai 1808 zu Posen verstorbenen Foͤrster Anton Skawinkiewicz von Stobnica, von circa 750 Thlr., konkurriren nachstehende ihrem Wohnorte

1) der Maler Sebastian Skawinkiewicz;

2) die Hedwiga Skawinkiewicz, verwittwete Weiß;

3) der Soldat Adalbert Skaminkiewich;

2) die unbekannten Erben des im Jahre 1820 zu Kalisch verstorbenen Tischler Johann Mathias Kanty Skawinkiewicz von Jaraczewo;

Ich fordere die genannten Personen auf, mir

Nachricht von ihrem Aufenthalt zu geben.

Rogasen, den 28. Oktober 1836.

Der Instiz⸗Kommissarius Langenmayr.

E18 e.

Der auf einer Reise befindliche Lehrer des Kbuigl Waisenhauses und Schullehrer⸗Seminars zu Koͤnigs⸗ berg in Pr., Herr E. Koch, wird hiermit dringend ersucht, dem Unterzeichneten uͤber seinen gegenwaͤrti⸗ gen Aufenthalt Kunde zu geben, um die Mittheilung einer fuͤr ihn wichtigen Nachricht entgegenzunehmen

Koͤnigsberg in Pr., am 14. November 1836.

1 Vr e u , . Koͤnigl. Waisenhaus⸗ und SeminarDirektor.

Der vormalige Koͤnigl. Preuß Lieutenant G. W. Albrand wird hierdurch ersucht, seinen jetzigen Auf⸗ enthaltsort unverzuͤ lich seinem Bruder, dem Dr. med. Albrand zu Suͤlz im Mecklenburgischen, anzuzeigen.

Kunst⸗Ausstellung in Hamburg In Auftrag des Kunst⸗Vereins hat unterzeichnete

wischen den Staͤdten Demmin und Loitz

gant, kostet nur 7 sgr! Dieser billige Preis gilt aber nur fuͤr Diejenigen, welche sich auf Einen Band von 12 Heften (der 3te Band ist bis zum 8ten Hefte erschienen) verbindlich machen.

gelschen Buchhandlung, ist zu haben:

Lehrer am Koͤnigl. Schullehrer⸗Seminar zu Potsdam.

hierselbst die 6öte Kunst⸗Ausstellung stattfinden wird, und hierdurch die auswaͤrtigen Kuͤnstler einzuladen, geneigtest mit ihren Werken zu derselben beizutragen

Die Frachtkosten des Her⸗ und Ruͤcktransports von Orkfginal⸗Gemaͤlden und Zeichnungen uͤber⸗ nimmt der Verein, Postsendungen werden jedoch nur frankirt angenommen. .

Der Ertrag der angekauften Kunstwerke wird dem Einsender ohne Abzug ausbezahlt.

Die Einlieferung ist gefaͤlligst bis méedio Maͤrz 1837 an die Adresse der Commeterschen Kunsthandlung hierselbst zu veranstalten.

Hamburg, im Oktober 1836.

A. Abendroth, Dr. M. J. Jenisch, Senator. A. de Chateauneuf. K. Sieveking, Dr. Syn⸗ O. C. Gaedechens. dikus.

N. Hudtwalker. F. Geo. Stammann.

A“ Der Anfang des in Nr. 310 dieses Blattes ange⸗ zeigten Kursus wird nicht im Dezember d., sondern im Janunar des k. J. secyn. Dr. F. v. Sommer, Kochstraße Nr. 5 2.

Literarische Anzeigen.

Bei Duncker & Humblot, Franzoͤsische Straße Nr. 20 ., ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen anderen Buchhandlungen, zu haben:

Vom DTDode. Drei Predigten von Dr. Franz Theremin . Geheftet. 15 sgr.

Diese Predigten wurden im Herbste dieses Jahres, in Beziehung auf die Gedaͤchtnißfeier der Verstor⸗ benen gehalten und beim Herrannahen dieser Feier herausgegeben, in der Hoffnung, daß sie vielleicht Einigen als Vorbereitung zu diesem ernsten Tage dienen koͤnnten.

Als Weihnachtsgeschenke von bleibendem Werthe und Nutzen, fuͤr Leh⸗ rer, Studirende, Geschaͤftsmaͤnner und gebildete Fa⸗ milien, sind die folgenden reichhaltigen und ver⸗ haͤltnißmaͤßig sehr wohlfeilen Werke ganz vor⸗ zuͤglich zu empfehlen und durch alle Buchhandlungen auch zur vorherigen Ansicht und Pruͤfung zu erhalten: Heyse's Fremdwoͤrterbuch, 7te Aufl. 2 ½ Thlr. Volger's Handbuch der Geographie, zte ml. 3 ½ Thlr. Dessen Handbuch der Weltge⸗ schichte, Ir Bd. mit d illuminirten Karten, 2 ½ Thlr. Dessen Laͤnder⸗ und Volkerkunde, 3te Aufl Thlr. Schaffers franzoͤsisches Woͤrter⸗ ch, I. u. II., 1. 45 Thlr. Oltrogge's deut⸗ Lesebuch, 2 Theile, 2te Aufl. 1 ½ Thlr. einsius Woͤrterbuch der deutschen Sprache, 1 Bde. 6 Thlr. Schreibp. 8 Thlr. Knigge, uͤber den Umgang mit Menschen, 3 Thle. 11te Aufl. 2 Thlr. Falkmann's Stylistik, 3te Aufl. Thlr. Dessen Declamatorik, Ir Theil 13 Thlr. Crusins, vollstaͤnd. Woͤrterhuch zum Homer, Thlr. Dessen Woͤrterbuch der Griech. Eigen⸗

), es in

In Ferd. Duͤmmler's Buchhandlung, Linden Nr. 19, ist erschienen: 1 1t Ueber die bei den Civil⸗Relationen fuͤr die dritte juristische Pruͤtung haͤufig wahrgenommenen Maͤngel. Ein besonde⸗

rer Abdruck aus dem ousten Hefte der Jahrbuͤcher

fuͤr die Preuß. Gejetzgebung ꝛc. Preis 5 sgr.

Bei C., G. Hendeß in Coͤslin ist so eben erschie nen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Ber⸗ lin bei L. Hold, Koͤnigsstr. Nr. 62, neben der Post:

Die Geschichte unseres Vaterlandes unter den Fuͤrsten aus dem Hause Hohenzollern. einer Uebersicht der successiven Vergroͤßerung

Preuß. Staats. Bearbeitet von G. Werner.

Zweite verbesserte Auflage. Broch. 10 sgr.

Dies Buch war zunaͤchst fuͤr Regiments⸗ und Ba taillons Schulen bestimmt, in denen es mit Nutzen gebraucht wird. Die zweite Auflage ist jedoch mit Ruͤcksicht fuͤr alle Schulen Preußen; bearbeitet und mit den Ergebnissen der neuesten Zeit vermehrt worden. Die Darstellung ist fließend, bestimmt und wahr; die Abschnitte zur Unterstuͤtzung des Gedaͤchtnisses zweckmaͤßig und das Ganze mit Waͤrme zur Bele der Vaterlandsliebe behandelt.

Mit des

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin sind so eben erschtenen: Moewes, Heinr. (Pastor), Gedichte. Nebst

einem Abrisse seines Lebens, großentheils

nach seinen Briefen. Zweite vermehrte

Auflage. 8v0. fein Papiec, elegant kartonnirt.

Preis 1 Thlr. Die erste in Magdeburg erschienene Auflage hat so außerordentlichen Beifall gefunden, daß sie in we⸗ nigen Monaten gaͤnzlich vergriffen worden. Ob gleich die so eben erschienene neue Auflage duͤrch mehrere in dem Nachlasse des seligen Verfassecs noch vorgefundene liebliche Gedichte und andere geistreiche Aufsaͤtze eine große Bereicherung gewonnen hat, ist dennoch der fruͤhere Preis nicht erhoͤht worden. Bei der uͤberdies schoͤneren aͤußeren Ausstattung wird sich dies Werkchen zu einem sehr passenden christlichen Fest und Gelegenheitsgeschenk fuͤr Gebildete ganz vorzuͤglich eignen.

Unter der Presse befinden sich und werden im Laufe des folgenden Monats, sobald die in der Zoll Eche⸗ bungsrolle vorbehaltenen Allerhoͤchsten Bestimmungen erfolgt sind, bei G. Eichler (Behrenstraße Nr. 44) erscheinen: 1) Ein alphabetisches Waarenverzeichniß mit Bezug auf den vollstaͤndig beigefuͤgten Vereins⸗ Zolltarif oder die Erhebungs⸗Zollrolle fuͤr die Jahre 1837 39, herausgegeben von W. Neisch, Rech⸗ 8 beim Koͤnigl. Preuß. Finanz⸗Ministerium 15 fgr.

2) Eine neue Ausgabe der, auf Anweisung des Koͤnigl. Hohen Finanz⸗Ministeriums, von

namen, 14 Thlr. Gelpke's populaire Him⸗ melskunde, Ate Aufl. Mit Kupfern. 1 ½ Thlr. Bosse's Blumenfreund, Thlr. Rettig’'s Bibelkunde, 2te Aufl. Thlr. Gellert's Fa⸗ beln mit 13 Kupfern. Thlr. Sturm's Mor⸗ genstunden, 12te Aufl. von Boͤdecker. 12½ Thlr. Hahnsche Hof⸗Buchhandlung in Hannover. Bestellungen hierauf nehmen an die Buchhand. lungen von E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen.

Meyer'’s Universunn,

einbelehrendes Bilderwerk Für alle Stände. Unter den mannigfachen mit Bildern ausgestatteten Werken, zu denen sich die Liebhaberei des Publikums neigt, verdient obiges gewiß in dreifacher Hinsicht den Vorzug, durch schoͤn e Stahlstiche, geistreichen

Jedes Heft von 3 bis à Stahlstischen, klein Quer⸗ folio, mit wenigstens 1 Bogen Terxt, alles hoͤchst ele⸗

Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, viTPPDTDT

In allen Buchhandlungen, in Berlin in der Ens linschen Buchhandlung (Ferd. Muͤller), Breite⸗ straße Nr. 23, in Brandenburg a d. H. in der Rie⸗

Handbuch der Harmonie⸗Lehre fuͤr Seminarien, hoͤhere Lehr⸗Anstalten und zum Selbst Unterricht.

Von J. C. Schaͤrtlich,

Erster Band in 2 Abtheilungen. Subsecriptions⸗Preis 2 Thlr. Die 2te Abtheilung ist unter der Presse und wird so bald wie moͤglich nachgeliefert. Mit dem zweiten Bande, dem ersten an Staͤrke gleich, ist das Werk

geschlossen. Potsdam, November 1836. Ferd. Riegel.

—.—

In unserm Verlage ist so eben erschienen: 8

Erfahrungen uͤber die Dauer der Hoͤlzer und uͤber die Mittel,

die Dauer des Holzes zu verlaͤngern.

1 Von Dr. G. L. Hartig,

Koͤnigl. Preuß. Staatsrath, Ober⸗Landforstmeister ꝛc. 8 Geheftet, Preis 5 sgr.

In dieser Schrift hat der Herr Verfasser die Re⸗

sultate seiner waͤhrend eines Zeitraums von 14 Jah⸗

ren mit großen Kosten und Aufopferungen angestell.

ten Versuche uͤber die Dauer der Hoͤlzer in gedraͤng⸗

ter Kuͤrze niedergelegt; sie verdient daher die groͤßte

Beachtung des betreffenden Publikums, namentlich

erlauben wir uns, die Herren Baumeister und

Hausbesitzer auf dieselbe aufmerksam zu machen.

Nicolaische Buchhandlung in Berlin,

Direction die Ehre anzuzeigen, daß im Fruͤhjahr 1837

Bruͤderstr. Nr. 13, Stettin, Elbing, Stolp u. Thorn.

gedruckt

componirt für das Pariser Conservatorium, -sind die Licferungen fär die stimme à 1 Thlr. so cben in unserm Veclage er- schienen; die andern 3 Lielerungen werden binnen

kurzem narhfolgen.

Slrasse No. 8, sind eceben erschienen:

Berlin Bruͤderstraße Nr. 11) erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben:

demselben Verfasser aufgestellten Rechnungstafeln suͤr die Zoll⸗Erhebungsstellen, bei welcher nicht allein auf den neuen Zolltarif, sondern auch auf be⸗ quemen Gebrauch Ruͤcksicht genommen ist. Sie wird durch andere Rechnungstafeln vermehrt, die dem Zoll⸗ und Steuerbeamten, behufs einer schnellen Abferti⸗ gung, nothwendig sind, und auf starkem Schreibpapier (20 sgr.)

Von Cherubini'’s Solfegien,

kür Sopran, Mezzo-Sopran, Alt. Tenor und Pas AUte⸗ und Peoemor⸗

No. 34 unler den Linden.

L“ ““

Sechlesingersche Buch- und Musikhandlung. 8

Im Verlage von T. Trautwein in Berliv, Breite- Grell. A E, Veni saucte Spiritus fäec vier Män. nérstimmen à capella Op 3. Partitur und aus- geselzte Stimmen 20 sgr. Derselbe, Sechs kurze und leichte deeistim-. mige W orspiele lfür die Orgel. O¹h 4 88 Klossische Werke älterer und neuerer Kir chenmusik in ausgeselzten Chorstimmen zu wohl- feilen Subseriptions-Preisen. 21ste Licferung. Handel, Psalm: „O preist den lHHerrn.“ 15 Sgr. 22 te Lieserung. do. Joseph. Oratorium. . THIr. (Diese Sammlung wird fortgeseftzt.) Auswah! vorzüglicler Musikwerke in ge- bundener Schreibart von Meistern alter und neuer Zeit (Sammlung von Gesang- und Instru- meatal-Fugen) zur Beförderung des höbhern Studiums der Musik mit Genechmigung des nigl. Preuls Ministeriums unter Kufsicht der musikalischen Section der Königl. Academie der Künste hierselbst herausgegeben. Ne L'ef: Canon von Fux. Figurirter Choral von Seh. Bach. Fuge von Clementi. (Diese Sammlung wird fortgesetzt. und is: jede Lieferang im Subseriptious-Preise für 10 sgr. zu haben.) Die Iste Lieferung enthält: Fugen von Graun. Fasch und Haydn; die 21e Fagen von Haen del, Na umann und Friedemann Bach; die 3te Fugen von Emanuel Bach, Feska und Kirnberger.

In der Buchhandlung von C. Fr. Amelang in

Landes, das nach 400 jaͤhriger Knechtschaft jetzt, d ruhmvollen Kampf gegen osmanischen Despotism wieder als selbststaͤndiges Reich auftritt, beetet” Geschichte so wichtige und wechselvolle Begebenhen und eine so große Anzahl hochberuͤhmter Mäͤnl dar, daß der schon durch mehrere Jugendschri vortheilhaft bekannte Hr. Verfasser des hier angeng ten Buchs, in welchem die eine ernstere Unterhaltue als Maͤhrchen und Legenden wuͤnschende Jugend volleste Befriedigung finden wird, des besten Dan und nicht bloß von jener, sondern auch ven Seii des gereiften Alters, gewaͤrtig seyn darf. Die u stattung dieses gehaltvollen Buches laͤßt nichtz wuͤnschen uͤbrig, und kann es daher Nef in Hinsicht, besondees auch als eins der schoͤnsten tagsgeschenke, angelegentlich empfehlen Dr. R—ISr.

Bei E S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromtan Culm und Gnesen, ist zu haben: v

N66 Taschenbuch kür 1

Mit 7 Kupfern 2 Thlr. 10 sgr.

Leipzig bei Friedr. August Leo. Seit dem ersten Erscheinen dieses Taschenbut war dasselbe der Ehre wertb gehalten, in den Ktis⸗ der gebildeten Staͤnde bei festlicher Veranlassung

E in

geliebten Tochter oder der verehrten Freundin

Weihgeschenke vorzugsweise gewaͤhlt und uͤberreg zu werden. Auch der vorliegende Jahrgang hat nes Inhalts, wie seines inneren trefflichen Schmut halber, auf die schmeichelhafte Auszeichnung -lc gerechte Anspruͤche.

So eben ist in der Weygand schen Verlags⸗But handlung in Leipzig erschienen und zu Berlin in Stuhrschen Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2, nf raͤthig: Geschichte der Hellenen,

ihrer Verfassungen und Kultur.

Von den aͤltesten Zeiten dis auf die Unteriochun Griechenlands durch die Roͤmer, nebst einem kurzen Abriß der Eeschichte Griechen lands bis auf unsere Zeiten,

fuͤr Schulen und zum Privatgebrauch

dar gestellt von D. Carl Ramshorn. 25 Bogen. Gr. Svo. Brosch. 1 ¾ Thaß. In Parthieen 1 ½ Thlr. Welcher Gebildete wollte nicht die fruͤhere Ge— schichte eines hochherzigen Volkes kennen lerna welches, seit mehr als 3 Jahrhunderten unter da Foche der Sklaverei seufzend, den kuͤhnen Plan seiner Errettung entwarf und das große Unternche men erfolgreich ausfuͤhrte.

Velinpapier

In der Rubachschen Buchhandlung (E. Fabri cius), in Magdeburg ist erschienen:: Ideen zu einer Methodik des Gymnasia unterricht: aus Vernnnft und Erfahrung, vp C. A Haͤndler. 8rvo. Broch. 19 sgr. Diese Schrift nimmt bei der allgemeinen Aufmec samkeit, welche namentlich neuerdings von allen Se ten dem Gymnastal Untecrichte zu Theil wird, nich nur die Beachtung aller derer, die am Gymnasio an beiten, sondern auch jedes wissenschaftlich gebildele Mannes in Anspruch. In Berlin zu haben in der Enslinschen Buch handlung (Ferd. Muͤller), Breitestraße Nr. 23.

Die, in der Spenerschen Zeitung erwaͤhnte, i kunsthistorischer Hinsicht hoͤchst interessante Biographse ic. des Orlando Lasso von H Delmolte erschein in den naͤchsten Wochen in einer Deutschen Ueber⸗ setzung von S. W. Dehn bei 8 Gustav Crantz,

Buch⸗ und Musikalienhaͤndler, Friedrichsstraße Nr. 165.

Bei Eduard Kummer in Leipzig sind erschimg

und in allen Buchhandlungen zu haben:

Große, E, Spanische Charaktere; eine Geschiche der neuesten Ereignisse in Spanien. 8v0. Brot. 1 Thlr. 10 sgr.

Kol Simra. Stimme des Gesanzgs (enthaͤlt Ge⸗ dichte in hebraͤischer Sprache). 8vo. 172 sgr

Panorama der Landwirthschaft, aufgestel fuͤr die sich derselben widmende Jugend, vr einem prakt. Landwirthe. 8 o. 17 sgr.

Tocqueville, A. v., Ueber die Demokratie it Nord⸗Amerika. Aus dem Franzoͤstschen uͤbersch von F A. Ruͤder. 2 Theile. Gr. 8vo. 2 Thle 20 sgr.

Wilhelm Zabern. Eine Autobiographie, en haltend bisher unbekannte Nachrichten aus Chrt stian's II. Zeit. Aus dem Daͤnischen von W. Christiani, 8 v. Thlr. 20 sgr.

Einige Worte zur Begruͤßung des Entwurfs einem neuen Kriminal⸗Gesetzbuche fuͤr das Ke⸗ nigreich Sachsen. Mit Ruͤcksicht auf die kuͤnsttge staͤndische Berathung. 10 sgr.

Zu beziehen sind obige Artikel durch die

Nicolaische Buchhandlung in Berlin,

Bruͤderstr. Nr. 13, Elbing, Stettin, Stolp u. Thorn.

In der Nauckschen Buchhandlung in Berlin⸗

Hausvogteiplatz Nr. 1, ist erschienen und durch all Buchhandlungen zu beziehen:

Der Zimmer⸗ und Fenstergarten, oder kun' und deutliche Anleitung, die beliebtesten Blu⸗ men- und Zierpflanzen in Zimmern und Fenstern ziehen, pflegen und uͤberwintern zu köͤr nen, nebst einer Anweisung zur Blumef treiberei und zu einer fuͤr alle Monate geot neten Behandlung der in diesem Werke vorkome menden Gewaͤchse. Vermehrt durch einen An⸗ hang: Betrachtungenuͤberdie Stadtaaͤr⸗ ten, oder: Anweisung zur moͤglichsten Benutzung

Hellas, oder Erinnerungen aus deraͤltern Geschichte Griechenlands. Der reifern Jugend zur lehrreichen und angenehmen Unter⸗ haltung dargestellt von M. W. Gottschalk. Gr. Svo. b Titelkupfer und Vignette. Geheftet

der Naͤume binter und zwischen Gebaͤuden in Staͤdten. Von Peter Karl Bouché, Insti⸗ tuts⸗-Gaͤrtner der Koͤnigl. Garten⸗Lehranllalt und Mitglied der Gartenbau Gesellschaft in den

Koͤnigl. Preuß. Staaten. Sechste verbesserte

1 ½ Thlr. Die Vorzeit Griechenlands, dieses so herrlichen

vermehrte Auflage. 27 Bogen in 8vo. Pre Thlr.

Berlin, Montag den 2lsten

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Dom⸗Kapitular nd Professor Brockmann zum Dom⸗Probst an der Kathe⸗ dral⸗Kirche zu Muͤnster zu ernennen und die desfallsige Urkunde ülerhöchstselst zu vollziehen geruhty. Abthem

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bei der zweiten Abthei⸗ ung des Haus⸗Ministeriums angestellten Geheimen Kalkulator Grack zum Rechnungs⸗Rath und den eben daselbst angestellten Geheimen Registrator Hertzberg zum Hofrath zu ernennen

geruht. . Der bisherige Referendarius V Grund der wohl bestandenen dritten

Anwalt bei dem worden.

alentin Siegl ist auf Pruͤfung zum Advokat⸗

88

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung b

u Frankfurt a. d. O. ist der Diakonus Kresschmar in Finsterwalde zum evangelischen Prediger in Bobersberg, Kreis KRrossen, der Prediger Fehlisch in Obersdorff als gleichzeitiger vangelischer Prediger zu Jahnsselde, Kreis Muͤncheberg, so pie die Kandidaten des Predigtamts: Pir scher zum evangeli— chen Prediger in Lippen bei Krossen, Meißner zum. evangeli⸗ chen Prediger in Trebitz bei Lieberose, Rentzsch zum evange⸗ ischen Prediger zu Drahnsdorff bei Luckau, Dittmarsch zum vangelischen Prediger in Pammin bei Arnswalde, und der Kapellan Woitscheck aus Schmottseifen bei Loͤwenberg zum Kreis⸗Vikar in Schwiebus ernannt worden; 3

zu Koͤln ist der bisherige Vikar Gerhard Voßemer att des verstorbenen Pfarrers Ahe zum Pfarrer in Frauenberg

rnannt word

Zeitungs⸗Rachrichten. an d.

Rußland. .

Der General⸗Major Pa⸗ 2ten, 3ten und 4ten

St. Petersburg, 12. Nov. DT zutmn II. ist zum Befehlshaber der Isten,; Kavallerie-⸗Betzirke der Neu⸗Russischen Militair⸗ Ansiedelungen rnannt worden. Des Dienstes entlassen wurden vom Inge⸗ nieur⸗Corps der General⸗Lieutenant Potier und der General⸗Ma⸗ sor Resimont mit Uniform und Pension. 8

In Zarskoje⸗Selo und in der Stadt Tobolsk haben sich it Allerhoͤchster Bewilligung, nach dem Beispiel von St. Pe⸗ ersburg, sogenannte Gefaͤngniß⸗ Gesellschaften gebildet, deren zweck es ist, das Loos der Gefangenen, besonders zahlungsun⸗

iger Schuldner zu mildern. üh09, Ihgbekau wird von der Regierung ein Arbeitshaus er⸗ ichtet, in welchem 200 Individuen fuͤr bestaͤndig aufgenommen, nd uͤbrigens diejenigen, welche temporaͤr Arbeit suchen, beschaͤf⸗ igt werden sollen. 8 8

Das orthopaͤdische Institut in St. Petersburg, unter Lei⸗ zung des Mechanikus Dost, erfreut sich des besten Fortganges, nd ist jetzt im Stande, 50 Huͤlfsbeduͤrftige aufzunehmen. Cin ur Anstalt gehoͤriges Kabinet enthaͤlt Gyps⸗Abgusse verschiede⸗ er koͤrperlicher Gebrechen. 8

In Nowotscherkask, der Hauptstadt der Donschen Kosaken, vard im Laufe des August d. J. ein Gymnasium mit großer Feierlichkeit eingeweiht. 1

Im vorigen Monat machte das für Finnland bestimmte Dampfboot „Fuͤrst Mentschikoff“ seine Probefahrt von Norkioͤ⸗ ping nach Oxelsund. Obgleich das Meer in Folge eines Stur⸗ es in der vorhergegangenen Nacht sehr hoch ging, so legte das Poot dennoch Deutsche Meilen in der Stunde zuruͤck, wo⸗ hach man annehmen kann, daß es die Reise von Abo nach Stockholm in 17 bis 18 Stunden machen werde. .

Bei der Zunahme des innern Handels hat die Regierung s fuͤr noͤthig gesunden, die großen Doͤrfer Giwein im Wilna⸗ chen Gouvernement und Jedinzi in Bessarabien zu Markt⸗Or⸗ en zu erklaͤren. Im Laufe dieses Jahres wurden aus der naͤmlichen Veranlassung in Staͤdten und Flecken 19 und in Doͤrfern 13 eue Jahrmaͤrkte eingefuͤhrt; 7 Staͤdte und Flecken und 5 Doͤr⸗ er erhielten Kaufhoͤfe oder Basare. Im Allgemeinen hatte der Umsatz auf den Jahrmaͤrkten Rußlands im vorigen Jahre, verglichen mit 1834, zugenommen. Es wurden G

näͤmlich im Ganzen mehr verkauft: in Nischnei⸗Nowgorod fuͤr 9,272,345, n Charkoff fuͤr 9,225,320, in Kursk, auf dem sogenannten Ko⸗ rennoi⸗Jahrmarkt, fuͤr 1,011,925, in Taganrog fuͤr 328,545, in Tamboff für 92,970 und in Irbit fuͤr 1,137,127 Rubel, was sso uͤr die genannten 6 Jahrmaͤrkte zusammen einen vermehr⸗ en Absatz von 20,938,030 Rubel Bank⸗Assign. betraͤgt.

Das Gewinnen des Goldsandes in Petropawlowsk begann in Jahre 1829. Das goldtragende Fluͤßchen Pestschanka legt eine Strecke von 9 Werst zuruͤck; der Goldsand in roth und gelb, selten gruͤn, liegt 2 ½ Arschien bis 2 ½ Klafter tief und bildet ein Lager von 3 Werst Laͤnge und 15 bis 20 Klafter ece, welches von 1829 bis 1835 an reit m Golde 195 Pud seferte.

Frankreich.

Paris, 14. Nov. Gestern Abend empfing der Koͤnig den Oesterreichischen und den Russischen Botschafter, den Preußi⸗ chen und den Griechischen Gesandten und arbeitete darauf mit dem Conseils⸗Praͤsidenten.

An der heutigen Boͤrse erhielt man die Nachricht von dem Tode Karl's X.

Die hiesigen Blaͤtter theilen aus Englischen Quellen Nach⸗ stehendes uͤber den Fuͤrsten Poligne 3 Man erfaͤhrt mit

11

Koͤniglichen Landgerichte zu Koblenz bestellt

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November

lebhaftem Bedauern, daß der Fuͤrst von Polignac, als Opfer der ehrenwerthen Gewissens⸗Skrupel, wahrscheinlich in seinem Ge⸗ faͤngnisse zu Ham leben und sterben wird. Seine Gemahlin, dieser schuͤtzende Engel des armen Gefangenen, hat alle diesenigen, die zur Freilassung ihres Gemahls beitragen koͤnnen, mit Bitten bestuͤrmt. Ihre edlen Verwandten, der Herzog und die Herzo⸗ gin von Grammont, der Herzog von Polignac, die Macdonald's, die Rancliffe's und ganz kuͤrzlich noch die Graͤfin Sebastiani, Nichte des Fuͤrsten Polignac, haben es ebenfalls an den drin⸗ gendsten Verwendungen nicht fehlen lassen. Die vielfaͤltigen Schritte der Fuͤrstin Polignac wurden auch noch durch eine Kundge⸗ bung des Englischen Parlaments und durch die dringendsten Em⸗ pfehlungen der Gesandten aller Europäischen Maͤchte unterstuͤtzt. Auch sind alle biese Gesuche von dem Koͤnig der Franzosen sehr huld⸗ voll aufgenommen worden, und er selbst wuͤnscht sich nichts sehylicher, als einen guͤltigen Vorwand, um den Befehl zur Freilassung des Fuͤrsten zu ertheilen. „„Herr von Polignac,““ sagte Lud⸗ wig Philipp, „„braucht nur seine Freilassung in der gewoͤhn⸗ lichen Form zu verlangen, und er kann uͤberzeugt seyn, daß er sie erhalten wird.““ Diese Antwort wurde dem Fuͤrsten mit⸗ getheilt, der sich aber einem solchen Schritte nicht unterwerfen wollte. „„Ich kann nicht so handeln,““ rief er aus, „ohne dadurch zugleich Ludwig Philipp als Koͤnig von Frankreich an⸗ zuerkennen, und ohne den Eid der Treue zu verletzen, den ich meinem vormaligen Herrn und Freunde geschworen habe.““ Die Fuͤrstin Polignac ließ nicht nach, beide Theile mit Bitten zu bestuͤrmen, und erlangte endlich von dem Koͤnige das Versprechen, daß ihr Gemahl freigelassen werden solle, wenn er auch nur ein Gesuch an den Kommandanten von Ham richte. Aber auch hier legte der unbeugsame Charakter des Fuͤrsten Polignac ein unuͤbersteig⸗ liches Hinderniß in den Weg. Er erklaͤrte, daß er, wo es auf seine Ehre und auf die Bewahrung seines Eides ankomme, kei⸗ nen Unterschied darin erblicken koͤnne, ob er sich an den Koͤnig der Franzosen, oder an einen seiner Diener, der mit Vollmach⸗ ten verfegen sey, wende. Damit aber sich noch nicht begnuͤgend, erklaͤrte er, daß er alle Schritte seiner Freunde und seiner Ver⸗ wandten, die darauf berechnet waͤren, ihm seine Freiheit zu ver⸗ schaffen, desavouire.“ 8 Der Prinz Ludwig Buonaparte soll sein Ehrenwort darauf egeben haben, daß er die Vereinigten Staaten von Nord⸗ [merika vor Ablauf von 10 Jahren nicht verlassen werde.

Der junge Buonaparte hat erst in Paris erfahren, daß die Franzoͤsische Regierung beabsichtige, ihn nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika einschiffen zu lassen. Sehr zufrie⸗ den mit diesem Beschlusse, soll er unverzuͤglich einen Brief an den Koͤnig geschrieben haben, worin er ihm seinen Dank fuͤr die ihm bewiesene Nachsicht zu erkennen giebt.

Das ministerielle Abendblatt giebt jetzt uͤber die Her⸗ zogin von Saint⸗Leu nachstehende offizielle Details: „Vor ei⸗ nigen Tagen schrieb die Herzogin von Saint ⸗Leu, die ohne Er⸗ laubniß nach Frankreich gekommen war, an den Koͤnig, um ihm ihren Sohn zu empfehlen und zu bitten, daß man ihn nach Amerika einschiffen moͤchte, wohin sie ihm zu folgen gedaͤchte. Der junge Ludwig Buonaparte hat bereits die Reise nach diesem Lande angetreten, und die Herzogin von Saint Leu ist nach der Schweiz zuruͤckgekehrt, um ihre Angelegenheiten zu ordnen und dann ihrem Sohne nachzueilen, den man fuͤr immer den politi⸗ schen Intriguen entzogen hat, und den fortan Entfernung sowohl als Dankbarkeit verhindern werden, irgend etwas Feindseliges gegen Frankreich zu unternehmen.“ ¹Der Messager enthaͤlt Folgendes: „Man versichert uns, daß bei Gelegenheit des dem Admiral Roussin ertheilten Urlau⸗ bes dem Marquis von Eyragues besondere Instructionen uͤber

sein in Konstantinopel zu beobachtendes Benehmen ertheilt wor⸗

den seyen. Es soll dem neuen Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤger vor⸗ geschrieben worden seyn, einen ganz anderen Weg als Lord Pon⸗ sonby einzuschlagen, aͤußerlich aber die freundschaftlichsten Bezie⸗ hungen mit ihm beizubehalten, sich dem Herrn Butenieff zu naͤhern, besonders aber mit dem Oesterreichischen Internuntius im besten Vernehmen zu bleiben.“

Das Journal des Doöbats bestaͤtigt die seit mehreren Tagen hier zirkulirenden Geruͤchte von einer Contre⸗Revolution in Förtpaal⸗ „Die Regierung“, sagt dasselbe, „hat gestern die Nachricht von einer in Lissabon in den ersten Ta⸗ gen dieses Monats stattgehabten Reaction erhalten. Es scheint, daß die Koͤnigin sich mit den Herren von Saldanha, von Palmella und Carvalho nach dem Schlosse von Belem zu ruͤckgezogen und von dort aus erklaͤrt habe, daß sie die Con⸗ stitution von 1820 nicht mehr anerkenne und die Charte des Dom Pedro wiederherstelle. Die Englische Flotte hat sich nicht geruͤhrt. Die Herren von Saldanha, von Palmella und Caryalho stehen an der Spitze der neuen Verwal⸗ tung. Man vernimmt nicht, daß die Einwohnerschaft von Lissa⸗ bon den geringsten Widerstand versucht haͤtte.“ Die Charte de 1830 wiederholt die obige Nacheicht zwar nicht in so be⸗ stimmten Ausdruͤcken; sie bemerkt aber uͤber die seit einigen Ta⸗ gen umlaufenden Geruͤchte Folgendes: „Diese Geruͤchte sind, wie wir glauben, wenn auch nicht ihren Details, doch ihrem wesentlichen Inhalte nach, gegruͤndet. Unser vormalige Ge⸗ sandte in Portugal, der sich seit einigen Tagen in Paris befin⸗ det, hatte Lissabon vor der in Rede stehenden Krise verlassen; aber man war in der Portugiesischen Hauptstadt allgemein auf dieselbe gefaßt.“

b 8g (gsensa Gheans⸗ vormaliger Spanischer See⸗Minister und einer der ageasse ngesen Redner der Cortes, befindet sich in diesem Augenblick in Paris.

Ein Privatschreiben aus Talavera⸗de⸗la⸗Reyna vom 30sten v. M. enthaͤlt Folgendes: „Ich habe Ihnen bereits gemeldet, daß die Karlisten unter Gomez nach der Einnahme von Almaden den Weg nach Puente del⸗Arzobispo einschlugen. Durch spaͤtere Berichte erfuhr ich, daß die in den Gefaͤngnissen von Puente befindlichen Gefangenen nach Oropesa gefuͤhrt wor⸗ den waren. Die National⸗Gardisten von Puente sind davonge⸗

laufen und haben ihren Kommandanten im Stich gelassen. Die 8 1u“ X“ v

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von Oropesa haben ihre Waffen weggeworfen, die Munizipalität hat sich entfernt und der Ober⸗Alkade ist, nur von 16 National⸗ Gardisten begleitet, mit den kostbaren Kirchengefaͤßen, den staͤd⸗ tischen Geldern und einigen Gefangenen in Talavera angekom⸗ men. Seitdem ist die Nachricht eingegangen, daß Gomez den Weg nach Truxillo eingeschlagen hat und uͤber die Bruͤcke von Baños auf Cindad⸗Rodrigo zu marschiren beabsichtige. Die Karlisten fuͤhren eine schwarze zahne mit sich, auf deren einer Seite das Wort „Frieden“ und auf der andern „Krieg, wenn man es so will“, steht.“ 8

In einem Schreiben aus Bayonne vom Ahten d. heißt es: „Ein so eben hier eingetroffener Reisender, der am 8ten in Ainhoa war, sagt uns, daß Don Carlos am 5ten dem General Eguia den Befehl gegeben habe, das Belagerungs⸗Geschuͤtz wie⸗ der vor Bilbao aufzufahren und den Angriff zu erneuern. Er fuͤgt hinzu, daß dem Karlistischen General aufgegeben worden sey, sich der Stadt um jeden Preis zu bemaͤchtigen. Zur See hat man keine Nachrichten aus Bilbao, aber in Behobia zirku⸗ lirte gestern das Geruͤcht, daß die Karlisten heute oder morgen Bilbao angreifen wuͤrden.“

Die hier in Englischer Sprache erschelnende Abend⸗Zeitung, der Paris Sun, ist das erste Blatt, das die Ankunft der Englischen Luftschiffer bei Koblenz, anzeigt.

Man glaubt, daß es die Absicht des Besitzers des großen Luftballons, Herrn Green, sey, denselben nach Paris zu brin⸗ gen und hier eine Luftfahrt zu veranstalten.

Auch in Paris hat man in der Nacht vom 12ten zum 13ten eine ungewoͤhnliche Menge von Sternschnuppen wahrgenommen. Es sind deren von 4 bis 7 Uhr Morgens zwischen 30 und 40 gezaͤhlt worden. 8

Großbritanien und Irland.

London, 13. Nov. Lord Stanley ist auf seiner Reise nach Paris und Italien bereits auf dem Kontinent angekommen.

Auch der Standard meint, Fuͤrst Polignac werde vermuth⸗ lich ewig in Ham bleiben muͤssen, da alle Bemuͤhungen seiner Gemahlin, so wie der Herzoge von Polignac und von Gram⸗ mont, der Familien Macdonald und Rancliffe, ja sogar der Graͤ⸗ fin Sebastiani, seiner Nichte, ihn zu einem Gnadengesuche an Koͤnig Ludwig Philtpp zu bewegen, fruchtlos geblieben seyen. Dage⸗ gen meldet der Korrespondent des Courier, sowohl der Fuͤrst von Polignac als Herr Guernon de Ranville wuͤrden durch einen Akt der Koͤniglichen Großmuth freigelassen werden.

Unter der Ueberschrift: „Neumodische Parlaments⸗Versamm⸗ lung“ geben unsere Blaͤtter die Nachricht, daß in der Absicht, uͤber die mit der Ventilation, so wie in akustischer Hinsicht, waͤhrend der jetzigen Parlaments⸗Ferien im Lokale des Unter⸗ hauses getroffenen Aenderungen, Versuche anzustellen, dieser

den Sitzen der Mitglieder haͤtten Platz nehmen muͤssen.

In der News liest man: „Mittwoch vor acht Tagen war ein Trauertag in der City. Die Buͤrgerschaft Londons war zu dem Beschlusse gekommen, die Zahl der Schmaͤuse, welche bis⸗ her auf Kosten des Publikums verschlungen wurden, stark zu verringern. Die Versammlung ging mit der truͤbsten Miene, die man sich denken kann, nach diesem freiwilligen Opfer auf dem Altar des Patriotismus, aus einander.“

Die Morning Chroniele erklaͤrt den General Rodil ge⸗ radezu fuͤr einen Verraͤther. „Er sah“, sagt dieses Blatt, „wie aus seiner von Argamasilla datirten Depesche hervorgeht, die Belagerung Almaden's durch Gomez vorher. Seine Instruc⸗ tion an Flinter, den unerschrockenen Englaͤnder, der in dieser Stad: kommandirte, hieß diesen sich zwei Tage lang halten, dann sollte er jedenfalls Entsatz bekommen. Almaden ward belagert; es behauptete sich zwei Tage; aber es wurde nicht entsetzt, ob⸗ gleich Rodil mit großer Uebermacht nur eilf Leguas entfernt stand. Die Folge davon war, daß Almaden genommen und ge⸗ pluͤndert, daß die Truppen und ihr Befehlshaber, die es verthei⸗ digten, zu Gefangenen gemacht wurden, und daß Gomez unge⸗ stoͤrt eine Stellung einnehmen konnte, von wo aus er in diesem Augenblick die Hauptstadt bedroht. Ein Seitenstuͤck zu diesem schaͤndlichen Verfahren des Spanischen Feldherrn wird man selbst in der Laufbahn des Verraͤthers Cordova nicht finden. Waͤre an jener Geißel seines Vaterlandes ein Beispiel statuirt worden, zur Abschreckung derer, die eben so zu handeln geneigt seyn moͤchten, so haͤtte viel Blut und Geld, das in dem letz⸗ ten Jahre verschwendet worden, erspart werden koͤnnen. Aber Cordova ist nicht mehr im Bereich der Spanischen Regierung Rodil jedoch ist es noch. Es muß ein Exempel gegeben werden. Ihn entlassen und durch einen anderen Verraͤther ersetzen, waͤre weder Genugthuung fuͤr die Vergangenheit, noch Schutz fuͤr die Zukunft. Leben, Freiheit und Eigenthum des Volks duͤrfen nicht ungestraft aufgeopfert werden. Jeder Freund vernuͤnftiger Freiheit freute sich uͤber die von den Cortes gezeigte Bereitwilligkeit, die Regentschaft in den Haͤnden der Koͤnigin zu lassen und die Constitution von 1812 u modifiziren. Wer aber wuͤrde sich jetzt wundern, wo Verrath se uͤberall umgiebt, wenn er die Kriegs⸗Kommission der Cortes die Befugnisse der vollziehenden Gewalt sich anmaßen sähe, und wenn das Mißtrauen der Nation die Macht der Regentin be⸗ schraͤnkte? Ein solcher Schritt ware weder uͤberraschend noch tadelnswerth. Scheint es doch der Zweck der verraͤtherischen Feldherren zu seyn, die Regierung zu revolutionairen Maßre⸗ geln zu ardigne um sie dadurch in Verruf zu bringen und sie zugleich an einem ernstlichen Schlage gegen die Faction zu 96, mit welcher Frankreich und die Gallo⸗Hispa⸗ nische Partei offenbar im Bunde stehen. des Debats“ tadelt die Cortes⸗Redner, weil sie in ei⸗ ner solchen Krisis Mißtrauen zeigen und die Minister mit Anklagen beunruhigen. Wir unsererseits wuͤrden uns sehr wundern, wenn sie dies nicht thaͤten.é Waffen und Geld zu lie⸗ sern und den Patriotismus zu diszipliniren, ist, dem Franzest⸗ schen Publizisten zufolge, die ganze Pflicht der Cortes. Aber

Das „Journal

was koͤnnen Waffen und Geld in den Haͤnden von Maͤnnern

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Tage 420 Garde⸗Grenadiere dahin beordert worden seyen, die ausf