den ich predigen will,
er wird gehört werden in seinen grüͤuen und fruchtbaren Ebenen, 8 wieberhallen in Thälern, und von den Gipfeln seiner Berge wird man die Worte hören: „„Erwacht! erhebt Euch! oder Ihr sepd gesunken auf immer!““ Kanu es einen Menschen geben, dessen Blut nicht aufbraust, dessen Adern nicht schwellen, dessen Herz nicht klopft, wenn er daran denkt, daß er als der politischen Freiheit unwürdig gebrandmarkt worden ist? Es ist dies kein Traum; man fönnte glauben, ich wählte die Ausdrücke, um zu entslammen, aber sie sind mir dargeboten worden. Hat nicht Lord Lyndhurst uns für Fremd⸗ linge erklärt, unfähig bürgerlicher Freiheit? Und ist das eine ssolirte Erklärung gewesen? Haben nicht die Pairs von Engtand durch eine furchtbare Majorität dasselbe behauptet, uns gebraudmarkt als ent⸗ würdigte Geschöpfe, unwerth politischer Freiheit? Haben Sie die triumphirenden Reden der Konservativen in ganz England gelesen? Was ist ihr Feldgeschreik „„Rieder mit S Connell.“ Da haben sie gauz Recht.
Strohhalm, der, in die Luft geworfen, zeigt, oder vielmehr eine Feder, welche und die Schnelligkeit seines Laufes, die Stär es zeichnet. Ich bin nur ein Name; sie würden seiner nicht ‚er⸗ wähnen, wenn er nicht mit der Sache Irleands identifizirt wäre. Es ist ein Kompliment, das sie mir machen, und geeignet, meine Eitelkeit zu erregen; schmerzliche Gefühle bringt es bei mir nicht hervor. So weit ich in Betracht komme, ich mich ihrer Schmähungen, ergötze ich mich über ihre Verleumdun⸗ gen; in dem Tadel, in dem Abschen, welcher meinem Ramen folgt, lese ich die Geschichte meiner dem Vaterlande geleisteten Dieuste, sinde ich den reichen Lehn für jede Anstrengung. Aber die Tories begnü⸗ gen sich nicht damit zu rufen: „„Nieder mit L Cennell!““ sie fügen binzu: „„Nieder mit dem Papstthum!““ Man brandmarft uns als Irländer und verdammt uns, weil die Mehrheit unter uns dem ka⸗ wolischen Glauben zugethan dg gen, wenn sich unter uns Jemand fände, der den Glauben oder die religiösen Bräuche irgend Eines von uns anfechten wollte. Gott sey gelobt! Ich kann frei auftreten in dieser Versammlung,
die Richtung des Windes an⸗
die nicht durch irgend ein charakteristisches Merkmal der
Jahre ist Advokat, da er aber ein sehr bedeutendes Vermoͤgen besitzt, Herr Green selbst hat an einen
des Glaubens bezeichnet ist, und siegreich auf fünf und zwanzig
politischen Treibens hinweisen, in denen ich es mit dem entzünd⸗ beleidigten katho⸗
lichsten Stoffe, den es nur giebt, mit der 1 lischen Bevölkerung zu thun hatte, und ich fordere einen Leden auf, mir einen Ausdruck, eine Sentenz, eine Phrase nachzuweisen, mag sie auch in dem unbewachtesten Augenblicke der Fröhlichkeit bei einem Banket oder in dem Strome der Rede in öf⸗ fentlicher Versammlung unseren Lippen entschlüpft seyn, welche im mindesten den Rechten der Gewissens⸗Freiheit zu nahe treten oder den Andersgläubigen die mindeste schmerzliche Empfindung verursa⸗ chen könute. Mit Stolz werfe ich der Bigoͤtterie Euglands diese Herausforderung entgegen. Wir würden nicht fünf und zwanzig sinnungen konnten nicht auf praktischem nur aus den wahren Gefühlen unserer Herzen und aus der Ueber⸗ zeugung unseres Verstandes entspringen. des gedenken, denn es zwischen Protestanten von der heerschenden Kirche, Presbvterianern und Katholiken eben so sehr durch das Gebot der Vernunft geknüpft
werde, als durch die Gebote der christlichen Liebe und der dem Ir⸗
ländischen Herzen eigenthümlichen Zuneigung. Die Konservativen von England sind gegen uns in die Schranken getreten. tet, das Volk von England thue viel für uns, und es wäre mir lieb, wenn ich Hülfsquellen finden könnte, wo sie früher nicht waren. Ich weiß, daß ein Theil des Irländischen Volks, durch aufgeklärte Protestan⸗
ten unterstützt, die Emancipation der Katholiken errungen hat. Wird daß ein frei gewerdenes Volk, welches 5 Uhr Anzeichen vom Tagesanbruch.
man nun behaupten wollen, jetzt in der That keine Ursache zum Streite unter sich selbst hat, des⸗ sen Parteizwiste ein Ende crreicht haben, sich der Herabwürdigung bereikwillig fügen werde, und daß es nicht im Stande sey, durch friedliche Combination moralischer Kräfte welches ihm niemals hätte verweigert werden dürfen? ist Gerechtigkeit für Irland, vollkommene Gerechtigkeit, Gleichstellung mit England, oder Auflösung der Union. Dies ist der Terxt, über dieses die Forderung, welche zu erlangen ich den Rest meines Lebens verwenden werde; vollkommene, vollstäudige, unzweideutige Gerechtigkeit, die Theilnahme an Fnem Rechte, die Vertilgung jedes Vorwandes der Herabsetzung. m vorigen Jahre fonnte jch mich mit Wenigerem zufrieden geben, jetzt ver ange ich inchr. Ich will nicht mehr irgend eine jämmerliche Konzession. Ich fordere eine Anerkennung des Rechtes, denn wenn unser Recht an⸗ erkannt ist, so sind wir wirllich niederträchtig und verwor⸗ fen, wenn wir noch serner Beleidigungen hinnehmen. Im vorigen Jahre hätte ich mich auf einen Vergleich eingelassen. Es freut mich, daß wir den Versuch gemacht haben, denn wir haben dadurch den Lords jeden Vorwand der Ungerechtigkrit genommen, außer ihrem eigenen böswilligen Entschlusse, das Volk von Irland zu beschimpfen. Ich beginne jetzt eine neue Laufbahn. Allein daste⸗ hend, habe ich jetzt mehr Muße, mich meinem Vaterlande zu widmen. Fs ist nun meine einzige Freude, mein größter Trost, und ich fühle, daß ich noch immer glücklich seyn kann in dieser Welt, so lange ich die Aussicht habe, Irland seine Freiheit zu verschaffen. Niemand glaube, daß ich hierher gekommen bin, um den Kummer meines Herzens kundzugeben; nein, ich bin bierher gekommen, um meine Pflicht gegen mein Vaterland zu erfüllen. Ich sage den Tories, daß sie O'Connell
leicht stürzen können; denn was habe ich zu bedeuten? daß sie aber
Irländische Volk stürzen die insolente Torv⸗Par⸗- lei und Lord Lyndhurst die Sicherheit des Thrones, für welche wir
niemals den Katholizismus, niemals das werden. Ich gehe weiter; ich behaupte, daß
unser Leben binzugeben bereit sind, gefährden können, daß sie di⸗: Dynastie gefährden werden, welcher wir gchuldigt, der wir unsere Treue nuverbrüchlich gehalten haben, und welche wir bereit sind, auf der hohen Stuse zu erhalten, die sie einnimmt. Sie können den König und die Königliche
drücken, bevor sie nicht den Thron und den Altar selbst mingestürzt haben. Wer kaun sich erinnern, daß in Irland jemals so vie! Ruhe geherrscht hat, wie jetzt? Kein lebendes Wesen. Diese Ruhe aber verdanken wir nur dem Lord⸗Lientenaut. Lord Mulgrave hat Alles grihan, was er möglicherweise thun konnte, und das Volk von Ir⸗ jand sollte bedeuken, daß er noch viel mehr thun kann, wenn er ge— börig unterstützt wird. Ist sein Einsluß in Iriand nicht ganz offen⸗ bar! Zeigt das Volk nicht die Ruhe und Gednuld seines Charakters dadurch, daß es auf den Tag der Gerechtigkeit wartet? Wenn in Euzgland der König einen Freund hat, wird er ihm nicht sagen, daß vurch vahre Loyalität Irlands Ruhe unbedingt gesichert ist? Sollte sich irzend ein philosophischer Forscher sinden, der von Vorurtheilen gegen Frlaud eingenommen ist, so mege er das Gemälde wilder Auf⸗ regung auf der elnen, und ftiiedlicher Ruhe auf der anderen Seilte ernstich betrachten, und er wird sinden, daß mein Paterland, weiches man auf jede Weise herabzusetzen sucht, alten Nationen voranlteuchtet in Milde und Schonnng, Bereitwilligkeit des Vertrauens, Reinheit der Absichten und Ruhe in (einem Vorwärtsschreiten.“
Sowohl die Herren Ricardo und Compagnie a's Herr Gold⸗ smid haben heute angezeigt, daß sie die am 1. Dezember d. J. faͤlligen Dividenden der Portugiesischen Schuld auszuzahlen be⸗ reit seyen. b
Eine Vorstellung hiesiger, nach Mexiko handelnder Kauf⸗ leute an Lord Palmerston um Verwendung bei der Mexikani⸗ schen Regierung, damit die Britischen in Mexiko ansaͤssigen Kaufleute nicht mit dortigen Zwangs⸗Anleihen und anderen deückenden Staats⸗Lasten beschwert wuͤrden, hat wenig Erfolg gehabt, indem der Minister jene Regierung dazu so ziemlich für betechtigt hielt. Doch will er derselben noch Vorstellungen machen.
In Dundee ist ein großer Bankerott ausgebrochen, dem
Was bin ich? Ein Rohr, vom Sturme erschüttert, ein
auf einem Flusse dahinschwrimmt die Stärke seines Stromes be⸗
er den Kubikfuß e Sterling gekostet
anheischig, dies Material wohlfeiler zu liefern.
ist. Man würde uns mit Recht ankla⸗
Aber, . . 8 : 2 4 Q mal aufgestiegen, zweimal von Cambridge aus, als er im Jahre
Jahre hindurch nur Discretion beobachtet haben können, unsere Ge⸗
Truge beruhen, sie konnten ruge beruhen, sie konnten; nüten Wir müssen dieses Umstan⸗ zoͤsischen ist nothwendig, daß das Band der Zuneigung
Man behaup⸗
das Gut zu erzwingen,
Dieses Gut
nau die Richtung nach Maidstone und flog um 2 Uhr 12 nuten, sieben Engl. Meälen suͤdlich von Rochester, uber den Medway.
Familie in Gefahr bringen; wir wollen sie schützen, und die Torics sollen nicht im Stande seyn, uns zu unter⸗
zusammen zum Belauf von etwa
mehrere kleinere folgten, 100,000 Pfund Sterling.
Wie es heißt, sind die im Mittellaͤndischen Meere befindli⸗ chen Linienschiffe „Canopus“ und „Thunderer“ von 84, und „Edinburgh“ von 74 Kanonen, nach Hause beordert, um abge⸗ takeilt zu werden. Sie sollen jedoch ihre Marine⸗Soldaten an die unter dem Befehle des Admirals Gage im Tajo liegende Flotte abgeben.
Man hat nun durch eine Staffette aus Weilburg im Nas⸗ sauischen die Nachricht von der dortigen Ankunft der hiesigen Luftschiffer erhalten. Der Globe meldet daruͤder Folgendes: „Unsere Aeronauten, die eine Strecke von 480 Englischen Mei⸗ sen in 18 Stunden zuruͤckgelegt haben, werden in den ersten sechs Wochen noch nicht zuruͤck erwartet, da es ihre Absicht ist, sich nach Paris zu begeben, von wo sie, nachdem sie einigemal dort aufgestiegen seyn werden, in ihrem Luftfuhrwerk hierher nruͤckkehren wollen. Herr Monck Mason hat schon mehrere Wochen vor der Abfahrt des Ballons mit den Eigenthuͤmern der Gaswerke in Paris, die das Gas zur Fuͤllung liefern sollen, in Korrespondenz gestanden. Eine Compagnie forderte so viel fuͤr Gas, daß die Fuͤllung des Ballons 870 Pfund haben wuͤrde; andere aber machten sich In Vauxchall kostet die Fuͤllung 60 Guineen. Den Eigenthuͤmern der Gaͤrten
daͤucht aber auch diese Summe noch zu groß, und sie wollen
daher eine besondere Gas⸗Anstalt zur Versorgung des Ballons errichten, um ihn in der naͤchsten Saison jede Woche mehrere⸗ male aufsteigen zu lassen. Die Kosten der letzten Reise, die auf ungefaͤhr 300 Pfund geschaͤtzt worden, hat Herr Holland allein bestritten. Wie wir hoͤren, ist Herr Holland fruͤher schon vier⸗
Begleitung des
1829 dort Untergraduirter war, und zweimal in 1 Herr Holland
Herrn Green bei dessen diesjaͤhrigen Fahrten.
so praktizirt er nicht.“ seiner Freunde, Herrn Edward Spencer,
von Weilburg aus folgendes Billet geschrieben: Nach einer angenehmen, aber uͤberaus
unterm 8ten d. „Werther Sir!
im Herzogthume Nassau in Deutschland, 480 Miles von Lon⸗ don, liegt. Wer hatten die Englische Kuͤste ungefaͤhr eine Meile oͤstlich von Dover 10 Minuten vor 5 Uhr am Montage verlassen und kamen, nachdem wir uͤber den Kanal nach Frank⸗ reich geflogen, etwa eine Meile westlich von Calais 10 Mi⸗ vor 6 Uhr an demselben Abend uͤber der Fran⸗
Kuͤste an. In Eil.“ Herr Holland hat sein Lust⸗Tagebuch eingesandt, worcus die Blaͤtter folgende Auszuͤge mittheilen: „Aufgestiegen um 1 ½ Uhr. Ueber den Medway gekommen, 7 Miles südlich von Rochester, um 2 Uhr 48 Minuten. Zwei Miles suͤdlich von Canterbury um 4 Uhr. Sahen das Meer um 4 ¼ Uhr. Verließen England 1 Mile oͤstlich vom deeeh hehe c um 4 Uhr 48 Minut. Ueber Frank⸗ reich um 5 Uhr 50 Minut. 1 Mile westlich von Calais. Um 6 ½ tranken wir die Gesundheit der in der St. Johannis⸗Loge versammelten Maurer⸗Bruͤder. 11 ½ Uhr uͤber dem Distrikt von Namur. Um Mitternacht nach Londoner Zeit sehr finster.
groͤßten Hoͤhe, Varometer 20 Zoll. Kamen um 7 ½ Uhr bei Weilburg herunter.“ Diese Mittheilungen trugen das Postzei⸗ chen Koblenz, den §8. Nov., und scheinen uͤber Frankreich gekommen zu seyn. Außerdem enthaͤlt die Morning Chroniecle noch Folgen⸗ des uͤber die Luftfahrt, angeblich aus zuversichtlicher Quelle, die sie jedoch nicht nennt: „Das Aufsteigen des Ballons fand am Montag um 1 ½ Uhr statt. Der Ballon nahm zuerst Mi⸗
Um 4 Uhr waren die Aeronauten zwei Meilen suͤdlich von Can⸗ terbury und eine Viertelstunde spaͤter erblickten sie zum ersten⸗ male das Meer. Zwoͤlf Minuten vor 5 Uhr verließen sie Eng⸗ land, eine Meile oͤstlich von Dover Castle. Die Fahrt von Lon⸗ don nach Dover wurde also in drei Stunden achtzehn Minuten zuruͤckgelegt. Um 5 Uhr zehn Minuten erreichte der Vallon die Franzoͤsische Kuͤste, eine Meile westlich von Calais. Die Reise uͤber das Wasser waͤhrte eine Stunde und zwei Minuten und ist wohl der am schnellsten zuruͤckgelegte Theil der ganzen Reise gewesen. Es ist nichts daruͤber gemeldet worden, in welchem Grade die durch das Meerwasser bewirkte Verduͤnnung der Luft die Dichtigkeit der Atmosphaͤre vermindert und das Auswerfen von Ballast nothwendig gemacht habe. Als Blanchard und Jefferies am 7 Januar 1785 diese Fahrt unter⸗ nahmen, mußten sie selbst ihre eigenen Kleider abwerfen, um den Ballon zu erleichtern, weshalb derselbe, sobald sie uͤber Land ka— men, sofort zu einer betraͤchtlichen Hoͤhe stieg und in der Ent⸗ fernung von 9 — 10 Meilen von der Küuͤste niederkam. Der Vauxhall⸗Ballon nahm seinen Weg uͤber Cassel (im Nord⸗De⸗
partement), flog dann einige Meilen von Lille und suͤdlich von
Waterloo und Bruͤssel voruͤber und kam um 10 ½ Uhr uͤber Namur an. Von hier an muß seine Richtung, die bis dahin Ostsüdost gewesen, voͤllig oͤstlich geworden seyn, doch ließ sie sich nicht genau bestimmen, da es um Mitternacht fast voͤllig finster war und der Tag erst gegen 5 Uhr anbrach. Zehn Minuten nach 5 Uhr erreichten sie die groͤßte Hoͤhe, die sie waͤh⸗ rend der ganzen Fahrt erreichten. Da das Barometer bis auf zwanzig Zoll gefallen war, so ergiebt sich daraus eine Hoͤhe von zwei Englischen Meilen. Der Ballon passirte noͤrdlich von Kob⸗ lenz um ungefaͤhr 6 Uhr den Rhein und kam ganz leicht und wohlbehalten in der Naͤhe von Weilburg in Nassau zur Erde. Die Entfernung, welche er zuruͤckgelegt hat, laͤßt sich, der Luft⸗ stroͤmungen wegen, die ihn hin und wieder vom geraden Wege abgebracht haben koͤnnen, nicht mit Genauigkeit bestimmen; waͤre die Richtung stets eine ganz gerade gewesen, so wuͤrde die Reise so ziemlich 345. Englische Meilen betragen haben.“
Aus San Sebastian sind Nachrichten bis zum S8ten d. M. angelangt. Der Schooner „Swallow“, der am 11ten mit einigen verwundeten Offizieren, 75 Invaliden, Weibern und Kindern von dort in Portsmouth ankam, hat dieselben mitgebracht. Sie enthalten nichts als Schilderungen der Geldnoth in der Briti⸗ schen Legion; die von einem der Legion nicht guͤnstigen Korre⸗ spondenten des Hampshire Telegraph herruͤhrenden Briefe behaupten, daß General Le Marchant nach England gegangen sey, um von der Britischen Regierung Lebensmittel zu erhalten, da das Kommissariat nur noch auf drei Wochen verproviantirt sey; falls dem Begehren nicht entsprochen wuͤrde, solle der Ge⸗ neral um Transportschiffe zur Ruͤcktehr der Legion nach Eng⸗ land anhalten. Einer anderen Version zufolge, bezieht sich die Sendung des General Le Marchant auf die den 1Je. und Verstuͤmmelten zu ertheilenden Pensionen, fuͤr welche die Garantie der Britischen Regierung sehr noͤthig ist, da das Spa⸗ nische Ministerium auch diese Pensionen nicht auszahlen laͤßt. Der Brigade⸗General Godfrey war mit dem Britischen
Um 5 Uhr 20 Minut. in der
—.——
Commissair, Oberst Wylde, am 7ten d. Mt. nach Madrid a 8ehsnge⸗ um nochmals Unterhandlungen wegen der Geldbeduͤrf⸗ nisse der Legion mit der Spanischen Regierung anzuknͤpfen
Lord Hay lag mit dem groͤßten Theil seiner Kreegsfahrzeuge in
kalten Reise von acht⸗ zehn Stunden ließen wir uns unweit obiger Stadt herab, die
nur in baarem Gelde entrichtet werden sollten.
San Sebastian; nur die „Ringdove“ lag auf dem Revier von
Bilbao, zwischen Portugalette und der See. Aus Bilbao fehl es an neueren direkten Nachrichten. Nach einem vom 5ten 1” Durango datirten Schreiben des Karlistischen Korrespondenten der Times soll jedoch an jenem Tage General Eguia na Bilbao abgegangen seyn, um das Kommando der Belagerungg, Truppen zu uͤbernehmen. Villareal soll das Belagerungs⸗Corg, mit 13 bis 14 Bataillonen decken. Der Korrespondent zweeist nicht an dem Erfolge der Karlisten, glaubt aber, derselbe wen jetzt groͤßere Opfer kosten, als es der Fall gewesen waͤre, wo die Belagerung am Ende des vorigen Monats mit gehoͤrf Energie betrieben worden waͤre.
Von Barcelona ist, laut Nachrichten vom 1sten d., dort stationirt gewesene Britische Geschwader nach Malaga zu Schutz der dasigen Engländer abgesegelt.
Der Courier erwaͤhnt eines Geruͤchts, wonach Don Ca los mit Herrn Arago um eine Anleihe von zehn Millionen ze unterhandeln soll, die dieser aber nur dann erst eingehen wolle wenn Don Carlos im Besitz von Bilbao seyn wuͤrde. 1
Nach Briefen aus New⸗York vom 24sten v. M. seze die Praͤsidentenwahl die ganze Union noch immer in Aufregumg
das Resultat glaubte man noch nicht mit Sicherheit bestimme
zu koͤnnen. Der Mexikanische Gesandte, Herr Gorostiza, han Washington verlassen, um nach Mexikv zuruͤckzukehren. ( wollte, wie Einige behaupten, seine Regierung zur Kriegserkç rung gegen die Vereinigten Staaten, wegen der Besetzung eine Theiles von Texas durch General Gaines, auffordern. Nae Anderen hat er seinen Posten nur aufgegeben, weil ihm sei Gehalt nicht mehr ausbezahlt worden ist. im Nordwesten der Vereinigten Staaten sehr fruͤh und me großer Strenge eingestellt. Das Geld war noch immer knag und der Diskonto fuͤr gute Wechsel 18 bis 24 pCt. Es hatma
ein paar beträͤchtliche Bankerotte stattgefunden. Die Bank⸗N.
tien waren jedoch auf 115 gestiegen. Unter der Hand war i General Jackson um Aufhebung des Befehls ersucht worden nach welchem die Zahlungen fuͤr Laͤndereien und die Abgabe In Baltimo war am 15. Oktober das Mehl betraͤchtlich im Preise gesti⸗ gen. Aus New⸗Orleans vom 5. Oktober hatte man die Kach⸗ richt, daß die in Matamorgs gefangen gehaltenen Texianischen Kommissarien Carnes und Teal entkommen und im Hauptaunt⸗ tier des General Rusk angelangt waren. Die Mexikanische Truppen schienen im Anmarsch gegen Texas zu seyn.
Die TTöö Getraide⸗Preise hat ein wenig nach⸗ gelassen, und die Besorgniß vor der Nothwendigkeit fremden Einfuhr hat abgenommen; gestern fruͤh wurde eine ziemliche Quantitaͤt Waizen von Essex und Suffolk an Markt gebracht aber der Handel war sehr wenig belebt, und die Vorraͤthe wef ren spaͤt am Tage noch nicht abgesetzt, ebgleich sie zu niedrige
ren Preisen angeboten wurden, naͤmlich volle 3 Shilling wehle
feiler auf den Quarter, als am letzten Freitage. Da auch der Geldmarkt wieder eine guͤnstigere Haltung gewinnt, so sind die Consols seit Freitag um ¾ „Ct. gestiegen, woran auch Hollzm⸗ dische Fonds Theil nahmen. Portugiesische Fonds haben ing
Folge der Anzeige, daß die am 1. Dezember faͤlligen Zinsen das Sproc. Anleihe puͤnktlich gezahlt werden sollen, eine merklicht
Steigerung erfahren. Die in Franzoͤsischen Zeitungen enthaltm⸗ Nachricht von einer Contre⸗Revolution in Portugal fand hea⸗ in London wenig Glauben. Der Courier sagt: „Es ist umg nichts zu Ohren gekommen, was diese Nachricht bestaͤtigte.“ Auth Spanische Fonds zeigten mehr Festigkeit. Man meinte, daß wie sich auch die Sachen wenden moͤchten, die Spanische Schud doch im Prinzip anerkannt werden wuͤrde. Das Geld ist ein wenig leichter fuͤr das kaufmaͤnnische Diskonto. So haben auc Wechsel groͤßtentheils eine Reaction erfahren. Die heute auh den Provinzen eingegangenen Nachrichten uͤber den finanzielle Zustand sind veruhigender. Ueber die Zinserhoͤhung der Schat kammerscheine ist noch nichts entschirden, und die Meinung, eiß dieselbe das Vertrauen im Handel herstellen werde, hat sogg abgenommen, so daß man glaubt, Herr Spring Rice duͤrfte des Schatz diesen Verlust vielleicht bis zum Ablauf des Quarta erspacen, wo er bessere Aussichten haben duͤrfte. Die Ban Stocks sind um 2 pCt. in die Hoͤhe gegangen, weil sich d Direction nicht genoͤthigt gesehen haben soll, Schatzkammn scheine zu verkaufen. Die halbmonatliche Abrechnung am fra⸗ den Fonds⸗Markt ging ohne Schwierigkeit von Statten.
Niederlande.
Aus dem Haag, 15. Nov. Der diesseitige Gesandte“ England, Herr Dedel, ist nach London zuruͤckgekehrt.
Der apostolische Praͤfekt der Niederlaͤndischen Mission i Surinam, Pfarrer Grooff, ist, zum Beweise besondern Koͤnig lichen Wohlwollens, zum Ritter des Niederlaͤndischen Loͤwen Ordens ernannt worden.
Belgien “
Bruͤssel, 15. November. Dem Vernehmen nach werde Ihre Majestaͤten zwischen dem 12. und 15. Dezember im hit gen Schloß eintreffen und den Rest der schlechten Jahreszeit! Bruͤssel zubringen.
Durch eine Koͤnigliche Verordnung vom gestrigen Tag sind die Herren G. Geefs, Navez und H. van Assche zu N. tern des Leopold-Ordens ernannt worden.
In der heutigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer kal der Gesetzentwurf uͤber das Gehalt der Vikare zur Diskussion Der ministerielle Entwurf setzt das Maximum dieser Gehal, auf 500 und das Minimum auf 300 Fr. fest und legt dies Last den Kirchen und Gemeinden auf, abgesehen von den Un- terstuͤtzungen, die der Staat noch hinzufuͤgen moͤchte. Die Cej tral⸗Section der Kammer schlaͤgt aber gerade das Umgekehr vor; sie will, daß der Staat den Vikaren ein festes Gehalt vof
8 “
560 Fr. zahlen soll, abgesehen von den Zuschuͤssen, welche 8
Kirchen und Gemeinden noch hinzufuͤgen moͤchten. Die 2 batten hieruͤber wurden heute nech nicht beendigt.
Der Kriegs⸗Minister, der sich etwas unpaͤßlich befindet, . den Oberst von Looz, Mitglied des Senats, zum Mitgliede d Kommission fuͤr die Revidirung der Militair⸗Gesetzbuͤcher 9” nannt. Die Emancipation spricht den Wunsch aus, daß dies Revision so schnell als moͤglich vorgenommen werden moͤchtt, damit die Armee unter die Herrschaft einer mit Belgiens Si ten und Institutionen uͤbereinstimmenden Gesetzgebung komme.
In Uebereinstimmung mit den Franzoͤsischen Blaͤttern mel⸗ det der Independant: „Gestern Abend in Bruͤssel einges gangene Briefe bringen die Nachricht, daß Ihre Majestaͤt die Koͤnigin Donna Maria Alles, was seit dem 10. September ge⸗ schehen ist, annullirt und auf der Stelle die Cortes einberufen
Der Winter hat sch
sich bekanntlich am 11. September versammeln sollten, her durch die Bewegung des vorhergehenden Tages daran ver⸗ indert wurden. Diesen Maßregeln war die Bildung eines geuen Ministeriums vorangegangen.“
Schweden und Norwegen.
Christiania, 7. Nov. Das Storthing ist in den letzten gagen nicht versammelt gewesen. Dagegen haben im Odels⸗ hing am 4ten, öten und 7ten Sitzungen stattgefunden, um die eönigl. Proposition wegen eines Gesetzes hinsichtlich des Brand⸗ einbrennens und des Brandwein⸗Verkaufs zu pruͤfen. — In agthing ward am ten der Beschluß des Odelsthings wegen nes Gesetzes auf Veranlassung der Koͤniglichen Mittheilung in hetreff der Bestimmungen wegen der sogenannten benefizirten huͤter einstimmig angenommen. — Die fuͤr die Dampfschiff⸗ irt mit den Fahrzeugen „Prinds Karl“ und „Constitutionen“ r das letztverflossene Jahr abgeschlossenen Rechnungen, erwei⸗ n einen Ueberschuß von 20,814 Spez. Thaler.
Zur Jahresfeier der Vereinigung mit Schweden waren am ten d. die Behoͤrden zur Mittagsmahlzeit bei Sr. Exc. dem geichsstatthalter, Grafen Wedel Jarlsberg, versammelt.
Die aus allen Gegenden Norwegens eingehenden Nachrich⸗ n lauten insofern guͤnstig, als sie die Furcht vor einer Hun⸗ rsnoth ganz beseitigen.
s1slstland
hat, die
Hamburg, 18. Nov. Der Kommissionsrath und Konsul
N. R. Hinrichsen hat dem hiesigen Senate ein Schreiben Sr. pönigl. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin bergeben, mittelst dessen Se. Koͤnigl. Hoheit denselben als ih⸗ n eee und General⸗Konsul bei hiesiger Stadt be⸗
bigt haben. 88 Fassel, 17. Nov. Seine Hoheit der Kurprinz und Mit⸗ gent haben den Landtags⸗Abgeordneten, Ober⸗Buͤrgermeister Schomburg, zum Praͤsidenten und den Landtags⸗Abgeordneten, Hrofessor Dr. Endemann zum Vice⸗Praͤsidenten der gegenwaͤr⸗ gen Suͤnde⸗Versammlung ernannt.
Die Staatsregierung hat eines der groͤßten und schoͤnsten,
Friedrichsplatze in der Naͤhe des Residenz⸗Pallastes gelegenen bauser in der Stadt (das Roux'sche Haus) fuͤx die Summe bn 45,000 Thalern kaͤuflich an sich gebracht. Es ist die Ab⸗ cht des Kurprinzen, dort dem Kommandanten der Residenz, em Platzmajor und andern Militairpersonen Wohnungen anzu⸗
heisen und zugleich ein Lokal fuͤr die Arbeiten des Generalstabs nd fuͤr die Aufstellung von dessen Buͤchersammlung einrichten u lassen, so daß sich mehrere Militair⸗Etablissements hier bei⸗ ammen finden werden.
Die Streitfrage, ob der vom akademischen Senate der Lan⸗ es⸗Universitaͤt aus seiner Mitte erwaͤhlte Landtags⸗Deputirte als Staatsdiener der vorgaͤngigen Genehmigung des Ministers des Innern zum Eintritte in die Ständeversammlung beduͤrfe oder icht, war bisher insofern in uspenso verblieben, als das Mi⸗ isterium eingewilligt hatte, die Ertheilung der Genehmigung uf das Zeugniß des akademischen Senates von der Abkoͤmm⸗ ichkeit des Erwäͤhlten niemals zu versagen. Nach dieser Ueber⸗ inkunft hatte der Professor Endemann, gleich seinen Vorgaͤn⸗ ern, den Professoren Jordan und Gerling, fruͤhern Landtagen
Kurhessen als Abgeordneter der Universitaͤt Marburg beige⸗ vohnt, ohne um eine besondere Erlaubniß dazu bei dem Mi⸗ ister des Innern einzukommen. Diesmal hat sich indessen Letz⸗ ver bei der bloßen Anzeige des akademischen Senats
Marburg von der von ihm getroffenen Wiederwahl es Professors Endemann und den beigefuͤgten Zeug⸗ issen von dessen Abkoͤmmlichkeit nicht beruhigen wollen, viel⸗
nehr ist Herrn Endemann zur Pflicht gemacht worden, fuͤr ine Person die Bestaͤtigung seiner Wahl und die Urlaubser⸗ heilung zur Entfernung von seinem Posten noch besonders bei m Ministerium des Innern einzuholen. Da diesem Begehren 6 Ministers, wie man hoͤrt, mit Einwilligung des akademischen Henats, entsprochen worden ist, so scheint die Landes⸗Univer⸗ t die fruͤher von ihr in Anspruch genommenen und eine Zeit ng beharrlich Pecegh⸗ Privilegien nunmehr aufgegeben,
d der Streit durch Nachgiebigkeit von Seiten derselben zu bunsten der Staats⸗Regterung eine definitive Entscheidung er⸗ ugt zu haben.
In der juͤngsten Zeit hat die Bevoͤlkerung unserer Stadt, e gegenwaͤrtig nach der neuesten Zaͤhlung bis zu 32,000 Ein⸗ ohnern gestiegen ist, im Durchschnitt jaͤhrlich um 1000 See⸗ n zugenommen. Auch lassen sich immer mehr Familien aus n Provinzialstaͤdten in der Hauptstadt nieder. rbmarschall v. Riedesel, der bisher in Hanau seinen Wohnsitz atte, denselben nunmehr nach Kassel verlegt und sein Haus in Hanau verkauft.
In einer der Kasernen der Gardes⸗du⸗Corps hatte eine ervenfieber⸗Epidemie dergestalt um sich gegriffen, daß die Aerzte rauf angetragen haben, aufs schleunigste die Mannschaft, die on dem Uebel noch unberuͤhrt geblieben ist, vorlaͤufig nach den on den Dragonern vor kurzem geraͤumten Staͤdtchen Greben⸗ sein zu verlegen.
Muͤnchen, 14. Nov. Die Brechruhr hat unter den Opfern, elche sie fordert, wieder mehrere Personen getroffen, deren Schicksal die Theilnahme nicht nur ihrer unmittelbaren Angehoͤri⸗ n in Anspruch nimmt: verflossene Nacht verschied an dieser Krank⸗ it die verwittwete Baronin Stetten, Schwiegermutter des Grafen Saporta, nachdem sie vor wenigen Tagen ihren bluͤhen⸗ ee Enkel, den jungen neunjaͤhrigen Grafen Saporto, in ihren rmen an derselben traurigen Seuche hatte hinscheiden sehen. Ihr war um wenige Stunden Herr Bruillot vorangegangen, Direktor des Koͤniglichen Kupferstich⸗Kabinets, als Kenner der Halkographie und Verfasser eines beruͤhmten Werkes uͤber die donogramme der Kupferstiche beruͤhmt und fuͤr sein Fach un⸗ rsetzlisch, zugleich als Mensch wegen seines offenen und edlen harakters allgemein hochgeachtet. Er ist nach kurzem Kranken⸗ ger im 58sten Jahre gestorben und hinterlaͤßt ohne Vermoͤ⸗ en 7 unversorgte Kinder. Der reiche Kaufmann Maffei ist leichfalls der Seuche erlegen. Eben so macht die Nachricht von em ploͤtzlichen, an der Brechruhr erfolgten Tode des Capitains Riaulis, des zweiten Adjutanten Sr. Maj. des Koͤnigs von Griechenland, viel Sensation. Nachdem er seinen Freund, Ka⸗ akos Mauromichalis, hier begraben, unternahm er es, Se. Maj. ken Koͤnig Otto auf der Reise nach Oldenburg zu begleiten, und mpfand schon wenige Posten von Muͤnchen die Wirkung der n ihm sich entwickelnden Krankheit. Diesen Vormittag nun ist
on Uffenheim bei Wuͤrzburg eine Staferte hier eingegangen mit der Nachricht, daß der noch vollkraͤftige und ruͤstige Mann da⸗ elbst krank zuruͤckgeblieben und der Krankheit erlegen sey. An⸗ e Miaulis war der Marine⸗Gefaͤhrte seines großen Vaters EEEEE und ET und gemeiniglich „ r Unternehmungen, dazu ein Mann vo hn⸗ icher Bildung. ngen, daz n von ungewoͤhn
ruͤhrend gewesen seyn.
1323 Geschichte von Hydra und die Geschichte der Thaten der Grie⸗ chischen Marine im Befreiungs⸗Kriege. Eben so genoß er we⸗ gen seines ernsten, rechtschaffenen und edlen Charakters die all⸗ gemeinste Hochachtung und das Vertrauen des Koͤnigs Otto, wegen Anhaͤnglichkeit an seine Person.
Nach dem offiziellen Rapport vom 12ten und 13ten d. uͤber den Stand der Brechruhrkranken in Muͤnchen ergiebt sich fol⸗ gendes Resultat: Die Zahl der vom Ilten verbliebenen Kran⸗ ken betrug 153, neu hinzukamen 24, in Summa 177; davon genasen II, starben 11, verblieben in aͤrztlicher Behandlung 155; zu diesen kamen am 13ten d. 44 neue Erkrankungen, was die Gesammtzahl 199 ergiebt; davon genasen 17, starben 18, blieben in aͤrztlicher Behandlung 164.
Muͤnchen, 16. Nov. (Muͤnch. pol. Ztg.) Die neue⸗ sten Rapporte uͤber den Stand der Brechruhr duͤrften geeignet seyn, mannichfache Betrachtungen der ernstesten Art hervorzu⸗ rufen. Zeigt naͤmlich auch ihr Ziffer einerseits fuͤr die unend⸗ liche Macht und fuͤr den heilbringenden Einfluß der vorbeugen⸗ den Behandlung (Prophylaxis), so beweist er andererseits, wo⸗ hin es kommt und kommen muß, wenn der erste Augenblick versaͤumt und die aͤrztliche Huͤlfe erst in dem Augenblicke voͤllig ausgebildeter Krankheit angerufen wird. Von den Brechruhr⸗ Faͤllen neuester Zeit gehoͤren erwiesenermaßen vier Fuͤnf⸗ theile einer reinen Vernachlaͤssigung der Krankheits⸗Vor⸗ boten und hoͤchstens ein Fuͤnftheil der 1 vorgaͤngige Diar⸗ rhoͤr mit ganzer Gewalt hervorbrechenden asphyxischen Brech⸗ ruhr an. Namentlich treffen die Sterbefaͤlle meist solche Per⸗ sonen, welche ihr Uebelbefinden und insbesondere das so bedenk⸗ liche Durchfall-⸗Leiden den Aerzten absichtlich verheimlicht hat⸗ ten, bis die Macht der Krankheit jeden Rettungs⸗Versuch im Voraus entkraͤftete.
— — Frankfurt a. M., 17. Nov. Seeit gestern hatten wir hier zwei Krankheits⸗ und Sterbefaͤlle, die fuͤr Cholera⸗ faͤlle gehalten werden. Noch ist nichts abseiten der Behoͤrden daruͤber bekannt gemacht worden. Inzwischen fangen schon viele
Furchtsame an, ernstliche Besorgnisse zu hegen.
Hesteeeslch. Weien, 11. Nov. (Allgem. Ztg.) Der Franzoͤsische Bot⸗ schafter, Graf von St. Aulaire, hat einen seiner Angestellten als Courier nach Paris geschickt, um seinen Hof von dem Hinschei⸗ den Karl's X. zu benachrichtigen. Die letzten Stunden dieses Monarchen sollen nach Allem, was man aus Goͤrz erfaͤhrt, sehr Mit seltener Ergebung hat er aus den
So hat der
Haͤnden des Erzbischofs von Hermopolis die heil. Sterb⸗Sakra⸗
mente in Gegenwart J. K. Hoheiten des Herzogs und der Her⸗ zogin von Angoulème und des Herzogs von Bordeaux empfan⸗ die ihn hienieden verfolgt haben, und bat den Himmel, Frank⸗ reich seinen maͤchtigen Schutz angedeihen zu lassen, worauf er
Er ermahnte seine Familie zur Eintracht, verzieh Allen,
verschied. Die Koͤniglich Franzoͤsische Familie soll in die tiefste
Trauer versetzt seyn; man weiß nicht, ob sie in Goͤrz verweilen, oder nach Prag zuruͤckkehren wird, was ihr der Kaiserliche Hof freigestellt hat. betrauerten Monarchen in Goͤrz oder an einem andern
Eben so scheint es ungewiß, ob die Huͤlle des — rte auf⸗ bewahrt werden soll. Da Karl X. das Oberhaupt der Bourbo⸗
nischen Familie war, so leidet es wohl wenig Zweifel, daß man in Paris eben so wie hier die Trauer fuͤr ihn anlegen wird.
[nn Neapel, 5. Nov. (Allg. Ztg.) Seit den letzten Tagen nahm die
Cholera fortwaͤhrend etwas zu und raffte taͤglich 140 bis 160 Men⸗
schen weg. Die offiziellen Bulletins sind nicht der Wahrheit ge⸗
maͤß abgefaßt, da die Regierung immer das Uebel in den Au⸗ gen des Publikums vermindern moͤchte. Allen, die ihrer Stel⸗
lung nach etwas Bestimmtes wissen koͤnnen, ist untersagt, die
Wahrheit mitzutheilen. Vorgestern und gestern sprach man von
500 Opfern taͤglich; obgleich diese Zahl gewiß uͤbertrieben ist, so
hat das Uebel doch so zugenommen, daß die Regierung die Bul⸗
letins zu veroͤffentlichen unterlaͤßt. Diese Maßregel erschreckt die Gemuͤther, und wenn gleich noch ziemlich viel Leben in den Straßen herrscht, so begegnet man doch nur traurigen Gesich⸗ tern. Jetzt ist die Krankheit in allen Stadtvierteln verbreitet
koͤnnen die Kranken nun bei ihren Familien bleiben und alle Arten von Unterstuͤtzung bei einer Kommission, die hierzu bestimmt ist, reklamiren. d
sonders beguͤnstigt seyen; indessen dauert das schlechte Wetter fort, und seit vier Tagen liegt Schnee auf dem Vesuv.
V Rom, 5. Nov. (Allg. Ztg.)
kirchlichen Angelegenheiten von der hlesigen Regierung anerkannt
fort jede Art Verbindung mit ihm aufhoͤren muͤsse; doch koͤnne
g
sey mit einer besonderen Mission verbunden.
lichkeit ermuthigte, ihre Pflicht bei den an der Cholera sterben⸗
ters hat sich auch bei dieser Gelegenheit bewaͤhrt.
tenden Konsistorium in die Versammlung der Kardinaͤle einge⸗ fuͤhrt zu werden.
Der Kordon gegen die Lombardei ist aufgehoben, und ein Aufenthalt von zehn Tagen in genanntem Koͤnigreich wird als Quarantaine gerechnet, wenn der Paß jenen Aufenthalt beur⸗ kundet. Venedig und Gebiet sind hierin nicht begriffen, weil dort noch manchmal einige Faͤlle vorkommen sollen.
Die schoͤne Witterung des vorigen Monats hat sich ploͤtzlich geaͤndert, und eine fuͤr diese Jahreszeit ungewoͤhnliche Kaͤlte ist an ihre Stelle getreten. Nachdem es mehrere Tage geregnet, sehen wir nicht allein die fernen Apenninen, sondern auch die
nahen Berge mit Schnee bedeckt. 8
LLL““
Madrid, 7. November. In der heutigen Sitzung der Cortes wurde die Petition des Don Antonio Garcia, worin die Regierung aufgefordert wird, Maßregeln gegen diejenigen Offi⸗ ziere zu ergreifen, die ihre Entlassung verlangt haben, so wie
Wir verdanken ihm die in Deutschland gedruckte
die Petition des Oberst⸗Lieutenants Don Juan Antonio Lenas,
Wort gegen die Kommissions⸗Vorschlaͤge verlangten,
Kommission, Olozaya
und greift Personen jedes Standes an. Nach einem Manifeste
In einem andern Manifeste spricht die Regie⸗ rung die Hoffnung aus, daß das Uebel hier keine solche Verhee⸗ rungen wie anderwaͤrts anrichten werde, da wir vom Klima be⸗
1 Uaer
1 N. llg. Der Spanische Geschaͤfts⸗ traͤger, de Aparici, der bis jetzt die Angelegenheiten fuͤr die Koͤ⸗ nigin hier besorgte, obgleich er offiziell nie anders als fuͤr die
war, hat durch das Ministerium die Anzeige erhalten, daß hin⸗
er als Privatmann ferner hier bleiben. Es wurde ihm kein Paß zur Abreise zugeschickt, wie man behauptet, und er soll geson⸗ nen seyn, seinen bleibenden Aufenthalt hier zu nehmen. In—⸗ dessen wird hier der Herzog von Frias, fruͤher Spanischer Ge⸗ sandter in Paris, erwartet; man vermuthet, seine Hierherkunft deutende Modisicationen derselben herbeifuͤhren. Briefe aus Neapel spenden dem Paͤpstlichen Nuncius, Mon⸗ signore Ferretti, großes Lob, da er durch sein Beispiel die Geist⸗ stand, der, wenn er
den Kranken zu erfuͤllen. Die bekannte Energie seines Charak⸗ 9
Der Kardinal Ostini, bisheriger Nuncius in Wien, wird erwartet, um am 21sten d. M. in einem vom Papste zu hal⸗
der wegen einer angeblich von Mina ersonnenen Verschwoͤrung verbannt zu seyn behauptet, an das Ministerium gesandt. Der Bericht der Kriegs⸗Kommission uͤber den Vorschlag Cardero’s, daß diejenigen mobilisirten National⸗Gardisten, auf die das Looß bei der Conscription falle, ihren bisherigen Dienst auch ferner versehen sollten, und daß diese Zeit ihnen fuͤr den regulairen Dienst angerechnet werde, wurde auf das Bureau niedergelegt, um den Tag der Diskussion zu bestimmen. Die Kommission hat sich uͤbrigens gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Hierauf fand die erste Lesung des von Don Eulofio Garcia Paton ge⸗ machten Vorschlages statt, worin die Cortes aufgefordert wer⸗ den, die Regierung um Vorlegung eines Verzeichnisses aller Beamten der verschiedenen Ministerien fuͤr das Jahr 1837 zu ersuchen, damit die Kammer sich mit den Resormen und Er⸗ sparnissen beschaͤftigen koͤnne, welche die Lage der Nation noth⸗ wendig mache. Der Antragsteller dringt namentlich darauf, den Etat des Finanz⸗Ministeriums und die Nachweisungen uͤber die Ausgaben zu pruͤfen. Da die Kammer sich dahin entschied, daß der Vorschlag dem Artikel 100. des Reglements nicht zuwider laufe, so wurde die Diskussion n beschlossen und sie sollte eben beginnen, als sie auf de ag des Herrn Arguelles suspendirt wurde, bis die Mini avon in Kenntniß gesetzt worden seyen, damit sie daran Theil nehmen koͤnnten.
Die Hof⸗Zeitung meldet die Ernennung des Don San⸗ tos San Miguel zum General⸗Major, und zwar als Belohnung fuͤr die muthvolle und ausgezeichnete Vertheidigung Bilbao’s.
Dasselbe Blatt theilt nachstehendes Schreiben mit, wel⸗ ches der Kriegs⸗Minister, Marquis von Rodil, aus seinem Haupt⸗ uartier Jaraicejo unterm Aten d. M. an den interimistischen
riegs⸗Minister gerichtet hat: „Heute Morgen empfing ich die erste Mittheilung des Generals Alaix seit dem 21sten v. M. Ich habe sofort einen Courier mit Instructionen an ihn abge⸗ sandt. Die Nachrichten, welche ich uͤber die Stellung des Fein⸗ des erhalten habe, veranlassen mich, zu glauben, daß derselbe darauf verzichtet habe, uͤber den Tajo zu gehen, und daß er die Bruͤcke von Merida zu gewinnen sucht, um durch An⸗ dalusien nach der Mancha zu entkommen. Befaͤnde sich der General Alaix da, wo ich ihn zu finden hoffte, so wuͤrde ich die Verfolgung des Feindes unverweilt begonnen und nicht eher davon abgelassen haben, bis der Feldzug beendigt gewesen waͤre; aber so ist Alaix zuweit entfernt. Ich bin in diesem Augenblick im Begriff, nach Truxillo zu marschiren, wo die Karlisten gestern 12,000 Nationen Brod, Wein und Fleisch und 3000 Rationen Hafer in dem Augenblicke gefordert haben, wo die zur Rekog noscirung des Terrains von mir abgesandten und heute Morger um 3 Uhr zuruͤckgekehrten Truppen dort eintrafen. Spate wurde mir gemeldet, daß ein Theil der Karlisten nach Torre mocha hinmarschire. Es ist vor allen Dingen nothwendig, daß man mir Schuhe und Geld sende, denn ohne diese beiden Dinge sshe⸗. wie Ew. Exellenz einsehen werden, unmoͤglich, Krieg zu uͤhren.
— In einem von Franzoͤsischen Blaͤttern mitgetheil⸗ ten Schreiben aus Madrid vom 7. Novbr. heißt es: „Da man wußte, daß in der gestrigen Cortes⸗Sitzung die Diskussion der von der Special⸗Kriegs⸗Kommission gemachten Vorschlaͤge beginnen wuͤrde, so hatte sich auf den Gallerieen ein zahlreiches Publikum eingefunden. Obgleich mehrere “ das o wer nur schwach, und die Mitglieder der
und Cabrera, hatten daher leichtes Spiel gegen ihre Gegner. Sie suchten vorzuͤglich darzuthun, daß man gegen die Verschwoͤrer mit Strenge verfahren und sich bei der Kriegsfuͤhrung derselben Mittel bedienen muͤsse, wie die Karlisten. Das Stillschweigen der großen Majoritaͤt der Kammer scheint uns die Annahme des Berichtes zu ver⸗ buͤrgen. — Den letzten Nachrichten aus Estremadura zufolge, scheint Gomez wieder nach Andalusien zuruͤckzukehren. Die Un⸗ faͤhigkeit des Generals Rodil ist wahrhaft zu beklagen. Waͤh⸗ rend wir glauben, daß er die Karlisten angreifen werde, schreibt er, daß er weder Geld noch Schuhe fuͤr seine Soldaten habe und daß die Stellung des Generals Alaix ihn hindere, den Kar⸗ listischen Chef mit Energie zu verfolgen. — Der Bericht uͤber die schoͤne Vertheidigung von Bilbao ist in der „Hof⸗Zeitung“ erschienen. Privat⸗Briefe aus Vittoria schaͤtzen den durch die Karlistische Artillerie in dieser ungluͤcklichen Stadt angerichteten
die Opposition doch
Schaden auf mehr als 32 Millionen Realen. — Man erwartet
den Bericht der Finanz⸗Kommission. Gebe der Himmel, daß sie Huͤlfsmittel zur Bestreitung der unvermeidlichsten Kriegs⸗ kosten aufgefunden habe! Der schlecht genaͤhrte, schlecht geklei⸗ dete und in den Hospitaͤlern sich fast selbst uͤberlassene Sol⸗ dat bietet einen traurigen Anblick dar, und man sollte diesem Uebel um jeden Preis abzuhelfen suchen. — Die Division des General „Narvaez ist sicher schon zwan⸗ zig Stunden von der Hauptstadt entfernt. Wollte man diesem Corps die Verfolgung des Gomez uͤbertragen, so wuͤrde die Spur desselben wohl bald aufgefunden werden; aber leider ist dies nicht der Fall, und Narvaez wird, wie ich von gut un⸗ terrichteten Personen weiß, in Talavera Halt machen, und es wird nach wie vor den Generalen Rodil und Alaix uͤberlassen bleiben, den Gomez zu verfolgen oder nicht. — Wir werden hier wohl bald Revolutions⸗Tribunale haben, denn die Vorschlaͤge der Kriegs⸗Kommission sind gestern im Ganzen angenommen worden und die Diskussion der einzelnen Artikel duͤrste wohl nur unbe⸗ Die Gemaͤßig— ten sind sehr bestuͤrzt daruͤber und der „Español“, das Organ derselben, enthaͤlt einen trefflichen Artikel uͤber diesen Gegen⸗ angenommen wuͤrde, uns vor manchem Un⸗ eil bewahren oͤnnte.“
Tuͤrrket.
Konstantinopel, 26. Okt. (Allgem. Ztg.) Ein Kutter ist von Tripolis eingelaufen, mit Depeschen von Tahir Pascha, die von großer Wichtigkeit seyn muͤssen, denn alle Minister der Pforte traten bald nach deren Eingang in eine Konferenz zusam⸗ men und schickten den ersten Pforten⸗Dolmetscher an Lord Pon⸗ sonby ab, um ihm, wie verlautet, sehr beveutende Mittheilungen zu machen. Der Pfortendolmetscher blieb mehrere Stunden im Englischen Botschafts⸗Hotel, und Lord Ponsonby begab sich spaͤ⸗ ter, von seinem Dolmetscher begleitet, nach der Pforte, wo er eine lange Unterredung mit dem Reis⸗Efendi hatte. Es verlau⸗ tet, daß Tahir Pascha nach Konstantinopel berufen werden soll, um uͤber die Verhaͤltnisse der Barbaresken⸗Staaten selbst Aufschluß zu geben; zugleich soll die Pforte in Lord Ponsonby dringen, den Hru. Warrington, welcher als Britischer General⸗Konsul in Tri⸗ polis fungirt, von seinem Posten entfernen zu lassen. Dieser Herr Warrington ist der boͤse Geist der Pforte; er hat ihr schon viele Verlegenheiten zugezogen, und scheint jetzt zu Intriguen die Hand geboten zu haben, welche leicht zu den ernstesten Mißverstaͤndnissen fuͤhren koͤnnten. Tahir Pascha beklagt sich bitter uͤber dessen Betragen, er wirft ihm unter Anderem vor,