hervorgebracht.
men die entschieden nachtheiligste Wirkung Beistande
dlinge zum oͤffentlichen Vergleich moͤglich; aber von dem Augen⸗ Truppen sich bei Belem aufstellten, und das Gleichgewicht zerstoͤrt. fassungen Spaniens und Portu⸗ lassen, wenn dies ihr Loos ist, oder sie sich befestigen und ’ wenn sie es koͤnnen; und wer glauben, daß einem Volke schlechte Institutionen werth zu e mit Gewalt aus⸗
enblicke an, wo Englische Marine⸗ war jede Unterhandlung
Man muß die gals sich abnutzen
abgebrochen politischen Ver
zel fassen lassen, das beste Mittel, machen, darin besteht, wenn man ihnen ander dringen will.“
Die Charte de 1830 meldet, d b 5 der, aus 1 Linienschiffe, 2 Fregatten und 1 Brigantine beste⸗ Bai von Cadix eingelaufen sey. liest man:
aß ein Englisches Geschwa⸗
hend, in die Im Indicateur bordelais Briefe aus Bilbao bis zum 12ten d. M. erhalten. Seit der Einnahme von San Mannez hatten die Karlisten keinen neuen Anzgriff auf die Stadt unternommen; es scheint, daß sie die Be⸗ vegun zen Espartero's mit 12 oder 13 Bataillonen beobachten, andere die Verbindungen auf dem Flusse abschnei⸗ den wollen, wodurch Bilbao in kurzer Zeit durch Hungersnoth zur Uebergabe gezwungen werden wuͤrde. Der General Espar⸗ tero hielt am 19ten Arecinieja und Villarcajo besetzt, und Villa⸗ real stand an demselben Tage in der Umgegend von Sodupé. Espartero koͤnnte wohl Bilbao entsetzen, wenn er dann nicht die Mena⸗ und Alava⸗Thaͤler entbloͤßen muͤßte, indessen hofft man noch immer, daß er seine Bewegungen auf eine fuͤr Bilbzo vor⸗ ste Weise mit den Navarresischen Christenos und dem Ge⸗
neral Evans zu kombiniren wissen werde.“
Großbritanien und Irland.
Der Koͤnig wird in den ersten Tagen „Rath halten, in
““
.
und durch⸗
9
London, 19. Nov. der nachsten Woche zu Brighton Geheimen h hal! welchem die weitere Vertagung des Parlaments beschlossen wer⸗ den duͤrste.
Der Prinz Eduard von Sachsen⸗Weimar, zi des Herzogs Bernhard, 13 Jahr alt, ist in Englan men, um die Militair⸗Schule zu Sandhurst zu beziehen.
Der Herzog von Monfort ist hier angekommen, um von seinem Bruder, dem Grafen von Sureilliers, der nach den Vereinigten Staaten zuruͤckkehrt, Abschied zu nehmen.
Die Wuͤrden und Guͤter des verstorbenen Grafen von Dun more erbt sein Sohn, der bisherige Lord Fincastle, der mit sei⸗ ner jungen Gattin, Lady Katharine Herbert, kurz vor dem Tode des Grafen vom Kontinent zuruͤckgekehrt war.
Nachdem der Globe, der bekanntlich fuͤr dasjenige Blatt in der naͤchsten Beziehung zu Lord Palmerston tlichen und
veiter Sohn d angekom⸗
gilt, welches d sieht, auf die Details hingewiesen, die ihm aus oͤff Privat⸗Quellen uͤber die Lissaboner Begebenheiten vom 3ten und üten d. zugekommen, sagt er: „ . die Anhaͤnger der Charte Dom Pedro's ihrerseits auch bei dem
auf der Halbinsel etwas zu beliebten Spiel, eine Re vermittelst eines zuruͤckgeblieben
dan wird hieraus ersehen, daß
gierung durch Militarr ⸗Aufstandes,
Handstreich, begruͤnden, schlug fehl; igt, daß sie ahl, sondern ganz effenbar an M
haben ge⸗ ihren Gegnern nicht nur, wie es scheint, an uth und Entschlossenheit nach⸗ Alles, was noch von heilsamen Veraͤnderungen der Art, wie die aufrichtigen Freunde ihres Vaterlandes unter den jetzigen Verhäͤltnissen sie wuͤnschen muͤssen, zu hossen ist, kann nur von den naͤchsten Berathungen der National⸗Cortes erwar⸗ tet werden, denen man dies auch bisher lieber ganz haͤtte uͤber⸗ Wir versehen uns zwar nicht der glaͤnzendsten n Eroͤrterung der Grundlagen aber wir ziehen doch jedwede Wiederholungen dieser militgi⸗ sie moͤgen nun vom Hofe oder vom letzten Vorfaͤllen scheint Saldanha, Partei der Koͤnigin und der einzige Mann aus der Sache hexvorgegangen ist, dieser Partei gewußt und Koͤnigin,
20.
stehen, und
lassen sollen. Resultate von der stets erneuerte der oͤffentlichen Ordnung selbst, Diskussion noch den bestaͤndigen rischen Staatsstreiche vor, Poͤbel ausgehen. der faͤhigste von der derselben, der mit Ehren um die Absichten
Aufforderung der ihren eizuwohnen, gefuͤgt zu haben. Die Eifersucht der
eldherrn mag sie wohl verleitet haben, eine Havptstadt zu veranlassen, ohne
von Seiten der Provinzen zu warten, wo
den meisten Einfluß hatte.
sich nur versammlungen b Hof eute auf diesen F Bewegung ihrer Paͤrtei in der auf die Unterstuͤtzung er, wie man wubte, einzige Mann, der es durch sein T den Parteien verdorben hat, so wie er u seyn scheint, der bei der Sache nicht ein 1t reire's den Kopf verlor. Die Volis⸗Organe hends wie ein Kava⸗
Er ist also der Benehmen mit keiner von bei auch der Einzige gewe⸗ aus remer Furcht
vor dem Schicksal F erkennen es an, daß Saldanha sich durchgeheni 3 lier benommen habe (se huore como cavalheiro). Das große ande der beiden Peninsular⸗Koͤntgreiche ist Achtung fuͤr gesetzleche und const-tutionnelle beitraͤgt, ein Volt, das sich ihrer lange Zeit zu regelmaͤßigen und Verbesserung aftlichen und politischen Lage geschickt zu machen. t — und es fehlt bei allen Natiogen, die im ahrung gemacht haben, als
Ungluck in dem Zust der Maagel an jener Ordnung, die dazu irgend einem
anhattenden
Grade erfreut hat,
Fortschritten
dieses Tlement seh - Regierungswesen wenig andere Erf g gemach als die Erfahrung von schlechter, verderbter Herrschaft —, da ist es re gebens, von ihren pergamentenen Constitutions⸗Machwerken Dauer und Festigkeit zu erwarten. in den Worten eines neueren Franzoͤsischen Schriftstellers: 9 nec respecie queè ce qu'on System ganz und gar von d ist, so kann man auch immer gewoͤr 1 der von ihnen beiseit geworfen wird. Uns hunderten von dieser Quelle der Unruhen befreit gewesen, und ch wird keine extreme Parteimeinung so weit gehen, sie Von unserem am weitesten vorgeschrittenen ankreich, kann man sagen, daß er sich so eben vonden Wirkungen der Aufloͤsung einer alten und der Substitui⸗ rung einer neuen Ordnung der Dinge zu erholen anfange. Spanien und Portugal befinden sich noch mitten im Umsturz einer Ordn ung der Dnge, von der jeglicher Theil die Achtung der gebildeten Kassen ihrer Bevoͤlkerung uͤberlebt hat. 1 keine stufenweis bewerkstelligte Kirchen- und Civil⸗Re⸗ Die Masse von Mißbraͤuchen und das Moͤnchthum sind dort vor noch zu kurzer Zeit erst gestuͤrzt und in noch zu Andenken, als daß es schon moͤglich gewesen waͤre, mit render Röckücht auf die Suten der Nation zur Einfuh⸗ stitutionen zu schreiten, die 1 Ehrwuͤrdigfeit usd angemessenen Zuschnitt nach den Gefuͤ Beduͤrfnissen der jetzigen Generation in sich schloͤssen. hen daher den abgelegeneren und unwissenderen Theil der Bevoͤlke⸗ i Bienenstock ausgestoßenen Drohnen angesta⸗
Sehr viel Wahrheit liegt
Wenn eim pelitisches en Haͤnden der Lebenden gemacht tig seyn, daß es einmal wie⸗ er Land ist seit Jahr⸗
ma pas fait.
wieder zu oͤffnen. v. 8 Kontinental⸗Nachbar, von Fr⸗
Dort fand keine all⸗
form statt.
—.
rung von In zugleich herkoͤmmliche
rung, von den aus d
25qn
chelt, sich in einem aufruͤhrerischen Zustande befinden. Wir sehen das Militair die Staatsgewalt den schwachen Haͤnden, in denen sie rubt, entreißen und den Poͤbel, wie gewoͤhnlich, jede Veraͤnde⸗ rung, die ihn zu Huͤlfe ruft, unterstuͤtzen. Das Alles hat man schon so oft gesehen und wird man zweifeleohne bei der Aufloͤ⸗ sung eines jeden laͤngst verrotteten politischen Systems noch in Zukunft eben so oft sehen, daß wir in diesem Augenblick gar kein Woͤrt daruͤber haͤtten zu verliteren brauchen, waͤre es nicht, um den einander entgegengesetzten, aber gleich unvernuͤnftigen Angriffen zu begegnen, die man auf unsere Regterung deshalb macht, weil sie fuͤr unsere Verbuͤndeten nichts gethan, was mit dem besten Willen von der Welt keine Nation und keine Regie⸗ rung fuͤr eine andere zu thun vermag. Der einen Partei zu⸗ folge, waͤre unsere Regierung zu tadeln, weil sie nicht ein hinreichendes Gewecht ihres Einflusses in die Wag⸗ schale der Velks⸗Partei geworfen. Nach der anderen dagegen haͤtte absichtliche Blindheit oder Gleichguͤltigkeit von Seiten unserer Regierung das Volk zum Aufruhr ermun⸗ tert und unsere Verbuͤndeten seiner Wuth geopfert. Diese wi⸗ dersprechenden Vorwuͤrse werden dem Benehmen unserer Regierung in Bezug auf die letzten Ereignisse zu Lissa⸗ bon in ungewoͤhnlich heftigen Ausdruͤcken gemacht. Der erne Weise will die augenblickliche Zusammenverufung des Parlaments und spricht von einer Anklage gegen den Minester, nach dessen Instructionen eine Bruische Streitmacht „„ceine Stellung ein⸗ mmmt, in welcher ihre Gegenwart dazu geeignet ist, das Volk einzuschüͤchtern.““ Was diesen Puakt anbetr fft, so verweisen wir auf die Korrespondenz der feindlichen Times, deren Verfasser sich durch die Thatsachen genoͤthigt sieht, dem Benehmen Lord Howard de Walden's waͤhrend der ganzen Vorfalle Gerechtig⸗ keit widerfahren zu lassen und die unzweifelhafte dringende Nothwendigkeit anzuerkennen, welche endlich die Landung unse⸗
Don Ramon Maria Narvaez meldet aus Na⸗ 10ten, daß Gomez in der Nacht vom Ften in sen und seine forcirten Maͤrsche fortgesetzt habe, Es wird ihm
uͤber Neu⸗Strelitz, Alt⸗Strelitz und Fuͤrstenberg bis Dannenwalde, zum Anschluß an die von er Seits weiter bis Berlin zu erbauende hoͤchstdenselben eine
Der Brigadier hal⸗ Moral vom
seren Truppen in Utiel anzukommen. dorthin zu gelangen, da Befehle zu seiner un⸗
zur Landes⸗Granze dort Koͤnigl. Preuß Chaussee, beschlossen haben, ist von Aller Chaussee⸗Bau Kommission, bestehend aus dem Kammer⸗Direktor von Kamptz, Kammerherrn Hans von Oertzen und dem Bau⸗ Rath Buttel zu Neu⸗Strelitz, bestellt, und mit Instruction ver, sehen worden, an welche sich die Behoͤrden des hiesigen Landes sowohl, als Individuen in den, diesen Kunst⸗Straßen⸗Bau be⸗ en Angelegenheiten zunaͤchst zu wenden haben.
Nov. (Hamb, Korr.) Seit der An⸗ kunft des Koͤnigs von Griechenland ist unsere Residenz in un⸗ gewohnter freudiger Bewegung; Fremden von Stande.
g gegeben worden sind.“ Ministerium ist die Nachricht eingegangen, z Gom ez sich in der Naͤhe von Cordova befinde.
z und Serrador sind in Almodovar.
daß der General San Miguel zum Nach⸗
viger Rodil's bestimmt sey, und daß auch der General Rivero Kommando erhalten werde. 8 Der Prozeß gegen die Verschwoͤrer von Lorca wird eifrig Es haben hier mehrere Verhaftungen stattgefunden, utende Personen sollen dabei kompromittirt seyn. sgeber des „Mundo“, der (wie fruͤher ewaͤhnt) gegen eines in diesem Blatte erschienenen Artikels angeklagt ist gestern von der Jury freigesprochen worden. Nachrichten von den Ereignissen in Lissabon haben hier einen en Einfluß unguͤnstigen Eindruck gemacht, und einung scheint sich Frankreich mehr zuzuwenden. che Blaͤtter enthalten folgendes Schreiben Gräaͤnze: „Werden Sie es glau⸗ onnellen Truppen, die aus 30,000 Mann 2500 Kavalleristen bestehen und sechs Generale ierzehn Tage lang das Corps des Go⸗ und ihn dennoch entwischen ließen? d doch ist es wahr! Unsere Generale luͤgen, wenn sie in ih⸗ u Berichten an die Regierung sagen, daß sie bei der Bevoͤlke⸗ Die Verraͤther verleumden tismus; denn die Gegenden Andalusiens haben
saͤmmtlich beeilt, unsere Truppen mit Allem zu versehen, as sie bedurften, mit Geld, Lebensmitteln, Menschen und
Verfolgut dem Kriegs⸗
Ol b 20 Man will wissen, denburg, 20.
uͤberall begegnet man Hof⸗ Der K. Braͤurigam be, Palais des Herzogs Peter; seinem Begleite, a, der in Muͤnchen einen hoffnungevoll, Ablebens seiner Schwieg⸗ folgt. Vorgestern wurde dem Koͤnig Otto dah jetzt hier anwesende diplomat sche Corps, namentlich der Koͤnsg. Herr von Haͤnlein, der Kaiserl. Russsche Mmister⸗Resident, Herr von Siruve, der Koͤnigl. Daͤ isch Minister⸗Resident Here von Bille, der Koͤnigl. Großbritanische General⸗Konsul, Here Canning, und der Senator Pavenstede aus Bremen, nebst dem Standesherrn Grafen Galen, den beu— den, durch den Successions⸗Krieg bekannten Grafen Bentin und mehreren anderen Fremden vorgestellt; ein glaͤnzendes Konzen am Hofe beschoß den Abend. Gestern war im Großherzogl. Schlosse eine Mittagstafel von einigen 50 Couverts, nach wescher du hohen Herrschaften im Theater erschienen und einer Vorstellung des Huwaloͤschen Dramas: „Der Fuͤrst und der Buͤrger“, um ter den lebxaftesten Zeichen der Liebe und Theilnahme der zaht⸗ Die Vermaͤhlung wird Moren Abend nach dem protestantischen und dem katholischen R tus i
Equipagen und wohnt das kleine dem Grafen Saport Sohn verlor, ist die Trauerpost des
nd einige bede
Der Herau mutter hierher ge Preser Nesibeme,“ ir den Britisch eoͤffe tliche M
— Franzoͤsisch on der Portugiesi ie constituti infanterie und mihrer Spitze haben, v g eingeschlossen hatten
keine Unterstützung finden. 1 nseren Patreo reichen Zuschauer beiwohnten.
rer Marine⸗Truppen bei Belem erheischte. Dieser Korrespon⸗ dent sagt ausdruͤcklich: „„Lord Howard de Walden weigerte sich wiederholentlich, Bratische Stre tkraͤfte landen zu lassen, bis er uͤberzeugt war, daß Ihre Mae taͤt sich in Gefahr besinde;““ und weiterhin: „„Die Einnahme einer Stellung zu Junqgueira von Seiten der 350 Marine⸗Soldaten hatte jedenfalls die Folge, den beabsichtigten Marsch der National⸗Garde gegen den Palast Ihrer Majestaͤt zu hindern, ohne daß es zu einer offenen Kol⸗ sision kam.““ Ein genuͤgenderes Zeugniß als dieses, das aus einer seindlichen Quelle koͤmmt, brauchen wir nicht aufzusuchen. Andererseits sind unsere Tory⸗Kollegen wuͤthend daruͤber, daß unsere Flotte nicht gebraucht wurde, „„um das Volk einzuschuͤchterrn.”““% „„Es ist aS48 sag t die Post, „„daß die Koͤnigin, unter dem Einfluß des Prinzen Ferdinand handelnd und in dem Glauben, die Britische Florte werde ihre Wuͤnsche unterstuͤtzen (dies, sagt der Globe, ist nicht wahr, wie wir gesehen haben), den Entschluß gefaßt hatte, sich von der ge⸗ meinen demokratischen Partei zu befreien, die sich die Regte⸗ rung angemaßt.““ Und weiterhin: „„Dreihundert Britische Marine⸗Truppen hatten die ausgezeichnete Ehre, Zeugen dieser Vorfaͤlle zu sehyn. Sie wurden ohne Zweifel zum Schutz der Koͤniain gelandet, und in deeser Beziehung waͤre das Benehmen des Admirals gar nicht zu tadeln; aber unsere See⸗Soldaten wurden an die Kuͤste ge andt und wieder zr ruͤkgezogen, ohne den geringsten offensiven oder defensiven Schrett g than zu baben, und das Einzige, was sie ausgerichtet, ist eine noch groͤßere Steigerung der Verhaßthert des Britischen Namens, die in Por⸗ tugal schon so tief gewurzelt ist.““ Warum der Britische Name deshalb verhaßt werden sollte, weil „„eine offene Koll sion”“⸗“ und Blutvergießen verhindert worden ist, das geruhen diese Blaͤtter nicht zu erklaͤren; man kann jedoch leicht begreifen, warum sie daruͤber ergrimmt sind, daß unsere Offiziere keinen Gewaltschrett gethan haben, wovon der Liberalismus den Haß und der Despotismus die Fruͤchte geaͤrndtet haͤtte.“
Es sind bereits 105 Gesuche an das Parlament um Kon⸗ 1 zession zu Anlegung neuer Eisenbahnen fuͤr die naͤchste Sitzung angezegt. .
Unter den hiesigen wohlhabenden Juden besteht ein Ver⸗ ein, der zum Zweck hat, den verbotenen Umgang beider Ge⸗ schlechter in den niederen Staͤnden zu verhindern, und von wel⸗ chem daher arme Juden, die sich zu verdeirathen wuͤnschen. Bei⸗ traͤge zu ihrer Aussteuer und zu den anderen dabei ersorderli⸗ chen Kosten erhalten. 1
In einer neulichen Sitzung der Koͤnigl. geographischen Ge⸗
sellschaft wurde Kenntniß von einer großartigen Entdeckungs⸗Ex⸗ pedition gegeben, welche die Regierung der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika beabsichtigt. Eine Fregatte von 36 Kanonen, V ein Proviant⸗Schiff von 350 Tonnen, zwei Briggs und ein Schooner sollen zunaͤchst den Süellen Ocean durchstreifen, um das Daseyn vieler Inseln in Gewißheit zu setzen, welche von Zeit zu Zeit von Wallsisch⸗Jaͤgern und Anderen angegeben wor⸗ den sind. Alle solche Inseln sollen genau aufgenommen und ihre Lage festgestellt werden. Dann ist es die Absicht, in der schoͤnen Jahreszeit so weit suͤdlich als moͤglich verzudringen und die un⸗ bekannten Regionen des Antarkeischen Oceans zu untersuchen. Die Expedition wird im Fruͤhtinge 1837 cbsegeln und duͤrfte drei Jahre ausbleiben. Der Kongreß hat 60,700 Pfo. Sterl. dazu bewilligt, und der Marine⸗Lieutenant Wilkes ist jetzt auf einer Reise nach Paris, Muͤnchen und London begriffen, um die besten Instrumente, welche in diesen Hauptstaͤdten zu finden sind, fir die Expeditton anzukaufen. 18 Die Hof⸗Zeitung enthalt folgendes durch Herrn Paken⸗ ham, Gesandten Sr. Majestaͤt in Mexiko, dem Lord Palmer⸗ ston uͤversandte Dokument: „Der interimistische Praͤsident der Mexikanischen Republik macht den Ein pohnera dieser Republik bekannt, daß der allgemeine Kongreß Folgendes dekretirt hat: „„Bis dahin, daß die mit Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin⸗Regen⸗ tin von Spanien wegen der Anerkennung der Unabhaͤngigkeit dieses Landes angeknuͤpften Unterhandlungen desinitiv beendigt seyn werden, bleiben die Feindseligkeiten mit der Spanischen Nation eingestellt; die Regierung wird durch gegenwoͤrtiges Dekret ermaͤchtigt, Maßregeln in Betreff des Handels zu tref⸗ fen, ohne die Grundsaͤtze der Reciprocitaͤt zu uͤberschreiten.““ . Nach den Zeitungen von Quebet lis zum 22. Okt. war dort den Monzt hindurch viel Regen und Schnee gefallen. Man befuͤrchtete einen harten Winter und bei der sehr schlecht ausgefallenen Aerndte große Noih. 1 Nach Berichten aus Loͤcknau in Ostindien, ist der dortige Koͤnig damit beschaͤftigt, ein Corps Amazonen einzuaͤben, das er ausgehoben und in drei Regimenter vertheilt hat. Das erste besteht aus unverheiratheten Maͤdchen, dir beiden anderen aus verheiratheten Frauen, und diesen hat er die Bewachung seiner Person anvertraut Alle anderen Geschaͤfte werden von dem Minister besorgt. Im Lande herrsche große Unzufriedenheit. EVI“
Neu⸗Gtrelitz, 23. Nov. Nachdem Se. Koͤnigl. Hohei der Großherzog den Bau einer Kunst⸗Straße von Neu⸗Braͤn⸗
Da wir indeß sehen, daß, ungeachtet aller dieser hͤlfsmittel und trotz einer veermal so starken Macht, rgenten niche angegriffen werden, so hat sich der groͤßte Unwille er Provinzen vemaächtigt, und sie verweigern jetzt den gering⸗ en Beistand, um nicht die Schaͤndlichkeiten der Generale da⸗ zu befoͤrdern, und der Ruf „„Verraͤther!““ erhebt sich Die Feigheit und Traͤgheit der Generale, Truppen kommandiren, liegen zu klar am Tage, als mß sie ungestraft bleiben duͤrften. Von Rodil, der auch in die⸗ * Hinsicht obenansteht, bis zu dem Letzten herab, verdienen sie en Tod, wenn man nicht an der Sache verzweifeln soll.“
Nord⸗Amerika.
— — Boston, 1. Okt. Am 8. September feierte die eine leine Stunde von hier gelegene Universitaͤt unseres Stzates, belcher aber das, was man in Europa die philosophische Fakul⸗ it nennen wuͤrde, freilich abgeht, ihr 200jaͤhriges Stiftungs⸗ est, da sie die aͤlteste in den Vereinigten Staaten ist. paäͤident der Universitaͤt, Herr Quincy, hielt erne Rede, groͤß⸗ utheils geschichtjichen Inhalts. Nach der Rede war ein Mit⸗ Zelte, woran 1200 gegenwaͤrtige niversitaͤt, welche, nach dem Na⸗ en ihres Stifters, noch immer das Harward⸗Kollegium heißt, hHwie viele Gaͤste Theil nahmen. en Reden waren zahlreich, und die beste die des Herrn Eduard zverett, jetzt Gouverneur des Staates Massachusetts, vormals ofessor der Griechischen Sprache an dieser Universitäͤt, und ch in Deutschland, wo er sich mehrere Jahre aufhieit, wohl in dem Beschlusse, etwa 40,000 Baͤnde betragende Sie ist die zahlreichste und beste in und durch die Ebelingsche in Ham⸗ urg und Wardensche in Paris erkaufte Sammlung zu einer Voll kaäͤndigkeit uͤber Amerika gelangt, wie dieselbe in der alten ud neuen Welt nicht wieder gefunden wird.
Durch die von hier aus vielfaͤltig angeregte Frage uͤber die befreiung der Neger⸗Sklaven ist die Stimmung in unserer anzen Union jetzt so aufgeregt gegen Alle geworden, welche ot glauben koͤnnen, daß die Schwarzen bloß den Uebergang schen bilden, daß die bekannte Eng⸗ che Schriftstellerin Miß Martineau es hat aufgeben muͤssen, in hier aus eine Reise nach dem Westen zu machen. gie ihr, daß sie selbst in Cincinnati, also in dem keine Skla⸗ erei anerkennenden Staate Ohio, nicht sicher seyn wuͤrde. Sie itt jetzt nach London zuruͤckgekehrt, wo sie an einem Werke uͤber e Vereinigten Staaten arbeitet. V Der auch in Deutschland wohl bekannte Dr. Follen giebt t in Heften ein in vortrefflichem Engiisch geschriebenes Werk welches das Ergebniß seines
Schlosse aufs feierlichste vollzogen Der ehrwuͤrdigt Bischof von Muͤnster ist deshalb in Begleitung eines geistlichen Rathes bereits hier eingetroffen. g der Koͤnig Otto das Schloß beziehen und, wie man hofft, bis gegen den 2. Dez. in Oldenburg verweilen. An Festen wird es nicht fehlen; am Mittwoch soll eine Frei⸗Redoute im Theart; und Freitag ein Ball am Hofe statthaben. der fortwaͤhrend truͤbe, naß und herbstlich, doch ziemlich midde.
Alle Wuͤnsche in der Residenz und im Lande vereinen sich fuͤr das Gluͤck des geliebten und verehrten jungen Koͤnigspaares in den neuen Lebens⸗Verhaͤltnissen, die sie erwart
Spanien. In der heutigen Sitzun forderte Herr Domenech die Kammer auf, die Regierung um Vorlegung aller auf die Operationen Rodil's seit seinem ab⸗ gange von Madrid bezuͤglichen Nachweisungen zu ersuchen, „Dis Ministerium“, fuhr er fort, „gesteht ganz offen ein, daß es Unrecht gethan habe, den Kriegs⸗Minister zum Ober⸗Befehls⸗ haber der Armee zu eragennen, und denoch behaͤlt der General Rodil sor waͤhrend das Kommando. Wir duͤrfen daher, vorzuͤg⸗ lich nach dem, was sich kuͤrzlich ereignete, nicht laͤnger schweigen. Als naͤmlich der General Narvaez mit der glaͤnzenden Diwision, gesehen haben, erhielt er von Rodil den Befehl, nach Ciudad Real zu marschi⸗ hatte er sich jedoch in N
der Regierung den Befehl zur Ruͤckkehr nach Talavera empfing.
Ein solches System muß natuͤrlich die groͤßten Nachtheile ger⸗
beifuͤhren; es ermuͤdet die Truppen unnoͤthig, und alle Ovfer
und Anstrengungen des Landes fuͤhren zu keinem Resultate."—
Die Kammer erkeaͤrte, daß der Antrag zur Diskussion zugefasen werden toͤnne; doch wurde dieselbe auf den Antrag des Herm Arguelles bis zur Ankunft saͤmmtlicher Minister ausgesetzt und einstweilen die Diskussion der Vorschläge der Kriegs⸗Rommission Der fuͤnfte Artikel, welcher angenommen mwurde, „Die Provinzial⸗Deputationen sind ermaͤchtigt, gemein⸗ schaftich mit der Regierung die Aushebung von Truppen zur Feindes zu betreiben. tationen duͤrfen die Getratde⸗-Magazine, melde Stistungen und jede andere Art von Einkuͤnften mit Beschlag be uͤberwie en
9⁰00 In⸗ Nach der Vermaͤhlung wird
Das Wetter ist lei⸗
Vereinigte Staaten von
Madrid, g der Cortes
gsmahl unter einem große⸗ nd vormalige Zoͤglinge der Die bei demselben gehalte⸗
die wir hier vera ankam,
arsch gesetzt, als er von
Die beste in neues Gebaͤude fuͤr Gibhochek zu errichten. en Vereinigten Staaten
fortgesetzt.
Bekaͤmpfung des Die genannten Deru⸗
egen, wenn se bhn den Affen zu den Kommissston Bewaffnungs⸗ und Vertheidigungs⸗Junt s dun Provinzial⸗Deputat:onen zu ersetzen, fragte der Finanz⸗Ministen ob die Kommission etwa die Absicht habe, die Rezierung jenen dos oder ob diese den Befehlen der Mi⸗ nister unterworfen seyn wuͤrden, worauf Herr Caballero eroi⸗— derte, daß die Kommission nicht daran dente, die Deputatioven uͤber die Regierung zu stellen. Wort und sagte: „Wenn man den Buͤrgerkrieg beendigt sehen will, so muß denjenigen, die durch Verlaͤngerung desselben ihr Gluͤck machen wollen, die Hoffnung, sich zu berrichern, gerautt Man uͤbertrage den Provinzial⸗Deputationen das Amt, fuͤr die Beendigung des Krieges zu sorgen, und die stame daloͤsen Auftritte, deren Zeugen wir taͤglich sind, werden ven schwinden. In diesen Volks⸗Corporationen ruht die Staͤrke der Regierung, und diese darf nicht fuͤrchten, die Praͤrogative de Krone zu verietzen, wenn sie jenen Corporationen gewisse Reche werden vie mehr die Regierung unterstaͤtzen, un sam zur Ausrotrung der Ueh
des sechsten vorschlaͤgt, die
putationen unterzuordnen,
Hierauf nahm Herr er Staat und Kirche heraus, achdenkens uͤber diese Gegenstaͤnde enthaͤlt.
Hinsichtlich des Krieges gegen die Seminolen und Krihks, vie des Verhältnisses unseres Bundes zu Mexiko in Bezie⸗ ng auf Texas, entwickelt es sich immer mehr und kommt ans ht, daß beide eine schändliche Mischung von Ungerechtigkeit, sterhaftigkeit, Habsucht und Unterdruͤckung sind, gehuͤllt in den ngenden Mantel buͤrgerlicher und religioͤser Freiheit. Nachdem die von unserem Bundes⸗Praͤsidenten, Jackson, t großer Gefahr fuͤr das Wohl des ganzen Landes unterdruͤckte nk der Vereinigten Staaten, gleich einem Phoͤnix, als Bank n Peonsylvanien wieder aufgelebt ist, hat Herr Dallas, Bun⸗ Advokat in Philadelphia, ein eifriger Anhaͤnger des Praͤsi⸗ ten, einen Brief drucken lassen, in welchem er behauptet, e Convention, welche in Pennsylvanien fuͤr eine Abaͤnderung r Vetfassung zusammen berufen werden soll, habe das Recht,
btistunge⸗Urkunde der erwaͤhnten neuen Pennsylvanischen Bank r Vere nigten Staaten umzustoßen. Dieser Brief, so wie die eigerung gesetzmaͤßig gewaͤhlter Buͤrger in Maryland, die eerichtung, zu der sie berufen wurden, naͤmlich die Wahl ei⸗ §Senates, auszuuͤben, scheinen sehr boͤse Anzeichen fuͤr den so noͤthigen Geist der Eintrach
Inkand.
Berlin, 26. Nov. Aus Duͤsseldorf wird unterm Iö5ten d. Indesgemel et: „Der Gewerbe⸗Betrieb bleibt im Allgeme nen b 3. Wus ven Bergbau anlangt, so ist die Kodlenfoͤr⸗ ig auf den Zechen an der Ruhr nur langsam betrieben den, weil die Sche fffahrt durch Mangel an Fahrwasser noch sier gestoͤrt Um so lebhafter war dagegen die Foͤrderung sident, westlich von Essen gelegenen Zechen, welche einen loh⸗ den Atsatz nach dem Rhein per Manufakturen sind meistentheils nach Wunsch beschaͤf⸗ letztern aͤrbetten besenders die Tuch⸗Manufaktu⸗ aͤußerst lebhaft, und auch die Seiden⸗Manufak⸗ or Im vergangenen Mo⸗ hiestgen Rhein⸗Ufer im Ganzen 146 beladene ließz ich 39 D
zugesteht; sie wir Alle werden dann gemein wirken, die unser Vaterland betroffen haben; unser Vaterlanm welches uns des Theuerste seyn muß, und fuͤr das wir, noͤtze genfalls, das Leben hinzugeben bereit seyn muͤssen.“ Am Schluse der ein donnernder Beifall von den oͤffentlichen Trebunen solgte, traten die Minister in den Saal. Praͤsident der Kammer nunmehr anzeigte, daß die zu Anfang der Sitzung unterbrochene Diskussion wieder beginnen koͤnne, erhob sich der Minister des Innern und sagte: „Ich begrest sehr wohl, daß der Antragsteller, die Herren Deputinten umd seibst das Publikum der Bekanntmachung der Korrespondenn die zwischen der Regierung und dem General, der den Gom verfolgt, stattgefunden hat, mit großer Ungeduld entgegen seh um zu erfahren, welche Ursachen die gaͤnzliche Insurgenten verhindert haben. wird mir eine Frist gestatten, um diejenigen Dokumente, de ohne Nachtheil bekannt gemacht werden koͤnnen, zu ordoaen. Dieser Vorschlag wurde angenommen.
Als Fuͤhrer derzenigen Partei in den Cortes, die in dn Sitzung vom üten sich der Errichtung von Ausnahme⸗Tribuns, len widersetzte, sind Don Antonio Gonzalez, General⸗Seoane zu betrachten. nung, daß bei einem neuen Siege dieser Partei der gegenmwaͤrtigen Ministeriums unvermerolech ist. EspaFol sagt in dieser Beziehung: „Der Krieg hat M nisterien getoͤdtet, sollte er sich verlaͤngern, so laͤßt das sal der gegenwaͤrtigen Mirister sich leicht voraussehen.”“ ige Hof⸗Zeitung enthaͤlt nachstehend
deser Rede
serem Bunde
Vernichtung des Allein ich hoffe, die Kammt
ner gestoͤrt ist. Infante und de Man ist allgemein der Mei⸗
Achse haben. Die Fabri⸗
1 sortwaͤhrend ten haben mehr Th te sind am
schiffe, einsch
schon vier haͤtigkeit gewonnen.
angekommen
anpfschiffe,
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gegangen, und durch dieselben sind 96,478 Ctr. Guͤter aller Art eingefuͤhrt und 7430 Ctr. ausgefuͤhrt worden. Im Fruchthan⸗ del fand ein erheblicher Umschlag statt, und bedeutende Quan⸗ titaͤten sind fuͤr Holland zur Ausfuhr nach Nord⸗Amerika auf⸗ gekauft worden. Auf dem Fruchtmarkte zu Neuß betrug die Abfuhr: nach Holland 12,803 Schffl. Weizen, 5712 Schffl. Roggen, 1400 Schffl. Gerste; nach dem Bergischen 847 Schffl. Weizen, 384 Schffl. Roggen, 1322 Schffl. Gerste, Hafer und Buchweizen. Der Geldwerth der ausgefuͤhrten Quantitaͤten ist auf 33,600 Thlr. anzuschlagen. Fuͤr den Verbrauch der Oehl⸗ muͤhlen zu Neuß fand eine Zufuhr von 7529 Schffl. Ruͤbsaamen statt.
— Ueber die Ergebnisse der Verwaltung des Landarmen⸗ hauses zu Benninghausen im Laufe des Jahres 1835 ist Nachstehendes zu berichten: Was zunaͤchst die wirthschaft⸗ liche Verwaltung betrifft, so hat die Einnahme pro 1835, mit Einschluß des Bestandes aus der Rechnung von 1834, uͤberhaupt 19,052 Thlr. betragen. Hierunter befinden sich die Bectraͤge aus den drei Regierungs⸗Bezirken Muͤnster, Minden und Arnsberg mit 6302 Thlr., ein Zuschuß von 1654 Thlr. aus der Re⸗ gierungs Haupt⸗Kasse zu Arnsberg, und eine Summe von 2302 Thlr. für verkaufte Fabrikate. Die Ausgaben beliefen sich auf 17,582 Thlr., so daß am 1. Januar d. J. ein Bestand von 1470 Thlr. vorhanden war. Aus einer Uebersicht der polizei⸗ lichen Ergebnisse erhellt Folgendes: Am 31. Dezember 1834 befanden sich in der Anstalt 124 Individuen. Hierzu traten im Jahre 1835 hinzu 172, in Summa also 296. Von diesen wurden 17 nach abgelaufener Strafzeit des Landes verwiesen, 114 in ihre Heimath entlassen, 17 als Gesinde und Lehrlinge untergebracht, 4 anderen Anstalten uͤberwiesen, 2 starben und 2 entwichen; uͤberhgupt 156. Hiernach war am Schlusse des vorigen Jahres ein Bestand von 140 Personen. Durchschnittlich waren taͤglich 133 Personen in der Anstalt, und hierunter 83 Arbeitsfaͤhige, die mit verschiedenen Arbeiten in und außer dem Hause beschaͤftigt wurden. Den Entlassenen ist ihr Verdienst nach Abzug ihrer Schuld fuͤr Kost und Kleidung eingehaͤndigt worden. Am 1l5ten und léten v. M. erfolgte die dieszaͤhrige General⸗Visitation der Anstalt durch die Kommissarien der Koͤ⸗ niglichen Regierungen und die Deputirten der Provinzial⸗Staͤnde, und hat einen nicht minder befriedigenden Zustand ergeben.
— Laut Nachrichten aus dem Regierungs⸗Bezirk Brom⸗ berg sind die Wintersaaten fast uͤberall gut aufgegangen; nur in einigen Gegenden des Kreises Wongrowitz haben sie durch Wurm⸗ fraß und eige bisher unbekannte Art kleiner Raupen gelitten.
Dies Uebel hat betonders auch den Winter⸗Rapps betrossen, von welchem große Strecken entweder ganz wieder umgeackert oder nachgesaͤet werden mußten. Die Getraidepreise sind saͤmmtlich
gestiegen, was fuͤr den Landmann um so erfreulicher ist, als so— wohl die Winter⸗ wie die Sommer⸗Aerndte eine recht ergiebige, ja, mit wenigen Ausnahmen, eine vorzuͤgliche genannt werden kann. Auch faͤngt der Getraidehandel sich zu heben an und nicht nur die Bromberger Kaufleute haben große Massen auf⸗
gekauft und bereits bedeutende Versendungen gemacht, sondern auch die Getraidehaͤndler in den an der Netze belegenen Sraͤd⸗
ten sind zu betraͤchtlichen Getraide-⸗Ankaͤufen beauftragt. Von 121 Kaͤhnen, die im Laufe des Oktober die Bromberger Scheeuse passirten, waren 28 mit Getraide und 65 mit Oelfruͤchten beladen. Von Nackel ingen 124 Kaͤhne ein, von denen jedoch 51 unbeladen waren. luch der Wollhandel gewinnt wieder neues Leben, und ist die im kuͤnftigen Jahre zu erwartende Wollschur hin und wieder bereits um 5 Thlr. theurer verkauft worden, als die vom lau⸗ fenden Jahre. Von den Tuchmachern des Bromberger Regie⸗ rungs⸗Bezirks sind im Laufe des vorigen Monats 1868 Stuͤcke
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Tuch und 266 Stuͤck Boy fabrizirt, und davon 788 Stuͤck Tuch
und 290 Stuͤck Boy verkauft worden. Die Glas⸗Fabrik zu
Uscz macht glaͤnzende Geschaͤfte; man hat bereits Vorbereitun⸗
gen getroffen, das Geschaͤft durch Anlage einer zweiten Huͤtte zur Anfertigung von Fensterglas und durch Erbauung neuer Familienhaͤuser, zu erweitern.
— Der Schiffs⸗Verkehr in Danzig ist auch im Monat Oktober ziemlich lebhaft gewesen. Es liefen in den dortigen Hafen 91 Schiffe ein, von denen 5 aus Preußischen, 26 aus Englischen, 16 aus Franzoͤsischen, 13 aus Daͤnischen, I11 aus Schwedischen und Norwegischen, 8 aus Hollaͤndischen, 6 aus Hanseatischen, 3 aus Hannoverschen, 3 aus Belgischen, 2 aus Russischen Hafen und 1 aus Mecklenburg kamen. Hauptgegen⸗ staͤnde der Einfuhr waren rohe Baumwolle, Farbehoͤlzer, Bruch⸗ eisen, Kalk, Steinkohlen, Indigo, Rum, Haͤringe, Kaffee, Reiß, Tabacksblaͤtter, Zucker, Schmelzlumpen, Salz u. s. w.; 64 Schiffe hatten Ballast. Ausgelaufen sind 98 Schiffe, und zwar 3 nach Preußischen, 35 nach Englischen, 14 nach Hollaͤndischen, 14 nach Schwedischen und Norwegiscen, 8 nach Franzoͤsischen, 7 nach Daͤnischen, 6 nach Amerikanischen, 4 nach Hanseatischen, 3 nach Russischen, 2 nach Hannoverschen und 2 nach Belgischen Haͤfen. Hauptgegenstaͤnde der Ausfuhr waren 93,386 Schssl. Weizen, 53,492 Schffl. Roggen, 2305 Schffl. Gerste und Hafer, 4459 Ctnr. Weizenmehl und 3632 Ctnr. Weizenbrod; ferner Knochen, Flachs, Erbsen, Lein⸗ und Rappssaat, Masten, Balken, Bretter, Staͤbe, Lumpen, roher Zenk, Kartoffeln, frisches Obst, Bier, Oel, Pottasche, Bettfedern u. s. w. Nur ein Schiff hatte Ballast. — Aus Elbing sind im Monat Oktober 4 Schiffe mit Rappssaat nach Amsterdam und Rouen ausgelaufen. — Auch in Memel ist der Schiffs⸗Verkehr im vortgen Monate recht lebhaft gewesen; namentlich war die Aussuhr von Holz, Flachs und Leinsaat bedeutend. Es liefen 82 Schiffe, worunter 79 be⸗ ballastete, ein, und 55 gingen in See. Von diesen hatten 43 Schisse Holz, 5 Getraide, 1 Leinsaat, 3 Flachs und 3 Flachs und Holz geladen. — Von Pillau aus wurde viel Getraide verschefft. Von den von dort ausgelaufenen 44 Schiffen hat⸗ ten 21 Getraide, 15 diverse Guͤter und 2 Holz geladen; die uͤbrigen 3 waren beballastet. Eingegangen sind in den Pil⸗ lauer Hafen 8 Schiffe, wovon 58 Ballast hatten, 28 mit Stuͤck⸗ gut und 2 mit diversen Produkten befrachtet waren. Unter letz⸗ teren befand sich auch ein Preußisches Schiff aus New⸗York.
— Im Bereich der Neumaͤrkischen Land⸗Feuer⸗Socletaͤt sind vom 1. Mai bis 1. November d. J. uͤberhaupt 30 Brände vor⸗ gekommen, von denen 2 durch Blitz und 1 durch vorsaͤtzliche Brandstiftung entstanden, 2 muthmaßlich boshafterweise ange⸗ legt weirden, von den uͤbrigen 25 aber die Entstehungs⸗Ursachen unermittelt geblieben sind. Abgebrannt sind 68 Wohnhaͤuser, 105 Staͤlle, 42 Scheunen, 8 Nebengebaͤude, 2 Brau⸗ und Bren⸗ nereien, 2 Wassermuͤhlen und 1 Schneidemuüͤhle. Die hierfuͤr liqutdirten Entschaͤdigungen betragen 31,184 Räehlr. und die Ad⸗ ministrations- und sonstigen Kosten 3076 Rtehlr., uͤberhaupt also 31,860 Rthlr.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Ausstellung auf ver Akademie der
Es ist unmöglich, hier nun alle historischen Bilder einzeln nam⸗ haft zu machen, und wir müssen uns mit der Erklärung begnügen, daß sich auch unter den nicht erwähnten noch manches Achtbare und Es kann überhaupt nicht der dem Bestreben das verdiente Maaß von Anerkennung zu gewähren sondern wir glaubten, mehr die Richtungen der Kunst und die Prin⸗ zipien ihrer Bewegung im Auge haben, oder wiederum auf dasje nige berichtend eingehen zu müssen, was sich vorzüglich der Aufmerk⸗ samkeit des Publitums erfreute. den Leistungen der Geschichts⸗Malerei für diesmal Abschied zu uch⸗ um Portrait und Genre überzugehen, wenn nicht zwei ganz neuerlich angelangte Bilder noch einmal umpakehren einlüden. Es sind beides Bilder aus Düsseldorf und beide wiede getränkt mi einer gewissen Trauer, allein dabei von einer so eigenthümlichen Fassung, daß daraus kein unmittelbarer Vorwurf erwachsen kann P. Kiderich hat uns Karl's V. letzte Lehenstage dargestellt; der Kaiser, der der Krone mit aller Förmlichkeit entsagt und sich nach Estremadura in das Kloster des heiligen Justus von dem Orden des heiligen Hieronymus begeben hatte, sitzt hier, wie es die Geschicht Neben ihm steht sein Sarg angelehnt aber es bedürfte desselben nicht; der Ausdruck des gebeugten lebens⸗ satten Mannes würde uns deutlich genug sagen, daß er seine Rech⸗ nung abgeschlossen hat und nur des Boten harrt, der ihn aus dieser so sehr nämlich spricht sich in dem Antlitz des Kaisers das Abgelebte und Erloschene und zugleich eine gläubige
In der dunkeln Zelle fehlt es zugleich nicht an den
Uhren, welche er nicht in Einklang zu bringen vermögend war, er der doch gemeint hatte, so verschiedene Reiche nach Einer Regel re⸗ gieren zu können. Die Farbenstimmung des Bildes hat etwas unge mein Stilles, Ernstes und Feierliches, und die Trauer, die darübe ausgebreitet liegt, ist doch nicht so abstraft und allgemein, wie mwi sie häufig in den Bildern der Rheinischen Schule gesehen haben; dis verdantt der junge Künstler offenbar der Wahl eines historischen Mo mentes, und man sieht hier wieder einmal, welchen Vortheil es hat, sich an bestimmte, scharf begränzte Aufgaben zu halten. ist von Adolf Schrödter, Genremaler kannten. Es ist eben so ernst, als das vorige, es ist auch der Blick auf den Hingang aus dem Leben, und doch wie durchaus an⸗ Es behandelt keinen speziell gegebenen geschichtlichen Vorfall, aber darum ist es an Charakter und dramatischer Bestimmtheit um nichts ärmer ausgefallen, denn ecben dies hat der Künstler durch seine dichtende Kraft reichlich ersetzt. 1 vor der Zeit, keine trübe Schwärmerei nach einem im Weltgeräusch durchtobten Leben, wie dort des Deutschen Kaisers, sondern der ge⸗ setzmäßige Ablauf der dem Menschen vergönnten Frist; ruhig und heiter, wie das Leben selbst war, ist auch sein bewußter Ausgang. Ein kräftiger Greis, der das Maaß der Jahre hat, wenn's hoch kommt, sitzt auf seinem Lehnsessel in cinem Gothischen Gemach; der Abend scheint durch die gemaiten Scheiben, das eine Fenster ist geöff⸗ net, die milde Abendluft strömt herein, und der Greis schaut zustie⸗ den auf die freundliche Landschaft, wie auf sein durchmessenes Leben. Zwei Kinder sind um ihn, seine Enkel, , gingen ihm vielleicht voran. Er spricht zu den Kindern, daß er auch nicht lange unter ihnen zu weilen habe und sie allein lassen werde. Da klammert sich das Mädchen an seinen Arm fest, sie drängt sich nter; aber der ältere Kuabe, der, Fenster gelehnt, im Schatten erscheint, schlägt sinnend die Hände über⸗ einander und denkt dem Worte nach, Herz vielleicht zum erstenmal in tiefe Gedanken zieht. Mit Rührun verweilt sein Auge auf dem Antlitz des Greises, aber dieser rede fort mit derselben Fassung, und freudig legt er seine Stunde in Got
Interessante befindet. Zweck seyn, je⸗
Hiermit wünschten wir
erzählt, den Tod erwartend.
Zeitlichkeit abrufen soll;
Hingebung aus.
Das andere Bild
. 1 2 wir bisher nur als launigen
Es ist nicht Lebensüberdru
fo scheint es; die Söhne
nahe an ihren Groß gegen das
das sein kindlich fröhliches
Gesetzt, Schrödter hätte noch nicht gemalt, wie ein Historicen⸗ maler, so hat er sicherlich als solcher gedacht und empfunden. 1 Bild hat das, was zuerst das Kunstwerk macht; aber es hat auch au-⸗ Es ist mit Liebe gemalt und mit der fleißigsten Ausführung, viellecht schon mit einer allzu spitzen; im Uebrigen läßt sich das Verdienst seiner Farbe, die auch jetzt schon eine warme Harmonie zeigt, noch nicht vollständig ermessen, denn es 1 eingeschla-⸗ Daß aber der Künstler, der das letzte. Mal seinen Dor QLuixote gab, und von dem man eher auf einen Sancho Pansa zu rechnen glaubte, uns unter der sehr allgemeinen Benennung „Abend⸗ und so dichterisch prägten Bilde, voll des männlichsten Gefühles, überrascht hat, die macht es doppelt werth und anziehend und stärkt den Glauben an seine wahre Produktivität, denn der echte Scherz setzt jedesmal cine gediegene Basis von Ernst voraus, sollte dieser auch nicht Gelegen⸗ heit finden, sich künstlerisch zu zeigen. Die Vildnisse, von denen es nunmehr Zeit zu reden ist, lassen sich theils zur Historie, theils zum Genre rechnen; noch andere w man richtiger gar nicht zur Kunst, sondern zur Industrie zählen Daß sich durch die Fassung des Charakters und durch die Anordnung⸗ ein Portrait zur Historie erheben lasse, welches durch Schönheit der Formen keinen Anspruch dahin hat, darf gewiß als zugestanden be⸗ durch die bioße geschehen,
ßerdem noch viel des Schönen.
sonne“ mit rein poetischen
überdies kann materische Behandlung, auch hat zu allen Zeiten die Geschichts⸗Malerei einen unmittelbaren Zusammeunhang mit dem Portrait gehabt, und die größten Bildniß⸗ Maler hat man nirgend anders, als unter den ersten Historien⸗Ma⸗-⸗
Dies wird Niemanden Wunder nehmen, der weiß,
lern zu suchen. wie viel Auge, die Formen rein
wie viel geistiges Eindringen und und ideal zu sehen, erfordert werde, um ein gutes Bildniß zu Stande zu bringen, und wiederum, wie hoch ein solches überhaupt und gauz äaͤbgesehen von dem nächsten Interesse der Aehnlichkeit oder dem per⸗ sönlichen Antheil in der Kunst stehe. allmälig und von selbst ins Genre herah, nur an dem Charakter und Ausdruck fehlen, der dem Maler jenen Schwung geben könnte, oder je nachdem sich der letztere mehr zur naiven Raturnachahmung neigt, so wird man sich sehr bald in jener harmloseren Sphäre befinden, in der durch Treue und sinnige Mun⸗ terkeit noch immer viel Achtenswerthes und auch allgemein Erfreuli⸗ ches geleistet werden kann.
Wir danken es der löblichen Strenge der Akademie, daß sie die Kunst⸗Iundustrie abgewehrt hat, wiewohl doch manches unter dem Vorwande einer freieren Gruppirung und Composition ihrer Strenge entgangen ist. Im Ganzen genommen aber ist die Zahl der gehattvolleren Portraits aaf gegenwärtiger Ausstellung nicht eben groß, und wir unserestheils gehören gar nicht zu denen, welchs diesen Mangel segneu. Mehrere recht gelungene Werke würden wir nach unserer Theilung doch nicht höher als unter die Genre⸗Portraits setzen können, und obenan stel⸗ len wir hier ein bewundernswerthes Werk von Hildebrandt, das Bildniß des rühmlich bekannten Komponisten Felix Mendelssohn. Es scheint uns in der That nicht zu den historischen zu gehbren, nicht sowohl, weil es aller Umgebung und Anordnung entbehrt, als viel⸗ mehr weil es das Leben unmtttelbar wiedergiebt, wie der Spiegel. Wie viel dazu gehört, um dies von cinem Bilde sagen zu können, ist leicht begreiflich; das Leben ist hier gefaßt bis zur Täuschung, aber doch nichts weniger als grell. Vier weibliche Bildnisse ven Be⸗ gas sind ganz im historischen Charakter, eines davon in halber Fi⸗ gur, die anderen Kniestücke; schon das Kolorit würde ihnen enen solchen Rang anweisen, denn es herrscht darin die ernsteste und mil⸗ Sie sind übrigens in der Behandlung sehr verschie⸗ den und wer sie nicht an der Anordnung und gewissen sterectopen Farben erkennte, würde sie schwerlich sogleich für Werke eines und dessel⸗ ben Meistersanerkennen. Ueberall aber versteht dieser Künstter es ganz be⸗ 8 sonders, die Bildnisse weder gleichgültig noch zudringlich erscheinen zu las⸗ sen, sondern sie sinnig in sich abgeschlossen und doch zugleich freundlich nach außen gewendet, darzustellen; auch trifft er mit immer besserer Si⸗ ing, und welche dem Portrait günstig sev
Von dieser Höhe steigt sichs denn es darf den Gesichteru
anheimfallen,
deste Harmonie.
erheit, wie viel Umgebe