1836 / 333 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Meer⸗Konchilien, als Geschenk fuͤr das gedachte Museum uͤber⸗ schickt und dabei noch die Kosten des See⸗Transports getragen. Die Sammlung ist wohl verpackt und im besten Zustande in Muͤnster angekommen und dem Museum uͤbergeben worden.

—— -—— —.——— ——

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Wappenbuch der Preußischen Monarchie. in der Tyroffschen Kunsthandlung. (Berlin in der linschen Buchhandlung) 1836. Bd. 3. gr. 8.

SDdie Heraldik, welche in früheren Zeften mit allgemeinem Eifer betrieben und auf Universitäten wissenschaftlich vorgetragen wurde, hat seit einer Reihe von Jahren mit dem Lehnswesen das Schicksal Feichetigae. Begegnung theilen müssen, ohne Rücksicht, daß eine Vissenschaft uüͤber alle Partei⸗Ansicht erhaben seyn müsse. Zwar wird sie herkömmlich immer noch wohl in den Propädeutiken der Geschichte als eine der Hülfs⸗Wissenschaften dieser Philosophie in Beispielen ge⸗ nannt; aber selbst die Lehrer der Geschichte haben von der Wappen⸗ kunde nur geringen Vortheil ziehen können, da dieselbe so unbeachtet liegen geblieben, daß hier und da sosar wohl öffentlich ein heraldi⸗ scher Verstoß zu Tage gekommen. Darum verdient der diesem Ge⸗ genstande aufs neue zugewandte Fleiß alle Ermunterung; besonders auch möchten wir dem vorliegenden Werke eine allgemeinere Auf⸗ merksamkeit zuwenden. Der bescheidene Verfasser desselben, welcher von Ingend auf, und unter seltenen innerlichen und äußerlichen Begünstigungen, die Genealogie und Heraldik im Allgemeinen, die vaterländische aber insbesondere mit dem entschiedensten Glücke zur Beschäftigung in Mußestunden gemacht, giebt uns in diesem ausge⸗ zeichneten Werke den diplomatischen Adel der Preußischen Meo⸗ narchie, nicht nur die noch lebenden, sondern, gleich den Schwedischen und Dänischen ähnlichen Werken, auch die ausgestorbenen Geschlechter, und er gedenkt, demselben ein ähnliches über den einheimischen Adel folgen zu lassen.

Wenn die Geschichte des Briefadels zugleich die Geschichte der Berdienste vieler Familien um König nud Vaterland ist, so bezeichnet dieselbe zugleich die allmälig erworbene völlige Souverainetät der Monarchen: die Kurfürsten Joachim II., Johann George, Joachim Friedrich und Johann Sigismund konnten ihre bürgerlichen Kauzler nur mit ihren Bildnissen an goldenen Gnadenketten belohnen; aus Kurfürst George Wilhelm's Zeiten kommen schon einzelne landesherr⸗ liche Anerkennungen Kaiserl. Standes⸗Erhöhungen vor; der große Kurfürst erhob, nach der Schlacht bei Warschau, „aus höchster Vollkommenheit, Macht und Würde“, und „aus Chur⸗ und Landesfuͤrstlicher hobchster Macht und Würde“, nicht nur im souverginen Herzogthum Preußen, sondern auch in seinen Kurlanden die Kalau, Krinz, Croyengreiff, Kallheim und den Ober⸗ sten Hennings (v. Treffenfeld) in den Adelstand, während er für seine Generale noch in Wien den Freiherrnstand nachsuchte und dann landesherrlich bestätigte. In gleicher Art begünstigte sein Nachfolger Friedrich IlI. die Reichsgrafen⸗Würde seiner Vasal⸗ len, bis er selbst, sobald er sich die Königs⸗Krone aufgesetzt, nicht nur den Adels⸗, sondern auch den Freiherrn⸗ und Grafenstand verlich; König Friedrich II. endlich ertheilte die ersten Preußischen Fürsten⸗ Diplome den 6. RNovember 1741 an den Grafen von Carolath⸗ Schönaich und an den Grafen Hatzfeld zu Trachenberg, den a. März 174 an Philipp Gotthard, Grafen von Schaff⸗ gotsch und den 30. Januar 1773 au den Gutsbesitzer von Lich⸗ mowski, lauter Schlesier. Von Kaiserlichen Standes⸗Erhöhun⸗ gen, so wie von Reichsgrafen und Reichsbaronen in seinen Landen wollte der große König nun nichts mehr wissen, und daß der Feldmarschall, Baren von Schmettau, 1742 den Reichsgrafenstand (unter Königlicher Genehmigung) erlangte, war eine aus den dama⸗

ligen politischen Umständen leicht erklärliche, aber nachher nicht wei⸗ ter vorgekommene Ausnahme, wogegen nun die angesehensten Män⸗ ner des Auslandes für ihre Verdienste um den Preußischen Staat nicht nur den Schwarzen Adler sich zur Hauptzierde ihrer Wappen

Nuͤrnberg Ens⸗

1352 1ai sonderu auch die Preußische Standes⸗Erhöhung dankbar er⸗ annten.

Und so ist mit jeder Regierung dem immer wachsenden Umfange des Staats und der vermehrten Gelegenheit zu Verdiensten die im⸗ mer vergrößerte Zahl der Standes⸗Erhöhungen gefolgt, so daß sich in den beiden ersten Bänden unseres Wappenbuchs der Preußischen Monarchie die Wappen von 15 Fürsten, 208 Grafen, 1 Vicomte (dem Baron Andrié Vicomte de Gorgier, vom 5. Dezember 1787), 100 Freiherrn und 120 Adligen, dem Alphabete nach, abgebildet sin⸗ den; der so eben erschienene dritte Band aber 400 Edellente, von v. Creutz bis v. Mevenn, umfaßt und der vierte, auch schon in’ den Händen der Kupferstecher besindliche Band ebenfalls 5300 Adlige, von v. Meyer bis v. Zschock, enthalten wird; worauf ein Ergänzungsband die inzwischen neuhin⸗ zugekommenen Erhebungen, sammt den früherhin zweifelhaft geblie⸗ enen, nun aber genau ermittelten, nachholen soll.

Unser Wappenbuch der Preußischen Monarchie hat eine solche wünschenswerthe Uebersicht auf diesem vorber so wenig angebauten Gebiete zuerst möglich gemacht, und indem wir es ehrend und dank⸗ bar anerkennen, das der umsichtige Herausgeber, diese Vollstän⸗ digkeit zu erreichen, keine Kosten und keine Mühe gescheut, so müssen wir eben so rühmend der wissenschaftlich zuverlässigen und der künstlerisch schönen Ausführung des ganzen Unternehmens hul⸗ digen. B An bedeutenderen Ramen kommen in dem vorliegenden dritten Bande vor, und zwar 1) an höheren Militair⸗Personen; von Derschau, Dittmar, Eichmann, Gettkandt, Glaser, Göckingk, Götze, Gröling, Günther, Heising, Helwig, Hirschfeld, Holtzendors, Horn, Linger, Lölhöffel, Meinecke, Meerkatz; 2) an Ministern: v. Creutz, Dorville, Paul Fuchs, Goldbeck, Happe, Ilgen, Katsch, Kircheifen, Klewiz, Marschall, Meinders; 3) an anderen ausgezeichneten C v. Diederichs, Diez, Dohm, Domhardt, Drever, Emminghaus, Enckevort, Gruner, Hecht, Jakobi (⸗Klöst), Hippel, Hoffmann, Jordan, Klinggräff, Könen, Dolega⸗Kozierowsfi, Kü⸗ sier, Ladenberg, Lamprecht, Ludewig, Merckel; 4) an Gelehr⸗ ten: Hymmen, Krug von Ridda, Loder; 5) an Kaufleuten: Frantzius, Horguelin, von der Leven und desselben Schwiegersohn v. Löwenich; 6) Krauel v. Ziskaberg und v. Kordshagen hahen sich, jeuer als Grenadier, dieser als Husar, durch hervorragende Krieges⸗ thaten den Offizierrang und den Adelsstand errungen; 7) die Diploöme der Edlen v. Gräve, vom 2. Okt. und vom 15. Okt. 1786, sind die einzigen Preußischen Berechtigungen, das Prädikat „Edler von“ zu führen. b ““

Wenn nun dieses vortreffliche Wappenbuch in seiner gegenwär⸗ tigen Gestalt schon dem Freunde der vaterländischen Geschichte den reichsten und interessantesten Stoff zu Betrachtungen darbietet, so möge die öffentliche Anerkennung den würdigen Herausgeber, welchem der Unterzeichnete sich auf dem genealogisch⸗ heraldischen Gebiete vielfach verbunden bekennt, ermuthigen, seinem Werke durch den be⸗ absichtigten historischen Kommentar recht bald diejenige Vollendung zu geben, welche einem so bedeutenden patriotischen Unternehmen allerdings recht sehr zu wünschen ist. 8

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. November. Niederl. wirkl. Schuld 527⁄1 6. 5 % do. 991,½2. Kanz- Bill. 21 ⅛. 5 % Span. 19 ½. Passive 5 7⁄16- Ausg. Sch. 8 ⁄¼. LZinsl. 8 ⁄. Preuss. Präm.-Sch. 111 ¾. Foln. —. Oesterr. Met. 99 ⅛. Antwerpen, 22. November. Ausg. Sch. 25. Zinsl. 8 ½. Neue Anl. 19 ¼. Hamburg, 26. November.

Passive —.

Neue Anl. 18. Br. London, 21. November.

Cons. 3 % 86 ¾. Belg. —. Neue Aul. 185 ⁄8. Ausg. Sch. —. 2 ½ % Hosl. S2 ½1. 5 % 99. 5 % Port. 51. 3 % 32 ½. Engl. Russ. 106. Bras. 79 ¼. Columb. 21 ¼. Mex. —.

3 % 31 ¼.

7 2 0

Peru 15. Chili 41.

Bank-Actien 1334. 1332. Engl. Russ. 102 à. 5 % Port. 50. do.

Passive 5 ½.

Paris, 22. November.

5 % Rente 106. 10. 3 % do. 79. 25. 5 % Span. Rente 19 ¼. Passive 5 ⁄1. Ausg. Sch. —. P er 3 % Portug. 31 ¾. b Wien, 23. November. 5 % Met. 1032552. % 981 ⁄16. 3 % 73 ¾. 1 % —. Bank-Actien —. Neue Anl. —.

8 Ber lihn e r 116 r 5 e. Den 28. November 1836.

Amtlicher Fonds- und held-çouzgs-Zette! Pr. Uour. x Pr. Uour. Brief. [. Geld. [i.Brief. 69 1015912 1001 ¼1 2 0tpr. Pfandbr. 102 ¼ 99 Pomm. do. 102 G 63 Kur- u. Neum. do. 100 ¼ 101 ½¼ do. do. do. 97 ¾ 101 ¼ 88 Sechlesische do. 106 ¼ 102 ½ 102 Röckst. C. und Z. 5 Sch. d. K. u. N. Gold al marco. Neue Duk. Friedrichsd'or. Disconto.

.

2 ½ %

St.-Schald-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seech Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Eihinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Grossh. Poz. do.

2 0 7

43 102 103 ½ Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Nov. Im Opernhause: Lebende Bilh 1) Der Templer und die Juͤdin. 2) Der Burghof. 3) Jh. liaͤnische Damen, Schwaͤne fuͤtternd. 4) Eine Slavische sie ster⸗Familie auf dem Hochgebirge. 5) Maͤdchen, mit Waste beschaͤftigt. 6) Ermahnung eines Pommerschen Bauern a dem Waitzacker bei Pyritz an seine Tochter, welche konfirme werden soll. 7) Ein Italiaͤnisches Maͤdchen. Portrait ein jungen Italiäͤnerin. Eine junge Dame im Griechischen stuͤm. Ein Maͤdchen mit einer Eichkatze spielend. 38 Maͤdchen auf einem Berge. Zank des Schusters mit h Schneider. Hierauf: Die Hochzeit des Figaro, Oper in Abth. Musik von Mozart. (Herr Marrder; Figaro, als Gn rolle. Dlle. Gruͤnbaum: Die Gräfin. Dlle. C. Stich: C. rubin.)

Im Schauspielhause: 1) Les Rivaux d'eux -mémes. Le bon papa. 3) Adélaide, ou: Le poltron. Mittwoch, 30. Nov. Im Schauspielhause: Die Sche des Lebens, Schauspiel in 5 Abth., nach einem Maͤhrchen, E. Raupach.

Königstaͤdtisches Theater. Dienstag, 29. Nov. Der boͤse Geist Lumpacivagabundu⸗ oder: Das luͤderliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang ii Akten, von J. Nestrov. Musik von A. Muͤller.

Mittwoch, 30. Nov. Zum erstenmale wiederholt: A. Juͤdin. Hper in 4 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Serig von Friederike Elmenreich. Musik von Halevy. (Kostuͤme ue Decorationen sind neu.)

Donnerstag, 1. Dez. Zriny, oder: Die Bestuͤrmung wo Sigeth. Melodrama mit Choͤren in 5 Akten, von Th. Koͤrnn Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser. (Herr Bosard: Soh nan und Zriny.)

8

—,

rer

———

RR☚——

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Bromberg Die adelichen Guͤter Bonkowa und Gloykowo nebst⸗ Zubehdr, im Kreise Inowraelaw belegen, landschaft⸗ 2. lich abgeschaͤtzt auf 36,740 Thlr. 5 sgr. 10 pf. zufolge der nebst Hypothekenschhein und Bedingungen in der: Registratuür Abtheilung III. einzusehenden Taxe, sollen am 4 Februar 1837, Vormittags um 11 Uhr, 2.

20) ch Littow

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Real⸗Glaͤu⸗ 26 biger Joseph von Zagorski, ehemals in Gloykowo, wird zu diesem Termine hierdurch bffentlich vorgeladen. 27.

Doͤhn

Nothwendiger Verkauf. dem Köoniglichen Ober⸗Landesgericht zu Stet⸗ tin sollen 1) das im Rando wschen Kreise Vorpommerns bele⸗ gene Allodial⸗Rittergut Schillersdorff, abgeschaͤtzt auf 36,454 Tblr. 27 sgr. 6 pf., das erbliche Nutzungsrecht der im Greiffenhagener Benecken Bruche belegenen Schillersdorffschen Erb⸗ pachtswiesen, abgeschäͤtzt auf 3736 Thlr. 15 sgr. 10 pf. zufolge der nebst Hypothekenscheinen und Bedingun⸗ gen in der Registratur einzusehenden Taxen, zusammen am ersten Maͤrz 1837, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

33) 34)

Da sich in dem biesigen stadtgerichtlichen Deposi⸗ torio mehrere alte nachstehend bemerkte Deposita be⸗ finden, woruͤber theils die Deponenten, die Zeit und der Zweck der Deposition und theils die Berechtigten daran uͤberall nicht constiren, welche fuͤr:

Thl. sgr. pf. 1) ein Ramlowsches Depositium 11 8 9 „2) ein Depositum der Lobeckschen Kre⸗ ditoren 20 Schubartsches Depositum 65 a) ein Depositum der Juliane Dittmer 2 5) ein Deposttum der Kaufleute Muͤl⸗ ler & Paschen 40 6) ein Depositum der Wittwe Hagen 38 7) ein Depositum des Christian Schmidt 35 8) ein Eichmannsches Depositum 9) ein Deposttum der Scheelschen Erben 93 12 10) ein Depofitum des Inspektors Jagbe 741 17 11) ein Peschendorffsches Depositum 42 12) ein Engelhardtsches Depositum 40 13³) ein Depositum des Schaͤfers Rickmann 29 14h) ein Depositum des Carl Guͤnterback 13 15) ein Deposttum des Schmidt Jesse 98 16) ein Bauchsches Depositum 14 17) ein Depofitum der Anna Dorothea Muͤller, verehelichten Simers 6 18) ein Depositum der Erden des Pro⸗ fessors Lembke 50 19) ein Depofitum de en des Kau

15 (L. S.)

bID)

xmn

Anzeiger fuͤr die Pr.

ein Depositum des Peruͤckenmachers

) ein Depositum des Drechslers Behr ein Depositum der Wittwe Pansow 3 ein Depositum Kaufmanns Trippelvitz 1

) ein Depositum der Erben des Zim⸗ merers Berg

) ein Depositum der Erben des Kruͤ⸗

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. gers Kindermann ) ein Depositum des Paͤchters Michel

) ein Depositum des Tischlers Muͤller 8) ein Depositum des Korporals Lander 9) ein Depositum des Kaufmanns Kramer ) ein Depositum des Saͤgers Rosen ein Depositum des Schiffbesuchers Nuͤrenberg

dem Weifer Minschen Debitwesen 5 ein Depositum des Kerners Eberhard 1 ein Depositum fuͤr Buͤnsow und Rad⸗ das aus dem Schlaͤchter Glimmschen Debitwesen 35) ein Depositum der Erben des Brannt⸗ weinbrenners Bartels 6 81 betragen, so werden hiemittelst alle diejenigen, welche an 8 alte E11“ Fiatesneie koͤnnen

auben, aufgefordert, solche in nachstehenden Terminen, 8 ais deu 298ro vem ber, den 23. Dezemberd J. ang ins Leben⸗ und den 20. Januar k. J., Morgens 10 Uhr, gehdrig anzumelden und nachzuweisen, bei dem Rechts⸗ nachtheil, daß sie sonst damit durch das am 17. Fe⸗ bruar k. J. zu publicirende Praͤclusiv⸗Erkenntniß fuͤr immer werden abgewiesen und ausgeschlossen und demgemaͤß uͤber vorbemerkte alte Deposita weiter rechtlich werde verfuͤgt werden.

Datum Greifswald, den 27. Oktober 1836. Direktor und Assessores des Stadtgerichts.

Benachrichtig ung fuͤr die Inhaber von Neapolitanisch⸗Eng⸗ lischen dprocentigen Obligationen. Wir realisiren schon von heute an zum vortheil⸗ baftesten Course die am 3ten d. M. in London aus⸗ 9 geloosten Obligationen obgedachten Anlehns und be-- 3 sorgen auch den Umtausch derselben gegen derglei⸗ schen unverlooste Obligationen. 60 Berlin, den 2½.

Literarische Anzeigen.

In den Buchhandlungen von E. S. Mittler in

Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Culm

( und Gnesen wird Praͤnumeration angenommen auf manns Malchow ÜüIden zweiten Jahrgang der Zeitschrift:

Thl. sgr. pf. vu—

9 2 8 der Kreditoren des 9 W. Lembert

10 „genuͤgen hat der

9 1

10

2 2 1

zu entlarven. „bereits im ersten

2

Schriftstellern in diesem Fache.

Dr. Hoefer.

Man bittet, die

Wien, im November 1836.

November 1836. 8 Nathan & Comp., unter den Linden Nr. 13.

saAfas

Berlin, Schloßplatz Nr. 2: Dr. Zerrenners (Probst,

niglob, den 5 und der Preuß.

1““ ““

üle g ra oh Oesterreichisches Conversationsblatt fuͤr Kunst, Lite⸗

1,2 ratur, geselliges Leben, Theater, Tagsbegebenheiten, Industrie und Fabrikwesen, herausgegeben von

Die Grundidee dieser Zeitschrift war und ist eine ernste. Ein allgemeines Zeitgemaͤlde in Kunst und „Literatur zu liefern durch geistreiche aͤsthetische 2 Aufsaͤtze, hauptsaͤchlich im Gebiete der Novelle, Schil⸗ derungen, humoristisch gehaltener Charakteristiken u. w. der Erheiterung fordernden Lesewelt billig zu Telegraph zugleich die specielle 3 Tendenz, nichts unbeachtet zu lassen, was fuͤr Kunst und Wissenschaft in den verschiedensten Zweigen im 3 ganzen Umfange der dsterreichischen Monarchie ge⸗ z schieht; dem Guten den Preis zuzuerkennen, dem Schlechten sich entgegenzustemmen, daher auch ohne S der Gilde . das LE113“ v 15] 3 kleinernder Korrespondenzler auswaͤärtiger tter un 2) ein Depositum des Gesellen Ehmke aus der epidemisch veebebehe Reisevlldles mit Freimuth entgegenzutreten, und die Gemeinheit, die Nichtig⸗ keit und die Selbstvergoͤtterung zurechtzuweisen und In dieser Ansicht hat der Telegrab Jahrgang gewirkt und sich dank⸗ Iübar erkennen wir dies einen bedeutenden Lese kreis erworben. In dieser Ansicht, doch mit erhoͤhten Kraͤften, maͤnnlicher und reizender, durch den Beitritt hochgeachteter Schriftsteller des In⸗ und Auslandes gediegener und umfassender, tritt nun der zweite Jahr⸗

Durch die geschehene Preis⸗Ausschreibung von 30 Dukaten fuͤr die beste Rovelle ist die Redäaͤction im Besitze einer Reihe eben so interessanter als urspruͤng⸗ lich deutscher Original⸗Novellen von den beliebtesten

Es erscheinen von dieser Zeitschrift woͤchentlich drei Blätter mit zeitweisen Beilagen, naͤmlich: Montag, Mittwoch und Freitag, in groß Quart auf Velinpapier. Man praͤnumerirt in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes fuͤr den ganzen Jahrg. mit 8 Thlr. Auswaͤrtige Bestellungen uͤbernimmt das K. K. Ober Hof⸗Post⸗Amt zu Wien, so wie alle auswaͤrtigen Post⸗Aemter um den Preis von 13 Fl. 24 Kr. C.⸗M. Bestellungen so bald als moͤglich zu machen, um die Staͤrke der Auflage bestimmen zu koͤnnen.. 8

E1“ der Verleger der Zeitschrift.

Verlag der Creutzschen Buchhandlung in Magdeburg. Zu haben durch die Stuhrsche Buchhandlung zu

Konsistorial⸗ und Schul⸗ rath), geographische Wandtafeln vom Pla⸗ Welttheilen, Deutschland, Preußen Provinz Sachsen; jede aus 2 Blaͤt⸗ tern bestehend: einem Lehrblatt mit Ortsnamen und einem Wiederholungsblatt ohne solche. Je⸗ des Doppelblatt kostet ½ Thlr., bei Abnahme von mindestens 8 Doppelblaͤttern Thlr. oder 5 sgr.

₰ℳ

JJ0 Fuͤr Volksschulen uüͤberhaupt, besonders aber ur wechselseitigen Unterricht berechnet und höͤchst braud

bar, was sich von dem Herrn Herausgeber wohl warten laͤßt.

Bei Fr. Hentze, Buchhaͤndler in Breslau, erscht so eben und ist durch jede Buchhandlung, zu Beu durch die Stuhrsche, zu beziehen: b

Italiaͤnische Grammatik, nebst Lesebuch und Woͤrterverzeichniß Anfaͤnger und Anfaͤngerinnen von Dr. Kannegießer. Gr. 8vo.

immer mehr Beduͤrfniß, besonders fur Damen, N sich dem Gesange widmen; Kuͤnstlern, Ka usfen ten und Handlungsschulen duͤrfte sie unentde lich seyn. 1

Hinlaͤngliche Beispiele, viele Lesestuͤcke! ein vorzuͤglich reichhaltiges Woͤrterbuch, gante Ausstattung und billiger Preis zeichnen vom beruͤhmten Uebersetzer des „Dante“ verz Sprachlehre vor allen bisher erschienenen aus -

auf folgende, in meinem Verlage erschienene W aufkmerksam zu machen, da dieselben, ebensom wegen ihres innern Gehaltes als ihrer äulsern! ganz, sich zu Festgaben cignen: Arrowsmith, Atlas von Ameriba. * 4 Thlr. Calderon por Keil, 4 Tomos. * 16 Thlr. Cowper's Poems 1 Thlr. Flortan Oeuvres, 8 Vols.. * 5 Thle. Gibbon's Ilistory, 12 Vols.. 6 Thlr. Jacobi's Werke, 6 Bände. * 10 Thlr. Milton's poetical Works. C Moore's Works.. . 3 Thlr. 10 8 Müller’s Egeria. 1 Phlr. 15 Ossian's Poems. . .. 1 TPhlr. Parnasso Hlaliano, 3 Tomi.. 11 Thlr. 20 % Pellico Opere. 2 Thlr. 2270 Retzsch's Umwrisse zu Shak-

speare, Lief. 1: Hamlet.. ECC

2: Macheth. 5 Thlr.

1 u. 2: jetzt zusam- mengenommen. 8 Thlr. . 3: Romeo u. Julia. 5 Thle

Retzsch's Schachspieler. Seymour'’'s Glossary.. Shakespeare'’s Plays andPoems. Illustrations of Shakespeare.. 142 Sheridon's Works.. 1 Thlr. 779 Wagner’s, E., Schriften, 12 Bdch. v ̃ Thlr. Wakker's Dictionary. . . . . 2 2 Thlr. 10 1

Alle Buchhandluangen des In- und Auslandes 3 men Bestellungen darauf an (in Berlin, Pos Bromberg, G und Guesen die Buchhandlung von E. S. Mittler).

Leipzig, im November 1836.

Pruyot

10*

1 Thle. 10 9 4 Thlr. 20 2 Thlr.

11““

Fleiseher

Preis 20 sgr. Das Erlernen der italiaͤnischen Sprache wsth.

Do"s herannahende Weibnachtsfest veranlalst ms

1 Phle. 15

v11“

081 E 2 n9. v111“

JDJZ11““ g 2 11““ 8 EE 8 8 3

1.“

————.—

““

ae

111616s

111AA“

che Staats⸗Zei

8

—,—— 8b

——A

Kronik des Tages.

8 Im Bezirke der Koͤnigl. Regierug u Breslau ist dem bisherigen Kuratus Hoffmann an der Sandkirche zu Breslau die erledigte Pfarrei in Margareth, Breslauschen Kreises, dem bisherigen Pfarrer Anders zu Mar⸗ areth die erledigte Pfarrei zu Oltaschin, Kreis Breslau, dem Fber⸗Kapellan Kux an der St. Hedwigs⸗Kirche in Berlin die erledigte Pfarrei zu St. Adalbert in Breslau, dem bisherigen Alumnats⸗„Obern Christ die erledigte Pfarrei an der Sand⸗ kirche zu Breslau verliehen, und der bisherige Diakonus Rie⸗ del in Herrnstadt zum Pastor in Eisenberg, Kreis Strehien, ernannt worden; zu Erfurt ist der bisherige evangelische Pfarrer zu Alter⸗ edt, von Goldacker, zu dem Pfarramte in Ufhoven im Kreise Langensalza befoͤrdert worden; zu Koͤln ist der bisherige Pfarr⸗Verwalter Jakob Wei⸗ land zu Seelscheid zum Pfarrer daselbst ernannt worden; zu Köslin ist der Prediger Zahn zu Muͤtzenow als Ober⸗ rediger in Kallies, und der Prediger und Rektor Backe zu eegehtteburg als Prediger in Sohrenbohm bei Köslin beru⸗ fen, auch der Kandidat der Theologie Bodin als Prediger in Gnevin bei Lauenburg angestellt worden; zu Oppeln ist der zeitherige Kuratus bei der Kirche zu St. Ndalbert in Breslau, Anton Kreibig, zum Pfarrer in Wiesau, Kreis Neisse, der bisherige Ober⸗Kapellan Karl e zu Ottmachau zum Pfarrer in Borkendorf, Kreis eisse, der zeitherige Pfarr⸗Administrator Anton Czogalla zu Bujakow zum Pfarrer in Lohnau, Kreis Kosel, und der eitherige Kuratus Coͤlestin Rautner zu Sohrau in der ausitz zum Pfarrer in Gostitz, Kreis Neisse, ernannt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Präsident der Provinz SHirftnch beeh Merckel, von Breslau. 3

Zeitungs⸗Nachrichten. vXA4“

Frankreich.

Paris, 23. Nov. Die gestern von der „Quotidienne“ mitgetheilte Nachricht in Bezug auf die Gefangenen in Ham erhalt heute ihre Bestaͤtigung durch nachstehenden Artikel des Moniteur: „Da die Herren von Polignac und Guernon⸗de⸗ Ranville, deren Gesundheit tief erschuͤttert ist, bei dem Koͤnige darum nachgesucht haben, in ein Krankenhaus gebracht zu wer⸗ den, so hat der Koͤnig beschlossen, daß die dem Herrn von Po⸗ he durch das Urtheil des Pairshofes vom 20. Dezember 1830 Strafe in eine 20 jaͤhrige Verbannung außer⸗ halb. des Gebietes des Koͤnigreiches verwandelt werden, nd daß dem Herrn Guernon⸗ de⸗Ranville gestattet seyn olle, auf seinem Gute Ranville, im Departement des Cal⸗ ados, zu wohnen, wogegen er sein Ehrenwort giebt, sich nicht von dort zu entfernen.“ Dieser Beschluß giebt einem hiesigen Blatte zu folgenden Bemerkungen An⸗ laß: „Auf diese Weise finden sich die Geruͤchte bestaͤtigt, die eit 14 Tagen uͤber Unterhandlungen zwischen der Regierung nd den beiden Ministern Karl's X., die noch in Ham saßen, verbreitet waren. Die große Schwierigkeit entsprang aus der hartnaͤckigen Weigerung der Gefangenen, ihre Entlassung aus ber Festung Ham nachzusuchen. Man ersieht aus dem obigen Artikel, daß sie endlich eingewilligt haben, ein Gesuch einzurei⸗ hhen. Aber man hat ihnen mehr bewilligt, als sie verlangten. Die Herren von Polignac und Guernon⸗de⸗Ranville haben die Juli⸗Regierung nicht um Begnadigung gebeten; sie haben hre Entfernung aus Ham bloß als einen Akt der Gerechtigkeit nd der Menschlichkeit in Anspruch genommen. Man hatte uch von ihnen verlangt, daß sie sich direkt an den Koͤnig wen⸗ dhen moͤchten; aber dieser Foͤrmlichkeit haben sie sich, obgleich an nach den Ausdruͤcken des Moniteurs das Gegentheil glau⸗ en koͤnnte, nicht unterwerfen wollen, um nicht genoͤthigt zu kön, gewisse Ausdruͤcke zu gebrauchen, die eine Anerkennung be Pul „Thrones vorausgesetzt haben wuͤrden. Ihr 5 uch War daher nur an den Justiz⸗Minister gerich⸗ üee- fremde Diplomatie und besonders der Englische Sotschafter haben großen Antheil an dem hinsichtlich des 81 von Polignac gefaßten Beschlusse. Es scheint uns hcten⸗ daß man eine Art von Parteilichkeit zu Gunsten des en hat eintreten lassen, da seine Strafe gemildert worden vwahtent die in Bezug auf die drei anderen Minister er⸗ schkene kaßregel doch am Ende nur als ein Akt der Mensch⸗ 8. etrachtet werden kann. Wir wissen wohl, daß die den ee. von Peyronnet, Chantelauze und Guernon⸗de⸗Ranville beßn te Erlaubniß, ihre in Frankreich liegenden Besitzungen be⸗ 9 18 düͤrfen, der Anfang zu einer vollstaͤndigen Begnadi⸗ ss clt⸗ aber nichtsdestoweniger befinden sich noch alle drei der wech ese ausgesetzt, auf Befehl des Ministers in irgend ein iltac ö“ eingesperrt zu werden, waͤhrend Herr von on Pon⸗ ies nicht mehr zu befuͤrchten hat. Man weiß, daß Herr 8. 7g. auf keinen Fall in Frankreich geblieben, sondern mit her v amilie nach England gegangen seyn wuͤrde. Die Strafe * erbannung muß daher fuͤr ihn als eine wahrhafte Be⸗ Pholt gung betrachtet werden. Außerdem ist dem Herrn von es gnac, den Ausdruͤcken des „Moniteur“ zufolge, die Strafe buͤrgerlichen Todes erlassen worden.“

Nachstehendes ist der wesentliche Inhalt des (gestern er⸗

wähnten) Rundschreibens des Erzbischofs von Paris an die

Pfarrer seiner Dioͤcese: „Herr Pfarrer.

feit6 Ieshrear⸗ Ich habe, besonders

oͤfter Gelegenheit gehabt, die Pariser Geistlich⸗

Berlin, Mittwoch den 30steu November

2 —— ———.— 2

2₰

——

1836.

a 2à☚

keit an die Vorsicht zu erinnern, die der Apostel Paulus den Glaͤubigern seiner Zeit empfahl: Videte, fratres, quomodo caute ambulelis. Bei Gelegenheit des Todes des Koͤnigs Karl's X. bin ich genoͤthigt, dieselbe Warnung zu wiederholen. Sie sind noch nichtganz verschwunden, die Spuren der Entweihung und der Zerstoͤrung, wozu ein Trauer⸗Gottesdienst mehr der Vorwand, als die Ürsache war. Alljaͤhrlich habe ich geglaubt, daß es meine Pflicht sey, bei der Wiederkehr zweier Tage eine besondere Vorsicht anwen⸗ den, der Verehrung, der Dankbarkeit, der Liebe, dem Schmerz Stillschweigen gebieten, und aus unseren Kirchen wie von unse⸗ ren Altaͤren sogar die Zeichen der Trauer entfernen zu muͤssen, die der geringste Buͤrger in Anspruch nehmen darf, um das An⸗ denken seiner Freunde und seiner Verwandten zu ehren; so schlimm waren die Tage, welche die Pariser Kirche zu beklagen gehabt hat. Man hat von mir, und man wird ohne Zwei⸗ fel auch von den Herren Pfarrern die Erlaubniß ver⸗ langen, feierliche Messen fuͤr die Ruhe der Seele des verstor⸗ benen Koͤnigs lesen lassen zu duͤrfen; ja, in dem Augenblicke, wo ich dieses Schreiben abfasse, erfahre ich, daß saͤmmtliche Pfarrer zu dem Minister des Kultus berufen worden sind und daß derselbe ihnen Vorsicht in jener Beziehung anempfohlen hat. Ich befinde mich daher in der Nothwendigkeit, Ihnen eine Verfahrungsweise vorzuzeichnen, die Sie vor jedem Vorwurfe schuͤtzen wird. Ich nehme keinen Anstand, die ganze Verant⸗ wortlichkeit dafuͤr zu uͤbernehmen, um Sie derselben zu ent⸗ heben. Zuvoͤrderst werden Sie leicht einsehen, wieviel Schonung und Ruͤcksichten die gegenwaͤrtige Lage erfordert. Die Politik, der die Geistlichkeit durchaus fremd bleiben muß, koͤnnte an einer oͤffentlichen Foier, die ohne Mitwirkung der Re⸗ gierung abgehalten wuͤrde, Anstoß nehmen. Aus diesen Ruͤck⸗ sichten werden Sie Veranlassung nehmen, denjenigen Personen, welche feierliche Todten⸗Aemter fuͤr Koͤnig Karl verlangen, anzurathen, von ihrem Vorhaben abzustehen. Ich bin uͤber⸗ zeugt, daß Jedermann auf Ihre Stimme hoͤren wird, wenn Sie noͤthigenfalls noch hinzufuͤgen, daß Sie nur das Organ des ober⸗ sten Geistlichen sind, der dringend bittet, daß man seiner Did⸗ cese neue Katastrophen, oder auch nur neue Besorgnisse erspare.“ err Thiers und der Herzog Derazes wurden gestern von erzoge von Orleans empfangen.“ *). Der Prinz von Joinville und der Herzog von Nemours werden zu gleicher Zeit nach Frankreich zuruͤckkehren. Der Er⸗ stere wird, wie es heißt, seine Quarantaine in Toulon abhalten, indem er dort mit seinem Bruder zusammen zu treffen wuͤnscht. Das Expeditions⸗Corps nach Konstantine befindet sich, den letz⸗ ten Nachrichten zufolge, auf dem Marsche, und man glaubt da⸗ her, den Herzog von Remours zwischen dem 10. und 15. De⸗ zember in Frankreich zuruͤckerwarten zu koͤnnen.

Einem Schreiben aus Algier vom 14ten d. zufolge, ha⸗ ben die Araber, als fie erfuhren, daß die dortige Garnison durch die Expedition nach Konstantine sehr geschwaͤcht sey, diese Stadt mit einem Angriffe bedroht, sind aber durch den General Ra⸗ patel mit Verlust zuruͤckgeschlagen worden.

Der Moniteur meldet nach einem Schreiben aus Lori⸗ ent vom 17ten d., daß die „Andromède“, mit dem Prinzen Ludwig Buonaparte am Bord, bei Abgang der Post im Be⸗ griff war, unter Segel zu gehen. Dagegen wollen andere hie⸗ sige Blaͤtter wissen, daß die „Andromède“ in dem Augenblick, wo sie die Anker gelichtet, den Befehl erhalten habe, die Ab⸗ reise noch zu verschieben. Man vermuthet, daß man von dem Prinzen Ludwig noch einige Aufschluͤsse verlangen wolle.

Das Journal des Doöbats enthaͤlt heute einen Artikel uͤber die Portugiesischen Angelegenheiten, der von den uͤbrigen Journalen nicht unbeachtet bleiben wird, und aus welchem Nach⸗ stehendes die wichtigsten Stellen sind: „Wir haben der Fran⸗ zoͤsischen Diplomatie Gluͤck gewuͤnscht, daß sie den letzten Ereig⸗ nissen in Lissabon fremd geblieben ist; wir haben sie gelobt we⸗ gen der Rolle eines vorsichtigen Beobachters, die sie waͤhrend jener traurigen Zwistigkeiten uͤbernommen hat. Wir widerrufen unsere Lobspruͤche nicht; aber wir sind nicht gezwungen, die Vor⸗ sicht unserer Diplomatie in allen Punkten nachzuahmen. Wir haben das Recht, unsere Theilnahme laut auszudruͤcken und bei allen politischen Fragen Partei zu ergreifen; und so verheh⸗ len wir denn nicht, daß bei dem Konflikt, der kuͤrzlich zwischen der Koͤnigin von Portugal und ihren Ministern ausgebrochen ist, unsere Wuͤnsche fuͤr die Koͤnigin waren; wir wuͤrden eine Reaction freudig aufgenommen haben, die, ohne von Revressa⸗ lien begleitet zu seyn, ohne einen Tropfen Bluts zu kosten, die Portugiesische Nation in die politische Stellung zuruͤckversetzt haͤtte, in der sie sich vor dem militairischen Aufstande, welcher die liberale Constitution des Dom Pedro unmggestuͤrzt hat, befand. Als wir erfuhren, daß die Koͤnigin von Parthage eine Reaction gegen die militairische Einsetzung der Verfassung von 1820 unternommen habe, begleiteten sie nicht allein unsere besten Wuͤnsche, sondern wir nahmen auch, vielleicht zu uͤbereilt, eine Nachricht auf, die wir so gern ver⸗ wirklicht zu sehen wuͤnschten. Es schien uns ganz einfach, daß die Einwohnerschaft von Lissabon ihrer jungen Königin bei ei⸗ nem Versuche beigestanden habe, der ihre Befreiung und die Widerherstellnng der constitutionnellen Gesetze zum Zweck hatte. Wir haben uns getaͤuscht; ein beklagenswerther Vorfall hat den Widerstand der Gegner der Charte des Dom Pedro ver⸗ staͤrkt, indem 88 8 die Antipathie des Volkes gegen ei⸗ nen fremden Einfluß zugesellte. Der Plan der Koͤnigin ist gescheitert; derselbe bleibt aber nichtsdestoweniger eine feierliche Protestation gegen die Gewalt, die sie erleidet; und der Beifall, den wir mit allen rechtlichen Leuten jenem muthi⸗ gen Unternehmen zollen, mag wenigstens zeigen, vaf⸗ wenn auch die Gewalt eine Zeit lang uͤber das Recht den Sieg davontra⸗

dem

——

*) Einem hier verbreiteten Gerüchte zufolge, wäre auf außeror⸗ dentlichem Wege die Rachricht eingegangen, daß eine Modification des Französischen Ministeriums stattgefunden. und Herr Thiers wie⸗ der ein Portefeuille übernommen hätte.

8

—V—

gen kann, es doch den unvergaͤnglichen Rechten der Voͤlker und der Koͤnige nie an ermuthigenden Stimmen fehlen wird.“

Im Temps liest man: „Alles, was man seit einiger Zeit uͤber die geheimen Einverstaͤndnisse Rodil's mit Don Carlos ge⸗ sagt hat, wird durch die, in Bezug auf ihn ergriffene Maßregel wahrscheinlich. Ohne Zweifel ist die Regierung der Koͤnigin durch unwiderlegliche Beweise zu der Maßregel veranlaßt wor⸗ den, durch welche sie dem Rodil sein Kommando und alle seine Wuͤrden nimmt. (Vergl. den Art. Madrid.) Das Spanische Ministerium soll in Bezug auf Rodil ein solches Mißtrauen he⸗ gen, daß es, wie man sagt, dem General Narvaez befohlen habe, ihn nach Uebernahme des Kommando erschießen zu lassen. Was die Verrätherei betrifft, so ist in Spanien Alles glaublich; man braucht sich nur der Treulosigkeiten des Jahres 1823 zu erin⸗ nern. Die Folge wird uͤbrigens lehren, ob die Madrider Re⸗ gierung, in Bezug auf Rodil, gut oder schlecht unterrichtet war.“

In einem Schreiben aus Bayonne vom lö8ten d. heißt es: „Es scheint, daß Espartero an der Spitze von 24 Bataillo⸗ nen auf Bilbao losruͤckt; Villareal hat es nicht fuͤr gerathen Fnheen, sich seinem Marsche zu widersetzen; aber der General

guia hat alle Bruͤcken, welche Espartero passiren muß, um sich Bilbao zu naͤhern, abbrechen oder verbrennen lassen, und es steht daher zu befuͤrchten, daß Espartero, durch diese Hinder⸗ nisse aufgehalten, zu spaͤt kommen wird.“ Ein neueres Schreiben aus Bayonne vom l9ten d. besagt dagegen Folgendes⸗ „Die Karlisten fangen an, die Hoffnung, sich Bilbao's zu bemaͤchti⸗ gen, etwas schwinden zu lassen. Die Belagerung zieht sich in die Laͤnge, die Garnison vertheidigt sich tapfer und der Enthusiasmus der Belagerer laͤßt nach. Es ist in der That am 13ten ein Ausfall gemacht worden, bei welchem die Karlisten zwar nicht so viel Leute verloren haben, wie man anfaͤnglich sagte, der aber den Belagerungs⸗Arbeiten sehr verderblich gewesen ist. Das Still⸗ schweigen, welches selbst die Karlistischen Agenten seit einigen Tagen beobachten, deutet an, daß irgend etwas vorgefallen ist, worauf die Karlisten nicht gerechnet hatten.“

Großbritanien und Irland. London, 22. Nov. Der Oesterreichische Botschafter Fuͤrst Esterhazy ist noch in London; in einigen Tagen will derselbe bei dem Herzoge von Wellington zu Walmer⸗Tastle einen Be⸗ such Fageeg. bee h ord Brougham befindet sich jetzt bei seinem Bruder Herrn William Srougam in S.. 3 6 Jahre 30 Marine⸗Capitaine,

Es heißt, daß im naͤchsten darunter auch Capitain Roß, zu Contre⸗Admiralen befoͤrdert

verdeg L. 2

er Morning Advertiser glaubt, die bevorstehende Parlaments⸗Session werde eine der wichtigsten seyn, 58 5 er⸗ lebt worden. Binnen 6 Monaten, meint dieses Blatt, muͤsse

England entweder gewaltige Fortschritte in der Freiheit gemacht haben oder wieder unter die Herrschaft der Tories gekommen seyn, welche Letzteren sich jetzt auf's angestrengteste bemuͤhten, das Melbournesche Ministerium gleich bei der naͤchsten Zusammen⸗ kunft des Parlaments zu stuͤrzen.

Gestern hielten die Direktoren der Ostindischen Compagnie eine Versammlun „in welcher beschlossen wurde, den Zins fuͤr die Ostindischen Obligationen von 3 Pfd. 10 Sh. pCt. auf 4 1e- jaͤhrlich zu erhoͤhen.

us Lissabon sind Nachrichten bis zum 13ten d. einge⸗ gangen. Die Hauptstadt war fortwaͤhrend ruhig. Die Koͤnigin und ihr Gemahl, Prinz Ferdinand, erschienen aslich im Publi⸗ kum und wurden vom Volke gut aufgenommen.

Nachrichten aus Madras zufolge, herrschten in Gumsur noch immer sehr viele Krankheiten, so daß von dem dortigen Mi⸗ litair 13 1400 Mann auf der Krankenliste standen. Die Tem⸗ peratur war ungemein heiß.

Die Zeitungen aus Rio Janciro reichen bis zum 7. Ok⸗ tober. Der Finanz⸗Minister hatte dem Praͤsidenten von Bahia empfohlen, mit dem naͤchsten nach England abgehenden Pa⸗ ketboote so viel Rimessen als moͤglich auf Rechnung der aus⸗ waͤrtigen Schuld nach London zu senden, damit der Kredit der Regierung keinen Schaden leide. Die Berichte der Gouver⸗ neure der verschiedenen Provinzen lauteten dahin, daß uͤberall Ruhe herrsche, bis auf die Provinz Rio Grande da Sul, wo man jedoch die gaͤnzliche Beendigung des Kampfes gegen die dortigen Insurgenten bald erwartete, die, nachdem sie aus Itapsan vertrieben worden, jetzt in Binto von den Regierungs⸗ Truppen angegriffen wurden. Am 1sten war in der Raͤhe des Schatz⸗Amtes 9 Rio Janeiro Feuer ausgebrochen, welches ei⸗ nen Fluͤgel dieses Gebaͤudes zerstoͤrte. Die Kasten, Buͤcher und Papiere wurden aber gluͤcklicherweise gerettet. Den Herren Freeland, Ker, Collings und Comp. ist von der Regierung die Erlaubniß bewilligt worden, eine Compagnie zur Ausbeutung der Bergwerke der Provinz Minas Geraes zu bilden, die auch nach kostbaren Steinen, mit Ausnahme der Diamanten, graben darf. Man hat hier die Botschaft erhalten, welche der Vice⸗Praͤ⸗ sident von Bolivien, Mariano Henrique Calvo, in Abwesen⸗ heit des Praͤsidenten, der sich noch in Peru befand, im Juni dieses Jahres an den zu Tapacari versammelten Kongreß gerich⸗ tet hat. Der Haupt⸗Inhalt derselben ist das Verhäͤltniß zu Peru, welches sich bekanntlich, nachdem Salaberry mit Boli⸗ iens Huͤlfe geschlagen und vertrieben worden, in zwei Theile gespalten, von denen sich der suͤdliche bereits unter das Protek⸗ torat des Bolivischen Praͤsidenten Santa Cruz begeben, waäͤh⸗ rend der noͤrdliche noch zoͤgerte. In der besagten Botschaft wird jedoch die Zuversicht ausgesprochen, daß auch die noͤrdlichen Peruanischen Staaten sich bald dem neuen Foͤderativ⸗Staat an⸗ schließen wuͤrden, den nun Bolivien und Peru zusammen bilden sollen, und W dessen Organisirung alle drei Theile, Bolivien, Nord⸗ und Suͤd⸗Peru, Bevollmaͤchtigte zu ernennen haͤtten.

Belgien.

Bruͤssel, 23. Nov. Der Baron von Secus, aͤltestes

Mitglied unserer Senatoren⸗Kammer, ist gestern im 717stet Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. 1