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eine ganze Strecke weit fortgeschleudert. in Stroͤmen herab und schwemmte mehrere kleine H weg. Die Seekuͤste ist mit Schiffstruͤmmern bedeckt. Aus New⸗Yort hat man gestern Nachrichten bis zum gSten d. erhalten, denen zufolge der gedruͤckte Zustand des Geld⸗ marktes dort etwas nachgelassen hatte; die Fonds, namentlich die Actien der Vereinigten⸗Staaten⸗Bank, waren um einige pCt. gestiegen; in Boston hatten jedoch einige Fallissements statt⸗
gefunden.
Der Regen oß dabei uͤtten hin⸗
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gderiandes.
Aus dem Haag, 1. 2 Der Koͤnigl. Hof legt heute die Trauer fuͤr Se. Maj. den Koͤnig Karl X. auf vier Wochen an.
Gestern ist ein Buͤlletin uͤber das Befinden Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Alexander ausgegeben worden, der (wie gestern gemeldet) bei dem vorgestrigen Orkane einige Verletzun⸗ gen erlitten hat. Der Zustand des Prinzen ist befriedigend. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien, der sich in Tilburg befand, ist durch einen Courier von dem Unfalle in Kenntnis gesetzt worden und auch bereits hier eingetroffen. Der Erbprinz von Oranien, der sich mit dem Prinzen Alexander in demselben Wagen befand, ist bei dem Umstuͤrzen des Baumes ganz unbe⸗ ruͤhrt geblieben. Dagegen war die Kontusion des Prinzen Alexander so heftig, daß er im ersten Augenblicke besinnungslos ward.
Noch immer hoͤrt man von neuen Ungluͤcksfaͤllen, die der Orkan verursacht hat. Aus Arnheim wird gemeldet, daß der Rhein noch niemals einen so hohen Stand erreicht habe, wie bei jenem Sturm. An mehreren Orten haben auch gleichzeitig Feuersbruͤnste stattgefunden.
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Antwerpen, 30. Nov. In Folge des gestrigen Sturmes hatten hier viele Unfaͤlle statt. Die Zahl der Schiffbruͤche, welche seit dem 14. Nov. unsere Versicherungs⸗Anstalten getrof⸗ sen haben, ist 186 schrecklich. Wir fuͤhren nur an, daß 9 Schiffe, die von Antwerpen abgingen oder dort erwartet wur⸗ den, gaͤnzlich verloren gegangen sind. s
Polen.
Warschau, 2. Dez. Die Kaiserlich Oesterreichische Re⸗
erung hat den Baron Oechsner auf dessen Gesuch von den
“ eines General⸗Konsuls in Warschau entbunden und
diesem Konsulat angestellten Beamten
Herrn Kuks mit einstweiliger Erledigung der laufenden Ge—⸗ schaͤfte beauftragt. ““ “
Deutschland.
Muͤnchen, 1. Dez. (Nuͤrnb. Korr.) Die seit einigen Tagen hier verbreitete Nachricht, daß das neuvermaͤhlte Koͤnig⸗ liche Paar von Griechenland auf der Reise dahin Muͤnchen nicht beruͤhren werde, hat eine schmerzliche Empfindung erregt. Das Publikum ist seit vielen Jahren gewoͤhnt, Bayerns Koͤ⸗ nigliche Kinder bei solchen festlichen Ereignissen wenigstens im Theater bei reicher Beleuchtung des großen praͤchtigen Hauses huldigend zu begruͤßen, und jetzt soll es sich dieses Vergnuͤgens durch die traurige Krankheit beraubt sehen, die mit schwarzen schweren Fluͤgeln uͤber unserm Horizonte schwebt, welche kein Regenguß, kein Sturm und Schnee verweht. Die Seuche hat allerdings Einfluß auf die Physiognomie der Stadt und ihrer Bewohner, aber im Ganzen genommen wird man die Haltung der letzteren keinesweges so herabgestimmt und muthlos sinden, wie man sie in manchen Deutschen und besonders Franzoͤsischen Blaͤttern geschildert findet. Noch hoͤrt man Straußische und Lanner Walzer, Tyroler Saͤnger und Zitherspieler, und nur die truͤbe und nasse Atmosphaͤre druͤckt die Gemuͤther nieder, die mit eini⸗ gen Graden Frost ihre Elastizitaͤt wieder erhalten wuͤrden. Was soll man sagen zu den Uebertreibungen des Messager, die auch der Temps aufgenommen hat? Da heißtes: „Die Cholera ist zu Muͤnchen so er⸗ schrecklich, wie sie nirgends sich gezeigt hat. Koͤnig Otto hatte München
zu gleicher Zeit den bei
verlassen, um sich nach Oldenburg zu begeben, aber alle seine
Adjutanten und saͤmmtliche Personen seines Gefolges sind auf der Reise gestorben, 1- aufhalten muͤssen, um andere Reisebegleiter zu erwarten. Selbst
der Kammerdiener des Koͤnigs Ludwig ist im Schlosse gestorben.
Die ganze Stadt ist in tiefer Bestuͤrzung, Handel und Gewerbe
stocken, alle Versammlungen haben aufgehoͤrt, man sah Kutscher, die vor den Haͤusern, wo sie ihre Herrschaften abhalten wollten, von den Sitzen todt herabfielen. Man kaan sich keinen Begriff von der Trostlosigkeit machen, die hier herrscht; alle Leute, die es ver⸗
moͤgen, fluͤchten sich u. s. w.” Aber in diesem Allen ist eine laͤcherliche
Uebertreibung und Unwahrheit. Theater und Konzerte dauern fort, wie immer; noch am verflossenen Sonntage war das Theater, welches doch mehrere Tausende faßt, bei der oft gehoͤrten Auf⸗ fuͤhrung der Stummen von Portici zum Erdruͤcken voll, und gestern war Konzert im großen Odeon⸗Saal; auch hat man nicht gehört, oaß Kutscher von den Boͤcken herabgefallen sind. Es sind nicht alle Begleiter des Koͤnigs Otto auf der Reise ge⸗ storben, sondern nur der Capitain Miaulis, und Se. Majestaͤt hat sich nirgends aufhalten duͤrfen, um neue Individuen fuͤr sein Gefolge kommen zu lassen; es ist demnach auch nicht Alles in Trostlosigkeit versunken, sondern wir vertrauen auf den Allmaͤch⸗ tigen und thun, was menschliche Einsicht und Kraͤfte vermoöͤgen, um das Uebel zu lindern, das nach den Beobachtungen der Aerzte wirklich schon viel von seiner Intensiraͤt verloren hat, und einer zweckmaͤßigen Behandlung leichter weicht, als Anfangs. Wir sehen daher dem neuen Jahre trost⸗ und hoffnungsvoll ent⸗ Frankfurt a. M., 26. Nov. Es ist jetzt ernstlich im Werke, dem Mangel eines passenden Boͤrsen⸗Lokals abzuhelfen. Die Handelskammer hat eine Kommission erwaͤhlt, die ihr des⸗ halb Vorschlaͤge zu machen hat. Man will, die Stadt solle ei⸗ nen geeigneten Bauplatz unentgeltlich hergeben, darauf sollen e Kosten der Ausfuͤhrung des Baues auf Actien bestritten verden. Als besonders geeigneten Platz bezeichnet man die Ge⸗ zend der Neukraͤm, wo dermalen noch eine schon laͤngst zum Abbruch reife Reihe von alten Gebaͤuden steht, die als Kauf⸗ laden von der Stadt vermiethet werden.
Wiesbaden, 1. Dez. Unsere Regierung hat sich veran⸗ laßt gefunden, einige Aerzte in die Gegenden zu schicken, wo die Cholera herrscht, um Erfahrungen uͤber diese Krankheit zu sammeln und sich mit den besten Heilarten derselben vertraut zu machen. In Folge dieses Beschlusses sind gestern die Doctoren, Ober⸗Medizinalrath Franque und die Medizinal⸗Accessisten Thi⸗ enius und Herrmann nach Muͤnchen abgereist.
Der Regiments⸗Arzt Ebhard wird Se. Durchlaucht den Herzog nach Wien begleiten; derselbe befand sich auch im vori⸗ gen Jahre bei der Reise nach Petersburg und Kalisch im hoͤch⸗
sten Gefolge. 1b Unsere inlaͤndischen Weinhandlungen machen seit dem Zoll⸗
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und der Koͤnig hat sich unterwegs
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Anschluß glänzende Geschaäͤfte, wodurch sich am besten die hin und wieder vorgebrachten Klagen uͤber Hockenden Absatz wider⸗ legen. Besonders finden seit einiger Zeit die rothen Weine staͤr⸗ keres Begehr, was man der Furcht vor der Cholera, gegen die solche als Praͤservativ dienen sollen, hauptsaͤchlich beimißt.
Kassel, 28. Nov. Dem Postmeister Thielepape in Wa⸗ bern (3 Meilen von Kassel), der in den vorigen Staͤnde⸗Ver⸗ sammlungen sich stets als thaͤtiges Mitglied der Opposition bemerklich gemacht hat, ist diesmal von der General⸗Post⸗Di⸗ rection in Frankfurt a. M. der Urlaub verweigert worden. Als
Notiv wird angegeben, daß die persoͤnliche Anwesenheit der Post⸗ meister auf ihren Stations⸗Hrten unerlaͤßlich nothwendig sey, indem denselben die Kontrollirung der Paͤsse der Reisenden ob⸗ liege. In der That haben auch saͤmmtliche Fuͤrstl. Thurn⸗ und Taxissche Postmeister in Kurhessen die Verbindlichkeit auferlegt erhalten, monatlich genaue Verzeichnisse der durchpassirten Rei⸗ senden der General⸗Post⸗Verwaltung in Frankfurt zu uͤbersen⸗ den, welche dieselben der Bundes⸗Versammlung uͤberreicht.
Das Banquierhaus von Rothschild in Frankfurt a. M. laͤßt jetzt in der Kurfuͤrstl. Muͤnze zu Kassel eine betraͤchtliche Quan⸗ titaät harter Thaler nach dem Muͤnzsuße des Preußischen Cou⸗ rants schlagen. Dasselbe hat zu diesem Ende eine starke Sen⸗ dung Spanischer, meist in Peru gepraͤgter Piaster der hiesigen Muͤnzstätte zugehen lassen. Da die Muͤnze indessen keine Dampfmaschine zu ihren Arbeiten besitzt, so vermag dieselbe taͤg⸗ lich nicht mehr als 2090 Thaler zu liefern. 1
Die Getraidenachfrage in Bremen zur Ausfuhr nach Nord⸗ Amerika, und, wie man vernimmt, seit kurzem ebenfalls nach Schottland und Frankreich, hat auch in hiesiger Gegend ein Steigen der Getraidepreise veranlaßt. Der Weizen, der unter 4 Thaler fuͤrs Viertel stand, ist plötzlich bis auf 5 ½ Thaler gegangen. Die hiesige Ober Finanz⸗Kammer hat vorige Woche 1000 Viertel zu diesem Preise verkauft. Die Straße nach Karlshafen ist mit Getraͤide⸗Transporten bedeckt, die von dort auf der Weser nach Bremen evxpedirt werden.
Kassel, 1. Dez. (Kass. Ztg.) Heute Mittag um 1 Uhr
hatte die Deputation der Staͤnde⸗Versammlung, bestehend aus dem Praͤsidenten, Vice⸗Praͤsidenten und den Herren Baͤhr, von Ochs, Eberhard und von Hammerstein, die Ehre, bei Sr. Ho⸗ heit dem Kurprinzen und Mitregenten zur Audienz eingefuͤhrt zu werden, um die Antwort der Staͤnde auf die Thron⸗Rede zu üͤbergeben. Der Praͤsident der Staͤnde⸗Versammlung verlas dieselbe, und Se. Hoheit der Kurprinz empfing und entließ die Deputation auf das huldvollste. Jena, 1. Dez. Unsere Universitaͤt wird jetzt von 419 Studirenden besucht, unter welchen sich 178 Auslaͤnder befinden. Im vergangenen Sommerhalbjahre waren unter 427 Studi⸗ renden 180 Theologen, 113 Juristen, 84 Mediciner und 50 Philosophen mit Einschluß der Pharmaceuten.
Osnabruͤck, 30. Nov. Gestern Abend wuͤthete auch hier ein Sturm, der kein einziges Haus unbeschaͤdigt gelassen hat. Unsere Kirchen haben viel gelitten. Der Dom hat einen großen Theil seiner Kupferbedeckung, die Marienkirche ihr ganzes Dach an einer Seite verloren; der Schaden an der Katharinen⸗Kirche wird auf 2000 Rthlr. geschaͤtzt. Durch den Einsturz eines Hau⸗ ses sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Hannover, 3. Dez. Ueber den Orkan vom 29sten v. M schreibt man unter Anderem aus Bleckede: „Im hiesigen Orte ist kein Haus verschont geblieben; mehr oder minder sind die Daͤcher abgedeckt, die Fenster zerschlagen; ein Pferdestall stuͤrzte ein, und unter seinen Truͤmmern hervor zog man acht Pferde, eines war todt, dret andere verletzt. In den naͤchsten
Doͤrfern findet man die traurigsten Verheerungen, die groͤßten Strohdaͤcher voͤllig herunter gerissen, Scheuern eingestürzt; ei⸗
nige dieser Verheerungen sind hoͤchstwahrscheinlich durch kalte Blitzschlaͤge verursacht; es blitzte sowohl waͤhrend des gestrigen Sturmes, als am Abende zuvor stark und haͤufig; der Wind wehete aus Südwest. Bei Dahlenburg sind unter den Truͤm⸗ mern eines Schafstalles 300 Schafe begraben. Auf der Elbe zwischen hier und Boitzenburg sollen 8. Schisse verungluͤckt seyn. Der Schaden in den Forsten ist nicht zu uͤbersehen; ein benach⸗ barter Foͤrster versichert uns so eben, daß der Werth des umge⸗
stuͤrzten Hoizes gewiß an 100,080 Thlr. betrage. Menschen sind
Gottlob! nicht verletzt.“ 1
Rom, 21. November. In dem letzten vom Papste am 2isten d. gehaltenen Konsistorium wurden, außer den Kardinal Pietro Ostini, noch die Kardinäle Luigi Frezza, Constantino Pa⸗ trizi und Gabrieli della Genga Sermattei in die Versammlung der Kardinaͤte eingefuͤhrt, und die gebraͤuchliche Ceremonie, das Schließen und Oeffnen des Mundes, vorgenommen. Allen vier neuen Kardinaͤlen wurden nachher noch mehrere Ehrenstellen bei verschiedenen Kollegten der geistlichen Verwaltung zuer⸗ theilt. Der Papst ernannte außerdem noch folgende Bi⸗ schoͤfe: Monsignore Stanislao Kostka Choromonski fuͤr War⸗ schau; Monsignore Anton Ignacio Demeter aus Augsburg fuͤr Freiburg; Monsignore Luigi Sanvitale fuͤr Piacenza; Mon⸗ signore Giovanni Neuschet fuͤr Borgo S. Donnino; Monsig⸗ nore Pietro Richartz fuͤr Augsburg; Pietro Zanardi fuͤr Gua⸗ stalla: Modesto Contratto da Bagnasco fuͤr Acqui; Valentino Tomaszowsk) fuͤr Wladislaw; Paolo Straszynski aus Lublin fuͤr Augustow; Giuseppe Giorgio de Torres y Estanz fuͤr Pam⸗ plona in Neu⸗Granada, und Francesco Aroldo Melchers aus Muͤnster fuͤr Hebron, nelle partl degli' Infideli. Den bischoͤf⸗ lichen Weihschmuck, Pallium, erhielten die Bischoͤfe von Frei⸗
8 den
burg und Warschau. p 1 Man erwartet hier den Prinzen Maximilian von Sachser: 1 †
mit seiner Gemahlin aus Florenz, so wi er, den regierenden Herzog von Lucca. 4 81
Neapel, 19. November. Die bevorstehende Vermaͤhlung d zessin Tochter des Erzherzogs Karl ist nun auch hier bekannt, aber noch nicht offiziell angekuͤndigt. Heute Abend ist, auf Ver⸗ anlassung des Geburtstages der Koͤnigin Mutter, Theater mit Galla und großer Illumination; auch finden die bei dieser Ge⸗ legenheit gewoͤhnlichen Ceremonien statt. Die hiesige Garnison besucht taͤglich in Reih und Glied die Kirchen, um den Himmel um Huͤlfe gegen die Cholera anzufleen, und, um die Luft zu reinigen, werden vor jeder Kirche Abends Feuer angezuͤndet und Boͤller losgeschossen. Auf einem kuͤrzlich hier angekommenen Englischen Schiffe erkrankten, wie glaubwuͤrdig versichert wird, ehe es mit der Stadt kommunizirt hatte, acht Matrosen an der Cholera, was einen neuen Beweis liefern wuͤrde, daß der Krankheitsstoff sich auch durch die Luft mittheilt. 4
Die offizielle Angabe der Cholera⸗Kranken und Gestorbe⸗ nen bleibt sich so gleich, daß viele geneigt sind, an deren Rich⸗ tigkeit zu zweifeln. Indessen ist es unmoͤglich, die Wahrheit zu 8 da hier Alles sehr geheim gehalten wird. Wie dem
(Allgemeine Zeitung.) nees Kbnigs mit der Prin⸗
auch seyn mag, so macht die geringe Zahl wenigstens einen au
ten Eindruck auf die hiesige Bevoͤlkerung; die Ruhe kehrt nach “ Seeenn gfe elche der Kachol⸗
hlage⸗ en Personen, welche die Orden Isabella's der Katholi⸗
und nach in die aufgeregten Gemuͤther zuruͤck, und eine gros Vensenig ü t 2 . 7 ; groß ene und Karl's III. kostenfrei erhalten, eine (bgabe von 6000 Anzahl derer, welche sich aufs Land und die Umgebun hhen u und von denen, die sie mit Kosten erlangen, eine Ab⸗
4 . . ; ; . gen 8 gefluͤchtet hatten, zieht wieder in die Stadt. Die Frem⸗ Tten 3000 Realen erhoben und das hieraus geloͤste Geld
den werden sehr vermißt, die wenigen, n hier sind, bleiben e⸗ Bewaffnung und Vertheidigung des Landes verwendet wer⸗ nth9 eceh a⸗ denn zu Lande ist der vsmeg gesperrt, unzp⸗ soll. Da kein Deputirter uͤber diesen Gesetz⸗Entwurf das eine Seereise bei dem jetzigen, in dieser Jahreszeit gewͤhns hen verlangte, so wurde zur Abstimmung geschritten und der⸗ lich stuͤrmischen Wetter eben so gewagt und laͤstig, als eingeger igt. Nachdem sodann der Secretair der Kammer
9. eb” 3 4,8 einezebe genehmigt. h b Quarantaine von 18 Tagen, die seden erwartet. Der Wintete, daß Herr Salvato der Gesetzgebungs⸗Kommis⸗
1ed sehr stille 2 traurig voruͤber gehen, von Gesellschafte üserzugefüg; worden sey, wurde zur Berathung uͤber die h aͤllen ist keine ede. Vier . ansaͤssige Englische Aeryn hnschlaͤge der Kriegs⸗Kommission in Bezug auf die Vorstellun⸗ zaben sich vereinigt, um die armen Leute umsonst zu behanen de der Wittwe des General Torrijos geschritten. Diese Vor⸗
und ihnen die benoͤthigten Heilmittel gratis zu reichen, und des EE“ EE1616 nmnh neral⸗Lieutenants⸗Rang und die damit verbundenen Ehrenbe⸗ schenfreundliche Aufopferung verdient bekannt gemacht zu weg caen bewelligt, daß sein Name, der Anciennetäͤt nach, in die dünd (st ucm (s eusterast. Kets e s Lande, dessen Aerzte g egalen der Armee eingetragen und daß die Urheber seines Todes, so Huͤlfe den Kranken nicht nur verweigern, sondern sich, wien Ag Todes seiner funfzig Gefaͤhrten, gerichtlich verfolgt und be⸗ reits erwaͤhnt, zum Theil gatzz von Schauplatze der Gefts wft werden sollten. Auch stimmte die Kommission dafuͤr, die Bitt⸗ entfernt haben. Ich werde mir die Namen jener vier Aegg beif der Wittwe an die Gesetzgebungs⸗Kommission zu verwei⸗ zu verschaffen suchen. — Ich sprach fruͤher von der Grauͤndug g damit diese die noͤthigen Anordnungen treffe. Herr Olo⸗ eines Fonds der hiesigen evangelischen Gemeinde, der dazu g 6 nahm das Wort gegen die besagten Vorschlaͤge, jedoch stimmt ist, ihre beduͤrftigen Glaubensgenossen mit Geld, Fn⸗ 66 um sich der ehrenvollen Auszeichnung des Generals Tor⸗ dungsstuͤcken und Lebensmitteln zu unterstuͤtzen. Wie ich au 6 „ widersetzen, sondern weil er der Meinung war, daß die⸗ guter Quelle erfahre, sind schon uͤber 1000 Ducati zusammen sos z3 8 —
hläge gingen dahin, daß dem Don Jose Maria Torrijos der
ege gct b rG ansaͤssige Deutsche Arzt, Herr Dr. Fer ne. Er wollte, daß sein Name eben soe wie es in Betreff hat sich diesem Vereine angeschlossen und gleichfalls seine Deeaesgo's vorgeschlagen worden sey, in die Mauern dieser Kam⸗ unentgeltlich den Unbemittelten angeboten. Hr. Fiert hat w er eingegraben werde, denn bloß in die Annalen der Armee
Cholera laͤngere Zeit in Wien beobachtet und ist in ihrer g. handlung kein Neuling. Den Deutschen im Allgemeinen dien er zur Beruhigung, einen Deutschen Arzt hier zu wissen, de man lange entbehrt und immer sehnlichst gewuͤnscht hatte. 0 ist erst seit ungefaͤhr einem Jahre, daß Hr. Fiert hier praktizin
Spanien.
Madrid, 18. Nov. (Allg. Ztg.) Es heißt, Rodil nach Badajoz in Arrest geschickt worden. Die Nachricht m seinem Gehorsam, welche gestern Nachmittags hier einging, regte bei dem Ministerium eine solche Freude, daß Herr Lü trava sogleich das diplomatische Corps von dieser Begebenze in Kenntniß setzte. So haben nun die Minister selbst einen rer Kollegen ausgestoßen, welchen sie vor kaum 2 Monaten der Koͤng als den einzigen ihres Vertrauens wuͤrdigen Ober⸗General aufh gen. Daß noch andere Maͤnner aus dem Ministerium treten wern laͤßt sich gus dem den Cortes von der Regierung gemachten Antun schließen, Minister aus ihrer Mitte waͤhlen zu duͤrsen. Die Antrag, so wie die verlangten Maßregeln gegen persoͤnlch und Preßfreiheit, sollen in einer Versammlung beschlossa worden seyn, die vor mehreren Abenden in der Wohnmn des General⸗Capitains Seoane stattfand, und welcher aufg diesem und dem Gouverneur von Madrid auch der Finam Minister, der Praͤsident, ein Secretair der Cortes und - der Englische Gesandte, so wie dessen Secretair beiwohnten Ueber die Verschwoͤrung, welche man entdeckt haben will, verlag tet wenig, da Jedermann, um nicht verdaͤchtig zu werden, tiefe Stillschweigen beobachtet. Mit Ueberraschung bemerkte ich abe gestern in den Cortes durch einen Zusall, daß der General Ee oane ein Paar Pistolen in seiner Tasche trug, und gestern Abem war das ganze Posthaus voll Truppen, funfzig Mann standen schlagfertig vor demselben aufmarschirt, und starke Kaye lerie⸗-Patrouillen durchstreiften die Hauptstraßen. Cs hei man habe einen Aufstand befuͤrchtet, und es haͤtten mehrere Veh haftungen stattgefunden. Don Lorenze Calvo de Rozas, eer ac der Spitze der Verschworenen stehen soll, ist von Hrn. Meodi⸗ zabal, zu dessen Ministerium er gehoͤrt, nach Satamanea ver⸗ bannt worden, hat aber eine sehr energische Protestation dagegen erhoben, die heute gedruckt unter die Deputirten vertheilt wurde.- Die Cortes haben seit mehreren Tagen Gegenstaͤnde diskutin, die nur fuͤr das Inland Interesse haben. Antraͤge foigen sch efüesehen und Herr Ferrer nicht mehr so abgeneigt, wie fruͤ⸗ Antraͤge, und obgleich sehr viele, kaum gestellt, auch verworseher, das Portefeuille der Finanzen zu übernehinen. „In die⸗ werden, so muüͤßten die Cortes doch mehrere Jahre versammghgzm Fall“, sagt der Espanol, „wuͤrde eine vollstaͤndige Reor⸗ bleiben, wenn sie die Mehrzahl nicht erledigen, sondern nur gpnsation des Ministeriums stattfinden, und Herr Calatrava ruͤcksichtigen wollen. Der Deputirte Garcia Blanco (ein Geistlicheied beurtheilen koͤnnen, zu welcher Nuͤance der Kammer die beantragte, daß der Plan, welchen man bei der Erziehung zuen Kandidaten gehoͤren, und dann im Stande seyn, mit Koͤnigin Isabella II. befolgen wolle, den Cortes zur Genehmigaälfe der Cortes den Plan auszufuͤhren, den er haben soll, um vorgelegt werde, denn er befuͤrchte, man werde die Koͤnigin im cgh 8 Klnigreich schnell zur Ruhe zu bringen, die jetzigen Insti⸗ glauben erziehen, da Jesuiten im Pallast verkehrten, und ihre pisß emttionen vollstaͤndig zu reformires, sie auf Grundlagen eines sche Bildung werde man vernachlaͤssigen. Die Cortes genehmigle ahren Fortschritts zu basiren und sie mit denen der anderen diesen Antrag, so wie den des Hrn. Caballero, daß das Testamem anch dem Repraͤsentativ⸗System regierten Staaten Europas in Ferdinand's VII. den Cortes vorgelegt werde. Nach einigen dio⸗ ebereintimmung zu bringen.“ kussionen wurde das von Hrn. Mendizabal verfuͤgte Zwangs⸗Amemn Der groͤßere Theil der Individuen, die einer republikani⸗ von 200 Millionen Realen von den Cortes gestern einstinm hen Verschwoͤrung angeklagt sind und die vorgestern Abend in in dem Maße genehmigt, daß der Ertrag bloß zu den Bedir reiheit gesetzt worden waren, ist gestern in Folge der von nissen des Heeres verwendet werde, und die Regierung dar N. Richter erster Instanz, Herrn Mayans, gegen sie erlassenen saͤtestens am 15. Jan. 1837 Rechnung ablege; außer em ermeeperhastsbefehle wiederum festgenommen worden. Es befinden tigten die Cortes die Regierung, den Ertrag aus dem Verkeg⸗ darunter die Herren Picon und Inglada. Aber alle Maß⸗ der Glocken und der Kostbarkeiten der aufgehobenen Kioͤster zwettzgeln der Polizei, einiger Redacteure des „Tribuno“ habhaft maͤßig zu verwenden. — Die Gaceta vom IAten enthielt einen anh werden, sind bis jetzt fruchtlos geblieben. Die Redaction die⸗ lichen Artikel, in welchem erklaͤrt wird, daß die Franzoͤsischen „Blattes hat, der verschiedenen Verfolgungen wegen, denen gierung seit einiger Zeit allen fuͤr sie aus dem Quadrupel⸗Wzre Mitglieder und einige ihrer Actionatre sich ausgesetzt sehen, trage entspringenden Verpflichtungen mit Eifer nachkomme! ute ihren Abonnenten nur ein halbes Blatt geben koͤnnen. die Pyrenäaͤen⸗Graͤnze streng gesperrt halte. Um so auffallende 8 ie Reclamationen der Herren Gamindez und Drense an die es, daß die Spanische Regierung nicht nur von hier eine N portes in Betreff ihrer Verhaftung sind der Kommission d'in- hier ansaͤssiger Franzosen ausweist, sondern ouch jedem Frand ceiones de Consfilucion und der Regierung uͤberwiesen wor⸗ sen, dessen Geschaͤfte ihn nach Spanien rusen, den Eintritt gfn. Das Eco bekaͤmpft die desfallsige Entscheidung der Cortes, dieses Land verweigert oder erschwert. Noch befremdender ceggje es in einer der Justez vorliegenden Sache nicht fuͤr kompe— klingt es, daß das Spaͤnische Ministerium, wie es hier in w t haͤlt. Heute Abend suüchte der obenerwähnte Richter bei den terrichteten Cirkein heißt, von der Franzoͤsischen Regierung MW ortes um die Erlaubniß nach, einige Deputirte in der von ihm regein verlangt, kraft deren die von hier abgegangenen Geschafe geleiteten Untersuchung verhoͤren zu duͤrfen, was ihm von der traͤger der Maͤchte, welche die Koͤnigin Ise bella nicht anerkam fammer bewilligt wurde. haben, und sich gegenwaͤrtig in den Pyrenzͤenbaͤdern Frankrein Aus Andalusien fehlen jetzt schon drei Posten; auch die aus aufhalten, verankaßt werden sollten, ihren Aufenthalt in Gesn larthagena, Corona, Bilbco und Tarancon, welcher letztere den, die der Spanischen Graͤnze ferner liegen, zu nehmen. a— it nur zwoͤlf Leguas von der Hauptstadt entfernt ist, sind heute ses Ansinnen soll von einer andern hiesigen Gesandtschaft auvzusgeblieben. Man wundert sich uͤbrigens hieruͤber nicht, weil
an erfahren hat, daß Cabrera, Quilez, Serrador und andere
gehen, oder wenigstens von ihr unterstuͤtzt werden. Sharla 7 8 . 8 1 G SA . Idorqao 9 rit „2 . 8 8 . . b Der Koͤnigl. Daͤnische Geschaͤftstraͤger, Hr. dal Borgo klisten Chefs gestern zwoͤlf Leguas von hier, in der Gegend Araujuez, standen. Auch weiß man ganz bestimmt, daß
Primo, gab gestern ein glaͤnzendes Dejeuner dansant, zu welc eee, Aür auch der Belgische Geschaͤftstraͤger, mehrere Granden, Banquieh eind Auintana del Orden, eine kleine sehr reiche Stadt Kuͤnstler u. s. w. eingeladen waren. Von Spanischer Seite eher Straße nach Valencia, 17 Leguas von der Hauptstadt Niemand zugegen, obgleich Hr. dal Borgo sich ruͤhmen 4 sernt, angegriffen hat. Der hiesige General⸗Capitain schickte unter den hiesigen Diplomaten derjenige zu seyn, welcher wstern eine Kolonne gegen ihn ab, bestehend aus einem Ba⸗
Przeichnet zu werden, sey keine sehr große Ehre, weil sich darin Uch die Namen von Maͤnnern befaͤnden, die dem Absolutismus lichtige Dienste geleistet haͤtten. Diesem Antrag wurde auch Pon Seiten der Kriegs⸗Kommission und der Kammer Folge ge⸗ zben, und man beschloß, eine besondere Kommission unter dem Fe „Kommission fuͤr die National⸗Belohnungen“ zu ernennen, gie unter den fuͤr die Freiheit gefallenen Opfern diejenigen aus⸗ lahlen sollte, die sie durch ihre Verdienste fuͤr wuͤrdig erachten vöchte, in der Kammer verzeichnet zu werden.
In der heutigen Cortes⸗Sitzung legte der Minister des In⸗ ben eine Vorstellung der Provinzial⸗Deputation von Valencia auf das Buͤreau der Kammer nieder, in welcher um Abaͤnderung de 336sten Artikels der Constitution, der von den Provinzial⸗
eputationen handelt, ersucht wird. Es wurde darauf ein Be⸗ vht des Kriegs⸗Ministers verlesen, der den Cortes anzeigt, daß ie noͤthigen Befehle erlassen worden, um den Prozeß der Ge⸗ derale Peon, Fello und Manso zu beschleunigen. Demnächst hielt der Vorschlag des Herrn Mcorisa⸗ daß die Kammer die erson der Koͤnigin⸗Regentin fuͤr unverletzlich erklaͤren solle, ezweite Lesung und wurde an einen besonderen Ausschuß ver⸗ jsen. Herr Pretet de Cozar machte den Vorschlag, daß die ortes dem Angeber des General Riego die Pension entziehen lten, die dieser fuͤr seinen Verrath empfange. Eine Diskus⸗ ehieruͤber fand noch nicht statt. Sodann wurden die Vor⸗ haͤge der Kriegs⸗Kommission uͤber die Anträge der Herren asan und Huelves, wonach den mobil gemachten National⸗ arden die Zeit, die sie in dieser Miliz gedient haben, wenn z Loos sie zum Dienst in der Armee beruft, angerechnet wer⸗ msoll, zum zweitenmal verlesen und nach einer kurzen Debatte n den Cortes genehmigt. Hierauf begann die Diskussion der erschaͤge der Kriegs Kommission uͤber den Antrag der Herren abrera und Nevares, daß die Minister den Cortes alle acht age die von den verschiedenen Armee⸗Corps, welche in den Pro⸗ imen operiren, eingehenden Berichte vorlegen sollten.
Man spricht noch immer viel von einer Modification des Kabinets; es heißt, der Praͤsident des Ministerraths werde auf einem Posten verbleiben, aber sich die Herren Gonzales und Infantes beigesellen. Auch sagt man, Herr Lopez, der Minister s Innern, und Herr Cuadra, der See⸗Minister, haͤtten ihre ntlassung eingereicht, Herr Moscoso sey zum Kriegs⸗Minister
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dem Minister⸗Praͤsidenten in der innigsten Verbindung ag tan der Koͤnigin⸗Regentin und zwei Eskadronen. Diese Hr. dal Borgo hat seit laͤngerer Zeit einen Urlaub von seha ene merschirte Nachmittags um 4 Uhr aus. Heute Hofe erhalten, denselben jedoch nicht benutzt, um Hru. ch eh l sind viele Familien aus der Umgegend hierher ge⸗ trava mit seinem Rathe unterstuͤtzen zu koͤnnen. Natür ch s schter; sie versichern, daß der Feind schon zu Villa⸗
regt ein solches Verhaͤltniß Eifersucht, und die hiesige Pr. ue 8 Colmenar, 7 Leguas von der Hauptstadt, stehe. macht einige Ausfaͤlle gegen den erwaͤhnten Diplomaten. ) die Behoͤrden von Arganda sind heute fruͤh hier einge⸗
uffken. Nach ihren Aus je Strei wcences e⸗ Aussagen laͤßt sich uͤber die Streitkraͤfte
Madrid, 22. Nov. Im weiteren Verlauf der. gestrigg nbeindes nichts Sicheres ermitteln, da die Einwohner die Sitzung der Cortes kam ein von der Finanz⸗Kommission e derselben aus Furcht uͤbertreiben. Die Regierung hat
1389 indeß die Absendung noch eines Bataillons beschlossen, welches heute Abend Madrid verlassen soll, um die bereits abgegangene Kolonne zu verstaͤrken. Man glaubt daher, daß die Regierung sehr unguͤnstige Berichte erhalten hat, da sie die schwache Gar⸗ nison von Madrid auf diese Weise noch mehr vermindert. Mit
großer Besorgniß sieht man sicheren Nachrichten aus Sevilla
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Kann noch mehr verdient habe, als die Kommission bean⸗
und Bilbao entgegen.
Der Espanol enthaͤlt Nachstehendes: „Als gestern Abend die sechste Compagnie des siebenten Bataillons der National⸗ Garde exerzirte, ereignete sich ein ergreifender Auftritt, der ein Beweis von dem guten Geiste ist, welcher jenes Corps beseelt. Die Munizipalitaͤt hatte nämlich beschlossen, einen achtbaren Handwerker von der National⸗Garde auszuschließen, weil er we⸗ hen seiner Taubheit nicht im Stande sey, den Wachdienst ge⸗
oͤrig zu versehen. Als ihm dieser Befehl von seinem Capttain nitgeth eil wurde, brach er in Thraͤnen aus und sagte, wenn er auch in der Nacht zum Dienste untauglich sey, so werde er doch am Tage seine Pflicht thun koͤnnen. Die Offiziere, Uater⸗ offiziere und Soldaten wurden von diesem Beweise von Patrio⸗ tismus so geruͤhrt, daß sie sofort eine Subscription eroͤffneten, um diesen National⸗Gardisten, so wie einige andere, zu kleiden.
In kurzem hatte man 800 Realen zusammengebracht, obgleich
die Sammelnden fast auch nur aus Handwerkern bestanden.“ Die in der Nacht vom 3ten in Sevilla verhafteten Perso⸗ nen sind, demselben Blatte zufolge, aus Mangel an Bewei⸗ sen wieder freigegeben worden. Das Eco del Comercio theilt ein Schreiben aus Vera Cruz vom 31. August mit, worin es heißt: „Es sind erst we⸗ nige Tage her, daß man von der Zulassung der Spanischen Flagge in die Haͤfen der Republik spricht, und schon habe ich die Freude, durch einen Courter eine Abschrift des nachstehenden in der Sitzung des Kongresses vom 27. August mit 62 gegen
6 Stimmen angenommenen Gesetzes erhalten. Das Gesetz lau⸗
tet: „„Die mit Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin von Spanien an⸗ eknuͤpften Unterhandlungen in Betreff der Anerkennung unserer nabhaͤngigkeit sind definitiv geschlossen. Die Feindseligkeiten gegen die genannte Nation sind suspendirt, und die Regierung kann mit Sicherheit Handels⸗Operationen beginnen, ohne die Rechte einer biligen Gegenseitigkeit zu uͤberschreiten.““
6,
Fnland.
Berlin, 6. Dez. Der zu Leutesdorf, im Kreise Neuwied des Regierungs⸗Bezirks Koblenz, verstorbene Kuͤfermeister Weis⸗ muͤller hat sein ganzes Vermoͤgen, nach Abzug einiger Legate, den dor⸗ tigen Armen zugewendet, und hat dieses Vermaͤchtniß, im Be desg. von 6719 Rthlr. 25 Sgr., die Allerhoͤchste Genehmigung erhalten.
— Man schreibt aus Trier unterm 30sten v. M.: „Die Fer ailso in Versteinerungen umzuwandeln.“) — Herr Daussy lheilte
Mosel, deren Wasserspiegel bei dem niedrigsten Stande nur ei⸗
nen Fuß und bei gewoͤhnlichem Stande zwei Fuß Hoͤhe am
Pegel bei Trier markirt, war am 24sten d. M. zu einer Hoͤhe von 6 Fuß gestiegen, wobei der Stand auch am 25sten blieb; stieg aber vom 26sten bis zum 29sten Abends zu einer Hoͤhe von 18 Fuß. Am 30sten Morgens um 8 Uhr war das Wasser in Folge des Sturmwindes schon wieder um 4 Fuß gefallen, so daß der Spiegel nur noch 14 Fuß markirte; das Wasser ist aber nun wieder im Steigen, und es ist zu befuͤrchten, daß es wegen des nochmals eingetretenen Regens wieder auf 18 Fuß Hoͤhe und etwa daruͤber komme.“
— Der Kreis Salzwedel, im Regierungs⸗Bezirk Mag⸗ deburg, der schon im verflossenen Sommer durch Hagelschaden so viel gelitten hat, ist von dem am 29sten v. M. stattgehabten Orkane wiederum vorzugsweise betroffen worden. Der Sturm begann in diesem Kreise am gedachten Tage Abends gegen 7 Uhr mit einem Gewitter und dauerte fast ununterbrochen bis gegen Mitternacht mit einer Heftigkeit fort, deren sich die aͤltesten Leute bei einem aͤhnlichen Unwetter nicht zu erinnern wissen. Die Nachrichten von eingestuͤrzten Scheunen und Staͤllen, ent⸗ wurzelten Baͤumen, erschlagenem Vieh u. s. w. mehren sich bei⸗ den Behoͤrden von Stunde zu Stunde, und es ist im ganzen Kreise nicht leicht ein vh zu finden, dessen Dach nicht mehr oder weniger gelitten haͤtte. In der Stadt Salzwedel allein ist der an den Dächern und Fenstern angerichtete Schaden von einem Sachverstaͤndigen auf mehr als 10,000 Rthlr. abgeschaͤtzt worden. Gluͤcklicherweise verlautet noch nicht, daß Menschen bei diesem Natur⸗Ereignisse verungluͤckt waͤren.
— Berichtigungen. In Nr. 334 der St. Ztg, S. 1359, Sp. 3, 3. 77 v. o., ist nach einem etwas unleserlichen Manu⸗ stripte „Wohlert“, statt: Wahlert, und Z. 41 v. u. „reichen“, statt: achener, gesetzt worden.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Paris und die Rheingegenden; Tagebuch einer Reise iim Jahre 1835, von Dr. C. G. Carus, Koͤniglich Saͤchsischem Leibarzte u. s. w. 2 Theile. Leipzig. 1836. 8. Bzei der bekannten Vielseitigkeit des Verfassers (wir brauchen nur an seine Schriften über vergleichende Anatomie und praktische Medizin und an seine Briefe über Goethe’s Faust, wie auch über Landschaftsmalerei, zu erinnern) wird der Leser von der vorliegenden, obgleich nur sechswöchentlichen Reise nichts anderes, als einen gro⸗ ßen Umfang von Bemerkungen erwarten, so daß es hier vor allem Andern nöthig erscheint, dasjenige auzugeben, was er nicht in diese Beschreibung aufzunehmen für gut gefunden hat. Ausgeschlossen hat er alles streug Wissenschaftliche, indem er bald ein Heft. „Analekten“ folgen jn lassen verspricht, welches einige medizinische und naturhisto⸗ rische Aufsätze, und insbesondere auch, nach des Verfassers Beschäf⸗ tigung in Paris zu urtheilen, einen über die baumtletternden Fische, als Ergebniß der Reise enthalten soll. Nichtsdestoweniger siuden sich aber auch schon in diesem Tagebuche, welchem das Portrait Cu⸗ vier's, nach dessen in Montbelliard errichteten Statue von David, als Titelkupfer dient, viele sehr anziehende naturhistorische Bemer⸗ kungen und auch zwei selbstständige Aufsätze über die atmosphärischen und geologischen Verhältmisse von Paris, besonders nach ihrem Ein⸗ flüuß auf den Charakter der Pariser. Schwerlich ohne Widerspruch wird ein anderer Aufsatz über die Bildungsgeschichte der Erde blei⸗ ben, welcher von einem Uebergang aus dem dünnsten in den dichte⸗ sten Aggregatzustand, vom kosmischen Aether bis zum Plaun spricht, und die schon öfters dagewesene Meinung, als sev die Erde eine Hohlkugel, sehr eigenthümlich dabin meodifizirt, daß eine über 170 Meilen dicke Wandung anzunehmen sev. Mit gleichem Interesse verweilt der Verfasser bei den Kunstsammlungen, und daneben wie⸗ der entgeht seinem feinen Auge nichts, was das praktische Leben irgend Gutes und Förderliches hat, und dies wird das Buch auch für einen gröͤßeren Leserkreis zu einer angenehmen Unterhaltung machen.
Die Reise geht zunächst in der zweiten Hälfte des August nach am Main, wo der Verfasser sogleich in Verkehr mit dem ekannten Retsenden Rüppell tritt und dessen Afrikanische Samm⸗ lungen durchmustert. Auch fündet er eine schöne Sammlung von fosstlen Ueberresten urweltlicher Thiere unter v. Mayer’'s Leitung, woraus er das im Rheine gefundene Bruchstück eines riesenmäßtgen
di kün ntBelslüe
Schädels vom Ur⸗Stiere mit einer Knochenwunde im Stirn-⸗ beine ammerkt, und spricht mit Interesse von dem Kuppelgewölbe der dortigen Svnagoge, da es einzig und allein aus mittelgroßen gewöhnlichen Blumentöpfen besteht, welche, durch Drath verflochten und mit einem Kalkcement in den Zwischenräumen ausgegeossen, den Vorzug einer außerordentlichen Leichtigkeit gewähren. Nachdem der schöne Rheingau bis Koblenz durchwandert ist, geht die Reise auf der großen Straße von Mainz über Metz nach Paris. Hier sinden wir ihn an der Seite des Bildhauers David und Alexander von Humboldt in allen artistischen und literarischen Zirkeln und im Ver⸗ kehr mit Arago, Ferussac, Geoffroy, Magendie, Mirbel, Chevreul, Flaurens, Lisfranc, Larrey, Civiale, Pinel, Gros, Champin u. v. A. mmer von neuem kehrt er zu den Menagerieen, Treibhäusern, Sammlungen und Bibliotheken des Jardin du Ray und zu den Kunstschätzen des Louvre, zumal den wunderbaren Bildern Raphael's und Leonardo's zurück. Ueber beide Institute giebt er mannigfache Nachrichten, aber auch, was Manchem wichtiger erscheinen dürfte, über die im Allgemeinen nicht zugängliche Gemälde⸗Gallerie des . Marschall Soult, die bekanntlich reich an Spaniern ist und von Murillo allein acht ehn Bilder besitzt. Die nützliche Schönheit des Blumenmarkts, der Getraidehalle, der Weinhalle, der Schlachthäuser wird beschrieben und zur Nachahmung empfohlen, vie e anmuthige Bilder aus dem Straßenleben von Paris werden uns vorgeführt, endlich giebt es mancherlei Rückblicke auf Italien, welches der Ver⸗ fasser im Jahre 1828 bereiste. 3 Um Uoch zur rechten Zeit zur Versammlung der Naturforscher in Bonn einzutreffen, verläßt C. nach kaum dreiwöchentlichem Auf⸗ enthalte in der Mitte Septembers Paris, von dem Jardin du Koy, der Afademie der Wissenschaften und endlich den Kunstschätzen des Louvre sich mit schwerem Herzen trennend, überhaupt aber das rege Leben und den wissenschaftlichen Eifer der Französischen Hauptstadt innigst anerfennend und schätzend, und nimmt seinen Weg durch Bel⸗ gien. In Brüssel werden die Kunstschätze und der bolanlsche Garten aufmerfsam besucht und auf der dortigen Gewerbe⸗Ausstellung ein papier imperméable, etwas bräunlich von Farbe, bemerkt, aus dem man Becken gebildet und diese mit Wasser angefüllt hatte Dem Auf⸗ enthalte in Bonn sind fünf Briefe gewidmet, welche das Leben und Treiben der Versammlung der Raturforscher daselbst in einem reichen Bilde darstellen. Dann wird Köln betrachtet und bei Gelegenheit der Gemälde⸗Ausstellung auch ein Urtheil über bekannte Bilder der Düsseldorfer Schule abgegeben, und so geht der Weg, reich an Blu⸗ men und Früchten, über Kassel, Göttingen und Eisenach allgemach nach Hause. — Das offene Auge, das grübte und doch unbefangen Urtbeil und die leichte Schreibart des Verfassers werden für diese Reise⸗Beschreibung eine allgemein gültige Empfehlung seyn. RNicht ohne Interesse nimmt man übrigens wahr, wie dem Reisenden bri seinem ersten Eintreffen am Rheine Manches unfreundlich berührt, während ihm bei der Rückkehr aus fremdem Lande Alles nur Deutsch und erfreulich erscheint. E. D. 8
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In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Parls am 28. Rovember empfing die Akademte eine Mittheilung von Herrn von Humboldt über das von Herrn Professor Goppert b Breslau angewandte Verfahren, vegetabilische und ammalische Substan zen, ohne Veränderung ihrer Struktur, in erdige und metalische,
eine Uebersicht der von dem Befehlshaber der „Béarnaise“, Herrn Penaud, angestellten Fluth⸗Beobachtungen mit. Gewohnlich zeigen sich die hochsten “ Fluthen in denjenigen Meerbusen, die wie eine Art von Sackgasse gebil⸗ . det sind, und man schreibt dieser Form die außerordentliche Höhe der Fluͤthen in Saint.Malo, Grandville, Bristol und in der Fundv⸗Bai zu. Die Küsten Süd⸗Amerikas, von der Insel Trinidad bis zum Kap Sau Roque, zeigen indeß keinen bemerkenswerthen Einschnitt, welcher zur Erklärung der von Herrn Penaund dort beobachteten hohen Fluthen dienen könnte. Die hohen Aecquinoctial⸗Fluthen betragen auf der Rhede von Conani 23 Fuß, an der Mündung des Mapa 32 Fuß, im Kanal Turluri, zwischen der Insel Maraca und dem Kap Nord (im Brasilianischen Gupana), 57 Fuß, eine Angabe, die ilkdeß ohne Zwei⸗ fel irrthümlich ist. Eine Meile nordwestlich vom Kap Rord steigt die Fluth der Syzygien 26 Fuß, zwischen dem Kap Nord und Belle Crique nur 17 Fuß, eben so hoch au der Mündung des Irauari u. s. w. — Der Korvetten⸗Capitain Herr Lartigue überreichte der Akademie eine Abhandlung über den Einfluß des Mondes auf die Veränderun⸗ gen des Wetters. Obgleich die Meteorologen fast einstimmig diesen Einfluß leugnen, so behaupten doch die Landleute und namentlich die Seeleute, daß jeder Mondwechsel eine Aenderung des Wetters bewirke. Herr Lartigue bemerkt, er habe sich zwar von dem Einflusse des Mondes auf das Wetter während seiner Reisen nicht überzeugen koͤnnen, doch glaube er, gefunden zu haben, daß zwischen dem Zu⸗ stande der Atmosphäre und dem der Fluthen eine gewisse Bezichung stattfinde. Jede Aenderung der Fluth bewirkt eine Aenderung in der Richtung und Stärke des Windes und zuweilen auch des Wet⸗ ters. Auf der Rhede von Brest beobachtete Herr Lartigue, daß unter ge⸗ wissen Umständen die Stärke des Windes zunahm, wenn der Fluthenstrom eine dem Winde entgegengesetzte Richtung hatte; zuweilen trat je⸗ doch der Wind zugleich mit der Fluth ein, während einigemale mit dem Eintritt der letzteren auf eine vollkommene Windstille ein der Strömung entgegenwehender Wind folgte. Heecr Lartigue beobachtete öfters auf hohem Meere, daß sich zu etner gewissen Stunde des Tc⸗ ges ein Sturm erhob, mehr oder weniger lange auhielt und am fol⸗ genden Tage eine Stunde später wieder begann. Auch hierbei licß sich durchaus keine Beziehung auf den Mond nachweisen, wenn man nicht das in höchst wenigen Fällen mit dem Anfange oder Ende des Sturmes zusammentreffende Auf⸗ oder Untergehen des Mondes da⸗ für nehmen will. Dagegen ist es gewiß, daß der Eintritt dieses Sturmes sich täglich um eben so viel verspätete, wie die Fluthen. — S Duhamel las eine Abhandlung über die Schwingungen der
aiten und Herr Biot über die Beschaffenheit der oberen Regionen der Atmosphäͤre.
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Bekanntlich hat auf dem Pariser Operu⸗Theater die Oper „die Jüdin“, nach dem Text von Scribe mit Musik von Halevv, einen so außerordentlichen Beifall gefunden, daß man das Wort „Furore“ für ungenügend oder zu verbraucht hielt und daher „Fanatism“ wählte. Es ließ sich erwarten, daß unsere beiden hiesigen Bühnen 1 nicht säumen würden, den Pariser Geschmack auch bei dieser Oper 65 an dem Berlinischen auf die Probe zu stellen, keinesweges, um da⸗ h durch diesem zu imponiren, denn notorisch sind wir ja gegenwärtig von aller Gallomanie los und ledig; nein, um auch bei dieser Ge⸗ legenheit das Suum cuique zur Annäherung an eine allgemeine Welt⸗Literatur, wie unser große Seher Goethe sie im Geiste von fern erblickte, ungefähr so, wie Moses auf Sinai's Höhen das Land Kanaan sah, aber nicht hinein kam, selbst im bloßen Bereich der Töne zu erfüllen. Und in der That haben auch unsere beiden Büh⸗ b 821* neu sich beeifert, diese berühmte Oper unserem Publikum zur Anschauung 8 * zu bringen, aber die Königliche hat in der Mitte der Vorarbeiten wie⸗ e; der Stillstand gemacht, um, wie es heißt, einer anderen mehr klassischen Musik, die übrigens uns schon in der ersten Auflage zuerst als Stück⸗ werk, dann als Ganzes, indeß niemals mit großem Beifall vorgeführt und darum jetzt uen bearbeitet worden, den gehndrenden Vorraug zu gestatten. Dagegen läßt sich auch nichts einwenden; denn wenn au⸗ die Oper „die Jüdin“, sowohl nach ihrem tragischen Inbalt, als auch nach ihrer von so vielen bewährten Stimmen beiobdten Mustk, so wie auch nach dem Gepränge der Decorationen, die ihre Aufführung bedinagt, ein Werk zu seon scheimt, auf welches das Kontgliche Tdeater vorzugsweise ein Anrecht dat, so muß man doch immer üder den Begriff des Klassischen eine Verschiedenheit der Metnungen zulassen; die Klassiker seldst sind ja darüber nicht einig, und anch im
*) Das Rähere sehe man in Poggendorf's Annalen der Pdd sik und Chemie, Band 38. Stück 4. wo Herr Preofessor Göppert die⸗ sen sehr interessanten chemischen Prozes näder deschreidt, den wir übrigens auch bereits in Mr. 198. der Staats⸗Zeitung (Art. In⸗ land) ausführlicher erwähnt haben. b