““
Keaassischen giebt es Klassen; wie natürlich ist es dann, daß Praͤ⸗ dilectionen oder Autorität dem Streit ein Ende machen müssen. Ge⸗ nug, das Königsstädtische Theater kann des alten Sprüchworts, „wer’s Glück hat, führt die Braut“, auch bei dieser Konkurrenz sich rühmen und sich auf diesen Rahm etwas zu Gute thun; denn in der That ist demselben die Aufführung eines s großartigen Werkes, wie diese „Jüdin“ es ist, großartig in Betracht der dramatischen Hand⸗ lung ünd der Scenerie, so gelungen, daß man den Tribut der Anerkennung um so weuiger schuldig bleiben kann, als dies heater an Erhibitionen dieser Art zunächst nicht angewie⸗ sen ist, ein Lob mehr für sein gegenwärtiges Personale und für das Verdienst, das der Direction, um ein solches zu versammeln, nicht versagt werden kann. Da es nicht in dem Plan der Theater⸗Berichte dieser Blätter liegt, eine eigentliche Kritik, weder an das Ganze, noch das Einzelme der Theaterstücke zu richten, so müssen wir uns auf ne Anerkennung im Allgemeinen beschränken; jedoch können wir eine besondere Auszeichnung der Dlle. Limbach, welcher die Dar⸗ stellung der Hauptrolle der „Jüdin“, einer Rolle, die körperliche und geistige tragische Mittel und tragische Kraft, eben so wie musikali⸗ hes Talent und dessen Bildung bedingt, anvertraut worden, schon darum nicht nterlassen, weil wir die in unserm letzten über die Lei⸗ stungen dieses Theaters abgestatteten Bericht geäußerte Meinung, daß Dlle. Limbach geistige und koörperliche Fähigkeiten besitze, die eij gehöriger Entwickelung uns den Verlust der unschätzbaren Schech⸗ er minder fühlbar machen dürften, noch mehr begründet und befestigt gefunden haben. — Uebrigens gehört der Stoff des Stückes und ie Art der Behandlung ganz und gar zu der Gattung der Extreme der neuern Französischen dramatischen Dichter, und es hat uns nur befremdet, hier als Verfasser das Haupt der Vandevillisten, Scribe, statt der Gewalthaber der Tragik, Alexander Dumas und Victor ugo, anzutreffen.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalig r 6 Uhr. 2 Uuhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1836. 5. Dezember. Av,en.
Quellwärme 8,10 R. Flußwärme 3,60 R. Bodenwärme 310 K. Ausdünstung 0,031“Rb. Niederschlag 0,292 Nh. Nachtkaälte + 4,790 R.
+ 370 F... 85 pet.
333,40“„Par. 330,95“" Par. + 580 R. + 7,20 . + 3,22° R. +. 6,20 81 pCt. 93 vCt. trübe I regnig.
332,61“ Par.
+ 1/,1⁰° B.
+ 1,7° R. 82 vCt. trübe.
uftdruck
uftwärme.. Thaupunkt. Dunstsaͤttigung Wind
Wolkenzug ..
ewW. WsW. W. Elöö“ — 332,.22“ Par..
+ 5,70 R.,H
Tagesmittel:
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. Dezember.
Meseri. wirkl. Schuld 52 ⁄1 6.. 5 % do. 99 ¼., RKanz. Bill. 2111A8. 5 % Span. 19 ¼. Passive 5 ⁄1 6. Ausg. Sch. —. Zinsl. Ureuss. Präm.-Sch. 111 ¼. Poln. —. Oesterr. Met. —. Antwerpen, 30. November.
Ausg. Sch. 25. Zinsl. S ½. Neue Anl. 1914. Frankfurt n. M., 3. Dezember.
Oesterr. 50 % Met. 102 ¾. 102 ½. 4 % 981 ¼1 6. 9891 6. 2 ½ %
56 ½. 1 % 25. Br. Bank-Actien 1628. 1626. Partial-Obl. 138 ¼. Br.
—. 8
Passive —.
Looze zu 500 Fl. 114 ¼¾. 114 4. Loose zu 100 Fl. 219. Preuss.
1380
Präm.-Sch. 62 ⅞. G. do. 4 % Anl. 99 ½. Poln. Loose 65 ⁄¾. Br. 5 % Span. Anl. 17 ¾½. 17 ½. 2 ½ % Holl. 52 16. 5115⁄14. Paris, 30. November. 5 % Rente 106. 10. 3 % do. 79. 40. 5 % Neap. 98. à0. 5 % Span. Rente 19 ¾. Passive 5 ½. Ausg. Sch. —. eee Ausg. Sch. —. 3 % Portug. 30 ⁄¾.
De114141A1646“*“ Den 6. Dezember 1836. Amtlicher Fonds und weld-Cours-Z*ll.
Pr. Cour. 85 Pr. Cour. Brief. [ Geld. 8. Brief. Seld. Pomm. do. 4
102 101172 — 102 ¼ 991 7 985 /8 [Kur- u. Neum. do. 4 100 4 — 631 ¹½ 625 3 40. d0. do. ³⁷ꝑy97 ¾
1015 101 ½ sschlesische do. ¹4 —
Röckst. C. und Z.
1011¼ Srn. 102 ½ 102 gch. d. K. u. N. — — Jold al marco. Neue Duk. Friedrichsd'or. And. Goldmün- zen à 5 Thl. Disconto
ö 8
vI[2Z1.
St.-Schuld-Bch. Pr. Kngl. Obl. 30. Präm Seh. d. Seeh Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger do.
Dauz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grofsh. Poz. do. Oatpr Pfandbr
— 1
84 21 à ½ 18 ¾¼ 13 12
——2 +
— 2
4³ 102 103 ¾⅔
—
1017,¾ mechsel-Courns. 15,g. [1403¼¾ 139 %¾ Kurz 1 50 ½ 2 Mt. 1 49 ⁄⅓ 3 Mt. 6 21 ⅓ 2 Mt 1 2 At. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage. 2 Mt. 3 Woch.
Kurz 2 Mt.
Amsterdam
do. Hamburg
do. London Paris. Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau . Leiprig Frankfurt a. M. WZ. Petersburg
300 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.
—:
101 ½ 98 ¼
—
Koͤnigliche Schauspiele.
Mittwoch, 7. Dez. Im Schauspielhause, zum erstenmale:
Bruder und Schwester, oder: Die Stimme des Herzens, Ori⸗ inal⸗Lustspiel in 2 Akten, von C. P. Berger. Hierauf: Das Hlatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abth., von Schroder.
Donnerstag, 8. Dez. Im Opernhause: Macbeth. Trauer⸗ spiel in 5 Abth., von Shakespeare, uͤbersetzt vom Dr. S. H. Spiker.
Im Schauspielhause: Abonnement suspendu. Représenta- tion au bénésice de Mr. Isidore, le spectacle sera composé de: 1) La première représentation de: Marie, ou: Trois époques, comédie nouvelle en 3 actes. 2) La premieère re- présentation de: L'homéopathie, vaudeville nouveau. 3) Un
divertissement, exécuté par les premiers sujets du- ballet. Billets zu dieser Vorstellung sind von Morgens 9 bis
-9——.—
Mittags 2 Uhr, in der Wohnung des Herrn Isid oh Nr. 1. 1 vpebf 6 83 in Billet zum Balkon und einer Loge des er p 1 Rthlr. ꝛc. 1 8 Rang Da zu dieser Benesiz-⸗Vorstellung Abonnements nicht sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements⸗Plätze sucht, bis Mittwoch, 7ten d. M. Mittags 2 Uhr, bestimmen! lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wollen, oder ob dieselben derweitig Hö G 11 5 Freitag, 9. Dez. Im Opernhause: Iphigenia in große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Güecse 2an v. Faßmann, K. Bayerische Hof⸗Opern⸗Saͤngerin: Iphige als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Sonntag, 11. Dez. Im Opernhause: Cortez. Marrder: Telasco, als Gastrolle.) Im Schauspielhause, zum erstenmale wiederholt: und Schwester. Hierauf: Ich bleibe ledig.
11““ Theater. ittwoch, 7. Dez. ie Puritaner. Oper in 3 Musik von Bellini. 1 3 8 Wegen Krankheit der Dlle. Limbach kann die Oper „ Juͤdin“ nicht gegeben werden. Die dazu bereits verkus Billets bleiben zur hnteh Vorstellung guͤltig, oder kann! Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen weng Donnerstag, 8. Dez. Zum erstenmale wiederholt: . wig's des Elften letzte Lebenstage. Historisch⸗romantist Drama in 5 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Casimir De vigne, von P. H. Kuͤlb.
a Vm
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 5. Dezember 1836.
Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 26 86
Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 NRh Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr 3 Pf., “ Rrh. dg erste 1 Rthlr. 4 Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 † ch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 6 8 Pf.; Linsen 1 Rthlr. 20 Sgr. Üdath. Zn Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, † thlr. 10 Sgr. und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 ½ r. 9 Pf., auch 1 Rthlr 7 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 R gr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 3. Dezember 1836.
Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 4 Rtblr. 22 Sgr. 6
der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.
„ —
Redacteur Ed. Cottel.
——
rüAemn —
— 2
Allgemein
Bekanntmachungen.
8 Bekanntmachung. Das Domainen⸗Gut Saalau mit dem angraͤn⸗ zenden Vorwerk Catrinlaken, 2 Meilen von Inster⸗ burg, 9 Meiken von Koͤnigsberg, hart am Pregel be⸗ legen, soll vom 1. Juni 1837 ab auf 24 Jahre an⸗ derweit verpachtet werden, und ist dazu ein öͤffentli⸗
er Anzeiger fuͤr die P
lene Wilhelm Christoyh Bernhard fuͤr todt erklaͤrt und sein Vermoͤgen denjenigen, die sich als seine Erben legitimiren, event. dem Fiskus als herrenloses Gut ausgeantwortet werden wird.
Kamsdorf, im Kreise Ziegenruͤk, den 22. Novbr. 1836 Königl. Preuß. Henneberg.⸗Neustaͤdtsches
reußi
Mit 8 Tafeln.
Gr. 8vo0.
Berggericht.
cher Bietungs⸗Termin auf den 6. Januar k. I,
Nachmittags 3 Uhr, im Regierungs⸗Gebaͤude in
Gumbinnen angesetzt worden Pachtlustige, welche die zur Uebernahme dieser Pach⸗
werden zu dem Termin mit dem Bemerken eingela⸗ den, daß die Nachrichten und Pacht⸗Bedin
vor dem Termin eingesehen werden koͤnnen
Die Chatoulle und Hofstaats⸗Kasse Sr. Koͤniglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen fordern 1 hierdurch diejenigen, welche noch Rechnungen einzu tung erforderlichen Eigenschaften und Mittel besiben, reichen haben, auf, solche spaͤtestens den 5. Januar
1837 dem Hofstaats⸗Secretair Kiesewetter auszuhaͤn⸗ . ungen digen, um den richtigen Betrag derselben sofort in im Bureau des Departements⸗Raths jederzeit auch Empfang nehmen zu koͤnnen.
sichtigt und aufgenommen sind.
des.
Vorläufig dient zur Nachricht, daß: a) das Gut Saalau einen gssche hetat von 12 47 Mgporgen 91 QRuthen, einschließlich von 693 Mor⸗
gen 54 QKuthen Acker, 9 Morgen 18 IRuthen
von 1702 Morgen 130 Ruthen, einschließlich von 578 Morgen 150 Ruthen Acker, 11 Morgen 21
Wiesen hat; daß zu dem Gute Saalau Brau⸗ und Brennerei und der Krug⸗Verlag uͤber die Kruͤge
Das Inventarium, welches dem Paͤchter zur Nuz⸗ zung mit uͤbergeben wird, hat, ausschließlich der Faä⸗ Allgemeine ten und der kupfernen Brau⸗ und Brennerei⸗Geraͤthe,
welche nicht zu Gelde angeschlagen sind, einen Tax⸗ werth von 1073 Thkr. 26 sgr. A pf.
hrlich 2772 Thlr. incl. 815 Thlr. in Golde festgesetzt, und muß der Paͤchter eine Pacht⸗Caution von 2000 Töolr in Staatsschuldscheinen oder Pfandbriefen be⸗ stellen, auch solche zu Festhaltung seines Gebots im Termin sofort niederlegen. Gumbinnen, den 18. November 1836. 8 Koͤnigl Preuß. Regierung. Abtheil. fuͤr die Verwaltung der direkten 1 Steuern, Domainen und Forsten.
——
Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht zu Brandenburg, 8 den 11. Oktober 1836.
Das allhier am Markte der Neustadt Nr. 76 bele⸗ gene Wohnhaus nebst Hauskavel und Braugerechtig⸗ keit des Kunsthaͤndlers Friedrich aetz, Vol. II.
2z. 409 des Hypothekenbuchs, abgeschaͤtzt auf 5931
lr. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedin⸗ ungen in der Registratur einzusehenden Tarxe, soll am 13. Mai 1837, Vormittags 10 Uhr,
un ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
gabe.
Edietal⸗Citation.
Der am 10. Februar 1760 geborne und vor 56 Jahren als Musiklehrer von hier auf Reisen gegangene Wil⸗ helm Christoph Bernhard, welcher im Jahre 1787 aus Moskau die letzte Nachricht von sich gegeben, oder die von ihm etwa hinterlassenen unbekannten Erben und
Erbnehmer werden hierdurch geladen, vor oder in dem auf den 12. September 1837, Vorm. 10 Uhr, anberaumten Termine an hiesiger Berggerichtsstelle muͤndlich oder schriftlich sich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der verschol⸗
Vorraͤthi
und Bromherg.
Literarische Anzeigen. 1 h Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, Gaͤrten und 291 Morgen 72 Ruthen Wiesen; in erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 5) das Vorwerk Catrinlaken einen Flaͤchen⸗Inhalt Großer Lehrsaal fuͤr die reifende Jugend. ETTTTö“ E1 Hehfege⸗ ⸗ 8 nen Belehrung u. nuͤplichen Unterhaltung. —JRuthen Garten und à51 Morgen 159 IRuthen Herausgegeben von einem Lehrer⸗Vereine. eS- deigreat 11u“ 2r2 —: 9 7 M⅛ͤj 6“ 2r Bd.: Lebensbeschreibungen beruͤhmt. Maͤnner 1 Thlr. des chemaligen Amts Saalau gehdͤrt. ze Bd: Kriegsbilder und geschichtliche Gemalde 1Thlr.
Weltgeschichte fuͤr die Jugend. 8 Zunaͤcht zum Gebrauche
fuͤr Soͤhne A 68 eedaen Staͤnden 89 . zum Selbstunterricht und fuͤr Schulen.
Das Mimimum des Gesammt⸗Pachtzinses ist auf Von Karl Stein, Hofrath und Professor ꝛc. - Fne und durchgaͤngig verbesserte Aus⸗ 8 r. 8vo. 38
In der Hoffmannschen Verlagsbuchhandlung in Stuttgart ist Ihe und wurde so eben versandt:
Vollstaͤndiges Woͤrterbuch der Mythologie
Haaller Nationen.
Eine gedraͤngte Zusammenstellung des Wissenswuͤr⸗ digsten aus der Fabel⸗ und Goͤtterlehre aller Voͤlker der alten und neuen Welt.
Ein Band von 108 Bogen in Lexricon⸗Format auf Velinpapier, mit 128 Tafeln Abbildungen. Preis eleg. brosch. 4 Thlr. 15 sgr.
Alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz b. haben dieses mythologische Woͤrterbuch vorraͤthig und werden sich ein Vergnuͤgen daraus machen, denen Freunden der Wissenschaft, welche auf die bloße An⸗ zeige hin sich nicht zur Anschaffung entschließen, son⸗ dern vorher selbst pruͤfen wollen, das Werk zur Ein⸗a. sicht mitzutheilen. Diese Pruͤfung wird gewiß be staͤtigen, daß Vollmer's Mvthologie an Voll⸗ staͤndigkeit, Klarheit und Gediegenheit, so wie an eleganter Ausstattung und Preiswuͤrdigkeit von kei⸗ nem andern deutschen Werke uͤbertroffen wird! bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗ bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Posen
Bei Heinrich Hoff in Mannheim ist erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands vorräthig. in Berlin in der Stuhrschen Buchhandlung, bei Mittler, Trautwein ete.:
Buchhandlungen zu haben. ₰‿
—
de s Por Mr. A. de
Chambellan de S. M. le
Manuel
W“
2 2 2 - Inol de
1Thlr. Gr. in 8vo.
Coön t8eG Volume I.
wats-unis de l'Amérique du Nord. a. Origine et Dévesoppement de
Preis 1 ½ Thlr
6té éêtablie.
de la Jurisdiction consulaire.
W Vollmer's Volume II.
artie première.
des Consulats à Etranger.
jusqu'à nos jours. Seconde Parlie.
b. Théorie du Consnlat.
und
der in
schen S
Lehrbuch der Physik,
4 8 zum Gebrauche bei Vorlesungen und beim Uarearlehte 1de Consul, Consular-Agenten, Kaf von W. Eisenlohr, Professor der Mathematik und. Physik am Gross- herzogl. Lyceum in Mannheim.
Cacztonnirt 1 ¾ Thlr.
Dieses neue Lehrbuch der Physik zeichnet sich rühmlichst dadurch aus, dafs allé Fortschritte und Entdeckungen, welche in dieser Wissenschaft in den neuesten Zeiten gemacht wurden, darin berück- 1 1 Es giebt sonach ein umfassendes Bild ihres gegenwärtigen Zustan- Durch seine Klarheit eignet es sich vorzüz- lieh zur Einklührung in pol)techn'schen Schulaen, Lycean. Gymnasien ete., zu welchem Zwecke es den Herren Lehrern der Physik bestens empfohlen wird. Eine vollständige Inhalts-Anzeig
“
Consuls.
8
Prusso, Ministre à Constantinople. Deux lorts Volumes en trois Parties.
Pap. Velin. Londres et Berlin, A. Asher.
Tablean du Développement des Institutions judi- ciaires et administralives, ereges poir p'utilité da commerce, ainsi que de la l.eisi sion vommerciale ean maritime des principaux Etals de Eurobe et des
consulaire dans l'inérieur des pays, oh elle⸗
b. Institutions juadiciaires et administratives eréées pour l'atilité da Commerce en remplac
c. Législation marilime et commerciale.
Tableau historique de l’'Institution des Cansulats à PEtranger Jdons les principaux Etats de 'Europe et dans les Etats-unis de l'Amériqque da Nord, de- puis leur Origine jusqu'aux tems actaels.
a. Origine, Développement er Organisation scluelle
Stipulations contenues dans les principoles ron⸗ ventions diplomatiques par rapport à 1'Etab'is- sement dos Consusats depuis le XVIle siècle p
Lois réglementaires des diflérenis Etats, con- cernant l'Oeganisation actuelle des Consulats.
Seit sehr langer Zeit ist der Mangel an einem Handbuche für Consuln und Consular-Agenten, nicht von diesen Beamten allein, sondern auch von den Regierungen und Rechtsgelchrten gefühlt worden, der Diplomatie wohlbexwandecte Her⸗ Verfasser des oben angekündigten Werkes hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke auszufüllen. 1) as mitgetheilte Verzeichnils der Abschnitte giebt Re- chenschaft von dem Plane, den, derselbe ent Wworfen hat, um sein Ziel zu erreichen, und die Ausführung
desselben ist so sehr reich und umfassend, dass sie
taaten. Fden Gegenstand ganz erschöpft. „Dies Buchl-
2. 8 * 0 2 5 3 1 mann und Rechtsgelehrten ein unentbel-
liches. Das „Manuel des Consuls“ wird in 2 Ruab oder 3 Abtheilungen (der 2te Band enthält à Küchei-
druckte Bogen umfassen. Der Pränumerationspres für das ganze Werk beträgt 8 Thlr., zahlbar ba- Empfang des ersten, 41 Bogen starken fertigen Da. des; die erste Abtheilung des 2ten Bandes vilF im Februar, die 2te und letzte im April 1837 48 Pränumeranten abgeliefert; nach dem Erscheime des ganzen Werkes trilt unwiderruftiech dert 50 p Ct. erhöhte Ladenpreis ein.
London und Berlin. A. Asber.
ist in allen ““ Roemer'’'s Versteinerungen mit neuen! bildungen jetzt vollständig.
Iiannover, im Verlage der Hahnschen Tlofba- hand'ung, ist so eben mit der 3ten Lielerung 1- srüändig erschienen: G
Die Versteinerungen des norddeutschen Oolithen-Gebirzu von
8 Fr. Ad. Roemer,
Königl. Grofsbrit.-Hannov. Amts-Assessor. Mit 317 Abbildungen auf 16 lithographirten Un in gross Quart. 1836. Fein Velinpapier. In
sehlag. 8 Thlr.
Das obige schön ausgestattete und gründlichen senchaftliche Werk, geleches die soörgfältige! stellung von 500 Arten norddeutscher Oolithen-- striunerungen, so wie eine geognostische Einlehe amfafst, ist jelzt mit der 3ten Lieferung, welce zugleich statt der 12 ersten mangelhaften lilh- lateln ganz neue und weit vorzügliecl Steindrücke gratis beigefügt sind. bcendigt. Dasselbe liefert durch seine Vollsländ keit und Genauigkeit in der Beschreibung einert reichsten Gegenden für Geognosie den Kenne die wichligsten neuen Beiträge zur Petrekehl kunde und wird den Anfängern als eine seh- barec praktische Einleitung in diese Wiss schaft gewils eine sehr willkommene Erscheinee seyn. Ueber den Werih dieser gediegenen 1 stuͤng haben sich bereits die öffemliche Kritib! „-uch dio campetentesten Sachbundigen auf das 9i- stigste und ehrenvollste ausgesprochen. Der ba Jieses reichhaltigen Pracht werks ist so billig⸗ möglich angesetet Worden.
(Zu haben in allen Buchhandlungen, Berlin! P. Dämmler, Linden No. 19.)
anclen
la Jurisdiction
nenl! —
Bei W. Martius & Comp, Klostersteaße Nr ist erschtenen und in allen Buchbandlungen zu habe Marienkranz. Gedichte. 2te vermehrte Geh. mit Goldschnitt 5 sgr. 1 Wenn der Name Interesse erregt, so wuͤnschen 5 daß auch der Inhaͤlt anspcechen moͤge. In elng Zeitraume von 3 Wochen wurde die erste Auflagern griffen und eine zweite nothwendig — ein Bewet daß diese Gabe Beifall gefunden. Ferner erschienen so eben: Schultze, Ad., Gedichte 8vo. Geh 15 sgr.
luangen) erscheinen und im Ganzen etwa 70 ene ge. § ge·
güla. 48
— —
en 8ten Dezember
—
———
e;
———— — —
Kronik des Tages. Koͤnig haben den Hauptmann Friedrich
c. Majestaͤt der — 1 Rir Nartin Hahnke vom hiesigen Kadetten⸗Corps in
n Adelstand zu erheben geruht.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗ Assessor Johann Hein⸗ ch Stemrich ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ d Stadtgericht zu Muͤnster bestellt worden.
8 EEEEnh d. 8 Rußland.
St. Petersburg, 30. Nov. Der. Kaitserliche Hof hat m Bsten d. M., wegen des Ablebens Sr. Majestät des Koͤ⸗
gs Karl X., auf vier und zwanzig Tage Trauer angelegt. 2 Für die Eparchie Pskow ist ein neues Vicariat gestiftet rden, dessen Vikar in Riga seinen Sitz haben und den Titel ischof von Riga fuͤhren wird. Zur Ausstattung des Bi⸗ schoͤflichen Hauses ꝛc. sind 25,000 Rubel bewilligt worden. Der sherige Bischof von Staritza, Jrinarch, ist unter den in Vor⸗ plag gekommenen Kandidaten von Sr. Majestaͤt dem Kaiser m Bischof von Riga ernannt und der bisherige Bischof von stow zum Erzbischof erhoben worden. b
In der Kaiserlichen Eremitage ist seit kurzem eine Ge⸗ aͤlde⸗Sammlung Italiänischer Meister aufgestellt, die fruͤher m Herrn Koͤsvelt in London gehoͤrt hat und im vorigen Jahre ir 9400 Pfund Sterling gekauft worden ist. Es befindet h darunter ein Raphael, der allein auf 5000 Pfund geschaͤtzt orden.
Am 20sten d. M. sind hier zwei neue in Granit ausge⸗ ührte schoͤne Bruͤcken eroͤffnet worden. Die eine befindet sich seim „Sommergarten“ und fuhrt uͤber den Moika⸗Kanal und je andere uͤber den Pfauen⸗Kanal.
Am 26sten d., gegen 2 Uhr Nachmittags, stellte sich das is der Newa. Die Ueberfahrt in Boͤten hoͤrte auf. Seit estern geht man zu Fuße uͤber das Eis.
Fvrankreich.
öe; 8 8 Paris, 1. Dez. Der Koͤnig arbeitete gestern nach ein⸗ ander mit den Ministern des Innern, des Krieges und der
Justiz. 8 *
62 Presse meldet nach Briefen aus Goͤrz, doß der Her⸗ og von Angoulème den verschiedenen Hoͤfen den Tod seines Haters angezeigt habe, und daß das nach Paris gelangte No⸗ cations⸗Schreiben nicht an Ludwig Philipp, Koͤnig der ranzosen, sondern an Se. Koͤnigliche er eseans, General⸗Statthalter des Koͤnigreichs, adressirt gewe⸗ n sey.
2 Garde national de Marseille widerspricht jetzt em von Pariser Blaͤttern verbreiteten Geruͤchte von der Ver⸗ aftung des Dom Miguel.
Herr Dupin ist gestern nach dem Departement der Nievre gereist und wird erst zur Eroͤffnung der Session hierher zu⸗ uckkehren.
Je naͤher die Eroͤffnung der Kammern ruͤckt, desto entschie⸗ ner giebt sich die Opposition des Herrn Thiers durch sein an⸗ kanntes Organ, das „Journal de Paris“, kund. Es benutzt eute die Angriffe mehrerer ministeriellen Blaͤtter, um eine Art on Glaubens⸗Bekenntniß abzulegen. „Man wundert sich,“ gt das genannte Journal unter Anderem, „daß wir jetzt in den Rinistern des 6. Sept. Maͤnner angreifen, die wir, als sie noch mm Ministerium des 11. Okt. gehoͤrten, vertheidigten, und zwaer iteiner Waͤrme, die, wie man ironischer Weise hinzufuͤgt, doch ge⸗ iß ihren Ursprung in unserer innigen Ueberzeugung gehabt habe. a, wir haben, als sie noch zum Ministerium des 11. Okt. gehoͤrten, Nänner mit großer Waͤrme vertheidigt, die anzugreifen wir jetzt
ür unsere Pflicht halten. Ja, die Waͤrme, mit der wir sie amals vertheidigten, hatte ihren Grund in unserer Ueberzeu⸗ zung, und auch diejenige schoͤpften wir aus unserer Ueberzeu⸗ ng, die wir jetzt entwickeln, um sie anzugreifen. Welches er ist der Grund dieser angeblichen Veraͤnderung? Derselbe so deutlich, so leicht zu begreifen, daß unsere Gegner ihn ben so gut angeben koͤnnten, als wir, wenn sie, statt unsere ge⸗ bissenhaften Meinungen in ein unguͤnstiges Licht zu stellen, sich ie Muͤhe geben wollten, die Veraͤnderung zu beobachten, die it dem Tage stattgefunden hat, wo sie einen Meinungswechsel uns bemerkt haben wollen. Welche Stellung nahmen am
Oktober die Maͤnner in dem Ministerium ein, die man
Doctrinairs bezeichnet, obgleich man sich vielleicht da⸗ nals eben so wenig wie jetzt von dem wirklichen Sinne jeser Benennung Rechenschaft zu geben wußte? Waren das leitende Element des Ministeriums? Waren sie der orherrschende Theil desselben, oder befanden sie sich in der Mi⸗ brität? Die Antwort ist nicht zweifelhaft. Wie geneigt man
seyn mag, uns zu widersprechen, so wird man doch nicht fugnen koͤnnen, daß sich Herr Guizot, der Revpraͤsentant des uarinairen Elements, in dem Ministerium des 11. Oktober in heHesücher Minoritaͤt befand. Ist dies derselbe Fall in
En inisterium vom 6. Sept.? Ist nicht in demselben der Peas des Herrn Guizot im hoͤchsten Grade uͤberwiegend? 18n F allein kommt es an. Wir haben gesagt, und wir sind eo 9 entfernt, es zu bestreiten, daß in einem gut konsti⸗ inisterium das doctrinaire Element damals nuͤtzlich hatt nd daß man Unvernunft zeigte, sich vor dessen Gegen⸗
N. bescht cken. Dies haben wir gesagt und bewiesen, uch ein unter dem Ministerium vom 11. Oktober, sondern
unter dem Ministerium vom 22. Februar. Aber ist nicht
Hoheit den Herzog von
zwischen der gemaͤßigten Anwendung des doctrinairen Elements und der Ober⸗Herrschaft, die es jetzt ausuͤbt, ein ungeheurer Unterschied? Liegt hierin nicht Grund genug, um die Gesin⸗ nungen derer zu ändern, die, wenn sie auch die Doctrinairs mit Waͤrme vertheidigten, als man sie selbst in der Minoritaͤt zuruͤck⸗ stieß, doch niemals ein Geheimniß aus ihrer Vorliebe fuͤr an—⸗ dere Elemente der Maorität gemacht haben? Wenn wir da⸗ mals und noch am 22. Februar behaupteten, daß Herr Guizot ein nuͤtzliches Element in einem Ministerium sey, in welchem Maͤnner wie die Herren Gérard, Thiers und Argout saßen; wenn wir sogar jetzt noch behaupten, daß es vielleicht zu bedau⸗ ern ist, daß Herr Gutzot durch sein Betragen in der letzten Session jede Vereinigung mit einer Verwaltung, in welcher die Herren Thiers und Montalivet die Majoritaͤt haͤtten, fast unnoͤglich gemacht hat, — heißt das einraͤumen, daß Herr Guizot im Stande sey, mit Nutzen fuͤr das Land ein Ministerium zu leiten, in welchem sein Ein⸗ sltuß vorherrschend ist? Wir haben niemals einen solchen Gedan⸗ ken gehabt, wir haben niemals, selbst zu der Zeit nicht, wo wir Herrn Guizot gegen die unvorsichtigen Angriffe vieler Personen aufs waͤrmste vertheidigten, etwas Aehnliches ausgesprochen.“ Am 29sten v. M. um 10 Uhr Morgens hat der Fuͤrst Po⸗ lignac sein Gefaͤngniß verlassen. Er fuhr, in Begleitung eines Gendarmerie⸗Offiziers, in einer Postchaise durch die Stadt. Die ganze Einwohnerschaft war vor den Thoren versammelt, und der Fuͤrst dankte durch haͤufige Gruͤße fuͤr dieses Zeichen der Theilnahme. Herr Guernon⸗de⸗Ranville hat gestern einige Stunden in Paris zugebracht, wo er mehrere seiner Freunde besuchte, und dann seine Reise nach dem ihm angewiesenen Wohnorte fortsetzte. G Die Anklage⸗Kammer des Koͤnigl. Gerichtshofes hat, wie bereits gemeldet, ihre vorlaͤufige Instruction uͤber die Thatsa⸗ chen, die die Revue vom 28. Juli verhinderten, geschlossen und 16 Personen in drei Klassen vor die Jury verwiesen. Nach⸗ stehendes ist ein Auszug aus der Anklage⸗Akte gegen diejenigen beiden Individuen, die zur zweiten Klasse gehoͤren: Am 26. Juli d. J. ward ein Polizei⸗Kommissarius benachrichtigt, daß ein junger Mann, Namens Hursel, ein Uhrmacher⸗Gesell, Worte geaͤußert habe, die auf einen Plan zu einem Attentat gegen die Person des Koͤnigs hinzudeuten schienen. Er begab sich sogleich nach der Werkstatt des Herrn Michelaut, bei welchem Hursel damals arbeitete, und fand bei Letzterem, als er seine Kleidungsstuͤcke untersuchte, einen Dolch. Auch nahm er in der Werkstatt des Herrn Michelaut verschiedene re⸗ publikanische Schriften und Gesaͤnge in Beschlag. Bei dem Vater Oursel's fand man noch andere Schriften desselben Inhalts und die Portraits dreier polttischer Verurtheilten. Auf die erste Frage, die man uͤber den Gebrauch, den er von dem Dolche habe machen wollen, an ihn richtete, erwiderte Oursel ohne Zoͤgern, daß er den Koͤnig bei der Revue vom 28. Juli habe ermorden wollen. Als seinen einzigen Mitschuldigen be⸗ zeichnete er Fontelle, einen Ciselir⸗Gesellen, indem er hinzu⸗ fuͤgte, daß dieser gewiß gern sein Schicksal theilen wuͤrde. In seinen Verhoͤren sagte er Folgendes aus: „Niemand hat mich zu dem von mir beabsichtigten Verbrechen verleitet; ich selbst habe im Gegentheil am 2. Juli dem Fontelle meinen Plan mit⸗ getheilt. Schon mehreremale hatten wir vereint bedauert, daß Alibaud's Vorhaben mißgluͤckt sey, und nach einigen Unterre⸗ dungen derselben Art sagte ich ihm, daß ich entschlossen sey, Ali⸗ baud's Beispiel zu folgen. Bis dahin hatte ich mich nur eines Pistols bedienen wollen, Fontelle aber rieth mir zum Dolche. Erst am 18. Juli nahm Letzerer an meinem Plan Theil und er⸗ klaͤrte, daß, wenn er scheitern sollte, er seinerseits den Versuch machen wuͤrde. Als ich mit ihm von der Schwierigkeit sprach, dem Koͤnige beizukommen, sagte er, daß, wenn ich keinen guten Platz haͤtte, er versuchen wuͤrde, mir einen andern zu verschaf⸗ fen, und daß er sich zwei oder drei Bataillone weiter aufstellen wuͤrde.“ — Am 24. Juli kauften Oursel und Fontelle zwei Klingen, die sie am anderen Tage zu einem Schleifer brachten, um dieselben zu Dolchklingen umzuarbeiten, wobei Fontelle an⸗ empfahl, sie so spitz als moͤglich zu machen, da er sie zu seinem Gewerbe brauche. Um 3 Uhr holte er sie allein wieder ab und uͤbergab eine derselben seinem Mitverschwornen, der sich einen Griff dazu machte. Auf die Frage, zu welchem Zweck er diese Waffe habe anfertigen lassen, erwiderte Oursel: „In der Absicht, den Koͤnig zu toͤdten. Wir wußten nicht genau, wo die Revuͤe seyn wuͤrde, aber unsere Absicht ging dahin, uns in der Naͤhe der sechsten Legion der National⸗Garde zu halten, weil diese gewoͤhnlich in der Mitte der Boulevards steht, und wenn bis dahin nichts geschehen waͤre, so wollte ich mein Vor⸗ haben ausfuͤhren. Ich kannte in jener Legion mehrere Natio⸗ nal⸗Gardisten, und ich wuͤrde mich hinter dieselben gestellt haben, ohne ihnen irgend etwas von meinem Plan zu sagen; einmal hinter den Reihen der National⸗Garde, findet man immer leere Stellen zwischen den Compagnicen, und an einer solchen Stelle haͤtte ich nur zwei Schritte zu machen gehabt, um dicht beim Koͤnige zu seyn.“ Auf die Bemerkung, daß es ihm bei der großen Menge von Personen, die den Koͤnig immer begleiteten, schwer geworden seyn wuͤrde, demselben beizukommen, erwiderte er: „Die rechte Seite des Koͤnigs ist immer frei, nur zu seiner Linken befinden sich einige Personen seines Ge⸗ folges. Ich wuͤrde mich sogleich auf ihn geworfen und ihm meinen Dolch in den Unterleib gestoßen haben. Am 25. Jult auf dem Boulevard kamen wir uͤberein, daß Fontelle ihn toͤdten sollte, wenn ich ihn verfehlte.“ — Auf diese Weise war alles vorhergesehen und berechnet. Oursel erfuhr erst am 26. Juli, daß keine Revuͤe stattfinden wuͤrde; aber dieser Umstand ver⸗ mochte die Angeklagten nicht, ihren abscheulichen Plan aufzuge⸗ ben. Als man Oursel fragte, welche Mittel sie haͤtten ergreifen wollen, nachdem die Revuͤe abgesagt worden, antwortete er: „Wir wuͤrden unser Vorhaben entweder auf dem Wege, wenn sich der Koͤnig zum Trauer⸗Gottesdienst begeben haͤtte, oder in der Kapelle des Invalidenhauses, wenn wir daselbst Einlaß gefunden haͤtten, oder aber bei der
Triumphbogens ausgefuͤhrt haben.“ Er fuͤgte hinzu, daß, als sich das Geruͤcht verbreitete, der Koͤnig wuͤrde die Revuͤe nicht abhalten, und die Einweihung des Triumphbo⸗ gens wuͤrde von dem Herzog von Orleans vorgenommen werden, er sich entschlossen habe, den Prinzen auf die⸗ selbe Weise anzugreifen, waͤhrend Fontelle sich die Ermordung des Koͤnigs auf spaͤtere Zeit vorbehalten haͤtte. Man fragte ihn nach den Gruͤnden, die ihn bewogen haͤtten, auf ein so schauderhaftes Verbrechen zu sinnen, und er erwiderte Anfangs, daß er persoͤnlich das Koͤnigthum nicht liebe, daß es mit sei⸗ nen Grundsaͤtzen nicht uͤbereinstimme. Spaͤter warf er dem Koͤnige die Versetzung der S in den Belagerungs⸗ Zustand vor und erklaͤrte, daß er seine anderen Gruͤnde in seiner Vertheidigung angeben wuͤrde. Als man indeß in ihn drang, sich sogleich daruͤber auszusprechen, erklaͤrte er, daß er im Mo⸗ nat Februar d. J. dem Koͤnige eine Bittschrift uͤberreicht ge⸗ habt habe, um die Stelle eines Lakaien fuͤr seinen Vater zu erhalten, und daß die abschlaͤgige Bescheidung viel zu seinem Entschlusse beigetragen habe; seit dem 25. Juni aber, fuͤgte er hinzu, wo Alibaud's Anschlag mißgluͤckte, sey ihm ploͤtzlich die
Idee gekommen, den Koͤnig am 28. Juli zu ermorden. Wenr
es ihm gelaͤnge, sagte er zu einem Zeugen, so hoffe er Kam⸗ merdiener des ersten Konsuls zuwerden. Spaͤter nahm er das, was er in Betreff der Bittschrift gesagt hatte, wieder zuruͤck und erklaͤrte, daß die abschlaͤgige Antwort keinen Ein⸗ fluß auf seinen Plan gehabt habe, daß ihn aber, abgesehen von der Versetzung der Hauptstadt in den Belagerungs⸗Zustand, worauf er eigentlich wenig Werth lege, noch ernstere Gruͤnde geleitet haͤtten. „Ich habe,“ sagte er, „im Juni 1832 in der Straße St. Mar⸗ tin den Koͤnig selbst Feuer kommandiren sehen, oder wenigstens habe ich davon gehoͤrt, namentlich durch den Deputirten Cabet, und end- lich hat die Metzelei in der Straße Transnonain mehr als irgend
etwas Anderes Eindruck auf mich gemacht.“ — Ueber das Re⸗ sultat befragt, welches er von seinem Verbrechen gehofft haͤtte, erklaͤrte er, wie er glaube, daß der Tod des Koͤnigs das Zeichen zur Errichtung der Republik gewesen seyn wuͤrde. — Fontelle wurde mit Oursel an Einem Tage verhaftet. Man fand auch
bei ihm einen Dolch und mehrere republikanische Schriften.
Nach einigem Zoͤgern erklaͤrte er ebenfalls, daß der Dolch dazu bestimmt gewesen sey, dem Koͤnige nach dem Leben zu trachten, daß er aber diese That erst ausgefuͤhrt haben wuͤrde, wenn Hursel's Vorhaben mißgluͤckt waͤre. In seinen Verhoͤren be⸗ staͤtigte er alle Aussagen seines Mitschuldigen, mit Ausnahme dessen, was sich auf den Herzog von Orleans bezog,
dessen Ermordung er nicht billigte. „Hursel“, sagte er, „hatte den Plan entworfen und mir ihn mitgetheilt; er wollte die That allein veruͤben, aber da ich an seiner Entschlossenheit zweifelte, so erklaͤrte ich, daß ich den zweiten Streich fuͤhren wuͤrde. Dies waren unsere fest beschlossenen Verabredungen. Es war meine Absicht, mich 500 Schritt von ihm entfernt aufzustellen, um zu beobachten, was er thun wuͤrde. Hursel wollte seinen Dolch dem Koͤnige in die Seite stoßen. Diese Ansicht theilte ich nicht. Mein Plan war, die Mitte des Unterleibes zu treffen.L“ — Die Gruͤnde, die er angab, um den Koͤnigsmord zu rechtfertigen, waren rein politischer Natur und drehten sich um die Phrasen der republikanischen Opposition: Der Koͤnig hemme den Lauf der Juli⸗Revolution, habe die Freiheit der Italiaͤner unterdruͤckt, den Polen nicht beigestanden, er fuͤhre in dem Minister⸗Conseil den Vorsitz, verletze dadurch die Charte u. s. w. — Dies sind die Thatsachen, die aus den Erklaͤrungen Oursel's und Fontelle's hervorgehen, und die uͤbri⸗ gens noch durch die Zeugen⸗Aussagen bestaͤtigt werden. Die beiden Angeklagten hatten an oͤffentlichen Orten so frei und so laut von ihrem Vorhaben gesprochen, daß es ein Wunder ge⸗ wesen waͤre, wenn die Polizei keine Kenntniß davon erhalten haͤtte. Uebrigens sind Hursel und Fontelle Beide kaum den Knabenjahren entwachsen; Ersterer ist 17, Letzterer 17 ½ Jahr alt.
Die Seine ist neuerdings bedeutend gestiegen, wodurch in der Umgegend von Paris viel Schaden angerichtet worden ist.
Von Ostende schreibt man: „Am vergangenen Freitag gegen 10 Uhr Morgens hoͤrte man von der See her mehrere Nothschuͤsse, die von einem großen Dampfschiffe herruͤhrten. Das Lootsenboot setzte sogleich aus und fand das von London nach Hamburg bestimmte Dampfschiff (mit 20 und einigen Passagieren am Bord), dessen Raͤder zerbrochen waren und das Huͤlfe verlangte. Da das Wetter besser geworden war, so nahm es einen unserer Lootsen an Bord und schlug die Richtung nach der Schelde ein, um in Vliessingen die beschaͤdigten Raͤder wie⸗ der herzustellen.“
Aus Bilbao hat man auch heute noch keine neuere Nach⸗ richten. Das Mémorial bordelais vom 28. November ent⸗ haͤlt Folgendes: „Gestern sind drei außerordentliche Couriere durch Bordeaux gekommen. Man spricht neuerdings von einer republikanischen Bewegung, die in Madrid ausgebrochen sey. Die Republikaner (so sagt man) haͤtten, da die besten Truppen der Garnison gegen die Karlisten, die sich bei Taracon gezeigt hatten, ausgeruͤckt waren, diese Geleeaet zu einem neuen Angriff auf die Regierung benutzt. Wir sind uͤbrigens außer Stande, die Authenticitaͤt dieser Geruͤchte zu verbuͤrgen.“
Großbritanien und Eoͤ
London, 30. Nov. Wie es heißt, wird die “ ih⸗ rer Gesundheit wegen, einige Monate hindurch in der Nachbar⸗ schaft von Southampton residiren.
Lord Ebrington hat bei einem Gastmahle in South⸗Molton erklaͤrt, daß die gegenwaͤrtigen Minister das Parlament nicht auf⸗ loͤsen wuͤrden.
Die Morning Post ruͤhmt die glaͤnzende Erwerbung, welche die hiesige vornehme Welt an der Gemahlin des Nieder⸗ laͤndischen Gesandten, Barons von Dedel, erhalten; Ihre Ex⸗ cellenz sey eine der ersten Zierden an allen Hoͤfen gewesen, an welchen ihr Gemahl den Koͤnig der Niederlande revpraͤsentirt
Einweihung des
habe. Zugleich fuͤgt die Post uͤber den Gesandten selbst die