1836 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

r und sich weigerte, sein Eigenthum zu gleicher Vertheilung unter seine Glaͤubiger herzugeben.“ Herrn Marrison's Rede

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wurde selbst von den Radikalen sehr beifaͤllig aufgenommen,

2

und die Morning Chroniele weint daher, die Tories wür⸗

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den hieraus wohl ersehen, daß sie sehr wenig 2

Sieg behalten.“

8.

Lord W. Bentinck, der am Sonnabend vor seinen Konsti⸗ tuenten in Glasgow erschien, um sich wegen seines parlamenta⸗ rischen Benehmens zu rechtfertigen, wurde von diesen voͤllig ins Verhoͤr genommen und von einem großen Theil der Versamm⸗ lung ausgezischt. Seine Gegner, die Radikalen, schlugen eine tadelnde Resolution uͤber seine politischen Gesinnungen vor, weil er geradezu erklaͤrte, daß er jetzt fuͤr eine weitere Ausdehnung des Wahirechts nicht stimmen koͤnne; indeß entschied sich die Majoritaät doch am Ende fuͤr eine Adresse, worin man seinem

Charakter Gerechtigkeit widerfahren ließ

Die Reduction des Zeitungsstempels ist zu London durch ein großes Diner gefeiert worden; allein Graf Stanhope, so wie die Parlaments⸗Mitglieder Hume und Roebuck, ließen sich ntschuldigen, und somit war die Versammlung eine ganz ultra⸗ adikale, in welcher die Herren Haͤrvey und Wakeley das Wort

hrten.

8 Der Beschluß, welchen der Irlaͤndische National⸗Verein (wie gestern in dem Schreiben aus London gemeldet worden) am 1sten d. in Bezug auf Lord Lyndhurst angenommen hat, wurde von einem gewissen Boyse vorgeschlagen und von O Con⸗ nell unterstuͤtzt. Er lautet folgendermaßen: „Da ermittelt wor⸗ den, daß der Lord Baron Lyndhurst auf seinem Platze als Par⸗ laments⸗Mitglied behauptet hat, die große uͤberwiegende Mehr⸗ heit des Irlaͤndischen Volkes seyen Fremdlinge ihrem Gebluͤt nach, Fremdlinge ihrer Sprache nach und Fremdlinge ihrer Re⸗ ligion nach, dem Britischen Volk gegenuͤber, so halten wir es fuͤr unsere heilige Pflicht, feierlich und im Angesicht der ganzen Britischen Nation die innerste Ueberzeugung auszusprechen, daß der besagte Lord Lyndhurst allzumal ein Feind der Ruhe Ir⸗ lands, der Dauer des Verbandes zwischen beiden Laͤndern, der Freiheit des Volks und der Sicherheit des Thrones ist.“ O'’'Con⸗ nell spoͤttelte bei dieser Gelegenheit uͤber Lord Lyndhurst's Adels⸗ brief; er fragte, ob der Name Lyndhurst in Shakespeare's histo⸗ rischen Stuͤcken vorkomme oder auch nur von dem minder rei⸗ nen Gebluͤt des Elisabethschen Adels sey, und fuͤgte hinzu, der erste Lyndhurst, dessen man sich erinnere, sey ein Irlaͤndischer

Trommelschlaͤger in Cromwell's Armee gewesen.

Die Times meint, die ministeriellen und radikalen Blaͤtter irrten sich sehr, wenn sie glaubten, daß die (in dem gestrigen Privatschreiben aus London erwaͤhnte) Entscheidung des Irlaͤn⸗ sändischen Schatzkammer⸗Gerichts in Betreff der Zehnten⸗Erhe⸗ bung dem Verfahren, das sich bisher so wirksam bewiesen, ein Ziel setzen werde, denn die von Herrn O Connell, als Anwalt des Kiaͤgers, vorgebrachten Argumente haͤtten sich bloß auf ei⸗ nen Fehler in der Form bezogen, und die Entscheidung thue der Anhaͤngigmachung von Zehnten⸗Prozessen in der Sache nicht

den mindesten Eintrag.

Der General Sir Charles Greville ist dieser Tage mit Tode abgegangen; er war Oberst des 38sten Regiments, und die Morning Chronicle hofft, daß das erledigte Kommando nicht wieder einem Tory werde uͤbergeben werden, wie es bei dem ketzten aͤhnlichen Fall geschehen, wo der General Sir Ro⸗

berc Wilson, ein ehemaliger Radekaler, jetzt aber Ultra⸗Tory,

die vakant gewordene Stelle erhalten habe.

Die Regierung will, wie es heißt, die Militairmacht in den Westindischen Kolonieen bedeutend vermindern und sie in Zu⸗ kunft nur noch zur Abwehrung äußerer Angriffe gebrauchen, waͤhrend die Kolonisten durch Einrichtung einer angemessenen Polizeimacht für die Erhaltung der inneren Ruhe selbst sorgen

CAII9 5 Unhele. drei Wochen steen und Gesellen wegen des Lohnes noch immer nicht ausge⸗

alichen ist. Es sollen in Folge dessen an 15 20,9800 Arbeiter

in diesem Augenblick ohne Beschaͤftigung seyn. Wie viel d durch die Mittel der Handwerker⸗Union erhalten werden, weiß man nicht, doch glaubt man, daß nur ein kleiner Theil auf diese

1

Dem Montreal Herald zusolge, beabsichtigt Lord Gos⸗ den gesetzgebenden Rath von Nieder⸗Kanada, wenn auch nicht dem Namen, so doch der Sache nach zu einer Wahlver⸗ san nung zu machen, naͤmlich ihn im Einverstaͤndniß met der Franzoͤstschen Partei so zu modifiziren, daß er mit der gesetzge⸗ ben den Versammlung in Uebereinstimmung gebracht wuͤrde und den Vorderungen jener Partei Genuͤge geleistet waͤre. Iach Berichten aus Sydney vom 29. Jult hatte die le⸗ gislative Versammlung den ihr auf Befehl Lord Glenelg's vor⸗ elegten Unterrichts⸗Plan, der ganz mit dem in Irland einge⸗ ührten uͤbereinstimmt, und wonach der Unterricht in der Kolo⸗ e Neu⸗Suͤd⸗Wales von einem aus 7 Mitgliedern, 3 von r Anglikanischen Kirche, 2 Katholiken und 2 Presbyterianern, stehenden Kollegium geleitet werden soll, mit 8 gegen 4 Stim⸗

men angenommen. Der protestantische und der katholische Bi⸗ schof der Kolonie sollen sich unter den Mitgliedern dieses Kolle⸗ giums befinden. dca,

Nii e dee vl ann dee. 888 ““ u“ 8 Aus dem Haag, 7. Dez. Der Geburtstag Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen von Oranien ist hier gestern durch eine

große Parade, durch ein Diner bei Hofe und durch das gewoͤhn⸗

liche Aufstecken der festlichen Flagge bezeichnet worden. 2* In Utrecht hat der Orkan vom 29sten v. M. einen Theil der achteckigen Gewoͤlbe des großen Thurmes dermaßen beschaͤ⸗ digt, daß der Magistrat das Fahren in der Raͤhe dieses Thur⸗ mes, so wie das Lauten mit den Glocken desselben vorlaͤufig un⸗ tersagt hat, damit nicht durch die Erschuͤtterung ein groͤßerer Schaden entstehe. 18 n. gr9, g n. Schweden und Norwegen. Christiania, 30. Nov. Montag Abend um 10 ½ Uhr wurde im Thuͤrzimmer des hiesigen Posthauses der nach Frie⸗ drichshall und dem Auslande bestimmte Briefbeutel vom Kof⸗ fer, den die Leute einen Augenblick verlassen hatten, um den

[ussicht haͤtten, von Spaltungen zwischen verschiedenen Klassen von Reformern Nutzen zu ziehen, denn sobald ein Repraͤsentant mannhaft wie Herr Morrison auftrete und seinen Waͤhlern das Sachverhaͤlt⸗ niß ruhig und aufrichtig auseinandersetze, koͤnne er auch sicher seyn, sie auf seiner Seite zu haben, indem das Volk zu viel gesunde Vernunft besitze, um nicht einzusehen, daß ein halbes Brod besser sey als gar keins. „Man hat“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „in Suffolk sich große Muͤhe gegeben, das Volk gegen das neue Armengesetz aufzuregen, aber wir fuͤrchten das Resultat einer Untersuchung nicht. Das neue Gesetz ist viel⸗ foͤltig fa'sch dargestelt worden, die Wahrheit wird jedoch den

von Waͤchter inne hatte. Die Unterhandlungen mit Auswaͤr⸗

pferoͤfen in der Grafschaft Stafford sind nun schon lang geschlossen, weil der Streit zwischen den Mei⸗

1 davoz

“] 19 b

Briefbeutel fuͤr Moß und Frederikstad aus dem innern Com⸗ toir zu holen, weggenommen. An kontantem Gelde sollen in dem gestohlenen Beutel nur 2 bis 300 Sps. gewesen seyn, wo⸗ hingegen der Schade, der fuͤr die Kaufleute durch diesen Dieb⸗ stahl entstehen kann, leicht sehr bedeutend seyn koͤnnte. Gestern aing auf Veranstaltung des Finanz⸗Departements eine Extra⸗ Post nach dem Auslande ab, wodurch selbiges den Konsuln in Kopenhagen, Hamburg und London, so wie der Kaufmannschaft in Gothenburg amtlich den Verfall anzeigte. Heute wird ge⸗ meldet, der Thaͤter solle in Nittedal, anderthalb Meilen von hier, durch zwei unserer Polizeidiener ergrissen seyn, denn eswurde ein Artillerist auf Urlaub festgenommen, weil man ihn im Besitze von 154 Sps., eingenaͤht in seinen Wammskragen, fand, wovon er nicht angeben konnte, wie er dazu gekommen. Diesen Nachmittag hat die thaͤtige Polizei unserer Stadt den gestohlenen Postsack wiedergefunden. Der Poiizeimeister seibst mit einem Diener fand ihn eine Strecke von der Stadt seitwaͤrts auf dem offnen Felde, Zeitungen und Briefe umhergestreut, theils unter den Schnee veesteckt, theils in einen Bach geworfen und demnach zum Theil in uͤblem Zustande. Alles Gefundene ist dem Post⸗ Fomtoir üͤberliefert. Der Arrestat hat noch nichts gestehen wol⸗ len. Die Spuren im Schnee deuten indessen darauf, daß nur

Eine Person auf der Stelle gewesen, wo man die Sachen fand.

ET9STe Leipzig, 3. Dezember. Bei unserer Unüversitaͤt sind meh⸗ rere der erledigten Stellen nunmehr besetzt worden. Diee seit Clodius' Tode vakante Professur der praktischen Philosophie hat

Professor Buͤlau bekommen. Die fruͤher von Krug bekleidete Preofessur der theoretischen Philosophie hat Professor Harten⸗

stein erhalten. Endlich ist ein Professor Becker, Sohn des ehe⸗

maligen Antiken⸗Inspektors in Dresden und Begruͤnders eines weiland vielgelesenen Taschenbuchs, zum außerordentlichen Pro⸗ fessor der Archaͤologie ernannt worden. Ex war zeither Gym⸗

nasiallehrer an der Landesschule Meißen. Durch den Tod hat unsere Universitaͤt den Professor der Theologie, Dr. Goldhorn, verloren, der aber nur den Titel von seiner Professur hatte. Noch immer ist die juristische Professur erledigt, die der Kanzler tigen sollen sämmtlich gescheitert seyn.

Muͤnchen, 6. Dez. Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhr⸗Kranken: Vom vorigen Tage verblieben 254, neue

Erkrankungen 45 mehr als gestern), ganzer Stand 299; ge’⸗

nesen 22 (wie gestern), gestorben 17 (3 weniger als gestern), bleiben in Behandlung 260; vor eugend wurden behandelt 184. Man ersieht aus den Listen der vier letzten Tage, daß die

Krankheit, ohne betraͤchtliche Zu⸗- oder Abnahme, gewissermaßen

stehend ist.

Muͤnchen, 7. Nov. Die in dem gestrigen Schrei⸗

Bayern, so wie uͤber die der Abgeordneten zur naͤchsten Staͤnde⸗ Versammlung sind folgendermaßen zu berichtigen: Nach der Gesammtzahl der Familien, 995,058, ergiebt sich die Zahl der Deputirten, von 7000 Familien je ein Abgeordneter auf 129; mit Einschluß der Depurirten der 3 Landes⸗Universitaͤten Muͤn⸗ chen, Erlangen und Wuͤrzburg, 132. Hiervon senden die ade⸗ ligen Grundherren mit gutsherrlichen Standschafts⸗Rechten 16 Abgeordnete, die Geistlichen der katholeschen Kirche 11, der pro⸗ testantischen 5, Muͤnchen 2, Augsburg 1, Nuͤrnberg 1, die Staͤdte und Maͤrkte, welche gemeinschaftliche Abgeordnete waͤh⸗ len, 28, die Klasse der Land-Eigenthuͤmer 65, hierzu die 3 De⸗

putirten der Landes⸗Universitaͤten, 3, Total⸗Summe der Mitglie⸗

der der Kammer der Abgeordneten 132. Im Isarkreise nehmen Staͤdte und Maͤrkte an den Wahlen Antheil 10, im Unter⸗Tonau⸗

kreise 8, im Regenkreise 10, im Ober⸗Donaukreise 15, und Rezatkreise 20, im Ober⸗Mainkreise 18, im Unter⸗Mainkreise 10

und im Rheinkreise 18.

Ueber die Ruͤckkehr Sr. Maj. des Koͤnigs Otto mit seiner

1 und namentlich die verlangte Versteigerung des mit Best belegten, im Wasser liegenden Hoizes auf so lange ein bleibe, bis die Kontrahenten sich uͤber den eigentlichen? des in Frage liegenden Staats⸗Vertrages verstaͤndigt

Koͤnigl. Gemahlin ist noch nichts Sicheres bekannt. Man naͤhrt die Hoffnung, daß JJ. KK. MM. noch einige

Zeit in Oldenburg verweilen duͤrften, um dann, bei Ab⸗ nahme der traurigen Seuche, doch noch die Hauptstadt

Bayerns mit einem kurzen Besuche zu erfreuen. Hiesige

Blaͤtter versichern, daß Se. Maj. Koͤnig Ludwig auf das Ge⸗

ruͤcht, als wuͤrde er seinen Koͤnigl. Sohn noch in Aschassenburg sehen, hochherzig erklaͤrt habe, er werde Muͤnchen nicht verlas⸗

2

sen, und den treuen Bewohnern auch nicht Einen seiner treff⸗ der auf jeden 490 1 2 4 der Genfer Fédéral theilt folgende Stelle aus

lichen Aerzte nur voruͤbergehend entziehen. 8 Stuttgart, 8. Dez. Hiesige Blaͤtter erzaͤhlen von dem Aufsehen, das dieser Tage hier ein wahrscheinlich verruͤckter

Baͤckergesell gemacht, der sich auf offener Straße vor dem Baͤk⸗

gei

kerhause mit dem Semmelkorb unterm Arm hinstellte und hier durchaus so lange stehen bleiben wollte, bis es Schnee geben wuͤrde. Der hier erscheinende Deutsche Courier findet sich durch das ungewoͤhnliche Aufsehen, das dieser Vorgang gemacht,

zu nachstehenden Bemerkungen veranlaßt: „Daß Menschen

wahnsinnig werden, kommt in allen Laͤndern vor: aber nur bei

rur

uns kommit es vor, daß Gescheidte von Verruͤckten lernen wollen.

Daß Baͤckerbuben und andere Buben sixe Ideen haben, isk eine alltaͤgliche Erscheinung: aber nicht alle Tage kann man sehen, daß oͤffentlich in der Hauptstadt des Landes, vor vielen Tausen⸗ den, ein Theil des herbeigelaufenen Volks uͤber einen solchen dum⸗ men Jungen Gebete hersagt und ihn im vollen Ernst fuͤr gebannt, von hoͤllischen Geistern besessen haͤlt. Wo bleibt dabei die ge⸗ ruͤhmte Schwäbische Schulbildung, oder was hat sie genuͤtzt? Es ist nichts Nutz, daß hierlands verstaͤndige Maͤnner sort⸗ waͤhrend so wissenschaftlich ernst uͤber alle diese Verruͤcktheit, uͤber die fixen Ideen gutmuͤthiger Betrogenen diskutiren und dadurch wider ihren Winen dem Gespensrerspuk eine Wichtig⸗ keit geben, die solches Ammengeschwaͤtz nicht verdient. Es ist hohe Zeit und dringend Noth, daß Spott und Satyre wak⸗ kere Kobolde, wenn sie der Wahrheit und dem Lichte dienen! uns baldmoͤglichst von all dem Daͤmonenwesen, von den Umtrieben der Besessenen, wie von dem sinnlosen Kauderwälsch der Be⸗ sessenheits⸗Vertheidiger befreien.“ ¶Ner gange⸗ Vorgang ist uͤbrigens als ein Seitenstuͤck zu den neuesten Spukzeschichten des Dr. Justinus Kerner in dem Wuͤrttembergischen Staͤdtchen Weinsberg zu betrachten.)

Baden⸗Baden, 2. Nov. (Allg. Ztg.) Es scheint sich immer mehr zu bestaͤtigen, daß der erwartete hohe Gast dennoch in ganz kurzer Frist hier eintreffen werde; endlich ist, wie man,

sagt, das Logis fuͤr ihn ganz definitiv bestellt. Auch glaubt man ihn fuͤr den naͤchsten Sommer mit Zuversicht hier zu behalten, da er bekanntlich ein ganz besonderes Vertrauen in einen hiesigen Arzt setzt, wie denn unser Kurort uͤberhaupt den Vortheil hat, einige Aerzte zu besitzen, welche in der ganzen gebildeten Welt ruͤhm⸗ ich bekannt sind und den Gebrauch der Heilquellen mit Ver⸗ stand und Umsicht leiten, die erst recht an's Licht treten wuͤrden, wenn, wider Verhoffen, die Astatische Brechruhr auch in unsere Naͤhe kaͤme. Daß dieselbe in unsere. Stadt selbst einbrechen

sollte, wollen Viele nicht glauben, da man, nach dein Beif vom Jahr 1561, entschlossen ist, im Fall der Annaͤherun warmen Quellen durch die Straßen laufen zu lassen, un

so mit einer schuͤtzenden Atmosphaͤre zu umgeben, wie sie d 7 se do

mal geeignet war, die Pest abzuhalten.

Seit dem Beginn der rauhern Jahreszeit ist der beu Schriftsteller, Hr. Spindler, nach weiten Reisen, wieder; eingetroffen, wo er ein sehr stilles, der Arbeit geweihtes fuͤhrt. Seine Hauptbeschaͤftigung besteht darin, daß er die Hand an die „Denkwuͤrdigkeiten aus seinem Leben“ legt,

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sie zum naͤchstens bevorstehenden Erscheinen ausarbeitet.

Wien, 1. Dez. (Karlsr. Ztg.) Der hiesige Allerheit Markt ist zu Ende, und es ist in den letzten Tagen, wif velchen sonst gewoͤhnlich mehr Geschaͤfte gemacht wurden nal gar nichts verkehrt worden. Man beklagt allgemein; so traurigen Ausgang des Marktes, von dem man sich vicl sprach, und auf dem in den ersten Tagen so gute Geschat geschlossen wurden. Die meisten zu Markte gebrachten W. blieben gegen maͤßigen Vorschuß lagernd und man hofft selbige durch Vermittelung der Commissionaire ab geseizt w duͤrsten. Schaf⸗ und Baumwolle ist hier in schoͤnster Au vorroͤthig, sie werden sich aber schwerlich im Preise so he als man gehofft hat. Kolonial⸗Waaren sind, nach Berichte Hamburg, Triest und Livorno, begehrt, Indigo hat wien was angezogen, so wie Roͤthe, Blau⸗ und Gelbholz. Ind lenwaaren wurden einige Geschaͤfte gemacht, und obschan Preise gedruͤckt blieben, so hat dieser Umsatz dennoch den kanten einigen Muth gegeben, und auf dem Plate selbst;

guͤnstigen Eindruck hervorgebracht.

Nach Berichten aus Pesth ist der dortige Leopoldich dieses Jahr ebenfalls sehr mittelmaͤßig ausgefallen. Mut nahme vom Flachs, Hanf, Knoppern, Wein, Speck, Sth Ruͤboͤl, Taback in Blaͤttern, Talg, Wachs, Huͤlsenfruͤcht Gartengewaͤchsen, die zu guten Preisen abgingen, war in satz der uͤbrigen Landesprodukte sehr flau. Der schlechnn

und Geldmangel tragen die Schuld dieses geringen Selbst vie so noͤthige Winterkleidung wurde nur wenig,

aber die Tuchhaͤndler verkauften ihr Tuch zu guten Pruf.

Briefen aus Venedig vom 20. Nov. zufolge, sind ig gen Gegenden der Lombardei die Straßen etwas unsicherg den, und zwar, wie man glaubt, durch verabschiedete Soß Man macht in Venedig schon einige Vorberertungen zumd pfang Se. Maj. des Kaisers; alle Volksklassen sind eus⸗ dentlich fuͤr Se. Maj. eingenommen und wuͤnschen, ihrenth scher in Person kennen zu lernen. Von Erbauung enna senbahn von Venedig nach Mailand ist nun alles wieder da der Plan hierzu, wie es heißt, hoͤcsten Orts nicht ge ben mitgetheilten Angaben uͤber die Anzahl der Familien in migt worden seyn soll. Man erwartet Se. Kaiserl. Hohen Erzherzog Rainer, Vice⸗Koͤnig von Italien, erst kuͤnft gen; nat in Venedig; es soll aber dessen Aufenthalt dagselbst de zog nach Wien zu

Jahr nur kurz seyn, weil sich der Erzhe hW 4

r fuͤgen Willens ist. H

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Wien, 6. Dez. Se. Majestaͤt der Kaiser haben 8h

Herzoglich Anhalt⸗Dessauschen Geheimen Rathe und Regien, Praͤsidenten, Dr. Leopold Morgenstern, das Ritterkreus Leopold⸗Ordens verliehen.

SSEEE

Schweizer Blaͤtter schreiben: „Die Franzosssche gierung ist mit der Ansicht der Tagsatzung hinsichtlich der d lard Leutzingerschen Arrestangelegenheit, daß naͤmlich die richte des Kantons Luzern uͤber die Zulaͤssigkeit des Am⸗ auf Holz-⸗Vorraͤthe zu entscheiden haben, nicht einverstme und verlangt durch Buschrifr ihres Botschafters vom 20.¹ an den Vorort, daß die richterliche Verhandlung der &⸗

0

wuͤrden.“

Der Republikaner erklaͤrt die im Verfassungs freumd haltene Nachricht, daß Rauschenplatt nach Amerika ahg sey, fuͤr unrichtig; er und Mazzini sollten sich vrelmehr in der Schweiz verborgen halten. Der Vorort hat bekan

8„ Co fr Fr. gesetzt. N

Schreiben des Franzoͤsischen Conseils⸗Praͤsidenten, Grafen

an einen Genfer Buͤrzer mit: „Die Mißhelligkeit, wes

schen unsern beiden Laͤndern entstanden, ist gluͤcklich been‚it Sie, mein Herr, so hobe auch ich nie aufgehoͤrt, zu vhns Frantreich moͤge Genugthuung erhalten, ohne daß es ne der Schweiz etwas kostete. Es bestehen zwischen unsenn es Laͤndern so viele natuͤrliche Verwandtschaften, so lange n, alte Gewohnheiten der gegenseitigen Achtung und Freundseh daß, ungeachtet unserer gerechten Ursachen zu Beschwerden, uns und, erlauben Sie mir beizufügen, in mir der Wunsc

„*½Q,

herrschte, moͤglichst bald die Verhaͤltnisse guter Nachhbats deren beide Laͤnder nie werden entbehren koͤnnen, wieder stellen. Ich werde nie glauben, daß die Schweiz üͤber w wahren Absichten, in Bezug auf sie, miztrauische Zweisfel

kͤnne. Wenn ein solches Mißtrauen wirklich bestaͤnde,

moͤchte ich es mir nicht anders zu erklaren, als durch c berdies ist Alles beendigt, und die ürt und Weise, wie di⸗ satzung sich aufloͤste, indem sie dem Vororte Vollmacht zur⸗ ziehung des Konkiusums vom 23. August ertheilte, der liche Bericht ihrer Kommission, endlich alle ihre letzten Besch lassen keinen Zweifel mehr über den guten Geist, welchel wackere eidgenoͤssische Volk beseelt, und muͤssen die Besor beseitigen, welche bei seinen Nachbarn entstehen konnten.

unter diesen letzteren (was ich weit entfernt bin 19 90

sehen, und 0.

Einfluͤsse, welche sie spaͤter selbst von sich weisen

einige der Unabhaͤngigkeit der Schweiz entgegenstehen ken Wurzel fassen koͤnnten, alsdann wuͤrden Sie Fraͤnkreich seiner alten Freundschaft treu verbliebe,

2 24 26 88 .* taͤte 0 Rechte, welchen es immer Achtung zu verschaffen i ußte, 3

theidigen vermoͤchte.“

Nach Briefen vom 22. November ist die Herzagen St. Leu, welcher die Gemuͤthsbewegung uͤber die 58

ege

Ereignisse eine Krankheit zugezogen hatte, auf dem d Besserung. Sie will durchaus ihrem Sohne nach r gen und trifft Anstalten, im naͤchsten Februar sich auf

zu machen. Bis jetzt hat sich noch kein Kaͤufer fürxrhe

thum Arenenberg im Ganzen gemeldet; fuͤr einzelne, n cing

den ihr Anerbietungen gemacht, worauf sie jedoch n will, indem sie hofft, bis zu ihrer Abreise einen L die Gesammtheit dieses schoͤnen Eigenthums, auf

viel verwendet hat, zu finden. Der Graf von

will die Herzogin nach Amerika begleiten,

Bonaparte) eudig aufgenommen ward.

Anerbieten, welches f

Ftalien. 26. Nov. Der Prinz Maximilian von Saͤchsen folge hier eingetroffer idet sich ver iche zuerst

nit Gemahlin und Ge Diario di Roma fil idersprechen, we daß ein Oesterr nischen Graͤn; zufe der Durchmars⸗ cht worden sey. Blatt, „der Karlsruh ijerung keine chter worden is Vor ein paar Tag unte Dr. Domenico

Er war Professor und Mitglied viel In und n. p nneit, und man hoffte peratur eine

der Karls⸗ die Nachricht enthal⸗ Armee⸗Corps n de und daß zu diesem n Staaten in An— inen“, sagt das sichern, daß an uns solchen Durchmarsches

Zeitung zu w

e marschire Papfkliche „Wir koͤn er Zeitung ver Anfrage wegen ein

arb hier der auch als Schrifssteller hint in einem Alter von 63 Jah⸗ der Chemie an der Roͤmischen Univer⸗ lehrten Institute. hat es seit einigen dort von der eingetretenen winterlichen anderung hinsichtlich der he spricht, in der Folge aͤlle mitzutheilen, welche außerhalb der ohnungen vorkommen.

in Neapel Tagen sehr stark

as Giornale vei Cholera⸗Faͤll kenhaͤuser in Privat

Spanien. 27. November. e der Minister

tlichen Kran

Madrid, es⸗Sitzung setzt mehreren I uche und No den, und meinte, den Philippin de der Kommis en. Herr Gonzalez - ngen der Gesellschaft zur Anlegung des in Erwaͤgung zu ziehen.

s

des Innern die Kammern Kenntniß, die in Bezug auf di uͤberseeischen Provinzen ergriffen es moͤchte vortheilhaft seyn, die Kloͤster Dieser Bericht

NRaßregeln in onnen in den

en fortbestehen zu sion fuͤr die geistlichen Angelegenhe 1b ersuchte die Kammer, die For⸗ Kanals von Casti⸗ Deputirte

alez Alonzo

die Ausschließung des aufgenommen

Gesetz⸗Entwurfs Amerikanischen Staaten ernannte Spezial⸗ die Cortes moͤchten die Regierung er⸗ Amertka's Unterhandlungen anzu⸗ National Ehre dabei nicht

s⸗ Protokoll Abfassung

mission schlug vor, htigen, mit den Staaten An orausgesetzt jedoch, daß die irt werde. Die Finanz⸗Kommission schlug vor, Koͤnig, Vaterland, Freiheit’ al kseite der Muͤnzen zu setzen. ireau der Kamme

s Inschrift hlag wurde auf das

Der Vorse 8 Sitzung dann auf⸗

niedergelegt und die

Abaͤnderung der Constitution hat ihre

Die Kommission zur hat i die Beibe⸗

n beendigt. ltung der beiden als das durch die Consti Der Tribuno, ein demo en Mendizabal. insters, sagt das gegannte Blatt, „Kuͤnsten, und er

Die Grundlagen derselben sind: ammern, das absolute Veto und ein ande⸗ tution von 1812 aufgestellte Wahlgesetz. kratisches Blatt, enthaͤlt einen Das ganze Talent dieses bestehe nur in Taschen⸗ sorge nur immer fuͤr den gegenwaͤrtigen n Geringsten an die Zukunft zu denken. Septeinber 1835 bis zum den Cortes vorgeleg⸗ 1 Realen oreno haͤt⸗

tigen Artike

no, ohne in v e Ernennung zum Minister im 1. Auzust 1833 habe er, sernen eigenen, olige, die Staatsschuld um 336,302,2 lesteros, noch Encima oder

blichen Bedingungen abgeschlossen. wohl“, heißt es am Schlusse des dieses Alles erwaͤgend, die

Angaben zuf rmehrt, und weder Bal n Anleihen unter so verder st es hiernach in Wunder, wenn die Nation, inner, welche das Staatsruder in Haͤnden haben, entw Unfahigkeit oder der Selbstsucht beschuldigt? Statt in kauf zu denken, wie das durch sie veranlaßte Uebel wieder sie anerkannte Patrioten ins Ge⸗ Bei einem solchen Stande der Dinge erwartet das wo seine Revpraͤsentanten diese inister anklagen und die verdiente Strafe uͤber sie verhaͤngen

tzu machen sey, werfen

de wit Ungeduld den Tag,

Als gestern der Herausgeber des Blattes el Mundo vor in Gerichtshof erschien und sein 2 olte, verbot ihm der Richter, zu i gte erklaͤrte, er werde sich gar nicht vertheidigen, und auch Geschworenen erklaͤrten ihrerseits, sie koͤnnten an einem Ge⸗ hrsverfahren nicht Theil nehmen, bei dem d idigung verweigert werde.

okat das Wort nehmen en, worauf der Ange⸗

mscrlrcülüüdlürsl1s iscsteselraaae

Recht der Ver⸗ Der Angeklagte hat wegen des enehmens dieses Richters an eine hoͤhere 2 ehoͤrde appellirt. Den Nachrichten aus Havana zusolge, sind zwischen dem ouverneur und dem Militair⸗Kommandanten von Cuba Zwi⸗ Als neaͤmlich die Nachricht von de irung der Constitution von 1812 dort eintraf, beeilte h der Mustair⸗Kommandant, General Lorenzo, die Constitu⸗ in beschwoͤren zu lassen. Der Gouverneur, General Ta⸗ obwe nthusiasmus nicht theilte, gleic esem Beispiele folgen, als er Depeschen von der R hieit, worin ihm befohlen wurde, mit der Eidesleistung die noͤthigen Anordnungen 4 l Lorenzo weigerte

gkeiten aus

gllte, obwohl er diesen

aste die Cortes e Iig Mf f 8 ;

h sedoch, diesem Befehl nachzukommnen, und der Gouveeneur

ndie daher die Fre

i zu zwingen. e.

ihn zum Gehor⸗

Portugal. Die Times enthalt ein Schreiben au das nicht ohne Interesse ist. 3 3 vorgenommene Aenderung mi ttkel der Constitution von 1822, zu dem op 2 8 71 1 8 8 gehe. in den Cortes gewaͤhlt werden koͤnnten, scheint LE Mißtrauen erzeugt zu haben und wird wenig⸗ is als Veranlassung zu erner

Lissabon vom 26. den Mini⸗

Zweck, daß sie zu

eigenmaͤchtig

den Klubs verabredet w Versammlung angeseben, die n Klubs verabredet orden zu seyn scheint, und in der üch Anzahl von Offizieren der Nattonal⸗ um die letzten Schritte der Minister 1 das 1.“ Versaum⸗ 1“ esen seyn, sich eidlich zu verpflichten so einfache ee.ea sna 8 tritt der Cortes zu dulden und auf die Entlassung zu dringen, zu Gunsten

samentlich auch eine gro barde eingefunden hat, liner Pruͤsung zu unterzi ng soll der Beschluß gew

Angestellten

genommen. wollte man die B bie den folgenden en; dabei sah m oel da Sil der Haͤupte

Beschluͤsse durchzusetzen atalllone der Nltionat⸗Gard dafuͤr eeenecn⸗ Tag zu einer Inspection sich versammeln soll⸗ an als unerlaͤßliche Bedingung an, daß Ma⸗ 8 14 ar s dem Ministerium trete und einem

r letzten Volks⸗Bewegung, dem Major Barreto

1409 6

Feio, Platz mache. Als indessen die Minister von diesem An⸗ schlage hoͤrten, hielten sie eine Konferenz und faßten hier den Beschluß, daß nicht nur sie, sondern auch saͤmmtliche Unter⸗ Staats⸗Secretaire und die leitenden Mitglieder saͤmmtlicher Re⸗ gierungs⸗Departements ihren Abschied einreichen sollten, falls jene darauf bestaänden, ihr Vorhaben mit Gewalt durchzusetzen. Die Kunde hiervon und die abgeneigte Stimmung der Natio⸗ nal-Garde scheint denn auch einstweilen die Ausfuͤhrung jenes Plans verhindert zu haben. Unter den Truppen in Alemtejo sollen sich Mißvergnuͤgungen aͤußern und von Agente: Dom Miguel’s durch Bestechungen und andere Mittel genaͤhrt werden. Der neu⸗ lich erwaͤhnte Auftritt in Braga wurde durch einen Franzoͤsischen Oberst veranlaßt, der mit einigen Begleitern fuͤr Dom Miguel in der Gegend werben wollte, aber durch das von den Behoͤr⸗ den veranlaͤßte Ausgebot der National⸗Garde, die mehrere von seinen Begleitern und namentlich einen Oberst⸗ Lieutenant Car⸗ valho Rosa gefangen nahm, in seiner Wirksamkeit gestoͤrt wurde. Am 18ten war ein, wie man vermuthete, aus Ober⸗Italien kommendes Miguelistisches Dampfschiff an der Kuͤste von Algar⸗ bien erschienen und von dem Portugiesischen Kriegs⸗Schooner „Liberal“ verfolgt worden, der es jedoch bei eintretender Dun⸗ kelheit wieder aus dem Gesicht verloren haͤtte. Da jedoch meh⸗ rere Britische, Franzoͤsische und Portugiesische Schiffe in jener

Gegend kreuzten, so glaubt man, daß jenes Fahrzeug wohl an

einer Landung verhindert werden wuͤrde.

Konstantinopel, 16. Nov. (Allg. Ztg.) Neben vielen andern Veraͤnderungen in den obersten Militairwuͤrden ist kuͤrz⸗ lich zum Groß⸗-Admral Fewzi Ahmed Pascha ernannt worden, welcher im Jahre 1833 als Botschafter nach Rußland ging. Man erinnert sich der vielen Beschwerden, welche Lord Pon⸗ sonby gegen Ahmed bei Gelegenheit der Churchillschen Sache gefuͤhrt hat, wobei er dessen Bestrafung auf's nachdruͤcklichste verlangte. Man sieht hieraus, daß, wenn gleich die neuen Ver⸗ aͤnderungen keine rein politische Tendenz haben, sie doch mehr in Russischem als irgend einem andern Sinne vorgenommen

worden sind. Die Pforte hat neuerdings eine nam⸗ Don Carlos n

tan ist Willens, einen Abgeordneten an den Vice⸗Koöͤnig von Aegypten zu schicken; der Direktor bei dem auswaͤr⸗

hafte Summe ven Mehmed Ali erhalten. Der Sul⸗

2

tigem Departement, Sarim Efendi, soll sich nach Kahira bege⸗ ben, um einige Geld⸗Regulirungen daserbst zu unterhandeln.

8

Die Einkuͤnfte von Kandien, uͤber welche die Pforte die Ken⸗

trolle fuͤhrt, scheinen hauptsaͤchlich der Gegenstand dieser Sen⸗ dung zu seyn. Mehmed hat bisher vermieden, die noͤthigen

Ausweise uͤber diese Einkuͤnfte der Pforte vorzulegen, und ihr

den gebuͤhrenden Antheil davon einzuschicken. Uebrigens ist die Pforte jetzt mit dem Betragen des Vice⸗Koͤnigs sehr zufrieden, und Sarim Efendt ist beauftragt, ihm die Zufriedenheit des Sultans auszudruͤcken. Tahir Pascha bleibt vorerst in Tripolis. Die Differenzen, die er mit Herrn Warrington hatte, sind noch

nicht ausgeglichen. Lord Ponsonby schickt sich zu seiner Abreise

an. Herr Urquhart wird in seiner Abwesenheit die Geschaͤfte der Englischen Ambassade in der Eigenschaft eines Ministers fuͤhren, und hat zu diesem Ende schon seine Kreditive erhalten. Die Mitglieder der Russischen Botschaft haben saͤmmtlich Gra⸗ tificationen von ihrer Regierung erhalten, namentlich Herr von Butenieff eine Summe von 44,000 Fl. C. M. Die Pest wuͤ⸗ thet sortwaͤhrend, in der letzten Woche rafste sie wieder uͤber

2

5000 Menschen hin. Dem Kaiserl. Oesterreichischen Inter⸗

nuntius ist von seiner Regierung die Bewilligung ertheitt wor⸗ 1 den, bestaͤndig eine Kriegs⸗Korvette im Vosporus zu seiner

8 Bäaea i(ten Rio⸗Janeiro, 20. Oktober. (Allg. Ztg.) Der politi⸗

ssche Horizont von Brasilien scheint sich in neuerer Zeit wieder bedeutend truͤben zu wellen. Nicht nur der Regent (Pater

Feijo), der von dem Volke seiner Zeit als ein Messias begruͤßt wurde, der es von den Wunden, die ihm die vorhergehende drei⸗ koͤpfige Regentschaft geschlagen, heilen sollte, auch die seit dem

3. Mai d. J. versammelten Cortes haben die in sie gesetzten Hofsnun⸗ gen nichts weniger als gerechtfertigt, und mehr ais je seufzt das Volk

Unter den Folgen der unheilvollen Revolution von 1831. Wie erm

Brasilien an großen vielumfassenden Geistern sey, ist mehr als genuͤgend dadurch erwiesen, daß in so vielen Krisen, die das Land seitdem bestanden, Krisen, welche in anderen Laͤndern große Maͤnner zu schaffen pflegen, in dem armen Brasilien auch kein

Einziger aufgestanden ist, der im Stande gewesen waäͤre, das

verlassene Steuerruder mit Kraft zu ergreifen, und das Schiff aus den Stuͤrmen der Zeit in den Hafen der Ruhe und des

Brasilien besessen, der, die Wirren jener Epoche benutzend, sich

zum Diktator aufgeworsen haͤtte. Es fand sich keiner, ungeach⸗

tet ein Mann von Muth und Energie, nachdem das Stroh⸗ Blicke der Brastlier mit stummem Schmerze jenseit des Ozeans nach dem Grabhuͤgel des vielbeweinten Helden von Porto hin, den laͤngst der allgemeine Wunsch der Nation zuruͤckgerusen haben wuͤrde, haͤtte nicht ein feindliches Geschick ihn zu sruͤh der Erde entruͤckt. Zu spaͤt erkennt man nun, daß man, um ein so gro⸗ ßes Reich mit Gluͤck zu regkeren, mehr gelernt haben muß, als Messe lesen, und das mehr Welt⸗ und Menschenkenntniß gehoͤrt, als das Leben in einem Kloster zu geben im Stande

waͤgt man noch uͤberdies die Stellung des Regenten, der

sch Rathgebern und Schmarozern umgeben ist, und

der seibst bei etwanigem eizenen guten Willen bei der eingeris⸗ btheit der hohen und niedern Angestellten von kei⸗

f Beistand rechnen koͤnnte, so wird man den jetzigen inge ganz natuͤrlich sinden, um so mehr, da die we⸗

—₰ .

niger 1 en Maͤnner, wie em Jessé Vonifacio d'Andrada ruͤher Erzieher des jungen Kaisers), sein Bruder Martino CEsco (Minister zu Dom Pedro's 1. Zeit) Leute von seltener zrischer Bildung und bewaͤhrtem Patriotismus, eben so der

ral Lima (zu unterscheiden von dem Ex⸗Regenten gleichen

8), ruͤhmlichst als Schrifrsteller bekannt, durch ein sehr werthvolles Werk uͤber den politischen, literarischen und histort⸗ schen Zustand von Brastlien und die Zeitschrift „Jupiter's Strahl“, und andere Maͤnner von wahrem Verdienste, gemißhandelt und von den Staats⸗Geschaͤften entfernt gehalten werden, bloß weil sie treue Anhaͤnger des Kaisers waren und mit den Revolutio⸗ nairen nie Chorus machen wollten. So fingen denn die Jour⸗ nale kurz nach der Besitznahme der Regenten⸗Wuͤrde von Sei⸗ ten Feijo's an, sich feindlich gegen ihn zu erklaͤren und ihn nebst seinen Ministern mit mehr oder minder Recht in der oͤf⸗ fentlichen Meinung herabzuwuͤrdigen, bis die heftigsten derselben auf verschiedene, zum Theil despotische Weise unterdruͤckt wurden. Eines der vielgelesensten, „der siebente

April“, welches einiger schwerer auf ihm lastender Anklagen hal⸗ eit nicht erschienen war, erwachte wieder von sei⸗ Todesschlaf, und fahrt fort, die Regierung euerdings zwei Creignisse Das erste war die Berau⸗ illion Fl., das zweite

ber laͤngere 3 nem unfreiwilligen aufs heftigste zu bekaͤmpfen, wozu n ihm reichlichen Stoff geboten haben.

aatsschatzes um fast eine N flicher Weise im Schatzgebaͤude entstandene Feuers⸗ Gedachter Diebstahl wurde an einem Sonntage, auf iertag folgte, ausgefuͤhrt, denn am Dienstag fruͤh fand man die Thuͤren und Kassen erbrochen,

bung des St eine unbegrei

den ein Fe nd und laut offizieller Pu⸗ 00 Contos de Reis in neuem, erst von Eng⸗ theils schon mit den betreffenden Unterschrif⸗ Die Regierung ergriff cklichen Ereignisses

blication gegen 5 land angekommenen, ten versehenen Papiergeld entwendet. nun, um die nachtheiligen Folgen dieses ungluͤ angeblich abzuwenden, verschiedene Maßregeln, deren Unzr ßigkeit aber stets mehr oder mind dem z. B. die gestohlenen Nummern niß gegen Jeden verh Nun war aber notori Publication des Diebstahls fanden und der Unschuldige, dem der Zufall welche in d cht nur deren Betrag gaͤnzlich ein, sondern wurde Weiteres in die Cadeia (eäin schaudererregendes Letzterer unbezweifelte Umstand, so wie in dem Gebaͤude befindlichen Hauptwache on den Dieben haben wlll, bestaͤrkte das faßten Meinung, daß mit dem Innern Haͤnde diesem ungeheuren Verbrechen

Dasselbe ist der Fall mit der er⸗ aͤchsten Tage ein sehr in⸗ einem Oppositions⸗ 4 1E ½

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er auf die Nation zuruͤckfiel, in⸗ außer Cours gesetzt und Gefaͤng⸗ aͤngt wurde, bei dem man welche antraf! sch, daß sich schon einige Wochen vor der von jenen Billeten in Umlauf be⸗

spielte, buͤßte ni noch dazu ohne Gefaͤngniß) gebracht.

der, daß man trotz einer bis heute keine Spur v Publikum in der vorge des Hauses wohl bekannte nicht fremd gewesen seyen. waͤhnten Feuersbrunst, woruͤber am n teressanter Aufsatz im „Siebenten April“”, Blatte, erschien.

Inland.

Berlin, 12. Dez. In den Swinemuͤnder Hafen liefen im verflossenen Monate bei einem Wasserstande von 18 ¼ 24 ½ Fuß im Fahrwasser 93 Schiffe ein und es gingen von dort 101 Schiffe seewaͤrts aus. einschließlich 73 Preußen, und unter den letzteren 89, e lich 36 Preußen, beladen. Mit Nutzholz gingen 25, mit Ge⸗ traide 32 und mit sonstigen Waaren 31 Schiffe in See. Die ukte, welche im Monat November in 150 Ctr. roher 7852 Tonnen Haͤri Kupfer, 6507 Tonnen Lein⸗ 12,190 Ctr. Palmoͤl, 1526 Ctr. Pfeffer, ast Steinkohlen, 11,230 Ctr. 4 Ctr. Wein, 21,327 Ctr rohem Zuk⸗ Ausgefuͤhrt wurden 2694 Wispel Getraide und Huͤlsenfruͤchte, 428 Balken, 17,315 Kubikfuß

Unter den ersteren waren 80,

vorzuͤglichsten Waaren und Prod Stettin seewaͤrts einge Baumwolle, 15,606 Ctr. Farbehoͤlzer, 1586 Ctr. Kaffee, 1977 Ctr. rohem H saat, 6390 Ctr.. 1863 Ctr. Schwefel, 19. 11,672 Cir. Thran, 10,620 Ctr.

kommen sind, bestanden in:

Schmelzlumpen. hauptsaͤchlich: Ctnr. gruͤnes Hohlglas, 951 Stuͤck eichen Schiffsbauholz und Planken, 494 Ring Stabholz aller 800 Ctnr. Lumpen, 1203 Ctnr. Muͤhlen⸗Fabrikate und Getraide, 1352 Ctnr. roher Zink, und 6067 Ctnr. Rapp⸗ und Leinkuchen. der Handel Stettins erlitten durch den lich eingetretenen Frost einen tem porairen Stillstand; der Swine⸗ strom fuͤllte sich in der Nacht zum 25sten so mit Treibeis, daß

die im Fahrwasser liegenden Schiffe an das Bollwerk fluchten mußten; die Oder, Peene und Divenow wurden mit duͤnnem Eise belegt und die Schiffe auf dem Reviere froren ein, so daß Eintritt des Winters voraussetzend, sich zur Winterlage an⸗ Ssten (bei einem Temperaturwechsel von 9 Grad Reéaum. Kaͤlte bis zu 10 Grad Waͤrme innerhalb 3 Tagen) ploͤtzlich Thauwetter eintrat und die vom Eise schnell befrelten Stroͤme die Fahrt wieder eroͤffneten, so daß die auf dem Re⸗ vier befindlichen Schiffe ihre Fahrten fortsetzen konnten. wohlthaͤtig zeigte sich bei dieser Krisis das Vorhaͤndenseyn des Dampfscheffes „Kronprinzessin“, indem es bei wieder eingetretenem Thauwetter die Bahn durch das Eis brach und nunmehr, so lange die Witterung es gestattet, in Fahrt b Befoͤrderung sowohl der

117 Ctnr. gebackenes Obst Die Schifffahrt und

am 24sten v. M. ploͤtz⸗

mehrere Schiffer, ihre Fahrzeuge schickten, als am 2

abtakelten,

en wird, um die B; ) ankommenden, als der noch zum Abgang bestimmten Schiffe durch Bugstren zu bewirken. Der Orkan in der Nacht vom 29sten 30sten einigen Orten starke Blitze vorangingen und während dessen furcht⸗

und da, Stettin, eine zitternde Bewegung an Glaͤsern, Gemaͤlden ꝛc, be⸗ merkt haben will, tobte die ganze Nacht hindurch und richtete auch im Reg. Bez. Stettin sehr vielen u bedeutenden Schaden an.

v. M., welchem an

Wuͤthens namentlich

1 zum Theil hoͤchst Der großen Beschaͤdigungen an den Daͤchern der hohen Gebaͤude nicht zu gedenken, demolirte er mehrere Windmuͤhlen, warf die Artillerie Reitbahn in Uecker⸗ muͤnde um, zertruͤmmerte den großen Exerzier⸗Schuppen und in Stargard voͤllig, warf Scheunen und Staͤlle um, wobei nicht geringe Auantitaͤten von Schaf⸗ und Rindvieh zu Schaden kamen, versenkte mehrere beladene Oder⸗ btettin und Garz, riß eine Menge Holzfloͤße ausein⸗ te viele Schiffe durch For

einen zweiten Schuppe

kaͤhne zwischer reich gelegenen Fahrzeugen durch den ner großen Gewalt zeugenden Umstand unschaͤdlich voruͤber, daß er das Wasser 1 Fuß aus dem Hafen trieb, wodurch beinahe alle Schiffe auf dem Trockenen zu liegen kamen und vor Scha⸗ Die Nachrichten aus den Forsten lauten Tausende von Baͤumen wurden theils entwurzelt, theils vom Stamme abgebrochen, und besonders wa⸗ ren es die Kiefer⸗Waldungen und in diesen wiederum die K esaamungsschlaͤge, welche am meisten litten haubaren Bestaͤnde und die jungen Stangenhoͤlzer In manchen Forsten wird der Wind⸗ bruch auf 800 2000 Klaftern, in anderen nach Stuͤckzahl auf 8 10,060 Bäaͤume abgeschaͤtzt, und die Forst⸗Beamten waren in den ersten Tagen vollauf damit beschaͤftigt, die mehr oder weni⸗ ger mit Windbruch bedeckten und versperrten Landstraßen und Wege wieder zu saͤubern und befahrbar zu machen.

Die in Nr. 318 der Staats⸗Zeitung bemerkte Sterb⸗ lichkelt unter den Maraͤnen hat bereits aufgehoͤrt und uͤberhaupt Zeit gedauert, waͤhrend welcher etwa 90 100 Stuͤck

Groͤße an den Ufern der Madue gefun⸗ er Behauptung mehrerer in den angraͤn⸗ zenden Doͤrfern wohnenden Leute soll sich eine aͤhnliche Sterb⸗ lichkeit schon vor einigen Jahren gezeigt haben, deren Grund man in einem Gewitterschlage suchte. Idün „im zer 16) mühhimtigzl n mi Nr. 336 der Staats⸗Zeitung erschie⸗ und Syrup⸗Fabrication aus Runket⸗ die Redaction Seitens der Schlesischen Ge⸗ birgs⸗Zucker⸗Rafsinerie⸗Direction zu Hirschberg darauf aufmerksam

nd Aneinandertreiben turm an den in Swinemunde ziemlich zahl⸗ zenen, zugleich von sei⸗

den bewahrt wurden. aber hoͤchst betruͤbend.

AS. ja selbst die geschlossenen 8 wurden nicht verschont.

derselben von mittlerer den wurden.

In Bezug auf den in der neneu Aufsatz: „Ueber Zucker⸗ rüben in Schlesien“ ist