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Bekanntmachungen.
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In Gemäaßhelt der Verfuͤgung des Koͤnigl. Kam⸗
mergerichts vom 5. Dezember d. J. wird den Ge⸗ richts⸗Eingesessenen —
A. der Kaͤmmerei⸗Doͤrfer Mariendorf, Marienfelde,
Stralau, veee/ Reinickendorf, Lichten⸗ berg und - m Bohmisch⸗Rixdorf; — ferner des Weddings, — hierdurch bekannt emacht, daß die bisher dem hiesigen Stadtgerichte uͤber dieselben zugestandene Gerichtsbarkeit mit dem 1. Januar 1837 auf das alsdann in Thaͤtigkeit tretende Landgericht Berlin uͤbergeht Berlin, den 9. Dezember 1836.
Kbnigl. Stadtgerichthiesiger Residenzien.
Auf den Antrag des hiesigen Buͤrgers und Stuhl⸗ machers Friedrich Vierarm werden alle diejenigen, welche an das von ihm gekaufte, bisher von dem Tischlermeister Joachim Westphal besessene, bierselbst in der Knopfstraße sub No. 15 c. belegene Wohnhaus
p. aus irgend einem rechtlichen Grunde Forde⸗ rungen und Anspruͤche machen zu koͤnnen glauben, bierdurch geladen, solche in einem der auf
den 9ten und 23sten k. M. und den 13.
Januar k. J., Morgens 10 Uhr, vor dem hiesigen Stadtgerichte angesetzten Liquida⸗ tions⸗Termine gehoͤrig anzumelden und nachzuwei⸗ sen, bei Strafe, daß sie sonst damit durch die in ter. mino den 27. Januar k. J. zu erlassende Praͤelusiv⸗ Erkenntniß fuͤr immer werden ausgeschlossen und abgewtesen werden ztum Greifswald, den 25. November 1836.
Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Hoefer.
1 Benachrichtigung. fuüͤr die Inhaͤber von Landschaftlich Polni⸗ schen Pfandbriefen und von Bank⸗Certi⸗ fiegten uͤber dergleichen Pfandbriefe Die Weihnachten d. J. faͤllig werdenden Zinsen der Polnischen Pfaudbriefe und der Bank⸗Certificate, so wie die bis jetzt ausgeloosten Kapitalien dieser beiden Efeekten⸗Gattungen, können schon von heute an in unserm Comtoir zum vortheilhaftesten Course erho⸗ den werden. Berlin, den 13. Dezember 1830.
Nathan & Comp., Linden Nr. 13.
Literarische Anzeigen. Empfehlenswerthe Kinderschriften. Bei Gebr. Reichenbach in Leipzig sind erschie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen,
(Berlin, D. F. Dümmler, Linden Nr. 19): Karl und Erdmuthe und ihre Spielgenos⸗
Allgemeiner Anzeiger fi
t Einschluß der Gemeine
Bilder aus der Jugendwelt, zur Belebung Aus dem Englischen von Maria Edgeworth. Herausgegeben von Ernst Hold. gr. 12 mo. Mit fein illum. Kup⸗
ddes sittlichen Gefuͤhls.
fern. Sauber geb. * Thlr. Eberhardt, Sabina, Der Veilchenstrauß.
Jugend beiderlei Geschlechts. Kl. 8vo. Mit? illuminirten Kupfern und einer Vignette nach Zeichnungen von Geisler in Nuͤrnberg, gestochen von Lehmann in Berlin. Sauber Geb. - 1½ Thlr. Engel, Ino, oder kleine Reise⸗Abenteuer zur Unterhaltung fuͤr die Jugend. Gr. 12 mo. Mit schoͤnen illumin. Kupfern, gestochen von Wachsmann. Geb. 1 Thlr. Freudenreich, Dr. Julius, Arno oder bildende und unterhaltende Erzaͤhlungen fuͤr Knaben u Maͤdchen von sechs bis zwoͤlf Jahren. Gr. 120 Mit schoͤnen illumin. Kupfern, gestochen von Bretzing. Geb. 1 Thlr.
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sen. Ein Erzaͤhlungsbuch fuͤr die Jugend mitt⸗ leren Alters Von C. Blumauer. Mit illum. Kupfern. Gebunden 20 sgr. . Rosaurens Strickkoͤrbchen. Ein bildendes und unterhaltendes Erzaͤhlungsbuch füͤr die klei⸗ nere weibliche Jugend. Von C. Blumauer. Mit illum. Knopfern. Gebunden. 20 sgr. Mnemospyne, oder stufenweis geordneter Stoff zu Gedaͤchtnißuͤbungen. Ein nuͤtzliches Hand⸗ duch fuͤr die Jugend und ihre Bildner. Von einem Lehrer⸗Vereine. (Enthaltend: Denk⸗ und Sittenspruͤche, Fabeln, Lieder und Erzaͤhlungen . :ꝛc., 14 Bogen stark.) Preis 10 sar.
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Von Capt. Marrvat, deutsch von lör. Bärmann. 3Thle. 8vo. Fein Velinp. Geh. Pr. Einen Thaler
Indem wir die Erscheinung dieses neuesten, den „Peter Simpel“ an koͤstlichem Humor und Fülle von Abenteuern erreichenden Romans Marryat's ankuͤndigen, machen wir noch besonders auf den 2gsehehene 0, Preis von
1 sbhbhalete
r jeden Marryatschen Roman von Drei Theilen, u der sorgfaͤltigsten Uebersetzung und elegantesten Ausstattung, aufmerksam. Erschienen sind im Laufe d. J. Ralph Rattlin. 3 Thle. . . . . . . Thlr. Der Pirat und die drei Kutter. 3 Thle.. ¹ Heber Simpel. 3 Thle.. “ FJakob Ehrlich. 3 Thle.. Willyo Kbnigs⸗Eigen. 3 Thle. Der Paschd. 3 Thie Frank Mildmay, der Flottenoffizier. 3 Thle. Rewton Forster. 3 Thle. . . . . .. Japhet, der einen Vater sucht. ¹ Thle.
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11I11*““ 1u” . Bei Gerhard in Danzig erschien so eden und
wurde an alle Buchhandlungen versandt (vorraͤthig in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloß⸗
platz Nr. 2): 88 Geschaͤfts⸗Tagebuch fuͤr praktische Aerzte auf das Jahr 1837.
Ein Taschenbuch zum täglichen Bedarf fuͤr ausuͤbende Aerzte, nebst einem Anhange, enthaltend Mit⸗ thellungen neuerer Entdeckungen und Erfahrungen in der Heilwissenschaft; herausgegeben von Dr. H. S. Sinogowitz. Geb. Pr 25 sgr. od. 1Fl 30 Kr. Rhb. Inhalt: 1) Aerztliches Geschaͤfts⸗Tagebuch. 2) Kranken⸗Tabellen. ³) Witterungs Tabellen. 4) Been⸗ dete Kuren. 9) Tagebuch der Einnahme. 6) Zu außerordentlichen Rotizen. Anhang. Das bereits zehn jaͤhrige Erscheinen dieses aͤrztli⸗ chen Geschaͤfts⸗Tagebuches hat dessen Brauchbarkeit und Werth hinlaͤnglich bewaͤhrt, daber zur Empfeh⸗ lung des vorliegenden neuen Jahrgangs nichts wei⸗
zer hinzuzufuͤgen nothig ist
Nuͤtzliche und wohlfeile Weihnachts⸗Ge⸗ schenke fuͤr Kinder: in allen Buchhandlungen in haben: 9 8 8
—
Humblot, E. S. Mitter und Duͤmmler ist zu
welche sich gut lesen und leicht darstellen lassen. Zur
delnde Personen vorkommen, die Stuͤcke auch so kurz
Kupfern von Meno Haas u. C. Maré. Ge⸗ bunden. 1 ½ Thlr. — — Kleines ABBC« und Lesebuch. Eine
Eine Sammlung kleiner Erzaͤhlungen fuͤr die
1432
ir die Preußischen Staaten.
1 verschaffen, wodurch dieselben nicht allein im muͤndlichen Vortrage geuͤbt, sondern auch an
haltung
qͤußerem Anstand gewinnen werden. 8
Zu einer zarten und sinnigen Weihnachts⸗ und Neujahrsgabe eignen sich vorzuͤglich die ViidEEiebe.
Ein Geschenk fuͤr schoͤne Seelen, von A. Gebrauer. 2te vermehrte Auflage. Mit 1 Kupfer. Gebunden. Preis 10 sgr. Duͤsseldorf bei Schaub⸗ „Diese Bilder sind nichts Gemacht’es, sondern freie Ausstroͤmungen eines von Liebe bewegten Ge⸗ muͤths“ — sagt der Verfasser, und der Rec im Morgenblatt fuͤgt binzu: „Frömmigkeit und Liebe, diese von jener rein gewaschen, wie das Kleid des Schwanes, jene von dieser erwaͤrmt, belebt und be⸗ fluͤgelt, wie der Tagfalter vom Lenz: das ist der Cha⸗ rakter dieser Ausstroͤmungen⸗ In Berlin zu haben bei W. Logier, Friedrichs⸗ straße Nr. 161, nahe den Linden.
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Ein wahres Prachtwerk, die Platten von den ersten Künstlern Englands gestochen und durch. Originalgedichte erläutert, der Titel erinnert an Rückerts so überschriebene Dichtung, und die Bilder stellen weibliche Gruppen dar, welche „Edelsteine und Perlen“ personificiren. Albion. 2r Jahrgang. 30 Stohlstiche. Genrebilder und Landschaften. roy. 4lo. 6 Thlr. Deulsches Taschenbuch. Ir Jahrgang. (Nor- den), 17 Ansichten von Lübeck, Hamburg, Ber- lin. Danzig. Marienburg, Königsberg etc. roy. Svo- 4 TPhlr. 5 sgr.
Als Fortsetzung des „Piecturesque Annual zu be- trachten; in etwa à Jahrgüngen wird ganz Deutsch. landl auf diese Weise .iliustrirt“ werden. Ehret die Frauen. 2r Jahrgang. 18 weibliche Bildnisse, der Text besorgt vom Prof. C. L. B. Wolff, roy. Svo. 4 Thlr. Ansichten in Spanien. 39 Jehrgang. 21 Stahl- sfiche nach Roberts „Madrid und Umgebun- gen“ enthaltend. 5 Thlr. Le Keepsake frangais. Mit französischem Text. 29 Stahlstiche. Genrebilder, Portralls und Land- schaften, imp. Svo. 4 Thle.
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Millin's mythologische Gallerie. Eine Sammlung von mehr als 750 antiben Denk. mälern, Statuen, geschnittenen Steinen. Muͤnzen und Gemälden, auf den 191 Original-Kupferblättern der
französischen Ausgabe.
Zweite verbesserte Auflage. 1836.
(1 Band Text und 1 Band Kupfer sauber gebeltet.) Preis 10 Thlr.
„Eine auserlesene Anzahl von fast 800 Denkmälern ist in diesem Schatzkästlein mythologischer Kunst Darstellungen auf eine Weise zasammengestellt. der man es noch immer nachrühmen kann, aus den ihr zu Gebote stehenden Mitteln für Abbildung und Erklärung das Mögliche geleistet zu haben. Wer Nillin’'s Gallericg, mit den dazu gehörigen Er. säuterungen. sorgfältig gelesen hat, besitzt in der Phat die sicherste Grandlage, um die zerstrenten Ergebnisse dee neuesten Zeit fär deu Zweek einer umsichtigen Kenntnifs alter Mytholozie un.] Kunst zu verknüpfen.; (Urtheil des Nüeag Prof. E. Cer. hard, in der Preuls. Staats-Zeitung 1836, No. 7.)
Nicolaische Buchhandlung in Berlin, Brüderstr. No. 13, Elbing, Stolp n. Thorn.
In der Enslinschen Buchhandlung (Ferd. Muͤl⸗ ler), Breitestraße Nr. 23, so wie bei Dunker &
haben: Chimani, Leop.,
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gehalten sind, daß der Eifer der Kinder nicht erkal⸗ ten wird, bei keinem eine besondere Vorbereitung an Kleidern, Geraͤthe, Scenerie und dergl. noͤthig ist, die Handlung aber immer an demselben Orte, ent⸗ weder im Zimmer oder im Garten vorgeht, so koͤnnen Aeltern oder Erzieher mit ihren Kindern oder Zöͤg⸗ lingen die Rollen uͤbernehmen und im Familienirelfe den Kindern durch bloßes Lesen oder wirkliche Dar⸗
weg buͤrgt fuͤr die belehrende Tendenz dieses Buches Meist sind zu einer Aufgabe 2⸗, 3⸗, 4⸗, 5⸗, 6⸗, ja 7fache Aufloͤsungen durch Raisonnement mitgetheilt Werden die Schuͤler auf diese Weise muͤndlich und schriftlich angeleitet, die das „geistlose Fortschlendern,
Lebens und der Schule“ verschwinden. handelte Aufgabe den koͤnnen auch die Lehrer, welche ein anderes
die Voͤgel. Gr. Svo. 1 Thlr. 25 sar.
De la Beche. Anleitung zum naturwissenschaft- lichen Beobachten füec Gebildete aller Stünde. J. Geologic. Aus dem Engl. Mit einer Vor-⸗ rode von H. v. Dechen. Mit 138 in den Pext eingedruckten Original? Holzschultten. gr. S8vo
Thlr. 20. sgr.
Dioskuren. Fuͤr Wissenschaft und Kunst. Her⸗ ausgegeben von Th. Mundt. Ir Theil. Mit Beitraͤgen von Gans, Koͤnig, Melas, Meyern, Mundt, Rosenkranz, Schefer, Strombeck, Stieg⸗ lit u. I. (Pr. 879. 1 Thlr. 20 sgar.
Gans, Ed., Ruͤckblicke auf Personen und Zustaͤnde. Inhalt: Zwoͤlf Darstellungen aus Frantreich, England, Deutschland, Belgien und der Schweiz
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Desselben Werkes 2r Theil. Abvotsford und e ec oder Walter Scott und Byron. 8 0 1 Thlr.
Mundt, Th., die Kunst der deutschen Prosa Aesthetisch, literargeschichtlich, gesellschaftlich. gvo 1 Thlr. 20 sgr.
Shakespeare⸗Almanach Herausgegeben von
Gottlob Regis. Inhalt: Sonnette, Ver
liebter Pilger, Mayor v. Quinborough, litera⸗
rische Excurse, Anmerkungen. 8 v. Elegant car⸗ tonnirt. Thlr. 15 sgr.
chefer, L, Laienbrevier. Erstes und zweites
Halbjahr. 8vo. 2 Thlr 15 fgr. G
essen, die Graͤfin Ulfeld oder die vier und
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Stieglitz, Charlotte. Ein lithographirtem Titelbildniß. 1 Thlr. 15 sgr.
Stieglitz, H., Dionysosfest. Lyrische Tragoͤdie 8vo. 15 sgr.
Stuhr, P. F, die Religions⸗Systeme der heidni⸗ schen Voͤlker des Orienis. Gr. 8v0. 2 Thlr. 20 sgr
Berlin, den 15. Dezember 1836.
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S D
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Aufgaben zu loͤsen, so muß der geisttodtende Me chanismus, das blinde Arbeiten, diese Daͤmonen des Da die be Aufloͤsungen vorgedruckt ist, so zRechen⸗ buch in ihrer Schule eingefuͤhrt haben, mit Nutzen
5 5
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——N
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Millin'smythologische Gallerie. LEineg lung von mehr als 750 antiken Denkmälem. tuen ectec. auf 191 Kuptertateln, nebst einem! Text. Zweite verbesserte Aufl. 1836. sà. 10 Thlr.
Gruppe'’s lyrisches Schatzkaͤstlein derd
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Gestalt uͤbersetzt von A. Zeune. 2te verb. de
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Calderons Schauspiele, übersetzt voq
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UEschenburg's Handbuch der klassisch
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erte von 100½ Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags.
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ben durch visienes⸗ Aufgaben leitendes Hüng
Amtliche“ Nachrichten. Kronik des Tages.
. 3 5; 1 8 5α 8 . 1
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8* Muͤnchener Feuer⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft, A. Bruͤg— ann, den Charakter als Hofrath zu ertheilen.
Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche
eime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und
ollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofc, von Ribeaupierre,
Ludwigslust.
v1111“*“¹ “ Paris, 12. Dez. Der Herzog von Orleans musterte ge⸗ ‚an der Spitze eines zahlreichen Generalstabes, in dem der Tuilerieen ein Bataillon von jedem der in Paris gar⸗ irenden Infanterie⸗Regimenter. Der Moniteur ist heute fast ausschließlich mit einem Be⸗ des Großsiegelbewahrers an den Koͤnig uͤber die buͤrgerliche htspflege in Frankreich waͤhrend des Jahres 1834 sangefuͤllt. ser Bericht nimmt in dem offiziellen Blatte nahe an zwoͤlf aiten ein. Nachstehendes sind einige der Haupt⸗Momente aus dem⸗ en. Ein Vergleich der Gesammtzahl derjenigen Rechtssachen, die Friedens⸗Gerichten vorgelegen haben, mit der Bevoͤlkerung und Flächen⸗Inhalt Frankreichs, die resp. zu 32,569,223 Einwohnern 52,768,621 Hektaren angenommen werden, ergiebt, daß auf 66 Einwohner und 107 Hektaren eine solche Rechtssache mt. In dem Bezirke von Bastia kam auf 16 Einwohner Prozeß, in Douai auf 167 einer; dazwischen liegt Paris einem Prozeß auf 75 Einwohner. Die Zahl der beigeleg⸗ Streitigkeiten verhaͤlt sich zu der der nicht beigelegten wie zu 100. Es existiren gegenwärtig in Frankreich 58 Comités Werkverstaͤndigen. Von 60,555 Sachen, die in den Jah— 1830, 31, 32, 33 und 34 vor diese Comités gebracht wurden, 58,330 beigelegt und nur 2159 vor die Gerichte gebrachtworden. Jahre 1834 wurden 124,326 neue Prozesse bei den Tribunalen jer Instanz anhaͤngig gemacht; dies ergiebt einen Prozeß auf 2Einwohner. Außerdem waren 61,212 im Ruͤckstande geblie⸗ Jene Tribunale hatten daher im Ganzen 185,5338 Rechts⸗ le zu entscheiden. Hiervon wurden 121,128 erledigt, und ar: 61,237 auf kontradiktorischem Wege, 27,988 durch Kon⸗ acial⸗Urtheile und 31,895 durch Verstaͤndigung der Parteien. ie Zahl der Handels⸗Prozesse belief sich auf 104,526. Der znigliche Gerichtshof hat uͤber 8237 Appellationen zu entschei⸗ gehabt; 5731 der betreffenden Erkenntnisse wurden bestaͤtigt, 0b aber annullirt. Die Nouvelle Minerve enthaͤlt das nachstehende Schrei⸗ des jungen Ludwig Buonaparte an seinen Onkel Joseph, afen von Survilliers, welches dem Letztern durch den Mini⸗ rdes Innern zugegangen ist: „Mein theurer Onkel! Sie den mit Erstaunen das Straßburger Ereigniß erfahren ha⸗ „Wenn Einem Etwas nicht gelingt, so werden unsere Ab⸗ ten entstellt; man wird verleumdet und man kann darauf rech⸗ selbstvon den Seinigen getadelt zuwerden. Auch werde ich heute tversuchen, mich in Ihren Augen zurechtfertigen. Ich reise mor⸗ nach Amerika ab. Sie wuͤrden mir einen Gesallen erwei⸗ „wenn Sie mir Empfehlungsbriefe fuͤr Philadelphia und ww⸗York zukommen ließen. Haben Sie die Guͤte, mich meinem kel zu empfehlen und den Ausdruck meiner aufrichtigen An⸗ glichkeit zu genehmigen. Indem ich Europa, vielleicht fuͤr er, verlasse, ist es mein groͤßter Kummer, zu denken, daß sogar in meiner Familie Niemand finden soll, der mein Schick⸗ beklagt. — Haben Sie die Guͤte, mich durch Ihren Ge⸗ ftstraͤger in Amerika wissen zu lassen, welche Laͤndereien Sie eigt seyn wuͤrden, mir zu verkaufen. Leben Sie wohl, theu⸗ Onkel u. s. w.“ Am 9. Dezember eroͤffnete das Kriegs⸗Gericht in Tours,
ter dem Vorsitze des Artillerie Obersten Charpentier, seine
ungen in dem Prozesse der Vendomer Husaren. Diese
1— e Sitzung wurde fast gaͤnzlich mit der Vorlesung der Akten⸗ lcke, die zur Instruction des Prozesses gedient, C sie Nach kendigung dieser Foͤrmlichkeit wurde der Angeklagte Oudinot eingefuͤhrt. d ungezwungen zu halten, konnte aber doch das Gefuͤhl der icht nicht ganz unterdruͤcken. Vor seinen Richtern ange⸗ nmen, wußte er nicht recht, ob er seine Vorgesetzten militai⸗ gruͤßen oder, ihnen gegenuͤber, einen gewissen Stolz an⸗ men solle. Um dieser Verlegenheit, die ganz sichtbar war, zuent⸗ en, fuhr er sich mit der Hand in die Haare und beabsichtigte hierbei genscheinlich, daß man dies entweder fuͤr einen militairischen ruß oder fuͤr das Zeichen eines unbefangenen Wesens nehme. f die gewoͤhnliche Frage des Praͤsidenten nach Namen, Alter ”-. erklaͤrte er, daß er Oudinot de la Fuͤverie heiße, 25 Eehagg zuletzt Brigadier im lsten Husaren⸗Regiment und oher Student gewesen sey. Der Praͤsident: „Wißt Ihr, ds Ihr vor Gericht steht?“ Oudinot (schlaͤgt die Augen r und antwortet nicht.) — Der Praͤsident: „Ihr wißt ae “ Hudinot: „Ich glaube, wegen eines Kom⸗ eerschworung T „Ihr seyd angeklagt, an einer r laung Thes genommen zu haben, die zum Zweck hatte, selanͤren ng des Königs umzustuͤrzen und die Republik zu V 8 st Ihr zu Kurer Rechtfertigung zu sa⸗ 8 Bruyant nesh sench S Herr Brizard, Vertheidiger veeac 88 hier den Angeklagten und erklaͤrt, daß stellen habe 11 ortgesetzt werde, eine Praͤjudizial⸗Frage „wobei aber soͤmmtliche Angeklagte gegenwaͤrtig
sident verlas folgenden Beschluß:
Er suchte seinen Gang und sein Wesen leicht
seyn muͤßten. Der Praͤsident ertheilte sogleich den Befehl, die Angeklagten vorzufuͤhren. Eine lebhafte Bewegung der Neugierde gab sich in der Versammlung kund und Aller Augen waren nach der Thuͤr gerichtet, durch welche die Angeklagten eingefuͤhrt wer⸗ den mußten. Bruyant trat zuerst ein. Er ist von kleiner Sta⸗ tur und sein ganzes Wesen verraͤth mehr Anmaßung und Eitel⸗ keit, als Begeisterung und Entschlossenheit. Die uͤbrigen Mit⸗ angeklagten waren gewoͤhnliche Soldaten⸗Gesichter, die in Miene und Haltung nichts von Verschwoͤrern hatten. Nachdem Alle auf die Fragen des Praͤsidenten nach Namen, Alter und Stand geantwortet hatten, nahm Herr Brizard das Wort und trug darauf an, daß das Kriegs⸗Gericht sich fuͤr inkompetent erklaͤre und die Angeklagten vor den Pairshof verweise. „Meine Her⸗ ren“, sagte der Advokat, „wenn es sich um gewoͤhnliche Verbre⸗ chen gegen Personen oder Eigenthum handelt, so kann, streng genommen, uͤberall gutes und unparteiisches Recht gesprochen werden. Aber in der Politik verliert das Wort Gerechtigkeit seine gewoͤhnliche Bedeutung; denn da, wo der Sieg den Unschuldi⸗ gen und die Niederlage den Schuldigen macht, muß man ein⸗ räumen, daß die Schuldigen die Bestegten und die Richter die Sieger sind. Wenn ich daher auf Ihre Inkompetenz antrage, so geschieht es nicht, weil ich Sie nicht fuͤr Männer von Ehre und Gewissen hielte, nicht, weil ich anderwaͤrts bessere Richter zu finden hoffte, sondern weil ich Ihrer Gerichtsbarkeit eine hoͤhere, eine Gerichtsbarkeit vorziehe, deren wesentlich politischer Charak⸗ ter nicht zweifelhaft ist. Ich will, daß mein Klient vor einer der Staatsgewalten erscheine, daß er sich denen gegenuͤber be⸗ finde, die er hat stuͤrzen wollen, denn die Dinge veraͤndern sich oft, se nach dem Standpunkte, von wo aus man sie betrachtet. Ich hoffe, ob mit Recht oder Unrecht, lasse ich dahingestellt, daß die Vendomer Schilderhebung, von den Sitzen der Pairie herab betrachtet, noch kleiner erscheinen wird, als in den Augen eines uns näher liegenden Gerichtshofes, und da man Bruyant anklagt, daß er die Gesetze seines Landes angegriffen habe, so muß man diese auch in Bezug auf ihn strenge beobachten und ihn deshalb vor das Gericht stellen, welches die Gesetze zur Beurtheilung eines Vecbrechens, wie man ihm Schuld giebt, gemacht hat. Sehen Sie sich vor, meine Herren; ich eroͤrtere Ihre Kompetenz nicht allein im Interesse meines Klienten, sondern auch vielleicht im Interesse seiner Richter. Wo es sich um eine politische Anklage handelt, die einem militairi⸗ schen, einem Ausnahme⸗Tribunal zugewiesen wird, da muß die⸗ ses Tribunal den Text eines bestimmten Gesetzes vor sich ha— ben, um seine Gerichtsbarkeit zu rechtfertigen, sonst setzt es sich der Gefahr aus, daß man von seinem Urtheile sage: „„von einer politischen Kommission gefaͤllt.““ Nach Beendigung dieser Rede erhob sich sogleich der Angeklagte Bruyant und rief mit lauter Stimme: „Meine Herren, wie mein Advokat so eben gesagt hat: ich erkenne Ihnen nicht das Recht zu, uͤber mich zu richten.“ Der Praͤsident: „Ihr habt nicht das Wort.“ — Bruyant: „Ich protestire.“ — Der Praͤsident: „Zuerst setzt Euch nur.“ — Das Gericht og sich hierauf in sein Berathungs ⸗Zimmer zuruͤck; nach einer Falten Stunde ward die Sitzung wieder eroͤffnet und der Praͤ „Da nichts in diesem Pro⸗ zesse auf das Vorhandenseyn nicht⸗militairischer Mitschuldigen hindeutet; da der Art. 28 der Charte eine Luͤcke darbietet, in deren Folge ein Gesetz erwartet wird, welches die Verbrechen gegen die Sicherheit des Staates naͤher definire; da keine Koͤ— nigliche Verordnung diesen Prozeß dem Pairshofe uͤberwiesen hat, so erklaͤrt sich das Gericht fuͤr kompetent und befiehlt, daß die Verhandlungen ihren Fortgang haben.“ — Die Sitzung ward hiernaͤchst aufgehoben und auf den folgenden Tag verlegt. — Sitzung vom 10. Dez. Der Angeklagte Oudinot wird befragt; er leugnet, daß er jemals die Absicht gehabt habe, gegen die Regierung zu komplottiren; seine Zusammenkuͤnfte mit Bruyant waͤren ganz unschuldig gewesen, und wenn man ihn mit geladenen Pistolen bewaffnet verhaftet habe, so komme her, weil er auf den Ruf: Zu den Waffen es fuͤr seine Pflicht gehalten habe, in dieser Weise zu erscheinen. Der Haupt⸗Angeklagte Bruyant wird eingefuͤhrt; er antwortet auf die an ihn gerichteten Fragen im Wesentlichen Folgendes: Er raͤume ein, daß er ein Kom⸗ plott geschmiedet habe, um die Regierung zu stuͤrzen und die Republik zu proklamiren, aber er leugne, daß er den Quartiermeister Bar⸗ rieux absichtlich getoͤdtet habe. Er behauptet, daß kein einziger Husarn in sein Komplott verwickelt gewesen sey und gesteht ein, daß er mehrere republikanische Proclamationen uͤber die Men⸗ schenrechte verfaßt habe. Auf die Frage, wer die von ihm vor⸗ bereitete Bewegung geleitet habe, erwiderte er: „Ich, bis auf Weiteres!“ Er behauptet wiederholentlich, daß er an dem Tode des Barrieux absichtlich nicht Schuld sey; es muͤsse eine von den Pistolen, die er bei sich getragen habe, waͤhrend des Rin⸗ gens mit Barrieux losgegangen seyn und diesen getrof⸗ fen haben. Es thue ihm sehr leid, sagte er, den Tod eines sei⸗ ner Kameraden verursacht zu haben; aber sein Blut muͤsse auf diejenigen zuruͤckfallen, die das Volk zwaͤngen, zu gewaltsamen Mitteln zu greifen, um seine Rechte wieder zu erobern. Was das Komplott betreffe, so bereue er dasselbe nicht. Sein Plan sey gewesen, die Menschenrechte und die Republik zu proklami⸗ ren und zwar hauptsaͤchlich unter dem Beistande der arbeitenden Klasse, auf deren Unterstuͤtzung er mit Zuversicht gerechnet habe. (Hier wird der Bericht durch den Abgang der Post unter⸗ brochen.)
Die ministeriellen Blaͤtter schweigen noch immer uͤber die Expedition nach Konstantine. Der in Marseille erscheinende Garde national vom 8ten d. enthaͤlt Folgendes: „Der Capitain des Dampfschiffes „le Sully“, welches gestern in un⸗ sern Hafen eingelaufen ist, erklaͤrt, daß er vor seiner Abfahrt aus Genua am öten d. erfahren habe, daß unsere Truppen in Kon⸗ stantine eingeruͤckt waͤren. Ein von Sardinien in Genua an⸗ gekommenes Schiff soll diese Nachricht mitgebracht haben. Man weiß, daß der „Montebello“ in Sardinien das Ende der Expe⸗ dition abwartet, und daß man ihm dorthin ein Dampfschiff sen⸗ den wollte, welches ihm den Befehl zur Ruͤckkehr nach Bona
dies da⸗⸗
uͤberbringen soll. Auf diese Weise ließe es sich erklaͤren, daß uns eine so ungeduldig erwartete Nachricht auf diesem Wege 1uS. ie Regierung publizirt heute die nachstehende telegraphi⸗ sche Depesche aus Narbonne vom ten d., die von Toulouse durch Courier⸗Gelegenheit nach Paris gelangt ist: „Perpig⸗ nan, 6. Dez. Am 3ten wurde den Praͤsidenten der Bewaffnungs⸗ Junten und der Munizipalitaͤt von Barcelona eine Nacht⸗Musit gebracht, als ein Beweis der Erkenntlichkeit der Exaltirten fuͤr die beiden den Cortes uͤberreichten Adressen gegen die vorgeschla⸗ genen politischen Maßregeln. Der erste Alcade, Herr Borrel, versprach, auf dem revolutionairen Wege fortzuschreiten; es ward ihm durch das Geschrei: „Es lebe die Consti⸗ tution! Es lebe das souveraine Volk!“ geantwortet und man sang patriotische Hymnen. Wenn dies fortdauert, so kann man auf eine dritte Trennung Cataloniens von der Central⸗Regie⸗ rung rechnen. Einem Berichte Borso's zufolge, wollte er am 22. November 4000 Karlisten bei Vineroz geschlagen haben. Die Post war zwischen Fraga und Lerida gepluͤndert worden. Die Karlisten schneiden fortwaͤhrend alle Verbindungen ab.“
Ueber den Stand der Dinge bei Bilbao sind heute wider⸗ sprechende Nachrichten eingegangen; zuerst das nachstehende Schreiben aus Durango vom öéten d., welches einen angebli⸗ chen Bericht des Grafen Eguia enthaͤlt, der folgendermaßen lau⸗ tet: „Gestern (5ten d.) sehr fruͤh wurde das Feuer gegen die neue Linie eroͤffnet, die der Feind auf dem rechten Ufer des Nervion gebildet hat und die sich hauptsaͤchlich auf das Fort Desierto, auf die Dampsschifse, die Trincaduren und die Schiff⸗ bruͤcke stuͤtt. Das Gefecht hat den ganzen Tag über gedauert. Der Feind ist geschlagen und aus den Doͤrfern Asua, Sondica, Lujua, Erandio und Lejona vertrieben worden. Unser Artille⸗ rie, und Gewehrfeuer hat ihm großen Schaden zugefuͤgt, und trotz seines hartnaͤckigen Widerstandes mußte er sich zuruͤckziehen. Wir haben 40 Gefangene gemacht, und viele Feinde, die sich durch Schwimmen retten wollten, sind ertrunken. In dem Augenblick, wo dies ruhmvolle Tressen geliefert wurde, warfen unsere Truppen den Feind zuruͤck, der sie aus den Stel⸗ lungen vertreiben wollte, welche wir unter den Mauern von Bilbao innehaben. Sein Verlust ist sehr bedeutend gewesen.“ — Andererseits liest man in einem Schreiben aus Bayonne vom 7ten d. Folgendes: „Wir haben Nachricht von Bilbao bis zum dten Mittags. Beide Parteien behaupteten ihre fruͤheren Stele⸗ lungen. Die Karlistische Artillerie verharrte in ihrem Schweigen. Am zten ist der General Eguia im Gesicht verwundet worden. Ganz in seiner Naͤhe zerschmetterte eine Kanonenkugel einer Stein, von dessen Stuͤcken eines ihm die Haͤlfte der Nase weg⸗ riß. Briefe aus Pampelona melden, daß der Brigadier Irri barren den General Cabrera am 2ten abermals angegriffen und sein Corps gaͤnzlich aufgerieben habe.”
Ueber den Marsch des General Gomez melden die hiesigen Blaͤtter heute nichts Naͤheres. (Vergl. den Art. Madrid.)
An der heutigen Boͤrse war die Stimmung im Ganzen unguͤnstiger als in den letzten Tagen. Die Franzoͤsische 3pro⸗ centige Rente ist nach der Boͤrse bis auf 79. 10 gefallen. Ab⸗ gesehen von den niedrigeren Englischen Coursen, die heute an⸗ gekommen sind, trugen auch neuere unguͤnstige Geruͤchte uͤber die Expedition nach Konstantine zu der Entmuthigung der Speku⸗ lanten bei, obgleich jene Geruͤchte im Allgemeinen wenig Glau⸗ ben fanden. Die Spanischen Fonds waren zu 20 ½ a 205 8 sehr ausgeboten. Man sagte, daß der uͤber Gomez erfochtene Sieg, von dem so viel Aufhebens gemacht worden, sich auf ein unwichtiges Scharmuͤtzel beschraͤnke. Die Portugiesischen Fonds folgten der Reaction der Spanischen.
Großbritanien und Irland.
cwoondon, 10. Dezember. Der Marquis von Sligo, ehe⸗ maliger Gouverneur von Jamaika, ist vorgestern in London eingetroffen. Er hatte sogleich Unterredungen mit Lord Glenelg, Lord Melbourne und Herrn Spring Rice.
Der Fuͤrst von Polignac wird morgen in Brighton erwartet.
Zur Eroͤffnung des Parlaments wird Lord Canterbury wie⸗ der nach England zuruͤckkehren, seine Familie aber in Pari lassen. 1 Graf Spencer ist wieder zur Stadt gekommen, um der großen Viehschau in Smithfield beizuwohnen.
Herr Maurice O'Connell, einer von den Soͤhnen Daniel O'Connell's, der lange Zeit in Derrynane krank daniedergelegen hat, befindet sich, wie er selbst an einen Freund schreibt, wieder besser und hofft bald ganz genesen zu seyn.
Lady Byron, die, wie ihr verstorbener Gemahl, eine große Freundin von Seefahrten ist, haͤlt sich jetzt in Dover auf und macht oft in Stuͤrmen, wo andere Schiffe in den Haͤfen Schußz suchen, Ausfluͤge in ihrer kleinen Jacht.
Gestern fand zu Aylesbury in Buckinghamshire eine kon⸗ servative Versammlung statt, welche, dem Standard zufolge, die zahlreichste dieser Art gewesen seyn soll, die bis jetzt vorge⸗ kommen. Es nahmen uͤber 12,000 Personen daran Theil. „Die Grafschaft Buckingham“, sagt das genannte Blatt, „kann als der klassische Boden der Britischen Freiheit betrachtet werden. Dort wurden Hampden und seine Freunde geboren, die großen Stifter unserer constitutionnellen Freiheit. Auch war es die Lieblings⸗Grafschaft Georg's III., der sich immer mit Stolz einen Gentleman von Buckinghamshire nannte.“
Dem Vernehmen nach, sollen bei den nächsten Armee⸗B. foͤrderungen alle Lieutenants, die unter dem Herzoge von Wel⸗ lington in Spanien gedient haben, dreimal im Gefecht geweser sind und nach dem Frieden auf Halbsold gesetzt wurden, den Capitains⸗Rang, jedoch ohne Erhoͤhung ihres Soldes, erhalter
Der Ertrag der sogenannten Gerechtigkeits⸗Rente, die von dem National⸗Verein in Irland eingesammelt wird, belaͤuft sich bis jetzt auf 306 Pfund. 8
Vorgestern waren Geruͤchte uͤber Handels⸗Fallissements im Umlauf, und da man glaubte, daß sie entweder aus Specula⸗
tionsgruͤnden oder aus Privatfeindschaft von einem Beamte 4 8* 11“ 8 “ 8 ““