“ ““
Hoͤhen von Las Cruces. Der uͤbrige Theil der Division Espartero's langte bald darauf uͤber Desierto an und besetzte dieselben Stellungen. Der General hat seine Artillerie vorruͤcken und eine Bruͤcke schlagen lassen, welche er am andern Morgen passiren wollte. Die Bruͤcke von Castrejana war noch von den Karlisten besetzt, die dieselbe mit krenelirten Brustwehren versehen und Geschuͤtze auf dersel⸗ ben aufgepflanzt hatten; aber diese Vorkehrungen werden zu nichts dienen, da Espartero sehr gut auf einem andern Punkt den Uebergang bewerkstelligen kann. Zwischen Portugalette und Bilbao waren Telegraphen errichtet und Alles war vorbe⸗ reitet, damit die Garnison in demselben Augenblicke einen Aus⸗ sall mache, wo Espartero das entscheidende Treffen beginnen wird.“
Das Memorial Bordelais meldet, daß Don Carlos unpaͤßlich und am 10ten in Durango zur Ader gelassen worden sey; indeß errege sein Zustand keine Besorgniß.
Seit einigen Tagen waren Geruͤchte uͤber Unruhen verbrei⸗
tet, die in San Sebastian, in Folge der Insubordination eini⸗ ger Englischen Baraillone ausgebrochen seyn sollten. In einem Schreiben aus Bayonne vom l4ten d. liest man hieruͤber Folgendes: „Der General Evans hat in den Regimentern, die er kommandirt, Befoͤrderungen vorgenommen, die von trau⸗ rigen Folgen gewesen sind. Er hat aus eigener Machtvoll⸗ kommenheit 2 oder 3 Obersten zu Brigadiers ernannt; da er aber bei dieser Gelegenheit die Obersten des 3ten und 7ten Regimentes uͤbergangen hatte, so reichten dieselben ihre Entlassung ein, welche auch angenommen wurde. Die Off⸗ ziere dieser beiden Regimenter folgten dem Beispiele ihrer Ober⸗ sten und sobald die Soldaten von dem Vorgefallenen Kenntniß erhielten, schrieen sie laut uͤber Ungerechtigkeit und verließen den Platz, um sich auf die aͤußerste Linie zu stellen, indem sie jeden Dienst im Innernder Stadt verweigerten. Evans nahm darauf den Beistand des uͤbrigen Theiles seiner Streitkraͤfte in Anspruch, um die Aufruͤhrer zur Ordnung zurückzuführen; aber da man sich von allen Seiten weigerte, so fuͤrchtete er, daß die Empoͤrung sich uͤber die ganze Garnison verbreiten moͤchte; er ließ also die Thore der Stadt schließen, wodurch die Empoͤrer in die Alter⸗ native versetzt wurden, entweder Hungers zu sterben, oder zu den Karlisten uͤberzugehen. Darauf schrieb er an den Admiral John Hay und verlangte Truppen der Koͤnigl. Marine, um die Aufruͤhrer zur Pflicht zuruͤckzubringen; bis zum 13ten Abends hatte er jedoch noch keine Antwort erhalten. was aus dem Allen werden wird; aber ein Theil der Offiziere ist schon hier und verlaͤßt fuͤr immer eine Legion, der man kei⸗ nen Namen mehr zu geben weiß; von den Soldaten sind ge⸗ stern schon 25 Mann zu den Karlisten uͤbergegangen.“"”0
Großbritanien und Irland.
London, 17. Dez. Der bisherige Portugiesische Gesandte Baron von Moncorvo, der bekanntlich abberufen ist, stellte vor⸗ gestern im Buͤreau der auswaͤrtigen Angelegenheiten dem Lord Palmerston den Chevalier Ribeiro, bisherigen Portugiesischen Legations⸗Secretair, als Geschaͤftstraͤger Portugals vor.
Das Schicksal, das bei dem letzten Sturme die Familie Bartlett traf, ist ein wahrhaft tragisches. Einer der Soͤhne, un⸗ gefaͤhr 20 Jahr alt, fuhr seine Tante und eine Schwester von Bedwin nach Marlborough; da stuͤrzte, von dem Sturme ent⸗
wurzelt, eine starke Buche auf den Wagen und erschlug den
jungen Bartlett und die Tante auf der Stelle, waͤhrend Miß
8 Belgien.
Luͤttich, 17. Dez. (Aachener Ztg.) Vier Offtziere aus Ma⸗ stricht, die den Bereich der Festung uͤberschritten hatten, sind von Bel⸗ gischen Gendarmen festgenommen worden. Tags daraufist ein Theil der Garnifon von Mastricht mit Geschuͤtz ausgeruͤckt und hat sie aus Reckheim, wo sie hingebracht worden, abgeholt und nach der Festung zuruͤckgefuͤhrt. Mehrere aͤhnliche Geschichten, die fruͤher erzaͤhlt wurden, haben sich als erdichtet bewiesen. es mit dieser derselbe Fall.
Deutschland.
Hamburg, 21. Dez. 1 2 r. Koͤnigl. Großbritanischen Majestaͤt, Herr Henry Canning, ist von Sr. Majestaͤt zu Allerhöchstdero Geschaͤftstraͤger bei der Hansestaͤdten ernannt worden. Sb
Hannover, 21. Dez. Von der großen Artillerie⸗Kaserne, welche neben dem Steinthore, an der Stelle des bisherigen Gießhofes, errichtet wird, ist ein bedeutender Theil jetzt vollen⸗ det und bereits von zwei Compagnieen Artillerie bezogen worden.
Die Goͤttinger Universitat zaͤhlt in diesem Winter Semester §23 Studirende, 31 weniger als im vorigen Semester, da 239 abgingen und. nur 298 neue ankamen. Diese Anzahl besteht aus 67 Hannoveranern und 356 Ausländern aus folgenden Staa⸗ ten: Braunschweig 96, Oldenburg 29, Mecklenburg 28, Kur⸗ hessen 27, Schweiz 23, Lippe 17, Nassau 16, Hamburg 15,
Preußen 10, Waldeck 9, Großbritanien 9, Schwarzburg, Bre⸗
men, Luͤbeck 6, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha 5, Sachsen⸗Meiningen⸗
Hildburghausen 4, Bayern, Wuͤrttemburg, Kurland 3, Baden,
Sachsen⸗Altenburg, Anhalt 2, Sachsen⸗Weimar, Hessen⸗Darm⸗ stadt, Reuß, Koͤnigr. Sachsen, Frankreich (Straßburg) und Griechenland (Athen) 1. Aus anderen Welttheilen: 2 Nord⸗ Amerikaner, 1 Brasilianer, 1 vom Cap der guten Hoffnung.
Nach den Fakultaͤten: 331 Juristen, 204 Mediciner, 198 Theo⸗
logen, 90 Philosophen u. s. w.
Altenburg, 15. Dez. Offentliche Blaͤtter theilen aus dem den Staͤnden vorgelegten summarischen Voranschlag des jaͤhr⸗ lichen Ausgaben⸗Bedarfs und der jahrlichen Einnahmen bei der
Herzogl. Ober⸗Steuerkasse zu Altenburg waͤhrend der Finanz⸗Pe⸗
Wir wissen nicht,
Bartlett auf wunderbare Weise mit dem Leben davonkam. Die sunge Dame saß an der Seite ihres Bruders auf dem Vorder⸗
sitz und hatte sich eben zuruͤckgelehnt, um der Tante zu zeigen,
riode vom 1. Jan. 1837 bis zum 31. Dez. 1840 Folgendes mit: „Die Summe des jährlichen Ausgabe⸗Bedarfs ist zu 250,460 Rthlr. veranschlagt. Die 14 Kapitel enthalten folgende Posten: 9100 Rtchlr. Beitraͤge zur Herzogl. Civil⸗Liste, 8100 Rthlr. fuͤr das geheime Ministerium, 2700 Rthlr. fuͤr die diplomati⸗ schen und Bundes-Verhaͤltnisse, 4860 Rthlr. Landtags⸗Unko⸗ sten ꝛc., 3500 Rthlr. Aufwand bei der Universitaͤt Jena, 2600) Rthlr. fuͤr das Ober⸗Appellations⸗Gericht daselbst, 38,815 Rthlr. fuͤr die obere Landes⸗Verwaltung, 53, 40 Rthlr. fuͤr Behoͤrden und Anstalten im Geschaͤfts⸗Bereich der Landes⸗Regierung, 16,320 Rthlr. fuͤr dergl. im Geschaͤfts⸗Bereich des Konsisto⸗ riums, 19,360 Rthlr. fuͤr die Kammer, 41,300 Rthlr. fuͤr das Militair, 13,625 Rthlr. fuͤr Pensionen, 35,600 Rthlr. fuͤr Ver⸗ zinsung und Tilgung der Landes⸗Schulden, und 1500 Rthlr. zum Reserve⸗Foͤnds. Die Einnahmen bestehen hauptsaͤchlich aus den direkten Steuern zu 118,258 Rthlr., und den indirek⸗ ten Steuern zu 126,700 Rthlr. Chierunter 93,250 Rthlr. vom Antheil an den Zoll⸗Gefällen, 19,450 Rthlr. Fleisch⸗Steuer und 14,000 Rthlr. aus der Salz⸗Regie), so wie 5470 Rthlr. aus Neben⸗Einkuͤnften.
Kassel, 20. Dez. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst is am 19ten d. im erwuͤnschtesten Wohlseyn aus Baden im Schloss
—
1 ce
zu Hanau eingetroffen.
wie furchtbar der Baum hin und her wanke, als die drohende Gefahr über sie hereinbrach. Diese Bewegung rettete sie wahr⸗
scheinlich. Ihr Kopf steckte zwischen zwei dicken Aesten des Baums, und in dieser Lage mußte sie uͤber zwei Stunden verhar⸗ ren, bis endlich ihr Huͤlferuf einige Arbeiter herbeizog, die den einen Ast absaͤgten. n keinen von sich, und sie uͤberzeugte sich von dem Schicksal ihres Bru⸗ ders nur durch die Todeskaͤlte seiner Hand, die sie in dem schrecklichen Augenblicke gefaßt hatte. Zur naͤmlichen Zeit lag eine ältere Schwester todt im väͤterlichen Hause, und die drei Verwandten wollten nach Marlborough fahren, um Zeug zur Trauerkleidung zu kaufen. 1 F Auf der Eisenbahn zwischen Newcastle und Carlisle ist am 3ten d. M. eine Dampf⸗Maschine 8 Fuß tief von der Bahn heruntergestuͤrzt, wobei drei Menschen das Leben verloren aben. 1 8 Eine arme Frau von Clonmet in Irland, die das hohe Al⸗ ter von 110 Jahren erreicht hat, ging kuͤrzlich noch mit einem Sacke Kartoffeln einher, der 24 bis 32 Pfund schwer war. Aus den Zeitungen von St. John s in New⸗Foundland bis zum 19ten v. M. ersieht man, daß die Wahlen zur dortigen Legislatur im Gange waren, aber durch mehrere Tumulte und Gewaltthaͤtigkeiten gestoͤrt wurden. Eine kleine Armee von Spe⸗
Ihre Gefaͤhrten gaben keinen Laut mehr
zial⸗Konstablern war außer Stande gewesen, die Ordnung zu
erhalten oder herzustellen, obgleich da, wo Milttair erschien, die
Aufruͤhrer sogleich auseinanderliefen; allein die Bedrohungen mit Mord oder anderer Mißhandlung hatten doch drei Kandi⸗
daten bewogen, wiewohl unter Protest, zuruͤckzutreten. Die
Gruͤnde zu diesen Widersetzlichkeiten werden nicht deutlich 88 ich
geben, jedoch scheint es, daß die Kandidaten, welche sich zuruͤckgezogen hatten, in jener Kolonie ungefaͤhr dieselbe politi⸗ sche Stellung einnehinen, wie hier in England die Tories, und daß die beliebten Kandidaten hingegen als Radikale bezeichnet werden muͤssen.
Das Schiff „Bristol“, von Liverpool nach New⸗York be⸗ stimmt, strandete in der Nacht vom 20. auf den 21. November auf Far Rockaway, etwa 5 Miles von New⸗York. Die ganze Nacht hindurch mußte es wegen des heftigen Sturmes und der hohen See in dieser Lage bleiben. Erst um 11 Uhr wurde ein Theil der Mannschaft und Passagiere in Boͤten gerettet; der Rest, einige 60 Personen, worunter mehrere Damen, ist umge⸗ kommen. * 1
Man schreibt aus den Vereinigten Staaten, daß jetzt zwar alle Aussicht auf eine ernstliche Besserung am Geldmarkte und zur Wiederbelebung des allgemeinen Vertrauens vorhanden sey, daß aber noch sehr viel davon abhaͤnge, ob die uͤbrigens nicht u bezweifelnde Wahl des Herrn van Buren durch die Mehr⸗ heit der Staaten zu Stande kommen oder dem Repraͤsentanten⸗ hause in Washington zufallen werde, in welchem letzteren Falle die Wahlraͤnke, zu denen die Banken als Mittel gebraucht wuͤr⸗ den, den ganzen Winter durch fortdauern und Handels⸗ und Finanz⸗Verhältnisse in ängstlicher Spannung erhalten koͤnnten. Ob von dem vielen Golde, das aus Europa hingewandert, etwas Erkleckliches zuruͤckzuerwarten seyn moͤchte, das frage sich noch sehr; Gold stehe noch immer um 1 pCt. besser als Noten. Nicht ohne Hossnung sey man uͤbrigens, daß van Buren, wenn er einmal Praͤsident geworden, in der Opposition gegen die Banken ein wenig gelinder seyn werde, als es General Jackson gewesen.
1
8
In der Sitzung der Staͤnde vom 20sten d. berichtete (wie die hiesige Zeitung meldet) Herr von Baumbach fuͤr den Bud⸗ get⸗Ausschuß uͤber die fuͤrstlichen Apanagen, Pensionen und De⸗ putate. Dieselben sind zu 74,020 Thlrn. ausgeworfen, welches eine Verminderung von 5600 Thlrn. gegen den seitherigen Be⸗ trag ausmacht, darauf begruͤndet, daß durch das Ableben des Landgrafen Karl die Hoͤchstdemselben persoͤnlich bewilligt gewe⸗ sene Regiments⸗ und Compagnie⸗Gage mit 5000 und die Sup⸗ plement⸗Gelder fuͤr die (ausgestorbene) Notenburgische Linie mit 1050 Thlr. in Abfall gekommen sind. Dagegen ist in Ausglei⸗ chung gebracht, daß die Apanage von 14,000 Gulden fuͤr Ihre Durchlauchten den Landgrafen Friedrich zu Rumpenheim und Landgrafen Friedrich zu Rendsburg zu 8000 Thlrn. (statt zu 7777) und ein kleiner Betrag von 37 ½ Thlr. fuͤr Salz berech⸗ net ist, welcher fruͤher bei den Salzwerken berechnet war. — Herr Schwarzenberg trug auf Abstimmung uͤber die einzel⸗ nen Posten an, weil mehrere derselben erlaͤuterungsfaͤhig seyen. — Herr von Eschwege meinte, Herr Schwarzenberg solle erst die Posten, woruͤber Erlaͤuterungen ihm erforderlich schienen, angeben. — Herr v. Baum bach erklaͤrte, wie mit der Erhoͤhung der Apanage fuͤr die Landgraͤflich Hessen⸗Philipps⸗ thalsche Linie auf 21,000 Thlr. deren Anspruüche kompensirt waͤ⸗ ren und Revers daruͤber gegeben sey. — Hr. Schwarzen⸗ berg verlangte Erläuterung uͤber das Verhaͤltniß der Umwand⸗ lung von 14,000 Fl. in 8000 Thlr. Hessen⸗Muͤnze, — welche Herr v. Baumbach dahin gab, daß die Apanage durch Testa⸗ ment Landgraf Wilhelm's VIlI. in Gulden auf Hanau ausge⸗ worfen sey; daher diese nur nach dem jedesmaligen Muͤnzgesetz, wie hier geschehen, zu berechnen seyen. — Der Posten 1. a (Apa⸗ nage Sr. Hochfuͤrstt. Durchl. des Landgrafen Friedrich 8000 Thlr.) ward genehmigt. Desgleichen die Erhoͤhung derselben b) mit 6000 Thlr., — c) Deputatgelder 800 Thlr., — d) Supple⸗ ment wegen Viermuͤnden 900 Thlr., — c) Verguͤtung fuͤr re⸗ servirte Gefaͤlle 60 Thlr., — †) Pensionen (600 Pistolen) 3000 Thlr. — g) Regiments⸗ und Compagnic⸗Gagen 2000 Thlr. — Hr. Schwarzenberg bemerkte, eine Militair⸗Gage gehoͤre nicht hierher, hoͤchstens auf den Militair⸗Etat. — Herr von Baumbach bemerkte, dieser Posten sey von der vorigen Srtaͤnde⸗Versammlung uͤbereinkunftlich in dieses Kapitel aufge⸗ nommen. — Herr von Ochs vindizirte die feststehende Berech⸗ tigung Sr. Hochfuͤrstl. Durchlaucht als General der Kavallerie und Inhaber eines Dragoner⸗Regiments, und daß nach §. 14 der Verfassungs⸗Urkunde die Apanagen nicht vermindert werden duͤrfen. Herr Schwarzenberg fand das gleichzeitige Vor⸗ kommen von Pension und Gage unuͤblich. — Herr von Ochs machte bemerklich, daß hier zum Grunde gelegte Arrangements des Fuͤrstlichen Hauses zu beachten seyen, und diese ein ganz verschiedenes Kriterium abgeben. — Der Vice⸗Praäͤsi⸗ dent setzte auseinander, daß diese Posten allerdings an sich weder eine Apanage, noch einen Gehalt darstellten, aber auf besonderen Rechtstiteln beruhten, also anzuerkennen seyn wuͤrden. Die Bemerkung wegen der Agio⸗Differenz duͤrfte als unerheblich zu uͤbergehen seyn. Auf Umfrage des Praͤsidenten entschied die Versammlung für beide im Ctat aufgefuͤhrte Posten. — Eben so wurden folgende Posten bewilligt: h) fuͤr sonst empfangene Naturalien 1371 7 Rthlr., ¹) den HH. Soͤhnen 4000 Rthlr., zusammen 36,131 Rthlr. 10 Gr. 5 Hlr. 2) Se. Hochfuͤrstl. Durchlaucht
—
Vielleicht ist
Der bisherige Genexral⸗Konsul Sr.
doch schon im
Kon af Friedrich, Sohn des verstorbenen Landagrafen K d „
vanage 8000 Rthlr. (14,000 Fl.), b) Erhoͤhung dersel 6000 Rthlr., c) Deputatgelder 2000 Rthlr., d) Suppleme elder wegen Voͤlkershausen 2200 Rthlr., e) statt der weite 1ehs Erseetan; n 4000 Rthlr., f) Pension vom Militairea dienstorden 600 Rthlr., zusammen 22,800 Rthlr. — 3) Hen Philippsthal und zwar a) Se. Hochfuͤrstl. Durchl. der graf Ernst zu Hessen⸗Philippsthal 10,638 % Rthlr., b) Hochfuͤrstl. Barchfeld 10,361 % Rthlr., zusammen 21,000 Rthlr. †. Verguͤtigung fuͤr Hessen⸗Philippsthal an Salz, fuͤr Forzg⸗ Hauerlohn, Holz, Dienste, Deputat⸗Wildpret ꝛc. 405 9 7 Gr. — 5) Desgl. fuͤr Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfe ’G Rthlr. 15 Gr. 8 Hlr. — 6) Pension Sr. Hochfuͤrstl. 88 des Prinzen Ernst zu Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfel — Rthlr. (Gesammtsumme 74,016 Rthlr. 8 Gr. 13 Hic.).” Stuttgart, 17. Dez. Ueber die Messe hoͤrt den Kaufleuten viele Klagen wegen schlechten Absatzes, die Menge der Verkäaͤufer wohl eben so viel beitragen m. das Regenwetter. Mannheim, 17. Dez. Was man vor einigen 9. kaum zu hoffen gewagt haͤtte, das wird nun bald ins gesetzt werden, — die Wiederaufbauung des in den 179 0er ren durch⸗-ZDas Bombardement abgebrannten linken Schioßfis welcher üses 40 Jahre in seinen Truͤmmern lag. Es sind reits ernstiiche Anstalten getrossen, den Schutt aus diesn weitlaͤuftigen Ruinen hinwegzubringen, und mit dem Begi des Fruͤhjahrs wird zu dem Baue selbst geschritten werden, wird denn Mannheim, welches sich nach allen Seiten hin“ geschmackvolle Bauten erweitert, eine neue bedeutende Vm nerung gewinnen, und damit wird auch die letzte Spur i diese Stadt einst so traurigen Belagerung verschwinden. “ Schweiz. Neuchatel, 15. Dez. Aus dem Bericht, welchen von Chambrier dem gesetzgebenden Koͤrper uͤber die Ni der diesjaͤhrigen Tagsatzung abgestattet hat, ist Folgemee Wesentlichste: „Die Revision der Bundes⸗Akte ist in
8 2 dg. . „ Hinsicht weder vorwaͤrts noch ruͤckwaͤrts geschritten, in
keit aber hat sie einen großen Ruͤckschritt gemacht,
Stand Bern hat in dieser wichtigen Sache eine sehr bat
werthe Erklaͤrung abgegeben. Bern will die vollstände sion und zwar durch eine konstituirende Versammlung, un ter der Bedingung, daß alle Staͤnde der Schweiz ihre zia mung dazu geben. Unter dieser Bedingung wuͤrde Nu selbst seine Einwilligung ertheilen koͤnnen. Man Voraus zwei Fragen beseitigt,
ne Art von partieller Revision ausmachten, naͤn uͤber die Beschassenheit der Garantie der Verfassungen jenige, welche die Beschaffenheit der voroͤrtlichen Be⸗ stm nen sollte. Die erstere hatte einen Kommissionsbe beigefuͤhrt, der, unter dem Vorwande, die Garantie zu ü men, in der That eine ganz neue Bundes⸗Akte aufstel die Verwirklichung eines revolutionairen Plans bez dieser Bericht wurde indeß verworfen, und zur Ehre der Sctn entfernte man endlich aus den Berathungen der Tagsatzumgn ziemlich seltsame Frage, die darin bestand, zu ermittein, uat Bundes⸗Akte von 1815, also eine seit zwanzig Jahren gelat Verfassung, unter dem Wort „eidgenoͤssische Garantie“ vimn den habe? Die zweite Frage ruͤhrte von Herrn Kestwir . her, der den herrlichen Gedanken hatte, zu behaupun, der Er Rath von Luzern muͤsse im naͤchsten Jahre als die 1 oͤrtliche Behoͤrde angesehen werden. Der Vorort, se er, muß die hoͤchste Behoͤrde des leitenden Kantons seyn, Große Rath aber ist u. s. w. Doch der Luzerner Syllogign scheiterte an dem gesunden Sinn der Tagsatzung. Der vel hende Rath des leitenden Kantons wird auch fernerhin Voxort bleiben, bis ein neuer radikaler Einfall ein neues jekt aufs Tapet bringt. Zwei wichtige Fragen haben die satzung zum erstenmal, aber wahrscheinlich nicht zum letzte beschaͤftigt: Die Garantie der Verfassung von Glarus um der Aargauischen und Thurgauischen Kioͤster. Bei der erß handelt es sich um die Loͤsung einer ganz cinfachen Gerch keits⸗Froge: Hat der Starke das Recht, den Schwachen ¹ rauben? und um die noch einfachere staatsrechtliche Frage nen feierliche Vertraͤge durch den bloßen Willen einer der beiden teien gebrochen werden? Mehrere Staͤnde haben jedoch hierauß bejahend geantwortet. Das ist wohl betruͤbend, aber nicht Erstaunen. Zwei Worte uͤber diese Angelegenheit, auf U. bald wieder werden zuruͤckkommen muͤssen, denn ste wieß naͤchsten Jahre zu ernsten Eroͤrterungen und peinlichen! flikten Anlaß geben. Bei der Resorination entstand eine tung unter der kleinen Bevoͤlkerung von Glarus. Die stanten bildeten die Mehrzahl. Anstatt die Katholiken t sonderte Gemeinden zu verweisen, wie dies in deuse Appenzells geschah, blieben beide Bevoͤlkerungen mit vermischt; die Katholiken aber empfanden bei ihrer sech Minderzahl das Beduͤrfniß ciner Gewaäͤhrleistung. Süe f ten dieselbe; es entspann sich ein langer Kampf, der citi der Vermittelung eidgenoͤssischer Kommissarien zu M gebrachte und im Jahre 1683 von der zu Badee7 sammelten Tagsatzung bestätigte Uebereinkunst zur . hatte. Die katholische Partei erhielt ihre speziellen bunale, ihre Magistrats⸗Personen und ihre militatrischen g⸗ Ihrer numerischen Schwache kam diese Uebereinkunfe di zu Huͤlfe, daß sie ihr einen staͤrkeren Antheil an der Aus. der politischen Rechte einraͤumte. Was die eidgenoͤssischen gelegenheiten betrifft, so sollten die beiden Parteien sich gu⸗ ständigen suchen, um den Abgeordneten gemeinschaftliche In tionen zu ertheilen; wenn ihnen dies nicht gelaͤnge, solle katholische Abgeordnete das Recht haben, die seinigen in In der eidgenoͤssischen Versammlung auseinander zu setzen. In ser Lage verblieben die Sachen bis auf die gegenwaͤrtige dieser politische Zustand uͤberdauerte sogar die Krise vonh Plötzlich siel es der protestantischen Bevoͤlkerung ein, 9 ten des Tages, der strengen numerischen Gleichheit, zu op sie erklaͤrte sich entschlossen, die bestehenden Traktate mit G dn brechen. Der Grundsatz strenger Gleichheit kehrt die Lage derza⸗ liken, die den achten Theil der ganzen Bevoͤlkerung bilden, von aus um; sie sperren sich nicht gegen die Veraͤnderungen, 1 die Zeit in den bestehenden Traktaten noͤthig gemacht koͤnnte, aber sie behaupten, man muͤsse sich verständigeneg
Sachen eben so aufloͤsen, wie sie geknuͤpft worden. A.
1
Vernunftgruͤnde antwortete die Landgemeinde 1. Abrer h
beschluͤsse; in Abwesenheit der Katholiken und tro Dan testationen vernichtete sie Alles, stuͤrzte sie Alles um. eaham testantische Glarus zeigte sich uͤbrigens so beeifert, die 9. si seiner Usurpation zu erlangen, daß es sogar verlatgen. 1 Verfassung sollte auf schriftlichem Wege garantirt werd bof dem es auf diese Weise den Eroͤrterungen zu entgehen
5
g genommen; die Kantone
iehung auferlegt. den vierten Theil davon in zehn Jahren bezahlen, und der rort ist ermaͤchtigt, diese Zahlung noͤthigenfalls mit militairi⸗ er Huͤlfe ei ls zu erhalten.
urchl. der Landgraf Karl zu Hessen⸗Philippal⸗
uchatel 8 Awort gegeben, die in
ade zu gela n
digen Sitzung abgegebene (bereits erwahnte) Votum uͤber
giment sich mit ihm verbinden wuͤrde. hes sich aber getaͤuschr
8 ₰ 8
benen sein Verlangen auf der naͤchsten Tagsatzung Anlaß ge⸗ wird. Die Kloͤster⸗Angele enheit hat eine bessere Wen⸗ argau und Thurgau haben die
füͤchtungen anerkannt, die ihnen die Bundes⸗Akte in dieser Die Frage uͤber die Kosten der Be⸗
von Schwytz ist abgemacht; dieser ungluͤckliche Kanton
einzutreiben, das sicherste Mittel, die Zablung nie⸗ Die jaͤmmerlichen Haͤndel, deren Gegenstand gewesen ist, fallen nach und nach hinweg.
Uchatel so lange
bleibt nur noch die Medaillen⸗Frage uͤbrig, die weder einen sschritt no⸗h einen Ruͤckschritt hat machen wollen. um 4 hat die Tagsatzung abermals mit seinen Klagen behelligt, beinige Geufer Auidams haben Chorus mit ihm gemacht. l hat im vorigen Jahre schon eine
Betracht der Quelle, von der diese Sache fuͤr immer beendigen zu muüs⸗
ausging „ S “ Dessenungeachtet hat eine neue Tagsatzungs⸗
schien.
soritaͤt in diesem Jahre ihr vorjaͤhriges Anmuthen wiederholt;
Antwort Neuchatels ließ nicht auf sich warten. Um zur ngen, giebt es nur zwei Wege: der eine fuͤhrt zu der andere zu einer unuüͤbersteiglichen Mauer; der BIist der Souverain, und der Schluͤssel zu der Pforte eine ticht ge Reue; der letztere ist der, welchen Humbert und die ufer nun schon so oft erfolglos eingeschlagen haben.“ Nach⸗ Herr von Chambrier sodann in Bezug auf die militairischen legenheiten der Schweiz die Hoffnung ausgesprochen, daß neue Organisations⸗Projekt für das eidgenoͤssische Mili⸗ niemals in Kraft kommen und daß die militatrische Ma⸗ der Schweizer bald einmal ein Ende haben werde, und nach⸗ er in dem Abschnitt uͤber die Verwaltungs Angelegenheiten vhnt, daß die Frage uͤber die Gleichfoͤrmigkeit in Muͤnzen, hen und Gewichten auf der letzten ordentlichen Tagsatzung ge Fortschritke gemacht, rekapitulirt er die bekannten Resul⸗ außerordentlichen⸗Tagsatzung in Betreff des Konklusums August und in Betreff der Conseilschen Angelegenheit sagt in letzterer Hinsicht: „Die Deputation stimmte, ihren
rructisnen gemaͤß, fuͤr Zuruͤcknahme des Beschlusses vom
Sie hielt es
Beptember, aber sie trat der Note nicht bei. Tagsatzung er⸗
wahrhafter und wuͤrdiger, daß die
P, sie, sey zu besserer Einsicht gelangt, und dies sey
Hecheggrund, der sie leite, was sie um so eher ant haͤtte, da der Stand Bern, von dem diese Sache vor Cagfatzung gebracht worden war, selbst seinen eigenen Be⸗ uß zuruͤckgenommen hatte. Man wollte aber eine richtige ite aͤhlelt. Frankreich begnuͤgte sich damit, nun, das ist Sache; aber seine Ansicht konnte und durfte dem Verfah⸗
* Staͤnde nicht zur Richtschnur dienen.“ Schließlich er⸗
von Chambrier, der Charakter der letzten Tagsatzung eutlich zu beweisen geschienen, daß der Wunsch nach zrenden Neuerungen bei weitem nicht mehr so entschieden sche, wie fruͤher, und daß, je mehr der Gedanke an eine
e Bundes⸗Akte an Theilnahme verliere, die jetzige an Kraft Konsistenz gewinne; am meisten radikal habe sich uͤbrigens
der letzten Tagsatzung der Stand St. Gallen gezeigt. — S 1 g eC.
randere Tagsatzungs⸗Abgeordnete von Neuchatel, Herr Ter⸗ stimmte dem Bericht seines Kollegen in allen Punkten bei.
Das von den Cortes in der
8 8 . . — 8 1 6 . 2„ „ in Lezug auf die Presse und die persoͤnliche Freiheit von Mmistern vorgeschlagenen Maßregeln hat hier große Unzu⸗
esheit erregt und man nennt die sechs Minister wegen der
12
öes Gewalt, die ihnen dadurch verliehen wird, nur „das
thunal der Sechs.“ FEinem in der heutigen Hof⸗Zeitung enthaltenen Dekrete vige, muͤssen alle Buͤrger von 17 — 59 Jahren in die Reihen National⸗Garde eintreten. b [Das Eco del Comercio meldet, nach einem in Sara⸗ aeerscheinenden Blatte, daß Albuin bei Torre de Arevato, Stunden von San Pedro Maurique, den Karlistischen ührer Cabrera nebst vier und zwanzig seiner Soldaten ge⸗ gen genommmen und 150 Pferde und Mautthiere erbeutet habe. Demselben Blatte wird aus Javalquinto in der woinz Jaen geschrieben, daß am 23. November sieben Kar⸗ n versucht haͤtten, sich der kleinen Stadt Linares zu bemäaͤch⸗ n und daß saͤmmtliche zu den dortigen Bleibergwerken ge⸗ ige Gebaͤude von ihnen in Brand gesteckt worden seyen. Die am 4. von hier nach Andalusien abgesandten Briefe von den Karlisten verbrannt worden ö
1“ 8
Nach Briefen aus Lissabon vom 7. Dez., die in Paris gegangen sind, hatte die außerordentliche Besteuerung des ins in Porto den schlimmsten Eindruck gemacht, obgleich diese abregel nur durch die augenblickliche Finanznoth herbeigefuͤhrt
kden; der Generahmarsch soll in den Straßen geschlagen wor⸗ dis Nationzl⸗Garde zusammengetreten und eme Deputa⸗ nach Lissaoon abgegangen seyn, mit dem Bedeuten, daß die adt Porto sich dieser Steuer nicht unterwerfen werde. Kaum, t es en jsenen Briefen weiter, sey diese Deputation in Lisse⸗ eingetroffen, als die Mintster saͤmmtlich ihre Entlassung ein⸗ eicht haͤtten; die Koͤnigin aber habe sich geweigert, dieselbe zunehmen, da sie keine andere Minister zu finden gewußt.
1.— Fruͤheren Nachrichten aus Lissabon zufolge, herrschten
4 bereits kurz erwaͤhnt) in Elvas große Unordnungen in ige wiederholrer Aufstände des 2ten Infanterie⸗Batatllons,
[c. 8 . „ . 1 Sctges die Miguelisten einzuwirken gewußt hatten. Am Nov. fand nach der Parade eine Meuterei statt, und die
8— bedvohten das Leben des Generals unter dem Vor⸗ 6 daß sie nicht bezahlt wuͤrden „und daß der General th ü ald anders verwende. Am 21. Nov. empoͤrte sich das Ament von neuem, in der Hoffnung, daß das 5te Jäger⸗ i In dieser Hoffnung
Eööö“ Der General war jedoch gendthigt, ee ausruͤcken zu lassen, um diese wiederholten In⸗ ons⸗Versuche zu unterdruͤcken. Zehn dieser Soldaten sind
Rhüten in das Fort von der Lippe eingesperrt worden. Die
int des von Ervas besteht aus dem Lten Kavallerie⸗Regi⸗
en cdem ten Zaͤger⸗Regiment, dem lsten Artillerie- und dem Infanterie⸗Bataillon.
Persien.
t vonn Anlg em, Zeitung giebt in einem Schreiben aus Lon⸗ Pobern Prb d. folgende Mittheilungen: 1 Exzählun en Bun von Indien bis zu Ende Juni sind voll achricht nungen und Gerüchten ͤber den Eindruck, den die
von der großen ersischen Expedition gegen Herat in
„Die Briefe aus
Humbert
kategorische
vorigen Jahres nur 75,070 Centner ankamen.
1461 Afghanistan gemacht hat. Dost Muhammed, Koͤnig von Kabul, hat zwei seiner Soͤhne mit 4000 Mann der Persischen Armee entgegengeschickt, mit dem Besehle, auf der Westgraͤnze von Kabul den Erfolg der Expedition abzuwarten, und im Falle der Koͤnig von Persien Herat einnehme, sich zu diesem zu begeben und ihn einzuladen, sich mit Dost Muhammed gegen Rundschit Singh zu vereinigen, und mit ihren Gesammtkraͤften den Krieg am Indus gegen die Sikhs zu fuͤhren Es ist kaum zu zweifeln, daß der Koͤnig von Persien indessen sich Herats bemaͤchtigt habe, aber es ist unmoͤglich vorauszusehen, wie er diesen Antrag auf⸗ nehmen werde. ger Fuͤrst, den vielleicht der Ehrgeiz, dem Beispiel von Nadir Schah zu folgen und sich der Reichthuͤmer von Lahore zu be⸗ maͤchtigen, zu einer gewagten Unternehmung verleiten mag, ob⸗ gleich der innere Zustand von Persien einen so entfernten Krieg, der fuͤr Persien keinen bleibenden Vortheil haben soll, zu einer sehr bedenklichen Sache macht. Das Hoͤchste, was Persien mit bleibendem Vortheil wuͤnschen kann, ist die Wiederherstellung seiner Obermacht in ganz Chorassan und in Herat; aber jeder Versuch, einen Theil des Gebietes der Afghanen an sich zu reißen, kann bei dem bitteren Religions⸗Haß, der zwischen den Persi⸗ schen Schiiten und den Afghanischen Sunniten herrscht, Persien nur nachtheilig werden. Indessen ist der Krieg zwischen den Af⸗ ghanen und den Sikhs keineswegs unterbrochen worden. Nihal Singh, der Enkel des Runsschit Singh, wollte im Anfang Juli in die Kabir⸗Paͤsse, welche nach Kabul fuͤhren, eindringen, wurde aber von den Afghanen mit großem Verlust geschlagen, waͤhrend diese bei jedem Versuch, den sie auf die Wieder⸗Eroberung von Peschawer machen, eine neue Niederlage erleiden. Die Ostin⸗ dische Compagnie sieht diesem Kriege mit wahrer oder schein⸗ barer Gieichguͤltigkeit zu. Man ist vieiseitig in sie gedrungen, Dost Muhammed von Kabul auf seinem neuen Throne zu be⸗ festigen, und so in Afghanistan ein neues Bollwerk zu begruͤn⸗ den, da Persien ihrem Einfluß entgeht; aber die ungeheuren Summen, welche sie umsonst auf die Persische Allianz verwen⸗ det hat, haben sie von einem neuen Versuch ähnlcher Art abge⸗ schreckt, und es ist vortheilhafter fuͤr sie, sich in Indien zu be⸗ festigen, und die oͤstlichen Staaten einander aufreiben zu lassen.“
Inlan
Berlin, 24. Dezember. Die Rentnerin Maria Klara Ludwigs zu Aachen hat zu einer Stipendien⸗Stiftung ein Kapital von 3000 Rthlr. testamentarisch ausgesetzt, dessen Zinsertrag zunaͤchst den Gymnasial⸗Zoͤglingen aus ihrer Familie und, in Ermangelung solcher, anderen duͤrftigen jatholischen Schuͤlern des Gymnasiums zu Aachen verabreicht werden soll. Des Koͤnigs Majestaͤt haben diese Stiftung lan⸗ desherrlich zu bestaͤtigen geruht, und ist die Verwaltung dersel⸗ ben der dortigen General⸗Verwaltung des Vereins zur Unter⸗ stutzung huͤlfsbeduͤrftiger Gymnastasten uͤberwiesen worden.
9*
— Man meldet aus Koblenz unterm l9ten d. M.:
„Heute Abend gegen 5 Uhr ist unsere Schiffbruͤcke, wahrschein⸗ lich durch ein Floͤß, welches sich unbemerkt losgemacht und an mehreren Stellen dagegen gestoßen hat, bis auf zwei in der Mitte des Stromes stehen gebliebene Joche, weggerissen und mit allen gerade auf der Bruͤcke befindlich gewesenen Passanten den Rhein hinunter getrieben worden. Ob Menschen bei diesem Unfall umgekommen sind, weiß man hier noch nicht. Mittler⸗ weile sind die Pioniere in voller Thaͤtigkeit, und schneile Kunde von dem Ereignisse ist uͤberall den Rhein entlang bis Koͤln ge⸗ sandt worden, um mo moͤglich jedem fernern Ungluͤcksfalle vor⸗ zubeugen.“”) 1
— In Eschweiler hat sich mit hoͤherer Genehmigung eine Viehversicherungs⸗Gesellschaft fuͤr den Regierungs⸗Bezirk Aachen gebildet und nachdem durch Subscription von Aktien mehr als die Haͤlfte des Stamm-Kapitals von 42,009 Rthlr. aufge⸗ bracht worden, auch bereits konstituirt. Bei dem so nuͤtzlichen Zwecke der Gesellschaft, welcher darin besteht, die Landwirthe und Viehbesitzer fuͤr den unverschuldeten und oft empfindlichen Verlust ihres Viehs sicher zu stellen, wird es dem Unternehmen an Interessenten nicht fehlen.
— Mehrere Einwohner des Dorfes Oberpleis im Sieg⸗ kreise des Regierungs⸗Bezirks Koͤln haben sich vereinigt, 40 arme Kinder aus den entfernt gelegenen Ortschaften des Schulbezirks waͤhrend der rauhen Jahreszeit unentgeltlich zu bekoͤstigen, um ihnen dadurch den regelmaͤßizen Schuldesuch moͤglich zu machen.
— Nach Berichten aus Koͤln sind im vergangenen Monat an Getraide auf dem Rhein dort vorbeigefuͤhrt worden 57,443 Centner, verladen wurden 7732, in Summa 65,175 Centner oder 81,470 Berl. Scheffel. Vom 16. Okrober bis 15. November waren 593 beladene Fahrzeuge daselbst angekommen, 24! abge⸗ fahren und 178 vorbeigefahren. Die angekommenen brachten 104,652 Centner Guͤter, wogezzen im gleichen Zeitraume des v Vorheigefahren sind aus den Niederlanden nach Mainz 8 Schiffe mit 30,254 Centner, nach Frankfurt 3 Schiffe mit 7521 Centner, nach Mann⸗ heim 10 Schiffe mit 26,977 Centner, nach Koblenz 3 Schiffe mit 8180 Centner; zusammen 72,932 Centner. Säln hat also im vorigen Monate 39,300 Centner mehr als die hoͤheren aus⸗ laͤndischen Haͤfen und 31,720 Centner mehr als alle hoͤheren Haͤsen erhalten. 1II1“ 8
3
— Man schreibt aus Duͤsseldorf unterm l6ten d. M.: „Der Steinkohlen⸗Bergbau im Essen⸗Werdenschen Berg⸗Amts⸗ Bezirke gewaͤhrte auch im verflossenen Monate November im
Allgemeinen befriedigende Resultate. Die Abfuhr der Kohlen auf der Ruhr war bei gutem Wasserstande und zureichendem Absatze lebhaft; dessenungeachtet sind die großen Niederlagen noch nicht aufgeraͤumt. Fabriken und Manufakturen, mit Aus⸗
schluß der Seiden⸗Manufakturen, sind sortwaͤhrend in lebhaftem
Betriebe. Auch Schifffahrt und Handel waren befriedigend. Ein⸗ schließlich 29 Dampfschisse sind 139 Schiffe am hiesigen Rheinufer angekommen und abgegangen und haben im Ganzen 94,527 Ctr. Guü⸗ ter ein⸗ und 9459 Ctr. Guͤter ausgefuͤhrt. Im Fruchthandel war der Verkehr aͤußerst lebhaft, und es sind abermals bedeu⸗ tende Sendungen nach Holland zur weiteren Befoͤrderung nach Nord⸗Amerika abgegangen. wurden große Geschaͤfte gemacht und betraͤchtliche Summen
umgesetzt. Die Abfuhr belief sich auf 32,018 Scheffel Weizen, 5834 Scheffel Roggen, 1819 Scheffe Gerste, Hafer und Büch⸗
weizen zum Gesammtwerthe von 69,720 Rthlr. Fuͤr den Ver⸗ brauch der Oelmuͤhlen zu Neuß hatte eine Zufuhr von 15,718 Scheffel Saamen statt.“ 1 e
— Der Schiffsverkehr in den drei Haͤfen des Reg. Bez.
Koͤsbin bestand im verflossenen Monate in 14 Schiffen und
— *
6
Er ist ein junger, unerfahrener und kriegslusti⸗
32 Boͤten, welche einliefen, und 7 Schiffen und 16 Boͤten, die
in See gingen. Der Gesammtwerth der ein⸗ und ausgegange⸗
nen Waaren wird auf resp. 46,967 Rthlr. vnd 12,062 Rthlr. angegeben. Unter den Ausfuhr⸗Artikeln komcnen als einheimi⸗ sche Erzeugnisse vor: fuͤr 3226 Rthlr. Leingaͤnd, fuͤr 1360 Rthlr. Ruͤboͤl und fuͤr 810 Rthlr. Thierknochen, Ihg Klafter Brenn⸗ holz, 2324 Scheffel Getraide, Leinsaanten und erwas Nuͤbsen
saat. Die bemerkenswerthesten Eingangs⸗ Artikel bestanden in
Haͤring, Taback, Thran, Eisen und Eisenwaaren, Kaffee, Sy⸗
rup, Steingut, Wein ꝛc. — Die Bernstein⸗Fischerei an der Kuͤste, namentlich in der Gegend von Leba, soll in den letzten Tagen des verflossenen Monats ziemlich ergiebig ausgefallen seyn.
— In dem zur Kur⸗ und Neumaäͤrkischen Feuer⸗ Societoͤt gehoͤrigen Staͤdten des Regierungs⸗Bezirks Potsdam haben im verflossenen Jahre uͤberhaupt 60 Brande stattgesunden, von
denen 3 durch Gewitter, 2 durch Verwahrlosung, 11 durch
muthmaßliche Brandstiftung, 3 durch fehlerhafte Bauart und 41 durch unermittelte Zufaͤlle veranlaßt worden sind. Bei die⸗ sen Braͤnden haben 235 Societaͤts⸗Mitglieder Schaden gelitten und sind denselben 60 Wohnhaͤuser, 90 Seiten⸗ und⸗Stallgebaͤude, 65 Scheunen, 1 Schuppen, 2 Windmühlen: und 1 Brauhaus gaͤnzlich eingeaͤschert; 85 Wohnhaͤuser aber, 83 Seiten⸗ und Stallgebaͤude, 3 Scheunen, 2 Schuppen, 1 Windmuͤhle und 6 verschiedenartige Gebaͤude mehr oder weniger beschaͤdigt worden. Die dafuͤr ausgeschriebene Vergütigung betraͤgt uüͤberhaupt 97,125 Rthlr. 12 Sgr. 3 Pf.
aü eheann ————,— ⁰ -.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Temperatur der Stadt Algier. 8 Unsern Lesern dürften gerade jetzt einige bestimmte Angaben über
das Klima der Stadt Algier willkommen sevn. Wir theilen dieselben aus einem Briefe des General Trezel an den Freiherrn Alerander von Humboldt (Nev. 1835) mit. Nach den meteorologischen Beob⸗ echtungen der Jahre 1832 und. 1833 ist die unttlere Temperatur des Jahres 179 — Reaum. Thermometers; die des Sommers 210 119; des Winters 130 216. Vom 1. November 1832 bis 10. April, 1833 waren 82 Regentage in einem sehr nassen Jahre. Diese Verhältnisse giebt Herr Genty de Bussv, damals Eivil⸗Intendaut der Französischen Besitzungen in Nord⸗Afrika, an. „Die Quellen um Algier“, schreibt Herr Brugnieres an denselben Gelehrten, „baben nach meinen vielfältigen Versuchen nur 140 „1%. Im Jabhre 1831 siel das Reaumursche Thermometer in der Stadt Aigier bis auf 40 ⁸ über dem Gefrierpunkt. Im Schatten sah ich das Tyermo⸗ meter im Sommer nicht über 240 Reaum. In dem sehr strengen Winter von 1829 — 1830 gab es mehrmals und viel Schuce in den Straßen von Algier. Alle Jahre sind die 2500 bis 3000 Fuß hoben Berge, welche die schöne Ebene von Matitdjab umgeben, mit Schnee bedeckt.’ — Die Breite von Allgier ist 360 48*. Zur Virgleichung fügen wir hinzu, daß die mittleren Jahres⸗Temperaturen von Rom 125 410, von Lissabon 13⁰, von Teneriffa 170 41% nach Rreaum. sind.
Aus dem so cbeu erschienenen Boricht über die zur Bekanntma⸗ chung geeigenten Verhandinngen der Akademic der Wissenschaf⸗ ten zu Berlin im Monat November 1836 ist Nachstehendes das Wesentlichste: In der Gesammt⸗Sitzung der Akademie am 3. Nov. las Herr G. Rose über den Zusammenhang zwischen der Kryvstali⸗
Auf dem Fruchtmarkte zu Neuß
form und der elektrischen Polarität des Turmalins. Herr Rose hat Turmalin⸗Krvstalle von 25 verschiedenen Fundorien Untersucht und gefunden, daß dasjenige Ende dieser Krostalle, an welchem das Haupt⸗ Rhomboeder auf die Flächen des dreiseitigen Prismas, oder auf die Abstumpfungs⸗Flächen der abwechselnden Kanten des sechsseitigen Prismas aufgesetzt ist, bei abnehmender Temperatur negativ clektrisch, bei. zunehmender Temperatur also positiv elektrisch wird; und daß ferner dasjenige Ende der Turmalin⸗Krystalle, an welchem das Hauptrhomboeder auf die Kaunten des dreiseitigen, oder auf die nnabgestumpften Kanten des sechsseitigen Prismas auf⸗ gefetzt ist, bei abnehmender Temperatur positiv, bei zunehmender aber negativ clektrisch wird. Da sich nun die Flächen des dreisecitt⸗ gen Prismas stets siuden und auch das Hauptrhomboeder größten⸗ theils an beiden Enden vorkemmt, oder, wenn es an einem Eude fehlt, sich seiner Lage nach durch die übrigen Flächen bestimmen läßt, so ergiebt sich bieraus, daß man bei dem Turmalfn im Stande ist, aus der Krystallform mit Sicherheit die Art der Electricität zu bestimmen, die in dem Kepstalle durch Temperatur⸗Veräuderung erngt wird, ohne daß man nöthig hat, deshalb erst einen Verfuch anzüstellen. An eingegangenen Schriften wurden unter Anderen vorgelegt: die Versteinerungen des Norddeutschen Oolith⸗Gebirges von Römer. — In der Gesammt⸗Sitzung der Akademic am 3. Rovember theilte Ses Graff die von dem zu St. Gallen, im J. 1022, verstorbenen Notker Labco angefertigte altbochdeutsche Uebersetzung der Aristoleti⸗ schen Abhandlung eel eunrtke, mit. Diesc mit Erläunterungen un⸗ termischte Uebersetzung ist im Cod. 818 der Stifts⸗Bibliothek zu St. Gallen enthalten und folgt auf Rotker's in einer vorjährigen Stz⸗ zung von Herrn Graff mitgetheilten Uebersetzung und Erklärung der Aristotelischen Abhandlung ur,7eoblcw,. Vorgelegt wurde: Kunsten de vrigine nobilitatis germanicae dis'. acad. P. 1 — 3. Upsal 1836. à. v. Froricp, über öffentliche Ehrendenfmäler. Weimar 1836. 4. — Herr Pagani, Professor in Löwen, üöbersandte eine zur ferneren Publicatien bestimmte handschriftliche⸗Abhandlung Lur 1'équipbre d'un corps solide suspendu à un cordon flexible. — Ju der Sizung der phvsikalisch⸗mathematischen Klasse am 14. Rovember löste Verr P 8 selger folgendes geometrische Probiem: Es ist ein Dreieck der Figur und Größe nach gegeben und ein Punkt auf einer Sette; ein der Figur nach gegebenes Dreierek foll in jenes so eingeschrichen werden, daß eine gegebene Ecke desseiben in den gegebenen Punkt treffe. — Am 17 Rovember las Herr Mülker, über zwei verschiedene, Topen im Ban der erektilen männlichen Geschlechts⸗Organc. der strauzartigen Voöͤgel 12 Am 24 Novemher las. Herr Ranke über die Verficung Fer Republik Venedig, besonders des Raths der Zehn. Herr Ranke zeigt zunächst, daß die von Darn in seine Geschichte von Veuedtg aufge⸗ nommenen Statuten der Staats⸗Ingnisilron unecht sind und Auch die Angaben über die Oekonomic der Venezianischen Sta üts⸗ Gewalten, wie sie bei. Lontarini und (Gianotti⸗ vorkomunzen nicht geradehin augenommen werden knnen. Es ist daher noͤthwen⸗ dig, guf die Dokumente der inneren Perwaltung, die sich im Vene⸗ zianischen Archiv finden, zurückzugehen. Aus Herru Nanke's Unter⸗ suchungen ergiebt sich, daß die Befugnisse des Raths der Zehn dahtu zieiten, cine das Ganze zusammenhaltendt, ihm seinen Impuls ge⸗ bende, die Macht des herrschenden Adels bezähmende Gewalt 8 verschaffen; dagegen war er aber auch wieder geéwij en Beschrankun⸗ gen umterworfen, die den Zweck hatten, 1“ Freiheit nicht üuntergehen zu lassen und auch den untergeordneten Behörden und Magistraten in ihrem Kreife elnien freien Spielranm vorzube
Eö. „ZIAX“ ae 28 Aubebalten. Die Zeit der Blüthe des Raths der Zehn fällt m die Jahre 1518 bis 1582, und gerade die Rücksichten, die er zu mebmenk bdtts die Art des Verfahrens, zu der ihn die Natur serster Stellung veran⸗ 3179. chaen. Ss ne hueh den Ruf der Gesetgtchfeit, Sicher⸗ eit und vernünftigen Freiheit, dessen sie ,. S 84 det upgo ftigen F . 1 sc; 1— untgrollen Stüsmen jener
——C—C——xxxj—’’ᷓ’
——y
Konigliche Schauspkelie.
Sonntag, 25. Dez. Im Overnhause. Robert der Teufel
Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Mepenbeer. a
1 Im Schauspielhause: Corona von Saluzzt, Schauspiet 8 5 Abth., nach einen alten Novelle, von E. Ralpach..
Montag, 26. Dez. Im Overnhause: Don Carlos Infant von Spanten, Trauerspiel in 5 Abth., von Schäler. —
Im Schauspielhause, zum erstenmale: Eine Huͤtte und