voenehmen. Go machte Lord Howard de Walden noch kuͤrzlich mit Admiral Hugon eine Spazierfahrt nach Cintra. Der Herzog von Terceira hat den Posten eines Gouverneurs des Thurmes von Belem erhalten. Die Sporteln von ankom⸗ menden Schissen, welche diese Stellung mit sich fuͤhrt, sind ab-
eschafft; dagegen erhaͤltt er eine entsprechende Summe aus der Zolr⸗Anzahme. — Allem Anschein nach wird in den Cortes ein Vorschlag wegen Einfuͤhrung des Zweikammer⸗Systems gemacht werden, doch soll die erste Kammer waͤhlbar, nicht erblich seyn. — Durch außerordentliche Füsenaungen ist es den Ministern gelungen, eine Summe zusammenzubringen, die nebst einer Quantitaͤt zu verpfaͤndender Scrips fuͤr hinreichend gehalten wird, um die am 1. Januar faͤllige Dividende zu decken, deren Betrag spaͤtestens bit zum 20. Dezember nach London geschickt werden soll. — Im Tajo lagen noch 6 Britische und 3 Fran⸗ zoͤsische Kriegsschiffe nebst 3 kleineren Fahrzeugen.
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 30. November. Der Sultan hat am 21. B“ Kapudan⸗Pascha und des Said⸗ Pascha eine Reise nach Nicomedien (in Klein⸗Asien) zu Lande unternommen. Se. Hoheit wird sich daselbst nur einige Tage aufhalten und auf dem Oesterreichischen Dampfboote „Maria Do⸗ rothea“ nach der Hauptstadt zuruͤckkehren. Waͤhrend des Auf⸗ enthalts des Großherrn in Nicomedien soll ein neues Kriegs⸗ schiff daselbst vom Stapel gelassen werden, welches, dem Ver⸗ nehmen nach, dem jetzigen Groß⸗Admiral Ahmed Fewzi Pascha zu Ehren „Fewzie“ genannt werden wird. Ein astijcher Courier ist aus
Er hat fuͤr die Britische Botschaft Seitdem haben haͤufige Besprechungen zwischen dem Engli⸗ schen Dragoman und dem ersten Dragoman der Pforte stattgehabt. Man glaubt, daß der Zoll⸗Tarif, woruͤber man sich noch nicht verständigt hat, diesen Besprechungen zum Grunde liege. Die Pforte, welche ihre Handels⸗Interessen jetzt besser als fruͤher zu beurtheilen versteht, soll Bedingungen ge⸗ macht haben, die dem Londoner Kabinette nicht ganz zusagen. Der erwaͤhnte Courier hat neue Vorschlaͤge uͤberbracht. Die Schwedische wie die Sardinische und Neapolitanische Regierung scheinen an diesen Verhandlungen Theil nehmen, und in Bezug auf die zu bestimmenden Zollsaͤtze ganz in dem Sinne Englands vor, ehen zu wollen. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, daß man ich verständigen wird, wenn nicht in London die Interessen der P mehr beherzigt werden. Man sagt zwar, daß die neuen orschläge aͤußerst vortheilhaft fuͤr den hiesigen Verkehr und ffentlichen Schatz seyen; allein worin diese Vortheile bestehen, ist bis jetzt dem Püblitun unbekannt. — Die Vorraͤthe, welche man in Silistria sowohl in allen Arten von Munitionen, Lebens⸗ mitteln und Brennmaterial gefunden hat, sollen sehr bedeutend gewesen seyn. Die Tuͤrkischen Behoͤrden haben es fuͤr zweck⸗ maͤßts gehalten, den groͤßten Theil derselben an die Meistbieten⸗ den verkaufen. Da die meisten Artikel zu sehr niedrigen Preisen losgeschlagen wurden, so haben mehrere Private, die sie an sich brachten, einen bedeutenden Nutzen daraus gezogen. Es heißt, daß naͤchstens ein Englisches Schiff ins Schwarze Meer zehen werde, um wiederholt die Kuͤsten zu sondiren. Es waͤre dies das drittemal, daß die Englische Regierung solche Unter⸗ suchungen anstellen laͤßt. Dies faͤllt daher hier sehr auf, und da man der Politik des Londoner Kabinets sehr mißtraut, so ist es noch sehr die Frage, ob die Pforte den noͤthigen Ferman fuͤr das Einlaufen jenes Schiffes ins Schwarze Meer ertheilen wird. Die Verhaͤltnisse in den Barbaresken Staaten werden im⸗ mer schwieriger, da, wie es scheint, die Englaͤnder mit schelen Augen die Fortschritte der Franzosen in Afrika ansehen, Alles aufbieten, un ihnen Hindernisse zu bereiten, und zu diesem Ende die Pforte ehaͤtig bearbeiten, damit sie den Franzoͤsischen Einfluß in Afrika zu neutralisiren suche. Hiezu versteht sich der Dran auch bis zu einem gewissen Grad, allein er mißtraut an⸗ dererseits den Einfluͤsterungen der Englischen Agenten, und so kommt es, daß die Tuͤrkischen Behörden in Staaten unaufhörlich in Widerspruͤche gerathen, und in ihren
London eingetroffen. Depeschen gebracht.
Anordnungen nicht so bestimmt vorgehen, wie sie es sonst thun
muͤßten.
SDi. vor einigen Tagen bekannt gemachte Tewtschihat⸗Liste bringt folzende Veraͤnderungen in den Civil⸗Aemtern zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß: Der bitherige Mektubschi (Kabinets⸗Secretair des Großwesirs) Scherif Bey Efendi ist 8* dem neu errichteten Amte eines Umuri⸗Mulkie⸗Musteschari (Staatsrath fuͤr die in⸗ neren Angelegenheiten) und der dermalige Botschafter am Lon⸗ doner Hofe, Ameddschi Reschid Bey, zu dem eines Umuri⸗Cha⸗ ridschie⸗Muste schari (Staatsrath fuͤr die auswaͤrtigen Angelegen⸗
eiten), Beide mit dem Range von Pforten⸗Ministern zweiter
Klasse, ernannt worden; der vormalige Mektubschi wurde in diesem Amte durch den bisherigen Umuri⸗Mulkie⸗Kiatihi (Se⸗ cretair des Ministers des Innern), Mehmed Naßir Efendi, und der Ameddschi durch seinen bisherigen Stellvertreter Rifaat Bey ersetzt. Der Titel Tschausch⸗Baschi (Reichsmarschall) ist abge⸗ schafft und in den eines Divani⸗Dava⸗Nasiri (Praͤsident des Gerichtshofes) umgeaͤndert worden.
Der bekannte Oberbefehlshaber der Armee von Anatolien, Reschid Mehmed Pascha, ist vor kurzem an einem Entzuͤn⸗ dungsfieber gestorben. Er ist bereits durch Hafis Pascha von Kutahia, ehemaligen Statthalter von Scutari, ersetzt worden. Auch Ahmed Pascha von Kars ist mit Tode abgegangen.
Das Tuͤrkische Dampfboot, welches die Verbindung zwischen Konstantinopel und Smyrna unterhalten sollte, ist kuͤrzlich bei einem starken Suͤdwinde in der Meerenge der Dardanellen ge⸗ scheitert und Fhteis ongen.
Die Russische Korvette Penderaklia ist am 26. d. M. aus dem Schwarzen Meere in der Bai von Bujukdere angekommen.
Berichten aus Belgrad vom 21. d. M. zusolge, war bereits die Serbische Quarantaine⸗Anstalt zu Alexincze, in Folge der raschen Fortschritte der Pest, laͤngs der Straße von Adrianopel eingerichtet worden. Die Kontumazfrist war indessen auf drei Tage festgesetzt worden; doch behielt sich Fuͤrst Milosch vor, die⸗ selbe noͤthigenfalls auf zehn Tage zu verlaͤngern.
Die Pest hat leider seit acht Tagen in Konstantinopel so⸗ wohl als in Pera und Galata wieder zugenommen, anstatt sich, wie man hoffen durfte, zu vermindern. Die Bestuͤrzung, welche die Seuche unter Tuͤrken und Europaͤern verursacht, ist unbe⸗ schreiblich. Letztere sind gezwungen, sich in ihre Haͤuser einzu⸗ schließen und jede Verbindung aufzugeben. Eine nothwendige Folge davon ist, daß alle Geschaͤfte stocken. In Adrianopel hat die Pest bedeutend nachgelassen. In Smyrna selbst hat sie zwar aufgehoͤrt, doch herrscht sie noch immer in der Umgegend.
— Der Korrespondent der Times meldet aus Konstan⸗ tinopel vom 23. November, die Tuͤrkische Zoll⸗Verwaltung habe den Britischen Kaufleuten die Erhebung einer Einfuhr⸗Steuer von 3 pCt. ad valorem anzeigen lassen, was zwar den bestehen⸗ den Traktaten gemäß sey, wogegen jedoch die Kaufleute in einer
88
den Barbaresken⸗
1465
Denkschrift an den Konsul protestirt haͤtten, im Fall der Reis⸗ Efendi den obwaltenden Beschwerden nicht abhelfen wollte. Auch berichtet dieser Korrespondent, daß das Britische Schiff „Vixen“ nach der Tscherkessischen Kuͤste abgesegelt sey, und daß man glaube, Herr von Butenieff habe den Russischen Kreuzern Be⸗ fehl ertheilt, dasselbe nicht zu molestiren.
— Das Journald’ Odessa enthaͤlt folgendes Privatschrei⸗ ben aus Konstantinopel vom 19. November: „Personen, die gewoͤhnlich fuͤr sehr gut unterrichtet gelten, behaupten, daß die Nachricht von der bevorstehenden Abreise Lord Ponsonby’s ge⸗ gruͤndet sey. Was jene Personen jedoch nicht wissen, ist, ob Se. Excellenz nur einen temporairen Urlaub nimmt oder gaͤnz⸗ lich auf den hiesigen Botschafterposten verzichtet. Daß der edle Lord mit dem Benehmen seines Hofes bei einem kurzlich statt⸗ gehabten Vorfalle, wo er eine lobenswerthe Energie an den Tag legen zu muͤssen glaubte, nicht sehr zufrieden ist, unterliegt wohl keinem Zweifel; allein man weiß nicht, ob seine Unzufriedenheit so weit gehen wird, daß er seine Entlassung nimmt. Wie dem auch sey, die Abreise des Lord Ponsonby ist entschieden, und Herr Urquhart, der aus besonderen Gruͤnden seit seiner Ankunft fast bestaͤndig von hier entfernt gewesen ist, wird als Geschaͤfts⸗ traͤger fungiren. — Der prosektirte Handelstraktat zwischen der Pforte und den fremden Maͤchten ist noch immer das Ta— gesgespraͤch. Das Englische Kabinet hat vor etwa acht Tagen den Ministern des Sultans eine Note in Bezug auf die Grund⸗ lagen jenes Traktats uͤbersandt, die Pforte hat indeß noch nicht darauf geantwortet, was wohl der Wichtigkeit der Maßregel zu⸗ zuschreiben ist, die eine reifliche Erwaͤgung verlangt. Man glaubt uͤbrigens, daß diese Unterhandlung hier nicht beendigt werden wird, sondern daß der Sultan, wenn er die Grundlagen des Traktats gebilligt, seinem Botschafter in England mit der Ab⸗ schließung desselben beauftragen wird. Unterdeß hat der Ober⸗ Zoll⸗Einnehmer denjenigen Maͤchten, fuͤr die jetzt kein Zolltarif hier besteht, anzeigen lassen, daß von allen Waaren eine Abgabe von 3 pCt. erhoben werden solle. — Es ist ernstlich die Rede davon, eine Annaͤherung zwischen dem Sultan und Mehmed Ali zu bewirken, und einige Europaͤische Kabinette haben hier schon Schritte deshalb gethan, die, wie man sagt, nicht erfolg— los gewesen sind. Man versichert sogar, daß Sarim⸗Efendi, der seit Nuri⸗Efendi's Ernennung zum Gesandten in London, den Posten eines Biglikschi⸗Efendi bekleidet, sich, mit einer hoͤchst wichtigen Sendung beauftragt, nach Aegypten begeben werde. Die in dieser Beziehung umlufenden Geruͤchte sind zu unbe⸗ stimmt, um großes Vertrauen in sie zu setzen, doch muß ihnen etwas Wahres zum Grunde liegen, weil sie in kurzer Zeit solche Konsistenz gewonnen haben. Nach diesen Geruͤchten haͤtte Meh— med Ali Vorschlaͤge gemacht, die, obgleich ungemein vortheilhaft fuͤr ihn, doch von dem Sultan in Erwaͤgung gezogen worden. Man behauptet unter Anderem, daß er fuͤr Aegypten und Syrien einen eigenen Zolltarif verlange und daß er den Sultan ersucht habe, den Gouverneur⸗Posten von Aegypten und Syrien in sei⸗ ner Familie erblich zu machen, da er fuͤr die Begruͤndung der Wohlfahrt dieser beiden Laͤnder so große Opfer gebracht habe. Wenn alle Vorschlaͤge Mehmed Ali's von dieser Art sind, so ist es sehr zweifelhaft, ob der Sultan, der stets einen Widerwillen gegen Unterhandlungen mit dem rebellischen Pascha gezeigt hat, sich, ungeachtet der dringenden Vorstellungen einiger Europaͤi— schen Maͤchte, darauf einlassen wird. Unterdeß ist Mehmed Ali, immer in der friedlichsten Absicht, und nur, um sein Land gegen einen Feind, der nicht zu setzen, eifrig beschaͤftigt, ohne die Fregatten und kleineren Fahrzeuge auf zwanzig Linien⸗ schisse bringen will. — der als Brigade⸗General an der Expedition nach Tripolis Theil
nahm, von dem Kapudan⸗Pascha hierher gesandt und des Ein⸗ verständnisses mit einem der vornehmsten rebellischen Arabischen Ist dies der Fall, so wird er
Scheiks angeklagt worden sey. sofort vor ein Kriegsgericht gestellt werden. — Die Regierung
hat mehrere Schiffe gemiethet, um Lebensmittel nach Tripolis fehlt, da die Insurgenten die Aerndte
zu senden, woran es dort vernichtet haben.“
1““
1““
IvI d Berlin, 26. Dez. Der Wirkliche G
1“X“
die Amtsblaͤtter der von ihm verwalteten Provinz den Befehl
Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, daß die Staͤnde des Koͤnigreichs Preußen im Anfang des näͤchsten Jahres zu einem Provinzial⸗ Landtage versammelt werden sollen, mit dem Bemerken zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß, daß die Bestimmung des Ertffnungs⸗Tages
do. 3 % 283/⅛. 2212„ —— 4‧*
demnäaͤchst erfolgen werde.
— Ueber das bereits vorgestern gemeldete Fortreißen der Schiffbruͤcke bei Koblenz theilt nunmehr die Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung Folgendes mit: „Gestern (19ten) gegen Abend wollte ein durch N. Wagner aus Castel gefuͤhrtes großes Floß bei Rhense landen, was indessen wegen der Gewalt des Stro⸗ mes nicht bewerkstelligt werden konnte. gegen die Spitze des Ober⸗Woͤrthes an, wo es in mehrere Stuͤcke zerschellte, so daß einzelne große Theile auf dem rechten, andere auf dem linken Arme des Fiheines herabkamen und, bei der be⸗ reits eingetretenen Daͤmmerung, sieben Joche der hiesigen Schiff⸗ bruͤcke mit sich fortrissen, ungeachtet aller von dem Bruͤckenper⸗ sonal angewendeter Anstrengungen. Mehrere Joche wurden noch des Abends wieder ans Land gebracht; die beiden letztern jedoch trieben bis Breisig und Remagen, wo dieselben in der Nacht gelandet wurden. Es wurde von Seiten der Bruͤcken⸗Verwal⸗ tung gleich nach dem Vorfalle ein Wahrschaue⸗Nachen nach Koͤln befoͤrdert, damit wegen der Koͤlner Bruͤcke fruͤhzeitig Maßregeln getroffen werden konnten.“
— Zu Neisse starb am 7ten d. M. die Soldaten⸗Wittwe
8
Hoffmann in einem Alter von 100 Jahren 6 Monaten.
Auf Ansuchen der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hie⸗ sigen Hofe wird nachstehende Bekanntmachung hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht:
Bekanntmachung.
Die Wilnasche Gouvernements⸗Liquidations⸗Kommission hat aufs neue Nachrichten uͤber verschiedene Personen erhalten, de⸗ ren bewegliches und unbewegliches Vermoͤgen wegen Theitnahme an dem Polnischen Aufruhr definitiv zu konfisziren verordnet worden ist. — Indem sie das Namens⸗Register derselben hier an⸗ schließt, macht sie allen Kreditoren und Schuldnern derselben, so wie saͤmmtlichen Gerichts⸗Behoͤrden und andern Obrigkeiten hiermit öffentlich bekannt, daß kraft der am 28. Juni 1832 zur Liquidirung der Schulden der Aufruͤhrer Allerhoͤchst bestaͤtigten Regeln, die Ersteren hiermit aufgefordert werden, wenn sie in Rußland oder dem Koͤnigreiche Polen wohnen, binnen 6 Mo⸗ naten, wenn sie sich aber im Auslende aufhalten, spaͤtestens binnen 12 Monaten, von dem Erscheinen der ersten gedruckten
1“ 1
existirt, in Vertheidigungs⸗Zustand seine Flotte zu vermehren, die er
Man will wissen, daß Hussein⸗Pascha,
P, euss. Prüm-Sch. —.
56 ½. G. 1 % 25 ⅛. Br. Bank-Actien 1664 1662 1“ G. Looge zu 500 Fl. 118. 117 ⅞. 1 b eheime Rath und Ober⸗Präͤsident von Preußen, Herr von Schoͤn, bringt durch
Das Floß trieb nun
von Rossini.
Publication in einer der oͤffentlichen Zeitungen an gerr sich uͤber ihre Forderungen oder Schuldverpflichtungen welcher Art sie immer seyn moͤgen, gedachten Personen etwa in Haͤnden habenden dieser Kommission, unter Vermeidung der
auszuweisen haben.
Gleichmaͤßig werden saͤmmtliche Gerichts⸗Behoͤrden hir
angegangen, von allen bei ihnen anhaͤngigen Prozessen den tenbenannten Personen dieser setzten
Namens⸗-Register
derjenigen Personen, deren bewegliches und
wegliches Vermoͤgen definitiv konfiszirt worden ist. Adamowicz, Ignaz, unbekannter Herkunft, aus dem Upitschen e Alerandrowicz, Joseph, Edelmann im Alexandrowskischen Kri Eigenthümer von einem Theile des Gutes Strusto. Bukatv, Romuald, gebürtig aus dem Wilnaer Gonvernememe ein Kapital von 1500 Rubel Silber. b Bakiewicz, Wladislaw, Student der chemaligen Universitat a Baczanski, Joseph, Edelmann aus dem Upitschen Kreise. * Wambut, Janaz, unbekannter Herkunft. Warfolewicz, Aiexander, Student der ehemaligen Wilnaer e sität. Huryunowicz, Stanislaus oder Thadeus, Kanzellist des Schamae Landgerichts. Giedgowd, Simon, Kloster. 1 Godlewski, Auton (seinem Vater ist das Gut Gecfdet t⸗ ugch Dorozko, Ignaz, besitzt ein steinernes Haus in der Stadt 1- Zuckowski. Stanislaus, hat sich aus der Stadt Wilna entfemn. Fenpinski, Roman, Student der ehemaligen Universität Wälm⸗ Kontkowski, Waclaw, freien Standes, hat sich aus dem Reus drowskischen Kreise entfernt. Kossakowski, Janns, Student der chemaligen Universität Witgg Lutinski, Albrecht, unbekannter Herkunft. Linkiewicz oder Aleuktewicz, Arnulf, Mönch aus dem Citeown Bernhardiner⸗Kloster. Mingin, Raphael, gebürtig aus dem Gouvernement Wilna. Machwicz, Adam, Student der ehemaligen Universität Wim Malachowski, Vincent, Edelmann aus dem Oschmianschen Malachowski, Simon, angeblich Edelmann aus dem Sc Kreise. Niwiadomski, Kreise. 8 Pluszezewski, Carl und Julian, gemeinschaftliche Eigenthg ungetheilten Gutes Zolpie im Iöö Kreise. Pacewicz, Peter, aus dem Troker Kreise, Student der ch Wilnaer Universität. Reyzer, Casimir (seine Aeltern sind Haus⸗Eigenthümer ind Syriatowicz, Mathaes, unbekannter Herkunft, hat sich u Upitschen Kreise entfernt. Staniewiczowa, Kunigunde, niewicz. Siucillo, Thomas, Student der ehemaligen Universität Wilm⸗ Swiencicki, Cesar, bat sich aus oem Wilnaschen Gouvernema fernt. Swirsfi, Lncas, freien Standes, aus dem Neu⸗-⸗Alerandrove Kreise. Sobolewski, Joseph, freien Standes, aus demselben Kreist. Fomaszewicz, Adolph (seine Aeltern besitzen in der Staͤdt n Dessätinen Ackerland.) Franckiewicz, Justin, freien Standes, aus dem schen Kreise. Ciolkowski, Joseph, Student der ehemaligen Wilnaer Uuivnih Jackoweli. Michael, Eigenthümer eines ihm aus der Kom in dem Gute Michaliczki zugewiesenen Antheils.
Mönch aus dem Citowianschen Bernhag
Alexander, unbekaunter Herkunft, aus demt
Ehefrau des Aufrührers Ejecih
Neu Alexantben
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 21. Dezember.
Niecderl. wirkl. Sehuld 530⁄6. 5 % do. 100 6½. uf 2213⁄16. 5 % Span. 20. Fassive 5 à¼. Ausg. Sch. —. Liall Poln. —. Uesterr. Met. 990¼,
Antwerpen. 20 Dezember.
Ausg. Sch. 26 H⁄. Zinsl. 8 ½¼. Neue Anl.1- rrrankturt u. M., 23 Dezember.
Met. 103 ¾. 103 ½. 4 % v9 ¼. 99 Partial-Ohl 8. Loose zu 100 Fl. 220. † j'rüim.-Sch. 64. G. do. 4 % Anl. 99 1 4. Br Peln. Loonef 6671. 5 % span. Anl. 18 ⅛. 18 ½. 2 ½ % Holl. 53 %. 19
Hllamburg, 24. Dezember.
Bank-Actiecn 1352. 1350. Engl. Russ. 103. 5 % hEM do. 3 % 27. Neue Anl. 19 ½.
London, 20. Dezember.
Cons. 39% —. Belg. —. Neue Anl. 20 ¼. Passie Ausg. Sch. 8 ⅛. 2 ½ % Iloll. 54 ½. 5 % 1005⅛. 5 % bon. Engl. Kuss. 108. Bras. 821, 2. Columb. M
Chili —.
Paris, 20. Dezember. 5 % Keute 108. —. 30% 4c. 79. 30. 3 % Neap. 97.8 Span. Rente 20 ⁄X⅛. Passive 584. Ausg. Sch. —. Neue 5eg; —. 3 % Portug;. 30.
Passive —.
Oesterr. 5 %
Peru 16.
Wien, 21. Dezember 2 % 99 ¾⁄. 3 % 741 „32. Neue Aul. 588 ¼.
5 % Met. 103 ¼. 2 ¼ 009 —. Bank-Actien —.
—
Koͤnigliche Schauspiele. 8 Dienstag, 27. Dez. Im Opernhause: Der Romen spiel in Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angegy. 2 Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth. (Herr A. Fischer: Figaro, als Gastrolle, Pour le second début--de R-
vaudeville en 1 acke- voulc
——
Im Schauspielhause: chena: 1) La jeune marraine, Scribe. 2) Les duels, ou: La famille Darcourt;. en 2 acles. par Mr. Mälesville. 18
In Potsdam: Die beiden Britten, Lustspiel 1 2 nach dem Franzoͤsischen, von C. Blum. Hierauf: Lone Lustspiel in 3 Abth., frei nach Federici's: „Non conlfarb a una donna“, von C. Blum. 8
Mittwoch, 28. Dez. Im Schauspielhause: Nulias in ececlesia, oder: Die kluge Koͤnigin, historische Tragite in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf, zum erstenmale holt: Eine Huͤtte und sein Herz, Luftspiel in 3 Neth,
Koͤnigstaͤdtisches Theatet.I, b Dienstag, 27. Dez. Die Juͤdin. Oper in 4 Akten. von Halevy. 1
Flbaczc, 28. Dez. Kean, oder: Leidenschaft und, Schauspiel in 5 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen de der Dumas, von Dr. Wollheim. 8
8
Redacteur Ea. Cottel. “ ——— Gedrurkt bei A. 2. 90
8*
mit Ssee hüc alle
— okumeng im Unterlasfun, in dem §. 15 vorerwaͤhnter Regeln angedrohten Verantwom
Kommission ebenfalls zum Termin umstaͤndliche Mittheilung zukommen zu lasg
dan p zu stecken,
Berlin, Mittwoch d
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
önigs Majestaͤt haben dem bei der Chaussee⸗Ver⸗ 8 estellten Geheimen Kalkulator Remmert den Cha⸗ ter 818 Kechnungs⸗Rath zn bewilligen und das diesfaͤllige Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.
der Prinz Karl ist nach St. Pe⸗
tent Se. Koͤnigl. Hoheit
sburg abgereist.
Zeitungs⸗Nachrichte II1X1X“X“ vAAAXA“X“
Paris, 21. Dez. Der Koͤnig ertheilte gestern Nachmittag Fuͤrsten von Talleyrand eine Privat⸗ Audienz und empfing nds den Herzog von Frias, den Grafen Pozzo di Borgo Hden Grafen von Toreno⸗ Die Deputirten sind auf kuͤnftigen Montag, den 26sten d., einer Privat⸗Sitzung zusammenberufen worden, in welcher Alters⸗Praͤsident, Herr Gras⸗Préville, oder in seiner Ab⸗ enheit Herr Bédoch, den Vorsitz fuͤhren wird. Es soll als⸗ n die große Deputation von 20 Mitgliedern, die am andern ge den Koͤnig empfangen wird, durch das Loos gewaͤhlt wer⸗ Am 27sten wird der Koͤnig in Person die Session eröͤff⸗ , und darauf werden die neuernannten oder wiedererwaͤhlten putirten den Eid in seine Haͤnde ablegen. Die legislativen scaͤfte beginnen am 28sten d. M. Die Pairs⸗Kammer wird on am ersten Tage ihr Buͤreau organisiren und die Adreß⸗ mmission ernennen. Die Deputirten⸗Kammer dagegen muß boͤrderst, Behufs der Verifizirung der Vollmachten der neu⸗ wählten Deputirten, durch das Loos in neun Buͤreaus getheilt rden, die in den naͤchsten Sitzungen nach und nach ihre Be⸗ te erstatten. Wahrscheinlich wird man Mittwoch oder Don⸗ stag zu der Ernennung des Praͤsidenten, der vier Vice⸗Praͤ⸗ enten und der vier Secretaire schreiten. Erst nach ihrer nitiven Konstituirung ernennt die Kammer die mit der Ent⸗ tfung der Adresse als Antwort auf die Thron⸗Rede zu beauf⸗ gende Kommission. Die Adresse selbst wird wahrscheinlich gegen den 6. oder 7. Januar in oͤffentlicher Sitzung zur Herathung kommen. Die Nachricht von der Ankunft des Marschall Soult wird rch die heutigen Blaͤtter nicht bestaͤtigt. Der Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Der Kriegs⸗Mini⸗ r hat heute von dem Marschall Clauzel das Verzeichniß der ährend der Expedition nach Konstantine gestorbenen, getoͤdteten, rwundeten und vermißten Offiziere, Unteroffiziere und Solda⸗ n erhalten. Diesem Verzeichnisse zufolge, welches von dem hef des Generalstabes, als mit den Angaben der einzelnen oros uͤbereinstimmend, beglaubigt wird, stellen sich die Ver⸗ ste folgendermaßen fest: Offiziere: Todte und Vermißte „Verwundete 16; Unteroffiziere und Soldaten: Todte d Vermißte 443, Verwundete 288.“ Die in Lille erscheinenden Zeitungen enthalten nachste⸗ endes Schreiben aus Afrika, wonach das Betragen des Ge⸗ erals von Rigny in einem ganz anderen Lichte wie bisher er⸗ heint: „Waͤhrend der beiden Tage, an denen man Konstantine eschoß und mehrere vergebliche Angriffe versuchte, that der Ge⸗ eral von Rigny vollkommen seine Pflicht, und es fiel auch icht der Schatten eines Tadels auf ihn. Waͤhrend des Ruͤck⸗ ges kommandirte derselbe den Nachtrab. Die Haupt⸗Kolonne schleunigte unter den Befehlen des Marschalls Clauzel den ückmarsch so sehr, daß die Arrière⸗Garde sich ploͤtzlich der Ge⸗ uahr ausgesetzt sah, von einem Schwarm Kabaylen abgeschnitten nd umzingelt zu werden. Der General von Rigny sandte zu rei derschedenen Malen Offiziere ab, um den Marschall von eer Gefahr, in welcher sich die Arrière⸗ Garde befinde, in enntniß zu setzen und ihn zu ersuchen, Halt zu machen. Der arschall Clauzel beachtete aber diesen Antrag des Generals on Rigny durchaus nicht, worauf dieser, das Gefaͤhrliche seiner age einsehend, das Kommando der Kolonne einem Obersten nvertraute, waͤhrend er selbst den Marschall aufsuchte. Es kam greu zu einem sehr lebhaften Wortwechsel zwischen Beiden. der General von Rigny aͤußerte sich mit vieler Bitterkeit uͤber ie Unordnung des Ruͤckzuges, von der er sich bei seinem Ritt urch die ganze Laͤnge der Kolonne mit eigenen Augen uͤberzeugt habe. Der Marschall war genoͤthigt, nachzugeben. Er ließ das SFäe- Halt machen, um der Arriére⸗Garde zum Anschlie⸗ gb d0s zu geben. Zu gleicher Zeit aber erklaärte er dem Gene⸗ 2 2 er ihm sein Kommando abnehme, und daß er seiner in An ” an die Armee erwaͤhnen werde. Fuͤr den 9 Sü hrte der Marschall diese Drohung nicht aus; aber en ruͤmmer der Armee nach Bona zuruͤckgekehrt waren, sce dae e0g lact publizirt, in welchem sich eine schimpf⸗ habe Ihnben ung 9 den General von Rigny befindet. Ich einfca n diese Sache erzaͤhlt, wie sie mir selbst von unpar⸗ Fhadibnüshiges Augenzeugen erzaͤhlt worden ist.“ en es P leinen Staͤdtchen Avesnes wird unterm I7ten d. worden republikanische Verschwoͤrung entdeckt eyn, sich des Vb 8 die Absicht der Verschworenen gewesen gen, e. 1eg des 6ten Linien⸗Regiments zu bemaͤch⸗ 8.5: in seinem Verwahrsam befindlichen Schluͤssel zu ulver⸗Magazine abzunehmen und dann dasselbe in Brand begraben 82 so die ganze Stadt unter ihren Truͤmmern zu vorunter auch üe. mehrere Offiziere und einige Fremde, Der Pariser Seüai verhaftet worden. prachtwoß der trauß, Herr Musard, hat einen neuen Cuen ig ekorirten Saal fuͤr seine woͤchentlichen Kon⸗ ssen und denselben vorgestern durch ein Konzert
8ö “ “
1.
en 28sten Dezember
eingeweiht, in welchem ausschließlich Piecen aus der Oper: „die Hugenotten“ von seinem 300 Mann starken Orchester aus⸗ Pefüͤhrt wurden. Gestern sandten darauf die Marktweiber eine
eputation von zweien aus ihrer Mitte mit einem gewaltigen Blumenstrauß zu Herrn Meyerbeer, als Beweis der Bewunde⸗ rung, welche auch sie seinen Compositionen zollten.
Der Tod hat so eben eine Person weggerafft, deren Name ein so lebhaftes Interesse erregte, daß das Théatre français im Begriff stand, eine Vorstellung zu ihrem Besten zu geben. Dlle. Marino, abstammend von Marino Faliero, ist vorgestern in ei⸗ nem Alter von 54 Jahren hierselbst verstorben. Sie war der letzte Sproͤßling jener alten Familie und behauptete, den so lange gesuchten Ort zu kennen, wo die Enkel des Dogen nach dessen Enthauptung seinen ungeheuren Schatz vergraben haͤtten. Bis jetzt sind aber alle in Folge ihrer Angaben angestellten Nachforschungen vergeblich gewesen.
Das ministerielle Abendblatt publizirt die nachstehen⸗ den telegraphischen Depeschen, wovon die erstere von Bordeaux aus durch einen Courier befoͤrdert worden ist: „Bayonne, 17. Dez. Bis zum 15ten ist nichts Neues vor Bilbao vorge⸗ fallen. Das schlechte Wetter hat die Karlisten verhindert, etwas Weiteres gegen die Stadt zu unternehmen, und Espartero hat noch nichts gethan. Den Karlisten ist die Nachricht zugekom⸗ men, daß ein Corps der Ihrigen am 13ten d. in Belorado (etwa 5 Stunden diesseit Burgos und fast eben so weit jenseit des, Ebro) angekommen sey. Man weiß nicht, ob es Gomez oder Cabrera ist. Aus Vittoria sind 2 Bataillone ausgeruͤckt, um die Uebergaͤnge uͤber den Ebro zu decken.“ — „Bayonne, 18. Dez. Die ietzten offiziellen Nachrichten aus Madrid melden, daß Alaix am 10ten, 6 Stunden nach dem Abmarsche des Gomez, in Atiensa angekommen war. Am Ften erreichte San Miguel abermals das Corps des Cabrera und toͤdtete ober nahm ihm etwa 109 Leute und Pferde. Cabrera wandte sich nach Albarasin. — Die sechste Klausel, die die Verbannung von Verschwoͤrern gestattet, ist in den Cortes mit einer Müoritaͤt von 94 gegen 53 Stim⸗ men durchgegangen.“
In einem Schreiben aus Bayonne vom Iten d. wird gemeldet, daß der Gouverneur von Bilbgo am 13ten d. auf die Capitulations⸗Vorschlaͤge Casa Eguia's abermals eine abschlaͤgige Antwort ertheilt habe. Diesem Schreiben zufolge, ist Gomez am llten mit seiner Division in Corella angekommen, und in einer Nachschrift wird nach Karlistischen Quellen gemeldet, daß er bei Miranda del Ebro, ungefaͤhr 5 Stunden von Vittoria, uͤber den Ebro gegangen sey.
In einem ministeriellen Blatte liest man: „Unsere Regierung soll von dem Britischen Kabinette uͤber einen angeb⸗ lichen Plan, sich der Stadt Sin Sebastian zu bemäͤchtigen und dieselbe als Pfand fuͤr Englands Forderungen an Spanien be⸗ setzt halten zu wollen, Explicationen verlangt haben, und diese sollen von England auf vollkommen zufriedenstellende Weise er⸗ theilt worden seyn.“
Das Jo üurnal de Paris enthaͤlt, Herrn Thiers zu Ge⸗ fallen, das Schreiben eines Offiziers der in Spanischen Dien⸗ sten stehenden Fremden⸗Legion mit vielen unbegruͤndeten Be⸗ schwerden gegen die Franzoͤsische Regierung, und schickt demsel⸗ ben folgende Wehklagen voran: „Das zerreißende Gemaͤlde der Lage unserer ungluͤcklichen Landsleute, die in der Fremden⸗ Legion dienen, ist nicht uͤbertrieben. Es ist nur zu wahr, daß sie als Belohnung fuͤr all' ihre Opfer und fuͤr ihren Muth nur einen stillen und verborgenen Ruhm einaͤrndten. Und doch sind jene Leute, die in Spanien ohne Brod und ohne Bekleidung gelassen werden, die seit 17 Monaten in keinem Bette geschla⸗ fen haben und von denen ein Drittheil schon durch einen Feind, der keine Schonung kennt, niedergemetzelt worden ist, unsere Mitbuͤrger, die von unserer Regierung verlassen werden. Darf man sich wundern, daß, Angesichts eines solchen Schauspiels, der tapfere General Lebeau verzweiflungsvoll seinen Degen zerbro⸗ chen hat.“ — Naͤchstehendes sind einige Auszuͤge aus jenem Schreiben: „Am 8. November hatten wir ein ernstes Gefecht; die Legion benahm sich aufs beste, nicht allein bei dem Angriff, indem sie 4 Doͤrfer mit Sturm nahm, sondern auch bei dem Ruͤckzuge, den sie allein deckte. Wir warfen an jenem Tage einige Hundert Haubitzen in Estella hinein; unsere Legion verlor ein Zwan⸗ zigstel ihrer Leute; 10 Offiziere wurden verwundet und 1 getoͤdtet. Unsere Reihen lichten sich bei jedem Gefecht, und dennoch schlaͤgt sich die tapfere Legion ohne Sold, ohne Montirungen, ohne Schuhe und fast ohne Lebensmittel mit demselben Eifer, mit demselben Muthe und mit derselben Hingebung, als ob sie ihre eigene Sache vertheidigte, und doch wird sie von Frankreich auf keine Weise unterstuͤtzt. Es ist leider wahr, daß alle Grade, die wir uns hier erkaͤmpfen, unserer Regierung gegenuͤber illusorisch sind; wer weiß sogar, ob sie die Wunden, die wir erhalten, die Dienste, die wir leisten, anerkennen wird. Sie hat uns abge⸗ treten, wie eine Heerde, und verweist uns immer an unseren neuen Herrn, wenn wir uns ihr naͤhern wol⸗ len. Das Schicksal der Legion ist nicht zweifelhaft; sie wird durch das Feuer und Schwert des Feindes aufgerie⸗ ben werden, und von allen ihren Wafsenthaten, von ihrem gan⸗ zen militairischen Ruhme wird nur ein sehr schwaches Andenken zuruͤckbleiben. Unser Vaterland hat uns aufgegeben und will nicht einmal bemerken, daß schon beinahe die Haͤlfte der unsri⸗ gen ein Opfer dieses Krieges seworden ist. Es existiren in der Legion mehrere Klassen von Offizieren: erstlich die fremden Of⸗ fiziere, die gaͤnzlich dem neuen Erwerber, Spanien, preisgegeben worden sind und von denen Frankreich nicht mehr sprechen hoͤ⸗ ren will. Was wird aus denen werden, die bei Aufloͤsung der Legion uͤbrig bleiben? Zweitens die Franzoͤsischen Offiziere. Frankreich hat ihnen bei ihrem Eintritt in Spanien einen neuen Grad ertheilt und ihnen waͤhrend der Dauer ihres Dienstes in Spanien ihr Avancementsrecht gesichert. In den Augen eini⸗ ger muͤßigen Militairs in den Garnisonen, die ohne Gefahr und ohne Strapazen altern, ist dies sogar schon zu viel. Aber diese Klasse von Offizieren hat doch wenigstens im Voraus eine Belohnung, eine Entschaͤdigung erhalten. Wel⸗
cher Lohn wird jedoch der dritten Klasse, den Franzoͤsischen Un⸗ teroffizieren zu Theil? Sie sind mit ihrem 1 ohne Avancement, in Spanische Dienste getreten, und wenn sie nach einem fortwaͤhrend gefaͤhrlichen Feldzuge sehr zusammengeschmol⸗ zen in ihr Vaterland zuruͤckgekehrt seyn werden, so wird man die Erfahrungen, die sie gesammelt, die Auszeichnungen und Grade, die sie sich durch ihre Tapferkeit erworben haben, bei Seite lassen und ihnen freistellen, den Tornister in ihren respek⸗ tiven Corps wieder auf den Ruͤcken zu nehmen. Und doch wuͤrden jene Unteroffiziere, die nur dem lauten Wunsche Frank⸗ reichs, oder vielmehr seiner Regierung gehorcht haben, freilich mit weniger Ruhm, aber fast ganz ohne Gefahr, die Franzoͤsi⸗ schen Epaulettes im Dienste ihres Vaterlandes erhalten haben. Dies ist fuͤr jene Tapfern eine betruͤbende Aussicht, und nun gar die Verstuͤmmelten!“ Ein anderes Blatt bemerkt
hiergegen, daß alle diese Leute allerdings besser gethan haͤtten, zu Hause zu bleiben.
Die Gñate⸗Gazette zeigt an, daß der Hof Karl’s V. 89 1öten d. auf 3 Monate die Trauer fuͤr Karl X. abe.
angelegt
Großbritanien und Irland. 8
London, 20. Dez. Die Fuͤrstin Polignac ist vorgestern mit ihren Kindern von Paris hier angekommen; sie war durch das unguͤnstige Wetter einige Zeit in Calais zuruͤckgehalten worden.
Lord Brougham befindet sich seit einiger Zeit wieder in London und wohnt regelmaͤßig den Sitzungen des Appellations⸗ Comité's des Geheimen⸗Raths in Whitehall bei; er scheint jetzt ganz genesen zu seyn.
ir Robert Peel hat eine Einladung der Tories von York zu einem Diner, die durch Herrn Lowther, den Tory⸗Repraͤsen⸗ tanten jener Stadt, an ihn befoͤrdert wurde, abgelehnt, weil ihm die Zeit zwischen den Rektorats⸗Feierlichkeiten in Glasgow und der Eroͤffnung des Parlaments zu kurz ist, um in derselben noch einem politischen Gastmahl beizuwohnen.
In der letzten Versammlung der Irländischen General⸗ Association schlug Herr O'Malley, ein katholischer Geistlicher zu Dublin, vor, daß der Zehnten zur Unterstuͤtzung der Armen verwendet werden sollte. Wenn dies geschaͤhe, meinte er, so wuͤrde die protestantische Geistlichkeit aus ihrer jetzigen hoͤchst peinlichen Lage herauskommen und ihre Einkuͤnfte ruhig und in Frieden genießen koͤnnen, und die Landleute beider Glaubens⸗ Parteien wuͤrden von der Armuth befreitwerden, die jetzt so schwerauf ihnen laste, und zugleich einer neuen Auflage in Gestalt einer Armen⸗Steuer entgehen. Herr Sharman Crawford unterstuͤtzte diesen Vorschlag und setzte die Vortheile aus einander, die Ir⸗ land von der Einfuͤhrung eines allgemeinen Armen⸗Gesetzes zie⸗ hen wuͤrde, nicht eines auf die Unterstuͤtzung der Kranken und Gebrechlichen beschraͤnkten, wie Herr O Connell es vor⸗ schlage, sondern eines auf alle Nothleidenden ausgedehnten. O'Connell behauptete dagegen, sein alleiniger Zweck, weshalb er sich einem allgemeinen Armen⸗Gesetz opponire, sey das Wohl des Volks, und die Unterstuͤtzung, die Herrn O'Malley's Vor⸗
schlag zu Gunsten der Irlaͤndischen Armen bezwecke, wuͤrde,
unter diese vertheilt, gar nichts seyn. „Ich habe“, sagte er, „die Frage nach allen Seiten hin erwogen, so daß ich wohl ein entscheidendes Urtheil daruͤber habe, und ich bin zu dem Schluß gelangt, daß meine Ansicht die beste ist, wobei ich mich weder um Beifall, noch um Verleumdung kuͤmmere, wenn ich nur weiß, daß ich zum Besten des Volks handle. Wenn ich die Armen⸗Gesetze vertheidigte, so wuͤrde ich die Volkspartei und ihre Geistlichen, die ich achte, auf meiner Seite haben, und ich wuͤrde der Orangistischen Partei, die mich haßt, Aerger erregen Es muͤßte mich also Alles zu Gunsten der Armen⸗Gesetze stimmen, wenn meine Einsicht mich nicht uͤberzeugte, daß sie kein Vortheil fuͤr mein Vaterland seyn wuͤrden. Waͤre ich ein bloßer Agi⸗ tator, so wuͤrde dies hinreichen, um das Volk von dem Riesen⸗ damm bis zum Cape Clear aufzuregen. Koͤnnte ich wohl einen besseren Gegenstand haben, als den deklamatorischen Theil die⸗ ser Frage, in welchem ich Tiraden gegen die Raͤuberei der Reichen und gegen die Huͤlflosigkeit der Armen anstimmen und gegen die Traͤgheit der Wohlhabenden bei den schweren Muͤhen der Armen predigen koͤnnte? Ich halte aber fuͤr den wahren Weg 8 Linderung der Noth des Irlaͤndischen Volkes, daß man ihm Beschaͤftigung gebe, daß man Fabrikwesen und Handel befoöͤr⸗ dere. Ich sage: Gebt mir Gerechtigkeit, Gerechtigkeit fuͤr Ir⸗ land; gebt mir ehrliches Spiel in der Politik! Laßt die Huͤlfs⸗ quellen meines Vaterlandes sich entwickeln, und ich werfe ihren Bettlerpfennig in den Wind. Ich begehre ihre erbaͤrmliche Un⸗ terstuͤtzung nicht. Mein ehrwuͤrdiger Freund hat vorgeschlagen, wir sollten die Zehnten zur Unterstuüͤtzung des Armen verwen⸗ den. Ei, der ganze Betrag der Laien⸗ und geistlichen Zehnten uͤbersteigt nicht 565,000 Pfund, und das wuͤrde 3 Shilling auf jeden Armen im Jahre geben. Was können Einem aber 5 SFhilling fuͤr das Jahr helfen? Wie kann man eine solche Summe zur Unterstuͤtzung eines leben⸗ den Wesens aussetzen wollen? Wie kann man so die Auellen der Barmherzigkeit verstopfen und dem Paͤchter eine Entschul⸗ digung an die Hand geben wollen, wenn er dem armen Bettler keine Gabe reicht? Und so wuͤrde es kommen, denn spraͤche der Bettler den Paͤchter an, der ihm fruͤher willig etwas gegeben häͤtte, so wuͤrde er zur Antwort erhalten: Geh’ Er in sein Ar⸗ beitshaus, quaͤle Er mich nicht, ich habe mein Armengeld be⸗
zahlt! Und wird man etwa behaupten wollen, die Armuth wuͤrde
in Irland nicht mehr zunehmen, wenn Armen⸗Gesetze eingefuͤhrt waͤren? Ich fordere Sie auf, in Ihrem raschen Lauf einzuhal⸗
ten und sich zu bedenken, ehe Sie diese Maßregel durchsetzen,
denn ich sage Ihnen, sie wird großes Unheil stiften. Ihnen, warten Sie und hoͤren Sie erst, wie unsere Landsleute daruͤber denken. Lassen Sie uns keine Spaltung verursachen, sondern vielmehr, wie ein Kiesel, in einen See geworfen, Kreise hervorbringt, die immer weiter und weiter werden. so laseen Sie uns den Vorsatz fassen, keine Maßregen
8
Ich sage
“