1837 / 1 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Amtliche Kronik des Tages. 8

Sc. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Obersten a. D. vot Schlichten, dem Justizrath Stollberg zu Weißensee und dem Prediger Schmidt zu Werneuchen den Rothen Adler⸗ Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Kammergerichts⸗Assessor von der Groeben zum Regierungs⸗Rath zu ernennen geruht.

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Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Afsessor von Michal⸗ kowsky ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte in Luͤbbecke bestellt worden. 8

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz B hard zu Solms⸗Braunfels, von Braunfels.

Fuͤrst Ludwig zu Schoͤnaich⸗Carolath, von Ca⸗ rolat .

Der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche Wirkliche Ge⸗ heime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mi⸗ nister am hiesigen Hose, Graf von Hessenstein, von Lud⸗ wigslust. 383

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Zeitungs⸗Nachri

Paris, 25. Dez. Gestern arbeitete der Koͤnig mit den Ministern des oͤffentlichen Unterrichts und des Handels.

18 Guizot ist zum Groß⸗Offizier der Ehrenlegion ernannt

worden. Die Herren Delarue, Pellion und Foy, Offiziere des Ge⸗ neralstabes beim Kriegs⸗Ministerium sind gestern, und, wie man sagt, mit einer sehr wichtigen, geheimen Mission, nach Afrika abgegangen. Der eine dieser Offiziere wird sich nach Algier, der zweite nach Oran und der dritte nach Bona begeben.

Nach Briefen aus Toulon wird der Marschall Clauzel am 26sten d. M. in jener Stadt erwartet. Wenn man alsdann eine ltaͤgige Quarantaine und die Dauer der Reise nach Paris hinzurechnet, so koͤnnte der Marschall noch zeitig genug eintref⸗ sen, um in der Deputirten⸗ Kammer an den Debatten uͤber die Afrikanischen Angelegenheiten Theil zu nehmen.

Die nahe bevorstehende Eröffnung der Kammern veranlaßt heute das Journal des Débarszudem Versuche, den Gemuͤthern diejenige Richtung zu geben, die dem Kabinette bei seiner unsicheren Lage zu den bevorstehenden Debatten die wuͤnschenswertheste seyn duͤrfte. Der Artikel des genannten Blattes, der von allen Seiten als ein hoͤchst bedeutsamer bezeichnet wird, lautet, seinem wesentlichen Inhalte nach, folgendermaßen: „Alle Welt stimmt darin uͤberein, daß die politische Erörterung, mit welcher die Session der Kammern beginnen wird, eine der wich⸗ tigsten, der ernstesten und, um es mit einem Worte üu sagen, der kritischsten ist, die die Gemuͤther seit dechs Jahren beschaͤftigt haben. Es scheint uns daher zweckmaͤßig, die Ursachen naͤher zu bezeichnen, die inmitten der allgemeinen Sicherheit und Wohlfahrt jene momentane Unruhe und Besorgniß herbeigefuͤhrt und den parlamentarischen Diskus⸗ sionen ihre ganfe Lebhaftigteit und ihr ganzes Feuer wiederge⸗ geben haben.

ein, es ist nicht der Wiedereintritt einiger aus⸗ gezeichneten Maͤnner, deren Name sich an alle moralischen und materiellen Verbesserungen knuͤpft, die das Land seit der Juli⸗ Revolution errungen hat; es ist nicht die Wahl eines Staats⸗ mannes zum Conseils⸗Praͤsidenten, der selb st von seinen Geg⸗ nern geachtet wird, obgleich sein beruͤhmter Name das doppelte Symbol der Maͤßigung und der Festigkeit ist; es ist nicht die stationaire Lage der Spehnischen Angelegenheiten, noch die in Afrika erlittene Niederlage, was die Gemuͤther beunru higt, aufregt und in eine leidenschaftliche Stimmung versetzt. Das Land läaͤßt sich nicht durch all den Laͤrmen taͤuschen, den die Opposition in diesem Augen⸗ blicke macht; es weiß unter dem Schwall ihrer patriotischen Klagelleder den Egoismus und den Stolz ihrer unhaltbaren Anspruͤche zu entdecken; es weiß, daß die Intervention weit mehr Anhaͤnger unter den Feinden des Ministeriums, als unter den Freunden Spaniens hat; es weiß endlich, daß an jenem furcht⸗ karen Hasse, der bei Annaäherung der Session mit verdoppelter Heftigkeit gegen das Kabinet vom 6. Sept. losbricht, mehr der Zorn gegen die Personen als gegen die Grundsaäͤtze Schuld ist. Wenn es sich daher nur um eine gewoͤhnliche Debatte zwischen dem Ministerium und der Opposition handelte, so wuͤrde dieser Konslikt zwischen Staatsmaͤnnern, deren Unbeugsamkeit, in Be⸗ treff der aeceaaee Grundsaͤtze, wir kennen, und den hundert⸗ mal hekaͤmpften und besiegten radikalen Ansprüchen, eine solche Wiederaufnahme abgenutzter Streitigkeiten wuͤrde (sagen wir) das Publikum sehr kalt lassen. Um was handelt es sich denn also? Ganz einfach, um eine der groͤßten Gefahren, die das Land tref⸗ fen koͤnnte; ganz einfach um diese Thatsache: Die Ovposition der linken Seite, die radikale Opposition mit ihren aufloͤsenden kehrsätzen, mit ihren zerstoͤrenden Prinzipien, mit ihrer propa⸗ gandistischen Diplomatie, mit ihren anarchischen Allianzen, diese

pposition ist naͤher daran, zur Gewalt zu gelan⸗ gen, als sie es seit sechs Jahren war! Man beschuldige üns nicht der Uebertreibung,! Wir werden zeigen, daß diese Thatsache klar ist, wie der Tag. Man wer fe uns nicht vor, daß wir Besorgnisse verbreiten wollten; wir wollen nur unsere Mitbuͤrger vor den Gefahren einer truͤgerischen Sicherheit war⸗ nen. Wenn wir sagen, daß die radikale Opposition mehr Aus⸗ sicht als jemals habe, zur Gewalt zu gelangen, so sprechen wir nur von ihrer Stellung in der Kammer und keinesweges von ihrer wirklichen Staͤrke im Lande. Aber wir hetrachten jetzt die Dinge von dem parlamentartschen Gesichtspunkte aus, und

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somit wiederholen wir, daß in der Kammner die Eintracht der guten Buͤrger, der festen Charaktere und der gemaͤßigten Maͤn⸗ ner niemals nothwendiger gewesen ist, als eben jetzt, um die Chancen zu beseitigen, die in diesem Augenblicke die Opposition beguͤnstigen. Verdankt die Opposition dieses momentane Erwa⸗ chen ihrer Hoffnungen der Macht ihrer Grundsaͤtze? Hat die Politik des Compte rendu Proselyten gemacht? Wollen jetzt mehr Leute als sonst der Opposition in der abenteuerlichen Laufbahn folgen, die sie so gern, inmitten der Hindernisse und der Unmoͤglichkeiten aller Art, durch Europa antreten moͤchte? Nein und hundertmal nein! Die Opposition hat seit 6 Jahren Niemanden bekehrt, und Biese, die fuͤr sie waren, sind jetzt gegen sie. Sie hat das Land durch ihre ewi⸗ gen Wiederholungen ermuͤdet und ihre eifrigsten Anhanger durch ihre Ohnmacht entmuthigt; so viele parlamentarische

Diskussionen, ebenso viele verlorne Schlachten fuͤr sie; selbst das

Talent einiger ihrer Redner hat nur die tiefe Mißachtung ihrer Lehrsaͤtze in ein noch helleres Licht gestellt. Man erinnert sich der letzten Session: die Opposition beobachtete tiefes Stillschwei⸗ gen. Hateen ihre Grundsaͤtze die Oberhand behalten? Ganz im Gegentheil; das Kabinet vom 22. Februar fand nur darin die noͤthige Staͤrke, daß es die Politik seiner Vorgaͤnger beibe⸗ hielt. Warum also schwieg die Opposition? Weil sie die belei⸗ digende, aber glaͤnzend getaͤuschte Hoffnung zu hegen gewagt hatte, daß sie die neuen Rathgeber der Krone fruͤher oder spaͤter ihren Grundsaͤtzen geneigt machen wuͤrde. Aber durch die ge⸗ wissenhafte Sorgfalt, mit der sich das Kabinet vom 22. Februar bemuͤhte, das politische System fortzusetzen, welches seit 6 Jahren die Opposition von allem Regierungs⸗Einflusse entfernt hielt, durch diese ehrenwerthe Treue stellte sich mehr als jeinals die Ohnmacht und die Isolirung der radikalen Partei heraus. Warum also scheint uns ihre parlamentarische Lage jetzt besser als jemals, da doch ihre Grundsaͤtze in der Meinung aller Vernuͤnftigen taͤglich mehr ver⸗ lieren? Woher jenes Steigen ihres Glͤckes, da doch ihr mo⸗ ralischer Einfluß so tief gesunken ist? Woher dieser Mißkredit ihrer Grundsaͤtze und sene augenblickliche Auferstehung ihrer Wichtigkeit? Weil sich in dem Zwischenraum der beiden Sessio⸗ nen ein Umstand von großer Wichtigkeit ereignet hat. Das Ka⸗ binet vom 22. Februar hat sich in Abwesenheit der Kammern und außerhalb aller parlamentarischen Einwirkung aufgeloͤst, bloß

weil es uͤber einen der ernstesten und der zartesten Punkte der

Politik mit der Krone nicht uͤbereinstimmte. des Kabinets vom 22. Februar hat, im tiefsten Fvieden, tischen Ehrgeizes und derjenigen Intriguen stattgefunden, die das Land immer mehr oder weniger waͤhrend der Dauer einer Session aufregen. Die von dem Koͤnige zur Er⸗ setzung der entlassenen Minister berufenen Staatsmaͤnner befan⸗ den sich an den vier Enden Frankreichs. Niemand war auf eine so ploͤtzliche Aufloͤsung des Ministeriums gefaßt, Niemand konnte an die Beweggruͤnde glauben, die so proͤtzlich dazu Anlaß gege⸗ ben hatten. as geschah nun? Das abgetretene Kabinet be⸗ fand sich eine Zeit lang in einer furchtbaren Einsamkeit und wie verloren unter den Parteien, die sich um die Macht strit⸗ ten. Welches war seine Fahne? Die Intervention, von der keine Partei etwas wissen wollte, weder die Majoritaͤt vom 13. Maͤrz und 11. Oktober, noch die vom 22. Februar, noch die Opposition, nicht einmal die Anarchisten, kurz Niemand. Durch ihren Vorsatz, sich in die Spanischen Angelegenheiten einmischen und, um den Preis des reinsten Blutes, Frankreichs Ordnung in jenes Chaos hineinziehen zu wollen, uͤberwarfen sich die Minister des 22. Februar mit der Krone. In dem Augenblicke der Aufloͤsung jenes Ministeriums fanden wir nicht einen ein⸗ zigen vernuͤnftigen Menschen, der dieses Ausgeben der Gewalt unter den Umstaͤnden, unter denen sich Frankreich damals be⸗ fand, gebilligt oder auch nur begriffen haͤtte. War jene Einsam⸗ keit der abgetretenen Minister von Dauer? Dies war nicht gut moͤglich, denn wie gestaltete sich ihre Lage? Sie befanden sich, wenigstens uͤber eine Frage, in der Opposition gegen das neue Kabinet. Jede Opposition aber, so gemaͤßigt und so beschraͤnkt sie auch seyn mag, besitzt die Kraft, alle Gattungen und alle Nuͤancen von Oppositionen an sich zu ziehen. Alles wird ihr nuͤtzlich oder sie nuͤtzt allen, je nach ihrer besonderen Beschaffen⸗ heit, je nachdem sie stark genug ist, um ihre neuen Verbuͤnde⸗ ten zu beherrschen, oder leidenschaftlich genug, um ihnen Ach⸗ tung einzufloͤßen. So haben wir um die anfaͤnglich unmerkliche Opposition, die sich im September uͤber die Interventions⸗Frage gebildet hatte, sich alle Interessen, alle Wuͤnsche, alle Leiden⸗ schaften sammeln sehen, die nicht die geringste Uebereinstimmung mit ihr haben, die sich aber in ihrem Hasse gegen das Ministe⸗ rium vom 6. Sept. begegnen. Auf diese Weise sind die Inter⸗ ventionisten entstanden, und zwar 1) die Opposition der linken Seite, die es fruͤher nicht war; 2) der tiers⸗parti, der es eben

Diese Auflösun wenn man so sagen darf,

so wenig war, und 3) die Opposition der aͤußersten Linken, die

es noch weit weniger war. Auf diese Weise verstehen und un⸗ terstuͤtzen sich alle Oppositionen. Man bereitet sich auf den Kampf durch gegenseitige Zugestaͤndnisse vor: gewaͤhrt mir (so ruft man) die Intervention, und ich werde Euch alles andere, vielleicht sogar die September⸗Gesetze, opfern. Der tiers-parti will eine Expedition gegen Don Carlos; immerhin! Die Op⸗ position verlangt einen Kreuzzug gegen die September⸗Gesetz⸗ gebung; vortrefflich! Man kann sich verstaͤndigen. Aber vor allen Dingen laßt uns das Ministerium stuͤrzen. Dies ist in unseren Zeiten das Gesetz der Opposition, und schon wuͤnschen sich die Journale des liers parti Gluͤck zu dem guten Vernehmen einiger hervorstechenderen Maͤnner mit der linken Seite. So lassen sich die rechtlichsten und hochher⸗ zigsten Leute durch ihre Leidenschaften von dein richtigen Wege ablenken und zu beklagenswerthen Allianzen verleiten, die keinen oirklichen Nutzen fuͤr sie haben koͤnnen. Wenn man z. B. die Vereinigung aller parlamentarischen Oppositionen gegen das Ka⸗ binet vom ö. September als vollendet betrachtet, wenn man an⸗ nimmt, daß der tiers⸗partt die eine Hand der radikalen Partei und die andere den Legitimisten reicht, um desto sicherer die Ge⸗

inmitten der gaͤnzlichen Ruhe des poli⸗

walt zu erobern, die er nicht zu behaupten wußte, was wirb alsdann geschehen? Glaubt Ihr etwa, daß die Opposition der linken Seite, deren Zärtlichkeit fuͤr Euch in die⸗ sem Augenblick allerdings sehr lebhaft ist, sich, wann der gemeinschaftliche Feind einmal gestuͤrzt ist, damit begnuͤ⸗ gen werde, Euch an's Ruder gebracht zu haben? Glaubt das ja nicht: die Opposition wird nicht mehr die Stelle des Ge⸗ taͤuschten spielen, die ihr waͤhrend der letzten Session so uͤbel behagte. Wenn ihr mit ihr sieget, so seid gewiß, daß ihr fuͤr sie sieget. Sie wird Euch ihre Grundsaͤtze, sie wird Euch ihre Maͤnner aufdringen; sie wird Euch zu seitsamen Zugestaͤndnissen, zu beklagenswerthen Verleugnungen zwingen; sie wird Euch auffordern, auf eine ruhmvolle Ver 48b zu verzichten, an der ihr einen so großen und so edlen Antheil genommen habt! Ihr, so lange Zeit die Minister Frankreichs, werdet nur noch die Minister einer Faction seyn. Bei dem Kampfe, der sich jetzt vorbereitet, liegt die ganze Staͤrke, die ganze Zukunft der aus den Feinden des Kabinets gebildeten parlamentarischen Coa⸗ lition in der radikalen Opposition. Man muß sich nothwen⸗ dig ihrer Waffen, ihrer Snn. ihres Losungswortes und ihrer Sprache bedienen. ußerhalb der radikalen Opposition bliebe das Ganze eine elende Chikane, ein Streit um Porte⸗ feuilles, der unwuͤrdig waͤre, die Kammer auch nur einen Au⸗ enblick zu beschaͤftigen. Ja, wir gehen noch weiter und be⸗ aupten geradezu, daß es den verschiedenen Parteien umnoͤglich ist, das Ministerium mit andernen Waffen als denen der Oppo⸗ sition anzugreifen. Gerade weil die Opposition seit 6 Jahren ihrem Widerstande gegen die Juli⸗Regierung treu. geblieben, ist sie die einzige, die noch Argumente gegen die Regierung hat. Das Land hat allerdings diesen Widerstand schon laͤngst nach Gebuͤhr gewuͤrdigt, aber von dem Gesichtspunkte der Opposition aus, hat die Regierung Unrecht und man muß sich an ihren Platz begeben, um das Recht zu erlangen, ihre Sprache zu fuͤhren. Diese Lage der parlamentarischen Feinde des Kabinets, diese Nothwendigkeit, unter der Fahne der radikalen Partei zu marschiren, oder unter seinem Zelte zu bleiben, ist ganz vorzuͤg⸗ lich dazu geeignet, die Hoffnung der Opposition wieder zu wek. ken und ihre Streitkraͤfte zu mehren.“ 1

Zur Bestaͤtigung der obigen Beso gn des Journal des Débats dient nachstehender Artikel des Temps: „Die Sessioen naht heran und die politischen Soiréen haben schon begonnen. Wir wissen nicht, ob sich viele Personen in den Salons der Coterie drängen, aber nach der Menge zu urtheilen, die ma in den Salons etner enrgegengesetzten Farbe antrifft, konnen die Bewunderer der untergehenden Sonne nicht sehr zahlreich seyn. Die verschiedenen Oppositions⸗Parteien 88 wenigstens uͤber den einen Punkt einig, daß man mit den Doctrinairs ein Ende ma: chen muͤsse. Auch bemerkt man eine Neigung zur Annaͤherung zwischen Meinungen und Eigennamen, die bisher nicht gewohnt 2 waren, sich zu begegnen. So ist der ehrenwerthe Herr Odilon Barroͤt einer der eifrigsten Besucher des linken Centrums geworden. Es zeigt sich eine fuͤr die Doktrine sehr 8g Annaͤherung zwischen den verschie⸗ denen Oppositions⸗Nuͤancen, die, wenn auch uͤber einige Gegen⸗ staͤnde getrennt, sich doch wenigstens in einer Negation, in dem Hasse gegen die Doctrinairs vereinigen. Herr Ganneron und seine ehrenwerthen Freunde gewoͤhnen sich daran, mit den Mit 8 liedern der dynastischen Linken zusammenzutreffen, und Herr Thiers fraternisirt mit Herrn Odilon Barrot.““ 1

Das Journal du Commerce meldet nach Brie Rom vom l4ten d., daß in Kalabrien ernste Unruhen ausge⸗ brochen waͤren, und daß das Volk die Haͤuser der Steuer⸗ Beamten gestuͤrmt und gepluͤndert habe.

Man wundert sich, daß bis jetzt noch kein ministerielles 8 Blatt den Geruͤchten von stattfindenden Unterhandlungen zwi⸗-⸗ schen Don Carlos und der Franzoͤsischen Regierung widerspro⸗ chen hat. Ein hiesiges Blatt, wahrscheinlich durch dieses Schwei⸗ en kuͤhn gemacht, zaͤhlt heute 9 Punkte auf, die schon zwischen Pon Carlos und dem Franzoͤsischen Kabinette abgeschlossen waä’ ren. Der erste dieser Punkte lautet: „Don Carlos willigt in eine Heirath mit der Prinzessin Marie, zweiten Tochter Ludwig Philipp's.* Man kann schon hieraus auf die Glaubwuͤrdig⸗ keit der uͤbrigen Punkte schließen. 1 VVon Bilbao weiß man heute nichts Neues.

b Großbritanien und Irland.

LVoondon, 22. Dez. Das Koͤnigk. Institut (Royal Instito- tion) hat in seiner Sitzung vom 5ten d. M. den Professor Friedrich von Raumer in Berlin „in Betracht seiner wissen⸗ schaftlichen und literarischen Verdienste“ einstimmig zu seinem hng, mesgheee erwaͤhlt. E; ra zusfolge, wenn er nicht einen Podagra⸗Ruͤckfall bekomme, am 17. Januar nach England zuruͤckzukehren; der jetzige Russische Geschaͤftstraͤger am hiesigen Hofe, Baron Maltitz, wird 8 dem Vernehmen nach, als Gesandtschafts⸗Rath noch einige Zeit der hiesigen Russischen Gesandtschaft attachirt bleiben.

Der General⸗Major Sir John Wilson, der die Britischen Truppen auf Ceylon befehligt, hat das durch C. Greville’s Tod erledigte Regiments⸗Kommando erhalten. 8

Der True Sun will wissen, Lord Melbourne habe die Absicht gehabt, die Verwaltung des Landes noch mehr zu „po⸗ pularisiren“, um sich der Unterstuͤtzung aller Klassen von Refor⸗ mern, auch der Radikalen, zu versichern; er habe es mit den Lords noch einmal versuchen, dann aber das „Peelsche“ Parla⸗ ment aufloͤsen und das Land um seine Meinung uͤber den Cha⸗ rakter und die Zwecke seiner Verwaltung befragen wollen; aber es haͤtten sich Mitglieder des Kabinets, besonders Herr Spring Rice, obgleich nicht sehr ernstlich, den Absichten Lord Melbour⸗ ne's und ihrer uͤbrigen Kollegen widersetzt; wenn jedoch, meint das genannte Blatt weiter, n Spring Rice bei seiner Oppo⸗ sition gegen die Mehrheit seiner Kollegen beharre, so werde er wohl seine Entlassung nehmen muͤssen, und dann koͤnnte es kom⸗ men, wie im November 1834, denn da der Koͤnig ein Mel⸗

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der Salons

ozzo di Borgo beabsichtigt, den Morning Herald