uund nach Beendigung desselben er
welche jedoch nur einzelne Haͤuser beschaͤdigten. Acht Mäͤnner und Frauen sind bei diesem Ungluͤcksfalle umgekommen, zwei Knaben haben die Beine gebrochen und eine Frau und drei Kinder ha⸗ ben erhalten. Mangel an Vorsicht und Mißach⸗ tung der Warnungen eines alten Mannes, der einen aͤhnlichen Schneesturz schon einmal erlebt hatte, scheinen die Ursache ge⸗ wesen zu seyn, daß das Ungluͤck so viele Personen betroffen hat. — Auf der See hat das stuͤrmische Wetter sehr vielen Schaden ange⸗ richtet; die Schiffsbuͤcher bei Lloyds enthalten heute, so wie waͤhrend der letzten Tage, zahlreiche Berichte von Seeschaͤden und Schiff⸗ bruͤchen. Das der General⸗Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft zuge⸗ hoͤrige Dampfschiff „Caledonia“ ist mit der Hamburger Post vom 24sten nach einer uͤberaus stuͤrmischen Ueberfahrt am 27sten um 3 Uhr hier angekommen. Am 26sten, als das Schiff an der Muͤndung der Themse war, zeigte die See einen wahrhaft furcht⸗ baren Anblick. Die „Caledonia““ litt nur unbedeutenden Scha⸗ den; der Capitain Whittingham, welcher das Schiff fuͤhrt, ein sehr erfahrener Seemann, erklaͤrt, daß er nie ein so furchtbares Wetter erlebt habe. — Die Themse ist frei von Eis.
—
Von inlaͤndischen Posten sehlen in London noch immer acht⸗
zehn. — Von Manchester wird Pneec daß die Kanaͤle zu⸗
gefroren seyen, und daß also der Verkehr mit London auf den⸗ selben nicht mehr moͤglich ist. Die Geschaͤfte litten auch da⸗ durch sehr, daß das Wetter die Ankunft von Waarenkaͤufern ver⸗ hindert hatte. — Das Dampsschiff, welches von hier nach Margate geht, hat der Witterung wegen umkehren muͤssen, was bis jetzt noch nie geschehen ist. — Vorgestern Abend wurde auf außerordentliche Veranstaltung das Felleisen nach Frankreich von hier nach Dover mit einem Dampfschiff abgeschickt, weil zu Lande die Post nach Dover nicht fortkommen kann. — Auf die am 23sten d. M. von hier abgegangenen Dampsschiffe „Ocean“ und „Tourist“ (welches letztere mit der Leiche der Ma⸗ libran am 31. Dezember in Antwerpen angekommen ist) hat man 25 pCt., und auf Segelschiffe, die man der Kuͤste nahe glaubte, 40 bis 50 pCt. Praͤmie bezahlt.
In der vorigen Nacht ist hier die neue St. Peterskirche in Eaton⸗square voͤllig abgebrannt. Sie war erst vor sieben Jahren unter dem Schutze des Marquis von Westminster ge⸗ baut worden. Mit verbrannt waͤre beinahe das Altargemaͤlde, die Kreuzigung darstellend, von Hilton, und auf 1000 Guineen geschaͤtzt, welches der Marquis der Kirche geschenkt hatte; es wurde nur durch große Anstrengung gerettet.
Der Pariser Korrespondent der Times berichtet, daß von Seiten der Franzoͤsischen Regierung dem Lord Henry Russell, einem Bruder Lord John Russell's, und dem Englischen Flot⸗ ten⸗Capitain Turner, welche uͤber Land nach Lissabon hatten reisen wollen, das Visa ihrer Paͤsse verweigert worden sey, weil sie erfahren habe, sie wollten sich gu Don Carlos begeben. Durch Vermittelung des Lords Granville habe jedoch am Ende Lord Henry einen Franzoͤsischen Paß erhalten, dem Capitain Turner aber sey sein Verlangen rund abgeschlagen worden.
8 Vorgestern segelte der Kutter „Osprey“ mit Vorraͤthen fuͤr
die Huͤlfs⸗Legion von hier nach San Sebastian ab.
8 Durch eine der projektirten Eisenbahnen, die von Liverpool nach Dansbyhead gehen soll, denkt man die Verbindung zwi⸗ schen Dublin und London auf 15 Seunden zu reduziren, und der Liverpool Mercury verheißt, binnen drei Jahren wuͤr⸗ den die Briefe von London nach Liverpool in fuͤnf, Passagiere
aber in sieben oder acht Stunden befoͤrdert werden.
8— Man glaubt, daß die Eisenbahn von hier nach Birmingham im Anfange des Sommers von 1838 und der Theil von hier
nach Hemel Hemsted bis zum 1. Juni 1837 vollendet seyn wird.
Am hiesigen Bankerott⸗Gerichtshofe zeigte der. Kommissar Bowen am 22sten d. einen Band von Blackstone’'s Kommen⸗ tarien vor, dessen Titelblatt die Jahreszahl 1809 trug, waͤhrend in dem Papier, worauf es gedruckt war, das Wasserzeichen 1820 stand, was er als einen sehr auffallenden Umstand bezeich⸗ nete. Der Ober⸗Kommissar bemerkte darauf, es habe sich zu Wakefield waͤhrend der letzten Bezirks⸗Session auch der Fall ereignet, daß eine Schrift eine spaͤtere Jahreszahl als die, von welcher sie datirt gewesen, im Papier gezeigt, was großes Auf⸗ sehen gemacht und in dem Prozeß eine wesentliche Aenderung bewirkt habe. Herr Woodroffe machte indeß darauf auf⸗ merksam, daß dieses Gericht schon seit mehreren Monaten Papier mit dem Wasserzeichen 1837 benutzt habe, und baß auf die deshalb an die Regierung gerichtete Vorstellung die Antwort erfolgt sey, das Rechnungs⸗Jahr fuͤr die Staats⸗Ein⸗ nahme beginne mit dem 10. Juli jedes Jahres, es werde daher das nach diesem Tage ausgegebene Papler erst im fol eenden Jahre in Rechnung gestellt und trage demnach auch das Wasser⸗ zeichen des folgenden Jahres. Der Ture Sun findet sich hier⸗ durch zu folgender Bemerkung veranlaßt: „Es sind oft Perso⸗ nen bloß deshalb als Meineidige bezeichnet worden, weil sie vor Gericht Schriften vorgebracht, deren Wasserzeichen eine spaͤtere Jahreszahl hatte, als ihr Inhalt, und es ist dieser Umstand stets als ein prima facie Beweis fuͤr den Meineid angenommen wor⸗ den. Aus Obigem aber ergiebt sich, daß die Gerichte in Zukunft nicht vorsichtig genug seyn koͤnnen, wenn sie irgend ein Gewicht auf das Wasserzeichen einer Schrift legen wollen.“
Es ist kuͤrzlich hier in London eine Gesellschast errichtet worden, um einen Ort zur Zusammenkunft fuͤr Personen, die Besitzungen in den Britischen Kolonieen haben oder mit den⸗ selben in Handels⸗Verbindung stehen, zu bestimmen. Der Zweck scheint sich fuͤr jetzt darauf zu beschraͤnken, Nachrichten in Be⸗ treff der Auswanderungen und uͤber alle Kolonial⸗Gegenstaͤnde zu erlangen und zu verbreiten. In Verbindung mit der Ge⸗ sellschaft soll ein Klub errichtet werden, und die Mitglieder desselben sollen waͤhlbar seyn. Mehrere Kolonial⸗Zeitungen sprechen sich auf's waͤrmste fuͤr den unausbleiblichen Nutzen eines solchen Vereins aus.
Die neuesten Malteser Zeitungen, welche gestern ange⸗ langt sind, gehen bis zum 8ten d. M. und melden die am 22sten v. M. erfolgte Ankunft des neuen Gouverneurs der Insel, Ge⸗ neral⸗Major Sir Henri Bouverie. Von der Thaͤtigkeit der Koöͤniglichen Kommission, welche abgesandt worden ist, um die oft wiederholten Beschwerden der Malteser uͤber schlechte Ver⸗ wealtung und parteitsche Justiz zu untersuchen, versprach man sich keinen besonderen Erfolg. — Die Malteser Blätter enthal⸗ ten eine ausfuͤhrliche Beschreibung der Feierlichkeiten, welche bei der Anwesenheit des Prinzen Joinville zu Malta, vom 2ten bis 5ten v. M., stattfanden. — Am 8ten d. M. lag die Flotte des Sir Josias Rowley im Hafen von Malta; sie bestand aus 5 Linienschiffen, 2 Fregatten und drei kleineren Schiffen.
Mit dem Dampfboot aus dem Mittellaͤndischen Meere sind Nachrichten aus Athen bis zum 27. Novembex eingegangen. Der Courier theilt Folgendes als das Wesentlichste davon mit: „Am 14. November hatte in Athen ein furchtbarer Sturm ge⸗ aust, begleitet von so starken Regenguͤssen, daß sich die aͤltesten Einwohner keines aͤhnlichen Ungewitters erinnerten. Es scheint
“
nerfolgten noch mehrere Schneestuͤrze,
ͤ1111111611““ 1c also die diesjaͤhrige abnorme Witterung uͤber einen großen heil der bewohnten Erde zu erstrecken. Griechenland war ru⸗ hig, wie selbst die Oppositions⸗Zeitungen zugeben; aber sie be⸗ haupten, die Regierung sey nicht fest begruͤndet, dem Volke gehe es sehr schlecht, und es erwarte Abhuͤlfe von der Ruͤckkehr des Koͤnigs Otto. Der Koͤnig hatte auf Abschlag eine Million Fr. von der dritten Serie der Anleihe erhalten. Orei Bruͤder Na⸗ mens Condrojanni waren zum Tode verurtheilt und in Nauplia hingerichtet worden.“
Aus Tripolis wird vom 27. November gemeldet, daß der Britische General⸗Konsul, Herr Warrington, sich genoͤthigt gesehen habe, den Pascha um Abhuͤlfe von den schweren Plackereien anzuge⸗ hen, denen Britische Unterthanen, insonderheit Kaufleute und Ladenhaͤndler, in der dortigen Regentschaft ausgesetzt seyen, so wie wegen Verletzung verschiedener traktatmaͤßiger Bestimmun⸗ gen. Der Pascha hatte die Richtigkeit der Angaben des Kon⸗ suls geleugnet und die Abhuͤlfe verweigert. Es hieß nun, man werde sich jetzt daruͤber bei der hiesigen Regierung beschweren.
In den Nord⸗Amerikanischen Zeitungen wird heftig daruͤber gestritten, ob nicht das Bankgeschaͤft nach den Grund⸗ saͤtzen des freien Handels Allen ohne Ausnahme gestattet seyn sollte. Die Oneida, Bank war um 180,000 Dollars bestohlen worden, wovon aber der Utica Democrat die Umstaͤnde auf eine solche Weise berichtet, daß andere Blaͤtter unverholen den Verdacht aͤußern, es moͤge wohl eine bloße Fiction von Seiten der Bank seyn. Es werden in den suͤdlichen Haͤfen der Verei⸗ nigten Staaten große Anstrengungen gemacht, um eine Linie von Packet⸗Schiffen zwischen New⸗Orleans und England zu Stande zu bringen. Die Schiffe sollen dann abwechselnd von New Hrleans nach London und nach Liverpool gehen.
Die Waaren⸗Einfuhr in Ceilon hat im vorigen Jahre 352,077, die Ausfuhr 199,268 Pfd. betragen.
Die neuesten Zeitungen von Canton und Singapore klagen sehr uͤber die immer mehr zunehmenden Seeraͤubereien in den Seen ostwärts von Malakka und beschweren sich uͤber den Mangel an Schutz, den die Kauffahrtei⸗Schiffe von Seiten
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der Britischen Marine erlangten, waͤhrend die Hollaͤndtschen Kriegsschiffe sich sehr eifrig in der Beschuͤtzung ihrer Flagge zeigten. 1
Au der heutigen Boͤrse wurden die Englischen Fonds in die Hoͤhe getrieben, insonderheit Consols 89 ¼ bis zu ¼.. Man meinte, es seyen dazu alle Kraͤfte aufgeboten worden, damit eine guͤn⸗ stige Notirung mit der Post nach dem Auslande abgehen koͤnnte. Schatzkammerscheine schlossen zu 25 Pm., vornehmlich in Folge der Ankaͤufe des Tilgungs⸗Fonds, wiewohl sich auch im Publi⸗
meinen die ministeriellen Blaͤtter, muͤsse, bei der Annaͤherung des Parlam ents, dem Kanzler der Schatzkammer sehr erfreulich seyn
renden hohen Werth, den das Geld zu Handelszwecken erreicht habe. Am auswaͤrtigen Markt war Abrechnung, und die Differenzen zeigten sich sehr gering. Die Nachrichten von der Pyrenaͤischen Halbinsel wirkten so gut als gar nicht auf die Portugiesischen und Spanischen Fonds. Columbische stiegen auf 23 ⅜, weil die Regierung von Neu⸗Granada die Konversion der Zinsruͤck⸗ staͤnde in eine Art von ausgesetzter Schuld und zugleich die Austauschung der Obligationen gegen neue zu niedrigem Zins vorgeschlagen haben soll. Dies wirkte zugleich guͤnstig auf die anderen Suͤd⸗Amerikanischen Fonds. Niederlande. 8 Aus dem Haag, 1. Januar. Die Witterung guͤnstig fortgedauert, daß wir auch heute noch ohne die neuesten Londoner, Franzoͤsischen und selbst Antwerpener Briefe sind. Der schon bekannte Vorfall mit den vier Offizieren aus Mastricht wird jetzt aus dieser Festung selbst, wie folgt, berich⸗ tet: Am 13. Dez. ritten vier Hollaͤndische Husaren⸗Offiziere
von der Stadt auf dem Wege nach Maaseyk liegt. Dort ließen sie ihre Pferde in den Stall zienen und forderten Kaffee. Als sie sich kaum gesetzt, erschienen zwei Belgische Gendarmen, die vorher gese⸗ hen hatten, daß die Offiziere unbewaffnet waren, und nahmen deren Pferde in Beschlag. Die Offiziere ertaͤrten, daß der Ort nicht zu den abgegraͤnzten gehoͤre, und man dort zu allen Zeiten unbeschwert geblieben sey; allein dieses fruchtete nichts. Da sie ihre Pferde nicht zuruͤckerhalten konnten, folgten sie den Gendarmen nach Reken, wo sie als Kriegsgefangene behandelt und bewacht wur⸗ den. Sobald General Dibbets Bericht hiervon hatte, sandte er einen Offizier und einen Wachtmeister nach dem Dorfe Reken und ließ die Offiziere und Pferde zuruͤcksordern. Diesem wurde sogleich genuͤgt. Auf dem Ruͤckzuge nach Mastricht wurden die vier Offiziere uͤberall mit Jubel empfangen und begegneten unterweges einer Abtheilung Hufaren aus Mastricht, welche der General gegen Reken abgeschickt hatte.“ 2
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Bruͤssel, 2. Jan. Der Koͤnig empfing gestern von meh⸗ reren Mitgliedern der Repraͤsentanten⸗Kammer, an deren Spitze sich Herr Desmanet de Biesme befand, die Gluͤckwuͤnsche die⸗ ser Koͤrperschaft zum neuen Jahre. Der Koͤnig antwortete den Deputirten, daß man in der That Ursache habe, sich zu der Lage des Landes Gluͤck zu wuͤnschen, indem Belgien mit festen Schritten auf dem Wege industrieller Verbesserungen vorwaͤrts⸗ schreite. Auch das gute Vernehmen, das fortwaͤhrend zwischen der Regicrung und der Kammer bestehe, koͤnne als eine Buͤrg⸗ schaft fuͤr die fortwaͤhrende Wohlfahrt der Nation angesehen werden. .
Der bisherige Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr von Muelenaere, hat wiederum die Functionen eines Gou⸗ verneurs der Provinz West⸗Flandern angetreten.
Belgischen Blaͤttern zufolge, ist das Portefeuille des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten dem General Goblet und das General⸗Secretariat dieses Departements dem diesseitigen Geschaͤftstraͤger in Berlin, Hauptmann Beau⸗ lieu, angetragen worden, doch zweifelt man hier, daß der Letz⸗ tere seine jetzige Stellung werde aufgeben wollen. General Goblet war bekanntlich als Gesandter nach Lissabon designirt, von wo man naͤchstens Herrn van de Weyer zuruͤck erwartet, der, wie es heißt, auf den Antrag von Großbritanien und Frank⸗ reich zuruͤckberufen worden seyn soll. Unser bisher noch in Por⸗ tugal befindliche Gesandte, Herr Serruys, ist, dem Vernehmen nach, fuͤr die Legation in Stockholm bestimmt.
Dem Observateur zufolge, unterliegt es nun keinem Zweisel mehr, daß die Eisenbahn zwischen Paris und Bruͤssel naͤchstens zu Stande kommen werde. Man schaͤtzt die Kosten derselben auf nicht mehr als 90 — 100 Millionen Franken. Die auf Belgischem Gebiet zu erbauende Abtheilung der Bahn soll wiederum ein Regierungs⸗Unternehmen werden und auf Fran⸗ zoͤsischem Gebiet will die jenseitige Regierung den Unternehmern
3 pCt. Zinsen bis zur Eroͤffnung der Bahn garantiren
Mark 10 ½ Sch., Chaussee⸗Gelder 10,300 Mark ꝛc.
kum mehr Kaͤufer als Verkäufer zeigten. Dieser guͤnstige Stand,
und beweise siegreich fuͤr den Staatskredit, zumal bei dem kontrasti⸗ M VI. Verwendung zu milden Zwecken 41,525 Mark.
hat so un⸗
aus Mastricht nach der Herberge Tournebride, die eine halbe Stunde
“
Heute findet die Eroͤffnung der Eisenbahn nach Termong,
statt.
Deutshland.
Luͤbeck, 1. Januar. Die Neuen Luͤübeckschen Blin ter theilen das Budjet der freien Hansestadt Luͤbeck fuͤr da Jahr 1836 mit, aus welchem man ersiteht, daß die Total⸗Suy
men der Einnahmen und Ausgaben jede zu 743,785 Ma.
3 ½ Sch. angegeben sind. Die Einnahmen zerfallen in 3 Kap tn 1
I. Steuern und Abgaben: Direkte Steuer 98,750 Mark, Co sumtions⸗Accise 139,000 Mark, Mahlgeld 24,800 Mark, 3 1*5,000 Mark, Stempel⸗Abgaben und Verkzufs⸗Abgabe 31,009 Mark, Thorsperre (Pacht) 7110 Mark, Buͤrgergeld 5000 Mn⸗ Stadt⸗Posten, 10,490 Mark, Diens⸗ Vertehnungen 18 9 Das K 11. Domainen und Ertrag von sonstigem staͤdtischen Eigenthu zerfaͤllt in 15 Artikel, worunter Art. 6, Pacht, Kanon und 17 stige Abgaben von Laͤndereien mit 121,000 Mark; Art. 9. 5 trag der Hebungen aus dem Staͤdtchelnt Travemuͤnde mit 3920 R. angegeben; Art. 10. Ertrag aus dem mit Hamburg gemeg schaftlichen Amte und Staͤdtchen Bergedorf, fuͤr Lüuͤbecks Ht einstweilen mit 13,000 Mark ausgeworfen; Art. I1. Ertragt den Hansestaͤdten gemeinsamen Hauses in London (der Stahe genannt), Luͤbecks dritter Antheil, mit 11,290 Mark; Art.
Ertrag des Hanseatischen Hauses in Antwerpen, Luͤbecks dries
Antheil, mit 3100 Mark; Art. 13. Antheil an der Lünebunkf Saline, der mit 200 Mark angegeben ist. Art. 14. Itadt⸗ge sten 50,000 Mark ꝛc. Kapitel III. Außerordentleche &. nahme: Zur Ausgleichung aus den einstweilen der Sch den⸗Tilgungs⸗Kasse uͤberwiesenen Hebungen, worum Ertrag des Abschosses, der Erbschafts⸗Steuer, zufeaͤll Einnahmen ꝛc. 39,090 Mark. Die Ausgaben zerfallen neun Kapitel. Kap. I. (Regierungs⸗, Justiz⸗ und Adminisßt
tions⸗Ausgaben) enthaͤlt 14 Artikel, worunter Art. 1) Kompeꝛ 1
des Senats 62,000 Mark; 2) Gehalte der hohen Beamten 10⁄ Mark; 3) Salarien der Offizianten, welche keinem bestirand Departement angehoͤren, 8199 Mark 14 Schilleng; 5) Kvst diplomatischer Sendungen, Besoldung auswaͤrtiger Agenten m Beitrag zu den Bundes⸗Kassen 19,525 Mark; 6) unbestinne Ausgaben zur Verfuͤgung des Senats 3090 Mark; 7.) Chre Kanzlei 8250 Mark; 8) Kosten des Ober⸗Appellations⸗Gerich Luͤbecks Antheil, 10,000 Mark; 9) Finanz⸗Departement 11 . Mark; 12) Stadt⸗Gericht und Sicherheits⸗Polizei in der Sti 12,302 Mark; 13) Land⸗Gericht und Polizei im Stan Gebiete 3900 Mark. Kapitel I. Direkte Zahlunge der Stadt⸗Kasse 850 Mark. Kapitel 111. Militag Departement 120,000 Mark. Kap. 1V. Pensionen 27,159 M.
7 Sch. Kap. V. Zuschuß zur Unterhaltung von Kirchen à
Schulen der Stadt und Gebiet 28,687 Mark 10 d6 9 voy Wl. Oeffentliche Arbeiten 106,199 Mark, worunter Bau⸗Denltation 80,050 Mark, Wege⸗Bau⸗Deputation 23,000 Mark, Daexag zur Austiefung der Trave 2000 Mark ꝛc. Kap. VIII. Fänsch von der Stadtschuld 225,275 Mark 9 Sch., naͤmlich von fin willigen Anleihen 198,628 Mark 7 Sch. und von den gezwu genen Anleihen 26,647 Mark 2 Sch. Kap. IX. Reserve⸗Fit zu unvorhergesehenen nach Abzug von 20,000 M. fuͤr das Militatt, 19,048 Mark 1 ½ Schh
Kassel, 4. Jan. (Kass. Ztg.) In der Sigung Stoͤnde⸗Versammlung vom 3. Januar wurde beschlossen, Rechtspflege⸗Ausschuß zu beauftragen, die Instruction fuͤr bleibenden Ausschuß zu entwerfen. Das Gesetz uͤber din c gaͤnzung der Hypothekenbuͤcher ward revidirt und durch Shm⸗ zettel angenommen. Herr Scheffer begruͤndete einen Vrag zur Anlage einer Straße von Ziegenhain nach der Gro sheng. Hessischen Graͤnze, welcher in Erwaͤgung gezogen werden il Der Landtags⸗Kommissar uͤbergab ein nachtraͤgliches Ansme von Fonds⸗Verwilligung zum Domantal⸗Land⸗ und Wassen Herr Scheuch entwickelte einen Antrag auf Kartirung und tastrirung der Grundstuͤcke in der Provinz Fulda. Der des Medizinalwesens wurde berathen und mit mehreren Nnn gen des Ausschusses genehmigt. 8
111“
Wien, 31. Dez. (Schlesische Zto.) Gestern Aag ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Erzherzog Maximilian von ei aus Linz hier eingetroffen.
Vorgestern haben Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von? lerno und Familie in sieben Wagen Wien verlassen und 9 Reise nach Trient uͤber Schottwien, Leoben, Frisach, Tun ldine, Vicencg und Verona angetreten. In Neunkirchen vut Se. Koͤnigl. Hoheit seine Gemahlin, um oer Frau Herzo zin Berry in Graͤtz einen Besuch abzustatten, und wird hierauf ind ben wieder mit seiner Famile zusammentreffen. In Treuso laßt der Herzog seine Reisegesellschaft zum zweitenmal, un nen Ausflug nach Venedig zu machen, und dort seinen Koͤ 1in Neffen zu empfangen, waͤhrend die Frau Herzogin ihre W nach Verona in gerader Richtung fortsetzt und dort mit e Koͤnige von Neapel und ihrem Gemahl wieder zusummaßm men und von nun an die Reise nach Trient in Geatischs mit diesen fortsetzen wird. Man glaubt, daß Ihre Mtt die Frau Herzogin von Parma sich in Verona einfinden fan um daselbst ihre hohen Verwandten auf der Reise zu beguie
Kuͤnftigen Sonntag wird Se. Durchlaucht der Fut Mettarnich, wie gewoͤhnlich am Neujahrstage, dem diypeon schen Corps ein großes Diner geben. 1
Die neueste Post aus Konstantinopel bringt durch aus Ut Neues; die Pest richtete fortwaͤhrend Verheerungen au, ch glaubte man eine fortschreitende, wenn auch unbedeutende 109 serung zu bemerken. .
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Madrid, 24. Dez. Der Minister des Innern hat ehen Befehl erlassen, wonach alle in den Provinzial⸗Haupistidmn wohnende Auslaͤnder sich bei den dortigen politischen Besene melden und die ihnen in den Gesandtschafts⸗ oder Regiennen, Kanzeleien oder von den Konsuln ausgestellten Certifikate⸗ seie 9 zeigen. Wer nicht mit einem solchen Certifikate verschen 9 muß Namen, Geburtsort, Wohnort und Beschaͤftigung angene Auslaͤnder, die in kleinen Staͤdten oder Doͤrfern sich aufhatce haben sich bei den constitutionnellen Alkalden zu melden. Sd politischen Behoͤrden sollen ein Verzeichniß aller in ihren a strikten wohnenden Auslaͤnder ansertigen und dem Minister en senden. Gesandte, Konsuln und andere Beamte sind von 28 Maßregel ausgeschlossen. „ erkt
In der Sitzung der Cortes am 2lsten wurde der rn Theil des 3ten Artikels der Constitution, wodurch der w und das Recht des absoluten Veto mit 98 gegen 57 Stimmen ie in der Sitzung am 22sten der zweite Theil jenes Arilkels,
ende des Monats die Zahlungen fuͤr
nach das Oberhaupt des Staates das Recht hat, die Cortes in jedem Jahre einzuberufen, mit 136 gegen 6 Stimmen angenom⸗ men. In der Siszung vom 23sten genehmigten die Cortes die Herausgabe eines Blattes, welches uͤber die Verhandlungen der Cortes berichten soll. In der Sitzung am 24sten nahmen die Lortes den dritten Theil des erwaͤhnten dritten Artikels mit 128 egen 20 Stimmen an. Er lautet folgendermaßen: „Das Staats⸗Oberhaupt kann die Cortes prorogiren, suspendiren und aufloͤsen, doch muͤssen im letzteren Falle in einer bestimmten Zeit andere Cortes zusammenberufen werden.“ Der Español meldet aus Lissabon vom 17. Dez.: „Das gelh ist hier so knapp, daß es sehr schwierig seyn wird, am de des Mor die Koͤnigin und die Koͤ⸗ nohliche Familie zu leisten. Truppen und viele Beamte haben einen fuͤnfmonatlichen Sold zu fordern. Die allgemeine Uübufriedenheit nimmt natuͤrlich mit jedem Tage zu. —. Die sgenannten Constitutionnellen von 1822 behandeln die Koͤnigin und den Prinzen auf eine veraͤchtliche Weise und die Eifrigsten unter ihnen behalten sogar in der Gegenwart der hohen Per⸗ sonen ihren Hut auf dem Kopfe. Das uͤbrige Volk bezeigt denselben jedoch wie immer die groͤßte Achtung. — Alle Bemuͤhungen der Regierung, einige Bataillone der National⸗Garde zur Annahme der neuen Anordnungen zu bewegen, sind vergebens gewesen. Der Cioll⸗Gouverneur, welcher die National⸗Garde anreden wollte, mußte sich zuruͤckziehen. Die Regierung ist in der That fast ganz ohne Macht. — Das Franzoͤsische Geschwader segelt morgen ab; die Englischen Kriegsschiffe bleiben jedoch noch bis zur Eroͤffnung der Session hier, um zu sehen, wie die Angele⸗ genheiten sich dann gestalten werden.“
— Nach Briefen aus San Sebastian vom 18. Dez., welche die Morning Chronicle mittheilt, hatten zwei Com⸗ pagnieen vom 4ten Regimente der Britischen Legion foͤrmlich durch Aushungerung zur Unterwerfung und zur Herausgabe der Raͤdelsfuͤhrer gezwungen werden muͤssen. Unter den Letzte⸗ ren befindet sich ein gewisser Robinson, der an fast allen Meu⸗ tereien des Britischen Huͤlfs⸗Corps, sowohl unter Dom Pedro in Portugal als jetzt in Spanien, Theil genommen hat. Die Aufruͤhrer werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Als erste Ursache dieser Insubordination wird uͤbrigens jetzt von dem Korrespondenten der „Morning Chronicle“ gera⸗ dezu das unbedachtsame Benehmen des Obersten Churchill vwom Regimente der Westminsterschen Grenadiere angegeben, der nach England zuruͤckzukehren wuͤnschte, und dem es dazu an nem triftigen Grunde fehlte. — Am 17ten war ein Angriff auf den von den Karlisten befestigten Monte Igualdo entwor⸗
Die
fen, nachher aber aus unbekannten Ursachen wieder aufgegeben immer ge⸗ 1 dem sich Espartero mit der 4000 Mann starken Brigade von Alcala vereinigt hatte, machte er am I1ten einen neuen Versuch auf das
worden. Ein fruͤherer Versuch, die Geschuͤtze dieser fahrdrohender werdenden Position durch die Batterie der Insel Santa Clara zu demontiren, war vollkommen mißgegluͤckt. — Die Korrespondenz⸗Berichte der Englischen Blaͤtter aus Ma⸗
drid melden, daß man dort aͤber die unerklaͤrliche Unthaͤtigkeit
de Briteischen Legion sehr aufgebracht sey.
— Das gestern erwaͤhnte Schreiben, welches der Baron los Valles aus dem Lager vor Bilbao unterm 20. Dezember in den Redacteur des Weurnat de Francfort“ gerichtet hat, inthaͤlt Nachstehendes uͤber die Operationen der Karlisten vor Bilbao: 1
„Ich wollte mich von neuem aus Spanien entfernen, als die Belagerung von Bilbao beschlossen wurde. Konnte ich eine so schöne Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne die Christinos und namentlich Lipartero, der ein alter Bekaunter von mir ist, noch einmal zu sehen? (Cegen Ende des Jabres 1834 zwang ich nämlich vor Andracas mit Femnzeren Streitkräften den General Espartero, sich auf seine Kolonne in Msencia zurückzuziehen.) Sie werden in den Zeitungen gelesen baben, daß ich die Tapferen kommandirte, die in der Nacht vom 28. jun 27. Oktober die Batterie Mallona, die stärkste des Platzes, mit Sturm nahmen. Mein kleiner Haufe vertheidigte sich daselbst fast eine Stunde lang gegen 3000 Mann Garnison⸗Truppen, die in aller Eile ur Unterstützung des angegriffenen Punktes herbeigekommen waren. je Verstärkung, welche ich erwartete, konnte wegen der schlechten Wege und der Finsterniß nicht zur rechten Zeit ankommen. Ich sah mich daher genöthigt, den Rückzug zu befehlen, der in guter drdnung, aber eine balbe Stunde lang unter vierfachem Feuer nusgeführt wurde. Kartätschen, Bomben, Kugeln und Granaten sie⸗ len so vicht wie Hagel. Welch eine Nacht war das! Sechs unserer Ddffiziere wurden verwundet und zwei getödtet; von den Soldaten wurden 60 verwundet und 10 gelödtet. Ich schäͤtzte mich glücklich, unverletzt entkommen zu seyn. Meine Pflicht gebot mir, bei dem Räckzuge der Letzte zu seyn, um die Fortschaffung der Verwundeten in dewirken. Sie können sich denken, wie schwierig dies war, denn meine Soldaten mußten, unter einem furchtbaren Kartätschen⸗Feuer, wit hren verwunderen Kameraden auf der Schulter, einen so steilen Aöhang hinabsteigen, daß ich, mit einem langen Stock in der einen und meinem Säbel in der anderen Hand, mich nur mit großer Mühe auftecht erhalten konnte. Dennoch wurden Allegerettet; und wäre die Ver⸗ staͤrkung nur zu rechter Zeit angekommen, so hälten wir bestimmt den Platz behauptet. Ich war mit Blut bedeckt, jedoch nich mit dem meinigen, sondern mitdem des Anführers der Fremden⸗Compagnieen, der von mehreren Kar⸗ tüätschen im Unterleibe verwundet wurde. Das schlechte Wetter, Mangel un Munition und die Ankunft der Kolenne Espartero's zwangen une, die Belagerung für den Augeublick in eine Blokade zu verwan⸗ dan. Unser Verlust während des sechstägigen Feuerns betrug 120 Dewundete und 40 Todte. Wir verloren zwei unserer besten Artil⸗ ferie⸗Offiziere, den Brigade⸗General Coelho und den Capitain, Gra⸗ sen Adelph von Larochefoncauld, deren Verlust von der ganzen Ar⸗ mee lebhaft bedauert wurde. Der Feind hatte viel mehr gelitten, als wir, denn er gesteht in seinen Berichten, daß er 750 Mann an Tod⸗ ten und Verwundeten verloren habe. Der größte Theil seiner Artil⸗ stristen wurde kampfunfähig gemacht. — Da der Ober⸗General die Kolonne Espartero's beobachten mußte, so wurde der General⸗Licu⸗ tmnant Graf Casa Eguia, der lange Zeit beim Genie⸗Wesen gedient han, durch das Defret vom 3. Novembder beauftragt, die Belagerung Bübao's von neuem iu begiunen und die Operationen mit Nach⸗ drnch zu verfolgen. Dieser General rechnete auf einen kräftigen Widerstand von Seiten der Stadt, da sie seit Aufhebung der Bela⸗ Lrung eine bedeutende Verstärkung, nämlich 300 Artilleristen und Sapcurs und 1000 Soldaten, erhalten hatte; er glaubte daher, den n Bataillonen, die man zu seiner Disposition gestellt, zunächst Schutz vor der Strenge der Jahreszeit verschaffen zu müssen. Zu desem Zwecke begann er damit, alle Forts anzugreifen, welche die beden Ufer des Flusses von der Brücke von Luchena bis Bilbao be⸗ nerschen, ungefähr eine Strecke von einer Meile, anf der mehrere benächtliche Dörfer liegen. Zuerst wurde das Fert Las Banderas Angenommen; es hat seinen Namen daher, weil es die Ankunft der Schiffe nach Bilbao signalisirt. Seit der von Zumalacarreguy un⸗ ternommenen Belagerung Bilbao's bildete dieses Fort auch eine tele⸗ graphische Station zwischen Portugalette und Bilbao. Nach drei Kano⸗ nenschüssen ergab sich die Garnison des Forts auf Gnade oderlingnade, und ie des befestigten Kapuziner⸗Klosters folgte diesem Beispiele. Ein Theil der Besatzung suchte nach der Richtung von Olaviaga hin zu entkommen, in der Hoffnung, sich in das Fort San Mames einzuschließen, allein vasie keine Fahrzeuge fand, um über den Fluß zu setzen, so wurde sie von unseren Freiwilligen eingeholt und gefangen genommen. Wenige Lage darauf wurden die Forts San Mames, Burcena und mehrere ffestigte Häuser auf dem linken Ufer, so wie das kleine Fort an der
tücke von Luchena, an dem auf dem rechten Ufer nach Portugalette 19 uden Wege, mit Sturm genommen. So haben wir, in weniger einer Woche, 7 Forts und befestigte Häuser erobert, 700 Mann
E1““ gefangen genommen, 11 Kanonen, 800 Flinten, 58,000 Pat und eine große Menge Munition aller Art erbeutet und unsere Truppen in die freundlichen Dörfer Deusto, Olaviaga, Begona, Albia und Abando einquartieren können. — Unser durch das schlechte Wetter verzö⸗ gerter Angriffgegen Bilbao konnte erst am 17. stattfinden. Das in der Näͤhe des Klosters San Agostino liegende Stadtthor wurde in einigen Stunden durch unsere Artillerie geöffnet, worauf unsereFreiwilligen vordrangen und sich aller zwischen dem Thore und dem Kloster gelegenen Häuser be⸗ mächtigten, die von den Christinos sorgfältig befestigt und das Boll⸗ werk der Stadt genannt worden waren. Starke Regengüsse zerstör⸗ ten aufs neuc unsere Batterieen, und wir mußten unsere Operatio⸗ nen bis zum zsten einstellen, an welchem Tage wir abermals, jedoch nur auf wenige Stunden, das Feuer auf die Stadt eröffnen konn⸗ ten. Da am 26sten das Wetter wieder schön wurde, so fingen wir wieder an, die Stadt zu beschießen. An demselben Tage ließ Espar⸗ tero, der mit 12,000 Mann von Balmaseda über Zomorostro kam, unterhalb des Forts Desierto eine Brücke über den Rervion schlagen, um sich Baracaldos, Burcenas und der benachbarten Dörfer zu be⸗ mächtigen. Am folgenden Tage wollte er die Brücke von Castrejana passiren, allein er wurde mit beträchtlichem Verluste bis Baracaldo zurückgeworfen. Am Lssten ging er wieder über den Rervion, um sich nach Zomorostro und Portugalette zu begeben. Wäh⸗ rend dieser Operationen wurde das Feuer unserer Batterieen gegen das Kloster San Agostino fortgesetzt. Am 28sten Mittags war eine Bresche eröffnet, ein Capitain eines Aragonischen Bataillons drang, mit einer Flinte bewaffnet, an der Spitze seiner Compagnie ein und bemächtigte sich nach lebbaftem Widerstande des Klosters, das sogleich von dem Bataillon besetzt wurde. Ein Theil des Patail⸗ lons Truxillo, welches dieses Kloster vertheidigte, wurde mit dem Bajonet getödtet, und 80 Mann wurden gefangen. Wären unsere Bataillone nicht gegen die Kolonne Espartero’'s beschäftigt gewesen, so würde ohne Zweifel an diesem Tage die Stadt mit Sturm ge⸗ nommen worden seyn. Das Feuer unserecr Batterieen wurde nun gegen das befestigte Kloster la Concepcion und die dazu gehörigen Häußer in der Altstadt gerichtet. Diese Operationen wurden am 2. Dezember durch einen neuen Versuch Espartero’'s auf dem rechten Ufer unterbrochen. Die Englischen Seeleute übernahmen es, ihm eine Brücke zu schlagen, um seine Kolonne von Portugalette nach Gue⸗ vecho überzusetzen. Am folgenden Tage wollte er sich der Dörfer Arragia, ndis, Lejana, Erandio, Azua, Seondica und Lujua be⸗ mächtigen; allein er kam nicht weit, denn am Morgen des dten griffen wir ihn auf allen Punkten an, bemächtigten uns aller seiner Stellungen und zwangen ihn, sich auf die Höhen von Ariaga und Guevecho zurückzuziehen. 60 Gefangene blieben in unseren Händen. Die feindliche Kolonne war genbthigt, sich am Sten nach Cestao, Zomorostro und Portugalette zurückzuziehen, nachdem sie zwi⸗ schen der Chaussee von Aragia und dem Fort Desierto den Fluß pas⸗ sirt hatte. Unser Belagerungs⸗Geschütz, welches auf die das Fort Las Banderas beherrschenden Höhen, welche den Dörfern Azua und Ariaga gegenüber liegen, hinaufgeschafft worden war, wurde wieder in den Batterieen aufgestellt, und schoß Bresche in die Forts Mal⸗ ona, Circo, Arenal und den befestigten Palast Auintana, der auf einem kleinen Platze hinter dem Kloster Sau Agostino liegt. Nach⸗
linke Ufer, der indeß nicht glücklicher ausfiel, als der erste. Er drang bis zur Einsiedlei der heiligen Agathe vor, die auf einem Berge glei⸗ ches Namens, oberhalb der Brücke von Castrejana, liegt, und es be⸗ gann ein sehr lebhaftes Gewehrfeuer zwischen unseren Freiwilligen und dem Feinde. Der Vortheil war auf unserer Seite, denn wir zwangen ihn zum drittenmal, üher den Fluß zu gehen und sich nach Portugalette zurückzuziehen.“ (Die Fortsetzung dieses Berichtes, die über die letzte Stellung der beiden Heere näheren Aufschluß giebt, folgt morgen.)
Vereinigte Staaten von Nord⸗ Amerika.
New⸗York, 30. November. Das in Quebek erschei⸗ nende Oppositions⸗Blatt Le Canadien enthaͤlt nachstehende Erwiderung auf ein hiesiges Blatt, das in einem Schrei⸗ ben aus Kanada die Verhaͤltnisse dieser Provinz zu ihrem Mut⸗ terlande besprochen hatte: „Die Auslaͤnder, welche die Ursache der jetzt unter uns herrschenden politischen Aufregung in einer nationalen Abneigung des Volkes gegen England suchen, setzen sich großen Irrthuͤmern aus, sowohl was die richtige Wuͤrdigung der Vergangenheit, als was das Urtheil uͤber die Gesinnungen des Volkes und die Vorhersagungen üͤber die von ihm erstrebte Zukunft betrifft. Von dem Augenblicke an, wo die Bande, welche Unter⸗Kanada an sein ehemaliges Mutterland, an Frank⸗ reich, knuͤpften, auf immer zerrissen wurden, glaubten die Kana⸗ dier der Gewalt der Ereignis nachgeben und aus ihrer Stellung den bestmoͤglichen Vortheil fuͤr die Erhaltnng dessen, was ihnen theuer war, ziehen zu muͤssen. Schwach, verlassen, der Gnade einer furchtbaren Macht preisgegeben, beschraͤnkten sie sich waͤh⸗ rend der auf die Eroberung folgenden tyrannischen Militair⸗Re⸗ gierung darauf, die Wiederherstellung ihrer Gesetze zu verlan⸗ gen. Diese Gerechtigkeit ließ man ihnen endlich durch die 14. Akte Georg's IlI. widerfahren. Seit dieser Zeit und nament⸗ lich seit der 31. Akte derselben Regierung gewann sich England nicht nur die interessirte, sondern auch die herzliche Zu⸗ neigung der Kanadier, und wenn jetzt Mißvoerstaͤndnisse obwalten, so sind sie nur dadurch herbeigefuͤhrt wor⸗ den, daß die Verwaltungen des Reichs und der Provinz, getaͤuscht durch eine ehrgeizige Kaste, sich von dem Geiste jener beiden Akten entfernt haben, von denen die erstere den Kana⸗ diern den Genuß ihrer alten Gesetze und Gebraͤuche, und die letztere den Kanadiern selbst die Sorge uͤbertrug, uͤber die Er⸗ haltung und Verbesserung dieser Gesetze und Gebraͤuche zu wachen. Ein Umstand, der viel dazu beigetragen hat, die Bande, welche diese Kolonie an ihr neues Muiterland knuͤpfen, fester zu schließen, war die lebhafte und allgemeine Mizbilligung, welche sich in den ehemaligen Kolonieen, den jetzigen Veremig⸗ ten Staaten, gegen die oben erwaͤhnte I4te Akte erhob. Diese Mißbilligung war bekanntlich so stark, daß sie als eine der Haupt-Beschwerden gegen das Mutterland in die Unabhaͤngigkeits⸗Erklaͤrung der Vereinigten Staaten aufgenommen wurde. Da nun Unter⸗Kanada von Frankreich keinen Schutz mehr zu erwarten hatte, und da die Vereinigten Staaten sich feindlich gegen unsere Gesetze erklaͤrten, so wird man begreifen, wie fest und aufrichtig die Anhaͤnglichkeit der Kanadier an England war, das ihnen durch sernen allmaͤchtigen Schutz den Genuß jener Gesetze sicherte und späͤter ihnen eine Repraͤsentativ⸗Regierung bewilligte. Diese historische Thatsache, die wahrscheinlich den meisten Auslaͤndern, die uͤber unsere An⸗ gelegenheiten geschrieben haben, entgangen ist, wird bei der be⸗ kannten Loyalität der Kanadier hinreichend seyn, um, auf eine fuͤr Letztere ehrenvolle Weise, die Ergebenheit zu erklaͤren, die sie fuͤr die Ehre und das Interesse Englands in den beiden Kriegen desselben mit den Vereinigten Staaten gezeigt haben. Man wird sehen, daß diese Ergebenheit nicht die der Sklaverei und der Unwissen⸗ heit, sondern eine Folge der Anerkennung und einer aufgeklaͤrten Liebe von Seiten der Kanadier, eine Folge ihrer Gesetze, ihrer Gebraͤuche und Institutionen war. Wir versichern daher allen Auslaͤndern und Anderen, die es hoͤren moͤgen, daß die Kanadier uͤberhaupt nicht von England sich zu trennen wuͤnschen. Sie haben zweimal Gelegenheit gehabt, dies fast ohne Anstrengun⸗ en von ihrer Seite zu bewirken, und sie haben diese Gelegen⸗ dee von sich gewiesen. Alles, was sie wollen, ist, daß Eng⸗
11““ land ihnen bewillige, welche Großbritanien bei den Kanadiern die von ihren Vaͤtern in der Kindheit der Kolonie gehegte Hoffnung wieder angeregt S 72 8 und hem sie geboren, zu verewigen. Moͤge England diese Hoffnun erfuͤllen, und der s dae se⸗ 2 1 . auf Jahrhunderte gesichert!“
11““
durch
was jene beiden Akte verheißen,
ihre Nationalitaͤt in dem Lande, in wel⸗
des Lorenzo⸗Stromes ist ihm
Brasilien. 8 Die Allgem. Zeitung meldet: „Privpat⸗Briefe aus Para
vom Monat Oktober machen immer noch ein sehr trauriges Bild
„
von den graͤulichen Verwuͤstungen der Malcontentes. Die meisten rohen Indianer, civilisirren Mestizen und Unternehmung waren) angeschlossen hatten, haben sich ungestraft und mit Verachtung der am Rio Tocantins zuruͤckgezogen. wieder ein, aus ihren Schlupfwinkeln hervorzubrechen und die
welche sich dem Zuge der unzufriedenen, halb⸗ Mulatten (die eigentlich die Hebel der
Weißen im Herzen, in ihre Waͤlder Vielleicht faͤllt es ihnen bald
ihnen naͤher liegenden Hoͤfe zu pluͤndern. Die Stadt Para, welche vor 15 Jahren uͤber 25,0090 Einwohner zaͤhlte, ist jetzt
vielleicht auf die Haͤlfte herabgekommen. Ihre Plantagen von Kakao,
ihre Reis⸗ und Zuckerfelder gaben immer nur ein untergeordne⸗ tes Produkt fuͤr den Handel, und die Stadt war von der Zu⸗ fuhr der Exporten aus dem Innern abhaͤngig. Dort ist es aber, namentlich am Rio Solimoes, noch keinesweges ruhig, und es wird Jahre dauern, bis man groͤßere Barken mit Lan⸗ des⸗Produkten den Strom herabkommen sieht. Es ist von eint⸗ gen unternehmenden Weißen der Vorschlag gemacht worden, die Goldminen von Perucaua und Tromahy, im Distrikt der Villa da Braganza, ausbeuten zu lassen. Allein es fehlt sowohl an Kapitalien, um diese Unternehmung in einem ziemlich oöͤden Territorium anzufangen, als auch an arbeitenden Haͤnden; denn die Capitanie Para hat fast gar keine Neger⸗ und nur wenige Mulatten⸗Sklaven, und der Brasilische Wilde vergraͤbt sich nicht so gutwillig, wie der Mexikanische, in die Bergwerke. Auch ist zu fuͤrchten, daß die Fuͤhrung von tiefen Schachten in diesem wasserreichen Lande, wo sich jede Quelle alsbald zu einem Teich oder See ausdehnt, sehr bald durch den Einbruch wilder Wasser gehindert werden wuͤrde. Daß uͤbrigens auch diese noͤrdlichste Provinz des goldreichen Brasiliens viel des edlen Metalls be⸗ herbergt, davon ist man durch die Betriebsamkeit des vorma⸗ ligen Desembargador (Oberrichters) Miguel Joaquim de Cer⸗ queira e Silva sattsam uͤberzeugt worden. Derselbe hat in ei⸗ nem Monat 892 Oktaven Gold auswaschen lassen. Es befand sich unter dem Goldstaub eine gediegene Masse von 38 Okta⸗ ven, und das Gold war 24karaͤtig. Alles Land in der Naͤhe von Braganza ist reich an Gold, und zwar findet sich dasselbe in von West nach Ost streichenden Auarzgoͤngen. Auch an der Muͤndung des Rio Gurupy hat man (an den Orten Manao Vund Sumauma) bis zur Serra de Catharina hin Gold gefun⸗ den, und außerdem ist die Serra do Jutahy in der Bahia do Piria, und sind die Gegenden von Imburahy, Pigxuna, Oiteira⸗ pua, Iriri und Redondo goldhaltig. Es waͤre fuͤr diese arme Provinz nichts mehr zu wuͤnschen, als wenn sich eine Compag⸗ nie in England bildete, um dieses Metall nicht mit Stollen, Schachten und dem ganzen Apparate der Europaͤischen Berg⸗ wergsbetriebe, sondern bloß mit der Patea (dem einfachen Wasch troge des Negers) ausbeuten zu lassen. Freilich duͤrfte es jetz schwieriger seyn, als vor zehn Jahren, in England Actionaire zu finden, denn der leichte Umsatz der urspruͤnglichen Actien ha diesen Speculationszweig in die Haͤnde gewissenloser Agiotagister gebracht, und es sind, namentlich in Mexico, so ungeheure Sun men darin verloren worden, daß man nur bei den Garanticen anerkannt redlicher Unternehmer auf sicheren Fortgang, wie in
den Goldminen naͤchst Villa Rica in Minas Eeraes, rechnen
darf. Die Brasilische Regierung hatte schon 1819 eine regel⸗ maͤßige Eroͤffnung der Gruben von Tromahy anbefohlen; allein in der bewegten Zeit, die seitdem Brasilien so große Wunden ge⸗ schlagen, blieb auch diese Angelegenheit liegen. Der einzige Exportations⸗Artikel, der jetzt hier in Para sogleich wieder Nach⸗ frage erfahren hat, ist das Gummi efasticum. welches bekannt⸗ lich nirgends besser und in groͤßerer Quantitaͤt gewennen wird. Die letzte Kakao⸗Aernte war schlecht. — In den Villas cm noͤrdlichen Ufer des Amazonas haben sich die Fledermaͤuse mehr vermehrt, als die Einwohner, die, mitten in einem herrlichen Lande, naͤchst den Molucken vielleicht dem reichsten der Welt, immer armselig und huͤlflos bleiben. Wenn Pombal jetzt diese, seine ehemals so hoch geruͤhmten Schoͤpfungen wiedersähe, er wuͤrde nicht Vater dazu seyn wollen. — Die Pferdezucht auf Marajo verspricht Aufnahme, da von. Zeit zu Zeit Englische Kaufleute a⸗ en kleinen Antillen kommen, um Pferde auszu⸗
Sönmnland. 8
8 — 82 81
Berlin, 7. Jan. Der Ober⸗Praͤsident der Provinz Po⸗ sen, Herr Flottwell, bringt in der Posener Zeitung zur allge⸗ meinen Kenntniß, daß der vierte Provinzial⸗Landtag des Groß⸗ herzogthums Posen auf Allerhoͤchsten Befehl am 29. Januar zusammentreten soll. Zum Landtags⸗Marschall haben des Koͤnigs Majestaͤt den General Landschafts⸗Direktor, Obersten v. Poninski auf Wreschen, und zu dessen Stellvertreter den Ritterguts⸗ Besitzer, Grafen von der Goltz auf Tlukum, zu ernennen ge⸗
ruht.
— Nachdem wir in der Nr. 339 der St. Ztg. vom vo⸗ rigen Jahre eine Uebersicht von dem Kommunal⸗ Schulden⸗ Zustande des Regierungs⸗Bezirks Aachen am Schlusse des Jah⸗ res 1835 gegeben, folgt hier eine aͤhnliche Nachweisung aus dem Regierungs⸗Bezirke Koblenz:
Der Kommunal⸗Schulden⸗Betrag dieses Regierungs⸗Be⸗ zirks, mit Einschluß der Mediat⸗Gebiete, so wie sich derselbe nach den gelegten Rechnungen pro 1835 herausgestellt hat, belief sich am Schlusse des Jahres 1834 auf 699,872 Rthlr. 15 Sgr. 5 Pf. Diese Summe ist höher als die fruͤher in der Staats⸗ Zeitung angegebene, einmal weil in Folge schiedsrichterlicher Entscheidungen oder auch freiwilliger Anerkennung verschiedene Schuldposten dem damaligen Bestande hinzugetreten sind, waͤh⸗ rend sich andererseits durch Nachlaß von Seiten einiger Glaͤu⸗ biger der Schuldenrest vermindert hat; und zweitens weil eini⸗ gen Gemeinden hat gestattet werden muͤssen, zu dringenden Kirchen⸗ und Schulbauten oder um sich anderer Verpflichtungen mit Nutzen zu entledigen, neue Schulden zu machen, die jedoch in 1 oder 2 Jahren schon wieder getilgt seyn werden. Ungeach⸗ tet dieses Schulden⸗Zuwachses hat die Gesammtmasse sich doch wesentlich vermindert. Sie betrug, wie oben erwaͤhn „ am Jahres⸗Schlusse 1834. . . . .. . 699,872 Rthlr. 15 Sgr. 5 Pf. Hiervon wurden im Jahre 1835
uͤberhaupt abgetragen 131,022 » 5 exNxafEHHAFHajdiüa uhvve Mxxe. werxNxwaeneeeexKeINnb so daß am Schlusse des Jahres
1835 noch restirten .568,850 Rehlr. 10 Sgr. 3 Pf.