1837 / 11 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hieb versetzt haͤtten, mit der sie in demselben Athemzuge in Be⸗

iitik gefuͤhrt haben.

alle Contributionen zu Gunsten der herrschenden Kirche in Ir⸗ land abgeschafft werden muͤßten, nicht bloß die uͤberfluͤssigen, so

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2 ——ö 8 F. öpp.“] 8 .8 8 8

zu einem Besuch bei Lord Palmerston auf dessen Landsitz Broad⸗

lands begeben. 8— Der Globe sagt mit Hinsicht auf die Angriffe gegen das Englische Ministerium, welche die Tory⸗Blaͤtter aus der Thron⸗ Rede des Koͤnigs der Franzosen hergenommen haben: „Dieses Aktenstuͤck ist natuͤrlich, in der That sowohl als in der Theorie, die Rede der Minister des Koͤnigs, und als solche muͤssen wir sie betrachten. Nun glauben wir aber, die Franzoͤsischen Mini⸗ ster werden den Tory⸗Blaͤttern nicht gerade sehr dankbar dafuͤr seyn, daß sie die Franzoͤsische Thron⸗Rede als einen Spott uͤber die von der Englischen Regierung mit Hinsicht auf die Halbinsel befolgte Politik auszulegen suchen, denn es kann diesen Ministern nicht sehr angenehm seyn, wenn man ihnen Schuld giebt, daß sie einer Regierung einen Seiten⸗

treff jener Angelegenheiten, auf welche die geruͤgte Stelle sich be⸗ zieht, aufes innigste verbunden zu seyn versichorn. Was die Frage selbst anbelangt, naͤmlich ob es fuͤr eine Regierung ange⸗ messen und geziemend sey, ihren Unterthanen zu erlauben, daß sie einer fremden Regierung in einer Sache, der ihr eigener Souverain eingestanden guͤnstig gesinnt ist, freiwillig dienen, so ist dieselbe laͤngst abgemacht, denn es zeigen Beispiele aus den ruͤhmlichsten Perioden unserer Geschichte, daß ein solches Ver⸗ ahren mit der Wuͤrde des Landes vollkommen vereinbar und uͤr dessen Interessen oft hoͤchst vortheilhaft ist. Daraus folgt jedoch keinesweges, daß Frankreichs Politik dieselbe seyn muͤsse, denn der Unterschied in der geographischen Lage beider Laͤnder koͤnnte wohl zu einer Verschiedenheit in ihrer desfallsigen Po⸗ Aber wahrlich, die Franzoͤsischen Minister üuͤssen ein schlechtes Gedaͤchtniß haben, wenn sie in der Thron⸗

ede behaupten wollen, es sey niemals Franzosen von ihrer Re⸗ gierung erlaubt worden, unter anderen als ihren National⸗Fahnen in den Kampf zu gehen. Franzoͤsische Offiziere haben zu allen Zeiten im Auslande Dienste genommen, und wenn wir nicht sehr irren, so befindet sich in diesem Augenblick noch ein Ueber⸗ rest von der Franzoͤsischen Legion in Spanien, die in den beiden letzten Jahren oft unter den Fahnen der Koͤnigin von Spa⸗ nien, und nicht unter denen des Koͤnigs der Franzosen, in den Kampf gegangen ist und sich dabei viel Ehre eingelegt hat.“ Nachdem das genannte Blatt sodann uͤber die Erklaͤrung in der Franzoͤsischen Thron⸗Rede, daß Frankreich den Quadrupel⸗Trak⸗ tat gewissenhaft und ganz in dem Geiste desselben erfuͤllt habe, einige Bemerkungen gemacht, indem es diese Versicherung

Ibn Sache der Koͤnigin seyn würde, waͤhrend andererseits die

bao fuͤr einen unwichtigen Punkt erklaͤren. Der Werth seines Be⸗

nicht fuͤr wahrheitsgemaͤß haͤlt, weil Frankreich Zufuhren aller Art zu Gunsten der Karlisten, und Leute, die in deren Dienst haͤtten treten wollen, ruhig uͤber die Graͤnze gelassen und gar nichts fuͤr die Regierung der Koͤnigin gethan habe, weist es doch schließlich, um die Einigkeit zwischen den Kabinetten von London und Paris zu zeigen, auf die Ausgleichung der Zwistig⸗ keiten zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten hin, die es bloß der Vermittelung Englands zuschreibt, so wie auf die Streitigkeit zwischen Frankreich und der Schweiz, zu deren freundschaftlicher Erledigung, nach der Andeutung dieses Blat⸗ tes, England auch etwas beigetragen haͤtte.

Zu Longford in Irland hat am Freitage der liberale Kan⸗ didat, Herr White, mit einer Majoritaͤt von 93 Stimmen den Sieg uͤber den konservativen, Herrn Fox, davongetragen; er hatte 619 und sein Gegner 526 Stimmen.

Sir William Molesworth hat 20 Pfund zu dem Fonds des Irlaͤndischen National⸗Vereins beigesteuert und sich in dem an den Secretair dieser Association gerichteten Schreiben gegen den ihm gemachten Vorwurf gerechtfertigt, daß er ein Tory⸗ Radikaler sey; er versichert, nie etwas gethan zu haben, was zum Vortheil der Tories dienen oder die Eintracht und Starke der Reformer schwaͤchen koͤnnte, und der Globe giebt zu, daß dies wahr sey, berichtigt aber einen Irrthum des Briefstellers in Bezug auf die Zwecke des genann⸗ ten Vereins; dieser meint naͤmlich, derselbe habe beschlossen, daß

daß von der Frage uͤber die Appropriation eines Ueberschusses eigentsech im Ihgevs gar nicht mehr die Rede seyn koͤnne und der Verein sich von vorn herein in eine feindliche Stellung gegen Gemeinen, Lords und Minister versetzt habe, die jenen Grundsatz niemals sanctioniren wuͤrden. Diese Ansicht erklaͤren nin der Globe und das Irlaͤndische Freeman's Journal fuͤr ganz irrig, indem beide Blaͤtter aus den von dem besagten Verein angenommenen Beschluͤssen zu beweisen suchen, daß man nur wolle, die Geistlichkeit der herrschenden Kirche solle nicht auf Kosten der Katholiken erhalten werden. Der „Morning Herald“ hatte behauptet, durch die neuen Armen⸗Gesetze sey die Zahl der Verbrechen vermehrt worden; dies widerlegt nun heute die Morning Chronicle, indem sie zus offiziellen Berichten nachweist, daß, ungeachtet der Veemin⸗ derung der Armen⸗Steuern, die Verbrechen nicht nur nicht zu⸗ genommen haͤtten, sondern daß sogar in diesem Jahre vor dem Segrat Krs , . nur 2 also 140 Fäalle weniger als im vorigen Jahre, vorgekommen eyen. Die Wege S nun meistentheils wieder fahrbar geworden,

enn auch die Wagen hin und wieder noch mit vielen Schwie⸗ igkeiten zu kaͤmpfen haben. Gestern langten saͤmmtliche Po⸗ ten, mit Ausnahme der von Halifax und Edinburg, wieder

ier an, die meisten freilich um mehrere Stunden paͤter als gewoͤhnlich. Noͤrdlich und westlich von London war starker Nebel, und auf den Straßen nach Birmingham, Bath und nach dem Westen zu ist frischer Schnee gefallen. Die Pferde haben im ganzen Lande durch die Strapazen der letzten Woche sehr gelitten. Die Communicarion zwischen Dover und Canterbury ist sechs Tage lang h chen gewesen. Von hier nach Canterbury fuhr die Post am Sonnabend in Schlitten, jetzt aber kann der gewoͤhnliche Post⸗ wagen wieder dorthin fahren. Die suͤdlich von London gelege⸗ nen Distrikte haben durch den Schnee viel Schaden gelitten, weil die Gaͤrtner ihre Erzeugnisse nicht nach der Hauptstadt zu Markte bringen konnten. Auch der Verlust der Eigenthuͤmer von Omnibus und Landkutschen ist bedeutend, da sie weit mehr Pferde zur Fortschaffung der Passagiere brauchten; Einige muß⸗ ten das Passagiergeld deshalb erhoͤhen. In den letzten Tagen ist auch fuͤr die aͤrmeren Klassen in London, die von Kaͤlte und Hunger zugleich geplagt werden, eine Subscription eroͤffnet wor⸗ den. Bei Clare in w. ist arme Familie unter⸗

in einem Schneetreiben umgekommen.

wegeDir 1aen Chronicle beginnt ihr heutiges Blatt mit folgendem Artikel unter der Ueberschrift „Espartero's Ein⸗ zug in Bilbao““: „Endlich ist Bilbao entsetzt. Wir erhielten gestern Abend von unserem dortigen Korrespondenten naͤhere Mittheilungen uͤber dieses hoͤchst wichtige und erfreuliche Er⸗ eigniß, und bei der Admiralitaͤt ist ein Bericht vom Comman⸗ deur des „Saracen“, Capitain Lapidge, daruͤber eingegangen. Als die Karlisten zuerst vor Bilbao ruͤckten, erklaͤrten wir so⸗ gleich, daß der Fal dieser Stabdt ein sehr schwerer Schlag fuͤr

sitzer von Fonds ziehen Nutzen von jeder Preiserhoͤhung, und

ihren Besitz entwerthet.“

istis aäͤtter mi 6 Freimuͤ ben, daß Karlistischen Blaͤtter mit gleicher Freimuͤthigkeit zuga „daß die Aufhebung der Belagerung der Sache des Plaͤtendenten einen fast tödtlichen Streich versetzen wuͤrde. Diese Thatsache jetzt zu leugnen, wuͤrde nichts helfen. Man kann nun nicht mit einemmal Bil⸗

itzes ist in den Tory⸗Blaͤttern zu genau einregistrirt, als daß er 9 9 gestellt werden koͤnnte. Die großen und beharrli⸗ chen Anstrengungen, welche die Belagerer aufgeboten hatten, um es einzunehmen, sprechen zu deutlich fuͤr den hohen Werth, den sie darauf legten. Doch alle Bemuͤhungen ihrer vereinig⸗ ten Armee sind vergebens gewesen, denn aͤm 25sten ruͤckte Espar⸗ tero nach einem hartnaͤckigen Kampfe in die Stadt ein. Das Benehmen der Garnison und der Einwohner kann nicht genug gepriesen werden. Es war der scheͤnsten Tage von Spansens Geschichte wuͤrdig. Welche unmittelbare Folgen Espartero s Ein⸗ zug in Bilbao haben wird, laͤßt sich unmoͤglich schon vorherse⸗ hen. Sein en 88 nicht e 800 1“ oll, wird ihn hoffentlich nicht hindern, seinen S eiter zu 1. 8 entmuthigten Streitkraͤften Villareal's nach⸗ zusetzen. Es sind nicht weniger als 18 Stuͤck Geschuͤtz in die Haͤnde der Sieger gefallen.“ . 2 16 Gestern ist die Botschaft des Praͤsidenten Jackson hier ein⸗ gegangen (s. Nord⸗Amerika), die letzte, die derselbe an den Kongreß der Vereinigten Staaten richtet, da seine Amtsfuͤhrung bald abgelaufen ist, und daher auch die Abschieds⸗Botschaft ge⸗ nannt. Der General Jackson befindet sich bekanntlich seit eini⸗ ger Zeit sehr unwohl, und aus dem Schluß seiner Botschaft geht hervor, daß ihm der Gedanke vorschwebte, sein Leben und seine Praͤsidentenlaufbahn koͤnnten vielleicht zu gleicher Zeit en⸗ den. Der groͤßte Theil der Botschaft bezieht sich auf die eigen⸗ thuͤmliche Schwierigkeit, mit der die Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten zu kaͤmpfen hat, naͤmlich die Verlegenheit, die ihr

eroͤffneter Sitzung der

der zu große Ueberfluß im Schatze verursacht. Die Einnahmen betra⸗ gen viel mehr als die Ausgaben, und man weiß keinen Plan aufzufinden, uͤber den Ueberschuß zu verfuͤgen, der nicht mit Uebelstääͤnden verknuͤpft waͤre. Der Praͤsident moͤchte gern die Einkuͤnfte auf den Bedarf der Ausgaben reduziren, aber es stellen sich dieser Art, die Schwierigkeit zu besiegen, andere maͤchtige Interessen entgegen. Die Auflagen sind zum Schutz der Fabrikanten berechnet, und die oͤstlichen Staaten wuͤrden durch eine Reduction derselben in Harnisch versetzt werden. „So paradox es klingen mag“, bemerkt die Morning. Chro⸗ nicle, „aber es wird oft mehr gegen die Abschaffung als gegen die Einfuͤhrung einer Steuer geschrieen. Alle Be⸗

b. 88 fft wird, finden die Fonds⸗Eigenthuͤmer 1I1I1““ Die elndenas beschage im 1“ 1836 en sich auf ungefaͤhr 47,610,898 Dollars belaufen; da⸗ E mafnr 2 823,181 und die Verkaͤuse von Laͤnde⸗ reien 14 Millionen Dollars. Die Ausgabe dagegen betraͤgt nur 22 Millionen, und es bleibt also die ernorine Summe von 41,723,939 Dollars als Ueberschuß im Schatze, die mit Aus⸗ nahme von 5 Millionen, nach den Bestimmungen der Akte in Betreff der oͤffentlichen Gelder, an die einzelnen Stagten ver⸗ theilt werden soll. Der Praͤsident befuͤrchtet nun aber, daß diese Uebertragung der Deposita an die Legislaturen der Staaten fuͤr deren Verfassungen und fuͤr die Verfassung der Union selbst bedrohlich werden noͤchte, indem Ueberfsuß das Volk gegen das Benehmen derjenigen, die es waͤhle, gleich⸗ guͤltig machen und auf diese Weise die einzige Buͤrgschaft einer guten Verwaltung vernichten, auch einen wilden Speculations⸗ geist naͤhren wuͤrde, der namentlich die Folge haben duͤrfte, daß große Landstrecken nicht an Anstedler, sondern an reine Speku⸗ lanten, die mit dem Grund und Boden Handel treiben, ver⸗

kauft werden wuͤrden; dadurch, meint der Praͤsident, wuͤrde dann der Grundbesitz zum Theil in die Haͤnde von auswaͤrtigen oder wenigstens nicht an Ort und Stelle ansaͤssigen Personen kommen, was sehr gefaͤhrlich waͤre, denn nicht anwesende

Eigenthuͤmer seyen eines der groͤßten Hindernisse fuͤr das Auf⸗

kommen eines neuen und fuͤr das Gedechen eines alten Landes.

Dieser Ansicht stimmt die Morning Chronicle vollkommen

bei, „denn“, sagt dieses Blatt, nin einem aufbluͤhenden Lande

ist der Aufkauf bedeutender Laͤndereien von Seiten bloßer Spe⸗

kulanten ein großes Uebel, weil unbebautes Eigenthum, zwischen

bebautes eingestreut, entweder die Communication hindert oder

sie sehr erschwert und kostspieliger macht, wie wir dies in Ka⸗

nada erfahren haben; auch viele Schwierigkeiten in Irland entspr in⸗

gen aus demselben Grunde.“ Diesem Uebel glaubt jedoch der Praͤsi⸗

dent dadurch abgeholfen zu haben, daß die Zahlungen fuͤr die

oͤffentlichen Laͤndereien in baarem Gelde entrichtet werden sollen.

wobei bloß bis zum 15. Dezember dieses Jahres zu Gunsten

wirklicher Ansiedler eine Ausnahme gemacht wird. Der Gene⸗

ral Jackson empfiehlt in seiner Borschaft auch eine Veraͤnde⸗

rung in der Art der Praͤsidenten⸗ und Vice⸗Praͤsidenten⸗Wahl,

damtt dieselbe nie dem Reproͤsentanten⸗Hause und dem Senat anheim zu fallen brauche. In der Texianischen Sache versichert er mit der groͤßten Redlichkeit und Unparteilichkeit gehandelt zu haben und

weist mit Entruͤstung den Vorwurf zuruͤck, daß die Nord⸗Amerika⸗

nische Regierung ehrgeizige Absichten hege oder eine Hinserlicgige Politik befolge. Ein Theil der Botschaft ist gegen die Mitß⸗ braͤuche des Bankwesens in den Vereinigten Staaten gerichtet;

der Werth und die Stabilitaͤt des Eigenthums, meint der Praͤ⸗

sident, duͤrften nicht all der Unsicherheit ausgesetzt seyn, von der di: Verwaltung von Instituten begleitet sey, die bestaͤndigen Versuchungen von Seiten eines Interesses unterworfen waͤren,

welches mit dem allgemeinen Interesse des Staats, in dem diese Institute bestaͤnden, nichts zu schaffen habe, eine Lehre, wel⸗ che die Morning Chroniele auch fuͤr England sehr passend und gelegen findet.

Belgien.

Bruͤssel, ö. Jan. Belgischen Blaͤttern zufolge, spricht man ron einer neuen Verstaͤrkung unseres Heeres. Dem Vernehmen nach, soll ein Dragoner⸗Regiment errichtet und das Regiment Guiden um eine Eskadron vermehrt werden.

Bei der vorgestrigen seierlichen Beisetzung der Madame de Beriot⸗Malibran eroͤffneten acht Tambour von der Garnison den Leichenzug. Darauf folgten die Musik⸗ Corps der Gemeinden Bruͤssel und Ixelles und des Guiden⸗Regimentes, die abwech⸗ selnd spielten. Dem Sarge folgten 33 Wagen. Das Hotel d'Angletterre war von Außen schwarz behangen. Bei der Ein⸗ senkung in Laeken trugen die Zoͤglinge des Konservatoriums das Miserere vor und Herr Fetis hielt eine angemessene Rede.

Daͤnemar k. Kopenhagen, 20. Dez. Die aussallende Reise des Ba⸗ rons Rothschild zu einer Jahreszeit, wo sonst kein Fremder un⸗

sere unwirthlichen Gestade zu besuchen pflegt, giebt noch immer den Stoff zur Conyersation in den meisten Zirkeln, und es

kommen dabei Geruͤchte zum Vorschein, bei denen man sich Lachens nicht erwehren Wohlunterriehtete Personen haupten, Rothschild sey bloß hier, um eine Forderung c 600,000 Rthlr. Bko. zu realisiren, welche das Haus Rothscht einer vor kurzem verstorbenen hohen Person, dem Landgraf Karl von Hessen⸗Kassel, vorgeschossen hatte. Der Baron jetzt seinen Weg nach Schweden fortgesetzt, um sich selbst; uͤberzeugen, ob es rathsam sey, zur Anlegung einiger Kanäle Geld vorzuschießen. 1. 11.““

8 Deutschland.

Hannover, 7. Jan. (Hann. Zeitung.) Gestern n

ersten Kammer wurden folgende Ser ben des Koͤnigl. Ministeriums verlesen, betreffend: 1) die N huͤlfe bei der stoͤndischen Protokollfuͤhrung; 2) die Personalhe aͤnderung in den beiden Kammern; 3) die Erlassung des ;⸗ lien⸗Statuts fuͤr das Koͤnigl. Haus; 4) die Regulative der Cn Verwaltung; 5) die Pensionen und Wartegelder der Civils Staal diener; 6) die Errichtung einer Wittwen⸗Kasse fuͤr die Hif Civib Dienerschaft; 7) die Heranziehung zu den Gemeinde /ijen 8) die Kriminal⸗Gesetzgebung; 9) die Petitionen der Deßa teurs zu Bramsche und Osnabruͤck, Meyer und Konsorten gen der Brennsteuer und 10) vertrauliches Schreiben.

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Bremen, 7. Jan. Trotz dem, daß nirgends mehr Zweifel uͤber die Unechtheit des von Herrn Friedrich Wagense angekuͤndigten Sanchuniathon obwaltet, will sich derselbe m nicht zuruͤckhalten lassen, sein Manuskript vollstaͤndig heraum geben. Der Bremer Zeitung zufolge, wird dasselbe naͤchse hier in der Buchhandlung des Herrn Schuͤnemann erscheiner

Weimar, 7. Jan. Am 4. d. M. geruhten Se. K. 9 der Großherzog, dem am Großherzogl. Hofe zeither accredi ten und von seinem Allerhoͤchsten Hofe abberufenen Kais. . Oesterreichischen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤc ten Minister, Franz Grafen von Colloredo⸗ Wallsee, Kas Oesterreichischen wirklichen Kaͤmmerer, Ritter des St. Johenam tec⸗Ordens ꝛc., die Abschieds⸗Audienz zu ertheilen.

Muͤnchen, 4. Jan. Ihre Majestaͤten der Koͤnig um Koͤnigin sind diesen Vormittag nach Tegernsee abgereist. Ele dahin ist auch der hier eingetroffene Großherzoglich Obrahu gische Bundestags⸗Gesandte, Herr von Both, abgegmg Man ist im Publikum wirklich sehr unmuthig, daß die traung Krankheit uns das Vergnuͤgen entzogen hat, die sung Känigi Griechenlands und ihren Gemahl hier zu sehen. Das schon reich gestickte Griechische Kleid derselben, welches mehrere 8 lang bei dem Schneider zu sehen war, der es zusammen stz wurde von den zahlreichen Damen, welche die Neugierde hat zog, mit Entzuͤcken, aber auch mit tiefem Bedauern betnheh die erste Koͤnigin der wiedergebornen Helles nicht in hefen Schmucke in der großen Loge des Koͤnigl. Theaters bei fäglicher Beleuchtung oder bei einem Ballfeste bewundern zu koͤanen.

Der Aufenthalt Ihrer Griechischen Majestaͤten in Dager see wird etwa eine Woche dauern, auch die (Griechische) Wi nachtsfeier im Kreise der Koͤniglichen Familie gefeiert werde Herr von Rudhart, der das Griechische Ministerium des 9. nern und die Praͤsidentschaft des Conseils definitiv uͤbernomne hat, wird dem Vernehmen nach schen morgen Tegernsee 1 lassen, um uͤber Passau nach Wien zu gehen. Von dort er, nach Vollzug der ihm obliegenden Geschaͤfte, mit Sr. . dem Koͤnig Otto zur Reise nach Griechenland in Triest Venedig zusammentreffen. Das Staatskanzler⸗Amt in Al wird aufgehoben, doch wird Graf Armansperg die Geschoͤfte zur Ankunft des Herrn von Rudhart fortfuͤhren. Herr 2 Kobell, der nun in den Staatsrath wirklich befoͤrdert ung ist, wird in Muͤnchen bleiben. 6

Gestern ist der Koͤnigl. Muͤnz⸗Direktor, Ritter v. Aohan im 75sten Jahre mit Tode abgegangen. Er war im Fache c Numismatik ein sehr kenntnißreicher Mann. 1

Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhr⸗Kranken der Stadt und den Vorstaͤdten: Vom vorigen Tage 41, Zunh 21, Summe 62; genesen 2, gestorben 10, in aͤrztlicher Behu lung verbliteben 50.

Sigmaringen, 3. Januar. Se. Durchl. der regiaene Fuͤrst ist, auf die durch Estafette erhaltene Nachricht vin c gluͤcklichen Entbindung Sr. Durchl. Prinzessin Tochter Amale Gemahlin S. D. 8. Pesss Eduard von Sachsen Altenbut am 31. Dez. nach Ansbach abgereist. 1

Seit 8 vergangenen Woche ist der landsteaͤndische 8 schuß hier versammelt, um die Landes⸗Rechnungen der Kaust den Finanz⸗Periode zu pruͤfen. Bei diesem Anlaß haben diesseitigen, ehemals unter Herzogl. Nass. Brigade gestandg Soldaten, welche die Franzoͤsischen und Spanischen Felh von 1809 bis 1814 mitgemacht, ihre noch guthabenden 00 Ruͤckstaͤnde ꝛc. in einer Petition neuerlich wieder in Erinnmg gebracht. -

Frankfurt a. M., 7. Jan. Der Kais. Russ. Geh. 30 Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmüchan Minister bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Hur w Severin, ist hier angekommen. 8 8

Die durch Hr. J. V. Hoeninghaus mit Beginn dann Jahres hier neu gegründete „Unparteiische Universalecercha tung“ ist bereits in zwei Nummern erschienen. In d ten Nummer liest man Folgendes unter der Rubrik: Pus Chronik der Universal⸗Karchenzeitung“: „Se. Maj. EUr ehrte Koͤnig von Griechenland, Otto J., haben Allergnibisg ruht, Sich Fin Leser unseres Blattes zu erklären, münse , nes an den Herausgeber gerichteten, von Oldenburg 1g nit senen, huldvollen Schreibens, worin es heißt: 2„„Jc san soh Vergnüuͤgen ersehen, daß viele Gelehrte zusasnmengettan vam um fuͤr eine demnaͤchst zu erwartende Universal⸗Krchentenng thaͤtig zu seyn, und daß Sie sich an die Spitze dieses Eintra mens gestellt haben, welches den edeln Zweck hat, fur ersc der Voͤlker und fuͤr Verbreitung und Befestigung der Phan. religioͤser Wahrheiten zu wirken. Ich habe Uniüo Referenten bereits beauftragt, auf ein Exemplar diese sal⸗Kirchenzeitung zu subscribiren. 8

1, M. —, Frankfurt a. M., I. Jan. àr gfeng. seums⸗Abend ist zur allgemeinen Zufriedenheit ausgesas grus war ein wuͤrdiges Schillerfest. Dem vnd. en 8 Dichters wurde ein reines und schoͤnes Opfer gebro den Z 0 Vorstand des Museums hat seinen Zweck erreicht ls zu gebe unsern reichen Mitbuͤrgern einen neuen Impu u Schille Freilich koͤnnten Viele allein so viel niedeelegen n Aber, Denkmal, als die ganze Versammlung im Muse was wi geschieht nicht. Darum ist loͤblich und lobenswerth,

gegangen; am 17ten wollte

sah Zustand

lich geleistet wurde. An 500 Einlaß⸗Karten zu Einem Tha⸗ ler wurden genommen, und die Einsendung nach Stuttgart wird, alle (bedeutenden) unvermeidlichen Kosten abgerechnet, wahrscheinlich 500 Gulden betragen eine geringe Spende doch ist zu hoffen, daß unsere uͤhne bald nachfolgen und das

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Tausend voll zu machen suchen werde.

Schweiz.

Bern, 29. Dez. Ein radikaler Korrespondent des „Beob⸗ achters“ schreibt aus Basel,Landschaft: „Ein Deutscher, Dr. Peiland, fluͤchtig vor der Anklage, die auf „Aufforderung zum Afruhr“ gestuͤtzt ist, wurde von der Behoͤrde mit der Fuͤhrung der Untersuchung gegen die Oberwyler Aufruͤhrer beauftragt. Kir verren seiemn Fluͤchtling bei uns Asyl und Unterkommen. Aber wenn Maͤnner, die in ihrem Heimath⸗Staat Ankiagen cher Urtheilen wegen politischer Verbrechen entgangen sind, in im kaum gefundenen Asyl gegen Buͤrger dieses Ayls, die seich falls politischer Verbrechen beschuldigt sind, als Inquirenten der gar als Anklaͤger auftreten, so haben wir jedesmal hierin ane Dissonanz gefunden, die uns mit den widrigsten Empfin⸗ dungen erfuͤllt hat.“

(LIee Florenz, 27. Dez. Die Gazzetta di Firenze meldet: „Am 12ten d. ist der Minister⸗Resident Sr. Maj. des Koͤnigs von Schweden bei diesem Hofe und bei den uͤbrigen Italiaͤni⸗ chen Hoͤfen, von Laersvaͤrd, im Slsten Jahre seines Afters mit ode abgegangen. Er hatte sein Vaterland unter der Regierung

von fuͤnf aufeinander folgenden Souverainen durch 47 Jahre E

hier vertreten.“

J11111ö1“

Madrid, 22. Dez. (Allg. Ztg.) Der Thaͤtigkeit des Englischen Gesandten ist es gelungen, eine Summe von 10,000 Pfo. St. aufzutreiben, welche ein Kourier gestern nach Bayonne überbrachte, um damit die aufruͤhrerische Englische Legion zu be⸗ schwichtigen. Der General Narvaecz ist hier jetzt der Held des Ta⸗ ges, und bei seinen nicht sehr hervorragenden Verstandeskraͤf⸗ ten kann man voraussehen, daß er bald irgend einer Partei zum Spielwerk dienen wird. Man bestaͤrkt ihn hier in der Meinung, als ob er wirklich große und blu⸗ ige Siege erfochten habe, obgleich die hier anwesenden hffiziere seiner Division uns versichern, daß sie nir⸗ ends mit den Trupen des Gomez ein eigentliches Gefecht be⸗ fanden, sondern ihn nur immer vor sich hertrieben, die Nach⸗ zler niedermachten und ihm, vorzuͤglich in Alcaudete, einen goßen Theil seiner Beute abnahmen. Sie erzaͤhlen einstimmig, daß die verfolgenden Generale ohne irgend einen gemeinschaftli⸗ chen Plan operirten, und jeder nach eigenem Gutduünken han⸗ delte. Vor einigen Tagen erschien Narvaez in den Cortes auf einer Tribune; alle Blicke richteten sich sogleich auf ihn, und Cardero begab sich zu ihm und fuͤhrte ihn in den Vorsaal, wo sich die Minister befanden. Seine Truppen marschiren in

de Provinz Soria; die Ribero's nach Alt⸗Castilien, wo sie Wohlunterrichtete Perso⸗ V

sch bei Palencia aufstellen werden. sen, welche Rodil auf seinem letzten Feldzuge begleiteten, be⸗

saupten, uͤberzeugt 1n seyn, daß sowohl er als Alaix an den t

praͤtendenten verkauft sind, und daß dieser sie veranlaßt habe, das Kommando uͤber die Truppen der nicht ein anderer General ernannt werde, welcher gegen Don Car⸗ vos als wahrer Feind wird auch nun, da esam leistet, in den ministeriellen Blaͤttern ausdruͤcklich fuͤr vnem Verraͤther erktart, und man glaubt, daß er seine Trup⸗ ha, die der Sache der Koͤnigin treu sind, in eine Lage ver⸗ scen werde, welche ihren Untergang herbeifuͤhren muß. Am Unen war Gomez in der Provinz Burgos durch die Brujela nasterio uͤbernachten, wo der Oberst Aspiroz mit seiner Kolonne zu ihm stoßen sollte. b 1 gehen (was bekanntlich seitdem geschehen ist), ruppen von Vittoria nach Miranda del Ebro nie Franzoͤsische Legion und die Division ugroñno, um dort das Flußufer zu decken. Hortugiesische Brigade des Baron das Antas von Valladolid auf, um in Eilmaͤrschen nach dem Norden vorzuruͤcken. Ich schrieb Ihnen neulich, daß der General Evaristo San Miguel bis⸗ weilen Spuren von Geistes fel es ihm ein, in Saragossa einen ewaltstreich gegen die Tu⸗ gnd einer jungen Dame, die zu den ersten dortigen Familien

chwm, zu unternehmen; das ungluͤckliche Schlachtopfer seiner

gierden stuͤrzte sich, um ihm zu entgehen, aus einem Fenster; se Sache kam neulich in einer geheimen Sitzung vor die Cortes, und die Regierung hat, so heißt es, dem General San Miguel sene Absetzung zugeschickt. Abends. In den Cortes wurde heute die gestrige Diskussion fortgesetzt. Der Kriegs⸗Minister etlärte, daß der General Evaristo San Miguel seines Amtes als General⸗Capitain von Arragonien bereits enthoben sey. Herr Calatrava ließ den Cortes in süctehenen Anfrage, welches der Erziehungsplan der Koͤnigin Nbella sey, anzeigen, bis jetzt beschaͤftige sich Ihre Majestaͤt mit dem Unterrichte (instruccion) ihrer

Am löten brach die

de Koͤnigin Regentin döͤchter. 3

98 Madrid, 27. Dezbr. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt Nach⸗ sehendes: „Herr van d eß, bevollmaͤchtigter Minister der Ver⸗ ünigten Staaten am hiesigen Hofe, hatte gestern die Ehre, von Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin⸗Regentin in einer Abschieds⸗Au⸗ dienz empfangen zu werden, und stellte zugleich den Gesandt⸗ scasts, Secretair Herrn Middleton vor, der bis zur Ankunft schon in Cadix eingetroffenen neuen Amerikanischen Ge⸗ simdten als Geschaͤftstraͤger fungiren wird. Herr van Neß hat einem Zeitraume von sieben Jahren an unserem Hofe sich sines Auftrages zur Zufriedenheit beider Länder entledigt, und sind waͤhrend dieser Zeit mehrere Angelegenheiten von großer

Fctigkeit beendigt worden.“ oi as Eco del Comercio meldet, daß, der

sate zufolge, Don Carlos das and Besorgniß einfloͤße. Es ist wieder die Rede von Aenderungen in den General⸗ ain-Stellen. Mendez Vigo, Castiliens erhalten und General Alvarez zum Kom⸗ Provinz Madrid berufen werden.

Nerni der Boͤrse war man heute sehr unzufrieden uͤber die 89 wetung der Zwangsanleihe. Man machte darauf aufmerk⸗ denehäͤase von, Joaguim Ferrer, ein reicher Kapitalist und Ei⸗ 8 vhner in Madrid, nicht mit auf der Liste stehe. Der von Nene0ge von Infantado zu bezahlende Antheil betraͤgt vier t sch en Realen. Gaspar Remisa weigert sich zu zahles⸗ da on als Chef des Handlungshauses Casalo und Remisa be⸗

Zeitung von Bett huͤten muͤsse, und daß

Jahreszeit und die schlechte Verpflegung der

Koͤnigin beizubehalten, damit

auftreten, und ihm alo schaden koͤnnte. Alagix er den Befehlen der Minister keinen Ge⸗

Um Gomez zu verhindern, uͤber den Ebro waren einige marschirt; Iribarren gingen nach

zeige. Vor einiger Zeit

zahlt habe. Die Junta verlangt indeß, er solle auch noch als Privatmann den ihm auferlegten Antheil entrichten. Ueberhaupt trifft die Regierung bei der Erhebung des Zwangsanlehens der 200 Millionen uͤberall auf große Schwierigkeiten. So enthalten die Journale von Santander lange Listen von Steuerpflichtigen, die nicht bezahlt haben; selbst die, die nur 80 sollen, sind mit der Zahlung ausgeblieben.

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Konstantinopel, 14. Dez. (Allg. Ztg.) Die Verhaͤltnisse zwischen der Pforte und England, welche in der letzten Zeit sich freundlich zu gestalten schienen, sind durch einen Zwischenfall wie⸗ der sehr getruͤbt worden. Es scheint naͤmlich, daß Lord Ponsonby sich wegen der dem Hrn. Churchill zu gebenden Satisfaction mit Hrn. Urquhart uͤberworfen habe, indem der eine die Pforte ganz gedemuͤthigt, der Andere die einer befreundeten Macht schuldige Achtung nicht aus den Augen verloren wissen wollte. Jeder be⸗ richtete in seinem Sinn nach London, und waͤhrend Jedermann laͤngst den ganzen Vorfall vergessen hatte, oder doch die Sache als abgemacht ansah, kamen unerwartet Instructionen an die Englische Botschaft, wodurch sie angewiesen wird, bei der Pforte darauf zu dringen, daß der neuernannte Groß⸗Admiral, Muschir Ahmed Fewzi Pascha, nicht nur dieses Amtes entsetzt, sondern auch von seinem Paschalik Kudavendikiar entfernt werden solle, weil er bei Gelegenheit der von Hrn. Churchill erlittenen Miß⸗ handlungen sich gegen denselben barsch und parteiisch betragen habe. Lord Ponsonby hat demzufolge der Pforte eine Note uͤber⸗ reicht, worin er den Befehlen seines Hofes nachzukommen sucht.

Er hat bis zu diesem Augenblick noch keine Antwort darauf er⸗ halten, und es ist hoͤchst zweifelhaft, ob diese so ausfallen wird, wie sie die Englische Botschaft zu erwarten scheint. Was jedoch keinem Zweifel unterliegen duͤrfte, ist, daß Lord Ponsonby's Stellung von diesem Augenblick an hier unhaltbar geworden, indem allgemein behauptet wird, daß er eigentlich die Instruc⸗ tionen provozirt habe, welche ihn in keine geringe Verlegenheit versetzen duͤrften; denn so versoͤhnlich die Pforte auch sonst ist, so scheint es doch mit ihrer Ehre unvereinbar, daß sie den Lau⸗ nen eines fremden Agenten zu Gefallen leben soll, um einen Mann wie Ahmed Fewzi Pascha, der das ganze Vertrauen des Großherrn besitzt und dem Lande schon so vielfache Dienste geleistet hat, aus dem Staatsdienste zu entfernen. Bis jetzt berechtigt nichts zu dem Glauben, daß dem Ansinnen Lord Ponsonby's Genüuͤge geleistet werden duͤrfte; welche Schritte er aber dann zu thun gedenkt, ist nicht abzusehen. Ob Fewzi Pascha zufaͤllig oder ge⸗ flissentlich gerade in diesem Augenblick von dem Großherrn aus⸗ gezeichnet worden ist, indem derselbe dessen Namen einer Fre⸗ gare beilegte, die in den letzten Tagen vom Stapel lief und Fewzi benannt wurde, lasse ich dahin gestellt; allein wie es sich damit auch immer verhalten mag, so zeigt dieser Akt der Gnade doch deutlich, in welchem Ansehen Fewzi steht, und wie taktlos es ist, dessen Entfernung zu verlangen, waͤhrend man so vielen Werth darauf legt, den verloren Einfluß bei der Pforte wieder zu gewinnen. Die Nachrichten aus Syrien lauten nicht er⸗ freulich fuͤr Mehmed Ali. Bei Ibrahim's Armee scheint eine große Sterblichkeit eingetreten zu seyn, wozu die unguͤnstige Soldaten beitragen soll. Ibrahim Pascha bietet Alles auf, damit das Uebel nicht noch mehr um sich greife, welches eine Art boͤsartiger Typhus und in jenen Gegenden aͤußerst gefaͤhrlich ist. Ueber den Aus⸗ gang der Franzoͤsischen Expedition nach Konstantine sieht die Pforte mit vieler Ungeduld Nachrichten entgegen. Sie duͤrfte nach Umstaͤnden zu handeln suchen, und enrweder von neuem Reclamationen wegen Alg er erheben, oder von ihren Anspruͤchen ganz abkommen. Ein Expresser ist vor einigen Tagen aus Persien eingetroffen; der Divan hat sich gleich nach dessen An⸗ kunft versammelt; woruͤber aber sich berathen, ist noch unbe⸗

b 1 kannt. Alaix mit seiner Division in Mo⸗

Griechenland.

Athen, 6. Dez. (Bayer. Bl.) Wenn einige der Grie⸗ chischen Oppositions⸗Zeitungen in ihrem Eifer sich disweilen zu weit fortreißen lassen und behaupten, das Land habe seit vier Jahren kaum bemerkbare Fortschritte gemacht, so sagen sie darin eine Unwahrheit. Griechenland hat seit vier Jahren einer Ruhe genossen, wie es sich deren seit anderthalb Jahrzehnten nicht zu erfreuen gehabt hatte, denn selbst der Aufstand in Messenien vom Jahre 1834 und der heutige in Akarna⸗ nien waren, wie nachtheilig sie auch wirkten, doch nur Kleinigkeiten gegen die Graͤuel des Tuͤrkenkrieges und

Beantwortung der neulich

die Verheerungen der fruͤheren inneren Fehden. Schon diese Ruhe allein und fuͤr sich hat gedeihliche Wirkungen gehabt: Haͤu⸗ ser, Doͤrfer, Staͤdte, die seit dem Kriege in Truͤmmern gelegen waren, sind nach und nach wieder aufgebaut worden; halb ver⸗ wuͤstete Weinberge, verwilderte Oelbaͤume wurden wieder in Kul⸗ tur und Pflege genommen; der Pflug hat sich jaͤhrlich mehr und mehr urbaren Boden als Ackerland zu eigen gemacht. Die Masse des zirkulirenden Geldes ist durch den Zufluß aus den beiden ersten Serien des Anlehens vergroͤößert worden, und wuͤrde sich auch durch die zunehmende Handelsausfuhr (namentlich den ein⸗ traͤglichen Korinthenhandel) vermehrt haben, wenn nicht gleich⸗ zeitig die Einfuhr in einem bedenklichen Maaße zugenommen haͤtte, theils durch den steigenden Luxus und den Zuwachs an kuͤnstlichen Beduͤrfnissen, theils und vorzuͤglich durch den in Ver⸗ haͤltniß zu den Kraͤften des Landes unermeßlichen Verbrauch an Baumaterialien. Denn, wie schon oben angedeutet worden ist, der Koͤnig fand bei seiner Ankunft fast alle Ortschaften seines Landes, mit Ausnahme der Inseln, buchstaͤblich in Truͤmmern; die erste Thaͤtigkeit, zu der die wieder erlangte friedliche Ruhe dringend aufforderte, war das Bauen. Jedermann baute, weil Jedermann bauen mußte, vom Koͤnige bis zum letzten Landmann. Aber fast alle Baumaterialien werden aus der Fremde bezo⸗ gen, nicht allein Holz und Bretter, Glas, Eisen, Farbe und hun⸗ dert Kleinigkeiten, sondern bis zur Eroͤffaung inlaͤndischer Stein⸗ brüche im Laufe der letzten Jahre, sogar Sandsteine aus Malta, Marmor aus Carrara, und theilweise, wegen der Schlechtigkeit des Produktes der Griechischen Ziegeleien, selbst Dachsteine und Ziegel aus Triest und Venedig. Die Regierung wurde den Kla⸗ gen uͤber Geldmangel im Lande vielleicht nicht besser begegnen koͤnnen, als wenn sse durch Veroͤffentlichung einer Uebersicht aus

heißt es, wuͤrde das Kom⸗ 1

den Zollregistern von Paͤtras, Nauplia, Gaͤlaxidi, dem Piraͤus, Syra und Chalkis darlegte, welche Summen nur allein aus die⸗ sen sechs Haͤfen fuͤr Baumaterialien in's Ausland geflossen sind; wobei noch mit in Anschlag zu bringen ist, daß die Tausende von Maurern, Kalkbrennern, Handlangern und Maulthiertreibern, welche zum Behuf der Bauten alljaͤhrlich im Sommer aus Thes⸗ salien, Macedonien und Bulgarien in's Reich einwandern, im Herbste huͤbsche Summen als Ersparniß in ihre Heimath mit zuruͤck⸗ nehmen. Doch diesem letzteren Verkehr duͤrfte nicht zu wehren seyn, da er die Griechisch christliche Bevoͤlkerung in- und au⸗

halb Griechenlands in einer erwuͤnschten Verbindung erhͤlt.

Realen beisteuern

dieser Fragen ist die in Betreff der nordöstlichen Gränze.

Groͤßere Ersparnisse werden erzielt werden, wenn durch Anlegung innerer Verbindungsstraßen die Produkte der nicht zu verachtenden inlaͤndischen Waldungen mit dem vom Auslande eingefuͤhrten Holz in Konkurrenz treten koͤnnen; und in dieser Hinsicht ist vielleicht die Klage nicht ungegruͤndet, daß schon mehr von der Regierung haͤtte geschehen koͤnnen. Desto erfreulicher ist es, daß in diesem Augenblick an der Straße nach Eleusis und Megara gearbeitet wird, und dieselbe schon fast zu einem Drittheil vollendet ist, wodurch schon die Zufuhr von Holz aus den Gebirgen von Megaris erleichtert wird. Auch die Straßen von Nauplia und Argos nach Korinth und Tripolis sind bereits fahrbar. Noch bedeutender wuͤrde eine Straße von Athen durch Boͤotien und Phokis bis an die Gebirge von Westgriechenland seyn, fuͤr Zufuhr jeder Art, namentlich auch an Bauholz. Aber die bedeutendste Maßregel fuͤr den Aufschwung der inneren Kultur und zugleich die Ver⸗ besserung der Finanzen bleibt immer die Laͤnder⸗Vertheilung, und obgleich die Regierungs⸗Zeitungen uͤber die fortschreitende Aus⸗ fuͤhrung des vielbesprochenen Dotationsgesetzes wiederholt die glaͤnzendsten Versicherungen geben, so hoͤrt man doch in Wahr⸗ heit wenig davon, und es erscheint einigermaßen bedenklich, daß die uͤbrigens ministerielle Grèce régénérée schon mehrmals auf die Nolhwendigkeit einer Modification des genannten Gesetzes hingedeutet hat. 8

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika

Washington, 7. Dez. Der Praͤsident Jackson hat gestern die gewoͤhnliche Jahres⸗Botschaft (die letzte, die er als Praͤsi⸗ dent abzufassen hat) an den Kongreß der Vereinigten Staaten gerichtet. Sie beginnt folgendermaßen:

„Mitbürger vom Senat und vom Hause der Repräsentanten! Indem ich Ihnen die letzte jährliche Botschaft übersende, die ich je⸗ mals dem Kongresse der Vereinigten Staaten vorlege, gewährt es mir die innigste Genugthunng, Ihnen zu dem boben Grade der Wohl⸗ fahrt, den unser geliebtes Land erreicht hat, Glück wünschen zu kön⸗ nen. Da weder im Innern noch nach Außen die geringste Veran⸗ lassung vorhanden ist, das Vertrauen zu schwächen, mit dem wir auch in der Zukunft von unseren freien Institutionen alle Früchte einer guten Regierung erwarten, so ist der allgemeine Zustand unserer An⸗ gelegenheiten wohl geeignet, unseren National⸗Stolz anzuregen.“

„Ich kann nicht umhin, Ihnen Glü⸗ f zu wünschen zu den er⸗ folgreichen Bestrebungen, wesche während meiner Verwaltung von den exekutiven und legislativen Gewalten ausgegangen sind, um, den aufrichtigen und ernstlichen Wünschen des Volkes gemäß, den Frieden zu erhalten und freundschaftliche Verhältnisse mit allen aus⸗ wärtigen Mächten herzustellen. Wir müssen dem höchsten Lenker der Welt dafür unseren Dank darbringen, und ich fordere Sie auf, Ihre Gebete mit mir zu vereinigen, daß Er unsere Nachkommen in seine schützende Obhut nehme und sie in den Stand setze, die Gefahren und Schrecken des Krieges zu vermeiden, so weit es mit den Rechten und der Ehre des Landes verträglich ist. Obgleich indeß der ge⸗ genwärtige Stand unserer auswärtigen Angelegenheiten bhächst günstig ist, da, seitdem Sie sich im letzten Juli treun⸗ ten, keine wichtige Veränderung vorgegangen ist, so bedauere ich doch, sagen zu müssen, daß viele Fragen von Wichtigkeit in Be⸗ zug auf auswärlige Mächte noch unerledigt sind; eine der wichtigsten

Obglei ich das volle Vertranen hege, daß es der aufrichtige Wunsch 848g gierung Sr. Britischen Majestät ist, diese Angelegenheit zu beendi⸗ gen, so weiß ich doch noch nicht, welche Bedingungen sie ein er zu⸗ friedenstellenden Ausgleichung zum Grunde legen wird.“

„Uusere diplomatische Verbindung mit Frankreich ist wieder herge⸗ stellt, und zwar unter Umständen, welche beweisen, wie geneigt beide Regierungen sind, einen wechselsettigen, für berde vortheilhaften Verkehr fortzusetzen und die freundschaftlichen Verhältuisse, welche den wahren Iunteressen beider Länder angemessen sind, immer fester zu knüpfen. Mit Rußland, Oesterreich, Preußen, Neapel, Schweden und Däuemark stehen wir im besten Einveruehmen,. und unser Handel mit diesen Ländern nimmt allmälig immer mehr zu und wird, mit Ausnahme von Neapel, überall durch vortheilhafte und liberale Handels⸗Verträge unterstützt.“

„Die Forderungen unserer Bürger an Portugal sind als ge⸗ recht anerfkannt worden, aber die Festsetzung der Zahlung derselben ist freilich durch häusige politische Veränderungen in diesem König⸗ reiche noch verzögert worden.“

„Spanien erfreut sich noch nicht der Segnungen des Frie⸗ dens. Wir stehen in gutem Vernehmen mit diesem Lande, und nur in den Außer⸗Europäischen Besitzungen desselben ist unser Haudel noch Beschränkungen unterworfen.“

„Die Forderungen Amerikanischer Bürger wegen der bei dem Bombardement von Antwerpen erlitienen Verluste sind den Regie⸗ rungen von Holland und Belgien vorgeiegt worden, und es wird zu gehöriger Zeit auf die Befriedigung derselben gedrungen werden.“

Der Praͤsident koͤmmt sodann auf die Verhaͤltnisse zu den nicht Europaͤischen Staaten, wovon wir uns die naͤhere Mitthei⸗ lung vorbehalten. 8

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Paris am 2. Januar theilte Herr Arago Auszüge aus einem Schreiben Alerander von Humboldt's mit, worin derselbe ven dem Einslusse spricht, den das Nordlicht, selbst an Orten, wo es nicht sichtbar ist, auf die Magnetnadel ansübt. So beobachtete der Hof⸗ raͤth Gauß *) am 7. Februar 1835 außerordentliche Schwankungen an der horizontalen Magneinadel, und an demselben Tage beobaͤch⸗ tete der Professor Feidt zu Braunsberg in Ost⸗Preußen cin schönes Rordlicht. Herr von Humboldt überfandte außerdem noch die Ab⸗ bildung des von Herrn Ehrenberg entdeckten Infusionsthieres phicora sabella und mehrere geschliffene Stücke des aus Jafusorier gebildeten Halbopals von Bilin. Herr Pevtier, Ofzier des Genecralstabes, übersandte die Resultate seiner Beobachtungen übe das Klima von Grtechenland, die er während ecines mehrjährigen A enthaltes in diesem Lande angestellt hat. Es ergiebt sich daraus Folgendes Das Klima von Griechenland ist mild und veränderlich; de Winter sind gewöhnlich so wenig streng, daß sie ohne Frost vorübergehe In den Wintern von 1828 1831 sah Herr Pevtter in Kovrinth und Rauplig nur Reif. In den Jahren 1833 1836, wo der Verfasser sich in Athen aufhielk, sah er das hunderttheilige Thermometer bis auf 3 bis A0 unter Null fallen. Dies läßt vermathen, daß das Klima von Athen nicht so mild ist, wie das von Nauplig. Indeß bezeichneten die Einwohner diese drei Winter auch als außerordent⸗ lich streng und sagten, die Bayern hätten die Kälte ihres Landes mitgebracht. In den Tiefebenen sieht man sehr felten Schnee; in den Gebirgen, die eine Höhe von 1800 2500 Metre haben, fängt er dagegen gewöhnlich im Oktober an zu fallen. Diefer erste Schnee schmilzt jedoch bald wieder, und die Berge bedecken sich in der Regel erst in der letzten Hälfte des Novembers mit Schnee⸗

In dem eigentlichen Griechenland giebt es keinen ewigen Schyee,

denn selbst der Schnee, welcher die höchsten Berge bedeckt, schmilzt während des Sommers völlig. Im Sommer ist die Hitze ziemlich anhaltend und erreicht fast in jedem Jahre, doch nur au einem oder zwei Tagen, das Maximum von 40 ° C). (32 ° R.). In den Mona

⁵), Herr Hofrath Gauß bemerkt hierüber in Schumacher's astro⸗ nomischen Nachrichten Nr. 276 pag. 188: „Die stärksten Bewegun⸗ gen, die mir bisher vorgekommen sind, fanden statt am 7. Februar d. J., wo den ganzen Tag die Nadcl überaus unruhtg war. Ich beobachtete Bewegungen von 17 Skalentheilen oder 6 Bogen Minu⸗ ten in einer Zeit⸗Minute!“ Siehe Poggendorff's Annalen, Bd. 39,