die Ausbreitung der Herrschaft Rowgorods über Bjarmaland, so wie die Betrachtungen hierüber geben einen neuen schönen Beweis von der gründlichen Bekanntschaft des Verfassers mit seinem Ge⸗ genstande. — Bei Schilderung des mittleren und unteren Laufes der Dwina ist besonders die Geschichte der Blüthe und Bedeutung des Handels von Archangel interessant. Der Verf. verfolgt ihn bis auf die ältesten Zeiten und weist zugleich die große Indische Handelsstraße vom Uralischen Väölkerthon, nach der unteren Dwina seit der Zeit der Aorsen bis auf die Verwüstungszüge der Mongolen nach. An die neue Entdeckung des Weißen Meeres durch die Eng⸗ länder knüpft er dann die Geschichte Archangels seit jener Zeit. Mit dem fünften Abschnitte, der uns in das Gebiet der Finni⸗ schen Seegruppe führt, schließt dieser Theil. Eigentlich liegt der ganze letztere Abschnitt über den Titel des Buches hinaus; bei Darstellung der Raturgebiete jedoch läßt sich eine genaue Linie nicht halten. „Wenn der Historiker hier die ursprüngliche Stammgenos⸗ senschaft der Finnen und Lappen, deren frühzeitige Trennung ꝛc. gern verfolgen dürfte, so wird der Geograph den Verfasser gern bis in die Gegend zwischen Altengaard und Kautokeino, wo die Wasserscheide nicht auf dem Rücken des Gebirges entlang, sondern unmittelbar an seinem Fuße liegt und bis zu den Quellen des Alten⸗ Elf und des Torneäa⸗Elf ꝛc. begleiten, wo das Wasserscheide⸗Gebiet eine 8 Pee Hochebene von einer seereichen, sumpfigen und moorigen Ober⸗ fläche bildet. 8 Wie der Leser aus diesen kurzen Notizen bemerken wird, so geht der Verf. bei Darstellung der Naturgebiete in Ost⸗Europa sehr oft in das Asiatische Gebiet über. Seine Untersuchungen hierüber schließen sich gewissermaßen an die Arbeit des verdienten Professor Rit⸗ ter über Ost⸗ und West⸗Asien, als dessen Schüler er sich rüh⸗ mend bekennt. Er nahm so gewissermaßen den historisch ethnograͤ⸗ phischen Faden auf, um den Leser wieder nach Europa hinüber zu führen, und so einen Standpunkt zu gewinnen, von dem herab er die Vermittelung zwischen dem Orient und dem eigentlichen Abend⸗ ande in West⸗Europa, in historischer und ethnographischer Beziehung entwickeln wollte. In wiefern nun der Verf. seine Aufgabe bei Be⸗ arbeitung dieses in vieler Beziehung so wichtigen Feldes, wobei es an Vorarbeiten cigentlich gänzlich fehlt und welches sich dem Raume und er Zeit nach so weit ausdehnt, allen Forderungen einer strengen Kritik enügt haben dürfte, davon kann hier die Rede nicht seyn. Auf alle Fälle aber bleibt es ein ehrenwerthes Unternehmen, sich der Erfor⸗ schung der Völker⸗Verhältnisse oder der Naturseite der Geschichte, ohne welche diese selbst, oder das geistige Leben der Völker der rechten Haltung und Sicherheit entbehrt, zugewandt zu haben. — Bei der Quellenkunde und Kritik derselben ist die populaire Darstellung und die anspruchlose Einfachheit des Werkes um so schätzbarer. Die De⸗ dication hat der Prinz August, Königliche Hoheit, anzunehmen ge⸗ ruht, den die gelehrte Welt seit langer Zeit her gewohnt ist, als ihren Beschützer zu verehren. 1M
In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Paris am 6. Februar las Herr Poisson eine Abhandlung unter dem Titel: „Untersuchungen über die Temperaturen des festen Thei⸗ les der Erdkugel, der Atmosphäre und desjenigen Theiles des Rau⸗ mes, in dem sich die Erbe gegenwärtig befindet.“ Er gab darin eine Uebersicht der Haupt⸗Resultate seines großen Werkes: „Mathema⸗ tische Theorie der Wärme.“ Er erklärt sich bekanntlich gegen die Annahme der ursprünglichen hohen Temperatur der Erde, so wie da⸗ gegen, daß die beobachtete Zunahme der Erd⸗Temperatur nach der Tiefe sich durch einen noch vorhandenen Antheil der ursprünglichen hohen Temperatur im Innern der Erde erklären lasse. Auch nimmt er an, daß der fluͤssige Planet nicht von außen nach in⸗ nen, sondern umgekehrt erkaltet sev. (Man vergleiche übrigens Poggendorff's Annalen der Phosik und Chemie. Band XXXIX. Nr. 9, wo ein Auszug aus dem größeren Werke Poisson's gegeben ist.) — Herr Warden theilte eine Note mit über die Entdeckung neuer Kupferminen im Gebiete Wisconsin in den Vereinigten Staaten. Das Erz erstreckt sich über einen Flächenraum von 400 Morgen und findet sich schon achtzehn Zoll unter der Oberfläche. — Herr Dumé⸗ ril berichtete über ein von Herrn Percheron unter dem Titel: Biblio- graphie entomologique“ herausgegebenes Verzeichniß aller Schriften über Entomologie. Vorgelegt wurden der Akademie unter Anderem: Untersüuchungen über das Klima und den Jahreszeiten⸗Wechsel von Karlsruhe, von Otto Eisenlohr, und Untersuchungen über den Ein⸗ fluß des Windes auf den Barometerstand, die Temperatur u. s. w.,
von Demselben. v 111X4“
186
Meteorologische Beobachtung.
111116“*“ 1837. 13. Februar.
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens
6 Uhr.
Abends 10 Uhr.
331,72 Pcr. 332 32““Par. + 3,60° R. +†t. 2,8 0 R. — 030R. + 1,80 R. 72 vpCt. 92 pCt. regnig. heiter. WSW. WSW. W. —
333,77“ Par. — 0,690 R. 95 pCt. halbheiter. WSW.
Luftdrucbk.. Luftwärme. Thaupunkt. Dunstsättigung Wetter. Wolkenzug.
Nach einmaliger Beobachtung.
Quellwärme 7,20 N. Flustwärme 0,6 0 R. Bodenwärme 1,9 0 R. Ausdünstung 0,933“ Rh. Niederschlag 0,017“ Rh. Nachtkälte +. 1,9 0 R.
Tagesmittel: 332,61“ Par.. 8 1,90 ... + 0,10 R 86 vpCt.
— —
B ö5 Den 14. Februar 1837.
Amtlicher Fonds- aund weld-Co
E1ue
ur S-Zettel.
Fr. Cour. Brief. Geld.
Pr. Cour.
Brief. GSeld.
102 ½ 101 ¾ 100 ¼ feis2 642 ₰ 641 ¼ 102 ½ 102 102 H¼ — 102 ½¼ 102 ¼
Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do. Sehlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco zMNeue Ducaten Friedrichsd'or And. ESoldmün- zen à 5 Thl.
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seech. Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Wentpr. Pfandbr. 103 ½
4312
do. ³
Grosah. Pos. do. 4 104 V
Ostpr. Pfandbr. 4 103 ¼ Disconto
101
103 ½
5 Pr. Cour.
mechsel-Cours.
Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Seld.
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt.
Amsterdam do. Hamburg do. London Paris
150 Fl. 100 Thl. 100 Thl.
Angsburg. Breslau.. Leipzig.. Frankfart a. M. WzZ.
3 Woch.
— 141 5⁄8 151 ½ — — 6 23 80 ¼ 1007, 3 101 ½ 99
101 —¾ 29 ¾
101 ¾ 101 ¾
Petersburg
Auswürtige Börsen.
Amsterdam, 9. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 53 ¼. 5 % do. 22 ¼. 5 % Span. 231 6.
101 ¼. Passive 7. Ausg. Sch.
Kanz-Bill. Zinsl.
535
—. Preuss. Präm.-Sch. 113 ¼. Poln. —. Oesterr. Met. 100 ¼.
Antwerpen, 8. Februar.
Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 8 ¾.
Neue Anl. 23 ½¼.
Koönigliche Schauspiele. Mittwoch, 15. Febr. Im Schauspielhause, zum erstenmale
wiederholt: Die Isolirten, Conversations⸗Stuͤck in ierauf: Die Liebe im Eckhause, Lustspiel in
C. Weißhaupt. 2 Abth., von A. Cosmar. Donnerstag, 16. Febr.
Im Opernhause:
4 Abth., von
1) Ouvertuͤre.
2) Konzert fuͤr Pianoforte mit Orchester, komponirt und vorge⸗
tragen von Klara Wieck. 3) Duett aus der Oper: gesungen von den Herren Eichberger und 4) Variations brillantes fuͤr Pianoforte mit Orche⸗ Zweikampf, von H.
Tell, von Rossini, Zschiesche.
ster, uͤber ein Thema aus der Oper: Der
Wilhelm
Herz, (Op. 76.) vorgetragen von Klara Wieck. Hierauf: Ro⸗ binson, pantomimisches Ballet in 3 Abth., von Hoguet.
Im Schauspielhause: vaudeville en 3 actes, par Scribe. vaudeville en 1 acte.
Freitag, 17. Febr.
1) Une Chaumière et son coeur, 2) Les vieux péchés,
Im Schauspielhause, zum erstenmale
wiederholt: Die Venetianer, Drama in 5 Abth., von L. Rellstab.
Sonntag, 19. Febr. Im Opernhause:
Armide, große he⸗
roische Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von Gluck. v. Faßmann: Armide und Dlle. Hanal, vom Stadttheater Nuͤrnberg: die Furie des Hasses, als Gastrollen.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den , des ersten N. ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel in 1 Akt. Hierz 2 88 und die junge Graͤfin, Lustspiel in 3 Abth., von;
aupach.
Dienstag, 21. Febr. Im Opernhause, mit Allerhoͤche Genehmigung zum Benesiz der Koͤnigl. Schauspielerin I Krickeberg, aus Veranlassung ihres 50 jäͤhrigen Jubilaͤums:“ Stricknadeln, Schauspiel in 4 Abth., von Kotzebue. Hien zum erstenmale: Das Tagebuch, Lustspiel in 2 Abth., Bauernfeld. Und: Ein Divertissement.
Billets zu dieser Vorstellung sind von Freitag, den 1' d. M., Morgens 10 bis Mittags 2 Uhr, in der Wohnung Mad. Krickeberg, Charlotten⸗Straße Nr. 40, zwei Treppen he zu folgenden Preisen zu haben:
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten g ges 1 Rthlr. ꝛc.
Da zu dieser Benesiz⸗Vorstellung Abonnements nicht g sind, so werden die resp. Inhaber von Abonnements⸗P. ersucht, bis Sonntag, den 19ten d. M., Mittags 2 Uhr h men zu lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wollen, oder ch selben anderweitig verkauft werden sollen
Im Schauspielhause: Fanchon. ““
1““ ittwoch, 15. Febr. Das Nachtlager in Granada. 0 in 2 Akten, nach dem Schauspiele gleichen Namens von 8 drich Kind, bearbeitet von Carl Freiherrn von Braun. M vom Kspellmeister Conradin Kreutzer. (Herr 78 Jaͤger Herr Hölzel: Vasco.) (Vor Anfang der Oper: Grote chweizer⸗Tanz in Holzschuhen; nach dem ersten Akt: Gy stisch⸗athletische Exercitien, ausgefuͤhrt von den Herren Lawee und Redisha, vom Coventgarden⸗Theater zu London. ceh Auftreten derselben.) Donnerstag, 16. Febr. Die beiden Pagen. Dramatsl Anekdote in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von H. Geng (Achat.) Hierauf: Die Moͤnche. Lustspiel in 3 Akten, ng dem Franzoͤsischen, von M. Tenelli. Freitag, 17. Febr. Zum erstenmale: Ingouville in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen, von Friedri Genée. Musik vom Musitk⸗Direktor Kugler. Hierauh, da erstenmale: Ich irre mich nie, oder: Der Raͤuberhauptman Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebruͤn.
Markt⸗Preise vom Getraide
Berlin, den 13. Februar 1837. 8
Zu Lande: Wetizen 1 Rthlr. 25 Sgr. 8 Pf., auch 1 N 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 2 G kleine Gerste 1 Rthlr., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 21 Sgr 11 auch 21 Sgr. 3 Pf. 8
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf,] 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr.; 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Sonnabend, den 11. Fecbruar 1837. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
auch 5 Rtblr.; der
Redacteur Ed. Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hapn.
—
Allgemeiner Anzeiger fuͤr d
in hiesiger Gegend vorhandenen Verwandten hiermit
Bekanntmaͤchungen. aufgefotdert⸗ sich vor oder spaͤtestens in dem Termine den 7. September 1827, Morgens 11 Uhr
6zg Alle und jede, welche
laͤngst verkaufte Insel Hiddensee im allgemeinen, in specie aber an die zu derselben gehoͤrigen Hoͤfe Grie⸗ ben und Kloster, die Doͤrfer Grieben, Kloster, Vitte, Neuendorf und Plogshagen, die Faͤhrinsel und die
Gellen, aus der Besitzzeit fruͤherer Eigen⸗Koͤnigl 1
am 23. Januar oder am 13. Februar oder ber am 6. Marz k. J, Morgens 10 Uhr, or dem Koͤnigl. Hofgericht speciell anzumelden und zu beglaubigen, dei Vermeidung der Praͤclusion, welche am 3. April k. J. ausgesprochen und voll⸗ zogen werden wird Datum Greifswald, den 24. Dezember 1836.
Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern vC1112121212q
v. Möller, Praeses.
3) aus Wald,
1““
Nothwendiger Verkauf.
Land⸗ und Stadtgericht Coͤslin. Das auf der hiesigen Friedrich⸗Wilbelms⸗Vorstadt sub Ng. 10 belegene Wohnhaus des Steuer⸗Control⸗ leur Kleist, auf 67 8 Thlr. 9 sgr. A pf. tarirt zufolge
ypothekenschein und der in der Registratur einzu⸗ sehenden Taxe, soll am 14. Juli 1837, 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Chöslin, den 16. Dezember 1836. Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgericht.
Edictal⸗Ladung.
Carl Garhg Conze, seit 1817 abwesend und an⸗ geblich im Gefechte bei Palambang auf Java am 20. Juni 1830 als Hollaͤndischer Militair geblieben, und Joachim Georg Steinmeyer, seit 1812 abwesend und damals angeblich mit nach Rußland marschirt, resp. die von denselben etwa zuruͤckgelassenen unbekann⸗ ten Erb nd Erbnehmer, werden auf Instanz ihrer
g.
an die von den Erben des vor dem Land⸗ und Stadtgeri 1 verstorbenen Hauptmanns von Bagevitz auf Ralow schriftlich oder persoͤnlich zu melden und weitere An⸗ in der
an das Kloster zum heiligen Geist in Stralsund un⸗ weisung zu gewaͤrtigen, widrigenfalls sie, den gesetz⸗ 8
lichen Vorschriften gemaͤß, fuͤr todt erklaͤrt und ihr
Vermoͤgen den sich gemeldeten naͤchsten Verwandten an ordentlicher Ge ausgeantwortet werden soll. Emmerich, den 7. November 1836. Preuß. Land⸗
Die der Landschaft fuͤr 53,400 berg, 2 ½ Mellen von Bischofsburg belegenen freien 1) aus Vorwerksland, 2) aus Wiesenbruch,
4) aus separ. Bauer⸗Laͤndereien
o
Bannzmachnng.
Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung uͤber den Verkauf der Adel. Borckenschen Guͤter, vom 11. No⸗ vember pr., welche in dem Allgemeinen Anzeiger der Staats⸗Zeitung und dem oͤffentlichen Anzeiger des Amtsblatts der Koͤnigl. dam, Koͤnigsberg in Ostpreußen, Danzig und Gumbinnen, so wie den entsprechenden Intelligenz⸗Blaͤttern und den Berliner Vossischen und Haude und Spenerschen Zeitungen erfolgt ist, bringen wir jetzt noch zur oͤffentlichen Kenntniß, daß, wenn in dem angesetzten Verkaufs-Termin
am 30. Maͤrz c., kein annehmbares Kaufgebot erfolgen sollte, dieser
““ t m a
B e
43 ⸗ 2 203 ⸗ * 276 ⸗ ⸗
25- 17 . 12 *
19 ⸗ 10 ⸗
ie Preuß
Notbwendiger Verkauf. gericht zu Lauenburg. Paradestraße sub No. ¾ be⸗ Stallgebaͤuden, besage der Registratur einzusehenden Taxe auf 5733 Thlr. gr. 5 pf. gerichtlich abgeschaͤtzt, soll in termino 837, Vormittags 10 Uhr, richtsstelle subhaͤstirt werden.
Alle unbekannte Real⸗Praͤtendenten werden aufge⸗ Vermeidung der Praͤcluston spaͤtestens
Gund Stadtgericht. in diesem Termine zu melden.
Land⸗ und Stadt - Das hierselbst in der chts⸗Dicektor Arndt legene Wohnhaus nebst
den 16. Mai 1
boten, sich bei
ch u n g
te Ortelsburg, 14 Meilen von Koͤnigs
Allodial⸗Ritterguͤter Borcken, bestehend
14 Morg. 143 R. Preuß., 5] “ 2.
k n Thlr adjudicirten, im Haupt⸗Am 59 Huf. 12 Morg 132 R. Cullm. od. 134 Huf. 11 2 26 27.
2 23 ⸗
1—
183
10 ⸗ 2E
ischen Staaten. 2
1 Bekanntmachung. Die geehrten Actionaire der Magdeburg⸗hü Leipziger Eisenbahn Gesellschaft werden hiermit geladen, sich am Donnerstag den 2. Maͤrzd. J,
Vormittags um 9 Uhr,
im großen Saale des hiesigen Boͤrsenhauses zu General⸗-Versammlung einzufinden. In derselben wird das von dem untenzeithe Ausschusse entworfene Statut zur Genehmigung gelegt und zugleich die Versammlung ersucht den, den Ausschuß . 2) zu denjenigen Abaͤnderungen des Statutz, n
durch etwaͤnige Erinnerungen von Seim
Hohen Staats Regierung erforderlich!
moͤchten, zu bevollmaͤchtigen und b) zu jofortiger Bestellung des Directoriume uas
risiren, damit unverzuͤglich die Wahl der sten Gesellschafts⸗Beaniten veranstaltet uhih moͤglichst schleunige Angriff der Arbeit vieh
8
51 60 ⸗ 2
Summa 101
Maͤrz 1837, Nachmittag
ofort der zwoͤlfte Theil des
EW11
Regierung zu Pots⸗ Marienwerder,
achmittags 2 Uhr,
lustigen eine der jaͤhrlichen
1 1 101 Huf. SMorg. 54 QR. Cullm. od. 229 Huf. 7 Morg. 59 R. Preuß., sollen entweder im Ganzen oder in nachstehenden Abschnitten; I. Gr. und Kl. Borcken, aus 70 H. 12 M. 136 II. Parleese und Wolka, aus 49 H. 9 M. 9 III. Sadau und Dombrowken, aus 82 H in unserm Geschaͤfts⸗Lokale am 30. gen Licitation oͤffentlich verkauft werden. 8 Die Verkaufs⸗Bedingungen und Taxe sind taͤ bereit, auf besondere Anfragen naͤhere schriftliche Bei der Licitation muß zahlung deponirt werden; bare erleichternde Bedingungen den Kaͤufern gern gewaͤhren.
³R Preuß. und einem Antheil am Wiesenbruch, 9 ¶᷑R. Preuß. und einem Antheil am Wiesenbruch, .21 M. 20 R. Preuß. und einem Antheil am Wiesenbruch bestehend, Uhr, im Wege einer freiwilli⸗
um 2
glich in unserer Registratur einzusehen, auch sind wir Auskunft zu ertheilen.
ganzen Gebots in Ostpreuß. Pfandbriefen zur Ab⸗ im uͤbrigen werden wir jede mit der Sicherheilt der Lanoͤschaft irgend verein⸗ Mohrungen, den 11. November 1830. IEqöII1111 bvEEEV1u
Termin zugleich zur Ausbietung der Pacht dieser Guͤter auf 3 bis 6 Jahre im Ganzen oder in den in der Bekanntmachung vom 11. her bezeichneten Pe
Die Pacht⸗Bedingungen koͤnnen wir den Pacht⸗ lustigen auf besondere Anfrage mittheilen; sie sind v. auch in unserer Registratue taͤglich einzusehen.
Vor Zulassung zum Pachtgebot muͤssen die Pacht⸗ 1 - Pacht gleichkommende Cau⸗ tion in Ostpreuß. Pfandbriefen oder andern Stnats⸗ Pavpieren deponiren.
Mohrungen, den 9. Januar 1837. Koͤnigl. Ostpreuß.
arzelen ansteht.
November pr. naͤ
Landschafts⸗Direction. v. Schau.
tet werden kann. 4 Gedruckte Exemplare des Statuts sind bon! d. M. an in dem Comtoir des Herrn C. 5t Domplatz Nr. 7. hierselbst, fuͤr 2 sgr. 6 pf gu. Jeder Actionair, der an dieser General Taf lung Theil nehmen will, hat sich an einem vorhergehenden Tage, in den Vormittagsstunan 9 bis 12 Uhr, im (eschaͤfts⸗Lokale des N. . auf dem hiesigen Boͤrsenbause als Eigenthüneng fuͤnf oder mehr Actten zu legitimiren 1n c hierauf eine Eintrittskarte, worauf die Ansa, ihm gebuͤhrenden Stimmen vermerkt ist vümm⸗ solche Eintrittskarte kann Niemand in der Gan Versammlung erscheinen. Bevollmaͤchttgte 6 in derselben nicht zugelassen. Gleichwohl ha ℳ Beschluͤsse der Versammlung, obne Nuͤchsicht ung Anzahl der Anwesenden, fuͤr alle Aetionaire be liche Kraft. Magdeburg, den 6. Februar 1837. Ie⸗0 Der Ausschuß der Magdeburg⸗Hallt“ ziger Eisenbahn⸗Gesellschaft. Bismarck.
öStssenabhlnng 11 der Russisch⸗Enalischen Anleih⸗Obligationen dam Die am 1. Marz c. zahlbar werdenden an des obgedachten Anlehns realistren wir sch 2 2 Lin vortbeilhaftesten Peürse Berlin, den 13. Februar 1837. 1 Nathan & Comp, Linden Ri
11““
Der Stumme 28
smm hr 6”eg B
Amtliche Nachrichten. .“
Kronik des Tages. 6
Des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den Ober⸗ desgerichts Referendarius Berger und den Polizei⸗Assessor gdanski in Danzig zu Polizei⸗Raͤthen zu ernennen.
Bekanntmachung. “ „ 181 Bei dem Herannahen der planmaͤßig am 1. Juli und Oktober d. J. eintretenden neuen Verloosungen unserer Praͤ⸗ scheine finden wir uns veranlaßt, zur Verhuͤtung von Be⸗ sheilgungen, wie sie fruͤher stattgefunden haben, wiederholt huf aufmerksam zu machen, daß die Ertheilung von soge⸗ nten Promessen auf Seehandlungs⸗ Praͤmienscheine eine Pri⸗ Speculation ist, welche von uns weder ausgeht, noch ver⸗ en werden kann. Der Kaͤufer einer solchen Promesse hat en Anspruch an die Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse und keine kantie dafuͤr, daß der Verkaͤufer sich im Besitz des darin be— neten Prämienscheins befindet, daß er nicht auf dieselbe mmer mehrere Promessen ausgefertigt hat, und daß er im der Ziehung den Original⸗Praͤmienschein herauszugeben die darauf gefallene Praͤmie zu zahlen auch wirklich im inde seyn wird. Nur der Besitz der von uns selbst ausge⸗ gten Praͤmienscheine kann den Inhaber berechtigen, die dar⸗ gefallenen Praͤmien von unserer hiesigen Haupt⸗Kasse ab⸗ ndern. Berlin, den 16. Januar 1837. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Soccetaͤt. (gez.) Kayser. Wentzel.
1“ b Nußland. 1928. 8
St. Petersburg, 8. Februar. Se. Majestaͤt der Kaise in dem General⸗Major vom Ingenieur⸗Corps, de Witte, den nislaus⸗Orden erster Klasse verliehen.
Im Russischen Invaliden liest man: „Auf Grund⸗ des am 15. (27.) Maͤrz 1836 zwischen Rußland und der emanischen Pforte abgeschlossenen Traktats ist, wie bekannt, Festung Silistria im August des verflossenen Jahres der kischen Regierung zuruͤckgegeben worden, die Garnison aber die in den Fuͤrstenthuͤmern Moldau und Wallachei vertheil⸗ deuppen sind in die Graͤnzen des Reichs zuruͤckgekehrt. Die angen dieser Fuͤrstenthuͤmer erklaͤren nun in besonderen Zeug⸗ ühre vollkommene Erkenntlichkeit sowohl dem Militair⸗Chef sestung Silistria, General⸗Major Olenitsch, fuͤr dessen ver⸗ ige Anordnungen und unermuͤdliche Sorge zum Wohle der bohner jener Gegend, als auch allen unseren Truppen, die dort befanden, fuͤr die musterhafte Ordnung, den freund⸗ silichen Umgang mit den Einwohnern, so wie fuͤr ihr voll⸗ men ruhiges Betragen, womit bestaͤndig ihr Aufenthalt in in Fuͤrstenthuͤmern bezeichnet war.“ 8
Aus einer von hiesigen Blaͤttern mitgetheilten Uebersicht des ssischen Holzhandels ergiebt sich, daß dieser Handelszweig einigen Jahren merklich zugenommen hat. Im Jahre 1833 de fuͤr 7,069,278 Rubel, im Jahre 1834 fur 8,859,393 Ru⸗ und im Jahre 1835 füuͤr 9,151,035 Rubel Holz ausgefuͤhrt. hrend des Jahres 1835 wurden außerdem noch ausgefuͤhrt 3,098,037 Rubel Pottasche, fuͤr 484,174 Rubel Theer und 40,576 Rubel hoͤlzerne Geraͤthschaften. Von den genann⸗ Artikeln erhielt England fuͤr 4,695,203 Rubel Holz und 303,753 Rubel Pottasche; Preußen fuͤr 2,134,736 1. Holz und fuͤr 799,216 Rbl. Pottasche; Holland fuͤr 563 Röl. Holz und fuͤr 761,540 Rbl. Pottasche; iteich fuͤr 334,419 Rbl. Holz und fuͤr 203,437 Rbl. Pott⸗ d. Der Rest ist nach Daͤnemark, Hamburg, Luͤbeck, Bre⸗ Belgien, Spanien, Italien, Oesterreich, der Tuͤrkei, Grie⸗ send und Amerika ausgefuͤhrt worden. Der Holz⸗Handel wmentlich in Riga einen sehr bedeutenden Aufschwung ge⸗ men, und im Jahre 1835 sind allein aus diesem Hafen 214 hife zusgelaufen, deren Ladung ganz, und 36, deren Ladung nhe J Holz bestand. Der Werth dieses Handels⸗Ar⸗ 133,9; sich in diesem Hafenorte auf 2,893,920 Rubel, d. i. E- Ubel mehr, als im Jahre 1834. Auffallend ist be⸗ b emiegunahme dieses Handels im Schwarzen Meere. Ismail Wüh Den Bauholz aus der Moldau nach Spanien und Italien, . herson und Odessa, die an einem fast baumlosen 6 Pan, fuͤhren Holz in bedeutender Menge aus, das dern der Gouvernements Kiew, Tschernigof und 1 eeif. begs Dakeßet und Bug bis zum Meere hinab— ee. Der Handel mit Pottasche hat sich etwas ver⸗
seitdem sie in den Fabriken Englands und Frankreichs hgtlic agate ersetzt wird. Der Bauholz⸗Handel ist dagegen, e iin den Haͤfen der Ostsee, im Zunehmen, denn da e esgten Staaten jetzt ihren Bedarf an Bauholz zum unden 1—“ so F 5 Land nicht mehr im
er so großen Quanti jeses Arti
zesörgen, wir diss fruͤßen sFschhs Füöeat 8 eses Artikels
Frankreich.
Der Koͤnig ertheilte gestern dem Pr
1* 1 ge raͤ⸗
genz. der Depurirten⸗Kammer, Herrn Dupin, eine Privat⸗ Gegen de
n Schluß der Sinun
ten, gestrigen Sitzun
nizipal⸗Gesetz eine ni Artikel A1 b. 1 8—5
der Depu⸗ . FG 8 uͤber 1 ganz uninteressante Debatte uͤber dieses Gesetzes, wonach die Plaͤne zu den 88 e. sobald es sich dabei um eine Ausgabe von 2 Fr. handelt, nur mit Genehmigung des in
¹ 324
Paris bestehenden Obersten Bau⸗Raths zur men sollen. Die Kommission hatte auf die Streichung dieses von der Regierung in Vorschlag gebrachten Artikels angetragen. Diesem widersetzte sich Herr von Guizard, der Direktor der oͤffentlichen Bauten bei'm Ministerium des Innern, indem er bemerkte, daß der Bau⸗Rath die ihm vorgelegten Plaͤne nie⸗ mals willkuͤhrlich aͤndere, sondern sie, in Faͤllen, wo er mit denselben nicht einverstanden sey, dem betreffenden Architek⸗ ten mit dem Ersuchen zuruͤckschicke, sie in der einen oder der anderen Weise zu veraͤndern; der Bau⸗Rath sey, mit einem Worte, nicht eingesetzt, um selbst Bauplaͤne zu machen, sondern bloß, um die ihm vorgelegten zu pruͤfen; allerdings wuͤrden bei der Zuruͤckreichung solcher Plaͤne zuweilen Zeichnungen hin⸗ zugefuͤgt, um die Architekten auf die Mittel aufmerksam zu ma⸗ chen, wie den entdeckten Maͤngeln etwa abgeholfen werden koͤnnte; kein Architekt sey indessen verbunden, sich in die ihm vorgeschlagenen Aenderungen zu fuͤgen, es bleibe ihm vielmehr unbenommen, einen anderen Plan vorzu⸗ legen. Hiergegen bemerkte Herr Prunelle (der meh— rere Jahre hindurch Maire von Lyon gewesen), daß der Bau⸗Rath bisher noch gar keinen Nutzen gestiftet, sondern bloß dazu gedient habe, die Architekten der Hauptstadt auf Kosten derer in der Provinz zu beguͤnstigen. „Als ich Maire von Lyon wurde“, fuͤgte der Reoner hinzu, „war die Stadt sehr verschuldet, und dies allein durch die Ausfuͤhrung der ihr von dem Bau⸗Rathe aufgebuͤrdeten Bauten, die sich nicht einmal immer durch große Dauerhaftigkeit auszeichneten, wie z. B. das Theater⸗Gebaͤude in Lyon hinlaͤnglich beweist, das erst wenige Jahre gestanden hatte, als das ganze Zimmerwerk schon reno⸗ virt werden mußte. Ein noch schlagenderes Beispiel von der Nutzlosigkeit des Bau⸗Raths liefert uns aber das Salz⸗ Magazin in Lyon. Nach dem ersten Bauplane war das Gebaͤude auf 4 bis 500,000 Fr. veranschlagt; der Bau⸗Rath verwarf ihn aber, indem er behauptete, daß ein solches Magazin nicht aus Stein, sondern aus bloßem Holze erbaut werden muͤsse. Ein zweiter Plan wurde ebenfalls verworfen; ein beguͤnstigter Architekt der Hauptstadt erhielt darauf den Vor⸗ zug. Nach seinem Plane betrug aber der Anschlag nicht 4 bis 500,000 Fr., sondern 750,000 Fr., indem das Gebaͤude jetzt nicht in Holz, sondern ganz in Auadersteinen aufgefuͤhrt werden sollte. Man machte sich an die Arbeit und gab richtig das Doppelte dieser Summe aus, naͤmlich 1,475,000 Fr., und hierfuͤr erhielt die Stadt Lyon ein Gebaͤude, das so unter aller Kritik schlecht ist, daß es am besten waͤre, dasselbe sofort wieder abzutragen. Aber nicht Lyon allein hat bisher durch die traurigen Beschluͤsse des Bau⸗Raths gelitten, sondern auch Bordeaux. Hier ist kuͤrzlich ein Schlacht⸗ haus gebaut worden, dessen Eingaͤnge so niedrig sind, daß die Ochsen nicht hineingebracht werden koͤnnen, obschon sie, wie Je⸗ dermann weiß, in jener Gegend eben nicht besonders groß sind. (Gelaͤchter.) In Paris haben aͤhnliche Mißgriffe oft genug stattgefunden, und noch kuͤrzlich ist die Magdalenen⸗Kirche gaͤnz⸗ lich verunstaltet worden.“ In der heutigen Sitzung wurde diese Debatte fortgesetzt. Vor der Eroͤffnung derselben unterhielt man sich viel und sehr lebhaft uͤber den Streit, der sich zwischen dem Marschall Clauzel uns Hrn. Dupin erhoben hat. (S. unten.) Letzterer fuͤhrte nicht den Vorsitz; vielmehr hatte Hr. Cunin⸗ Gridaine den Praͤsidentenstuhl inne.
„In der Gazette des Tribunaux liest man: „Man weiß noch nicht, an welchem Tage Meunier vor dem Pairs⸗ Hofe erscheinen wird. Es sind besondere Untersuchungs⸗Kom⸗ missionen nach verschiedenen Departements abgesandt worden. Aus Uzes (im Gard-Departement) schreibt man uns unterm ten d. Folgendes: „„Gestern ist hier ein gewisser Redares ge⸗ faͤnglich eingezogen worden. Dieser Mann kam vor einigen Ta⸗ gen von Pgaris, wo er Medizin studirt hatte, in Connaux an, und seine Kameraden feierten seine Ruͤckkunft durch ein Gast⸗ mahl. Nach aufgehobener Tafel begab man sich in ein Kaffee⸗ haus, und dort, wie es scheint, sprach Redares von dem Meu⸗ nierschen Attentat. Vielleicht aufgeregt durch den Beifall seiner Freunde, soll er ihnen erzaͤhlt haben, daß er dicht neben Meu⸗ nier gestanden, als dieser das Pistol abgefeuert habe. „Ich ge⸗ hoͤrte; , sagte er, „zu den 35, die geschworen haben, Ludwig Philipp zu tͤdten; aber ich habe erst Nr. 11; haͤtte ich den Schuß gethan, ich wuͤrde nicht gefehlt haben.“ Wegen dieser Aeußerung denuncirt, ist er verhaftet und hierher gebracht wor⸗ den. Man sagt, er leugne seine Worte nicht, versichere aber, daß es nur eine Prahlerei von seiner Seite gewesen sey.““
Die hiesigen Blatter enthalten nachstehende Antwort des Herrn Dupin, Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer, auf das (in Nr. 45 der St. Z. mitgetheilte) Schreiben des Mar⸗ schall Clauzel: „Herr Marschall! Als ich den Koͤnig im Na⸗ men aller Klassen des Instituts anredete, beschaͤftigten meinen Geist natuͤrlich zwei große Thatsachen: das Versailler Museum, welches unseren National⸗ Ruhm und die. Kuͤnste so lebhaft in⸗ teressirt, und der von unseren Gelehrten geaͤußerte Wunsch, fuͤr die Expedition in Afrika eine wissenschaftliche Kommission er⸗ nannt zu sehen, aͤhnlich der, die die ruhmvolle Expedition in Aegypten begleitet hat. Indem ich aber diese Bewegung der Wissenschaft lobte, konnte ich nicht umhin, meine Gedanken auf die Schwierigkeiten zu richten, auf die die Roͤ⸗ mer selbst in der Gegend gestoßen waren, uͤber Ausbeutungen und Eroberungen erstrecken wollen. Ja, Herr Marschall, es war ein Ungluͤck fuͤr Rom, daß es einem seiner Konsuln erlaubte, in Numidien einzudringen, um die Eroberung desselben zu wagen; es war ein Ungluͤck, denn Rom scheiterte zu verschiedenen Malen und seegte erst⸗ nach langen und blutigen Anstrengungen, obgleich es damals fast das ganze Kuͤsten⸗ gebiet des Mittellaͤndischen Meeres beherrschte, obgleich es Tunis und Karthago besaß, und also gleichsam von Hause auf⸗ brach, um Jugurtha zu bekeaͤmpfen. Es war ein Ungluͤck fuͤr Rom, denn Jugurtha hatte die Kuͤhnheit, im Schoße dieser Stadt selbst Einverstaͤndnisse zu unterhalten, die Behoͤrden zu bestechen und daselbst ungestraft Mordthaten begehen zu lassen;
Ausfuͤhrung kom⸗
seine Verachtung gegen Rom bezeugen jene Worte, die die Ge⸗
—
1 1
die wir unsere
schichte aufbewahrt hat: O urbem venalem! Marschall, mein historischer Gedanke, den ich auf literarische Weise in einer Phrase ausgedruͤckt habe, in der ich mich, um streng akademisch zu Werke zu gehen, der eigenen Worte des Geschichtschreibers Sallust bediente. Ver⸗ langen Sie jetzt, Herr Marschall, meine Ansichten uͤber Ihre Ex⸗ pedition und unsere Lage in Afrika zu wissen? Ich koͤnnte Ih⸗ nen antworten, daß dies nicht mehr zur Geschichte, sondern zur Politik gehoͤrt; daß dies nicht mehr eine akademische, sondern eine parlamentarische Frage ist, die der Kammer bereits uͤber⸗ wiesen worden und uͤber die ich, gleich allen meinen Kollegen, berufen bin, eine freie Meinung auszudruͤk⸗ ken und nach Anhoͤrung der uns versprochenen Berichte ein unabhaͤngiges Votum abzugeben. Da indeß meine Ansicht uͤber die Afrikanische Frage seit langer Zeit feststeht, und da Alles, was sich seit der Zeit, wo ich dieselbe auf der Redner⸗ buͤhne aussprach, zugetragen hat, mich nur in derselben bestaͤr⸗ ken konnte, so nehme ich keinen Anstand, Ihnen ohne Umschweif zu erklaͤren, daß ich unsere Stellung in jenem Lande als eine Wunde fuͤr Frankreich betrachte. Seit 7 Jahren verzehrt Afrika unsere Soldaten und unsere Kapitalien. Schon sind 200 Millionen ohne Re⸗ sultat verloren, und obgleich Achmet Bey nicht Jugurtha ist, obgleich es in Paris keine kaͤufliche Kammern giebt, die durch das Gold des Afrikanischen Koͤnigs bestochen werden koͤnnen, obgleich Sie kein Konsuk sind, obgleich unsere tapferen Soldaten, weit ent—⸗ fernt wie die Roͤmischen zu kapituliren, sich durch ihren Ruͤck⸗ zug Ruhm erworben haben, und unsere Armee die Lobspruͤche verdient, die die Kammer in der Adresse ihrer Tapferkeit zollte, — kurz, trotz der Verschiedenheit der Zeiten, der Orte und der Expeditionen, erklaͤre ich laut, selbst auf die Gefahr, Ihnen zu mißfallen, daß wir in Afrika auf eine beklagenswerthe Weise verwickelt sind, daß es fuͤr uns ein Ungluͤck ist, eine so ungluͤckbich unternommene Sache von neuem beginnen zu muͤssen. Ich bin, trotz aller Traͤume von Colonisation, uͤberzeugt, daß wir in Afrika niemals etwas Gutes ausrichten werden, besonders wenn wir unsere Operationen auf eine so weite Strecke ausdehnen, statt daß wir uns haͤtten begnuͤgen sollen, eini ewenige Punkte besetzt zu hal⸗ ten, um das Wiederaufleben der Seer uberei zu verhindern und fried⸗ liche und ehrenvolle Verbindungen mit den Eingebornen zu unterhal⸗ ten. Die Art und Weise, wie wir operirt haben, erschoͤpft uns in Friedenszeiten und noͤthigt uns in Kriegszeiten, unsere Ar⸗ mee zuruͤckzuberufen, wie Karthago das Heer Hannibal's nach Afrika zuruͤckberief. Ich fuͤge noch hinzu, daß der Mangel eines Systems, wenig Einheit in den Plaͤnen, die Fehler, die man einigen Zweigen in der Verwaltung zur Last legt und deren Ab⸗ huͤlfe so nothwendig ist, fuͤr mich nur noch mehr Motive sind jenes verderbliche Vermaͤchtniß der Restauration und alle Lasten, die uns dasselbe auferlegt, zu beklagen. Fruͤher oder paͤter wird die oͤffentliche Meinung sich berichtigen, und ich bin fest uͤberzeugt, daß, wenn man zur Fuͤhrung jenes Krieges eine be⸗ sondere Steuer, einen Algierschen Zehnten, wie vormals einen Saladinischen Zehnten auferlegen wollte, derselbe nicht lange beähhe “ wuͤrde. Empfangen Sie, u. s. w. (gez.) Du⸗ ’ egessn des Instituts und Deputirter des Departements Der Marschall Clauzel hat in den Courrier francate das nachstehende Antwortschreiben einruͤcken lassen: Pra⸗ sident! Ich habe den langen Brief erhalten, den Sie mir als Antwort auf den meinigen zu schreiben so guͤtig gewesen sind Ich habe Sie nicht, Herr Praͤsident, um Ihre Meinung uͤber die alte oder neue Geschichte Numidiens befragt, sondern nur ob die Worte: munes. und zeigten uns seine Macht bis in jene Gegend, wo das schon kaͤuflich gewordene Rom das Ungluͤck hatte, Kalpurnius hinzusenden und auf Jugurtha zu stoßen““, eine Anspielung auf mich oder auf die Handlungen meiner Ver⸗ waltung enthalten sollen; eine bejahende oder verneinende Ant⸗ wort verlange ich und darf ich mit Recht von Ihrer Aufrich⸗ tigkeit erwarten. Empfangen Sie, u. s. w. 8 1 (gez.) ean eghe 1 Süe ie bisher den Marschall Clauze so eifrig in Schutz nahmen, ziehen jetzt lebhaft Fgen Chauzen Felde. Der Temps enthaͤlt heute folgenden Artikel, der sich offenbar auf den genannten Marschall beziehr: Es zirkuliren in diesem Augenblicke in der Elite der politischen Welt Geruͤchte die wohl geeignet sind, ernste Gemuͤther zu betruͤben. Selbst der ungeduldigste Ehrgeiz kann und soll wenigstens immer su⸗ chen, logisch zu scheinen. Es ist die Rede von Unterhandlungen und Annaͤherungs⸗Versuchen, die man bis jetzt fuͤr unmoͤglich halten mußte. Wenn talent⸗ und bedeutungslose Maͤnner mit ihrem Votum und ihrem etwanigen Einfluß Handel treiben um sich eine Zukunft zu sichern, so begreifen wir dies: es sind arme poli⸗ tische Handwerker, die ihr Brod mit der Schaamroͤthe auf dem Gesich⸗ te verdienen, und die Nachwelt wird sich nicht bemuͤhen, Rechenschaft dieserhalb von ihnen zu fordern. Daß aber ausgezeichnete Ta⸗ lente, welche erhabene und muͤhsam errungene S ngen nehmen, denselben Weg einschlagen sollten, koͤnnen wir kaum glauben und wuͤrden wir aus allen. Kraͤften und mit dem aus dauerndsten Unwillen zu brandmarken bemuͤht seyn. Wir lassen es uns gefallen, daß man die liberale oder die revolutio⸗ naire Maske vornehme, um irgend ein vorgestecktes Ziel zu erreichen; aber unbegreiflich ist es uns, wie nan nicht die Kraft und die Geschicklichkeit haben kann, um auf das Gluͤck oder die Macht, die man erlangen will, unver⸗ ruͤckt und gemessenen Schrittes loszugehen. Als Mirabeau um seine Laster und seine Schaͤndlichkeiten vergessen zu machen und seiner Verschwendungssucht zu genuͤgen, sich der Volkspartei in die Arme warf, wußte er konsequent zu seyn und bewirkte die Franzoͤsische Revolution. Man sollte doch wissen, daß in un serer Zeit Niemand, sey er Fuͤrst oder Minister, Soldat oder Buͤr⸗ ger, daran denken kann, seine eigenen Angelegenheiten zu fr⸗ dern, wenn er nicht zugleich die des Landes oͤrdert.“)* Das Journal de Paris hat seinen Abonnements⸗Preis von 80 auf 40 Fr. herabgesetzt. Herr Fonfroͤde hat die Hau
Das ist, Herr
Die Oppositions Blaͤtter,
Stellungen ein⸗