gen Rechte der Britisch⸗Amerikanischen Land⸗Compagnie unver⸗
letzt erhalten werden sollen, weil etwanige Mißbraͤuche, die aus unvorsichtiger Bewilligung von Laͤndereien hervorgehen koͤnnten, leicht zu verhindern seyen, und weil die Krone niemals auf das Recht verzichtet habe, Freibriefe zur Kultivirung von Land in Kanada zu bewilligen. Nachdem ferner in den besagten Reso⸗ lutionen erklaͤrt wird, daß die Lehnbarkeits⸗Akte, wonach die Krone Lehnspflichten und Lehnsdienste von den Grundeigenthuͤ⸗ mern zu fordern hat, aufgehoben werden koͤnne, sobald diese Pflichten gehoͤrig abgeloͤst und alle dabei betheiligten Interessen gesichert seyn wuͤrden, und nachdem die Nothwendigkeit einer Reform in den kommerziellen Verhaͤltnissen der Kolonie anerkannt worden, wird bestimmt, daß der General⸗Einnehmer der Provinz er⸗ maͤchtigt werden solle, alle in seinen Haͤnden befindlichen Geld⸗ mittel zur Abtragung der obenerwaͤhnten Ruͤckstaͤnde in den Verwaltungskosten ju verwenden, und endlich auf die Zweck⸗ maͤßigkeit der Bewilligung einer festen Civil⸗Liste an den Koͤnig
zur Bestreitung der Verwaltungs⸗Unkosten der Provinz hinge⸗
wiesen, wogegen dann alle Koͤniglichen Revenuͤen und Gefaͤlle in der Provinz zur Disposition der Kolonial⸗Versammlung ge⸗ stellt werden sollen. Nachdem Lord John Russell in einer
ausfuͤhrlichen Rede diese Resolutionen motivirt hatte, nahm
Herr Leader das Wort, um sie zu bekaͤmpfen. Er erklaͤrte erade zu, daß die Kanadier bis jetzt nur Abhuͤlfe ihrer Beschwel den , nicht Unabhaͤngigkeit verlangt haͤtten, daß man sie aber zwingen werde, sich in die Arme des großen Nachbar⸗ staates (der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika) zu wer⸗ wenn man ihren gerechten Forderungen nicht nachgeben
Dazu seyen aber die Resolutionen nicht gemacht, da die⸗ selben geradezu in die Rechte der Kolonial⸗Versammlung und namentlich des Versammlungshauses eingriffen, dessen Rechte in Ftnanzsachen dadurch gefaͤhrdet werden sollten. Mehr als Alles acber werde das Beharren bei dem verderblichen Prinzipe, auf weelches der gesetzgebende Rath begruͤndet sey, einer Groͤnung der Verhaͤltnisse im Wege seyn. Man behaupte, um der Opposition der
8 Kanadier einen moͤglichst entschiedenen Anstrich von Gehaͤssigkeit zu
8
geben, daß der Streit nichts Anderes sey, als ein Streit zwischen dem Englischen und Franzoͤsischen Theile der Bevoͤlkerung, zwischen den Siegern und den Unterworfenen. Dem sey nicht so, der Kampf sey ein Kampf der Prinzipien, ein Kampf der Oligarchie gegen die Demokratie, der großen Majoritaͤt, welche bisher un⸗ terdruͤckt gewesen sey, gegen eine jaͤmmerliche Minoritaͤt, der jetzt die usurpirte Macht entrissen werden solle. Dem Hause bleibe jetzt kein anderer Weg mehr uͤbrig, als zwischen dieser Minoritaͤt und jener Majoritaͤt zu waͤhlen. Der edle Lord (J. Russell) sey wahrscheinlich bereit, bei seinen Resolutionen zu beharren; er (Herr Leader) koͤnne ihm aber sagen, daß derselbe in diesem Falle es in sehr kurzer Zeit unmoͤglich finden werde, Ka⸗ nada anders zu regieren, als mit den Waffen in der Hand, und aus einem solchen Kampfe moͤchte weder Ruhm noch Vortheil fuͤr England zu aͤrndten seyn. Die Verhaͤltnisse Kanadas seyen de⸗ nen von Irland analog; nur duͤrse man nicht vergessen, daß jenseit des Lorenz⸗Stromes ein großer und maͤchtiger Freistaat existire, welcher bereit sey, die Kanadier aufzunehmen, und wel⸗ cher sie sicher aufnehmen werde, wenn man bei den Resolutio⸗ nen beharre. Nur wenn man das Uebel an der Wurzel an⸗ fasse, koͤnne man diesem Abfalle vorbeugen, und das koͤnne nur dadurch geschehen, daß man den gesetzgebenden Rath in eine durch Wahl ergaͤnzte Versammlung umwandle, was er hierdurch als Amendement zu den Resolutionen beantragt haben wolle. (Daß die Debatte auf Mittwoch vertagt wurde, ist gestern ge⸗ meldet worden.) Unterhaus. Sitzung vom 7. Mäaͤrz. Herr Stewart ersuchte den Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten um die Erlaubniß, eine Frage an ihn richten zu duͤrfen. Er behauptete naͤmlich, die Hollaͤndische Regierung habe sich in Java, dem Handels⸗Traktat von 1824 zuwider, Zoll⸗Erpressun⸗ gen gegen Britische Schiffe erlaubt, und fragte nun, ob man die Hollaͤndische Regierung davon uͤberzeugt habe, daß es ihre Pflicht sey, die zu viel erhobenen Zoͤlle, welche sich auf eine 5 Million Pfod. Sterl. beliefen, zuruͤckzuzahlen. In seiner ntwort bemerkte Lord Palmerston, daß es sich hier abermals zeige, wie schwer es sey, Jemanden von einer durch ihn began⸗ genen Ungerechtigkeit zu uͤberzeugen, sobald ihm dieselbe Vor⸗ theil bringe; er muͤsse leider bekennen, daß die Hollaͤndische Re⸗ g*erung keine Ausnahme von der Regel mache. Indeß scheine es, als ob sie sich jetzt stillschweigend dazu bequemen wolle, zu. den Stipulationen des Traktates zuruͤckzukeh⸗ ren; von Entschaͤdigung wolle sie jedoch natuͤrlich nichts wissen. Lord Palmerston versicherte aber, daß weder das Verlangen strenger Beobachtung der Traktate noch die Entschaͤdigungs⸗For⸗ derung aufgegeben werden solle. Die Motion des Herrn Grote wegen Einfuͤhrung der geheimen Abstimmung bei den Parla⸗ mentswahlen, welche hierauf zur Sprache kam, zeichnete sich durch nichts vor derjenigen aus, welche er im vorigen Jahre gemacht hat. Er motivirte dieselbe in einer langen Rede, in
pelcher er zu deduziren suchte, daß nur auf diesem Wege voll⸗
kommene Freiheit der Wahlen aufrecht erhalten werden koͤnne. Herr Hodges unterstuͤtzte die Motion, und es entspann sich eine lange Debatte, an welcher unter Anderen auch Lord Ho⸗ wick und der Kanzler der Schatzkammer zu Gunsten der jetzt bestehenden gesetzlichen Bestimmungen Theil nahmen. Der
Letztere behauptete, daß die Ballottirung doch nicht dazu dienen koͤnne, die Abstimmungen vollkommen geheim zu halten, und daß, selbst wenn dies der Fall waͤre, weit groͤßere Uebel dadurch herbeigefuͤhrt werden wuͤrden, als dadurch abgestellt zu werden vermoͤchten. Er bedauerte, daß er in dieser Angelegenheit den⸗ jenigen entgegentreten muͤsse, mit denen er zu stimmen pflege. Nach einer kurzen Replik des Herrn Grote schritt man zur Ab⸗ stimmung, und es ergab sich eine Majoritaͤt von 112 Stimmen gegen die Motion, naͤmlich 265 Stimmen gegen und 153 fuͤr dieselbe. Obgleich das Resultat fuͤr die radikale Partei unguͤn⸗ stig war, so lieferte es doch den Beweis, daß die Staͤrke der⸗ selben fortwaͤhrend im Zunehmen ist, und daß dieselbe ein sehr bedeutendes Gewicht in die politische Waagschale zu werfen vermag.
London, 7. Maͤrz. Der zum temporairen Botschafter in Konstantinopel ernannte Sir Charles Vaughan hat sich gestern von Dover nach Calais eingeschifft. Er wird uͤber Paris nach Toulon reisen und sich dort an Bord des Vritischen Kriegsschif⸗ fes e. begeben, welches ihn nach seiner Bestimmung fuͤh⸗ ren soll.
Im Oberhause wurde gestern die Bill zur Verbesserung der Englischen Munizipal⸗Akte zum zweitenmale verlesen. Heute fand in demselben eine beilaͤufige Diskussion uͤber einzelne Be⸗ stimmungen der Bill wegen Aufhebung der Kirchen⸗Steuern statt, welche jetzt dem Unterhause vorliegt. Die Diskussion bezog sich auf die Pachtverhaͤltnisse der Kirchenlaͤndereien und war ganz
292
Der Globe bemerkt: „Wir sind erstaunt, daß, als die Analogie mit Irland in der gestrigen Debatte so heftig behaup⸗ tet wurde, es Niemanden einfiel, deren Richtigkeit zu bestreiten. Was fuͤr Kanada gefordert wird, fuͤr Nieder⸗Kanada, einen Theil von etwa 500,000 der gesammten Bevoͤlkerung des Briti⸗ schen Amerika's von 12 oder 1300,000, was fuͤr diese Kolonial⸗ Minderzahl gefordert wird, ist nichts mehr und nichts weniger als — die Aufhebung der Union. Eine Provinzial⸗Legislatur, ganz unabhaͤngig von der Central⸗Regierung, ist es, was man
fuͤr diesen kleineren Theil einer „großen Kolonie“ verlangt, und
die Stellung, welche die Delegirten dieser Minoritaͤt der Bri⸗ tischen Kolonial⸗Bevoͤlkerung annehmen, ist, in Beziehung auf das constitutionnelle Prinzip, genau dasselbe, als wenn die Ir⸗ laͤndischen Mitglieder den Versuch machten, die Staats⸗Beduͤrf⸗ nisse zu verweigern und die Maschine der Regierung zu hem⸗ men, weil ihnen nicht augenblicklich ihr eigenes Parlament in College⸗Green zugestanden wird.“”“
Der Cork Reporter sagt: „Ein Schreiben vom Mon⸗
ttag Abend, auf das wir großes Gewicht legen, wie auch
unsere Leser thun wuͤrden, wenn wir ihnen den Korrespondenten nennen koͤnnten, giebt die sehr zufriedenstellende, erfreuende Nachricht, daß die Lords Wharneliffe, Harewood und andere einflußvolle Tory⸗Lords sich fuͤr die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill, wie sie von den Ministern eingebracht worden, erklaͤrt haͤtten, und daß eine Versammlung, die am Sonntag von gewissen ho⸗
hen Tories des Unterhauses gehalten worden, in diese Wendung
der Politik dieser Partei eingewilligt habe.“
Im Unterhause wurde gestern eine Bittschrift von dem Paͤch⸗ ter des Drurylane⸗Theaters vorgelegt, worin dieser sich uͤber un⸗ gebuͤhrliche und willkuͤrliche Einmischungen des Oberkammerherrn⸗ Amts in erlaubte Volksvergnuͤgungen beschwert, indem ihm ein Befehl zugegangen war, das Theater in der Fastenzeit Mitt⸗ wochs und Freitags geschlossen zu halten.
Die neue Bill wegen Regulirung des Muͤnzwesens, die der Muͤnzmeister Herr Labouchere eingebracht hat, bezweckt eine große Verringerung der jaͤhrlichen Ausgaben, die etwa 52,000 Pfund betragen, und die Abschaffung aller Sporteln, die bisher fuͤr den Muͤnzmeister allein etwa 12,000 Pfund jaͤhrlich betru⸗ gen, waͤhrend derselbe noch aus dem Ankaufe des rohen Metalls
roßen Gewinn zog. Vor einigen Jahren eruͤbrigte Lord Maryborough als Muͤnzmeister bei der Umschmelzung saͤmmt⸗ licher Silbermuͤnzen des Reichs nicht weniger als 240,000 Pfd. fuͤr seine Person.
Einem Geruͤcht von der Ermordung des bekannten Reisen⸗ den, Herrn Davidson, auf der Reise nach Timbuktu, wird von dem Seeretair der geographischen Gesellschaft widersprochen.
Mit dem Geldmangel im Handel hat es sich, nachdem die Wechselzahlungen am Aten durch Unterstuͤtzung der Bank ziem⸗ lich gut abgelaufen (außer daß zwei große Fallissements, das eine von Isaak Solly und Soͤhne, das andere von Warwick Weston, ausgebrochen), viel guͤnstiger gestellt, jedoch war man fuͤr die Folge, da Vieles nur durch einstweilige Arrangements gehoben worden, nicht ganz ohne Befuͤrchtungen.
Berichte aus Singapore vom 2. Oktober widersprechen der Nachricht, daß der Capitain und die Mannschaft des Eng⸗ lischen Schiffs „Fairy“ von den Chinesen ermordet worden
seyen. Das Schiff ist gestrandet und zertruͤmmert; ein Theil
der Mannschaft aber und 12 Laskaren wurden gerettet; der Ca⸗ pitain und Einige von der Mannschaft waren leider ertrunken. Die Britischen Kriegs⸗Schaluppen „Wolf“ und „Raleigh“ ha⸗ haben in den Gewaͤssern von Malakka mehrere Piraten⸗Schiffe genommen.
Briefe aus Caraccas vom 20. Januar melden Naͤheres uͤber das (von uns bereits erwähnte) Ereigniß, welches daselbst am 20. November v. J. vorgefallen ist und jetzt zu ernsthaften Resultaten fuͤhren zu wollen scheint, naäͤmlich uͤber den Streit zwischen dem Britischen Vice⸗Konsul zu Panama, Herrn Rus⸗ sell, und einem Obersten Paredes, welcher zu einer langen di⸗ plomatischen Korrespondenz zwischen den Ministern der auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten Großbritaniens und Neu⸗Granada's ge⸗ fuͤhrt hat, ohne daß die von dem Ersteren geforderte Genug⸗ thuung geleistet worden ist. Aus den von den Caraccas⸗Zeitungen bekannt gemachten Aktenstuͤcken ergiebt sich, daß es kein Duell war, sondern daß Herr Russell am 20. November v. J. des Nachts auf der Straße den mit seiner Frau nach Hause gehen⸗ den Obersten Paredes angefallen und durch einen Dolchstoß verwundet hat, nachher aber von einem Obersten Her⸗ rera, welcher dazukam, entwaffnet und von einem An⸗ deren, Namens Juan Antonio Diez, durch einen Schlag auf den Kopf bedeutend verletzt worden ist. Die Sache wurde vor die Gerichte gebracht, und der Kantonal⸗Richter von Panama ließ den Konsul in dessen eigenem Hause zur Haft bringen und bewachen. Diez wurde ebenfalls verhaftet und vor Gericht gestellt; der Konsul beklagte sich, daß er von dem⸗ selben groͤblich beleidigt und darauf, als er Genugthuung ver⸗ langt habe, geschlagen worden sey. Waͤhrend diese Angelegen⸗ heit vor dem Tribunale zu Panama verhandelt wurde, richtete der Englische Gesandte in Bogota ein Schreiben an den Mi—⸗ nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten von Neu⸗Granada, in welchem er erklaͤrt, daß die Britische Regierung, von dem ge⸗ gen Herrn Russell befolgten Verfahren in Kenntniß gesetzt, der Ansicht sey, daß die Behoͤrden von Panama sich auf eine ganz unverantwortliche Weise nicht nur gegen den Konsul, son⸗ dern gegen den Koͤnig von Großbritanien und die Bri⸗ tische 1 vergangen haͤtten, und in welchem zugleich die zu leistende Genugthuung bestimmt wird. Es sollte naͤmlich Herr Russell unverzuͤglich freigegeben, das Kon⸗ sulats⸗Bureau und die Archive auf eine feierliche und oͤffentliche Weise restaurirt, die schuldigen Behoͤrden von Panama abgesetzt und Herrn Russell eine Entschaͤdigung von 1000 Pf. St. gege⸗ ben werden. Zugleich wurde angezeigt, daß ein Britisches Kriegs⸗ schiff an der Kuͤste von Panama kreuzen solle, bis der Nachfol⸗ er des Herrn Russell, Oberst Turner, seinen Bericht uͤber die Erfuͤl3ung des Begehrens der Britischen Regierung eingesandt habe, und daß sowohl Sir Peter Halkett, der das Britische Ge⸗ schwader in Westindien kommandirende Admiral, als die Befehls⸗ haber der Britischen Kriegsschiffe im Stillen Meere, beauftragt seyen, ihrem Gutduͤnken gemaͤß zu handeln, um den gerechten Forderungen der Britischen Regierung Nachdruck zu geben. Die Regierung von Neu⸗Granada verwies die Sache darauf an den Staats⸗Rath, welcher die Erklaͤrung abgab, daß die Re⸗ gierung kein Unrecht begangen habe, welches die Zumu⸗
thungen der Britischen Regierung rechtfertigen koͤnnte, daß
Neu⸗Granada sich nicht dazu herablassen koͤnne, irgend etwas Erniedrigendes zu thun, und daß, im Falle die angedroh⸗ ten Feindseligkeiten beginnen sollten, die Regierung von Neu⸗ Granada verpflichtet sey, die National⸗Macht zur Aufrechthal⸗ tung ihrer Wuͤrde zu verwenden und es zur Regel ihres Ver⸗ haltens zu machen, daß die Vernichtung der ganzen Nation
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ten Erniedrigung vorzuziehen sey. Die Regierung von Neug Granada hat eine mit dieser Erklaͤrung uͤbereinstimmende Ang wort an den Britischen Gesandten erlassen, und die Zeitunge von Caraccas bemerken, daß man demnach die Feindseligkeiten a begonnen betrachten koͤnne, auch habe man uͤber Laguayra berei die Nachricht erhalten, daß der Hafen von Carthagena dur Britische Kriegsschiffe blokirt werde. (Nachrichten aus Barh does vom 27. Januar und aus Antigua zufolge/ haben sowo der Gouverneur der ersteren, als die Behoͤrden der letzteren I sel eine Bekanntmachung erlassen, durch welche die Haͤfen vo Neu⸗Granada in Blokadezustand erklaͤrt werden.)
Niederlande.
Aus dem Haag, 8. Maͤrz. Vorgestern ist der Prinz vo Oranien nach Tilburg abgegangen.
Gestern in der oͤffentlichen Sitzung der zweiten Kamme erstattete die Central⸗Abtheilung den Bericht uͤber die drei F nanz⸗Gesetz⸗Entwuͤrfe und theilte die daruͤber mit der Regierun gepflogenen Unterhandlungen mit. Die vornehmsten Aenderu gen, die vorgeschlagen worden, bestehen darin, daß die Zinse von den auszugebenden Loosrenten unbedingt von dem Lan garantirt werden sollen, und daß zum Behufe der Auszahlu der Belgischen Zinsen von 8,400,000 Fl. fuͤr 1837 nicht ei Schuld von 9 Millionen, sondern nur 8 ½ Millionen kreit werden soll. — Die förmliche Diskussion wurde auf morger den 9ten, bestimmt.
Heute wird die zweite Kammer in oͤffentlicher Sitzung V rathung uͤber die neuesten Finanz⸗Gesetz⸗Entwuͤrfe halten.
G VBeEigken
Bruͤssel, 7. Maͤrz. Gestern nahmen die Repräsentan mit einigen Aenderungen die im Budget der oͤffentlichen — beiten verlangten Kredite in Betreff der Eisenbahnen an. N. Frage uͤber die uͤberschwemmten Polder verursachte eine zie lich lange Discussion. Der Gegenstand hat sich, wie der Minis zeigte, thatsaͤchlich durch die ungluͤcklichen Deichbruͤche und rechtlicher Hinsicht durch die Einwendungen geaͤndert, wo die Holl. Regierung die Ratification der abgeschlossenen Ueln einkunft hinhaͤlt; der Minister wollte diese Einwendungen A. streitig mit allen Gebraͤuchen bei Unterhandlungen dargefehe wissen. Herr Gendebien, von mehreren Mitgliedern unterstut trug auf eine Kommission an zur Untersuchung, wie einstweile
den ungluͤcklichen Ueberschwemmten zu helfen sey, und ob nich
zu diesem Zweck der Staat die uͤberschwemmten Polder an sih kaufen sollte. Dies ward angenommen, weshalb aber Ha Dubus, Mitglied der Berichts⸗Kommission in der Sache, en klaͤrte, seinen Abschied aus der Kammer zu nehmen. — Schlie lich ward das ganze in Frage stehende Budget, der Dringlic keit halber, einstimmig angenommen.
Deutschl and.
— — Dresden, 10. Maͤrz. Außer den schon im hiesige Lande bestehenden Actien⸗Gesellschaften beabsichtigt man nos einige neue zu errichten, naͤmlich eine fuͤr eine Stahlfabrik Poͤhl bei Plauen, und eine zweite fuͤr Maschinen⸗Weberei we ßer baumwollener Gewebe in Aue bei Schneeberg, so daß si jetzt die Zahl der hierlaͤndischen Actien⸗Vereine fuͤr großartig Unternehmungen auf 20 belaͤuft.
Die Runkelruͤben⸗Zuckerfabrik in Nossen hat Ende Janu d. J. ihre Arbeiten begonnen, und man hofft, in einem Maäm Melis davon in Handel bringen zu koͤnnen; auch in der Nu⸗ ö in Kohren wird seit Anfang dieses Muw⸗ gearbeitet. .
Hier sieht man schon jetzt wieder viel Vorrichtungen m Stellen treffen, wo gebaut und neue Haͤuser errichtet wenn sollen, weshalb auch die Bau⸗Materialien und namentlich Steine im Preise steigen, und wiewohl in den Sandsteinbruͤch oberhalb Pirna, in der sogenannten Saͤchsischen Schweiz, Zeit schon fleißig gearbeitet wird und Bruͤche, welche seit me reren Decennien muͤßig gelegen haben, wieder aufgesucht u neu bearbeitet werden, so koͤnnen doch bei den vielen Bautz des In⸗ und Auslandes die eingegangenen Bestellungen nic alle schnell genug befoͤrdert und befriedigt werden.
Der schon fruͤher bewilligte Getraide⸗Markt in Strehl ist jetzt unter guͤnstigen Umstaͤnden wieder eroͤffnet worden, u es fand an den ersten Markttagen ein recht erfreulicher Abs statt, namentlich wurden bedeutende Quantitaͤten Getraide Elbe verschifft.
Kassel, 7. Maͤrz (Kass. Ztg.). Die bereits bei mehe ren Staͤnde⸗Versammlungen sollizitirte Angelegenheit der m unbefriedigten Westphälischen Kaͤufer in Kurhessen, ist auch! dem gegenwaͤrtigen Landtage, durch den bekannten Bevollme tigten, Dr. P. W. Schreiber, aufs neue zur Sprache gebras um diesen oft beruͤhrten Gegenstand, dessen Ausgleichung einer langen Reihe von Jahren fast ununterbrochen von demsel betrieben worden ist, einer guͤtlichen Vermittelung endlich zu fuͤhren. Wie wir vernehmen, so hat Herr Dr. Schreiber gl zeitig nicht unterlassen, die Nothwendigkeit einer nunmehn definitiven Erledigung jener an und fuͤr sich nichts weniger bedeutenden Entschaͤdigungs⸗Anspruͤche, sowohl hoher Sta Regierung, als auch selbst hoͤchsten Orts vorstellig zu mach Ein weiteres Urgiren bei der Central⸗Kommission, resp. der hen Deutschen Bundes⸗Versammlung duͤrfte daher hinfort 1 seres Erachtens um so weniger nothwendig werden, da ber! die letzte Stände⸗Versammlung geeigneten Propositionen Beseitigung dieser Angelegenheit entgegen sah, die hoffentl keiner ferneren Beanstandung unterliegen. 1.
Muͤnchen, 8. Maͤrz. Aus Ellingen ist heute die Nachri‚e eingetroffen, daß Ihre Durchlaucht die Frau Fuͤrstin von Wreh Gemahlin des Feld⸗Marschalls, daselbst mit Tode abgegangen
Da die Festungen Ingolstadt und Germersheim eine U mehrung an Artillerie⸗Mannschaft noͤthig machen, so wird, un es heißt, ein drittes Artillerie-Regiment errichtet werden.
Briefen aus Athen zufolge, beabsichtigte der Staats⸗Min ster Graf von Armansperg in den letzten Tagen des Februg mit seiner Familie von dort nach Malta abzureisen, um dasell die Quarantaine zu halten. Seine Familie werde sodann dite nach seinen Guͤtern in Deutschland abreisen, der Herr Gr aber zur Herstellung seiner Gesundheit noch einen Theil dh Fruͤhjahrs in Italien bleiben.
Karlsruhe, 7. Maͤrz. Die Abgeordneten zu unsen Staͤnde⸗Versammlung sind nun allzumal bei uns eingetroff⸗ und morgen findet deren feierliche Eroͤffnung statt. Welche G. genstaͤnde von Belang zuerst zur Berathung kommen werden,! noch ziemlich ungewiß, und es heißt sogar, daß es bei der ku zen, von der Regierung von vornherein festgesetzten Dauer Landtags wohl kaum moͤglich seyn werde, alle jene staͤndische Aufgaben zur Diskussion zu bringen, von denen fruͤher als 9 wichtigsten und den dringendsten die Rede war. Aus diese (Brunde sollt man auch die Berathung unser Stratas
1“
buches, welche allerdings allein schon eine nicht geringe
in Anspruch nehmen duͤrfte, auf dem diesjaͤhrigen Landtag ais ungewiß hin.. Doch was wahrscheinlicher hieran ist, wer⸗ hen wir aus der morgenden Thron⸗Rede des Großher ogs erfah⸗ ren, auf welche man hier aus mehr denn Einem Grunde ge⸗ spannt ist. Daß aber die Angelegenheit wegen Errichtung einer Eisenbahn nicht hinausgeschoben werde, betrachtet man fuͤr gewiß; denn schon befindet sich der Bericht des Eisen⸗ bahn⸗Comité's auf die betreffenden Anfragen der Regierung in der Presse; und welchen großartigen Geist dieser Bericht athme, koͤnnen diejenigen unschwer sich vorstellen, welche wissen, daß der Verfasser Staatsrath Nebenius ist, derselbe Mann, dessen rastloses Streben und Wirken fuͤr das Gedeihen der staats⸗ und volkswirthschaftlichen Interessen unseres Landes dem gan⸗ zen Deutschen Publikum nicht unbekannt geblieben ist, das ihn zugleich als einen der geistvollsten Schriftsteller in diesem Fache verehrt. Der Bericht, in mathematischem Ernste sich haltend, aber von seines Urhebers reicher Lebenswaͤrme durchdrungen, verhehlt es sich nicht, daß die Ergebnisse seiner Berathungen wielleicht nicht ohne wesentlichen Einfluß auf die Entschließun⸗ gen der Regierung bleiben wuͤrden, in welchem Gedanken dem⸗ nach die Mitglieder des Comité's eine dringende Aufforde⸗ rung faͤnden, die Folgen der Entscheidung nach der einen oder anderen Seite hin anschaͤulich zu machen. „Hier standen uns“, heißt es im Berichte woͤrtlich, „die Nachtheile jener Be⸗
daͤchtigkeit vor Augen, die vor Schwierigkeiten leicht zuruͤckschreckt,
die nicht gerne Schritte wagt, wo sie die Möglichkeit eines Fehl⸗ tritts wahrnimmt, und indem sie zu keinem raschen Entschlusse kommen kann, unguͤnstige Wechselfaͤlle nicht vermeidet, sondern nur gegen die Gefahren eines kuͤhnen Handelns die gleichen oder och groͤßeren Gefahren der Unthaͤtigkeit und eines schuͤchternen Zuruͤckbleibens eintauscht. Dort aber stellen sich uns dar: die ver⸗ derblichen Folgen gewagter Unternehmungen, die statt den ge⸗ offten Gewinn zu bringen, die unfruchtbare Vergeudung gro⸗ her Kapitalien beklagen lassen; die warnenden Beispiele der Ver⸗ rrungen der Speculation, deren Illusionen und truͤgliche Be⸗ echnungen, welche selbst jene Laͤnder darbieten, wo man, seit ange an große gesellschaftliche Unternehmungen gewoͤhnt, besser as in unserm Lande ihre Gefahren und die Verlockungen kennt, welche sie dem Eigennutz und der Leichtglaͤubigkeit bereiten.“
Baden⸗Baden, 4. Maͤrz. Außer dem Großfuͤrsten Mi⸗ cael haben auch der Herzog Adam von Wuͤrttemberg und Prinz Emil von Hessen⸗Darmstadt bereits Absteige⸗Quartiere hier mie⸗ then lassen. Man spricht noch von anderen hohen Personen, die waͤhrend der Badezeit hierher kommen werden. Marquis de la Romana, Sohn des beruͤhmten Feldherrn, der sich im Spanischen Befreiungs⸗Kriege so sehr auszeichnete, traf vor ei⸗ nigen Tagen mit Familie hier ein; auch einige Russische Fami⸗ lien sind wieder angekommen.
— — Frankfurt a. M. 9. Marz. Die gestrige Sitzung unseres gesetzgebenden Koͤrpers wird viel besprochen. Derselbe war außerordentlich zusammenberufen, um uͤber mehrere Senats⸗ Antraͤge zu Rath zu gehen. Statt aber die Tagesordnung zu beachten, kam es gleich nach Eroͤffnung der Sitzung zu Debat⸗ ten oder vielmehr heftigen Aeußerungen einiger Mitglieder uͤber die juͤngste Wegfuͤhrung der politischen Gefangenen. Wozu diese aufregende Kritik nothwendig befundener, ja in gewisser Bezie⸗ hung unausreichlicher Maßnahmen fuͤhren sollte, sieht man nicht ein.é Indessen wurde vergebens der Antrag, man solle zur Ta⸗
esordnung uͤbergehen, gestellt. Es soll sogar beschlossen worden im Protokoll Oeffentlichkeit zu geben, woran jedoch sehr zu zweifeln seyn duͤrfte.
Oesterreich. Wien, 7. Maͤrz. Seine Majestaͤt der Kaiser haben den erledigten Hofdienst eines Oberstsilber,Kaͤmmerers dem Oberst⸗ Lieutenant in der Armee und bisherigen Oberststabelmeister, Karl Grafen von Clary und Aldringen, verliehen
Ieaen
Neapel, 25. Febr. (Allg. Ztg.) Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin besuchen sehr haͤufig 4 bis 5mal in der
Woche das Florentiner Theater, an welchem letztere eine große
Freude zu haben scheint. Obgleich klein, gehoͤrt dieses Theater doch mit zu den besten Schauspielhaͤusern in ganz Italien, und die gegenwaͤrtige Truppe laͤßt nur wenig zu wuͤnschen uͤbrig; es ist naͤchst dem Volkstheater San Carlino das besuchteste. S. Carlo bietet dermalen wenig Genuß; das Theater del Fondo ist geschlossen, und Nuovo wird, wie es heißt, ganz eingehen. Die drei Matrosen, welche bei der Feuersbrunst im Schlosse die zwei Pulver⸗Kisten mitten aus den Flammen hinweggetra⸗ gen, haben von Sr. Majestaͤt außer einer angemessenen Summe Geldes auch einen Orden erhalten. Man spricht hier neuerdings viel von der von hier nach ocera und Salerno zu errichtenden Eisenbahn, uͤber welche Sr. Majestät dem Koͤnige der Plan vorgelegt wurde, der auch bereits in einem Dekrete seine Zustimmung gab. Das Haupt⸗ Hinderniß, das der Ausfuͤhrung bis jetzt noch im Wege zu ehen scheint, ist der Mangel an den dazu erforderlichen Fonds. So viel bekannt, ist an den hiesigen Handelsstand noch keine Anfrage deshalb ergangen, und man weiß also auch noch nicht, ob dieses Unternehmen Anklang bei dem⸗ selben finden wird. Uebrigens ist es sehr zu wuͤnschen, daß ein solches Unternehmen wenigstens von hier nach Castellamare zur Ausfuͤhrung komme. Fuͤr Neapel waͤre dies gewiß von gro⸗ ßem Nutzen, fuͤr die zahlreichen Fremden, welche unsere Stadt besuchen, eine große Annehmlichkeit. Der Verkehr mit den auf dieser Route liegenden Ortschaften, wie Portici, Resina, orre del Greco, Torre dell' Anunziata, die vereint mit Castella⸗ mare eine Bevoͤlkerung von circa 120,090 Menschen ausmachen, ist sehr bedeutend und die Entfernung nicht groͤßer als 16 Miglien oder 4 Deutsche Meilen, wozu ein Kapital von 6 bis 7 Mill. Franken erforderlich waͤre. Zur Fortsetzung von Torre dell' Anun⸗ ziata, laͤngs Pompeji nach Nocera und Salerno, waͤre wegen des unebenen Terrains eine verhaͤltnißmaͤßig groͤßere Summe erfor⸗ derlich, waͤhrend, obgleich es die Hauptstraße nach Calabrien ist, der taͤgliche Verkehr nicht so bedeutend ist, weshalb dabei ein weniger befriedigendes Resultat zu erwarten waͤre. — Um Rom und Neapel in naͤhere Verbindung zu bringen hat das Banquier⸗ haus Torlonia in Rom voriges Jahr zwei kleine Dampfschiffe in Castellamare bauen lassen, die einen regelmaͤßigen Dienst zwischen hier und dem am Ausflusse der Tiber gelegenen Orte Fumicini versehen sollen, von wo aus wahrscheinlich eine Eisen⸗ bahn oder wenigstens ein Dampfwagendienst mit Rom errichtet werden wird, so daß man in 12 bis 13 Stunden von den lachenden Fluren des reizenden Neapels in die ehrwuͤrdigen Mauern des ernsten Roms versetzt werden kann. Leider leidet dieses lobenswerthe Unternehmen durch die von Seiten der Roͤ⸗ mischen Regierung gelegte, laͤstige Sperre eine unangenehme
20 299
(Allg. Z.) Es zeigt sich taͤglich d
isterium in sich zerfallen ist, und in oͤssentlichen ortes die Kla⸗ welche seit Mendizabal
„Jeder Offi⸗
rid, 25. Febr.
licher, wie sehr das Min g man die wichtigsten Zweige der Als neulich in den C er Corps laut wurden, hielten, wies Herr
Verwaltung gestuͤ gen der O
ffiziere verschiede sieben Mo 1 sec
naten keinen Sold er dieselben mit der unsinni ier, der nicht ein Spieler un aber erscheint i stiz⸗Ministers an der bittern Ausdruͤcken Monaten nicht bezahlt und bei, die Unter⸗Beamten liefe Huͤlfe eintrete, muͤsse Schlusse heißt es: Befehl, damit Entschluß fassen uͤbrigen zu setzen.“ dem Finanz⸗Minister sehr alle Gerichtshoͤfe preisgegeben worden. — Der Kriegs Beschuldigungen dem General vorgeworfen, einen Koͤnigl. B zu haben, den er alten versprochen gehabt. im Castellano, der Befehl, haͤtte, sey nicht der, noch in seinen Haͤnden. dem Kriegs⸗Minister:
schimpfliche Weise illano), indem
fangenen entehren wollte; etwas von den Eigenschaften eines E verstaͤnde, so wuͤrde er wissen, daß genen achten muß,
log also in der Nat den heiligsten Pflichten als Es scheint entschieden zu se unter der ersten Administration war, die Stelle des H vom Finanz⸗Minister am 21 der Ministerien geht hervor ben sich auf 1,939,306,795 R Kosten gedeckt werden sollen, gewoͤhnlichen Einkuͤnfte belauf. Herr Mendizabal hat versproch Defizits anzugeben, die vorgelegten Dokumente gepr reichte er der Staats⸗Schulden⸗ der Nationalschuld er bat die Cortes
beschaͤftigen,
gen Behauptung zuruͤck: ganze Saͤcke voll Unzen haben.“ rlaß des Ju⸗ worin er diesem in sehr daß die Justiz⸗Beamten seit vielen dem Hungertode nahe seyen; er fuͤgt n davon, und wenn ni man die Gerichtshoͤfe s „Alles dieses melde ich Ew. Sie es in Betracht ziehen und ei „ Um dieses Mini Dieser Er
n den hiesigen Blaͤttern ein E Finanz⸗Minister,
cht schleunige
rxc. auf Koͤnigl. nen wirksamen sterium in gleiche Lage mit den laß des Justiz⸗Ministers, welcher aft seyn muß, wurde an
nun der Oeffentlichkeit inister hatte unter anderen Narvaez oͤffentlich in den Cortes efehl im Druck bekat unter Verpfaͤndung seines E
mitgetheilt und
unt gemacht hrenwortes geheim Hierauf erwidert Narvaez gestern dessen Geheimhaltung er versprochen kannt gemacht habe; jener sey Dann spricht er folgendermaßen von ;cellenz luͤgt also auf niedertraͤch⸗ ; er betrug sich außerdem wie ein er einen Abwesenden und noch dazu Ge⸗ er Herr Rodriguez Vera hrenmannes (caballero) Ehre eines Gefan⸗ uche. — Se. Exc. rsammlung und versuͤndigte sich an Minister und als Mann von Ehre.“ daß Graf Almodovar, der bereits Mendizabal's Kriegs⸗Minister innehmen wird. — Aus den sten den Cortes vorgelegten Budgets daß die sämmtlichen Kosten dersel⸗ ealen 37 Mrs. belaufen. Wie diese hat man noch nicht erfahren; die n sich nur auf 800 Millionen. Nittel zur Deckung des z⸗Kommission der Cortes uͤft haben werde. Gestern uͤber⸗ Kommission der Cortes einen Etat „sie zu konsolidiren; Angelegenheit zu hr wohl befinden Maͤrzes erledigte. ozaga im Namen Vorrede und den innere Reglement Der Constitutions, Entwurf be⸗ 79 Artikeln und zwei Zusatz⸗Artikeln, und g: „Da es der Wille
welchen er be
denn wenn d
bis zu dem Urtheilsspr
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noch ehe die Fina
„ nebst Angabe der Mittel chleunigst mit dieser da die Staats⸗Glaͤubiger sich se wenn man sie vor Ende des naͤchsten gestrigen Sitzung verlas Herr Ol tions⸗Kommission die der neuen Constitution, so wie das beiden gesetzgebenden Koͤrper. steht aus 13 Titeln, hat folgenden Eingan ihrer Souverainetaͤt die in Cadix den 19. politische Constitution zu revidiren, die zu diesem Behufe versammelten folgende Constitution der Spanischen tigsten Punkte moͤchten folgende seyn: Geschwornengericht. Cortes und den Koͤnig. den Kultus und die Diener der k cher sich die Spanier bekennen, Cortes bestehen aus Befugnisse haben: lung. Art. 14. Die Anzahl de der Deputirten gleich seyn. durch den Koͤnig aus einer dreifach Waͤhler, die in jeder Pr I T1
— In der der Constitu
der Nation ist, kraft Maͤrz 1812 proklamirte so dekretiren und verfuͤgen allgemeinen Cortes nach⸗ Monarchie.“
Die wich⸗ Preßfreiheit mit Buͤrger an die „Die Nation verpflichtet sich, atholischen Religion, zu wel⸗ zu unterhalten.“ Art. 15. Die benden Koͤrpern, welche gleiche t und der Deputirten⸗Versamm⸗ r Senatoren wird drei Fuͤnfteln 15. Die Senatoren werden en Liste ernannt, welche die ovinz die Cortes⸗Deputirten ernennen, muß man Spanier oͤgen und die uͤbri⸗ Wahl⸗Gesetz vorschreibt. e Besoldung und lebens⸗ z ernennt wenigstens einen De⸗ Direkte Wahl.
3. Petitionsrecht der
zwei gesetzge dem Sena
Senator zu seyn,
und uͤber 40 Jahre alt seyn und das Verm gen Eigenschaften besitzen, welche das Art. 19. Die Senatorenwuͤrde ist ohn laͤnglich. Art. 21. Jede Provin putirten auf 50,000 Seelen ihr Jaͤhrliche Versammlung der C Art. 29. Wenn der Koͤnig auf regieren, so versammeln sich Art. 37. Der Koͤnig
per haben die Initiative bei de muͤssen zuerst an die Deputirten. nirt und promulgirt die Gesegze. der Ermaͤchtigung durch ein besonderes Gesetz:
einen Theil des Spanischen Gebiets zu veraͤuße oder zu vertauschen, 2) um fremde Truppen lassen, 3) um Offensiv⸗Allianz⸗Traktate, solche, welche einer fremden Macht S tifiziren, ) um sich aus dem Reiche zu entfer zu vermaͤhlen, und zu genehmigen, daß terthanen und zur Thronfol „Die Thronfolge
er Bevoͤlkerung. ortes (Deputirte auf drei Jahre). irgend eine Art unsaͤhig wird zu die Cortes auf außerordentliche und jeder der gesetzgebenden Koͤr⸗ r Gesetzgebung. — Finanz⸗Gesetze 46. Der Koͤnig sanctio⸗ Art 48. Der Koͤnig bedarf 1) um irgend rn, abzutreten im Reiche zuzu⸗ Handelsvertraͤge und gewaͤhren, zu ra⸗ nen, 5) um sich Personen, die seine Un⸗ ge berufen sind, sich vermaͤhlen. Spaniens soll die regelmaͤßige Pri⸗ mogenitur und Repraͤsentations⸗Ordnung seyn, so daß immer die aͤltere Linie vor der juͤngeren, in derselben Linie der naͤhere Grad vor dem entfernteren, in demselben Grade d Geschlecht vor dem weiblichen, und in demselben C aͤltere Person vor der jüngern den Vorzug hat. die rechtmaͤßigen Descendenten Isabellens II. von Bourbon er⸗ loschen sind, so folgen in der angegebenen Ord ster und Oheime, Geschwister ihres Vaters, und deren rechtmaͤßige De
as maͤnnliche zeschlechte die Art. 52. Wenn
nung ihre Schwe— sowohl maäͤnnliche scendenten, Wenn alle bezeichneten Cortes neue Ernennun⸗
als weibliche, nicht ausgeschlossen sind. erloschen sind, gen, wie sie sich fuͤr die Nation eignen, verfuͤgen. Die Cortes werden diejenigen Personen, rung unfaͤhig sind, oder etwas Recht zur Krone zu verlieren ver schließen. Art. 55. We nen Antheil an der Regierung des Reiches jaͤhrig bis zum zuruͤckgelegten vierzehnten Jahre. er Koͤnig unfaͤhig wird, die Regierung zu fuͤhre oder die Krone erledigt, und der unmittelbare Thronfolger mi derjaͤhrig ist, so ernennen die Co 1 2 eine 8 ei 0 7 - 8
welche zur Regie⸗ gethan haben, weshalb sie ihr dienen, von der Thronfolge aus⸗ nn eine Frau regtert, so soll ihr Gemahl kei⸗ haben. Art. 56. Der Koͤnig ist minder Art. 57. Wenn d
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egents⸗ 7 eg ntschaft estehend
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hat alle Befugnisse des Koͤnigs. Art. 62. Die Minister koͤnnen
Senatoren oder Deputirte seyn. — In jeder Provinz soll eine Provinzial⸗Deputation bestehen. Die Munizipalitaͤt jedes Ortes wird von den Einwohnern ernannt. Art. 72. Die Regierung wird den Cortes allsaͤhrlich das Budget der Einnahmen und Ausgaben vorlegen. Art. 76. Die Cortes setzen alljaͤhrlich nach dem Vorschlage des Koͤnigs den Betrag der Land⸗ und See⸗ macht fest. Zusatzartikel 2. Die uͤberseeischen Provinzen werden durch besondere Gesetze regiert werden.
Madrid, 26. Febr. Das von Forcadell kommandirte Kar listische Corps, welches die Truppen der Koͤnigin bei Bunol be⸗ siegte und aus 4000 Mann Infanterie und 500 Kavalleristen besteht, hat in Utiel die Gattinnen der Munizipal⸗Beamten ge⸗ fangen mit fortgefuͤhrt, und Forcadell fordert fuͤr jede 6000 Franken Loͤsegeld. Der General⸗Kommandant der Provinz Va⸗
lencia, Lopez, hat 5000 Mann National⸗Milizen versammelt.
Der Conseils⸗Praͤsident ist noch immer sehr leidend. Man versichert auf das bestimmteste, daß der Graf von Almodovar zum Kriegs⸗Minister ernannt worden sey; auch ist noch immer von dem Austritte des Herrn Lopez die Rede.
Berlin, 13. Maͤrz. Der Herr Ober⸗Praͤsident von Pom⸗ mern bringt durch die Amtsblaͤtter der Provinz zur oͤssentlichen Kenntniß, daß der diesjaͤhrige ordentliche Kommunal⸗Landtag für Neu⸗Vorpommern und Ruͤgen am 15. April zu Stralsunde er⸗ oͤffnet werden wird.
— Man schreibt aus Stettin: „Vor kurzem ist hier ein Bericht des Comité's der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn an die Actionairs dieses Unternehmens erschienen, woraus sich ergiebt, daß das Comité nunmehr seine Vorarbeiten der betreffenden Staats⸗Behoͤrde zur Bestaͤtigung uͤberreicht hat, und daß die Landraͤthe der Kreise;, welche die Bahn durchschneidet, bereits mit einer Pruͤfung des Traktus beauftragt sind. Der Bericht enthaͤlt zugleich eine Karte und den Ueberschlag der Kosten der Bahn, die, wie die Leipzig⸗Dresdner, auf Holz gestreckt, erbaut werden soll. Dem Kosten⸗Ueberschlage zufolge, der von dem Ober, Wegebau⸗Inspektor Neuhaus herruͤhrt, wuͤrde die ganze Bahn, sammt den zehn Lokomotiven, die durchschnittlich zu 9000 Rthlr. eine jede berechnet werden, nur auf etwa 2,200,00 Rthlr. zu stehen kommen. Die praͤsumtive jaͤhrliche Einnahme wird auf 257,500 Rthlr. veranschlagt, wobei die Frachtpreise fuͤr Perso⸗ nen zu 3, 2 und I Reählr. und fuͤr Waaren zu 3 bis 7 ½ Sgr. fuͤr den Centner angenommen werden. Die Ausgabe soll jaͤhr⸗ lich nicht mehr als 99,000 Rthlr. betragen, woraus sich eine Netto⸗Einnahme von 158,500 Rthlr. ergeben wuͤrde. Schließ⸗ lich bemerkt das Comité, daß, da es von den fruͤher angemelde⸗ ten 3 ½ Millionen nur 1,600,000 Rthlr. wirklich angenommen habe, zur Komplettirung der Anlagekosten noch 600,000 Rthlr. fehlten, auf welche hier in Stettin der Kaufmann Fraissinek und in Berlin der Banquier Joseph Mendelssohn, jeder vor⸗ laͤufig bis zum Betrage von 200,000 Rthlr. Zeichnungen anzu⸗ nehmen beauftragt worden waͤren.“ — —
— Die Ostsee war zu Anfang des Monats Februar mit einer Eisflaͤche von einer solchen Glaͤtte bedeckt, daß die aͤltesten Leute sich einer solchen Erscheinung nicht entsinnen koͤnnen, da die See, wegen der steten Wasserbewegung, sonst immer mit rauhem, scholligem Eise bedeckt zu seyn pflegt. — In Stettin, wo 104 Schiffe sich im Winterlager befanden, ruhte mit der durch das Eis im Haffe gehemmten Schifffahrt im verflossenen Monate jeder Waarenverkehr. In dem Hafen zu Swinemuͤnde waren aber bei einem Wasserstande von 17 ½¾ — 20 ½ Fuß im Fahrwasser 3 beladene Schiffe angekommen und es gingen von dort 1 geballastetes und 3 beladene Schiffe seewaͤrts aus, von welchen letzteren das eine mit Getraide, das andere mit Nutz⸗ holz und das dritte mit sonstigen Waaren befrachtet war.
— Im Regierungs⸗Bezirk Minden haben. sich im ver— flossenen Jahre uͤberhaupt 95 Brandfeaͤlle ereignet, wodurch 181 Hausbesitzer beschaͤdigt und 186 Gebaͤude eingeaͤschert worden sind. Die polizeilichen Untersuchungen uͤber die Entstehungs⸗ Ursachen dieser verschiedenen Brandfaͤlle haben ergeben, dat 8 derselben durch Blitzstrahl, 3 durch Unvorsichtigkeit, 12 durch muthmaßliche und 1 durch erwiesene Brandstiftung, 71 aber durch nicht ermittelte Zufaͤlle entstanden sind.
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Wissenschaft, Kunst und Literatur
Ueber die Irlaͤndischen Armen in England. Von dem Verfasser der Briefe aus England im Jahre 1835 *)
London, 16. Juni 1836. Noch immer ist Irland der ndepunk um den sich die Ministerien und 16“” JE““ ten Bahnen hin und her bewegen. Bevor hier die rechten Gesetze aufgefunden und angewandt sind, wird Großbritanien, trotz aller Macht und sonstiger Gesundheit, niemals das Gefühl einer ernsten Unbehaglichkett verlieren; ja diese Unbehaglichkeit könnte (wenn man sie vernachlässiat) sich bis zu lebensgefährlicher Krankheit steigern.
In dem Maße, als die Kenntuiß der Thatsachen und vorhande⸗ nen Zustände erweitert und genauer wird, müssen sich allmälig auch die Grundsätze der Behandlung läutern; so wie umgekehrt die That⸗ sache erst dann im rechten Lichte erscheint, wenn das Auge nicht durch das gefärbte Glas hartnäckiger Vorurtheile getrübt ist. — An Un⸗ tersuchungen über die Thatsachen hat man es nicht fehlen lassen: die umständlichsten Berichte sind dem Parlamente vorgelegt, und es kommt nur darauf an, daß die Weisheit der Gesetzgeber jetzt nicht hinter der Geea der Berichterstalter zurückbleibe.
Es sey erlaubt, aus vielen auziehenden und lehrreichen Berichte heut den über die Irläudfschen Armen in Feie hen . zugreifen, das Wesentlichste seines Inhalts zu berühren und eir elne Bemerkungen beizufügen. Zuvörderst mache ich darauf aufmerksam, daß die Fragenden und Berichtenden, gleichwie alle Befragten, E 5 8 länder sind, mithin von einer Parteilichkeit für die Irlä nd er g. wiß nicht die Rede seyn kann. Eben so wenig Gruͤnd findet sich indessen über Parteilichkeit gegen die Irländer zu klagen; obgleich die Erfahrungen und Urtheile untereinander natürlich abweichen Doch wünschte ich, 6s waͤren auch einige Irländer selbst aus den niederen Klassen verhört worden: man fommt auf diesem Wege oft sn Fnth Helg h welche dem höher Stehenden nur zu leicht verborgen
Die am häufigsten ausgesprochene Ansicht ist folgende: das Ein⸗ wandern der bettelhaft armen Irländer nach “ nachtheilig und sollte verboten werden; denn es verringert den Kr beitslohn der Englischen Arbeiter und verdirbt ihre Sitten. — Ich habe immerdar das größte Mißtranen gegen Sätze und Behauptͤͤn⸗ gen solcher Art. Abgesehen nämlich davon, daß ste oft das zu Er⸗ weisende als erwiesen voragsfetzen und dann kühn weiter schließen,
„e..) Herr Professor von Raumer hat bekanntlich über seinen vor⸗ jährigen zweiten Aufenthalt in England bis heute noch nichts dem Drucke übergeben. Das obige Schreiben dürfte daher ein um so grö⸗ ßeres Interesse für unsere Leser haben, als gerade jetzt die Irländt Augelegeuhgiten 5. - Par eute. verhandelt m⸗
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