1837 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

14.“ gebracht, von denen am Markttage und dem folgenden unge⸗ ähr ein Neuntel verkauft wurden; vom Rindvieh ist wenigstens

zwei Drittel abgegangen. Dieses Ergebniß hat uns gezeigt,

wie hier alle Elemente zu einem recht bedeutenden Pferde⸗ und

Viehmarkt vorhanden sind, bei dessen Aufbluͤhen eben sowohl

ZC als auch Verbesserung der Viehzucht zu erwar⸗ ten steht.

Nachr ichten aus Duͤsseldorf zufolge, ist das erste der neuen Dampfschiffe der Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft des Nie⸗ der⸗ und Mittel⸗Rheins, erbaut auf dem Westphal, vom Stapel Verwastungs⸗ sich eine unabsehbare Menge von diesem imposanten Schauspiel beizuwohnen. versichern, daß der Bau des Schiffes vorzuͤglich

Wisfenschaft, Kunst und Literatur.

gelassen worden. Außer mehreren Mitgliedern des aths der Gesellschaft und den Direktoren, hatte Zuschauern eingefunden, um

gelungen sey.

stitut, Herr Bötticher, einen Vortrag über Reliquiarien mit Bezut auf den in einer Kirche zu Goslar befindlichen angeblichen Altar des Crodo. Herr Böttlcher legre genaue Zeichnungen der einzelnen Theile dieses Denkmals des Alterthums vor und wies nach, daß da elbe zu nichts anderem, als zur Aufbewahrung von Reliquien gedient haben könne. Herr Professor Wach zeigte einige ihm von Herrn Elsasser aus Sicllien ugeschickte Farben⸗Skizzen vor, unter welchen sich auch die der ver⸗ haenchn Kirche de San Spasimo befand. Herr Hof⸗ Baurath Stü⸗ ler legte eine Sammlung der verschiedenen Marmor⸗Arten vor, wel⸗ sche von alien Bauwerken Griechenlands, insbesondere Athens, her⸗ rübren, was die anwesenden Bildhauer wegen der Vergleichung des Penthelischen und Parischen Marmors mit dem von Carrara beson⸗ ders interesfsfirte. Die neuen portativen Sprit⸗Gas⸗Lampen.

Den Herren Gebrüder Müller in Berlin (Große Friedrichstraße Rr. 77) verdanken wir ein neues höchst comfortables Werkzeug für die größere Haushaltung, das um so mehr besprochen zu werden ver⸗ ditent, als es bisher wenig bekannt war. Es entging ihnen nämlich der unendliche Vortheil nicht, der aus der Benutzung der Idee hervor⸗ gehen könnte, durch Zersetzung des Weingeistes brennendes Gas zu erzeu⸗ gen, und somit alle Vortheile der Gaserleunchtung mit der Bequemlich⸗ keit der Oelfüllung von Lampen zu verbinden. Anhaltende Versuche haben die Fabrication so weit vervollkommnet, daß das Resultat nichts mehr zu wünschen übrig läßt, wie einige bei dem diesjährigen Feste des Gewerbe⸗Vereins ausgestellte Hängelampen den Anwesenden zur Genüge gezeigt haben und wie man sich täglich in dem Waarenlager

8

erfte der Herren 44 9. Strack und Comp. bei eee e Iüsn 8 M. Letztere können beständig gefüllt erhalten werden, und man hat durch⸗

überzeugen kann. Das Licht ist stark, stetig, für die Beleuchtung ei⸗

ten. Sie brennen

1 11“

nes hroßen Raumes ausreichend und überdies dem Auge höchst an⸗ enehm.

Zu Hänge⸗ und Wandtampen eignet sich diese neue Erfindung aber besonders durch einen Umstand, den man bisher durchaus nicht berücksichtigt hat, und der für diejenigen von besonderem Werthe ist, die in dem Fall sind, ein Lokal ab und zu unerwartet brauchen und folglich heleuchten zu müssen. Die Lampenfüllung mit Oel kann un⸗ ter Umständen sehr lästig werden, abgesehen von der Unannehmlichfeit der mehr oder weniger leicht möglichen Oel⸗Abträufelungen und der Beschmutzung von Möbeln und Kleidern, eine Besorgniß, die bei An⸗ wendung dieser Spiritus⸗Gas⸗Lampen durchaus nicht eintreten kann.

aus keine Verdickungen und Verstopfungen wie beim Oel zu befürch⸗ augenblicklich, wenn man es haben will, und sind

jeden Augenblick zu verlöschen, ohne den mindesten Uebelstand. Von

Reinigung, Abputzen des Dochtes ꝛc. Sachverstaͤndige Käg des Nachgießens bedarf.

1 88 2. 27 e „Diord j t Berlin. In der Sitzung des wissenschaftlichen Kunst⸗Vereins eine höchst augenehme Zierde abgiebt, am 18ten d. M. hielt der Architekt und Lehrer an dem Gewerb⸗In⸗

g. ser Erleuchtung

ist bei ihnen gar nicht dee

Rede, und man hat nur für neue Speisung zu sorgen, wozu es bloß

Tanz⸗Säle, Logen und andere Versammlungs⸗Lokale können da⸗

her kein bequemeres und, rechnet man Alles in Allem, zugleich wohl⸗

feileres Erleuchtungsmittel erhalten, als diese Einrichtung, die zugleich indem die brennenden Flammen eine sehr zu variirende Blume bilden. 3

Verschiedene große Häuser haben hier schon angefangen, sich die⸗ als Lustres und Girandolen zu bedienen, und sind damit vollkommen zufriedengestellt, weil sie dadurch aller Unannehm⸗ lichkeiten überhoben sind, die bei der gewöhnlichen Lampen⸗Einrich⸗ tung niemals ausbleiben. Bl.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitrags]/ Abends Nach einmaliger 6 Uhr 2 Ubr. 10 uhr. Beobachtung. .

333,69“ Par. 334,07“ Par. Quellwärme 6,70 R. 1

+ 5,8 0 R. + 4,4 ° R.] Flußwärme 5,1 9 R. +. 3,80° R. + 3,70 R.“ Bodenwär.ne 4,50 R. Sesst Ausdünstung 0 019“ Rh. WdaW. 2N. Niederschlag 0,904 h Nachtkälte †+. 3,5 0 f.

0 R.. + 5,10 R.. 89 vCt. W.

16-211288ü 18. April.

.ꝓ½ει. ‿*△η Q

Luftdruck 333 44 ‧Par. Luftwärme. +† 3,0° R. Thaupunkt. 1,9 ° R., Dunstsäͤttigung 91 pEt. Wetter. regnig. WUI W. Wolkenzug... Tagesmittel: 333,73“ Par..

Auswärtige Börsen

Amsterdam, 14. April. Niederl. wirkl. Schuld 525 6. 5 % do. 1003⁄1 ., l 22 1 6. 5 % Span. 21 ½. Passive 6 ¼. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Preuss. Präm.-Sch. 112 ½. Poln. 111 ¾½. Oesterr. Met. 995⅛. Antwerpen, 13. April. passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. S ¼. Neue Aul. 21 ⅛. Br. 21. G.

Hamburg, 17. April. 1u“ Bank-Actien 1344, 1342. Engl. Russ. 105. 5 % Port. —.

3 % 29 ½¼. Neue Aul. 21. Paris, 13. April. 8

5 % Rente 106. 80. 3 % do. 78. 95. 5 % Neap. 98. 90 5 % Span Rente 24 ⅛⅞. Passive 6 ¼. 3 % Portug. 30 ⅛.

- Wien, 14. April.

5 % hlef. 105 ⁄¾ 2. 4 % 99 ¾. 3 % 74 ⅛. 2 % —. 1 %

Bank-Actien 13063 6. Neue Aul. 566 %.

yKRenigliche Schauspiele.

Donnerstag, 20. April. Im Hpernhause: Froͤhlich, mgß kalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der Marquis Carabas, Ballet in 2 Abth., von dem Koͤnigl. Balletmen Hoguet.

Im Schauspifelhause: 1) Un bonheur ignoré, vandevè nouveau en 1 acte. 2) Les duels, ou: La famille Darcon vaudeville en 2 actes, par Mr. Mélesville.

Freitag, 21. April. Im Schauspielhause (a's sechste V. stellung der Dramen aus der Geschichte der Hohenstaufen Kaiser Friedrich II., zweiter Theil, oder: Friedrich und s Sohn, historische Tragödie in 5 Abth., von E. Raupach.

—.,———

Kronik des Tages.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Frie⸗ ich Robert Alexander Scholz ist zum Justiz⸗Kommis⸗ ius bei den Untergerichten des Beuthner und Tost⸗Gleiwitzer eises, mit Anweisung seines Wohnorts in Gleiwitz, bestellt Konigstaͤdtisches Theater. rden. ö““

Donnerstag, 20. April. Die Juͤdin. Oper in 4 Alt nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von Friederike Elmenreif *Musik von Hasevy. (Düe. Henriette Grosser, vom Theater

Koͤnigsberg: Recha, als erste Gastrolle.)

Freitag, 21. April. Die Schwestern von Prag. Komisc

Singspiel in 2 Akten. Musik von W. Muͤller.

Sonnabend, 22. April. Auf vieles Begehren: Der Bu

bier von Sevilla. Komische Oper in 2 Akten. Musik von R.

sini. (Mad. Pollert, vom K. K. Hof Opern⸗Theater zu Win

Rosine, als Gastrolle; Herr Koch, vom Josephstaͤdter The

ter zu Wien: Doktor Bartolo, als erste Gastrolle; 9

Rott, vom Koͤnigl. Staͤdtischen Theater zu Pesth: Basilio;! Herr Ammerlahn, vom K. K. Hof⸗Opern⸗Theater zu Wea

Figaro, als Gastrollen) (Im zweiten Akt wird Mad. Polna

Variationen von Rode singen.)

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung u Arnsberg ist der Geistliche Johann Jodocus 115 aus Ruͤthen zum Kurat⸗Vikar in Westernkotten, Kreis pstadt, und der bisherige Kurat⸗Vikar Johann Franz chmidt zu Saalhausen zum Pfarrer daselbst ernannt worden; zu Breslau ist der Kandidat des evangelischen Predigt⸗ ts, Jentsch, zum Diakonus in Herrnstadt ernannt worden.

Angekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische General⸗ äjor, Freiherr von Marschall, von Ludwigslust.

Zeitungs⸗Nachrrichten. -11161“”“

Ftayereich 8 14. April. Gestern fruͤh empfiag der Koͤnig den

Redacteur Ed. Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn. paris,

nicht abgehalten worden war, fuͤrchtete sehr, bei den H

rafen von Montalwet, den Herzog von Broaglre und den Ba⸗

Pasquter, und arbeitete darauf mit den Ministern des Han⸗ s und des oͤffentlichen Unterrichts. Nachmittags ertheilten

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Bekanntmachungen.

Edietal⸗Citatton

gesetzt, Im Jahre 1834 ist in dem Sitzungs⸗Zimmer

Schweidnitz Jauerschen Fuͤrstenthums⸗Landschaft hier⸗ Urkunden, so wie durch ein 1 1 822 dem unterzeichneten Gerichte und den, dessen Verlierer oder Eigenthuͤmer bisher nicht der Großherzoglich Mecklenburgischen Justiz⸗Kanzlei zu ermitteln gewesen, und haben wir demgemaͤß zur zu Guͤstrow in der Art uͤbertragen, Inmeldung desselben und zum vollstaͤndigen Nach⸗ Ober⸗Aufsicht uͤber das in Mecklenburg gelegene Stif⸗ weise seiner Eigenthums⸗Anspruͤche den Termin auf tungs Vermoͤgen der

lenburgischen Gerichts⸗Behörde zustehen, im Uebrigen

selbst ein Pfandbrief uͤber 200 Thlr. gefunden wor⸗ 13. Dezember 182

den 5. Juni d. vor dem Herrn La Grasnik an unserer Gerichtsstelle anveraumt, zu wel⸗ chem der unbekannte Verlierer oder Eigenthuͤmer des

fandbriefes hierdurch bei Verlust seines Rechts vor⸗ geladen wird. Jauer, den 21. Februar 1837. Koͤnig! Preuß. Land⸗ und Stadtgericht

Hethbl19

Auf ehrerbietigst gehorsamsten Antrag des Grafen von Voß auf Gievitz wird den Erben des am 18. No⸗ vember 1808 zu Schwerin verstorbenen Majors Marg⸗ graf hiermit aufgegeben, die von selbigem, als Bene⸗ fiztal- Erben seines verstorbenen Bruders, des Kanzlei⸗ Raths Marggraf zu Guͤstrow, unterm 21. Juni 1803 ad acta betreffend die zum Zweck der Errichtung eines Hypothekenbuchs uͤber die Guͤter Gr. und Kl. Gie⸗ vitz, Minenhof, Alt⸗ und Neu⸗Schoͤnau und Carls⸗ ruh erfolgte Convocation aller Derjenigen, welche an gedachte Guͤter Anspruͤche und Forderungen zu haben vermeinen, uͤbergebene Liquidation (12) zu prosequi⸗ ren und demgemäaͤß auf die am 14. Juli 1803 zu je⸗ nen Akten eingereichte, ihrem Erblasser unterm 19ten ejasdem communicirte Erwiderung (17) binnen 6 Wochen sub poena pro omni praeclusionis et de terminatianis judicialis repliconao zu handeln, wes Endes ihnen die Einsicht der Akten praesente regi- stratore gestattet wird. 1

Gegeben Guͤstrow, den 3. April 1837.

Gro Mecklenburgische, zur Justiz⸗ Kanzlei allerboöͤchst verordnete Direktor, Viee⸗Direktor und Raͤthe.

(L. S.) G. Brandt.

J., Vormittags 11 Uhr, 8. I

schlechte der von hoͤren.

Es wird hierdurch E“ gemacht, daß von hiesiger Großberzoglicher Justiz⸗Kanzlei zur bestimm⸗ ten Angabe aller Anspruͤche an das von dem Heinrich von Maͤller verkaufte, im Amte Guͤstrow belegene Lehngut Striggow mit der Pertinenz Augustenberg mittelst der den Mecklenburg⸗Schwerinschen Anzei⸗ sicht offen stehen in extenso zu inserirenden praͤklusivischen La⸗ den 17. Juni dieses Jahres angesetzt worden. Gegeben Guͤstrow, den A4. April 1837. Großberzogl. Mecklenburgische, zur Justiz⸗ Kanzlei allerhoͤchst verordnete Direktor, Vice⸗Direktor und Raͤthe. (L. S.) Brandt. seiner speziellen

Bekanntmachung, die von Schlieffensche Familien⸗Fideicom⸗ miß⸗Stiftung betreffend.

Der am 15. September 1825 zu Windhausen bei Kassel verstorbene General⸗-Lieutenant Martin Ernst von Schlieffen (aus dem Hause Dresow) hat in

seiner Letzten⸗Willens⸗Ordnung vom 23. Maͤrz 1802 seinen ganzen Nachlaß zu einem Familien⸗Fidei⸗ ecommisse bestimmt und in zwei spaͤteren, des Groß⸗ heczogs von Mecklenburg⸗Schwerin Koͤniglichen Ho⸗ heit uͤberreichten, auch von Hoͤchstdenselben bestaͤtig⸗ ten letzwilligen Verfuͤgungen vom 25. Juni 1818 unter Bezugnahme auf die aͤltere Urkunde von 1802 die speziehlen Verhaͤltnisse seines zu der Familien⸗

2

stattfinden,

bleibt.”“

2 —— = Allgemeiner Anzeig Stiftung gehdrenden, in den Mecklenburgischen Lan⸗ den belegenen Lehen⸗ und Allodial⸗Vermoͤgens fest⸗

„die Ober⸗Aufsicht uͤber diese Fa der commiß⸗Stiftung aber durch die bereits erwaͤhnten

und Stadtgerichts⸗Assessor aber das unterzeichnete Gericht tungs⸗Gericht seyn soll 2

Letzteres macht hiermit in Gemaͤßhelt einer Ver⸗ selbst dann, ordnung des Stifters uͤber diese Stiftung Folgendes oͤffentlich bekannt:

Zu dem Stiftungs⸗Vermöoͤgen geboͤren an bilien die Lehenguͤter Schlieffenderg, Tolzin, nebst dem Bauerndorfe Sterhagen in Meck⸗ lenburg, das Gut Windhausen bei Kassel in Kur⸗ „Die Vervachtung des Stiftungs⸗Eigenthums hessen, nebst mehreren in den Feldmarken der an⸗ graͤnzenden Hoͤrfer belegenen Grundstuͤcken,

ruchtgefaͤlle im Dorfe Das Mohiliar Stiftungs⸗Vermoͤgen besteht in Staats⸗ Papieren, ausstehenden Geldern und denjenigen Ge⸗ genstaͤnden, welche fuͤr wie in denjenigen beweglichen Sachen, welche in den Stiftungs⸗Gebaͤuden vom Stifter hinterlassen oder an deren Stelle angeschafft wurden

Der Nießbrauch dieses Stiftungs⸗Eigenthums ist vom Stifter, nach dem Rechte der Erstgeburt, zuerst denjenigen Mannsstaͤmmen angewiesen, die zum Ge⸗ Schlieffen oder von Schlieben ge⸗ Dann gelangt er an die Soͤhne der drei Schwestern des Stifters, verehelichten von Winter⸗ feld, von Zogenow und von Kleist, und deren Manns⸗ staͤmme, hiernaͤchst, jedoch unter gewissen Beschraͤn kungen, an die uͤbrigen Abkoͤmmlinge von weiblicher Seite aus jenen saͤmmtlichen Geschlechtern Naͤbere uͤber das Erbfolge⸗Recht und die Erbfolge⸗Ord⸗ nung, so wie uͤber die Familie des Stifters, kann aus den Stiftungs⸗Urkunden selbst, beziehungsweise aus der im Jahre 1784 zu Kassel gedruckt erschiene⸗ nen Abhandlung unter der Aufschrift: von einigen Haͤusern des Geschlechts der von Schlief⸗ fen oder Schlieben, vor Alters Sliewin oder Sliewingen“ ersehen werden, welche, beit einer Verordnung des Stifters, unterzeichneten Gerichte, als bei dem Großherzoglich Mecklenburgischen Ober-Gerichte in Schwerin und der Großherzoglich Mecklenburgischen zu Guͤstrow, dem etwa hierbei

Ueber den Umfang so wie die sonsige Beschaffen⸗ ungen aub hodierno ein peremtorischer Termin auf heit des Nießbrauchs⸗Rechtes des jedesmaligen Stif tungs⸗Inhabers enthalten die Stiftungs⸗Urkunden die naͤheren Bestimmun uͤber die weiteren Sti groͤßerung des Stiftungs⸗ sehen werden muͤssen. In lichen Vorschrift des Stifters werden jedoch einige Verordnungen, und zwar woͤrtlich so, wie sie von demselben herruͤhren, hier angefuͤhrt: „In Ansehung der zur Stiftung gehoͤrenden beweg⸗ lichen Gegenstaͤnde sind die jedesmaligen Besitzer zur vollstaͤndigen Erhaltung und damit die Stiftung niemals Sie vermoͤchte demnach von Jedem zuruͤckzufordern, zu, vermoͤge der Stiftungs⸗Urkunde, berechtigt zuseyn.“ Die Befreiung der Stiftungs⸗Schuldner und die Abtretung ausstehender Forderungen sollen nur dann wenn alsbald vom Besitzer die urschrift⸗ liche Schuld⸗Verschreibung ausgebaͤndigt seyn wuͤrde⸗ welche bis dahin stets das Eigenthum der Stiftung

„Wann, wiewohl nichtigerweise, irgend eine Ver⸗

er fuͤr

Familten⸗Fidei⸗ de 8 . eine ausstehende Schuld ohne spaͤteres Kodicill vom

daß die spezielle folger zum Besite,. versetzte Stuͤck zuruͤckfordern.“ gedachten Großherzoglich Meck⸗ handen waͤre, das zustaͤndige Stif⸗

„Vielmehr fällt dieser

Immo⸗ Nigleve und verfuͤgen.“

steht dem Besitzer frei, jedoch nus Berechtigungszeit.

und einige folger erhaͤlt der Paͤchter

Rengershausen bei Kassel.

diese angekauft worden, so

eingesetzt worden. Kassel, am 31. Mäaͤrz 1837.

Das 119

„Nachricht

in Gemaͤß. sowohl bei dem

Justiz⸗Kanzlei Betheiligten zur Ein⸗

en, wie denn auch jene selbst tungs⸗Vorschriften zu Ver⸗ Stuhles u s. w. nachge⸗ In Gzemäaͤßbeit einer ausdruͤck⸗ der Art regulirt werden, daß

Gewaͤchsen, oder ohne solche,

Ergaͤnzung verpflichtet, einigen Schaden leide alle solche bewegliche Sachen der sie empfing, ohne da⸗

hoͤrigen Feldern,

ihre Gebote zu erdffnen,

Kaufabschlusses das Noͤthige

die Preußischen S

[zußerung, ein Versatz, eine Verpfaͤndung in An⸗ sehung eines unbeweglichen Stuͤcks oder eines Rechts, das zur Stiftung gehoͤrt, vom Besitzer vor⸗ sofortige Zuruͤckgebung der urschriftlichen Schuldverbriefung angenommen, oder auch, ohne diese Auslieferung, eine Schuld abgetreten wuͤrde, so soll alsbald dessen Nach⸗ elangen und das veraͤußerte oder

„Es ist auch, wenn kein solcher Nachfolger vor⸗ die hoͤchste Landesberrschaft ausdruͤck⸗ lich ersucht, keinen ungerechten Besitzer zu dulden“ wenn am Ende kein Besitzer weiter vor⸗ banden ist, die Haͤlfte des Stiftungs⸗Eigenthums heim, um sie zu milden Zwecken zu verwenden.“ „Nur der allerletzte oder die allerletzte Stif⸗ tungs⸗Verwandte vermag uͤber die andere Haͤlfte zu

fuͤr seine eigene Gegen den Stiftungs Nach⸗ durchaus keine Befugniß“

Beide Stistungs⸗Gerichte haben nach dem am 7. August 1836 zu Altwasser erfolgten Ableben des Koͤ⸗ niglich Preußischen Majors außer Dienst, Heinrich Wilhelm Grafen von Schlieffen, dessen am 18. Sep⸗ tember 1829 gebornen, dermalen unter Vormund schaft des Eigenthuͤmers Pogge auf Roggow in Mick⸗ lenburg stehenden Sohn Wilhelm Martin Eenst Lud⸗ wig Grafen von Schlieffen auf Schlieffenberg als naͤchsten Nachfolger in der Fideicommiß⸗Stiftung anerkannt, und es ist derselbe hierauf in den Besitz des saͤmmtlichen zur Stiftung gehoͤrigen Eigenthums

Kurfuͤrstl. Hess Obergericht, Civil⸗Senat ] Rommel.

Das zu Dresden gelegene, unter dem Namen

Elisens Rube bekannte Grundstuͤck, bestehend in

1) einem sehr schoͤn eingerichteten Palais,

2) einem das Palais umgebenden großen Garten, sammt den in selbigem besindlichen bereits all⸗ gemein bekannten großartigen Gewaͤchshaͤusern ind sonstigen Etablissements, welche insgesammt sowohl auf den Luxus, als auf einen ausgebrei⸗ teten Handel mit Gewaͤchsen berechnet ünd,

3) zwei im Garten befindlichen Nebengebaͤuden und

4) einem Vorwerke, sammt den dazu urspruͤnglich gehoͤrigen und zugekauften Laͤndereien,

soll mit den vorraͤthigen, großentheils seltenen und

kostbaren Gewaͤchsen an denjenigen vertauft wereden,

welcher bizs zum 22 Mai 1837 das hoͤchste Gebot erlangt hat und den in Bezug auf die Zahlung der

Kaufgelder festgestellten Bedingungen sich unterwieft.

Der Verkauf kann nach Befinden der Umstaͤnde in

1) das ganze Grundstuͤck sammt den obenerwaͤhnten

2) das herrschaftliche Palais, sammt Garten und allen im letztern befindlichen Gebaͤuden und An⸗ lagen, mit besagten Gewaͤchsen oder ohne solche,

3) das Vorwerk sammt allen dazu gehoͤrigen Landereien,

42) das Vorwerk sammt den urspruͤnglich dazu ge⸗

5) die zum Vorwerk erkauften einzelnen Parcellen sn Veraͤußerung gebracht werden 8 Die Kaufskompetenten werden demnach ersucht,

den Zwei und Zwanzigsten Mai 1837, Vormittags in der Zeit von 9 bis 12 Ub⸗,

in der Exvedition des Unterzeichneten sich eintuftn⸗

den und mit demselben zum Behuf des voͤlligen

u verhandeln.

e. Majestaͤt dem Marschall Gérard und dem Grafen Seba⸗ ani Privat⸗Audienzen und empfingen dann Herrn Guizot zum eitenmale.

täaaten.

Die Beschreibung der Grundstuͤcke, die wegen 3 lung der Kaufgelder festgestellten Bedingungen 1 der Katalog der Gewaͤchte liegen bei dem Unterzeit neten zur Einsicht vereit; der im Gastengebaäͤu wohnende Kunstgaectner Herr Liebig aber wird! zum Verkauf bestimmten Gegenstaͤnde auf erfolg! einen Tag vorher zu machende Bestellung voczeign

Dresden, am 18 Maäͤrz 1837.

t Advokat Gotthold Hoffmann, vor dem Falkenschlage Nr. 598 woypzaft

8 treten, hat seine Abreise bis zum 20sten d. verschoben. oder itzung die Debatte uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen des Berg⸗ us. Die Abstimmung uͤber dieses Gesetz mußte jedoch fuͤr

. U und nichtig erklaͤrt werden, da nur 82 Mitglieder an der⸗

crutinium erforderlichen Stimmen aber bei der gegenwaͤrtigen besammtzahl der Pairs 85 hetraͤgt. 1

preuß⸗Rbeinische Eisen bahn⸗Ge lulceft Fournal des Débats zu folgenden Betrachtungen Anlaß:

Die Actionaire dieser Gesellschaft werden vea zu einer General⸗Versammlung auf den 26. Lyrüc, Vormittags 10 Uhr, im Redouten⸗Faule dahier berufen, um uͤber die zu nehmenden Mis regeln fuͤr den Fall zu beschließen, daß die in Kac errichtete Rheinische Eisenbahn⸗Gesellschaft die zun nahme der Preußisch⸗Rheinischen von der Hand vie sen moͤchte. 8

Unsere Actionaire werden von den hinsichtlich e Vereinigung beider Gesellschaften ergangenen Re⸗ stimmungen des Gouvernements und den unsets⸗ seits zu deren Ausfuͤhrung getroffenen Anordnungn besonders in Kenntniß gesetzt werden.

Aachen, am 25. Maͤrz 1837

Die prov. Direction.

Landesherrschaft

mmigen Anblick dar. Ungeduld und Entmuthigung malten sich uf len Gesichtern. Gleichguͤltig hoͤrte die Versammlung den haltenen Reden zu. Die Augen auf die leeren Baͤnke der Minster geheftet, schien ein Jeder bloß uͤber den voͤlligen Man⸗

sepraͤsentativ⸗Regierung ausmacht. In der That, wenn es kutiges Tages noch eine ministerielle Verantwortlichkeit giebt, so

das schon drei Wochen

in Kabinet, dem taͤglich eine

wegt wird und Veraͤnderung oder

eren Anschein von jenem inneren Zusammenhange und jenem inverstaäͤndnisse, ohne welche jedes Wort, das von den ministe⸗ jellen Baͤnken ausgeht, nichts als ein leerer Schall ist. Um⸗

Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn.

Wir finden uns veranlaßt, im Verfolg unsmm Einladung vom 19. Maͤrz c. (Ne 83, 90, 95. 53 den Herren Actionairs, welche in der am 2 N— statthabenden General⸗Versammlung sich durch e dere vertreten zu lassen wuͤnschen, bemerklich zu machm, daß es bierzu nur einer ganz einfachen Voll macht e darf, wie solche in dem Rundschreiven vom 5. ec—⸗ tember v. F füͤr die erste General⸗Versammlung in wendbar erklaͤrt war.

Minden, den 14. April 1837.

Der Verwaltungs⸗Rath der Rhein⸗Vese Bahn⸗Gesellschaft.

ar eine verlorene Muͤhe. Kamm 5 raͤftig, wenn ein konstituirtes Ministerium ihr gegenuͤber steht. Lin solches Ministerium ist die Seele der Berathungen. Die

werth sie auch seyn mag, sehr natuͤrlich: die definitive Bildung des Kabinets kann ihr allein ein Ende machen. Leider muͤssen

mindeste entschieden war.“

Die Hoffnung, daß heute das Ministerlum desinitio konsti⸗ e uirt seyn wuͤrde, ist abermals gescheitert, und die Beendigung geschoben zu seyn. Das doctrinaire sich ziemlich umstaͤndlich uͤber die neuen Schwierigkeiten, die sch angeblich der Bildung des Kabinets in den Weg ge⸗ stellt haben. „Wir schmeichelten uns zu voreilig“, sagt das genannte Blatt, „mit der endlichen Loͤsung der Schwierigkeiten, die dem Lande eine so tiefe und lebhafte Besorgniß einfloͤßen. Die Beendigung der Arrangements, die man dur ch das Zusam⸗ menwirken der Herren Guizot und Montalivet erwarten zu koͤn⸗ nen glaubte, ist mindestens ungewiß. Es sind Hindernisse neuer Art in den Weg getreten, als es sich darum handelte, die Por⸗ tefeuilles zu vertheilen. Herr Guizet hat das Gefuͤhl patrioti⸗ scher Selbstverleugnung aufs hoͤchste getrieben, indem er sich erbot, das Ministerium des oͤffentlich en Unterrichts zu behalten, wenn der Herzog von Broglie die Praͤsidentschaft und die auswaͤrtigen Angelegenheiten erhielkte. Sollte aber der Herzog diese Stel⸗ lung nicht annehmen, so reklamirte alsdann Herr Guzot die— selbe fuͤr sich und genehmigte den Eintritt des Grafen von Montalivet als Minister des Innern. Die Gruͤnde, welche Herr Guizot in Bezug auf die Nothwendigkeit einer wirkli⸗ chen Praͤsidentschaft geltend machte, waren aus den hoͤchsten constitutionnellen Ruͤcksichten geschoͤpft. dem Könige uͤber die Grundlagen der inneren und auswaͤrtigen Politik, erklaͤrte erheische, die Unverletzlichkeit des Thrones durch seine persoͤn⸗ liche Verantwortlichkeit zu schuͤtzen. sichkeit in ihrem ganzen Umfange uͤbernehmen, aber nur in der Eigenschast eines Praͤsidenten des Conseils. Herr Guizot hat die Uneigennuͤtzigkeit noch weiter getrieben; er hat sich verpflich⸗

1 Das Dampfschiff Dronning Maria, Cart ⸗biu nant Lous, wird in diesem Jahre wieder seine gi⸗ ten zwischen Stettin und Kopenhagen am 20 e beginnen und regelmäßig an jedem Donnerstag, taͤgs 12 Uhr, von hier und an jedem Monnag de. tag von Kovenhagen abgeben. Die Preise n n. sage und Guͤterfracht bleiben die bekanntmn. n die Dampfschiffe Prinz Karl, von No weam i Gothenburg, und Frederick vl von Kepentag nach Lüͤveck und Kiel auch dann schon ihre Fahl vegonnen haben, so bietet die Dronning Marin nn ihren mit den anderen Coursen sich vervindene, Lauf das bequemste Besoͤrderungsmittel zu jenan s.hiedenen Plaͤtzen und Schweden dar. Die 70p thenburg durch das Innere von Schweden uͤber anm dätea, den Weuer, Weiter, Maälar zc, von nm schoͤnen Punkte zum andern sich bis nach Sto 18 erstreckende Dampfsch ifffohrt wird in diesem Som noch durch zwei Fahrzeuge vermehrt werdene si wahrscheinlich kommt auch noch ein Dampfsch übt die Norwegische Kuͤstenfahrt in Gang. Die -”- der Maria vermittelt daher auch den Besuch a⸗ Nordischen Schoͤnhetten und gewaͤhrt durch lbreii stimmung, an jedem Sonnabend und Sonntag⸗ vi rend des Sommers Vergnuͤgungs⸗Touren unzd eig Fahrt nach Elseneur von Kopenhagen aus zu 1e Pet ebenfalls den Reisenden ein Mittel, auf brgg sae d reizenden Umgebungen der Daͤnischen Koͤnig ennen zu lernen. 1 Stettin, den 5. April 1837. A. Lemo ine

Der Oesterreichische Botschafter, Graf Appony, der gestern aris verlassen wollte, um einen mehrmonatlichen Urlaub an⸗

Die Pairs⸗Kammer beendigte noch in ihrer gestrigen

ben Theil genommen hatten, das Minimum der zu einem

die Deputirten⸗Kammer bot gestern einmal wieder einen recht

ban jener Verantwortlichkeit nachzudenken, die das Leben der

isteht sie bloß dem Rechte, nicht mehr der That nach. lang hin und her

jne gaͤnzliche Umgestaltung droht, hat auch nicht mehr den aͤu⸗ wendungen erhoben haben soll.

ir aber anzeigen, daß auch bis gestern Abend noch nicht das

der Krisis scheint nun neuerdings auf unbestimmte Zeit hinaus⸗ Journal la Paix aͤußert

unter Anderem:

g 1 1

* Die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer ziebt dem!

onst versuchte gestern ein Deput rter die Aufmerksamkeit seiner Kollegen durch einige etwas bittere Worte neu zu beleben; es Die Kammer fuͤhlt sich nur lebens⸗

nig dieselbe dem Marschall Soult anvertrauen zu muͤssen glaube. Der Graf von Montalivet hat sich bis jetzt geweigert, in die Praͤstdentschaft des Herrn Guizot zu willigen, und besteht dar⸗ auf, daß dieselbe dem Fherzog⸗ von Broglie ertheilt werde. Dieser hat noch keinen definitiven Entschluß gefaßt; aber alles laͤßt fuͤrchten, daß er bei seiner Weigerung beharren werde. Das Journal de Paris läͤßt sich folgendermaßen vernehmen: „Das projektirte Kabinet der Herren Guizot und Montalivet existirt nicht mehr. Das Kabinet des Herrn Molé, dessen Verbuͤndeten wir nicht zu erforschen vermoͤgen, sucht neuerdings ans Licht zu treten, obgleich sich alle politischen und parlamentarischen Notabilitaͤten von demselben zuruͤckgezo⸗ gen haben. Uns bleibt nichts mehr dör, als zu wuͤnschen, daß die Koͤnigliche Weisheit endlich die othwendigkeit einsehen moͤge, eine politische Krisis zu beendigen, die nicht ohne große Gefahr verlaͤngert werden kann. Die Betrachtungen, die sich uns aufdraͤngen, sind der Art, daß wir sie fuͤr heute noch un⸗ terdruͤcken zu muͤssen glauben. Wenn dieser Zustand aber noch länger dauert, so legt uns unser Gewissen die Pflicht auf, un⸗ seren Mitbuͤrgern oͤffentlich den Abgrund zu zeigen, an den man sie fuͤhrt.“ Der Constitutionnel will wissen, daß Herr Guizot erkfaͤrt habe, er werde sich ganz und entschieden vom ministeriellen Kampfplatze zuruͤckziehen, wenn seine Vorschlaͤge nicht binnen 24 Stunden angenommen wuͤrden.

Aus den Verhoͤren Meunier's ergiebt sich eine jener seltsa⸗ men psychologischen Erscheinungen, auf die man im Leben so haͤufig stoͤßt. Meunier, der dei Ausfuͤhrung seines Attentats durch die Besorgniß, auf den Fleck niedergestoßen zu werden, aaren ergriffen zu werden. Der Praͤsident des Pairshofes fragte ihn „Warum li ßet Ihr Euch seit zwei Monaten so oft, und namentlich zwei Tage vor Ausfuͤhrung Eures Ver⸗ brechens de Haare abschneiden?“ Mennier erwiderte: „Ich bin sehr empfindlich am Kopfe, und wenn ich an die Ausfuͤh⸗ rung meines Verbrechens dachte, so zitterte ich immer vor den Schmerzen, die es mir verursachen wuͤrde, wenn man mich bei der Verhaftung bei den Haaren ergriffe.“

Die Herzoͤge von Mortemart und von Caraman, die in dem Prozesse des Generals von Rigny als Zeugen vorgefordert worden sind, befinden sich schon seit einigen Tagen in Marseille.

Der sehr bejahrte Bischof von Marseille hat, Kränklichkeits⸗ halber, sein geist cde Amt niedergelegt.

Der General⸗Major, Graf Ferdinand von Broglie, ist am 9ten d. M. im 69sten Lebensjahre hierselbst mit Tode abgegan⸗ gen. Er war der letzte Sohn des bekannten Grafen von Bro⸗ alie, Botschafters Ludwig's KV. am Polnischen Hofe, und mit einer Prinzessin Trubetzkoi vermaͤhlt, die in Moskau wohnt. Er hinterlaͤßt keine Kinder. 1

Der Von Sens meldet heute, daß der Zustand der Her⸗ zogin von St. Leu sich nicht allein nicht gebessert habe, sondern, den neusten Berichten zufolge, ganz hoffnungslos sey.

Der Phare de Bayonne vom Ilten d. enthaͤlt keine neueren Nachrichten aus Spanien. Die Gebirge sind mit Schnee bedeckt, die Straßen ganz unfahrbar, und die anhaltende strenge Kaͤlte laͤßt befuͤrchten, daß dieser Zustand der Dinge noch eine Zeit lang dauern wird. Der General Seoane wollte am 6ten von San Sebasttan nach Bilbao gehen, um der Un⸗ entschlossenheit des Generat Espartero ein Ende zu machen, der neuerdings gegen den ihm mitgetheilten Operationsplan Ein⸗

Paris, 15. April. Ich kann Ihnen heute mit Be⸗ stimmtheit anzeigen, daß Herr Gutzot sich gaͤnzlich aus dem Ministerium zuruͤckzuziehen beschlossen hat, nachdem die von ihm beabsichtigte Combination gescheitert ist. Der Koͤnig hat

jetzt den Grafen Molé mit der Bildung eines neuen Ministe⸗

gegenwaͤrtige Zerstreuung der Kammer ist daher, so beklagens⸗

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riums beauftragt. Gelingt ihm solches, wie man heute allge⸗ mein glaubt, so wird er mit der Praͤsidentschaft zugleich das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten verbinden, waͤh⸗ rend der Graf von Monkalivet das Ministerium des Innern und Herr von Salvandy das Unterrichtswesen erhalten wird. Herr Persil duͤrfte durch Herrn Barthe ersetzt werden. Ich hoffe, morgen im Stande zu seyn, Ihnen die vollstaͤndige Liste der neuen Minister mitzutheilen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 13. April. Die im Unterhause angenommene Ir⸗ laͤndische Munizipal⸗Bill wurde aus dem Unterhause eingebracht und zum erstenmale verlesen. Lord Melbourne schlug vor, die zweite Lesung derselben zum 25. April festzusetzen. Der

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Herzog von Wellington wuünschte in Bezug auf die Thron⸗

Vollkommen einig mit

Rede, in welcher drei auf Irland bezuͤgliche Maßregeln, naͤm⸗ lich ein Armen', ein Zehnten⸗ und ein Munizipal⸗Gesetz, verspro⸗ chen worden, eine laͤngere Aussetzung der zweiten Verlesung, bis auch die beiden anderen Gesetze eingebracht seyn wuͤrden, da diese drei Maßregeln nicht ohne enge Beziehung zu einander seyen; er wuͤnsche dies, fauͤgte er hinzu, um so mehs, als Lord Lyndhurst, der bei der Diskussion der Munizipal⸗Bill im vori⸗ gen Jahre eine so bedeutende Rolle gespielt, enes Familien⸗ Ungluͤcks wegen waͤhrend der naͤchsten Wochen nech nicht werde im Oberhause erscheinen koͤnnen. Lord Melbourne aber fand

weder in der ersteren, noch in der letzteren Rücksicht hinre chen⸗

den Grund zu einem Aufschube; denn was jene beiden Maßre⸗ geln betraͤfe, die Irlaͤndische Armen⸗ und Kirchen⸗Bill, so glaube er, sie wuͤrden fruͤhzeitig genug Ihren Herrlichkeiten vorgelegt

werden, um ruhig und besonnen daruͤber entscheiden zu koͤnnen,

Herr Guizot unverholen, daß seine Pflicht es

Er wolle diese Verantwort⸗

tet, die Praͤsidentschaft an dem Tage niederzulegen, wo der Koͤ⸗

und was die Abwesenheit Lord Lyndhurst's anbelange, so be⸗ daure er die Ursache derselben von Herzen und wuͤrde sich gluͤck⸗ lich schaͤtzen, wenn er demselben zu Gefallen seyn koͤnnte, indeß duͤrfe doch einem persoͤnlichen Gefuͤhl nicht zu viel Gewicht ein⸗ geräumt werden, und man koͤnne in der Hoͤflichkeit nicht gar zu weit gehen, wenn das gnb des Landes die Erledigung wich⸗ tiger Maßregeln erheische. Es wurde demnach der von Lord

fuͤr die zweite Lesung vorgeschlagene Termin bei⸗ ehalten.

Unterhaus. Sitzung vom 12. April. Die von Herrn ume eingebrachte Bill wegen Feeclerns⸗ der Grafschafts⸗ teuern, wonach die Grafschaften durch erwäͤhlte Behoͤrden die⸗

selbe Kontrolle uͤber die Grafschafts⸗Steuern erhalten sollten, wie die Gemeinde⸗Raͤthe * uͤber die städtischen Ausgaben fuͤh⸗ ren, wurde nach längerer Debatte, in welcher sich Mitglieder aller Parteien gegen die Bill, namentlich gegen die Details derselben erklaͤrten, mit 177 gegen 84 Stimmen verworfen. Der Capitai Boldero zeigte an, daß er naͤchstens auf Vorlegung von Nach weisen uͤber die der Madrider Regierung von der Britischen Seemacht geleistete Huͤlfe antragen werde.

Unterhaus. itzung vom 13. April. peth, der Secretair fuͤr Irland, kuͤndigte seine Motion in Be zug auf die Irlaͤndische Kirchen⸗ oder Zehnten⸗Bill an. Hierauf beantragte Herr Roebuck ei gaͤnzlicher Abschaffung des Zeitungs⸗ vor ganz kurzer Zeit erst auf den einen Penny S worden ist. Die Debatte, uͤber diese Angelegenheit entspann, bewegte Ausnahme der Rede des Kanzlers der Schatzkammer, durch welche derselbe die neue Einrichtung den Graͤnzen der Frage, ob die, des Verbots ungeachtet, reich verbreiteten ungestempelten oder die legitimen gestempelten Zeitungen zu groͤßerem Aergerniß Anlaß gaͤben, bei welcher Ge legenheit von Seiten der Liberalen sehr gegen die „Times“ losgezogen wurde. Nach laͤngerem die Motion mit 81 Ce 42 Stimmen verworfen.

Unterhaus. Sitzung vom 14. April.

von Herrn Maclean antwortete Lord Palmerston, daß noch keine amtliche Nachricht uͤber den Gang der Unterhandlungen mit Rußland in Betreff des „Vixen“ eingegangen sey. Lord J. Russ ell beklagte es, daß mehrere Ankuͤndigungen von Mo⸗ tionen der seiatgen in Bezug auf die zweite Lesung der Irlaͤn⸗ dischen Armen⸗Bill in den Weg getreten seyen (namentlich fuͤr den 17. April die des Sir H. Hardinge uͤber die Spanischen Angelegenheiten), und sagte, er wolle nicht gern den Glauben aufkommen lassen, daß die Regierung selbst die Sache hin⸗ szslan wünsche. Er bestimmte daher die zweite Le⸗ ung auf den 2lsten d. M. Auf die Bemerkung Sir R. Peel's, daß dieser Tag fuͤr die Frage uͤber die Kirchen⸗ steuern bestimmt sey, antwortete Lord J. Russell, daß diese dann noch warten muͤsse. Lord J. Russell trug nun auf Hai⸗ tung des Ausschusses uͤber die ministeriellen esolutionen in Betreff Kanadas an, Herr Roebuck ingegen beantragte in einer sehr leidenschaftli en Rede das mendement, daß diese Kolonie durchgreifender Verbesserungen, namentlich der Aufhe⸗ bung des Flessebenden Rathes (der ersten legislativen Kammer), beduͤrfe. Nach einer langen Debatte, in welcher unter Anderen Sir R. Peel, Herr Robinson und Herr P. Stewart die Resolutionen, die Herren Grote und Zard aber das Amen⸗ dement vertheidigten, ward letzteres mit 269 gegen 45 Stimmen verworfen. Die Sitzung schloß um 1 Uhr.

London, 15. April. Der Zweck der von der Koͤnigin von Madagaskar nach England geschickten Gesandtschaft ist, die Er⸗ schwerung der Handeis⸗Verbindung zwischen England und Ma⸗ dagaskar, in 8ag; der Unterdruͤckung der christlichen Religion von Seiten der Koͤnigin von Madagaskar, zu verhindern. Als die Gesandtschaft in Windsor beim Koͤnige war, wurde sie auch der Koͤnigin vorgestellt, die 88 mit ihnen durch einen Dolmet⸗ scher unterhielt. Da Ihre ajestaͤt erfahren hatte, daß die Koͤnigin von Madagaskar, Banavalo⸗Maniaca, obgleich sie wußte, daß viele Eingeborene von Madagaskar zur christlichen Religion uͤbergegangen seyen, dennoch durch ein Edikt die christliche Re⸗ ligion unterdruͤckt habe, aͤußerte Hoͤchstdieselbe: „Sagen Sie der Koͤnigin von Madagaskar von mir, daß sie fuͤr ihr Land nichts Wohlthaͤtigeres thun kann, als die christliche Religion iebes an

er Fuͤrst von Leiningen ist nach Deutschland zuruͤckgeke rt, wird aber im Mai mit seinen beiden Soͤhnen Nu⸗ 8e. 8. Herzogin von Kent zum Besuch erwartet.

Der Schluß der von Sir R. 81 am Dienstag bei der Debatte uͤber die dritte Lesung der rlaͤndischen Munizipal⸗Bill gehaltenen Rede, auf welchen die konservativen Blaͤtter beson⸗ deres Gewicht legen, indem sie daraus folgern, daß der Baro⸗ net bald wieder Minister seyn werde, lautete folgendermaßen: „Ich weiß nicht, was die unbestimmt hingeworfene Andeutung von der Absicht des Ministeriums, zu refigniren, besagen soll; mich kuͤmmert diese Andeutung sehr wenig. Daß die Minister aber aus ihrer jetzigen Lage herauszukommen wuͤnschen moͤgen, das glaube ich gern, denn es moͤchten sich wohl bei dem jetzigen Stande der oͤffentlichen Angelegenheiten wenig Maͤnner versucht fuͤhlen, es mit den Schwierigkeiten aufzuneh⸗ men, welche die Regierung gegenwaͤrti umgeben, sie muͤßten sich denn durch ihr oͤffentliches Pflichtgefuͤhl dazu bewogen fuͤhlen. (Ironischer Beifall von der Opposition.) O, moͤgen die ehren⸗ werthen Herren gegenuͤber nur die Lage der oͤffentlichen Ange⸗ legenheiten betrachten, moͤgen sie auf unsere auswaͤrtigen Ver⸗ haͤltnisse blicken! (Beifall von allen Seiten des Hauses.) Es frere mich, ein Laͤcheln auf dem Antlitz des edlen Lords (Pal⸗ merston) schweben zu sehen. (Neuer Beifall von der Opposi⸗ tion.) O, der edle Lord hat allen Grund, zu laͤcheln, wenn er das Verhaͤltniß unseres Landes zu Rußland, zu den großen Nor⸗ dischen Maͤchten (Beifall), zu Spanien (lauter eifall), zu Frankreich, genug, zu jedwedem Lande, mit dem England in Beziehungen steht, betrachtet. (Großer Beifall und Ruf: 1 In der Sache. (Beifall. wesentliche Theil der Sache, um die es sich handelt. Neuer Beifall.) Moͤgen sie auch auf die Handels⸗Veriegenheited, auf den Zustand der Arbeit in vielen der Manufaktur⸗ Distrikte se⸗ hen; moͤgen sie den Regierungszustand in den drei großen Staaten des westlichen Europas betrachten: in Frankreich kein Ministe⸗

welche si

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sich im Ganzen, mit

vertheidigte, nur in

Hin⸗ und Her⸗Reden wurde

Auf eine Frage

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