ischen Zehnten⸗Bill verschieben. Es soll 64 . Wink gegeben worden seyn, Annahme ersterer Bill die Saͤcularisa⸗ So viel ergiebt sich aus der daß sich die Lords zu Konzes⸗ Minister zum Austreten
Vorlegung der Irlaͤnd ihnen naͤmlich ein ziem daß man im Falle der tions⸗Klausel sallen lassen duͤrfte. Sprache der b Se 6. stehen werden, um b 1 a6 einer Zeit, wo die Tories sich noch nicht kraͤftig genug fuͤhlen, an ihre Stelle zu treten. Der gestern zum zweitenmale verlesenen Bi 8 I.a besserung der Kriminal⸗Gesetze sind neun an der Zahl, . die Todesstrafe in vielen Faͤllen abschaffen und leben ng 8 oder mindestens funfzehnjaͤhrige Transportations⸗Strafe besge ren Stelle setzen; auch die Prangeestrafe wird dadurch aufgsha eer Gestern wurde abermals eine Versammlung der 8 von Westminster gehalten. In derselben beantragte der F Jones eine Reihe von Resolutionen, durch welche gegen 1 Verfahren der beiden Repraͤsentanten von Westminster werden sollte. Zugleich soll Sir Francis Burdett afg fae er werden, seinen Sitz im Parlamente ohne Weiteres zu 18 g. und Oberst Evans, entweder unverzuͤglich aus Spanien zuruͤ 686 8 ren oder ebenfalls zu resigniren. Ein Ausschuß soll dafuͤr sargece ü geeignete Kandidaten von der liberalen Partei in Vorschlag ge werden, um die beiden Stellen zubesetzen Als Amendement 18 9 Herr Wakley vor, daß Herrn Leader, dem von mehreren SPs lern von Westminster die Kandidatur fuͤr den Fall einer 8 angetragen worden sey, zuvoͤrderst gestattet werde, seine ho 8 schen Grundsaͤtze darzulegen. Das Amendement wurde fast ein stimmig angenommen, und Herr Leader entwickelte darauf bö politischen Grundsaͤtze, welche die der radikalen Partei sind. Er wurde durch die Versammlung als geeigneter Kandidat aner⸗ kannt. Die Tories sind uͤbrigens Willens, ebenfalls einen Kan⸗ didaten fuͤr Westminster in Vorschlag zu bringen, und haben dazu den General Sir George Murray erwaͤhlt, welcher sich in einer neuerdings von .“ Rede als ein sehr gemaͤßigter servativer dargestellt hat. 8 der ; der General⸗Association von Irland, wel⸗ che am 2lsten d. M. zu Dublin gehalten worden ist, wurde der sechzehnte Enkel O'Connell's als Mitglied in die Gesellschaft aufgenommen. An demselben Tage nahm die Ae. stimmig zwei Resolutionen an, welche bestimmt waren, das Ver⸗ trauen der Irlaͤnder zu dem gegenwaͤrtigen Ministerium auszu⸗ sprechen und es fuͤr die groͤßte Kalamitaͤt zu erklaͤren, welche Irland betreffen koͤnnte, wenn die Tories wieder an die Regie⸗ rung kaͤmen. 1 38ie Dublin Evening Post erzaͤhilt, daß eine Wittwe, Namens Ryan, in der Gegend von Toomarara in Irland, wel⸗ che sich geweigert hatte, ihren 2 Pfd betragenden Zehnten dem Pfarrer von Killmacduagh zu entrichten, der Kosten in den deshalb anhaͤngig gemachten Prozeß wegen, welche sich — Pfo. belaufen, und in das Schuldgefaͤngniß von Clon⸗ nel abgefuͤhrt worden sey. 1 8 6618 erklaͤrt jetzt den ihm zugesendeten Brief aus San Sebastian, welcher die Hinrichtung der Verichterstatter der „Dimes“ und des „Morning Herald“ durch die Karlisten mel⸗ ete, fuͤr untergeschoben. “ scheimmt uns ein neuer Krieg bevorzustehen, in⸗ dem der Radschah von Nepal die Compagnie hat auffordern lassen, den Artikel des Vertrags zu erfuͤllen, dem Aufolge sie gehalten ist, ihn gegen alle Praͤtendenten auf dem Thron von Nepal zu schuͤtzen. Der Radschah hat diesen Schritt gethan, weil ein Thronbewerber mit dem Namen Murtaber Singh an der Spitze einer großen Armee erschienen ist, welche sehr diszi⸗ inirt seyn soll. n1che G von New⸗York hier angekommenen Paketboͤte, welche, der Regel nach, am 1sten d. M. segeln solten, purden bis zum 3:en in New⸗York zuruͤckgehalten, um die fuͤr Europa bestimmten Bons und Kontanten mitzunehmen. Von den letz⸗ teren sind 100,000 Dollars verschifft, von den ersteren 500,000 Pfo. von Secten der Bank der Vereinigten Staaten verkauft worden, die Haͤlfte der Summe, welche sie auf diese Weise zu verwenden gedenkt. Außerdem sind auch noch Actien mehrerer Societaͤten, namentlich die der Morris⸗Kanal⸗ und Bank⸗Ge⸗ sellschaft, welche durch die Bank der Vereinigten Staaten in⸗ dossirt und mit 6 pCt. Zinsen nach 12 Monaten in London zahl⸗ bar sind, verkauft worden. Wechsel sind nur in geriager Zahl reini tiet worden. Die Times warnt vor den Gefahren, welche mit der Circulation dieses neuen Geldmittels verbunden seyn könnten, namentlich insofern es geeignet sey, dieselbe Spielwuth hervorzurufen, wie die Schuld Obligationen fremder Staaten; zugleich aber auch, weil derselbe Umstand vorliege, wie bei den Priwvat⸗Actien⸗Banken, gegen welche die Bank von England so energisch angekämpft, aus dem Grunde, weil uͤber ihre Noten⸗ Emittirung keine Kontrolle gefuͤhrt werden koͤnne, welche sie zwingen wuͤrde, ihre Noten nur im Verhaͤltnisse zu ihrem Ka⸗ pitale auszugeben. Ueberdies bemerkt die Times, sey das jetzt von der Amerikanischen Bank angewendete Mittel der Abhuͤlfe nicht geeignet, die Verlegenheiten definitiv zu beseitigen, sondern nur, den Betheiligten einige Frist zu verschaffen. 88
evtllande.
Aus dem Haag, 26. April. Hollaͤndischen Blaͤttern zu⸗ felge, wird sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oransen mit seinem aͤltesten Sohne im Laufe dieses Monats nach London begeben, um den Festlichkeiten bei der Majorennitaͤts⸗Erklaͤrung der Prinzessin Victoria beizuwohnen. 8
Der Graf von Senfft⸗Pilsach hat gestern, als neuernann⸗ ter Kaiserl. Oesterreichischer Gesandter beim hiesigen Hofe, dem Koͤnige seine Beglaubigungsschreiben uͤberreicht.
Die zweite Kammer der Generalstaaten wird heute wieder eine Sitzung halten. 11u““
Schweden und Stockholm, 25. April. Se.
“
Norwegen. Majestaͤt der Koͤnig
₰
haben den Justiz⸗Kanzler Toͤrnebladh, auf sein eigenes Ansuchen, von seinem Amte entlassen, und an seine Stelle den fruͤheren Chef der Stock, olmer Polizei C. u. RNerman zum Justiz⸗Kanzler bis auf Weiteres ernannt. 2. 9 18
Der General. Mopn Hehren hat an der Stelle des verstor⸗
benen Freiherrn Fock Verwaltung des Postwesens erhalten. Aus vielen Gegenden Schwedens gehen betruͤbende Nach⸗ richten uͤber den allgemeinen Futtermangel ein. Alus Stavanger in Norwegen schreibt man, daß die neu⸗ ich beendigte Haͤrings⸗Fischerei eine der ergiebigsten gewesen sey, die jemals an den Norwegischen Kuͤsten stattgefunden haͤtte. Außer dem Vorrathe, womit sich die Bewohner der Meereskuͤste selbst zu versehen pflegen, werden wohl an 600,000 Tonnen ge⸗ salzener Haͤringe in den Handel kommeg. “
Deutschland.
Hannover, 28. April. Das Koͤnigl. Ministerium hat i:im 22sten d. der Stande⸗Versammlung eine Darstellung der
schuͤsse eine Summe von 231,000 Rthlr. zur Verfuͤgung lassen, die
Werbindung mit Goslar hat in d
Militair⸗Etats bis zum Schl
488 mund Einnahmen des abgeschlossenen Rechnungsjahres 1eaaden nich einen Ueberschuß von 446,988 Thlr. 6“ hat), des laufenden Rechnungsjahres 183 %, (dessen Ue en verwendet werden sollen), und end⸗ eaznunseschre r 8 e 1. Juli 1838 vorgelegt. Die Einnahmen des Letz!
8es 6,092,978 Thaler 8 die Ausgaben auf 8
veranschlagt worden. Unter Anderem hat sich fuͤr diese 2b die Zinsen⸗Last des Staates um 36,000 Thaler verminder Erst am gestrigen Tage ist die Moͤglichkeit einer lan 3 baren Fuhr⸗Communication zwischen Goslar und Claustha 88 dem gewoͤhnlichen naͤchsten Wege wieder bergestellt wor g8 Durch die Wirkungen der sehr guͤnstigen Witterung 2 5 vor drei Wochen gerade auf diesem Wege in unerhoͤrter 6 aufgehaͤuften Schneemassen, welche kaum die Herstellung de- Fufpfades gestatteten, so bedeutend vermindert, daß sebr 6 Aufraͤumung des Weges, wenn hasc “ E
-e Wi rbar 8 8
chen Kosten, als zweckmaͤßig 1“ nne 1a de euen Chaussee im Thale der Innerste, wo, der bekannten Er⸗ eun n nur weit geringere Mengen von A“ len waren, freilich mit einem Umwege von etwa 8888 4 . stattfinden koͤnnen. Aehnliche und noch weit Feelee⸗ 1. 9, sind noch jetzt fuͤr die Fuhr-Verbindung mit den stlich 1 Clausthal belegenen Ortschaften und Werken des Fha wendig, da eine Aufraͤumung der betreffenden Eheusse 0 89
verursachen wuͤrde, welche mit den Nachtheilen des Umweg
nicht im Verhaͤltnisse stehen eute Nachmittag hielten die Land⸗
Kassel, 25. April. H . . 1— staͤnde ” außerordentliche vertrauliche Sitzung, worin denselben
lgender Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Geltung der halben und Kehaeeenb⸗ er vorgelegt und sofort angenommen r. „Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm ꝛc. ꝛc. . veranlaßt durch die von einigen Nachbarstaaten 81 ⸗ 8 Courses der halben und Viertel⸗Kronenthaler getroffenen ö nungen, nach Anhoͤrung Unseres Gesamint⸗Ministeriums . mit Zustimmung der getreuen Landstaͤnde, folgendes “ b 8 halben und Viertel⸗Kronenthaler sollen vom Tage der Bekannt⸗ machung dieses Gesetzes an als Muͤnze keine Guͤltigkeit mehr haben. Die Behoͤrden und Alle, die es angeht, haben sich Hies⸗ nach zu achten. Urkundlich Unserer Hoͤchsteigenhaͤndigen v schrift und 81' beigedruckten Staatssiegels gegeben zu Kassel, am 25. April 1837.“ 1b Kaffe EEE“ 8 2 bvö
Staͤ „Versammlung wurden 2 1 bö 8 des u. ves ögesa⸗ uͤsse erledigt; dann aber auf den ntrag des Herrn er⸗ “ den Budget⸗Ausschuß mit Zusammenstellung
zu gemeinnuͤtzigen Zwe lich des bevorstehenden
der Resultate der vorlaͤufig geschehenen Verwilligungen und mit
spricht davon, das Haus Rothschild sey bei solcher Operation
8
Bequtachtung der Frage, ob und welche Pauschsumme zu ver⸗ 11“ 1“*“ Auf den Grund des von Herrn 1 belthau erstatteten Verichts uͤber die Rotenburger Quart 85 e dann ohne weitere Diskussion der Antrag des V schusses: Se. Hoheit in einer unterthaͤnigsten Adresse um Eroͤff⸗ nung des Weges einer richterlichen Entscheidung, sey es auch mittelst Uebertragung derselben auf eine zu dem Ende besonders zu vereinbarende Gerichtsstelle, treuschuldigst anzugehen, gegen 2 Stimmen CT .“ die von Herrn Nebelthau rer⸗
Adresse alsbald genehmigt. 8 n, 28. April. Se. Kaiserl. Hoheit Großfuͤrst Mi⸗ chaͤel von Rußtand ist heute von hier nach Stuttgart abgereist, und Ihre K. Hoheit die verwittwete Großherzogin von Baden wird morgen ihre Reise nach Wien fortsetzen.
Die Kammer der Abgeordneten beschloß heute mit 108 ge⸗ gen 10 Stimmen, die Bitte zu stellen, daß das Lotto allmaͤig aufgehoben und zur Deckung des dadurch entstehenden nacne. Ausfalls den Staͤnden der geeignete Gesetzes⸗Entwurf vorgelegt
en moͤchte. 1 “ Wien ist ein Geschaͤftsfuͤhrer des Hauses Rothschild, Wertheimstein, von Frankfunt einer desselben Hauses dort, Gold⸗ schmidt, hier angekommen. Beide haben schon Feehöe en r beim Finanz⸗Ministerium gehabt. Man will ihre schnelle 316 h⸗ zeitige Ankunft mit dem Freignisse der Abwerthung und 8 rufung der ½ und ½¼½ Kronthaler in Verbindung setzen un
icht unbetheiligt. Natuͤrlich draͤngt eine Vermuthung die an⸗ 2 und ö mit Spannung dem Beschlusse unserer Staats⸗ und Finanz⸗Verwaltung daruͤber entgegen. Man 89 wissen, diese Frage werde das Finanz⸗Ministerium sehr besch f⸗ tigen, und vielleicht zu gemeinsamem Benehmen mit Wuͤrttem⸗ berg veranlassen. Jedenfalls ist man uͤberzeugt, daß nur die zutraͤglichsten Beschluͤsse gefaßt und vollzogen werden, da 8 in Bayern solchen Operaronen im Muͤnzwesen nie sehr ho esen ist. Reisende, welche von Wien kommen, erzaͤhlen von der gro⸗ ßen Thaͤtigkeit, mit weicher an der Eisenbahn nach Bruͤnn, Kai⸗ ser Ferdinand's Nordbahn genannt, gearbeitet wird. Auf bei⸗ den Endpunkten derselben, in der Naͤhe von Wien und bei Bruͤnn, arbeiten mehrere Tausend Menschen daran; zu Aepern 2500 und bei Bruͤnn 3000. 79 so daß — deren Vollen⸗ in verhaͤltnißmaͤßig kurzer Zeit entgegensieht. “ 265 Aprils Heute traf Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Michael mit Gefolge hier ein, nahm sein Absteige⸗ Auartier im Gasthofe zu den drei Mohren, und setzte Abends nach mehrstuͤndigem Aufenthalt seine Reise nach Baden; Baden fort. Der Grozfuͤrst hatte sich unmittelbar nach seiner Ankunft in die hier bestehende Koͤnigl. Kanonen⸗Gieß⸗ und Bohr⸗Anstait begeben, wo er von dem Vorstande derselben, dem Artillerie⸗ Major Karl von Weishaupt und den Offizieren der techni⸗ schen und der Garnisons⸗Artillerie⸗Compagnie empfangen wurde. Se. Kaiserl. Hoh. aͤußerte sich im ersten Augenblicke: daß sie von dem Daseyn dieser Anstalt bereits Kenntniß erlangt, und nun die Gelegenheit zur Besichtigung derselben nicht ver⸗ sͤumen wolle. Diese wurde nun mit dem ersten Atelier begonnen, wo die Aufmerksamkeit Sr. K. Hoh. auf die große Vollkommen⸗ heit der aͤußern und der innern Structur mehrerer vorraͤthig da liegenden Kanonen verschiedenen Kalibers gelenkt wurde; sofort kam die Reihe an den Bohrsaal, in welchem eben ein 12 Pfun⸗ der⸗Kanon zum Bohren und zum gleichzeitigen aͤußern Abdrehen eingespannt war. Nachdem in dieser Lokalitaͤt die in 71-n- hafter Ordnung aufbewahrten E ö“ e⸗ sichtigt waren, begab sich Se. Kaiserl. Hoheit in die obere Etage, und verweilte mit besonderem und sehr befriedigtem Interesse bei der sogleich zur Hebung eines Kanons in Thaͤtigkeit gesetzten fahrbaren Winde. Nachdem der erlauchte Reisende sich auch in dem Gießhause mit Besichtigung der einzelnen Theile aufmerk⸗ sam beschaͤftigt, und mit hoͤchster Befriedigung die sinnreiche
wohl nicht leicht irgendwo zu findende gezeigt, ßung vorgelegener,
tallstangen sowohl in verticaler, hori e Vie uͤberraschende Wirkung der in ihrer Anwendung
kaum wahrnehmbaren gewaltigen Kraft dieser Maschine erlangte den hoͤchsten Beifall Sr. K.
lion Pfund, beabsichtigten.
orrichtung zur Messung der Hitze des in Fluß gesetzten Me⸗ talls benache hatte, wurde auch die in gleicher Vollkommenheit
“ vor⸗ und mit derselben sogleich zwei Versuche zur Zerrei⸗ einen Quadratzoll im Durchmesser haltender als in horizontaler Lage an⸗
Hoheit.
Frankfurt a. M., 24. April. Unserer klassischen Litera⸗
tur steht eine schaͤtzbare Bereicherung bevor. In dem Nachlasse des 5 unlaͤngst 1 hen Geheimenraths von Gerning, der selbst kein Fremdling auf dem Parnaß war, hat sich eine an⸗ sehnliche Sammlung von Briefen Herder's, Goͤthe's und ande⸗ rer Heroen der die 8 es. v. Gerning ihrer Zeit in Briefwechsel standen, vorgefunden. nerh. eg. ein hiesiger praktischer Rechtsgelehrter, soll Willens seyn, diesen kostbaren Schatz dem Publikum demnaͤchst mitzu⸗
theilen.
Der Testa⸗
8 8 IaI1 1 Ancona, 18. April. Briefe aus Corfu zeigen an, daß
Lord Vaughan, welcher Lord Ponsonby in Konstantinopel er⸗ setzen egen6, Malta passirt habe. In Malta selbst herrschte große Thaͤtigkeit, und es hieß, daß die gesammte Englische Es⸗ cadre des Mittellaͤndischen Meeres sich naͤchstens daselbst ver⸗ sammeln werde. ne.
einigung nicht uͤblich, und man will daher allerlei Folgerungen
daraus ableiten.
In der jetzigen Jahreszeit ist eine solche Ver⸗
Neapel, 15. April. Zwei der hiesigen Diplomaten verlas⸗
sen Neapel mit dem heute nach Marseille gehenden Dampfschiffe; der eine, Herr von Matuschewitz, um nach England, der ondete, Herr von Kuͤster, Koͤnigl. Preußischer Gesandter, um nach Pa⸗ ris und Berlin zu gehen.
Baron von Palmstierna, Schwedischer Gesandter am Kaiserl.
Russischen Hofe, ist aus Rom hier eingetroffen.
Taͤglich kommen noch sehr viele Fremde, besonders Ameri⸗
kanische Familien, hier an, wodurch unsere Stadt ungemein leb⸗ was 18 so angenehmer auffaͤllt, als man lange Zeit gar keine Auslaͤnder mehr gesehen hatte. Witterung noch immer so schlecht u Tag ohne Regen voruͤber geht.
Nur schade, daß die
Portugal. Nach den neuesten in Englischen Blaͤttern enthaltenen
i iss 5 i s den Ministern Berichten aus Lissabon vom 15, April war es den Minif r gelungen, den 800 Contos betragenden Rest der ihnen durch die
Cortes bewilligten Anleihe zu negoziiren, jedoch unter sehr un⸗
guͤnstigen Bedingungen. Es heißt, daß sie noch eine zweite An⸗
6 id zwar zum Belauf von 4000 Contos, etwa eine Mi⸗ 1134““ 6 scheint noch immer den Truppen der Koͤnigin in Algarbien mit Erfolg zu trotzen. Kuͤrzlich hatte er die Geisteichen zu St. Bartholome de Mesines gezwun⸗ gen, seine Proclamation an die Kirchthuͤr anzuschlagen, ihdurs das Volk aufgefordert wird, sich den Fahnen Dom Miguele anzuschließen. Die Regierungs⸗Zeitung hatte uͤbrigens eine Am⸗ nestie fuͤr die Anhaͤnger Remeschido's publizirt, die auch einigen Erfolg gehabt haben soll. In Chaves hatte am 27sten v. M, dem Geburtstage der Koͤnigin, eine Insurrection zu Gunsten der Charte Dom Pedro's ausbrechen sollen, war aber im Keime erstickt worden. An die Spitze der Bewegung hatte sich der interimistische Gouverneur der Stadt, Major Perreira, gestelt,
Die Verhandlungen in den Cortes waren von geringen Interesse. . — L“ mit der Englischen Flagge stattgefunden, stellte aber die Sache ganz anders dar, als die Englischen Blaͤtter. Die Englische Brigg habe naͤmlich eine Spanische, angeblich wegen Sklavenhandels, bis unter die Kanonen der Festung ver⸗
folgt, ihr eine volle Lage gegeben und den groͤßten Theil der
Mannschaft niedergemetzelt, waͤhrend ein Portugiesisches Kriegs, sch iff 1s zugesehen. Erst als die Englische Brigg die Prise habe mitschleppen wollen, sey sie von den Kanonen des Forts von Mozambique beschossen worden. Das genannte Mitglied verlangn hieruͤber Auskunft von dem Kolonial⸗Minister, erhielt aber keine Am 7. April erhielt in den Cortes ein Antrag des Herrn Pereir⸗ Brandao die zweite Lesung, daß die Regierung den Cortes alle Aktenstücke in Beziehung auf die dem Herzoge von Wellington und dem Marschall Beresford verliehenen Pensionen vorlegan solle, und daß, wenn diese Offiziere noch andere Anspruͤche zü haben vermeinen moͤchten, die Regierung daruͤber ohne spezielt Einwilligung der Cortes keinen Beschluß nehmen solle. Der erfe Theil dieses Antrags wurde angenommen, der zweite verworfn
[ü461
Konstantinopel, 31. Maͤrz. uns abermals eine Ministerveraͤnderung bevor; wenigstens wuf den viele Intriguen gespielt, und die ministerielle Krisis ist bo reits im Anzuge. Wer ein⸗ oder auszutreten habe, scheint noc nicht bestimmt, allein daß der Surtan die Absicht hegt, neuk Rathgeber zu berufen, leidet keinen Zweifel. Es fällt ihm o⸗ kanntlich nicht schwer, sich von Personen zu trennen, die ihm nicht mehr zusagen, und er kann dies auch leichter, weil er eigentlih doch die Seele der Geschaͤfte ist. In dieser Beziehung hat er mange Aehnlichkeit mit dem Koͤnig der Franzosen, nur mit dem Unten schiede, daß, wenn der Sultan jemals Einem sein Vertraug entzogen hat, dieser es nie wieder erlangen kann. lichts deste weniger ist es sehr zu bedauern, daß in der hoͤheren Administi tion keine Stabilitaͤt herrscht; unter den unaufhoͤrlichen Peist nal⸗Veraͤnderungen muß nothwendig sowohl die innere, al die aͤußere Politik leiden. — Zwischen Lord Ponsonby und dm Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤger nimmt die Spannung zu; beide duͤrften schwer neben einander bestehen koͤnnen, wenn nicht ein genuͤgende Erklaͤrung uͤber das inkonsequente Verfahren des Eng⸗ lischen Botschafters ruͤcksichtlich der Tarif⸗Unterhandlungen bü⸗ Gelegenheit gegeben wird. Der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger be— hauptet, daß er von Lord Ponsonby im Stich gelassen worden sey, und dieser versichert, daß er gegen Niemand irgend g Engagement in dieser Sache eingegangen sey. Es wird schwa fallen, die Spannung ohne einen zuvorkommenden Schritt vo Seiten des Britischen Botschafters zu beseitigen.
China.
Die letzten Nachrichten aus Canton besagen, daß die Furch vor einer gaͤnzlichen Hemmung des Opiumhandels diejenigen welche damit handeln, bewogen habe, von dort zu entflieham und daß nicht eine Kiste zu irgend einem Preise verkauft wer den konnte. Seide war ungewoͤhnlich reichlich vorhanden, un 12,000 Ballen waren schon nach Canton gekommen, allein na den Chinesischen Vorschriften duͤrfen nicht mehr als 130 9 in Einem Schiffe verladen werden, ohne doppelten Zoll (an 6 Dollars) zu zahlen, wodurch dieses Geschaͤft voͤlli gehenhn wurde. Ille Auslaͤnder in Canton hatten eine Bittschrift!
d kalt ist und beinahe kein
Herr Barjona erwaͤhnte der Kollision, die im Hafen
(Allg. Zeit.). Es stehe
Mer Nachricht a
angestellt worden i
Ballen
Aufhebung dieser Verfuͤgung unterzeichnet, die aber verworfen worden war, mit wenig Hoffnung auf spaͤtere Einwilligung. Alle Einfuhr⸗Artikel waren schwer verkaͤuflich, mit Ausnahme der besseren Sorten von Baumwollenwaaren. Der Hoppo hatte solgendes Edikt erlassen: „Wang, durch Kaiserliche Ernennung Ge⸗ neral⸗Controlleur der Zoͤlle im Hafen von Canton u. s. w., verkuͤn⸗ digt den Hong⸗Kaufleuten, damit sie vollkommenen Bescheid wissen: Es ist bekannt, daß fruͤher, wenn die fremden Schiffe von irgend einer Nation im Hafen ankamen, sie im Bereich von Whampoa zu ankern pflegten; dies ist durch Untersuchung leicht zu beweisen; sie durften nicht weiter ab von Crow Revu⸗ les (Whoo⸗chung) und an anderen Stellen ankern, um, dort herumlungernd, Schleichhandel zu betreiben; es sind schon fruͤ⸗ her Verbots⸗Edikte dagegen ergangen, welche haͤtten befolgt wer⸗ den sollen; dies findet sich aufgezeichnet. Nun habe ich die Sache untersucht und finde, daß in dieser Zeit, obgleich die Seichtigkeit des Wassers den fremden Schiffen kein Hinderniß in den Weg legt, einige derselben doch noch in einiger Entfer⸗ nung von Whampoa vor Anker gehen, was ein großer Unge⸗ horsam gegen die bestehende Anordnung ist. Es gebuͤhrt sich dem⸗ nach, daß ich unverzuͤglich dringende Befehle in dieser Hinsicht ergehen lasse. Wenn dieser Befehl an die Hong⸗Kaufleute ge⸗ langt, haben sie dem Inhalte desselben achtungsvoll zu gehorchen und ihn sofort an die Handels⸗Chefs jeder der fremden Natio⸗ nen gelangen zu lassen, um jedem Schiffe zu befehlen, daß es achtungsvoll den Anordnungen Folge leiste und in Whampoa vor Anker gehe, wo es dann leicht seyn wird, sie zu untersuchen. Wallte aber eines sich unterfangen, wie bisher sich ungehorsam zu beweisen, so habe ich beschlossen, wenn ich davon benachrich⸗ zigt werde, demselben allen Handel zu verwehren; es soll weder Ladung loͤschen, noch einnehmen duͤrfen. Sagt nicht, daß ihr nicht gewarnt worden seyd. Und sollten die Hong⸗Kaufleute sich diesen Befehlen widersetzen, so wird es ihnen ebenfalls uͤbel be⸗ kommen; sie sollen achtungsvoll dem Edikt Folge leisten und mir die Umstaͤnde von dieser Aenderung des Ankerplatzes berichten, e h e koͤnne. Keine Wdersetzung. Ein spezielles ikt. Taun⸗kowang's sechzehntes Jahr, 9
Mond, 15ter Tag.“ u“ “
Afvika.
Ueber die Kap⸗Kolonie wird in einem London berichtet: „Lord Glenelg, Staats⸗Secretair der Kolo⸗ nieen, hatte in einer ausfuͤhrlichen Depesche das Betragen der Kolonisten gegen die Kaffern vor dem letzten Kriege getadelt, ihnen
chreiben aus
brochen und die ganze Kukerneser Niederung, wel ischen dem Gilge⸗ und dem uß⸗Strom liegt, ist 88n; nner. enen worden. Das Wasser stand in der unteren Niederung noch drei Fuß hoͤher, als im Jahre 1829, und diese Hoͤhe ist dadurch ver⸗ anlaßt, daß in der Gilge und Ruß weiter unterhalb noch Stopfun⸗ gen von Eis vorhanden waren. Das Ungluͤck ist bedeutender als im Jahre 1829; nur daß es sich allein auf die Haͤlfte der Litthauer Niederung erstreckt. Die Zahl der fortgerissenen Ge⸗ bäͤude und der verungluͤckten Menschen so wie der Thiere ist noch nicht genau ermittelt, weil die Communication, des hohen Wasserstandes und der starken Stroͤmungen wegen, zum Theil noch unterbrochen ist. Das Gehoͤfte des Dammgeschwornen Boͤttcher, 11 Haͤuser in Kloken und der Krug in Kaukehnen sind ganz fortgerissen, und viele Daͤcher schwimmen umher. Es wird eine bedeutende Zahr Menschen angegeben, die umgekom⸗ men seyn sollen. Der? erlust an Vieh wird sehr bedeutend werden, weil zum Theil viel Vieh ertrunken, aber auch fuͤr das auf den Daͤmmen und Boͤden geborgene kein Fut⸗ ter vorhanden ist, um es zu erhalten. Der Grafschaft Rautenberg ist ein ganzes Vorwerk weggeschwemmt.“ Ein Privatsch reiben aus Kukernese vom 21. April (gleichfalls in der Koͤnigsberger Zeitung) enthaͤlt uͤber jenes Ungluͤck Fol⸗ gendes: „Der strenge Winter ließ uns, trauen auf unsere Daͤmme setzten, nichts Gutes ahnen. Es stellten sich am Sten d. M. Nachtfroͤste und abwechselnd Thau⸗ wetter ein; dessenungeachtet wurde noch, da das Eis eine Stärke von 3 Fuß erreicht hatte, bis zum 12ten mit großen Lasten auf unseren Stroͤmen gefahren. Das Eis fing sich nun vermoͤge des aufgethauten Wassers am 13ten an zu heben, es brach, und gleichzeitig stellte sich ein starker Eisgang ein, der leider nur bis zum 14ten dauerte, weil unterhalb eine Stopfung ent⸗ stand; das Wasser stieg nun immer mehr, mit ihm auch das Eis. Saͤmmtliche Einwohner wurden des Nachts um 2 Uhr eilig auf den Damm berufen, um der Gefahr, die sich von allen Seiten zeigte, entgegenwirken zu helfen. Allein es war alle Anstrengung und Muͤhe vergebens, weil Was⸗ ser und Eis um 7 Uhr des Morgens schon mit Gewalt uͤber⸗ ging. Jeder ergriff die Flucht und rettete sich, wie er konnte, und nach Verlauf weniger Stunden stand schon die ganze Nie⸗ derung 7 bis 8 Fuß unter Wasser. Der Hof von Kukernese war der einzige Ort, der wie ein Huͤgel noch uͤber dem Wasser ragte. Im Ganzen sind 16 Damm⸗Ausrisse von 60 bis 70,
uͤberhaupt bis jetzt 330 Ruthen,
wiewohl wir viel Ver⸗
vorgeworfen, durch unertraͤgliche Ungerechtigkeiten diese an sich friedlichen Staͤmme zum Kriege gereizt, und diesen dann mit Grausamkeit gefuͤhrt zu haben. Er verwarf die Ratification der Englischen Besitznahme des eroberten Territoriums, dem man den Namen der Provinz Adelaide gegeben hatte, und befahl, es den alten Besitzern zuruͤckzugeben. Es war einer der wenigen Akte von Gerechtigkeit und Humanitaͤt, die von civilisirten Re⸗ gierungen in ihren Verhaͤltnissen zu barbarischen Voͤlkern aus— gegangen sind, und die ganze Depesche macht dem Kopf und dem Herzen des Ministers gleiche Ehre. Auch wurde sie bei ihrer Bekanntmachung im Cap von der alten Hollaͤndischen Par⸗ tei, welche seit Jahrhunderten gewohnt ist, die schwarzen Staͤmme wie wilde Thiere anzusehen, mit einer unbeschreiblichen Wuth empfangen, und durch eine Petition an das Parlament, datirt vom 16. Dez. letzten Jahres, beantwortet. In dieser werfen die Kolonisten dem Minister seine Unwissenheit vor, die ihn allein ewegen koͤnne, sie auf diese Art zu verleumden und die Par⸗ tei der Kaffern zu nehmen, waͤhrend sie seit Jahren Eingriffen nd Unterdruͤckungen aller Art von Seiten derselben ausgesetzt eyen, u. s. w. Wer von der Wahrheit dieser Vertheidigung inen deutlichen Begriff haben will, braucht nur eine Karte der Cap⸗Kolonie in die Hand zu nehmen, und zu sehen, welche Par⸗ ei ihr Gebiet ausgedehnt hat, die Kolonisten oder die Kaffern. Da sie aber eine Remonstration beim Parlament fuͤr ein etwas aangsames und unsicheres Mittel halten mochten, sich in dem Besitze der neuen Provinz zu erhalten, so beschloß eine große Anzahl, das Recht in ihre eigenen Haͤnde zu nehmen, und einen meuen Beweis ihrer feindseligen Gesinnung zu geben. Sie wanderten uͤber den Orangefluß, der die noͤrdliche Graͤnze der RKolonie bildet, mit ihren Familien und Heerden, vereinigten sch mit anderen Kolonisten, welche laͤngst gegen die Gesetze die Graͤnze uͤberschritten und sich in dem Kaffergebiete niedergelas⸗ sen hatten, und marschirten gegen Norden. Sie trafen auf Kafferstaͤmme, die ihnen widerstanden, bildeten eine Wagen⸗ urg, in die sie ihre Familien einschlossen, und schlugen die Kaffern mit großem Verluste zuruͤck. Aber diese hatten waͤh⸗ end des Gefechts sich der Heerden der Einwanderer bemaͤchtigt nd sie weggetrieben. Die Kolonisten beschlossen nun, sich an Massalikatse, einem maͤchtigen Kafferfuͤrsten, zu wenden, und schickten einen aus ihrer Mitte, Namens Ketief, an ihn, um von ihm die Wiedererstattung ihrer Heerden und hinlaͤnglichen Weldegrund zu verlangen, oder ihm den Krieg zu erklaͤren. Waͤhrend der Zeit verbanden sie sich mit dem Auswurf der Ko⸗ onie, der unter dem Namen der Bastards jenseits der Graͤnze der Kolonie seit vielen Jahren halb nomadische, halb Raͤuber⸗ staämme gebildet hat. Ihre Expedition gleicht mehr der einer Hunnen⸗ oder Tatarenhorde, als der einer civilisirten Race. — Nachschrift. So eben kommen Zeitungen aus dem Cap mit n, daß die Bauern von Massalkkatse gaͤnzlich ge⸗ schlagen worden sind, und dieser im Begriff ist, alle Europzͤer, welche die Graͤnze der Kolonie überschritten haben, uͤber den Orangefluß zuruͤckzuwerfen.“
Inland.
1 Am 17ten v. M. Morgens um 7 Uhr verstarb ploͤtzlich zu Rheda (Regierungs⸗Bezirk Minden) im 12sten Lebensjahre der regierende Fuͤrst Emil Friedrich zu Bent⸗ heim; Tecklenburg Durchlaucht nach einem dreiwoͤchentlichen Gichtuͤbel an den Folgen eines Schlagflusses. „Ein Streben nach Reinheit und Tugend“, schreibt man von dort, „zierte dessen schoͤnes Leben bis zum letzten Hauche, und sanft wie das⸗ selbe, war auch sein Tod. Sein Andenken bleibt allen, die den Edeln kannten, im treuen Gedaͤchtniß bewahrt.“
— Mit dem 1. Mai d. J. tritt auch in Bresla nstaltung des Koͤnigl. General⸗Post⸗Amts, Wirksamkeit, zu welchem Behufe die Stadt theilt, und fuͤr einen jeden derselben ein beso st. Es giebt uͤberhaupt 22 Briefsammlungen. — Die Koͤnigsberger Zeitung theilt in ihrem neuesten batte aus glaubhafter Quelle solgende naͤhere Nachrichten uͤber die bereits in der Nr. 109 der Staats⸗Zeitung erwaͤhnte Ueber⸗ sätwvemmung der Tilsiter Niederung mit: „Die Daͤmme, welche nn Gilge⸗- und Ruß⸗Strom in der Kukerneser Niederung gegen eberschwemmung schäͤgen sollen, sind an 14 Stellen in einer esammtlaͤnge von 338 Ruthen durch Wasser⸗Uebersturz ge⸗
Berlin, 1. Mai.
1 u auf Ver⸗ eine Stadtpost in in 12 Bezirke ge⸗ nderer Brieftraͤger
auch wohl 80 Ruthen Laͤnge,
ohne das, was jetzt noch durch den anhaltenden Wellenschlag an den Daͤmmen beschaͤdigt wird, nachgewiesen. Nach eingegange⸗ nen Nachrichten sind 22 Haͤuser fortgerissen worden; mehrere schwammen auf die Felder und liegen zerfallen da. Zwanzig Menschen verleren ihr Leben. Der Schaden ist sehr groß. Eine Menge Rindvieh, Schafe und Schweine sind im Wasser umgekommen, das noch hoͤher stand, als im Jahre 1829.“
8 8 8 Wissenschaft, Kunst und Literatur.
In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Pa⸗ ris am 24. April berichtete Herr von Blainville über eine don Herrn Rang eingesandte Abhandlung, die in den Argonauten⸗Mu⸗ scheln gefundenen Polypen betreffend. — Herr Charles Dupin legte sei, e Schrift über die Sparkassen vor und theilte einige Resul⸗ tate in Bezug auf diesen Gegenstand mit. — Herr Sylvestre stat⸗ tete mündlich Bericht ab über eine statistische Geschichte des Acker⸗ baues von Marviaux. — Herr Adolph Brongniart berichtete über eine Abhandlung der Herren Bravais, in Bezug auf die Ein⸗ fügung der Blätter in den Stiel der Pflanzen. — Herr Deveze über⸗ sandte der Akademie eine Abhandlung über die Frage der Urbarma⸗ chung des Landes. Er erwähnt darin unter Anderem, daß in dem Bezirk von Saint⸗Flour früher Wein gebaut worden, was jetzt nicht mehr möglich sey und daß ebendaselbst mehrere Anellen ausgetrocknet seyen. Der Verfasser schreibt dies der Abholzung zu. — In einer der Akademie übersandten Schrift des Herrn Peron über die Pest in Abu⸗Zabel im Jahre 1834, erklärt sich der Verfasser gegen die An⸗ steckung.
Koͤnigliche Oper.
Spohr’s Musik wird, hei allem Reichthum an Harmouie, dem Vorwurf einer gewissen Eintönigkeit eben so wenig eutgehen können, wie die Compositionsweise Bellini's, uunr in umgekehrter Hinsicht: dort zu viel, hier zu wenig Modulation. Während man bei Bellini, trotz des fortwährenden lieblichen Melodieenflusses und ungeachtet mancher dramatischer Effekte, sich eines Gefühls der Leerheit nicht er⸗ wehren kann, wird man bei Spehr durch das unablässige Auf⸗- und Riederwogen in Leit⸗Akkorden und durch die vielen chromatischen Fol⸗ gen fast beständig in einer peinlichen Stimmung erhalten, aus der uns nur wenige Lichtpunkte einer klaren und energischen Melodie auf Augenblicke herausheben. Das unaufhörliche Ausweichen aus der Tonart führt den Uebelstand herbei, daß sich die einzelnen Musikstücke nicht charak⸗ teristisch genug von einander absondern, sondern alle von demselben weichen elegischen Hauch überzogen erscheinen, wovon selbst die heroi⸗ scheren Piecen, wie z. B. das sonst so schöne Terzett: „Auf und laßt die Fahnen fliegen“ in „Jessonda“, nicht ganz frei sind. Zu dieser Vergleichung oder vielmehr Gegenüberstellung der Spohrschen und Bellinischen Musik veranlaßten uns die Aufführungen der „Nacht⸗ wandlerin“ und der „Jessonda“, die in diesen Tagen auf der König⸗ lichen Bühne dicht auf ctnander folgten, und das Debüttren der Dlle. Löwe in beiden Operu. Es ergiebt sich nämlich, wenn man obige Bemerkungen mit dem individnellen Talent der Dlle. Löwe zusammen⸗ hält, von seibst, daß diese Künstlerin, deren Vorzug namentlich in dem vollendet schönen Vortrag der Melodie besteht, in der ersten Oper mehr glänzen mußte, als in der letzteren; aber wenn sich auch ihre Persönlichkeit dort mehr geltend machen konnte, so war doch ihre Lei⸗ stung als Jessonda eine eben so vortreffliche, wie als Amine, und wir können wohl sagen, daß uns jener Charakter, obgleich die Oper den Namen danuach führt, hei der Art, wie er früher hier dargestellt wurde, gegen die übrigen Personen der Oper immer sehr zurückzutreten schien, wenn die Partie auch ohne Tadel gesungen wurde, und daß er nun erst durch die kunstvolle Behandlung, die ihm durch Dlle. Löwe zu Theil geworden, die rechte Bedeutung gewonnen hat, indem dieselbe Licht und Schat⸗ ten richtig zu vertheilen und einzeine effektvolle dramatische Stellen mit Wirkung hervorzuheben wußte. Wenn der Eindruck gerade an den Wendepunkten der Begebenheit nicht immer der stärkste war, so liegt der Fehler auch mehr an dem Komponisten, dessen Talent eben mehr lyrisch, als dramatisch ist, und der an solchen entscheiden⸗ den Stellen die Sänger oft auffallend im Stich läßt; wie z. B. in „Jessonda“ namentlich da, wo diese ihren Gelieb⸗ ten wiedersieht, und bei der Katastrophe im letzten Aft. Von der schönsten Wirkung waren die Aris und das Terzett im er⸗ sten, so wie das Duett im zweiten Akt; besonders in letzterem konnte Dlle. Löwe die ganze Zartheit und Eleganz ihres Gesanges aufs herr⸗ lichste entwickeln. Herr Mautius und Dlle. Grünbaum standen ihr würdig zur Seite; namentlich haben wir die melodiöse Arie des Er⸗ steren, — einer der Glanzpunkte der Oper, — wohl noch nie so schön singen und so geschmackvoll vortragen hören. Auch Herrn Bötticher's sichtbarer Eifer in der Rolle des Tristan, früher Herru Blume’s Par⸗ tie, darf nicht unerwähnt bleiben; dieser Sänger hat seine Stimme in kurzer Zeit ungemein ausgebildet, und auch sein Vortrag ist natürlich und ansprechend; durch längeres Studium wird er sich ge⸗ wiß auch die nöthige Würde in der Repräsentation und etwas mehr
ärme und Lebhaftigkeit anzueignen wissen. Die vortrefflichen
Chöre der Oper, in deuen der Komponist seine tiefe Kenntniß der
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rmonite und seine Vorliebe für dteselbe besonders geltend machen 8 onnte, wurden sehr wacker ausgeführt, und die Berfchen war eine der vollendetsten, die wir von dieser Oper hier gesehen. ver so lange “ „Faust“ von demfelben
en recht bald folgen, worin Dlle. Löwe als Kunt — wiß eben so trefflich seyn würde. Seee.
Kunst⸗Ausstellung in Danzig. Wir haben bereits in Nr. 105 der Staats⸗Zeitung eine vorläu⸗ fige Rachricht über die Kunst⸗Ausstellung in Danzig gegeben und sind durch neuere Mittheilungen in den Stand gesetzt, dieselbe zu vervollständigen. Für das beste historische Bild der Ausstellung (denn Bendemann's Jeremias war nur in einer Kopie) galt die Prophetin Mirjam von Köhler, ein Bild, das leider zur Berliner Ansstel⸗ lung zu spät kam und nach deren Schluß nur noch von Wenigen ge⸗ sehen wurde. In Danzig gewann es die ungetheilteste Bewunderung; man erkannte darin einen echt alttestamentlichen Lobgesang, voll Schwung, Feuer und Bewegung, schön und übersichtlich in der Grup⸗ pirung und trefflich konzentrit in der Hauptfigur, in welcher Schön⸗ heit und Begeisterung culminirt. Demnächst hatte man von Pro⸗ fessor Richter in Dresden ein biblisches Bild, das wir in Berlin gleichfalls nicht gesehen haben: Jakob segnet die Söhne Joseph's, Ephraim und Manasse. Das Bisd ist von mäßiger Größe; der Pa⸗ triarch Jacob sitzt auf einem Lager, vor ihm kniet Joseph mit seinen Söhnen, den jüngeren hält er auf dem Arm, der ältere steht neben ihm; der Vater richtet sein großartig schönes Haupt gen Himmel, von oben herab die Erfüllun des Segens erflehend, welchen der Er vaterertheilt Das Bild wird wegen seines ernsten Gehaltes und Styles sehr gerühmt, obwohl für das größere Publikum der Genuß durch eine abschreckend finstere und ver⸗ 8 dunkelte Färbung nicht wenig gestört war. Von Vogel in Dresden besaß die Ausstellung das Portrait Pius VII., in Lebensgröße und ganzer Figur, das einen be Rang behauptete, wie es denn auch wohl zu den besten Lei ungen des geschätzten Künstlers gehört. Ein kleines Bildchen vom Direktor der Düsseldorfer Akademie, Wil⸗ helm Schadom, darstellend die Gleichnisse vom verlorenen Sohn und vom verlorenen Groschen, war ein äußerst schätzbarer Beitrag, und fand wegen seines freundlichen Charakters und seiner hübschen Ausführung viele Freunde. Auch fehlte es nicht an Bildern aus dem Kreise der ritterlichen Romantik; Kolbe'’s Weinfest zog viele Be⸗ schauer an, und Schorn's Salvator Rosa unter Raubern gesiel durch den Reichthum bewegter Figuren und schmuckvoller Kostüme. Außerdem ist von Gra 117 die Uebergabe des Schwertes zu nennen, und von den beliebten Bildern mit zwei Figuren: der Ritter und sein Liebchen von Ebers, der Schütz und sein Liebchen von Kör⸗ ner, Frithiof und Ingeborg von Volkert, endlich der Greis und sein Enkel von Magnus. Unter den Bildern, welche den Uebr⸗ gang von der Historte zum Geure machen, sah man das (in Berlin bereits bekannte) Goldschmidt's Töchterlein von Louis Blanc, und unter den Portraits zeichnete sich noch befonders ein sehr tüchtiges von Turk in München aus, eine Dame mit einem Shawl, Brnst⸗ bild mit Händen. Als Aquarell sehr bewundernswürdig war von Loeillot in Paris: der Künstler selbst in seiner Familie, zwar ganze Figuren, aber äußerst klein, die Köpfchen schwerlich über ½ Zoll, aber mit unglaublicher Präcision und Leichtigkeit ausgeführt und mit vielem Geschmack angeordnet. .
„Der Genrebilder gab es eine große Zahl. Am liebsten ver⸗ weilte man vor der wahrsagenden Zigeunerin von Kaltenmoser in München; man fand das funfzehnjährige eelane. welche sich wahrsagen läßt, ganz allerliebst und unschuldig mit ihrem ausdrucks⸗ vollen Gesichtchen. Von Karl Altmann Gemsjäger und eine Gegend im Italiänischen Tyrol ausgestellt, bei⸗ des sehr interessante Bilder, und von Bürkel in München fah man ein ganz vortreffliches Stück, eine Winterlandschaft, in der Tyroler Bauern einen erlegten Bären trausportiren. Nicht minder ausge⸗ zeichnet war von Monten in München eine Scene aus dem Baperi⸗ schen Tyroler⸗Krieg, zugleich launig als Ueberfall. Tischbein in München lieferte eine schöne Italiänerin mit einem Kinbe auf einer Terrasse; von Heidecker in München gab es Mädchen im Bade, und wieder von Kraft in Düsseldorf zwei kleine zierliche Bildchen, von denen das eine eine Italiänische darstellt, sehr hübsch und im Kolorit sehr weit getrieben. Außer diesen waren moch viele
9 zstellung nach Dan z. B.
Bilder von der letzten Berliner Aus
Hasenclever's Maler⸗Werkstatt, Adolph Schrödter's Uckermärkische Bauern, Petzl's Oberförster, der seine entlaufene Toch⸗ ter unter Schauspielern wiedersindet, Troschel's Mädchen mit dem Eichkätzchen, die Winterlandschaft von Koeckoeck, die Schwedische Herbstlandschaft von Achenbach, zwei Seestücke von demselben, die Ansicht der Appischen Straße von Catel u. s. w.
Ueber einige Landschaftsbilder, welche, wie es scheint, erstenmal ausgestellt wurden, glauben wir eine nähere Be mittheilen zu dürfen. Diese entnehmen wir den während der Ausstellung in Danzig erschienen un Schlusse mit dem Namen Wilhelm Rothländer unterzeichnet sind (16 Rummern, zusammen 148 enggedruckte Oktavseiten):
„Von Johann Wilh. Schirmer in Düsseldorf haben wir eine große, schöne Landschaft bei heiterem Spätnachmittagshimmel; links im Vorgrunde eine Gruppe von Buchen, rechtshin noch eine verein⸗ zelte; in dem schattigen Bereich dieser Bäume schöne Rehe; quer über das hinterliegende Feld streift ein rothgelbes Licht; ein mächtiger Klippenzug tritt von rechtsher weit in das Bild hinein, wäͤhrend links sich die heitere Aussicht in eine weite, vielfältig durchschnittene Gegend eröffnet, wo hinten ein von der Sonne erglänzendes Schlößchen bemerkbar wird.“
„Ein eigener Kreis bildet sich aus den Landschaften, welche das Waldleben behandeln. Als ein ausgezeichnetes Bild stellen wir an die Spitze den großen Eichenwald von Heinrich Crola in München. Im Vorgrunde erhebt sich eine gewaltige Eiche; nach der Natur des Eichenwaldes stehen die anderen Bäume weit ab, bis sie sich in das Ungewisse verlieren, wo man bereits das Freie durchschimmern sieht; links ein schilsiges Wasser; zwischen den Bäumen spielen Hirsche. Die Natur des Waldes ist treffend ausgedrückt; nur, wenn wir die bedeu⸗ tende Ausdehnung des Biloes erwägen, welche das Eingehen in jede Einzelnheit charakteristischer Momente erlaubte, scheint uns dieses bei weitem nicht erschöpft, und das große Gemälde erhält dadurch etwas Leeres, worüber wir uns durch das sonst hervortretende unverkennbare Gefühl für Wahrheit und Einfalt der Natur nicht ganz beruhigen können. Von demselben Künsiler bringen wir hier gleich bei: Die Ruine des Oybin bei Mondschein⸗Beleuchtung. — Ein sehr poetisches Waldlebenbild giebt uns wieder Karl Friedrich Dahl in Düsseldorf: Ein hinten weiß erglänzender Wasserspiegel ist von mannigfaltigen Wald⸗Par⸗ tieen, einschneidenden Erdzungen und Schilf umgeben; eben fährt der Herbststurm auf, die Bäume rauschen, das Schilf flüstert, rechts un⸗ ter den Bäumen fliegen Vögel auf; hinten über den Wald igen umnebelte Waldberge empor. — Eben so poetisch ist die Aben and⸗ schaft aus dem Harz von Wilhelm Ahlborn in Berlin: An hohen Erlen links im Vorgrunde, unter Schilf und Binsen stelzen Störche umher; zwischen einer dahinter emporsteigenden Felsenwand und einer Baumgruppe im Mittelgrunde leuchtet in Streifen des regnigen Himmels das abendliche Gelb hervor, “ in einem von dieser Lücke beschrie⸗ benen Bogen auf dem sumpfgrünen Weiher fort; rechts Bergferne. Die vorhandenen Alpen⸗Landschaften sind im Allgemeinen in der Schilderung des sich hier riesenhaft darstellenden Raturlebens nicht so geistreich, als viele der zuvor abgehandelten in ihrem engeren Kreise. Wir nennen darunter zuerst von Brandes in Braunschweit die große Gebirgs⸗Landschaft: Ueber den rechts einen See be rän⸗ Fes mächtigen Vorgrund erhebt sich das mit ausgezeichneter Wahr
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in München war ein
zig gelangt,
scher⸗ zum reibung Blättern, die d die nuumehr am
eit und Gediegenheit behandelte Hochgebirge, welches ewiger Schnee deckt. Von Johann Christian Dahl in Dresden: Der große und kleine ee bei Berchtesgaden, mit dem dazwischen liegenden Schneegletscher. — Von Johaunn Philipp Heinel in Bayreuth: nsicht des zwischen Felseuwänden lagernden Gletschers an der Zugspitz bei Par⸗ tenfirch im Baperischen Gebirge. — Von Rudolf v. Rorrmann in Düsseldorf: Das Dorf Brunnen am Vierwaldstädter⸗See. Wir empfeh⸗ 8 len dieses schöne Bild der angelegentlichsten Beschauung. Links führ
eine Straße aufwärts, durch die man auf das aus dem bläulichen
Duft der Tiefe sich erhebende Hochgebirge hindurch sieht; rechts da⸗