Kensington⸗Palastes ernannt werden. Die Einkuͤnfte dieses Am⸗ res betragen jaͤhrlich ungefaͤhr 700 Pfund, außer der Wohnung im Kensington⸗Palaste. Die Viscounteß Falkland liegt jetzt krank danieder; sie hat durch den Tod ihrer Schwester, der Lady de Lisle, einen harten Schlag erlitten. 8 Dieser Tage hat in dem Zuchthause der Braintree⸗Union eine Revolte der Straͤflinge stattgehabt, die sich weigerten, fer⸗ ner zu arbeiten, wenn man ihnen nicht taͤglich ein halbes Pfund Brod mehr verabreichen wolle. Der Unfug ging so weit, daß die Behoͤrde Gewalt brauchen und die Raͤdelsfuͤhrer, wohl 20 an der Zahl, in strengen Gewahrsam bringen lassen mußte, um die Ordnung wiederherzustellen. 8 Herr Waghorn hat sich mit dem Postamte dahin vereinbart, vom I. Juni an durch seine Agenten Briefe von London in 15 Tagen nach Alexandrien zu befoͤrdern, statt daß sie bisher mit den Koͤniglichen Dampfschiffen 25 Tage bis dorthin brauchten. 1 Aus der Bank von Huddersfield sind kuͤrzlich am hellen Tage und trotz der Anwesenheit eines Bankschreibers 1500 Pfd. Sterl. in Gold entwendet worden, ohne daß der Thaͤter bis jetzt hat entdeckt werden koͤnnen. 1 Ueber die Zweckmaͤßigkeit der von der Bank der Vereinig⸗ ten Staaten ergriffenen Maßregel ist man hier getheilter An⸗ sicht, und es wird die Frage aufgeworfen, ob nicht, falls das Baring Gebruͤder und Compagnie nicht mit hinlaͤnglichen Fonds aus Philadelphia versehen waͤre, um die mehrerwaͤhnten Wechsel zur Verfallzeit zu decken, die in Großbritanien ansaͤssi⸗ gen Actionaire der Bank der Vereinigten Staaten angehalten werden koͤnnten, jene Wechsel zu bezahlen, da man jene Bank hier zu Lande nur als ein einfaches Handlungshaus ansehen önne, waͤhrend die Actionaire in den Vereinigten Staaten frei⸗ lich in Folge des vom Staate Pennsylvanien ertheilten Freiheits⸗ Briefes nur um den Betrag ihrer Actien kommen wuͤrden, falls die Angelegenheiten der Bank in Unordnung geriethen. Das Handels⸗Publikum wird daher gewarnt, sich durch eine Schwin⸗ delei mit Amerikanischen Bank⸗Obligationen nicht taͤuschen zu lassen, da die Amerikaner hier zu Lande gern 5 bis 6 pCt. Dis⸗ konto geben wuͤrden, um in Amerika 30 bis 40 mit Britischem Kopital machen zu koͤnnen. Von anderer Seite her wird diese Betorgniß jedoch als ungegruͤndet angesehen, da man an der Soliditaͤt der Amerikanischen Banken, von denen jene Wechsel ausgegangen, nicht zweifelt. Miß Ellen Tree hat auf allen Theatern in Nord⸗Amerika, vwo sie aufgetreten, den enthusiastischsten Veifall eingeaͤrndtet. Sie wird noch laͤngere Zeit in den Vereinigten Staaten blei⸗ ben. Hier in London wird außer Mad. Schroͤder⸗Devrient demnaͤchst auch Mad. Pasta erwartet. Ueber die Feuersbrunst, welche am Dienstage in Dublin ewuͤthet, wird von dort folgendes Naͤhere berichtet: „Fruͤh um 3 Uhr brach in der Suffolkstraße an der Seite der Koͤniglichen Arkade ein Feuer aus, wie man es hier noch nie erlebt hatte. Mit der reißendsten Schnelle verbreitete es sich durch die Ar⸗ kade, und in weniger als einer Stunde war fast ke ne Spur von den beiden Reihen Kauflaͤden oder den Galerieen daruͤber mehr zu sehen, und die Flammen hatten sich nach dem Koͤnigli⸗ chen Hote gerade uͤber und den Zimmern zu den oͤffentlichen Ausstellungen, so wie zu den nahe liegenden Haͤusern in Suf⸗ solkstreet, erstreckt. Um 5 Uhr stand das ganze Hotel in Flam⸗ men. Um 6 Uhr hatte das Feuer das Bankhaus von Boyle, Lowe und Pim ergriffen, und es war alle Anstrengung, dieses Gebäaͤude zu retten, vergebens; doch ist außer dem Gebaͤude und den Mobilien nichts verbrannt; alles Bank⸗Eigenthum, Geld und Papiere, befand sich in einer eisernen Kiste verwahrt, die hernach unversehrt aus dem Schutt gezogen wurde. Um halb 11 Uhr war man Meister der Flamme, welches man besonders den Anstrengungen der Soldaten und eines Theils der Artillerie verdankt. Die armen Ladenbesitzer in den Arkaden sind am mei⸗ sten zu beklagen, da keiner sein kleines Eigenthum versichert hat.“
Das Dampfschiff „Albion“ ist auf seiner Reise von Du⸗ blin nach Bristol gestrandet. Die Reisenden, unter denen sich der Sergeant Jackson befand, und die Pferde wurden gerettet.
Ein Brief aus Lissabon vom 16. April meldet, daß der Korrespondent der „Morning Post“, der sich thaͤtlich an einem Barxon von Wiederholdt vergriffen hatte, nachdem er eine Zeit lang im Fort St. George gefangen gesessen, auf das guͤnstige Zeugniß des Grafen Lumiares jetzt wieder in Freiheit gesetzt worden ist.
Briefe aus Madrid berichten uͤber ein ernstes Mißver⸗ staändniß, das zwischen der Koͤnigin und Herrn Calatrava dar⸗ üͤber entstanden sey, daß dieser sich ihres Namens und ihrer Autoritäaͤt bedient habe, um die Cortes zur Genehmigung des Artikels des Constitutions⸗Entwurfs in Betreff der Senatoren⸗ Wahl zu bestimmen. Calatrava soll hierbei nicht allein seine Pflicht gegen die Koͤnigin verletzt, sondern auch sein dem Herrn von Latour⸗Maubourg in diesem Betreff gegebenes Wort gebro⸗ chen haben, und die Koͤnigin selbst habe Letzterem anzeigen laf⸗ sen, daß sie dies Verfahren ihres Premier⸗Ministers hoͤchlich mißbillige.
Die Morning Post vom Äten d. meldete bekanntlich, daß das Britische Dampfschiff „Phoͤnix“ ein Spanisches Boot in den Grund gebohrt habe, weil es die Mannschaft fuͤr Karlisten gehalten, und weil dasselbe auf die gemachten Signale nicht ge⸗ antwortet habe. Sie fragt nun, mit welchem Recht ein Briti⸗ sches Fahrzeug selbst auf ein Karlistisches Boot geschossen, da Großbritanien die Blokade der Cantabrischen Kuͤste aufgegeben habe und meint, daß diese Gewaltthaͤtigkeit das Dekret von Durango noch uͤbertreffe. Die Morning Chroniele berich⸗ tigt hierauf jene Angabe dahin, daß Lord John Hay, auf die Vorstellung der Britischen Kaufleute in Bilbao, welche um Schutz gegen die bewaffneten Fischerboͤte der Insurgenten und die von denselben an Kauffahrteischiffen veruͤbten Pluͤnderungen nachgesucht haͤtten, den Dampfschiffen von der Britischen Ma⸗ rine Befehl ertheilt habe, solchen Kauffahrteischiffen, wenn sie Britischen Kaufleuten oder loyalen Unterthanen Ihrer katholischen Majestaͤt gehoͤrten, allen nur moͤglichen Schutz zu gewaͤhren. In Folge dessen habe das Dampfschiff „Phoͤnix“ am 18ten v. M. eine Spanische Trinkadure, welche zwischen Bermeo und Machichaco einzulaufen beabsichtigte, vom Lande abschneiden wol⸗ len; die Trinkadure aber sey dennoch unter dem Bugspriete des „Phoͤnix“ weggesegelt und ihr Hauptmast mit demselben in Kol⸗ lision gekommen, so daß sie sogleich umgeschlagen und der kom⸗ mandirende Lieutenant so wie zwei von der Mannschaft umge⸗ kommen seyen. Der Rest, 22 Mann stark, sey von den Boͤten des „Phoͤnix“ gerettet worden, und nun erst habe es sich erge⸗ ben, daß jene Trinkadure ein Kanonenboot der Koͤnigin, genannt „Repna Gobernadora“ gewesen, dessen Befehlshaber allein die Schuld an diesem ungluͤcklichen Ereignisse treffe.
Oberst Wylde ist von Bilbao wieder in San Sebastian angekommen.
Madras⸗Zeitungen vom 15. Januar melden, daß der Krieg in Gunsur sehr laͤssig betrieben werde. Die Truppen
16““
. 900 waren schon uͤber 5 Wochen auf der Verfolgung der rebellischen Ghauts begriffen, und bloß zwei ihrer Häuptlinge, Boliar Sing und Suniah Sing, waren bis jetzt in ihre Gewalt gekommen. Die Regierung von Bombay hatte am 29. Dezember bekannt machen lassen, daß vom 18. Januar an eine regelmaͤßige Dampf⸗ schifffahrt nach Suez eroͤffnet werden solle.
Laut Nachrichten aus Californien war die dortige Revolu⸗ tion vollkommen gegluͤckt; der Mexikanische General⸗Gouver⸗ neur und diejenigen, die ihm zu folgen wuͤnschten, waren aus dem Gebiete vertrieben, und Don Mariano G. Ballejo, ein Eingeborner von Californien, war an die Spitze gestellt wor⸗ den. Die Californier haben sich unabhäängig von Mexico er⸗ klaͤrt, bis die Constitution von 1824, auf welcher das Foͤderal⸗ system beruht, wieder hergestellt seyn wuͤrde.
Briefe aus Batavia vom 21. Dezember v. J. berichten, daß dort der Kaffee ausnehmend knapp geworden, und daß m fuͤr Java⸗Kaffee gegen 31 Gulden bezahle. 8
Niederlande.
Aus dem Haag, 29. April. Einer Koͤnigl. Verfuͤgung zusolge, bleibt der Staats⸗Minister van Gennep, dem das Por⸗ tefeuille des Finanz Ministeriums interimistisch nur bis zum 1l. Mai uͤbertragen war, auch fernerhin damit bekeidet.
Das Feldlager bei Reyen wird in diesem Jahre wieder von unserem Heere in zwei Abtheilungen bezogen werden, deren erste unter dem Befehle des General Lieutenants van Geen schon am 1. Juni das Lager beziehen wird.
8 JLAAE 111“ ruͤssel, 28. April. Der Finanz⸗Ministe ) er zw ten Kammer angezeigt, daß kein Grund vorhanden sey, in dem jetzt geltenden Korngesetze, das nur noch bis zum 1. Juni. d. J. in Kraft ist, auch nach Ablauf dieser Zeit eine Veraͤnderung eintreten zu lassen.
In Bezug auf die beiden (kürzlich erwaͤhnten) hier ver⸗ storbenen Auslaͤnder bemerkt der Independant, daß Herr Ren⸗ ner nicht aus der Schweiz, sondern aus Baden gewesen sey, und daß der Finanz⸗Minister erst Erkundigung einziehen wolle, wie es in diesem Großherzogthume mit dem Nachlasse eines Belgiers gehalten werde, da bisher noch kein Vertrag mit Ba⸗ den uͤber die Freizuͤgigkeit der Erbschaften besteht. Was den Anderen, einen Hollaͤnder, betrifft, so betraͤgt dessen hiesiges Vermoͤgen nur 200,000 Gulden, die einstweilen unter Sequester gestellt werden, da bekanntlich Belgien mit Holland noch keiner⸗ lei Art von Vertraͤgen besitzt. v1“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 28. April. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben, un fuͤr die Zukunft eine sichere Kontrolle in Bezug auf die Ver⸗ waltung der für die Besoldungen und andern Kosten im Zoll⸗ amte angeschlagenen Mittel zu erhalten, angeordnet, daß bei den im Zollwesen vorfallenden Auszahlungen kuͤnftighin dieselbe Ord⸗ nung beobachtet werden solle, wie sie in dieser Hinsicht beim Staats⸗Comtoir stattfindet.
Der Oberst und Ritter Ehrenstroͤm ist von Sr. Majestaͤt zum Hofmarschall ernannt worden.
Das akademische Konsistorium in Lund hat dem Kanzler der Universitaͤt einen Bericht uͤber die in der Nacht vom 6. zum 7. April dort stattgefundenen Unordnungen und der gegen den Bischof begangenen Gewaltthaͤtigkeiten eingereicht, woraus her⸗ vorgeht, daß wegen der im Konsistorium beschlossenen Nieder⸗ reißung der Ringmauer um den Versammlungsplatz der Stu⸗ direnden unter denselben Unzufriedenheit geherrscht habe und daß von mehreren unter ihnen in der Nacht vom 5. zum 6. April der Versuch gemacht worden sey, die zu jenem Endzweck getroffenen Anstalten zu zerstoͤren. Zehn Studirende sind als wirksame Theilnehmer an diesen Unordnungen uͤberfuͤhrt wor⸗
11.“
den, doch will keiner von diesen von der gegen den Bischof ver⸗
uͤbten Gewaltthaͤtigkeit etwas wissen. 88— W — Kopenhagen, 16. April. Das hiesige Kunstblatt ent⸗ haͤlt Folgendes: „Aus oͤffentlichen Blaͤttern ist es bekannt, daß Se. Maj. der Koͤnig besch’ossen hatte, eine der in diesem Jahr auszuruͤstenden Korvetten nach dem Mittelmeere zu senden, um, wo moͤglich, den Rest der Kunstsachen abzuholen, die Thorwald⸗ sen seinem Vaterlande geschenkt hat. Thorwaldsen wurde hier⸗ von benachrichtigt und ersucht, zu bestimmen, wann und wo die Korvette einlaufen sollte. Seine Antwort, datirt Rom, 18. Maͤrz, ging am 7ten d. hier ein. Er spricht in derselben seine große Dankbarkeit fuͤr das gnaͤdige Anerbieten seines Koͤnigs aus, beklagt aber zugleich, dasselbe ablehnen zu muͤssen, da die zeitraubende Einpackung und Katalogisirung seiner Arbeiten leicht veranlassen koͤnnte, daß das Schiff erst spaͤt im Herbste Italien verließe, und ihn zugleich abhalten wuͤrde, die so lange beschlossene Reise nach seinem Vaterlande anzutreten, wesche er schon im vorigen Jahre aufschieben mußte, weil die nach Bayern bestimmte Rei⸗ terstatue erst spaͤt im Herbst sertig wurde, und man ihm des⸗ wegen widerrathen hatte, einem Nordischen Winter entgegen zu reisen, der leicht einen unguͤnstigen Einfluß auf seine Gesund⸗ heit aͤußern koͤnnte, da er sich vierzig Jahr in einem milderen Klima aufgehalten habe. — Nun aber ist es sein fester Vorsatz, im April d. J. uͤber Muͤnchen nach Daͤnemark abzugehen, um sein liebes Vaterland poch einmal zu sehen, und muͤndlich sei⸗
nem Koͤnige fuͤr alles Wohlwollen und alle Gnade seinen Dank
auszusprechen, womit Se. Maj. ihn beehrt und erfreut haben. Thorwaldsen schließt seinen Brief mit der Versicherung, daß die Nachricht von dem Interesse seiner Landsleute fuͤr eine Sache, die bestaͤndig sein Lieblingswunsch gewesen, naͤmlich die Errich⸗ tung eines Museums fuͤr alle seine Kunstschaͤtze, ihm eine sehr große Freude bereitet habe. Ich fuͤhle mich dadurch, faͤhrt er fort, um so mehr verpflichtet, diesem Wohlwollen fuͤr mich und die gute Sache — die ehrenvolle Anerkennung und Ausbreitung der Kunst in unserm Vaterlande — durch folgende Erklaͤrung uͤber meine Entschluͤsse in dieser Ruͤcksicht entgegen zu kommen, welche Sie, lieber Freund, auf die zur Foͤrderung der Sache zweckmaͤßigste Weise benuͤtzen moͤgen. Es ist mein Wille, daß alle meine Kunstsachen, sowohl die von mir verfertigten Mar⸗ morarbeiten, als auch die von mir angekauften Malereien, Ku⸗ pferstiche, Vasen, Bronzen, Gemmen, geschnittenen Steine, Buͤ⸗ cher und Handzeichnungen diesem Museum zugehoͤren sollen, welches Alles in meinem Testament naͤher bestimmt ist.“ — Der Koͤnig erholt sich langsam; die Bulletins uͤber sein Befin⸗ den, die noch immer taͤglich erscheinen, lauten, wie sie von An⸗ fang seiner Krankheit an gelautet haben.
Reben dem bisher angeordneten Steuermanns⸗Examen ist eine neue Pruͤfung in den hoͤheren Seemanns⸗Wissenschaften angeordnet, welche zwar nicht als gesetzliche Bedingung des Rechts, als Steuermann oder als Capitain ein Schiff zu fuͤh⸗ ren, vorgeschrieben ist, aber wodurch den Gebildeteren die Ge⸗
legenheit eroͤffnet werden soll, durch eine besondere Befaͤhigung ihre groͤßere Tuͤchtigkeit zu beurkunden, welches ihnen gewiß die Aussicht auf ein vortheilhaftes Engagement sehr erleichtern wird.
Polen.
Warschau, 29. April. Die Kommission zur Untersuchung 21 ö“ ehsmaltge “ 8. lebens, ingliche Unterstuͤtzungen besteht noch fortwaͤhrend und hat neuer, Morgen haͤlt unser G ité Si 8 dings wieder eine Bekanntmachung erlassen, wonach mehreren malsache füen mit Sb Ecni 8 Ecn” bessen “ solchen Militairs Pensionen von respektive 1000 bis gegen 2800 den. Die Listen zu den Subscriptionen der Beiträͤ V Gulden “ sind. haͤlt Fol 9. naͤchstens in Umlauf. “
— Die Posener Zeitung enthaͤlt Folgendes: „Neueren Am 4. Mai wird hier die 8 Nachrichten zufolge, traf Madame Crescini unmittelbar mg stellung beginnen. Sie bemn. in Tö 8.8 Dlle. Karl in Warschau ein. Letztere hatte ungeheuren Enu. nen Beifalls sicher seyn; es ist viel dafuͤr geschehen n m siasmus erregt, und da Mad. Crescini ebenfalls schnell eine groß. schmeichelt sich, die vorjaͤhrige Ausstellung, so reich und 8e Partei fand, so entzuͤndete sich alsbald ein heftiger, wenn auch u, sie war, noch zu uͤbertreffen. 2 und schoͤn blutiger Kampf zwischen den Crescino’ s (Christino’s) und da Das neulich vom Ober⸗Appellations⸗Gericht zu Luͤbeck Karlisten, der mit nicht geringerer Bitterkeit gefuͤhrt wog gen den Buchhaͤndler Oehler in dessen politischem Pro esse 88 als der Spanische. Da die Warschauer Kaäͤmpfer sich ebenfes sassene Urtheil, nach welchem derselbe von der a tag⸗ frei 9 in keine Hauptschlacht eingelassen haben, sondern den Krieg m sptochen worden, hatte bei Manchen die Erwartung er 189 1 89 1 nach Guerilla⸗Art fuͤhren, so laͤßt sich nicht ermitteln, ob berei auch die anderen Endurtheile des Luͤbecker Tribungls 5 Sach 1- eine, und welche Partei den Sieg davongetragen. Bemerken der auf dem Hardenberg gefangen gehaltenen Individuen FSöe werth hierbei ist noch, daß — umgekehrt wie in Spanien — fizirt ausfallen wuͤrden. Wie gewagt diese Vermuthung war Warschau die Karlisten die Liberalen, die Christinos dagegen we erchellt aus einem inzwischen publizirten fernerweiten Urtheil der Aristokraten sind. eenannten Justizbehoͤrde, nach welchem ein bereits fruͤher gegen den Buͤrgerssohn Mousson von hier ergangener Universitaͤts⸗
aqeget auf mehrere Jahre Zuchthausstrafe lautet, bestaͤtigt
worden ist.
Mainz, 28. April. Die hiesige Zeitung schreibt: „Wenn schon bei dem Abgang der ersten ween; Aescathte des Oesterreichischen Regiments Baron Langenau ruͤhrende Zuͤge
und Bieberich, nachgerade zur Ausfuͤhrun Man t 3 mit dem Nivelliren den Uafana ee und ene a 88
rechten Seite der nach Mainz fuͤhrenden Chaussee hinlaufen und unweit des Bockenheimerthors ihren Anfang es han
Deutschland. 8
— — Sondershausen, 26. April. Gestern erfolgte; Ebeleben die feierliche Beisetzung unseres am 22sten d. M. a. dem Jagdschlosse Possen verstorbenen vormals regierenden Fih sten. Die hohe Leiche war bereits am 23sten unter Begleitung des Schloß⸗Hauptmanns von Wurmb, des Leibarztes, so wh mehrerer Hofchargen und Stallmeister nach Ebeleben gebrap⸗ worden, no sie von dem Fuͤrstlichen Hofstaate empfangen m. nach uͤblicher Weise vorgestern Abend und gestern Morgen au dem Parade⸗Bett ausgestellt war. Im Leichen⸗Kondukt befan den sich, außer unserem jetzt regierenden Durchlauchtigsten Fit sten, der, von dem schmerzlichen Ereignisse tief ergriffen, seinen Herrn Vater die letzte Ehre erwies, die Geheimen Rie saäͤmmtliche Dicasterien, eimmge Vasallen, der hiesige Stadtral und die Buͤrger⸗Vorsteher, die Offiziere des Buͤrger⸗Militajf der ganze Hofstaat, die Hof⸗Jaͤgerei und die Hof⸗Dienerscht Der Zug vom Schlosse zur Kirche bewegte sich durch dasn Spalier aufgestellte Fuͤrstliche Melitair. In der Kirche wumg der Sarg auf einen Katafalk gehoben und, nachdem der Org Geistliche die Trauerrede gehalten und dem Verstorbenen d. letzten Segen ertheilt hat'e, unter Anstimmung der Orgel der Fuͤrstengruft beigesetzt:
Hildburghausen, 2. Mai. So eben geht die traurig Nachricht ein, daß am 30. April, Nachmittags gegen 4 Uhr die verwittwete Herzogin von Sachsen⸗Meiningen, geboren Prinzessin von Hohenlohe⸗Langenburg, im 74sten Jahre ihre segensreichen Lebens verschieden ist.
Leipzig, 1. Mai. Am Nachmittage des 28. April ve einigten sich die meisten der in Leipzig anwesenden Buchhaͤndle zu einer Dampfwagenfahrt nach dem Dorfe Althen, bis wohr die Dresdner⸗Eisenbahn jetzt zu befahren ist. Um die gan etwa 200 Personen starke Gesellschaft aufnehmen zu koͤnnen hatte die Direction der Eisenbahn⸗Compagnie nicht allein saͤmm liche Wagen ausschließlich zu ihrer Disposition gestellt, sonden auch noch zwei kaum erst vollendete den sechsen beigefuͤgt, welch bisher benutzt worden, was bei einem froͤhlichen Mahle in P then durch einen auf die Direction ausgebrachten Toast freug lich anerkannt wurde.
Muüuͤnchen, 29. April. Briefe aus Griechenland, well bis zum 5. April reichen, bringen sehr guͤnstige Nachrichten a Athen uͤber Ruhe und Fortgang der oͤffentlichen Geschaͤfte d selbst, und das Wohlbefinden, so wie die Zufriedenheit und d Gluͤck der beiden Koͤnigl. Majestaͤten. — Das Erdbeben ist Athen nur mit einigen leichten Stoͤßen, dagegen staͤrker in mehren Orten des Peloponnes, und zerstoͤrend in Poros und Hydray spuͤrt worden. Es scheint, daß in Poros ein alter Vulkan w der in Bewezung gekommen, eben so in Hydra, dessen suͤdaͤ cher Abhang „der verbrannte Theil“ (ꝗ ½2‿εέν) genannt we auf dieser Insel ward es am staͤrksten verspuͤrt. Fast alle H. ser sind beschaͤdigt, gegen 60 ganz zusammengestuͤrzt, die Cist nen, in welchen die Insel, die ohne Quellen ist, ihren Wast Vorrath hat, geborsten und ausgelaufen, so daß der Wasserne durch Zufuhr aus dem gegenuͤberliegenden Festland mufßte g.
Trennungspunkt der letzten Division, solche Scenen von S 1 und Herzlichkeit dar, wie sie nur bei lange dgrentabehn Ce muͤthern und in dem offenen Charakter Deutscher Biederkeit be⸗ solchen Gelegenheiten menschlich schoͤn sich offenbaren. Und in der That darf man sich bei dem Abgang einer Garnison, de⸗
hiesigen Aufenthalts so viele achtbare Beweise von Buͤrgerfreund⸗
der Abschied, der so manche Verhaͤltni vielseitig mit Thraͤnen begetter 8 b Hedauern ist das ehrenvollste Certifikat uͤber die bestandene mchselseitige Eintracht und Zufriedenheit. Aber auch in aͤußern zichen suchte man sich gegenseitig zu beweisen, wie man voll Achtung und Dankbarkert den hiesigen Ort verlasse und wie man mit achtungsvollem Bedauern die Abgehenden scheiden sehe. So wurde einer Seits vorgestern Abend eine glaͤnzende Beleuchtung der Litadelle, unter Anbringung des Hessischen, Preußischen und Mainzer Wappens, mit der durch Brillantfeuer hervorgehobe⸗ nen Inschrift: „Lebet wohl“ nebst einem Fackelzug mit Musik veranstaltet, welche letztere, nachdem sie Serenaden vor den Wohnungen der Behoͤrden und vor jener des fruͤhern Buͤr⸗ germeisters, Herrn Metz, gebracht hatte, durch die belebtesten Straßen der Stadt zog. Andererseits wurde dieser aufmwerksame Achtungsbeweis dadurch erwidert, daß, aus Veranlassung eines großen Theils hiesiger Buͤrgerschaft, den abgehenden Stabs⸗ Offizieren und den Militair⸗Behoͤrden, durch saäͤmmtliche Mit⸗ glieder des hiesigen Theater⸗Orchesters eine großartige Nacht⸗ musik mit Fackeln, von 40 hiesigen Buͤrgern, in schwarzem An— zuge mit weißen Handschuhen getragen, gebracht wurde, waͤhrend man sich die Erlaubniß erbeten hatte, die 1200 abgehenden Sol⸗ daten jeden mit einer Flasche Wein und einer Portion Braten bewirthen zu duͤrfen. Bis spaͤt in die Nacht dauerte dieser Zug, wobei der groͤßte Theil der hiesigen Bevoͤlkerung in Bewegung war. Heute fruͤh schieden nun unsere befreundeten Gaͤste, und auch wir rufen ihnen mit Innigkeit zu: „Lebet wohl!“
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Lucca, 16. April. Neue Berichte in Betreff des Unfalls von Minucciano melden, daß die Erdstoͤße sich dort erneuerten, jedoch in einem weit schwaͤcheren Grade, als der erste, welcher sehr heftig war, daß sie sich bereits auf mehr denn vierzig be⸗ siefen, gluͤcklicher Weise jedoch kein weiteres Ungluͤck verursach⸗ ten. Der Verlust der erwaͤhnten zwei Personen hat sich jetzt seider bestaͤtigt. Die von den Ruinen beschaͤdigten Individuen sind nicht zahlreich, und die Beschaͤdigungen selbst nur unbe⸗ enb. “ an “ graͤnzende Ortschaften, als An⸗ b ognona, Zenzano, Buggliatica giole 5 steuert werden. Gleich nach Ankunft der Nachrichten uͤter Aülano, sindz ebegfalls E1315 89 Ungluͤck von Hydra, das zu manchem Ungemach der Lage w zum Toskanischen Gebiete gehoͤrigen Geaͤnzoͤrter Ar i⸗ der Verarmung noch hinzukam, ging der Vice⸗Praͤsident i Kiano und Uglian⸗Caldo haben jedoch besonders eh Staats⸗Raths, Kondurictis, als Koͤnigl. Commissair dahin ten. Letzteres ist unbewohnbar geworden, und außer vielen Ver⸗ um augenblickliche Huͤlfe zu bringen. Spaͤter folgte Se. wundeten sind auch sieben Individuen unter den Truͤmmern der Koͤnig. Die Englaͤnder und Amerrkaner zeigen große I⸗ verunguͤckt. — So lange die den uͤber 400 Einwohner zaͤhlen⸗ nahme, und haben wegen Eroͤffnung von Subscriptionen in den rt Minucciano fortwaͤhrend bedrohende Geißel nicht auf⸗ Heimath geschrieben. Die Erschuͤtterungen dauerten zehn Xo härt, sind dieselben in einigen geraͤumigen Huͤtten untergebracht und waren mit fast bestaͤndigem Regen bei schwuͤler Luftet worden. Es geht die Sage in jener Gegend, daß es vor zwei bunden. Die Einwohner von Hydra wohnen theils in Barac Jahrhunderten einen kleinen Vulkan in Argigliano e 18 theils sind sie nach den benachbarten Orten ausgewandert. (N abe, und in der That sieht man dort ein ergiebiges ” von Eriechenland.) ““ Puzzolan⸗Erde, so wie man Tufsteine und andere auf den Stät⸗ Stuttgart, 29. April. Se. Maj. der Koͤnig sind ten erloschener Vulkane haͤufig vorkommende Materien daselbst Hoͤchstihrer Reise nach Bieberich heute Mittag in erwuͤnschtseh antrifft. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog laͤßt unter den un⸗ Wohlseyn wieder hier eingetroffen. 3 1 gluͤcklichen Einwohnern, mittelst der betreffenden Obrigkeiten
Karlsruhe, 29. April. Se. Kaiserl. Hoheit der GCn fortwaͤhrend milde Gaben austheilen. “ fuͤrst Michael von Rußland ist gestern Abend zu einem Büste korenz, 24. April. Der Vicomte Vilain XIIII hatte bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog und der Großheresw, wam 20sten d. M,. die Ehre, Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großher⸗ lichen Familie hier eingetroffen und hat heute Mittag, naceins zoge seine Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher Gesand⸗ genommenem Fruͤhstuͤck im Kreise der Großherzoglichen Fanice ter des Koͤnigs der Belgier am hiesigen Hofe zu uͤberreichen die Reise nach Baden, wo Hoͤchstdieselben, dem Vernehme Rom, 22. April. Das von dem jetzigen Papst neu estif⸗ nach, einen laͤngern Aufenthalt machen werden, fortgesetzt. tete Gregorianische Museum giebt zu siets neuen und
— — Frankfurt a. M., 30. April. Die Prinzen Es ten Aufschluͤssen uͤber das Etruskische Alterthum Anlaß. Unter und Albrecht von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha, auf der Reise ue, BAndexem ist auf einer daselbst befindlichen Bildsaͤule eine Etruski⸗ Bonn begriffen, kamen heute hier an. I. (ce Inschrift gelesen worden, welche mit dem Phönizischen und
Zu Stuttgart erwartet man in den ersten Tagen den 0 dem Hebräischen auf eine merkwuͤrdige Weise uͤbereinstimmt en Peter von Oldenburg und Hochdessen Gemahlin zum d Der bekannte Historiker Micali hat dem Museum einige alte he es werden den Neuvermaͤhlten zu Ehren am Koͤnt Etruskische Muͤnzen geschenkt. 1 Hofe Festlichkeiten bereitet. Nach der Ruͤckkehr von Stuttg⸗ S
Spanien.
wird das hohe Paar die Reise nach Oldenburg von Biebelk ’ Madrid, 19. April. In der gestrigen Sitzung der Cor—
aus antreten.
Unsere ständige Buͤrger⸗Repraͤsentation hat beim Senat s iet entstand bei der Diskussion des 23 rtikels der C 3 Tarisirung der Preußischen Thaler⸗, Drittel⸗ und Sece mton, welcher von den gn d- Stuͤcke in Antrag gestellt. Diese Angelegenheit soll auch, de uehten handelt, eine heftige Debaite uͤber die Frage, ob Geist⸗ Vernehmen nach, gestern vor den gesetzgebenden Koͤrper e liche als Deputirte zugelassen werden sollten oder nicht. Herr Besprechung gebracht worden seyn. 11“” verrero widersetzte sich der Zulassung, weil die Geistlichen nicht
Dem Ansuchen zur Erlaubniß der Anlage einer Eisenbi⸗ je fuͤr einen Repraͤsentanten der Nation nothwendige Unabhaͤn⸗ von Mainz nach Offenbach, insofern solche hiesiges Gebiet dune gigkeit besaͤßen und Herr Arguelles meinte daß sie keine Zeit schneiden muͤßte, ist vorerst von unserm Senat nicht wilffn⸗ haben wuͤrden, sich mit Staats⸗Angelegenheiten zu befassen, da worden. Dagegen kommt nun der Plan zur Anlegung n sie sich fortwaͤhrend mit himmlischen Dingen beschaͤftigen muͤß⸗ Eisenbahn auf dem rechten Mainufer, von hier nach M. ten. Die Frage wurde in dieser Sitzung nicht entschieden.
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des Abschieds vorfielen, so bieten die juͤngsten Tage, als naher
lichkeit und Vertraͤglichkeit gegeben haben, nicht wundern, daß
Ein solches
Wochen zum Ankauf der noͤthigen Grundstuͤcke reiten zu oͤnnen. Nach dem nunmehr gefaßten Entschluß as wenigstens von hier bis Hoͤchst und etwas weiter noch, auf der
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Im Castellano liest man: Der J 1 ano lie 3 nfant Don Fr de Paula hat, weil die ihm von den 2 — nicht ausgezahlt worden ist, sein Gestuͤt in Cordova und an⸗
dere Gegenstaͤnde von Werth verkaufen muͤssen, d 18 fuͤr den Unterhalt seiner Familie Fhae. 1““ ie Obersten Cordova, Bruder des Generals, und Espeleta so wie ein Offizier, Herrera d'Avila, haben Befehl erhalten, hnn . Hanptstadt zu verlassen und sich zur Armee zu bege⸗ 1,1, J sämmtlich der gemaͤßigten Partei an⸗ Nehlar⸗ „ giebt diese Maßregel zu mancherlei Bemerkungen
Der Brigadier Yarto ist, an di adier t, ie Stelle des Gene — renzo, zum Militair, und Civil⸗Gouverneur von ee 88 der Insel Cuba ernannt worden.
su1ugga . issabon, 8. April. Am Geburte este der igi 6 9 Praͤsident der Cortes an dieselbe Die außerordentlichen und konstituirenden Cortes der Portu ie⸗ sischen Nation erscheinen an diesem gluͤcklichen Tage mittelst 5 eputation, deren Organ zu seyn ich die Ehre habe, Ew. Maj. in doppelter Hinsicht, sowohl wegen Wiederherstellung der kostbaren Gesundheit Ew. Majestaͤt als auch wegen Ihres Geburtsfestes,
Gluͤck zu wuünschen. Senhora! Die Deputirten der Nation ken⸗ (nen und schaͤtzen, ihrer Pflicht gemaͤß, den unausgesetzten Eifer,
womit Ew. Majestaͤt das Gluͤck des Portugiesise 1 dern suchen, so wie auch den sans. . ee; vr Maßregeln zu leisten geruhten, welche von den Cortes zum
ohle des Staates genommen wurden. Deshalb hossen dieselben auch, daß die bestandene und noch bestehende Einigkeit zwischen den Repraͤsentanten der Nation und dem constitutionnellen Throne immer inniger werde, und im Angesichte Ew. Maj. versprechen sie nochmals, daß sie Alles anwenden werden, um auf solidem und dauerhaftem Grunde diesen Thron und die constitutionnelle JLI zu befestigen. So moͤge denn Gott Ew. Maj. ein lan⸗ ges Leben und die so lange gewuͤnschte Succession schenken, von
ren Offiziere und Soldaten im Verlaufe eines fast 20jaͤhrigen J EE“ Eö12“
Helden Ihrer erlauchten Vorfahren und Koͤnige
1 . Vor 1b ortpfla . Ew. Maj. dieses oͤffentliche Zeunn gs Ehr⸗, “ 88 11“ 88 Feghign huldreichst auf⸗
ohen uͤr di
den des Pangen, des erkaucets emahie Ew. n “ gan, igl. 8 ie.’ — Folgendes ist die Ant dg. Meine erren Deputirten! Mit ö borege⸗
luͤckwuͤnsche im Namen der Cortes der Portugiesischen Nation vernommen. Ich danke den Cortes fuͤr das lebhafte Interesse welches sie fuͤr meine Person und die meines geliebten und hoch⸗ geschaͤtzten Gemahls, den Prinzen Don Fernando, an den Ta legen. Sie koͤnnen den Repraͤsentanten der Nation “ daß ich, so viel in meinen Kraͤften steht, dazu beitragen werde, die constitutionnelle Freiheit zu sichern, so wie das Wohl dieses guten, herrlichen Volks. Nichts kann die aufrichtige Einigkeit zwischen Volk und Thron mehr stoͤren oder schwaͤchen. Portu⸗ gal und ich vertrauen ganz der Vaterlandsliebe, der Klugheit und Weisheit der allgemeinen Cortes, und ich besonders hoffe daß durch unsere vereinten Kraͤfte und durch die Huͤlfe der goͤtt⸗ lichen Vorsehung diese edelmuͤthige Nation die hoͤchste Stufe des Wohlstandes und der Groͤße erreiche.“
8
Griechenland.
Athen, 4 April (Allg. Ztg.) Unsere Zectungen
fuͤllt mit Nachrichten uͤber das oneag 58,5 g 802. die vielen einzelnen Stoͤße eines Erdbebens, das jetzt bereits seit laͤnger als vierzehn Tagen die Inseln Hydra, Poros und Aegina und die Halbinsel Methana heimsucht. Daß diese Gegend vulka⸗ nisch sey, war schon durch die Nachrichten der Alten, wie durch ihre heutige Naturbeschaffenheit bezeugt. Strabo erzaͤhlt (im ersten Buche) von einem merkwuͤrdigen Ausbruche auf Methana, durch den ein Berg von sieben Stadien oder mehr als viertausend Fuß Hoͤhe aufgeworfen worden sey. Diese Angabe ist sicher uͤber⸗ trieben oder durch Schreibfehler entstellt; denn nach den Mes⸗ sungen der Franzosen erhebt sich der hoͤchste Berg der Halbinsel nicht uͤber 741 Meter oder etwa 2300 Fuß; die Thatsache ist aber um so weniger zu bezweifeln, als sie auch von Ovid in den schoͤnen Versen bezeugt wird. (Metam. 15,296.) Vulfkanische Gebirgs⸗Formationen und Steinarten an den genannten Orten so wie warme Quellen auf Aegina, Methana und Poros be⸗ weisen gleichfalls das Vorhandenseyn einer vulkanischen Feuer⸗ esse unter dieser Gegend. Auf Methana geschehen haͤufig Erd⸗ beben, und auf Hydra soll vor etwa vierzig Jahren ein sehr starker Erdstoß stattgehabt haben. Von einer aͤhnlichen Er— scheinung aber, wie die gegenwaͤrtige, hat man keine Nachricht. Am 20. Maͤrz Vormittags 10 Uhr verspuͤrte man in Athen die erste sehr heftige Erschuͤtterung, der seitdem bis heute fast taͤglich ein oder mehrere Erdstoͤße, doch von geringerer Stäͤrke, gefolgt sind. Nach einigen Tagen erfuhr man, daß jenes erste Erdbeben vorzuͤglich auf Poros und Hydra großen Schaden angerichtet habe. Auf Hydra, wo die Haͤuser groͤßtentheils von massiver Bauart sind, stuͤrzten mehr als funfzig Haͤuser ein, alle wurden mehr oder weniger beschaͤdigt, zwei Menschen erschlagen und mehrere verwundet. Nach der Erschuͤtterung verspuͤrte man einige Mi⸗ nuten lang einen unertraͤglichen Schwefel⸗Geruch. Auf Poros zerborst der Hafendamm an mehreren Stellen; große Stein⸗ und Erdmassen loͤsten sich von den Ufern der Insel ab und fielen in die See; mehrere Haͤuser wurden beschaͤdigt, und auch hier wurde der uͤble Geruch bemerkt. Aehnliche Erscheinungen fanden auf der gegenuͤberliegenden Kuͤste von Argolis, auf Methana und Aegina statt. In Athen hatte der Stoß keine weitere Wirkung, als daß einige Mauern der noch seit dem Kriege in Truͤmmer liegenden Haͤuser zusammenstuͤrzten, und in einigen Wohnungen leere thoͤnerne Gefaͤße und andere leichte Geraͤthschaften um⸗ fielen. Seit jenem Tage aber dauern die Erodstoͤße an der Argolischen Halbinsel unaufhoͤrlich fort, und vor etlichen Tagen hatte man deren auf Hydra bereits uͤber siebenzig gezaͤhlt. Der Vice⸗Praͤsident des Staats⸗Raths, Herr Georg Konduriotis, ist von der vaͤterlichen Fuͤrsorge Sr. Maj. des Koͤnigs sogleich nach Hydra geschickt worden, um dem aͤrmeren Theile der Bevoͤlkerung eine Geld⸗Unterstuͤtzung zu bringen, und der Regierung die geeigneten Huͤlfsmaßregein vorzuschlagen. Die geschreckten Bewohner der Insel haben unterdeß ihre halbzertruͤmmerte Stadt verlassen, und kampiren jetzt bereits vierzehn Tage theils auf den nackten Felsen unter Bretterhuͤtten usd Zelten, theils auf Schiffen und Fahrzeugen im Hafen. Es ist zu fuͤrchten, daß Hydra sich von diesem Ungluͤcke nie wieder erholen, sondern daß dies beruͤhmte und eines bessern Schicksals wuͤrdige Gemeinwesen sich aufloͤsen wird, nachdem das Einzige, was seine Buͤrger noch an den heimathlichen Felsen fesseite, ihre stattlichen und wohlgebauten Haͤuser, eingestuͤrzt und zerstört sind. — In Athen haben die meisten der Stoͤße dieses langwierigen Erdbebens sich nur als sanfte Schwingungen bemerklich gemacht; aber einige der staͤrkern
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Erschuͤtterungen haben leider in den letztverflossenen T en (am Maͤrz und 3. April) auch am Parthenon und am Eennn (om chaden angerichtet. An beiden Tempeln sind mehrere Steine merklich aus ihren Fugen geruͤckt worden; andere drohen, nament⸗ lich am westlichen Giebel des Parthenon, bei dem ersten hefti⸗ geren Stoße den Einsturz. Leider ist, nach der diesmaligen langen Dauer dieses Phaͤnomens, zu fuͤrchten, daß dasselbe nicht ses nlea, 8 bis in der Snen zwischen Methana 1 in ruch oder die i etwas dem Aehnliches erfolgt. Ws. B 8
Aegypten.
Einem vom Englischen Courier mit etheilten aus Alexandrien vom 29. Maͤrz zufolge, ,0 der 8 23sten desselben Monats von Kenneh nach Kahira zuruͤckgekehrt. Er interessirte sich sehr fuͤr die Dam pfschifffahrts⸗Unternehmnt⸗ gen und hatte selbst Actien in der Triester Compagnie genom⸗ Es sollten Dampfschiffe auf dem Rothen Meere und dem Nil und eines fuͤr Rechnung des Paschas mit Konstantinopel in Bewegung gesetzt werden. Mehmed Ali hatte vier Wochen in der Begleitung des Fuͤrsten Puͤckler⸗Muskau in Ober⸗Aegyp⸗ ten zugebracht. Ibrahim Pascha befand sich ebenfalls in Aegyp⸗ ten, wo er seinen Vergnuͤgungen nachging, und nichts deutete auf Feindseligkeiten. Die Flotte lag still im Hafen, und vier Regimenter wurden zu Kanar⸗Arbeiten am Delta verwendet “ Enkel es e. der eine regelmaͤßige Euro⸗
ig genossen, sollte eine angegehe 8 stantinopel ehelichen. 8
Berlin, 4. Mai. Auch in diesem Jahre “ w den beiden Pfingsttagen des 14. und 15. Mai, soll da veheden rheinische Musitfest in Aachen begangen werden. Herr Fer⸗
dinand Ries hat die Leitung desselben uͤbernommen. Zur Auf⸗
fuͤhrung kommt am ersten Tage Belsazar,“ Oratoriu i . 2. 2 mä in drei Abtheilungen von Haͤndel, und am zweiten Tage „die Koͤnige
in Israel,“ biblisches Oratorium in zwei Abtheilungen, gedichtet
vom Dr. W. Smets und eigends fuͤr das Fest componirt v
“ 888 e b sich in Aachen, daß Se. 8. der Prinz Friedrich das Musikfest mit —
wart beehren werde. b 18
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Das Oratorit G inm „Jephta“ wurde im Jahre 1828 v. so fruͤh verstorbenen „Bernhard Klein u.Jaha Rchemabsehe Lnletden komponirt und in Köln damals mit der Anerkennung aufgenommen die es, als eine der gediegensten Tonschöpfungen neuerer Zeit mit vollstem Rechte verdient. Wie es zugegangen, daß dieses Werk des⸗ senungeachtet, und obgleich der Komponist in Berlin lebte, hier 8 lange unbeachtet bleiben konnte, ist kaum zu begreifen. Um so mehr aber haben wir dem jetzigen Dirigenten des ehemaligen Hansmann⸗ schen Gesangvereins, Herrn e Schneider, der seinem würdigen Vorgänger so rühmlich nacheifert, dafür Dank zu sagen, daß wir durch seine Bemühungen endlich mit einem so bewunderswerthen Kunstpro⸗ dukt bekannt geworden, an dem sich in der That das Horazische no⸗ num brematur in annum, nur in anderer Weise, als es dort gemeint ist, erfüllt hat. Die Aufführung dieses Dratoriums fand gestern in den Nachmittagsstunden unter der Leitung des Herrn Schneider in der Garnisonkirche zu einem wohlthätigen wecke statt, unierstützt durch die Königliche Kapelle, welche Herr Konzertmeister Ries dirigirte. Die Solo⸗Gesang⸗Partieen wur⸗ den von Fräulein von Faßmann (Mirjam, Jephta's Tochter), Dlle. Hähnel und der hier anwesenden Kaiserl. Köntgl. Sängerin Mad. Pol⸗ lert (welche beide sich in die Partie der eena⸗ einer Chorführerin der Israeliten, theilten), von einer sehr tüchtigen Dilettantin (welche “ SrS Portament erfordernde Partie des Engels — atte) und von den Herren hhnesche (Fobedrteer) ges g anttus (epgea) Jnd Musik glauben wir am besten zu bezeichnen, wenn wir 1 ück⸗ liche Verschmelzung des älteren, klastzschen Kirchen⸗St. “ g- den Oratorien Händel'’s zur höchsten Vollendung gediehen, und mo⸗ dernerer musikalischer Formen nennen. Ein tiefes Eindringen in Händel’s Geist blickt eben so unverfennbar daraus hervor, wie sich in einer im Jahre 1823 auf der Königlichen Bühne gegebenen Oper Vernbard Klein’s, der „Dido“, das Studium der Gluckschen Werke zeigte, die eben so als unerreichte Vorbilder für den dramatischen Komponisten dastehen, wie Händel's Oratorien für den kirchlichen. Aus diesem Studium heraus hat sich aber ein selbstständiger musika⸗ lischer Genius in Bernhard Klein entwickelt, der durch seine Erfin⸗ dungskraft eben so überrascht, wie er durch die besonnene und kunst⸗ gerechte Beherrschung seiner Mittel zur Bewunderung hinreißt. Choͤre und Solopartieen, Alles ist mit gleicher Liebe und andächtiger Begei⸗ sterung behandelt. Aus einem solchen Werke, das ein organisches Ganze bildet, Einzelnes hervorzuheben, wäre fast ein Vergehen gegen den Genius, von dem es geschaffen worden, und ließe sich nur in so⸗ fern rechtfertigen, als die Zuhörer, je nach ihrer verschiedenen Indivi⸗ dualität oder momentanen Stimmung, mehr von dem einen als von deman⸗ deren Musikstück ergriffen oder bewegt werden. Die Ausführung war eben⸗ falls eine durchweg vortreffliche und der meisterhaften Tondichtung wür⸗ dige. Hier sey es jedoch erlaubt, besonders der wahrhaft vollendeten Art und Weise zu erwähnen, wie Fräulein von Faßmann ihre Partie sang; ihre silberreine, klare und mächtige Stimme vereinigte sich mit der innigsten Empfindung im Vortrage. Herr Mantius würde eine gan; eben so große Wirkung hervorbringen, wenn sein Organ etwas stärker wäre; leider tritt ihm dieser natürliche Mangel in allen heroi⸗ schen Partieen hemmend entgegen, so unübertrefflich auch seine Gesangs⸗ weise und sein hochgebildeter Vortrag sind. Die Anhörung dieses Oratoriums hat auch den Wunsch angeregt, jene oben genannte per, in weicher Fräulein von Faßmann in der Hauptrolle ganz an ihrem Platz seyn würde, einmal wieder zu hören. Vernhard Klein verdient es wohl, daß sein Andenken unter uns lebendig bleibe. — 10 —
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Seit einem Monat macht ein auswärtiger Schauspiel Herr Rott vom Städtischen Theater zu Pesth, 2.9eagn auf namsc nigstädter Bühne Aufsehen, indem er in gieichem Grade den Beifall der Menge und die Anerkenntniß der Kunstkenner gewinnt. Es läßt sich mit Einem Wort dies Geheimniß lösen, denn trotz allem, was seit Horaz bis auf Lessing über Kunstwahrheit geschrieben worden, scheint in dem gewöhnlichen Tagesgespräch über die Leistungen der Kunst jeder Art die Antwort auf die alte Frage des Horaz: natura fient laudabile carmen, an arte;
ob Naturkraft oder Kunst ein Werk vortrefflich mache? noch im⸗ mer ein Geheimniß zu bleiben. Es ist die Natürlichkelt, die Herrn Rott in allen seinen Darstellungen leitet und begleitet, sein ganzes Thun und Lassen, seine Rede und seine Geberde durchdringt und so zu sagen vom Kopfe bis zum Fuß das Wesen und das Lebeu seiner Erscheinung ausmacht. Diese ist es, die den Kenner und die Menge gleichmäßig auspricht, die der Menge genügt, wenn die Natur auch in ihrer Nacktheit und Rohheit auftritt und, wenn sie dem korrektesten Werke fehlt, dasselbe auch dem Kenner nicht behagt, so geneigt er auch seyn mag, den Fleiß der Arbeit nach Verdienst zu würdigen. Merkwürdig genug, daß unser unsterbliche Lessing das wahre Verhältniß der Natur zur Kunst in einem so bekannten Reim ausgesprochen hat, und daß es dennoch immer wieder vergessen und außer Acht gelassen wird:
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Den Charakter dieser herrlichen
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