jusaumengesettes Aggregat von Bildern, dem d
sten Schöpfungen im ganzen Reiche der Tonkunst, u sehr ein äußerlich e innere Einheit, die die Stimme der Säangerin muß hier, scheint uns, mehr nach 8
8 Wesen sich in die reproduzirte Anschauung des Geträumten versen⸗
1]]
Tauris“ auch bei Fräulein von Faßmann schon merkhar; wenigstens war der Eindruck, den sie derselben Rolle hervorbrachte, monischer, wenn auch vielleicht tender und mächtiger aus dem trat, wie namentlich der und die große Arie im nungs⸗Scene im letzten hen der Künstlerin, dafür sprechen, daß sie einen Ersatz für Mange zu geben strebte. Am mei eine die Stimme angreifende Anstrengung und wieder Tons und einige Unsscherheit im Einsetzen mit sich bei dem ersten Auftreten traf die Sängerin nicht Orchester zusammen, und in der Erzäblung des
gestern herrliche kt.
eine
die Art, wie Fräulein von Faßmann diesen Traum, wir nicht als die richtige anerkennen; es war
ontinuität der Empfindung abging;
kfen; nur an den Stellen, wo sie in dieser vA das Ent⸗ es
dem Auge der Ton mit Alle
etzen vor dem, was sie mit schaut, mächtig ergreift, darf auch walt aus dem Innern hervorbrechen. sollen jedoch das hohe gertngsten schmälern, eine so großartige,
höchster Vollendung zu sehen. Jeder Kunstfreund
tion der Königlichen Oper gewiß den freudigsten Dank sagen, daß sie Dauer gewonnen und dadurch namentlich die öͤftere Aufführung Gluckscher Opern wieder möglich gemacht hat; nur möchte es vielleicht für die Erhaltung dieser schö⸗ daß sie nicht zu oft hiuter einander
uns Fräulein von Faßmann für die
nen Stimme zu wünschen seyn,
etwas Aehnliches be⸗ vor einem Jahre in unseres Dafürhaltens, weit har⸗ 58 noch bedeu⸗ n Tongemälde heraus⸗ Schluß des Wechsel⸗Recitativs mit Orest weiten, so wie die Opfer⸗ und Erken⸗ Doch gerade das sichtbare Bemü⸗ solche einzelne Glanzlichter aufzusetzen, dürfte
sten war im ersten Akte zu bemerken, die soßar hin ein leises Detoniren oder mindestens ein Schwan
anz genau mit dem raums wurden, — vermuthlich, weil die Vorbereitung der Effektstelle: „er vernich⸗ tet“, zu sehr ihr Gemüth einnahm — sogar ein paar Phrasen
L. —s das Subjekt zu jenem Satze, der Palast, ganz fehlte.
unen gekehrt seyn und ihr gan⸗
diese Talent und Verdienst der Sängerin nicht im denn ihre gestrige Leistung war dessenungeachtet daß wir ihr darin nach der Schechner und Schrö⸗ der⸗Devrient jedenfalls den nächsten Preis vindiziren würden; aber je T“ ein Talent ist, um so mehr wuͤnscht man es in
Prüm.-Sch. 64 i. 64 ¼. 63 ¼. 35 % Span. Anf. Hambur
3 % 28 ½. Neue Anl. 23. 5 % Rente 107. 50.
n ihr bewußten
G. Loose zu 500 Fl. 112 ¼. 112 ¾. 8 4 % Anl. 100 ⅛. Br. Poln. Loose 63 ⅞.
20 ¾. 20 ½. g, 10. Mai. Bank-Actien 1358. 1355. Engl. Russ. 104à ½. 5 % Port. —. do.
Paris, 6. Mai. 3 % do. 79. 15. 5 % Span. Rente 25. Passive 6.
Loose zu 100 Fl. 221. Br. Preuss.
2 ½ % Holl. 52 ½. 52716. Oper in 1 Akt
5 % Neap. 99. 60. 3 % Portug. 30 ¼. 8 5 Akten, nach
en des
führte. Gleich
Berliner Den 12. Mai 1837. Amtticher FBands- und Geld-Cours-Zetzel.
Börse.
r. Cour. Brief. Geld.
vr r. Cour. 5 Brief. Geld.
als Gastrolle.)
102 ½ 101 ⁄¾ 100 99 ½
63 ⅞ 101 ¾
102 ½
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Sech Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.
bersprungen, Auch eine der poetisch⸗ vortrug, können
—
103 ¼ 103 àl 103 l
—2=elSöönögnse 2.
Geistes ge⸗ furchtbarer Ge⸗
Pomm. do. 4 104 àl Sonntag,
Kur- u. Neum. do. 5 978%¾ 100 ¾ Iö
97 1
do. do. do. 8 106
Schlesischb do. Rückst C. und Z.
Sch. d. K. u. N. 86
riage sous l'empire, vaudeville en 2 actes. 2) diable, vaudeville comique en 1 acte.
In Max und Michel, komische
Seyfried. Musik von Auber. als letzte Gastrolle. Dlle. Henkel, vom K. K. Hof⸗Opern⸗Thea⸗ ter zu Wien: den Pagen, als erste Gastrolle. — Herr Stau digl, K. K. Oesterreichischer Hof⸗Saͤnger: Graf Reuterholm,
Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund.
meister Konradin Kreutzer.
schen Theater zu Pesth: Valentin, als Gastrolle.) Montag, 15. Mai.
Robert le
lum. Hierauf: Froͤhlich, musikali⸗
„ von
sches Quodlibet in 2 Akten. Musik von mehreren Komponisten.
Konigstaädtisches Theater. Sonnabend, 13. Mai.
Die Ballnacht. Große Oper in dem Franzoͤsischen des Scribe, von J. R. von (Mad. Pollert: Graͤfin Amalie,
14. Mai. Der Verschwender. Original⸗Zauber⸗ Musik vom Kapell⸗ (Herr Rott, vom Koͤnigl. Staͤdti⸗
Der Verschwender.
214 12 l 12 ½
215 18 ½ 13 ¼
1³
Gold al marco. Neue Duk. Erfedrichsd'or. And. Goldmüu- zen à 5 Thl.
4 ½
—
Disconto.
Zu Wasse
Bemerkungen
Sonnabend, 13. Mai. tensteiner,
von Bahrdt. heim: Hurka, als Gastrolle.) In Potsdam:
wird der Direc⸗
osmar. Und:
Solotanz. Sonntag, 14. Mai.
19
in so anstrengenden Partieen beschäftigt würde.
Auswärtig Amsterdam, 7. Mai.
„ Miedorl. wirkl. Schuld 52 ⁄13. 5 % do. —. Passive —. Zinsl. 7 ¼.
Antwerpen, 6. Mai.
Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 8 ¼ Neue Anl. 24 ¼. G. ai.
2 ½ % 56 ¾. Br.
Frankfurt a. M., 9. Oesterr. 5 % Met. 10315⁄1 6. 4 % 990⁄11. G. % 24 ⅛. Er. Bank-Actien 1636. 1634.
e Börsen.
Ansg. Sch. —. Neue Aul. 231 216.
von Venedig, Oper in 3 Abth., (Srs 12* , . m auspielhause,
Kang BIll. 28. gustspiel in 1 Akt, Nontag, 15. Mai.
nen, Lustspiel in 5 Abth., von Hierauf: Der Polterabend, Im Schauspielhause:
Koͤnigliche Schauspiele.
Im Schauspielhause: dramatisches Gemaͤlde in 5 Abth., nebst einem Vor⸗ spiele: „Der Weihnachts⸗Abend“, (Herr Schramm, vom Hof⸗Theater zu Mann⸗
Die Braut aus der Residenz, Lustspiel in 2 Abth. Hierauf: Onkel und Neffe, Lustspiel in 1 Auf⸗ ug, nach der Idee eines Franzoͤsischen Vaudevilles, von A.
Im Opernhause: Othello, der Mohr
als drittes Debuͤt.) um erstenmale: von A. Cosmar.
Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Im Opernhause: Die drei Gefange⸗ P. A. Wolff. (Neu einstudirt.) Ballet in 1 Akt, von Hoguet.
1) La représentation de: Un ma-
2 Sgr. 6 Pf., Die Lich⸗ 2 Sgr. 9 Pf
5 Sgr., auch 1 pel 19 Scheffel.
Das Schock
nach v. d. Velde's Erzaͤhlung,
Brauntwein 20
mit Tanz. Musik von Rossini. Rthlr., auch 14
Onkel und Neffe, Hierauf: Ich bleibe ledig,
1 Rthlr. 25 Sgr. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6
der Centner Hen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 25
Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung:
Markt⸗Preise vom Getraide.
Zu Lande: 11 Pf.; große Gerste 1 Rthlr.; Eingegangen sind 26 Wispel 12 Scheffel.
Berlin, den 11. Mai 1837. Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr., anch 1 Rthlr. 1 Sgr. Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. 8 Pf.
r: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch Pf.; Roggen 1 Rthlr. auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 Sar.
6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rthlr.
Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 797 Wis⸗
Mittwoch, den 10. Mai 1837. Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., küe 5 Rthlr. 20 Sgr.; Branntwein⸗Preise 88 vom 5. bis 11. Mai 1837. 11“ pCt. oder 40 pCt. Korn, Rthlr. auch 17 Rthlr; Kartoffel⸗Brauntwein 15
thlr.
Kartoffel⸗Preise.
“
Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.
Redacteur Ed. Cottel.
üfANrnn 8
Gedrnckt bei A. W. Hapu.
—,—
—
n
Bekanntmachungen.
8 NRothwendiger Verkauf. Steadtgericht zu Berlin, den 7. bee Das in der Wildelmsstr. Rr 122 belegene Gumprecht⸗ sche Geundstuͤck, taxtrt zu 10,883 Thlr. 9 sgr. 2 pf., soll am 3. November 1837, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hyporbekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zugleich werden die unbekannten Real⸗Praͤtendenten
unter der Warnung der Praͤcluston vorgeladen.
Gerichtlicher Verkauf.
Staͤdtgericht zu Berlin, den 7. Marz 182
Das in der Kommandantenstraße Nr. 3, am Haak⸗ schen Markt Nr. 9 und in der Praͤst)entenstraße Rr. 10 belegene Grundstuͤck der Kochschen Erben, taxirt zu 12,517 Thlr. 13 sgr. 6 pf, soll Behufs der Auflsung der Gemeinschaft im Wege der nothwendigen Sudhastation am 31. Oktober 1887, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhaftirt werden. Taxe und
Hpypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die Erben des Stallmeisters Wollny und der Com⸗
misstonair Holzapfel, als Glaͤubiger, so wie die Erben
Allgemeiner
Anzeiger fuͤr
2) die ihm an jener Papiermuͤhle und deren Neben⸗
Se so wie an einem zu Kemnitzerhagen elegenen Kothen, zustehenden sonstigen Rechte zu veraͤußern, und hat bei uns auf die oͤffentliche Ausbietung die⸗ ser Gegenstaͤnde angetragen. Wir haben deshalb Li⸗ citations⸗Termine auf den 20. April und den 1. und 22. Mai, jedesmal Vormittags 10 Uhr, angesetzt und laden Erwerbslustige biermit ein.
Fuͤr den Fall, daß das beabsichtigte Geschaͤft nicht sollte zu Stande kommen koͤnnen, wird eine Verpach⸗ tung der bezeichneten Gegenstaͤnde auf kuͤrzere Zeit beabsichtigt und sollen die desfallsigen Gebote in eben den Terminen entgegen genommen werden.
In dem ersten Termine haben die Glaͤubiger des ꝛc. Hoͤrnig sich uͤber die Verkaufs⸗ und die eventuellen Verpachtungs⸗Bedingungen, in dem letzten Termine aber uͤber den Zuschlag zu erklaͤren, und wird von den Nichterscheinenden angenommen werden, daß sie dem Beschlusse der Mehrheit der Erscheinenden bei⸗ treten. Auch ist von einem jeden der hierselbst nicht anwesenden Kreditoren des Hoͤrnig, in so fern dies noch nicht geschehen seyn sollte, binnen Rechtsfrist ein zu den Akten gehbhoͤrig legitimirter Stellvertreter am hiesigen Gerichtsorte fuͤr die Debitsache zu be⸗
der Wittwe des Sattlermeißters Koch, Hanne Marie Frie⸗ derike geb Frohtin, werden dazu öffentlich vorgeladen.
11616“ “ spFbetissement Die unbekannten Erben der nachgenannten Erblasser: 1) des Georg Melchior Mendel von hier, welcher durch das rechtskraͤftige Erkenntniß vom 4. Juni 1833 fuͤr todt erklaͤrt worden; 2) der Gebruͤder Johann Friedrich August und Chri⸗ stian Friedrich Lachmann von hier, beide durch das eegg. Erkenntniß vom 3. April 1832 fuͤr todt erklaͤrt; 3) des Christian Friedrich Ehrig aus Udestedt, durch das am 15. Februar 1834 publicirte rechtskraͤftige Erkenntniß fuͤr todt erklaͤrt;
2) des Franz Emanuel Hugo Schaͤfer von hier;
gestorben den 13. Februar 1829, und
8) des Johann Heinrich Friedrich Wenke von bier,
gestorben am 1. Juli 1836, werden hierdurch nebst ihren Erben oder naͤchsten Ver⸗ wandten aufgefordert, sich binnen neun Monaten und spaͤtestens in dem auf den 30. Dezember 1837, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗ Assessor von Berlepsch an hiesiger Landgerichtsselle anstehenden Termine entweder in Person oder durch einen zulaͤssigen Bevollmaͤchtigten aus der Zayl der hbiesigen Jusfiz⸗Kommissarien, von denen bei erman⸗ gelnder Bekanntschaft die Herren Justiz⸗Kommissarien Reichard und Schmeißer vorgeschlagen werden, zu melden und ihr Erbrecht gehoͤrig nachzuweisen; sonst aber zu gewaͤrtigen, daß das Vermoͤgen der genann⸗ ten Erblasger als herrenloses Gut dem Koͤniglichen Fisecus zugesprochen werden wird.
Erfurt, den 28. Februar 1837.
Koͤniglich Preußisches Landgericht. DOeffentliche Bekanntmachung. Der Papierfabrikant Philipp Andreas Hoͤrnig zu
Kemnitzerhagen beabsichtigt ¹) sein bis Michaelis 1888 laufendes, aus dem am
16. September 1788 mit der Koͤnigl. akademi⸗
schen Administration geschlossenen, am 29. Ja⸗
nuar 1816 auf ihn transportirten Kontrakte ori⸗ ginirendes Pachtrecht an der Paptermuͤhle zu
Kemnitzerbagen und den dazu gelegten Laͤnde⸗
reien, so wie sein Pachtrecht aus den mit der
erwaͤhnten Administration resp am 6. Dezember
1822 und 19. April 1825 üuͤber einige Laͤndereien
geschlossenen Kontrakten abzutreten,
stellen, widrigenfalls sie bei allen das gemeinsame Interesse der Glaͤubigerschaft betreffenden Vorkom⸗ menheiten als in die Beschluͤsse der Mehrheit der uͤbri⸗ gen Kreditoren einwilligend werden angesehen werden. Zugleich fordern wir alle diejenigen, die an die bezeichneten Pachtungen und sonstigen Gegenstaͤnde Anspruͤche irgend einer Art zu haben vermeinen, auf, in den oben angesetzten Terminen diese Anspruͤche anzugeben und zu bewahrheiten, unter dem Nach⸗ theile, daß sie sonst mit allen Anspruͤchen an die be⸗ zeichneten Gegenstaͤnde werden ausgeschlossen werden. Alle diejenigen, welche ibr⸗ Forderungen in dem Hoͤr nigschen Diskussions⸗Verfahren bereits angemeldet 2S „ werden von der gestellten Verwarnung nicht Dalum Greifswald, den 25. Maͤrz 1837. 8 Koͤnigliches Kreisgericht. Schnitter. 8
Wir Verordnete zum geistlichen Consistorium der Stadt Stralsund fuͤgen Dir, dem hiesigen Buͤrger und vormaligen Branntweinbrenner Carl Adam Nauschuͤtz, zu wissen, daß Deine Ehefrau, Maria Catharina, geborne Wessel, bei Uns klagend ange⸗ zeiget, wie Du Dich im Fruͤhling des Jahres 1828 von hier entfernt und nach Hamburg begeben, Dich jedoch auch daselbst seit dem Fruͤhlinge des Jahres 1831 nicht mehr vorgefunden und eben so lange von Deinem Leben und Aufenthalt keine Nachricht gege⸗ ben habest, weshalb sie auf Trennung der unter Euch bestehenden Ehe angetragen.
Demgemäͤß laden Wir hierdurch Dich, Carl Adam Nauschuͤtz, zum ersten, andern und dritten Male, mithin peremtorisch, daß Du Dich innerhalb sechs Monaten hierselbst vor Uns einfindest, uͤber Deine Abwesenheit rechtfertigest und die Ehe mit der Klaͤ⸗ gerin fortsetzest, widrigenfalls Du fuͤr einen boͤslichen Verlasser Deiner Ehefrau wirst erklaͤret und die un⸗ ter Euch bestehende Ehe wird getrennet werden.
Stralsund, den 27. Februar 1837. ,
ZE“ Brandenburg, Direktor.
PCer Le am a, betreffend den oͤffentlichen Verkauf des zur Schwabeschen Stiftungs⸗Masse gehdren⸗ den Gutes Braunau, Luͤbenschen Kreises
Das zur Schwabeschen Stiftungs⸗Masse gehdrige Gut Ober⸗, Mittel⸗ und Nieder⸗Braunau im Luͤbenschen Kreise soll, nach letztwilliger Be⸗ stimmung des Erblassers Christian Gottlieb Schwabe,
oͤffentlich meistbietend verkauft werden, um hieraus, so wie aus den uͤbrigen Vermoͤgens⸗Objekten des Stifters, einen Fonds zu Stiftungen fuͤr arme ver⸗ watste Kinder maͤnnlichen Geschlechts und zu Stipen⸗ dien fuͤr arme talentvolle Schlesier auf der Univer⸗ sitaͤt zu Breslau zu begruͤnden. Demgemaͤß hat das unterzeichnete Stiftungs⸗Curatorium unter Autori⸗ sation der mit der Verwaltung der Stiftungs⸗Masse Alerhoͤchst beauftragten Koͤnigl. Hochloͤblichen Regie⸗ rung hierselbst zum oͤffentlichen freiwilligen Verkauf des gedachten Gutes Ober⸗, Mittel⸗ und Nieder⸗ Braunau im Luͤbenschen Kreise einen Termin auf
den 16 une. angesetzt und ladet bemittelte und in jeder Hinsicht reelle besitzfaͤhige Bewerber ein, sich im gedachten Termin Vormittags um 9 Uhr im Geschaͤftsbause der Kdnigl. Hochloͤblichen Regierung hierselbst ein⸗ zufinden und ihre Gebote abzugeben.
Das Gut Braunau, etwa vier Meilen von Groß⸗ Glogau und drei Meilen von Liegnitz entfernt, hat ungefaͤhr 1885 Morgen gutes, außer Gemeinheit lie⸗ gendes tragbares Ackerland, 400 Morgen Wiesewachs, 151 Morgen Huͤtungen und ungefaͤhr 800 Morgen Forst.
Daselbst befinden sich dermalen 1300 Stuͤck edle Schaafe, 17 Stuͤck Zugpferde, 30 Stuͤck Zugochsen und 23 Stuͤck Kuͤhe guter Abkunft. Auch befindet sich daselbst eine Brauerei, so wie bedeutende Ge⸗ traide⸗ und Silberzinsen zu erheben sind. Das In⸗ ventarium ist in wirthschaftlich gutem Zustande, und die Vorwerks⸗Gebaͤude sind fast saͤmmtlich massiv und neu gebaut. Das Haus fuͤr den Gutsherrn ist sehr wohnbar und massiv.
Die im Licitations⸗Termine zum Grunde zu le⸗ genden Erwerbungs Bedingungen, welche in Betreff der Anzahlungen so leidlich gestellt sind, als es die letztwillige Disposition des ꝛc. Schwabe gestattet und ohne Gefaͤhrdung der Masse geschehen kann, koͤnnen in der Kultus⸗Registratur der Koͤnigl. Hochloͤblichen Regierung hierselbst, so wie bei den unterzeichneten beiden Curatoren, naͤher eingesehen werden. Denje⸗ nigen, die sich an Ort und Stelle von den Verhaͤlt⸗ nissen und der Beschaffenheit des Gutes naͤher un⸗ terrichten wollen, wird das unterzeichnete Curatorium und das Wirthschafts⸗Amt zu Braunau dabei willig entgegenkommen.
Das unterzeichnete Curatorium hofft, daß bei der vorzuͤglichen Beschaffenheit des Gutes, von dessen Veraͤußerung die Verwirklichung gemeinnuͤtziger Stif⸗ tungen abhaͤngt, recht bedeutende Bewerbung um das ausgebotene Gut stattfinden werde.
Liegnitz, am 8. Mai 1837. Das Curatorium der Schwabeschen Stif⸗ tungs⸗Masse.
E. v. Nickisch, Jochmann, Landes⸗Aeltester. Buͤrgermeister.
Seebad auf Nordernei.
Das Nordseebad auf der Insel Nordernei an der Ostfriesischen Kuͤste wird auch in diesem Jabre am 1. Juli eroͤffnet und am 15. Septbr. geschlossen werden.
Wenn die eigenthuͤmlichen Vorzuͤge desselben laͤngsi bekannt seyn moͤgen, so darf hier jedoch der mancher⸗ lei Verbesserungen gedacht werden, die die Anstalt mit großem Kosten⸗Aufwande, sowohl zur Erreichung ihres wesentlichsten gesundheitlichen Zwecks, als zur Annehmlichkeit der Badegaͤste und Fremden, durch die besondere Fuͤrsorge der hoͤbern und hoͤchsten Be⸗ hoͤrde im Laufe der Jahre erhalten hat. In dieser Beziehung wird es namentlich den auf Nordernei, schon heimischen Kurgaͤsten eine erwuͤnschte Nach⸗ richt seyn, daß der bedeutende Bau zur Erweiterung und veraͤnderten innern Einrichtung des herrschaft⸗ lichen Conversationshauses bis zum Beginn der Sai⸗ son vollendet seyn wird, auch daß fortwaͤhrend von Seiten der Administration eine bequemere Einrich⸗
tung der Quartiere fuͤr Badegaͤste in den Wohnun⸗
Staaten.
—— — —
1““ .
gen der Insulaner thaͤtig gefoͤrdert und durch peeu⸗ niaire Opfer unterstuͤtzt wird.
Waͤhrend der Badezeit wird zwischen Nordernei und dem Norddeich (in der Naͤhe der Stadt Norden)
taͤglich ein Packetschiff fahren. Die Fahrt zu Wagen
uͤber das Seewatt erfolgt von Hilgenriedorsyhl ab, und wird die Zeit, wenn das Watt am besten zu pas⸗ siren ist, so wie die Abfahrtsstunde der Packetschiße, fuͤr jeden einzelnen Tag mit Ruͤcksicht auf Ebbe und Fluth bestimmt, durch Anschlag an Ort und Stelle und durch Insertion in das Östfriesische Amtsblatt und die Hannoversche Zeitung bekannt gemacht werden.
Zwischen Hamburg und Nordernei wird wiederum eine regelmaͤßige Dampfschifffahrt eingerichtet und auch hieruͤver das Naͤhere zeitig in oͤffentlichen Blaͤt⸗ tern annoncirt seyn, eben so uͤber die Schiffsgele⸗ genbeit von Bremen ab.
Wegen Logis⸗Bestellungen wolle man sich an den Bade⸗Verwalter Roͤpke auf Nordernei wenden, wel⸗ cher desfallsige Auftraͤge puͤnktlich zu besorgen sich angelegen seyn lassen wird. 1
Aurich in Ostfriesland, im April 183227.
Deer Koͤnigliche Bade⸗Commissair 86 Graf v. Wede “
Bekanntmachung.
Der diesjaͤhrige Wollmarkt hierselbst wird dafuͤr bestimmten Tagen
den 14., 15. und 16. Juni c. wiederum an bisheriger Stelle auf den beiden Pa⸗ rade⸗Plaͤtzen zwischen dem Berliner und Anklammer Thore abgehalten werden.
Die bestehenden Einrichtungen zur Befoͤrderung und Bequemlichkeit des Verkehrs nehmen wir alz bekannt an. Stettin, den 8. Mai 1837.
Die Wollmarkts⸗Kommission.
in den
Literarische Anzeigen.
Anfang Juni d. J. sollen in Berlin die Buͤcher Sammlungen des Koͤnigl. Geh. Ober⸗Finanz⸗Raß Peschke, des Oberst⸗Lieutenant von Gleißenberg, d Justiz⸗Amtmann Nirrenbach, Kreis⸗Chirurgus He tel, Maler Heyne ꝛc., jurist,, belletrist., medizin „, ba wissenschaftl., geschichtl., geograph., kunstgesch icht pbilosoph, naturgeschichtl., botan., mineralog. un) verschtedene andere Werke enthaltend; so wie ein sehr gut erhaltenes Herbarium, ein Tbeil der Bibliothel des DDr. Fr. Lessing, mehrere Kupferstiche, Lithogtn⸗ pbieen, Landkarten, Musikalien, Instrumente und eine Sammlung von Portraits versteigert werden. Der gedruckte 14 Bogen starke Katalog ist Schuͤtzen⸗ straße Nr. 10 zu haben. —
Rauch, Kdnigl. gerichtl. Auctions⸗Kommissrius⸗
11I1113“; 68 Unter den Auspizien 8 der Englischen Regierung in Indien und der 8
Asiatice Society von Calcutta: The Arabian Nights Entertainments,
(Die 1001 Naͤchte complet.) In der Arabischen Uesprache jetzt fuͤr das erste Ma herausgegeben unter der Direction von
W. H. Macnaghten, Esqre., .
im Bengalischen Civildienst und Vice⸗Praͤsident der
„Asiatic Sociely’v“.
In 4 Baͤnden, roy. 8vo, weiß Papier, geb. 6 Pfd. Sterl⸗
vWm. II. Allen & Comp.,
Leadenhall Street. London; jal
fuͤr Deutschland: Black & Armstrong, 89
Großbrit. Hof⸗Buchhaͤndler, London und Le 98⁷ Berlin bei Aler. Duncker, Franzoͤs. Str. Nr.
eernannt worden.
erlin, Sonnabend den 131v„. Mai Abends
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kommerzien⸗Rath und Peaͤsidenten des Handelsgerichts zu Elberfeld, Johann Ado lph von Carnap, leihen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Regierunge⸗Rath Mielcke zu Königsberg in Pr. den Charakter eines Geheimen Regie,⸗ ungs⸗Raths Allergnaͤdigst beizulegen geruht. —
Der Justiz⸗Kommissarius von Beyer zu Liegnitz ist in
gleicher Eigenschaft an das Stadt⸗- und an das Landgericht zu Greslau versetzt worden. S.
o“ Auszahlung der zum 1. Juli 1837 gekuͤndigten 8.1 8,0 00 Rthlr. Staats⸗Schuldscheine.
Die durch unsere Bekanntmachung vom 7. Marn d S. zum 1. Juli 1837 gekuͤndigten Staats⸗Schuldscheine im Betrage von 818,000 Rthlr., nebst deren am 1. Jult c. zur Realisation ommenden Zins⸗Coupons, sollen gegen die in jener Bekanntma⸗ chung vorgeschriebenen Quittungen schon vom 1. Juni d. J. ab hier in Berlin bei der Staatsschulden⸗Tilgungs⸗Kasse, Tau⸗ ben⸗Straße Nr. 30, eingeloͤset werden.
Die außerhalb Berlin wohnenden Inhaber solcher gekuͤn⸗ digten Staats⸗Schuldscheine koͤnnen demgemaͤß die derartigen Effekten mit den dazu gehoͤrigen und unentaeltlich mit abzulie⸗ fernden Coupons uͤber die Zinsen vom 1. Juli 1837 ab schon vor dem 1. Juni d. J. portofrei unter Beifuͤgung doppelter Verzeichnisse, in welchen die Staats⸗Schuldscheine nach Num⸗ mern, Littern und Geldbetraͤgen geordnet sind, an die ihnen zu⸗ nachst gelegene Regierungs⸗Haupt⸗Kasse zur weiteren Befoͤrde⸗ rung an die Staatsschulden⸗Tilgungs⸗Kasse einsenden, wonach ihnen alsdann die Valuta derselben bis zum 1. Juli c. ausge⸗ zahlt werden wird. 8 1
Berlin, den 11. Mai 1837. “
Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. Fother. von Schuͤtze. Beelitz. Deetz. von Berger.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Marienwerder ist der Kapellan Martin Muͤller zu Olivar zum katholischen Pfarrer in Osterwick, K eis Konitz,
1 . “ Zeitungs⸗Nachrichten. 111“1“
b Rußland.
St. Petersburg, 6. Mai. Nachdem Ihre Kaiserl. Ma⸗ sestäten und saͤmmtliche hier anwesende Mitglieder der Kaiserl. Familie am Donnerstag den 27. April in der Kirche des Palais Sr. Maj. des Kaisers das heilige Abendmahl eingenommen, wohnten die hohen Herrschaften am darauf solgenden Sonntage als dem ersten Russischen Osterfeiertage, dem Fruͤh⸗ und Abend⸗ Gottesdienst in der großen Kapelle des Winter⸗Palais bei. An demselben Tage nahmen Ihre Majestaͤten die Gluͤckwuͤnsche des Hoses und der hoͤchsten Beamten entgegen. Am Oster⸗Montage erschienen der Kaiser und die Kaiserin bei dem Gottesdienste in der kleinen Schloßkapelle, wonaͤchst Allerhoͤchstdieselben dem da⸗ mals hier anwesenden Koͤnigl. Preußischen Gesandten bei der Pforte, Grafen von Koͤnigsmarck, eine Audienz ertheilten.
Der Wirkl. Staatsrath und Post⸗Direktor Prjaschnikoff hat den Stanislaus⸗Orden erster Klasse mit einem sehr huld⸗ vollen Handschreiben Sr. Maj. des Kaisers erhalten. 1 Da die in Petersburg coursirenden Russisch⸗Polnischen Silbermuͤnzen von 10 und 5 Sloty hier zu einem hoͤhern Ru⸗ belwerthe angenommen werden, als sie ihrem Silbergehalte dach besitzen, so hat sich der Finanz⸗Minister veranlaßt gesehen, ine belehrende Bekanntmachung in dieser Hinsicht zu erlassen.
Von dem hiesigen Tischler und Maschinen⸗Baumeister J. B. Opitz ist eine Buchdrucker⸗Schnell⸗Presse erfunden worden, die sich durch Einfachheit und Dauerhaftigkeit auszeichnet und wegen ihres verhaͤltnißmaͤßig wohlfeilen Preises die Aufmerk⸗ samkeit aller Maͤnner vom Fache verdient. Die Mitte zwischen den großen Maschinen⸗Schnell⸗Pressen und den Hand⸗Pressen haltend, ersetzt sie beide und kann um so mehr in allen Drucke⸗ reien mit Vortheil angewandt werden, da man keiner Dampf⸗ maschine oder besonderer Arbeiter zu ihrer Bewegung bedarf, indem die Drucker dies ohne alle Anstrengung selbst verrichten.
Die hiesige Deutsche Zeitung bemerkt: „Da die Jah⸗ retzeit nun so weit vorgeruͤckt ist, daß in der naͤchsten Woche die Arbeiten an der hiesigen Eisenbahn wieder beginnen werden, glauben wir, unsere Leser darauf aufmerksam machen zu muͤs⸗ sen, daß die Arbeiten bei dem Umfangs⸗Kanal sogleich vorge⸗ nommen werden und man also die Errichtung des Dammes unz das Legen der Schienen innerhalb des Stadtgebiets beob⸗ achten kann. Die Kontrakte fuͤr die Erdarbeiten sind alle mit dem Beding abgeschlossen, daß dieselben am 15. Juni beendigt seyn sollen. Die zweckmaͤßige Arbeit des Erddammes hat sich bewaͤhrt und derselbe hat in seiner ganzen Laͤnge nicht die ge⸗ ringste Beschaͤdigung erlitten. Die Direction beabsichtigt, wie wir erfahren, in der naͤchsten Woche eine Probefahrt von Pawlowsk nach Kusmino zu veranstalten, was denn den faktischen Beweis der Nichtbeschaͤdigung des Erddammes liefern wird. Seit dem im dritten Vericht des Herrn von Gerstner
den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu ver⸗
8“
11“
—2₰ — 8 1 — 8
angegebenen Betrag der Ausgaben der Gesellschaft, hat vom 1. Januar bis jetzt 289,386 Rub. 6 Kop. verausgabt. Von den Actien werden hier keine mehr ausgegeben, indem Herr von Gerstner von der ihm im Privilegium ertheilten Erlaubniß Gebrauch gemacht und die von den letzten 2500 Stuͤck noch vor⸗ raͤthig gewesenen mit nach dem Auslande genommen und da⸗ selbst disponirt hat.“ 1u“ b
solche
““ E1“““ 1.A.“ DParis, 7. Mai. Von heute fruͤh um 5 Uhr an wurde in saͤmmtlichen Vierteln von Paris Appell geschlagen. Um halb 8 Uhr hatten sich alle National⸗Gardisten auf ihren resp. Sammel⸗ pläͤtzen eingefunden, und in der Zeit von 8 bis 10 Uhr langten sie Legionsweise auf den ihnen bezeichneten Punkten an. Gestern Abend wußte man noch nicht, ob der König die Revue nur auf dem Caroussel⸗Platze und im Hofe der Tuilerieen abhalten, oder ob er dieselbe weiter ausdehnen wuͤrde. Es scheint aber, daß Se. M. gewuͤnscht hatten, Sich der ganzen National⸗Garde und allen Linien⸗Regimentern ohne Zwang zeigen zu koͤnnen; denn dieselben waren auf saͤmmtlichen Quais und in den Ely⸗ saͤischen Feldern bis nach der Stern⸗Barrière aufgestellt. Der Koͤnig verließ um 10 Uhr die Tuilerieen, begab sich in Beglei⸗ tung eines zahlreichen Generalstabes durch alle Reihen, und wurde uͤberall mit lautem Zuruf empfangen. Seit den er⸗ sten Revuen nach der Juli⸗Revolution ist keine so zahlreich gewesen als die heutige; man schaͤtzt die Zahl der sich gestellten National⸗Gardisten auf 50,000. Nachdem Se. Majestaͤt auf dem Eintrachts⸗Platze angekommen, ließen Hoͤchstdieselben die National⸗Garde und die Truppen bei Sich voruͤber desiliren. Der Herzog von Orleans hatte waͤhrend der Revue den Ober⸗ befehl uͤber die Infanterie; der Herzog von Nemours komman⸗ dirte die Kavallerie und die Ariillerie. Erst beim Vorbeimarsch stellten sich die beiden Prinzen neben den Koͤnig. Die Polizei hatte außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen, um das Ein⸗ dringen der Zuschauer in die Reihen des Militairs zu verhin⸗ dern. Bis um halb 3 Uhr (so weit geht dieser Bericht) war die Ruhe nicht im entferntesten gestoͤrt worden. — Nach der Revue wird große Tafel beim Köͤnige seyn, zu welcher 250 Of⸗ fiziere geladen sind.
Dem Moniteur zufolge, betragt die von dem Her⸗ zog von Orleans zu milden Zwecken bestimmte Summe (siehe das gestrige Blatt der St. Ztg.) überhaupt nur 372,000 Fr., die in nachstehender Weise verwendet werden sollen: 150,000 zu Stipendien bei der Militair⸗Schule zu St. Cyr; 50,000 Fr. fuͤr die geschaͤftslosen Lyoner Arbeiter; 10,000 Fr. zur Aufmun⸗ terung des Ackerbaus auf der Insel Corsika, namentlich zu Maulbeerbaum⸗Pflanzungen, und 162,000 Fr., die in kleinen Summen bei den Sparkassen fuͤr die Kinder armer Arbeiter in folgenden 15 Staͤdten belegt werden sollen: Paris, Lyon, Mar⸗ seille, Bordeaux, Nantes, Rouen, Lille, Toulouse, Straßdurg, Amiens, Metz, Nismes, Orleans, Rheims und St. Etienne.
Im Journal du Commerce liest man: „Die Abstim⸗ mung uͤber das Gesetz wegen der geheimen Fonds hat ein ziem⸗ lich unerwartetes Resultat geliefert. Am Schlusse der vorgestri⸗ gen Sitzung hatte sich die docirinaire Partei sehr seindselig ge⸗ eigt, und wollte eine Reduction von 200,000 Fr. votiren. Nach der Weise, wie das Kabinet die Frage gestellt hatte, reichte eine solche Reduction hin, um das Ministerium zu stuͤrzen. Der tiers-parti war seinerseits ebenfalls geneigt, das Amendement zu unterstuͤtzen. Die Sache scheint indeß durch Unterhandlun⸗ gen eine andere Wendung genommen zu haben. Man hat dem liers-parti vorgestellt, daß er durch die Vertheidigung jenes Amendements nur zum Triumph der Doctrinairs beitragen wuͤrde, der in der That wahrscheinlich gewesen waͤre, und die Doctrinairs haben darauf, aus Furcht vor einer Niederlage, das Amendement zuruͤckgenommen. Dies sind die Ursachen der gro⸗ ßen Majoritaͤt, die sich zu Gunsten des Gesetzes gezeigt hat.“ — Das Journal de Paris sagt: „Das Ministerium ist mit Ehren aus der gestrigen Sitzung hervorgegangen, und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil es den Mund nicht geoͤffnet hat. Es ist wahrlich eine seltsame Lage, wenn ein Kabinet gezwungen ist, sich zu verstecken, um zu leben, und zu schweigen, um nicht ausgelacht zu werden.“ — Die Ga⸗ zette de France bemerkt ihrerseits bei Gelegenheit des gestri⸗ gen Votums: „Das Ministerium, das Niemandes Vertrauen besitzt, hat ein Votum des Vertrauens erlangt. Die geheimen Fonds sind dem Versoͤhnungs⸗Kabinette durch eine starke Majo⸗ ritaͤt bewilligt worden. Die Herren Guizot und Thiers sind der Meinung, daß die Zeit nech nicht gekommen sey, um die Mauer umzustuͤrzen, die sie verhindert, sich gegenseitig zu messen.“
sec. Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf⸗ ten hat, an die Stelle des verstorbenen Herrn Ch. Comte, den Herrn Mignet zu ihrem immerwaͤhrenden Secretair ernannt.
Der diesseitige General⸗Konsul in Warschau, Herr Durand, ist am 27sten v. M. Abends, wenige Tage nach seiner Ankunft in Montpellier, seiner Vaterstadt, daselbst im ö51sten Lebensjahre verstorben.
829 Moniteur algérien vom 28sten v. M. enthäͤlt Folgendes: „Es hat sich hier seit einigen Tagen das Geruͤcht verbreitet, daß Abdel⸗Kader die Provinz Oran verlassen habe und in Medeah eingeruͤckt sey. Diese Nachricht hat einige Be⸗ sorgniß in der Ebene erregt. Um dieselbe zu heben, und um noͤthigenfalls die befreundeten Staͤmme gegen jeden Angriff zu schuͤtzen, ist der General⸗Gouverneur gestern nach Bouffarick ab⸗
gegangen. Er will mit allen daselbst versammelten Truppen eine
Rekognoszirung vornehmen.“ — Privat⸗Briefen aus Afrika zu⸗ folge, scheint es, daß Abdel⸗Kader den General Bugeaud durch eine Division nach Oran hingelockt hat, und mittlerweile auf
Umwegen in die Provinz Algier eingefallen ist, wo man von seiner Seite große Verheerungen fürchtet. — Das Dampfschiff 8 „Sphynx“ ist mit sehr eiligen Instructionen fuͤr den General Bugeaud von Toulon nach Hran abgegangen. 1¹ *
Der Courrier frangais enthaͤlt Folgendes: „Man hat viel von einer lebhaften Explication gesprochen, die der Graf Campuzano in den Tuilerieen gehabt, und in deren Folge man von dem Madrider Kabinette seine Abberufung verlangt haͤtte. Nach dem, was wir daruͤber erfahren haben, glauben wir nicht, daß es so weit gekommen sey, wie einige Journale behaupten, und daß eine sofortige Abberufung des Gesandten zu erwarten stehe. Aber wir haben zu gleicher Zeit erfahren, daß Herr von Campuzano sich eben nicht zu einem Schritte Gluͤck zu wuͤn⸗ schen hat, den er in den Tuilerieen versucht hat, ohne vorher den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten davon in Kennt⸗ niß gesetzt zu haben.“
Mit dem Telegraphen ist hier folgende Depesche aus Ba⸗ vonne vom 6. Abends 6 Uhr eingegangen: „Aus Bilbao sind 18 Bataillone zur See in San Sebastian angekommen; à an⸗ dere werden noch erwartet. Die ganze Armee wird aus 44 Ba⸗ taillonen und 4 Schwadronen bestehen. Die Christinos sind am 4. Mai auf einer Schiffbruͤcke uͤber den Urumea gegang en und haben nach kurzem Widerstande der Karlisten, die noch immer Hernani und die Umgegend befestigen, im Loyola⸗Thale Posto gefaßt. Espartero wird in San Sebastian erwartet.
Aus Bayonne vom 1. Mai schreibt man: „Berichte aus Tolosa stimmen darin überein, daß die Karlisten auf der Linie von der genannten Stadt bis Hernani nur 22 Bataillone ha⸗ ben, die aus 16,000 Mann bestehen, und es ist daher wahr⸗ scheinlich, daß sie noch Verstaͤrkungen erhalten werden, da sie sonst nicht im Stande seyn wuͤrden, den uͤberlegenen Streit⸗ kraͤften der Christinos die Spitze zu bieten. Den Karlisten fehlt es an Subsistenz⸗Mitteln, namentlich an Brod, und sie erhalten nur halbe Rationen taͤglich. Das Getraide ist in den von den Karlisten besetzten Provinzen ungemein theuer; in Guipuz, coa wurde das mit sechsundvierzig Franken be⸗ zahlt. — Wir erfahren so eben, daß vier Karlistische Bataillone, aus Zornosa, Durango und Elorio kommend, in Tolosa einge⸗ ruͤckt sind. Hierzu kommen noch zwei Schwadronen Uhlanen und Karabiniers, so wie die noch immer zwischen Andoain und Villabona stationirte Feld⸗Artillerie. Zwei 24⸗Pfuͤnder sind von Oüate nach Irun und ein 36 ⸗, zwei 24⸗ und ein 18⸗Pfünder nach Tolosa geschafft worden. Man glaubt, die Christinos wer⸗ den ihren Operations⸗Plan aͤndern und einen Theil ihrer Trup⸗ pen von San Sebastian nach Santander senden, um den Ebro zu decken. — Die von den Christinos nachgesuchte Erlaubniß, durch Franzoͤsisches Gebiet marschiren zu duͤrfen, ist von dem Franzoͤsischen Ministerium nicht ertheilt worden. — Briefe aus Saragossa bestaͤtigen die Nachricht von der Einnahme Canta⸗ vieja's durch die Karlisten.".“⁵....— 1““
Großbritanien
London, 6. Mai. Die Regierung will beim Parlament auf Bewilligung von 1400 Pfd. zu den Kosten einer genaueren Untersuchung einer Strecke der nordwestlichen Kuͤste von Neu⸗ holland antragen, auf den Vorschlag der geographischen Gesell⸗ schaft, welcher die unternehmenden jungen Lieutenants Grey und Lushington unterm 28. Nov. einen hoͤchst interessanten Bericht uͤber jenen Landstrich erstattet haben.
Im Gerichtshofe des Vice⸗Kanzlers kam gestern eine fuͤr die Glaͤubiger des Herzogs von Yor hoͤchst wichtige Frage zur Verhandlung, indem die Vollstrecker seines letzten Willens, r H. Taylor und Sir B. Stephenson, die Guͤltigkeit der An⸗ spruͤche des Herzogs auf die Gold⸗, Silber⸗ und Kupfergruben der Insel Cape Breton vertheidigten. Es kam gaͤnzlich auf die Auslegung der urspruͤnglichen Bewilligung der Krone an den Herzog, so wie der nachherigen Verpachtung derselben an die Herren Rundell und Bridge, an; naͤmlich ob Cape Breton ein integrirender Theil von Neuschottland sey. Diese Frage ward bejahend entschieden, so daß jene Gruben, deren jaͤhrlicher Er⸗ trag auf 30,000 Pfund geschaͤtzt wird, zu der allgemeinen Kre⸗ ditmasse des Herzogs kommen und dessen Glaͤubigern die volle Zahlung ihrer Forderungen sichern.—
Ueber die Politik der Tory⸗Pairs äußert sich die Post fol⸗ gendermaßen: „Wenn die Freunde einer guten Regierung und gesellschaftlichen Ordnung im Stande sind, vermittelst der von ihnen gewaͤhlten Taktik ihren widerstrebenden Gegnern die bei⸗ den Maßregeln in einer amendirten Gestalt aufzunoͤthigen, — die Munizipal⸗Bill mit schuͤtzenden Bestimmungen fuͤr die an⸗ gemessene Repraͤsentation der protestantischen Minoritaͤt in den Stadtraͤthen, — die Zehnten⸗Bill ohne die Klauseln, denen der neue Grundsatz legislativer Räuberei einverleibt werden soll, so werden wir gern und freudig die Weisheit ihres Verfah⸗ rens anerkennen. Wenn aber die Irlaͤndische Munizipal⸗ Bill aufgeschoben werden soll, ohne eine begruͤndete Aussicht auf eine solche kuͤnftige Verbesserung ihrer Bestimmungen, daß ein rechtlicher Mann ihr seine Unterstuͤtzung gewaͤhren kann, und wenn man mit Gewalt fuͤr die Irlaͤndische Zehnten⸗Bill den Vorrang erzwingen will, ohne hinreichende Aussicht auf 1e Verbesserung des Prinzips, durch welche beide Parla⸗ mentshaͤuser in den Stand gesetzt werden koͤnnten, demselben beizupflichten, so gestehen wir, daß wir geneigt seyn wuͤrden, mit Lord Brougham zu sagen, daß die Bedenklichkeit unserer Freunde eine Posse sey.“
Der Pariser Korrespondent des Courier schreibt unterm 3ten d.: „Ich wuͤnschte, Ihre Tories waͤren nur einmal ein paar Monate hier in Paris; dann wuͤrden sie bald von jenem patriotischen Drange geheilt seyn, der ihre Fuͤhrer antreibt, sich so bereit zu erklaͤren, die Lasten der Regierung zu uͤbernehmen.
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