1837 / 136 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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es in seinen unbesonnenen Plaͤnen fortfahre.

Erweiterung des Wahlrechts. Lord John Russell widersetzte sich derselben, indem er sich zwar bereit erklaͤrte, die auf die Ab⸗ aben⸗Entrichtung bezuͤglichen Klauseln der Reform⸗Bill einer

evision zu unterwerfen, aber das Prinzip nicht aufgeben wollte, daß man eine Steuer entrichten muͤsse, um stimmfaͤhig zu seyn. Herr Hume und Herr Grote Preteren dagegen den ur⸗ spruͤnglichen Antrag und beschwerten sich uͤber den wieder⸗ holten Ruf: „Zur Abstimmung!“, der sich waͤhrend ihrer Reden von der Oppositions⸗Seite des Hauses vernehmen ieß. Herr Duncombe meinte, die ehrenwerthen Herren ge⸗ genuͤber waͤren immer sehr bereit, den Ministern beizupflichten und ihren Eifer zu zeigen, wenn es sich darum handle, die Waͤhlerschaften einzuschraͤnken oder zu unterdruͤcken, und bedauerte es sehr, daß der edle Lord (Russell) sich in ihre Arme geworfen habe, denn fuͤr einen Reformer sey das nicht nur schlechte, son⸗ dern gefaͤhrliche Gesellschaft. Das Amendement Lord Russell's, wel⸗ ches auf Verwerfung der Bill abzweckte, wurde hierauf mit 166 ge⸗ gen 73, also mit einer Majoritaͤt von 93 Stimmen angenommen. (Der Courier, bekanntlich ein ministerielles Blatt, aͤußert auch sein Bedauern daruͤber, daß Lord John Russell sich bei dieser Gelegenheit genoͤthigt gesehen, mit den Tories gegen die Radi⸗ kalen zu stimmen und so am Ende die Zahl derjenigen zu ver⸗ mindern, die sonst geneigt seyn wuͤrden, die Minister eifrig zu unterstuͤtzen.) Als darauf Herr Williams beantragte, daß das Haus sich in den Ausschuß uͤber die Bill verwandeln moͤchte, wonach die kleineren Freisassen bei den Parlaments⸗ wahlen zugelassen werden sollen, setzte Lord John Russell seine weiteren Absichten in Betreff von Modificationen der Re⸗ form⸗Bill auseinander und erklaͤrte, daß er zu diesem Zweck selbst eine Bill einzubringen gedenke; er trug deshalb auf Ver⸗ schiebung des Ausschusses uͤber die Williamssche Bill bis zum 21. Juni an, was mit 82 gegen 45 Stimmen genehmigt wurde. Die ministerielle Maßregel soll den Vorschlag des Herrn Wil⸗ liams in sich schließen und auch die Klauseln uͤber die Abgaben⸗ Entrichtung der Parlaments⸗Waͤhler mildern. (Der Courier fuͤrchtet aber, daß der Vorschlag Lord Russell's nicht populair

seyn werde.) 1 Unterhaus. Sitzung vom I11. Mai. Das Haus be⸗

schaͤftigte sich an diesem Abend fast durch die ganze Sitzung wie⸗ V

der mit den Ausschuß⸗Verhandlungen uͤber die Irländische Armen⸗Gesetz⸗Bill. Lord J. Russell erhielt die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill wegen der (obenerwaͤhnten) Zulas⸗ sung der Freisassen zur Theilnahme an den Parlamentswahlen, und Herr Lynch zur Einbringung einer Bill wegen Foͤrderung der Beschaͤftigung der Armen in Irland.

London, 13. Mai. Der Koͤnig hielt am Mittwoch im

St. James⸗Palaste großes Lever, bei welchem Sr. Majestaͤt

unter Anderen der Spanische Gesandtschafts⸗Attaché 8 85 orher

war Ordens⸗Kapitel, in welchem der in Diensten der Ostindi⸗

dizabal, ein Bruder des Ministers, vorgestellt wurde.

schen Compagnie stehende General⸗Major Sir James Lillyman Caldwell zum Commandeur des Bath⸗Ordens und die Generale

Sir H. Pigot und Lord Lynedoch, die General⸗Lieutenants

Sir Ch. Egerton und Sir Hudson Lowe, so wie der Admiral Sir R. Stopford, welche saämmtlich bei der Einnahme von Malta und den Jonischen Inseln zugegen gewesen, zu Groß⸗ kreuzen des St. Michaels⸗ und St. Georgen⸗Ordens ernannt wurden. Dann uͤberreichten der Erzbischof von Canterbury, der Bischof von Ripon und der Herzog von Beaufort dem Koͤnige mehrere Bittschriften gegen die Aufhebung der Kirchen⸗Steuern und fuͤr die Erhaltung des freien Gebrauchs der Bibel in Ir⸗

land.

Die ministeriellen Blaͤtter, die noch am Mittwoch nicht den mindesten Zweifel an der Wahl des Herrn Leader hegten und die Unterstuͤtzer Sir Francis Burdett’s mit der groͤßten Ver⸗ achtlichkeit behandelten, haben sich in ihren Erwartungen sehr bitter getäuscht gesehen, denn der Letztere ist gestern mit einer Majoritaͤt von 515 Stimmen (er hatte 3567 und sein Gegner

nur 3052) wieder zum Parlaments⸗Mitgliede fuͤr Westminster

gewaͤhlt worden. Sir Francis Burdett ist jetzt 67 Jahr alt und sitzt seit 40 Jahren im Parlamente. Welches Gewicht die mi⸗ nisterielle und radikale Partei darauf legte, ihn zu verdraͤngen, geht aus den Beschwoͤrungen hervor, welche der Courier und andere Organe derselben an die liberalen Waͤhler richte⸗ ten, sich in gehoͤriger Anzahl einzusinden, und aus einer Aeußerung Herrn Hume's, der in einer Waͤhler⸗ Versammlung in Westminster am Dienstag Abend sagte, es liege unendlich viel daran, daß Herr Leader mit großer Ma⸗ joritaͤt gewaͤhlt wuͤrde, damit die Tories nicht behaupten koͤnn⸗ ten, es gehe eine Reaction zu ihren Gunsten im Lande vor. In derselben Versammlung forderte Herr Leader alle Reformer auf, „kein Bier mehr von den drei großen Tory Brauern der City zu nehmen, weil diese Brauer das Volk einzuschuͤchtern suchten“, und Dr. Bowring las, um Sir F. Burdett laͤcherlich

8 zu machen, einen Brief von diesem vor, den derselbe im Jahre

818 an Jeremy Bentham geschrieben hatte, und in welchem er die Hoffnung ausspricht, daß sein Name einst, mit Bentham's eng ver⸗ schlungen, Unsterblichkeit erlangen moͤchte. Eben so setzen nun die mi⸗ nisteriellen Blaͤtter jetzt diesen Baronet auf alle moͤgliche Weise herab. Der Courier sagt unter Anderem: „Was hat Sir Fran⸗ cis Burdett in der langen Zeit seiner parlamentarischen Lauf⸗ bahn gethan? Welche Maßregel hat er befoͤrdert? Was fuͤr Dienste hat er dem Publikum geleistet? Stets arbeitsscheu, niemals fleißig in seinem Beruf, hielt er fruͤher manchmal eine Feiertags⸗Rede zu Gunsten der Freiheit.“ Eben dieses Blatt schmeichelte sich noch vor wenigen Tagen damit, daß der Sieg des Radikalen, Herrn Leader, den es als ganz gewiß an⸗ sah, wenn er mit Glanz errungen wuͤrde, großen Einfluß auf die Gemuͤther der Tory⸗Pairs haben, und die Annahme der Irlaͤndischen Maßregeln sichern duͤrfte. Die Wahl in Westmin⸗ ster begann schon am Mittwoch und dauerte also drei Tage. Sir Francis Burdett ließ sich auf einem Sessel nach dem Wahlgeruͤst tragen, da er unpaͤßlich ist, und hielt am ersten Wahltage eine lange Rede, in welcher er wieverholentlich betheuerte, daß er noch eben solche Liebe fuͤr Reform und Constitution habe, wie jemals, und daß nicht er, sondern das Ministerium seine Grundsaͤtze geaͤndert haͤtte, wel⸗ ches letztere die Institutionen des Landes vernichten würde, wenn

Schon am zwei⸗ ten Wahltage stellte sich eine entschiedene Majoritaͤt zu Gunsten Sir F. Burdett's heraus; er zaͤhlte bereits 370 Stimmen mehr, als sein Gegner. Der Courier aͤußerte großes Bedauern uͤber die Saumseligkeit der liberalen Waͤhler, auf die er die Schuld schob; er meinte, sie wuͤrden es wahrscheinlich sehr zu bedauern

haben, bei dieser Gelegenheit ihre Pflicht so vernachlaͤssigt

L große Uebel bereiten.

denn dieser Triumph des Toryismus moͤchte dem

aben ön⸗ Andererseits troͤstet sich dieses

Blatt damit, daß es glaubt, der Sieg Sir F. Burdett's wuͤrde

am Ende seinen eigenen Freunden eben so verderblich werden,

wie es seine Nieberlage nur haͤtte seyn koͤnnen, denn wenn derselbe ein Reformer sey, wie die „Times“ versichere, so muͤsse er in die Reihen der Tories nur Mißtrauen und Verwirrung der po⸗ litischen Ideen bringen. Als die Wahl gestern beendigt und das Resultat bekannt war, hielten die beiden Comité's noch Ver⸗ sammlungen, das des Sir F. Burdett, um ihm zu seinem Siege Gluͤck zu wuͤnschen, und das des Herrn Leader, um dem⸗ selben das Bedauern der Liberalen uͤber seine Nieder⸗ lage kundzugeben. Herr Leader erklaͤrte bei dieser Gele⸗ genheit, er fuͤhle sich gar nicht entmuthigt, denn er koͤnne den Sieg seines Gegners nur einen sehr unrühmlichen nennen, wenn er bedenke, wie derselbd errungen worden, indem sich Maͤnner und Frauen der Tory Partei aller moͤglichen Einschuͤch⸗ terungs⸗ und Zwangsmittel bedient haͤtten, um auf die Waͤhler einzuwirken; auch, meinte er, sey der Mangel an Organisation unter der liberalen Waͤhlerschaft von Westminster an seiner Nie⸗ derlage Schuld, und man moͤge sich dieselbe zur Warnung fuͤr die Zukunft dienen lassen. In der anderen Versammlung nahm uerst Sir G. Sinclair, der Praͤsident des Burdett⸗ schen Wahl⸗Comité's, das Wort und sagte unter An⸗ derem: „Es galt hier einen Kampf gegen demokrati⸗ sche und revolutionaire Oberherrschaft, und das Resultat wird von allen loyalen, unabhaͤngigen Buͤrgern mit großer Freude aufgenommen werden. Es ist kein Partei⸗Triumph; wir ver⸗ danken ihn nicht allein den Bemuͤhungen der Konservativen; nein, die alten konsequenten Freunde unseres geachteten Repraͤ⸗ sentanten traten auf und vereinigten sich alle, um zu zeigen, daß unter saͤmmtlichen Klassen und Parteien die feste Ueberzeugung herrsche, es sey dies nicht bloß die Sache ihrer eigenen Unab⸗ haͤngigkeit, sondern die Sache der Constitution selbst, unter der wir leben, und der Institutionen, unter denen wir zu solchem Flor gelangt sind.

Sache benommen, mit Ausnahme eines einzigen Mitgliedes,

welches durch Bande der Freundschaft an Sir Francis Burdett geknuͤpft ist? Saͤmmtliche uͤbrige Mitglieder des Kabinets stimmten zu Gunsten des Herrn Leader, obgleich einer der acht⸗ barsten alten Whigs mir versicherte, er koͤnne in dessen Adresse nichts finden, was mit der Politik des Ministeriums uͤbereinstimme

und was ihn rechtfertigen koͤnnte, wenn er Herrn Leader seine Stimme gaͤbe. Ich habe zwar keine von Kabinets⸗Mitgliedern an die Wäaͤhler von Westminster gerichtete Briefe gesehen, aber

so viel weiß ich, daß Regierungs⸗Mitglieder sich ungebuͤhrlichen Einflusses waͤhrend der Wahl bedient haben. Die sogenannten „echten Reformer“ unserer Tage erinnern mich an den Ma⸗ trosen, den man fragte, welche drei Dinge er wohl am liebsten haben moͤchte. Der Matrose antwortete, zuerst wuͤnsche er sich allen Rum, den es auf der Welt gebe, dann allen Taback der Welt, und als man in ihn drang, seinen dritten Wunsch zu nennen, erklaͤrte er, daß er sich noch mehr Rum wuͤnsche. (Gelaͤchter.) Eben so moͤchte ein heutiger echter Reformer zuerst gern alle Reform, die auf Gottes Erde denkbar ist, zweitens alles Kir⸗ chen⸗Eigenthum der Welt, und, gleich dem Matrosen, wuͤrde sein dritter Wunsch noch mehr Reform seyn.“ (Großes Gelaͤch⸗ ter.) Sir F. Burdett selbst sprach die feste Ueberzeugung aus, daß das ganze Land dem Beispiele von Westminster folgen werde, und daß nun die Institution England's, seine glorreiche Constitution, und seine unvergleichlichen, viel beneideten Freiheiten ganz ge⸗ sichert seyen. „Dieses große protestantische Vereinigte Koͤnig⸗ reich“, so schloß er seine Rede, „wird sich gewiß nie zerstuͤckeln lassen, wie gewisse Leute es gern moͤchten, indem der Eine einen Theil Amerika's von der Herrschaft Englands losreißen, ein An⸗ derer das Irlaͤndische Volk von England trennen will, und wer weiß, welcher Dritte auch Schottland von dem Vereinigten Koͤ⸗ nigreich abloͤsen moͤchte, so daß das ganze Land wieder in kleine Theilchen, wie die Saͤchsische Heptarchie, zersplittert werden und wir eine Nation zu seyn aufhoͤren wuͤrden. (Großer Bei⸗ fall.) Nein, wir werden nie unsere Kniee vor dem Papismus beugen, nie in irgend einem Theile des Vereinigten Koͤnigreichs den Protestantismus herabwuͤrdigen lassen. sind die Hauptgruͤnde und Zwecke, um deren willen ich wieder zu Ihrem Revpraͤsentanten gewaͤhlt worden zu seyn glaube.“ Der Courier wiederholt nun heute sein Bedauern uͤber das Resultat dieser Wahl, besonders deshalb, wie er sagt, weil da⸗ durch derjenigen Partei großer eeschc., J.eeg sey, deren ganze Politik sich darauf basire, die Religions⸗Verschiedenheit zu einem Grunde fuͤr die Vorenthaltung oder gar Wiederentziehung bür⸗ gerlicher Rechte zu machen, und deren Hauptorgane die „Ti⸗ mes“ und der „Standard“ seyen. Sir F. Burdett, meint jenes Blatt, sey sowohl gegen die buͤrgerlichen Freiheiten der Katholiken,

unbegreiflich, daß ein so liberaler Wahlort, wie Westminster, ihn wieder hätte zu seinem Revpraͤsentanten ausersehen koͤnnen,

habt haͤtten, aus persoͤnlicher Ruͤcksicht fuͤr ihn zu stimmen. Daß die Ministeriellen den Radikalen, Herrn Leader, unterstuͤtzt, ent⸗ schuldigt der Courier dadurch, daß es sich hier um einen Kampf zwischen zwei Prinzipien gehandelt habe, und daß man daher nicht so sehr auf die Meinungs⸗Nuͤancen habe achten koͤnnen.

Im Oberhause suchten sich die Minister gestern wegen der Verschiebung der zweiten Lesung der Irlaͤndischen Zehnten⸗ Bill im Unterhause bis zum 9. Juni zu rechtfertigen; man sieht also, daß sie doch den Beschluß gefaßt haben, diese Maßregel so lange auszusetzen, als das Oberhaus die Irlaͤndische Munizipal⸗ Bill vertagt hat. Im Unterhause machte es ungeheure Sen⸗ sation, daß Sir F. Burdett wieder seinen Sitz einnahm; auch Herr Ellice erschien als neuerwaͤhltes Mitglied für Hudders⸗ field. Lord Palmerston sagte auf eine Frage Sir C. Bul⸗ ler's, die Unterhandlung wegen des „Vixen“ sey im Fortschrei⸗ ten, und er hoffe, bald einen Bericht daruͤber geben zu koͤnnen.

Der Portugiesische Finanz⸗Minister hat in den Cortes einen sehr unerfreulichen Bericht erstattet und die Nothwendigkeit einer neuen auslaͤndischen Anleihe angezeigt.

Die noch lebende Wittwe des Lord Thomas Littleton ist jetzt 95 Jahre alt. Sie hat, mit dem gegenwaͤrtigen, 6 Lords Littleton, seit dem Tode ihres vor 58 Jahren verstorbenen Ehe⸗ mannes, uͤberlebt.

Es wird berichtet, daß das Haus Jonathan Hobson und Soͤhne in Liverpool, welches kuͤrzlich seine Zahlungen eingestellt hatte, dieselben wieder angefangen und einen nicht unbedeuten⸗ den Ueberschuß nachgewiesen hat. b

Das Schiff „⸗Richard Anderson“ segelte am 8. April von Mobile aus und traf am 1. Mai zu Liverpool ein, welches die schnellste Fahrt ist, die je gemacht worden.

In der Nacht vom lten flog hier in Shoreditch, durch eine Explosion von Schießpulver verursacht, ein Theil eines Ge⸗ baͤudes bei einem Oelhaͤndler in die Luft, und es wurde betraͤcht⸗ licher Schaden dadurch angerichtet.

Auf dem St. James⸗Theater ist die beliebte Deutsche Oper, „des Adler's Horst“, Musik von Glaͤser, mit großem Beifall

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Aber wie hat sich das Kabinet in dieser wird sich . Berlin begeben, um die Gluͤckwuͤnsche unsern

20 Mill. Franken, fuͤr Bankgeschaͤfte,

Zwei große junge Rhinozerosse sind vergangene Woche aus Kalkutta angelangt. Waͤhrend ihrer viermonatlichen bestand ihr Futter aus Heu und Reis.

Aus Dominique erfaͤhrt man, daß dort eine beispiell 9 2 Il Duͤrre geherrscht, auf die jedoch nunmehr ein erfrischender Rf e es es iselchest en b Hoffnung auf

gen gefolgt war, so daß die Pflanzer nicht alle eine ertraͤgliche Aerndte verloren hatten.

Aus Mauritius vom 19. Februar wird gemeldet, S Orkan dort gewuͤthet hatte. Zucker war sehr im Preis gefallen.

Die Nachrichten aus New⸗-York reichen bis zum 21. Apri Die Fallissements waͤhrten fort, betrafen aber weder in Nm, York noch in New⸗Orleans die ersten der dortigen Haͤuser. M schäͤtzte ihre bisherige Zahl in New⸗York in Allem auf 100 nit mehr als 50 Millionen Dollars Passivum. Die Nord⸗Ami⸗ kanischen Zeitungen streiten heftig uͤber die Zulaͤssigkeit om Nichtzuläaͤssigkeit von Goldsendungen nach Europa. Mit Baup, wolle schien es in New⸗Hrleans ein wenig besser zu gehen.

Laut Zeitungen aus Carthagena bis zum 15. Maͤrz we F Marquez mit 64 Stimmen zum Praͤsidenten von Na

ranada erwaͤhlt worden; sein Mitbewerber, Herr Arnero,; hielt nur 32 Stimmen. 1“

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Aus dem Haag, 11. Mai. Ueber das Befinden Ihn Koͤnigl. Hoheit der Heinzessin Albrecht von Preußen ist hit heute ein von den Aerzten Dr. Berend und Dr. Hauck unte zeichnetes Buͤlletin vom vorgestrigen Tage publizirt worden, de durch den Telegraphen von Berlin bis Koͤln befoͤrdert wurze Auf demselben Wege hatte man hier auch die erste Nachrich von der gluͤcklichen Entbindung erhalten, die gestern erst offtzie bestaͤtigt worden ist. Der Fluͤgel⸗Adjutant, Baron von Omphal

Hofes zu uͤberbringen.

Der Koͤnig wird sich diesesmal erst im Monat August na dem Loo begeben.

Der Minister des Innern hat heute die Sitzungen Generalstaaten durch eine kurze Anrede geschlossen, in der unter Anderem heißt: „Einst werden unbezweifelt alle Frage die eine Schlichtung im Interesse des Landes erheischen, nac Grundsaͤtzen des Rechts und der Gerechtigkeit geloͤst und un, sere Handlungen werden alsdann ein Zeugniß seyn, daß wie Gerechtigkeit und Recht uͤber alles Andere schaͤtzen.“ Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem bisherigen Praͤsidenten der zwer⸗ ten Kammer, Herrn Luzac, den Orden des Niederlaͤndisce Loͤwen verliehen.

Bruͤssel, 11. Mai. Der Herzog von Orleans ist bereith wieder nach Paris zuruͤckgekehrt.

Dem Courrier Belge zufolge, duͤrfte Herr Charleh Rogier wieder in das Ministerium eintreten.

Zur Aufklaͤrung der oͤffentlichen Meinung uͤber die Fragt der Actien⸗Gesellschaften, die in gegenwaͤrtigem Augenblick daß Ministerium mit der Finanz⸗Partei in so lebhaften Konflikt ge worfen, giebt Ersteres im Peigifchen Moniteur eine Al einandersetzung der Gruͤnde, nach denen es bisher verfahrm. und eine Zusammenstellung alles dessen, was seit 1833, wo sit der Associationsgeist in dieser Richtung zu entwickeln begann zur Beguͤnstigung desselben geschehen ist. Die anonyme o0d Actien⸗Gesellschaft, heißt es in der Einleitung, habe vor d. gewoͤhnlichen Handels⸗Verbindung, durch die geringere Veran

wortlichkeit ihrer Glieder und Chefs, und durch das Gewicht elben Gelegenheit vorgebrachte Rechtfertigung gewisser Be⸗

das ihr die Koͤnigliche Genehmigung ertheile, eine privilegirt Stellung, die es ihr leicht mache, große Geldsummen aufzubrin gen. Hieraus gehe aber auch fuͤr die Regierung die Pflicht hey vor, eine so beguͤnstigte Stellung nur in solchen Faͤllen zu ge waͤhren, wo es sich von Unternehmungen handelt, mit dene

Dies entweder große Gefahr verbunden ist, oder deren Geldbedarf

Kraͤfte einzelner Kapitalisten oder Handlungshaͤuser uͤbersteig

oder die wegen der Neuheit oder sonstiger ungewoͤhnlicher Um staͤnde eine besondere Bevorrechtung verdienen. Die Regienm habe darauf zu sehen, ob einer dieser Faͤlle eingetreten sen; de⸗ sonders aber duͤrfe sie die beantragte Genehmigung nicht gewie ren, wenn die freie Konkurrenz der einzelnen, unter dem 8e. meinen Rechte stehenden Industrie⸗Anstalten zur Belebung da in Rede stehenden Gewerbzweiges hinreiche. Eine solche We gerung hindere dann ja nicht, das Unternehmen auf dem Woh gewoͤhnlicher Handels⸗ oder Kommandit⸗Gesellschaften zu gruͤnde

wie gegen die Anspruͤche der Dissenters aufgetreten, und es sey daher Wolle man behaupten, die Actien⸗Gesellschaft sey das Beduͤrfe aller Industrieen, so muͤsse sie auch das Recht aller seyn; Prif

legien seyen unstatthaft. 1 wenn nicht die alten Freunde dieses Mannes die Schwaͤche ge⸗ diesen Grundsaͤtzen, im Interesse des allgemeinen Wohls, ¹ fahren, wird eine tabellarische Uebersicht mitgetheilt, aus w

Zum Beweise, daß die Regierung mn

cher sich folgende Resultate ergeben: Allgemeine Gese schaften bildeten sich seit 1833 drei, und zwar kurz nache ander im Jahr 1835: 1) die Bank, Kays mission von Bankzetn große industrielle Unternehmungen u. s. w.; 2) die Nation Gesellschaft, mit 15, eventuell 25 Millionen, fuͤr Induf Schiffbau, Handel nach außen u. s. w.; 3) die Handels⸗ sellschaft, mit 10 Millionen, fuͤr Handel, Bankgeschaͤfte u” Zusammen also ein Kapital von 45, eventuell 55 Millionen; sind die zweite und die dritte Gesellschaft als Filial⸗Instimw seit 1822 bestehenden alten Bank anzusehen, deren Gesanmbn pital sich auf 50 Millionen Holl. Gulden belaͤuft, von dem bis 15 Millionen erst seit einigen Monaten durch Emisssion e 28,773 Actien realisirt worden sind. Unter dem Patronate si Belgischen, oder neuen, und dieser alten Bank bildeten sich i auf seit 1835 und erhielten die Genehmigung der Regienn folgende Actien⸗Vereine fuͤr spezielle Zwecke: 1) unter dem. tronat der alten Bank: zwei Gesellschaften fuͤr Hochoͤfen, Eish huͤtten u. s. w. mit einem Kapital von 8,800,000 Fr.; sechs Kohlenwerke mit 14,730,000 Fr.; eine fuͤr Eisenbahnen 3,500,000 Fr.; eine Glasfabrik mit 6 Mill. Fr.; eine Zuch siederei mit 4 Mill. Fr. und eine Teppich⸗Mannufaktur mit! Mill. Fr., in Allem also 12 Gesellschaften mit 38,530,000 2) Unter dem Patronat der Belgischen Bank: sieben A Gesellschaften fuͤr Hochoͤfen, Eisenhuͤtten u. s. w. mit 14,290 Franken, und eine Glasfabrik mit 2 Mill. Fr.; in Allem acht Gesellschaften mit 16,250,000 Fr. RNeben diesen u dem Schutze der beiden Banken stehenden Unternehmun vermitrelst Actien⸗Vereinen bildete sich seit 1833 auch eine be . tende Zahl unabhaͤngiger Unternehmungen dieser Art, von den die meisten ebenfalls erst seit dem Jahr 1835 entstanden, 1

- lich: eine Gesellschaft fuͤr Beaͤrbeitung des Eisens, mit 1,2007 Franken; zwei fuͤr Kohlenbergwerke mit 1,560,000 Fr.; fuür Zuckersiedereien mit 4,130,000 Fr.; 27 fuͤr verschien Zwecke, theils industrieller Natur, theils fuͤr Lokalbauten, der, Schauspielhaͤuser, Dampfschifffahrt auf Fluͤssen u. s.

hierener Totalsumme von 21,821,000 Fr.; Reise haften mit 71,200,000 Fr.; vier Leihbanken mit 43 Mi

daß ein

in aus Bayonne vomn 5. Mai:

Operation

zehn Assecuranzgesell⸗ onen; Patronat der Regierung Kapital zur Befoͤrderung Ausfuhr inlaͤndischer Baumwollenfabrikate. Saͤmmtliche Ka⸗ salien dieser verschiedenen seit 1833 entstandenen Gesellschaf⸗ c, die drei allgemeinen mit eingeschlossen (jedoch die 50 Mill. holl Gulden der alten Bank ungerechnet), belaufen sich also auf o bis 250 Mill. Fr., von denen 80 bis 90 Mill. Fr. zum hetriehe zweier industriellen Unternehmungen bestimmt sind, ,200,000 Fr. den Assecuranz⸗Gesellschaften und Leihbanken gehoͤren, welche letztere natuͤrlich wieder in die Industrie ein⸗ eifen, und der Rest von den zuerst erwaͤhnten allgemeinen zesellschaaften zu ihren Bank⸗ und sonstigen Geschaͤften verwen⸗ twird. Ueberdies erlauben die Statuten einiger Vereine eine entuelle Vermehrung des Kapitals, was im Ganzen noch ei⸗ n Zuwachs von 16,285,000 Fr. bilden kann. Gewiß fuͤr ein kleines Land eine ungemein rasche Entwickelung des Systems

Actien ⸗Vereine, vor welcher der Vorwurf, das Ministerium

diesem Befoͤrderungsmittel der Industrie abgeneigt, als un⸗ ruͤndet erscheinen muß. Indessen wird derselbe mit verstaͤrk⸗ keidenschaftlichkeit von Tag zu Tag von den Blättern wie⸗ tholt, die im Interesse der Geld⸗Aristokratie schreiben. Zum sewveise nun, daß die Regierung jedesmal, wo sie die Koͤnigl. Sanc⸗ on verweigert, hinlaͤngliche Gruͤnde zu solchem Verfahren ge⸗ öt habe, giebt der Moniteur ebenfalls das Verzeichniß der t 1833 nicht autorisirten Gesellschaften. Es sind ihrer in Al⸗

P, von denen einige sich gar nicht zu Vereinen dieser Art gneten, Andere solche Industrieen betrafen, fuͤr deren Bele⸗ ng auf dem Wege der gewoͤhnlichen Handels⸗Gesellschaft bereits nlͤnglich gesorgt war, noch andere ihr Kapital nicht zu Stande 75 konnten, obgleich sich das Ministerium geneigt bewiesen, Autorisation zu ertheilen, und endlich zwei allgemeine esellschaften, die eine von der alten, die andere von der Belgi⸗ hen Bank projektirt,

lich eine einzige unter dem direkten

ld⸗Aristokratie bilden. Jene ist die „Mutualitaͤtsgesellschaft“,

it einem beabsichtigten Kapitale von 50, eventuell 100 Millio⸗

n, wovon schon fruͤher die Rede war; diese ist ein ihr nach⸗ bildetes Projekt einer Gesellschaft der „vereinigten Actien“,

it einem Kapital von 40 Millionen, zu dessen Bildung, statt

zaren Geldes, auch Actien der verschiedenen, unter dem Patronat Belgischen Bank bereits zu Stande gekommenen Unterneh⸗ imgen eingezahlt werden konnten. Beide Gesellschaften stimm⸗ un dem Zweck uͤberein, ihr Kapital in verschiedene theils schon estehende, theils noch zu schaffende industrielle Unternehmun⸗ en des In⸗ und Auslandes, deren Natur jedoch nicht naͤher gegeben wurde, anlegen zu wollen, damit etwaige Ver⸗ uste auf der einen Seite durch die Gewinnste auf der andern Peie gedeckt wuͤrden. Ueber diese unbestimmten, weitaus⸗ ghenden Plaͤne aͤußert sich nun das Ministerium mißbilligend. die vorhandenen allgemeinen Gesellschaften seyen zur Belebung es Asocigtionsgeistes hinreichend; den Kapitalisten seyen hin⸗ ingliche Mittel dargeboten, ihr Geld anzulegen; der Industrie elöst könne kein Gewinn aus solchen, nach allen Richtungen

in schweifenden Speculationen erwachsen; die angebliche Mu⸗

alitaͤt sey im Grunde keine gegenseitige Versicherung industri⸗ ler Anlagen, sondern nur, unter Voraussetzung guͤnstiger Um⸗ inde, eine Speculation zum Vortheile der Actionairs. Da berdies der Bestand der projektirten Gesellschaften mit Ertloͤ⸗ hung des Patentes der beiden Banken ein Ende nehmen wuͤrde, seyen hier fuͤr die Zukunft unberechenbare Stoͤße und Krisen befuͤrchten. Ueber diese Gruͤnde, so wie uͤber die bei der⸗

chränkungen, die das Ministerium der Genehmigung einiger eziellen Gesellschaften zur Bedingung gesetzt, 1 es cstch r n neuer Streit in den Zeitungen entspinnen; doch darf schon zt versichert werden, daß das Ministerium seine Stellung irch diese einfache Darlegung der Thatsachen befestigt hat. ine Bemerkung, die der Moniteur macht, darf nicht uͤber⸗ angen werden. In den ersten Jahren nach der Revolution, he handel und Gewerbe darniederlagen, aͤußerte die Regierung ehrmals 19 ber vergebens; die Lust dazu erwachte erst bei unseren Speku⸗ nten, als sich allenthalben die Verrtagher gest des 9 ervon selbst zu heben anfing. Auch geht aus der hier gegebenen Ueber⸗ it hervor, daß gegenwaͤrtig beide Banken in Beziehung auf as von der Regferung befolgte System ein gleiches Interesse Hpposition haben, indem der einen wie der andern aus den⸗ sben Gruͤnden die Genehmigung eines Actien⸗Vereins verwei⸗ ert wird, welcher der Hebel vieler und großer Unternehmungen rerden sollte. Das Kabinet hat also aus der Rivalitaͤt dieser üeden Vortheil fuͤr sich auf Kosten der Prinzipien zie⸗

8

]

Spanien.

Madrid, 3. Mai. In der heutigen Sitzun

t8,. 8 itzung der Cortes bäe die Finanz⸗Kommission Bericht uͤber die von Herrn tbe⸗ vorgelegten Rechnungen, die fuͤr ungenuͤgend erklaͤrt * Herr Mendizabal bestieg hierauf, mit einem ungeheu⸗ 8 88 Papiere, in großer Aufregung die Rednerbuͤhne, und 8 18,ch eine lebhafte Debatte, von deren Ausgang, wie 8 Zan t, das Schicksal des Ministeriums abhaͤngen duͤrfte.

m Sgange der Post waͤhrten die Debatten noch fort. Die Morning folgendes Schrei⸗ „Die Operationen haben am Hnnes ün Besetung von Loyola und der benachbarten Ebenen es 5 ampf war sehr unbedeutend und die Christi⸗ 8 v. sas W. haben die Karlisten selbst hier die Nachricht d na Fn e des Morgens stattgehabten Einnahme von Wen. 8 eria uͤberbracht. Die letzten Briefe aus San zei sind von heute Morgen um 5 Uhr datirt, und zu die⸗ 8 L.e die Truppen unter Waffen und zum Angriff be⸗ 5 Eerlestischon Berichten zufolge, wurden jedoch jene Plaͤtze 6 9 vertheidigt und die Christinos gingen ruhig hinein gten ibrr Vorposten auf. Es ist wahrscheinlich, daß die 1” 89 eiten auf einige Tage ausgesetzt werden. Das Dampf⸗ 8 alamander“ ist nach Coruna abgegangen, um Kavallerie . obgleich der groͤßere Theil der Koͤniglichen Garde 8 89 ebastian angekommen ist, so fehlt doch immer Espar⸗ A wird, wie es heißt, nicht vor dem naͤchsten Mon⸗ brne ienstag daselbst eintreffen. Die stattgefundenen Ope⸗ ung 8 nur den Zweck, fuͤr die angekommene Verstaͤr⸗ f, E zu gewinnen; und da dieser Zweck erreicht 5 * eneral Evans beschlossen, zu warten, bis die Plaͤne er⸗Befehlshabers entworfen sind, um eine entscheidende e der n beginnen zu koͤnnen. Die Spanische Regierung hat nglischen foͤrmlich darauf angetragen, die Akte in Be⸗ er zu s erbots fremder Werbungen noch auf zwei Jahre laͤn⸗ uspendiren, und im Falle dies bewilligt wird, soll der

zu

zan welche eigentlich den ganzen Knoten der genwaͤrtigen Schwierigkeit zwischen dem Ministerium und der

in England nicht

sammlungen an oͤffentlichen

daß sich Actien⸗Vereine bilden moͤchten, hat diese Woche Konstantinopel verlassen,

Versuch gemacht werden, die Legion bis auf 10,000 Mann

verstaͤrken. Der General Evans hat mit dieser Agzeleganhen nichts zu thun. Sein Nachfolger ist noch nicht ernannt. Wir haben heute sehr guͤnstige Nachrichten aus Saragossa er⸗ halten. General Oraa ist ins Feld geruͤckt und hat das be⸗ festigte Dorf Chelva eingenommen und 600 Gefangene gemacht. Sein Verlust war unbedeutend. Dies wiegt den Verlust von Cantavieja vollkommen auf. Briefe aus Pampelona wider⸗ prechen dem Geruͤcht, daß bei Estella ein Kampf zwischen der Division unter Irribarren und den Truppen Garcia's stattge⸗ funden habe, doch warte Irribarren nur auf den Anfang der Bewegungen im Norden, um auch seinerseits die Operationen beginnen.“ e““

Das in Portsmouth erscheinende Lisbon Mail enthzͤlt Nachrichten aus Lissabon vom 29. April und bemerkt daruͤber Höl⸗ gendes: „Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser vor Allem auf die Verhandlungen des National⸗Kongresses vom 27. April, woraus sie ersehen werden, daß die Portugiesische Regierung nicht einmal die Mittel hat, um die geringen Kosten fuͤr den Druck der Hofzeitung zu bestreiten, und daß daher ein Mitglied der Kommission, welche zur speziellen Beaufsichtigung jenes Blattes ernannt worden war, aus derselben geschieden ist. In welchem elenden Zustande muß sich dies Land befinden, wenn der Finanz⸗Minister desselben genoͤthigt ist, eine solche Erklaͤrung abzugeben. Auch darf es uns gar nicht wundern, wenn wir taͤglich in den Blaͤttern lesen, daß Verbrechen und Gewalt⸗ thaͤtigkeiten in den Provinzen immer mehr um sich greifen; denn wie vermag eine Regierung den Gesetzen Achtung zu ver⸗ schaffen, wenn der absolute Geldmaͤngel es unmoͤglich macht, den Civil⸗und Militair⸗Beamten die ihnen bewilligten unbedeutenden Remunerationen auszuzahlen? Eine Woche nach der anderen vergeht und die Cortes beschaͤftigen sich immer noch mitallerhand Dingen, aber es ist noch Niemand eingefallen, ein Mittel vorzuschlagen, um die Nation von dem Alp zu befreien, der sie in ihrem Schlum⸗ mer erdrückt und der sie allen inneren Zerruͤttungen und Schreck⸗ nissen preisgiebt, die aus Elend und Unzufriedenheit entsprin⸗ gen. Wir haben viel davon gehoͤrt, daß die Regierung sich durch eine fremde Anleihe aus dieser furchtbaren Lage befreien wolle, aber wir moͤchten wohl wissen, in welchem Theile der Welt sie diesen Beistand zu finden hofft. Wir fuͤrchten, daß es G G geschieht. Doch wir hatten fast das untruͤg⸗ liche Mittel gegen diese Krankheit vergessen, den neuen Tarif naͤmlich. Der „Nacional“ versichert, daß der Werth aller in Großbritanien Weine, Fruͤchte und anderer Erzeug⸗ nisse Portugals jaͤhrlich noch nicht 500,000 Pfd. betrage, wie sich aus den in England bekannt gemachten offiziellen Ein⸗ und Aus⸗ fuhr⸗Listen ergebe. Nun weiß Jedermann, daß im Jahre 1836 allein aus Porto 33,000 Pipen Portwein in Großbritanien einge⸗ fuͤhrt worden, die, nur zu dem maͤßigen Preise von 35 Pfd. fuͤr die Pipe gerechnet, mehr als eine Million Pfd. betragen.

u8 Portugal.

Jene Versicherungen sind, gleich mehreren anderen fruͤher von

uns aus demselben Journale mitgetheilten,

durchaus falsch, wi wir naͤchstens zeigen werden.“ ch falsch, wie

G. 2EüA1ö“

Konstantinopel, 26. April. (Oesterr. Beob. bevorstehende Abreise des Sultans 898 Varna ist der Pforte den fremden Gesandtschaften mittelst einer Cirkular⸗ Note bekannt gemacht worden, aus deren Inhalt hervorgeht, daß, dem ausdruͤcklichen Wunsche Sr. Hoheit gemaͤß, die Ver⸗ 1 nt. Belustigungsorten, wie sonst, statt⸗ finden sollen, wobei jedoch jeder Unfug sorgfaͤltig zu vermeiden sey, indem er widrigenfalls mit Strenge bestraft werden muͤßte. Die Gesandten der fremden Maͤchte werden in jener Note ein⸗ geladen, durch entsprechende Bekanntmachungen an ihre Natio⸗ nalen zur Aufrechthaltung der Ordnung waͤhrend der Abwesen⸗ heit des Großherrn auch ihrerseits beizutragen.

Der ehemalige Greoß⸗Wesir Derwisch Mehmed Pascha, wel⸗ cher sich in der letzten Zeit in Brussa aufhielt, ist zum Scheich⸗ uͤl⸗Harem oder Aufseher der Kaaba von Mekka ernannt worden.

Der Englische Botschafts⸗Secretair, Hr. David Urquhart,

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London zuruͤckzukehren.

Die Russische Corvette „Penderaklia“ ist dieser Tage aus Griechenland im hiesigen Hafen angelangt.

Der Gesundheits⸗Zustand der Hauptstadt ist im Allgemei⸗

nen befriedigend zu nennen, wiewohl sich noch immer hier und

da einzelne Pestfaͤlle ereignen. In Adrianopel und Umgegend

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wuͤthet die Seuche noch sehr stark.

Der Korrespondent der Morning Chroniecle W1 aus Konstantinopel vom 19. Ani 8, Ser 8 wenn Wind, Wetter und die Astrologen es erlauben, am 28. April in dem Dampfboote „Maria Dorothea“ mit einem gro⸗ ßen Gefolge, fuͤr das ein eigenes Dampfboot eingerichtet worden ist, seine Reise nach Varna antreten. Sein Schwiegersohn, Halil Pascha, ist waͤhrend der Abwesenheit des Sultans zum Regenten ernannt worden. Man erschoͤpft sich in Muthmaßun⸗ gen uͤber den Zweck dieser Reise, die in großem Maßstabe un⸗ ternommen wird. Beide Soͤhne und der Schwiegersohn des Sultans, Sayd Pascha, nehmen Theil daran; auch sind zwei Bataillone von den Haustruppen, ein Regiment der Garde zu Fuß und zwei Lancier⸗Regimenter eingeschifft worden. Aus die⸗ sen Vorbereitungen ergiebt sich, daß sowohl eine Landreise, als eine Seereise beabsichtigt wird, und man nennt die Festungen an der Donau, Schumla, Widdin und Silistria als diejenigen Hunkte, welche der Sultaͤn zu besuchen denke. Einige wollen bagegen wissen, daß eine Zusammenkunft zwischen dem Sultan und dem Kaiser von Rußland stattfinden werde. Man braucht indessen, unserer Meinung nach, sich nicht zu be⸗ muͤhen, ein anderes Motiv fuͤr diese Reise aufzufinden, als der Wunsch des Sultans, die Provinzen zu besuchen und die Festun⸗ gen an der Donau zu inspiziren. Vorgestern ist hier ein Ta⸗ tar mit Depeschen von Hafiz⸗Pascha angekommen, worin dieser einen großen Sieg uͤber die Kurden bei Diarbekir meldet. Der Krieg scheint also mit der Gefangennehmung von Rewandus⸗ Bei noch nicht beendigt worden zu seyn. Der Kampf fand diesesmal allerdings weiter gegen Suͤden statt, wo die Empoͤrung noch nicht voͤllig unterdruͤckt war, es steht daher zu hoffen, daß die Kurden bald voͤllig be⸗ zwungen seyn werden, damit der Pascha von Bagdad mit Huͤlfe der Armee in seinem Paschalit, wo jetzt fast dieselbe Anarchie herrscht, wie in Kurdistan, die Ordnung wieder her⸗ stellen kann. Von Herrn Bell sind Briefe aus Sinope bis zum 13. April angekommen. Er war im Begriff, sich am Bord eines Tuͤrkischen Schoners einzuschiffen, und die Drohungen des Russischen Emissars scheinen daher die Behoͤrden von Si⸗

nope nicht haben bewegen khuten, sich seiner Einschiffung zu

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widersetzen.

durch nicht nur besseres Futter fuͤr

Griechenland. Athen, 14. Mäaͤrz. (Journ. d'Odessa.) wohnte der Serszu erstenmal der Sitzung des Staatsrathes bei, der sich zur Berathung uͤber das Budget fuͤr 1837 versam⸗ melt hatte. . dringend anempfohlen habe, die Ausgaben so viel als moͤgli zu beschraͤnken. 8 d Es hat allgemeine Freude erregt, daß die Koͤnigin bei einem

Am 9ten

Man versichert, daß der Koͤnig dem Staatsrathe

von dem Koͤnige gegebenen glaͤnzenden Diner in Griechischem

National⸗Kostuͤme erschien.

Im Griechischen Courier liest man: „Die gegenwaͤr⸗

tigen Umstaͤnde sind von guter Vorbedeutung fuͤr Griechenland. Alle Meinungen sammeln sich um den Thron. wuüͤnsche und die Ausbruüͤche der Freude, mit denen der bei seiner Ruͤckkehr nach Griechenland empfangen wurde,

oͤnig

Die Segens⸗

waren

nicht nur schmeichelhafte Zeugnisse der Liebe und Ergebenheit

der Griechischen Nation fuͤr ihren Koͤnig, sondern auch deutliche Zeichen der großen gab. Die gluͤcklichen Wirkungen seines Hierseyns haben sich auch schon auf eine sehr merkliche Weise zu erkennen gegeben.

Seine Gegenwart war hinreichend, um politische Leidenschaften, die

hier und da mit zu großer Heftigkeit aufgetreten waren, zu beschwich⸗ tigen. Denn die ganze Nation hegt volles Vertrauen Füsts Feonces, tismus und den guten Absichten ihres Koͤnigs; sie Zave seir nicht daran, daß er alle ihre Hoffnungen erfuͤllen werde, sobald die Umstaͤnde und die Huͤlfsmittel des Landes es gestatten. Das Volk hat die energische Darlegung der vaͤterlichen Gesinnungen in den Koͤniglichen Worten der Proclamation vom 14. Februar zu wuͤr⸗ digen gewußt; es wuͤnscht sich Gluͤck, einen Koͤnig zu besitzen, welcher der ihm geweihten Liebe so wohl zu entsprechen weiß. Diese gegenseitige Achtung und Liebe zwischen dem Souverain und der Nation ist ein sicheres Vorzeichen der kuͤnftigen Wohl⸗ fahrt Griechenlands. Moͤgen diese Gesinnungen sich stets so rein erhalten, und Griechenland wird denjenigen Grad des Ruh⸗ mes und der Glückseligkeit unfehlbar erlangen, der ihm in der Zukunft vorbehalten ist.“

Die Regierung hat, um die Communication zu erleichtern, auf den Werften von Poros den Bau dreier Goeletten und

Hoffnungen, zu denen seine Ruͤckkehr Anlaß

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eines Dampfboots angeordnet; eine dieser Goeletten hat bereits

den Postdienst zwischen dem Piraeus, Syra und Smyrna be⸗ onnen und die uͤbrigen Fahrzeuge sollen auch noch im Laufe des pril fertig werden. b 28638 1 CE 11““ Berlin, 17. Mai. Man schreibt aus Potsdam unterm 16ten d. M.: „Heute gegen 12 Uhr Mittags trafen Ihre Ho⸗ heit die Prinzessin Helene von Mecklenburg⸗Schwerin, Braut Sr. Koͤnigl. Hoheit des Herzogs von Orleans, und Ihre Koͤ⸗ nigl. Hoheit die verwittwete Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗ Schwerin, auf ihrer Durchreise nach Frankreich, hier ein, tra⸗ ten im Koͤniglichen Schlosse ab, wo sie von Sr. Majestaͤt dem I 19. a.n. Fegsgce Heäreaen und Prinzessinnen empfan⸗ en, und setzten, nach eingenommenem Fruͤ 4 Uhr enn ga; Reise fort.“ Rsgpgece, ütska In die een des Regierungs⸗Bezirks Coͤslin sind im Monat April 8 Schiffe und 3 Boͤte bb und 9 da 26 Schiffe und 20 Böte seewaͤrts ausgegangen. Der Werth der eingegangenen Waaren betrug 12,422 Rthlr. und derjenige der ausgefuͤhrten 27,681 Rthir. Wegen der meist kalten Witte⸗ rung ist der Lachsfang an der Ostseekuͤste des oben genannten Regierungs⸗Bezirks nur unergiebig gewesen. Wie im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Stettin (s. St. Z. Nr. 134) fiel auch im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Coͤslin im verflossenen Monat bei vorwaltendem strengen Frost eine bedeutende Menge Schnee, der sich in Ver⸗ tiefungen 10 15 Fuß, in einigen Schluchten sogar bis auf 30 Fuß hoch haͤufte, nicht allein Wege, sondern auch Haͤuser und ganze Gehoͤfte auf dem Lande sperrte und eine Zeitlang so⸗ gar die Communication in mehreren laͤndlichen Ortschaften hemmte. In der Stadt Leba waren am 9ten v. M. die auf der Ostseite belegenen Haͤuser fͤrmlich vom Schnee verschuͤttet; die Posten mußten auf langen Strecken der chaussirten Land⸗ straßen ausgeschaufelt und in vielen Gegenden konnte nur mit Schlitten gefahren werden. Hier und da fand man auf den Feldmarken todte Stoͤrche, und zum Theil wurden fast verhun⸗ gerte Zugvoͤgel dieser Art von den Menschen gefuͤttert. Der Schnee war am Schlusse des Monats noch nicht uͤberall ge⸗ schmolzen. Hierdurch wurde auch in diesem Departement die Ackerbestellung so aufgehalten, daß damit erst in den letzten Ta⸗ gen des Monats theilweise begonnen werden konnte; die Winter⸗ saaten blieben zuruͤck, und in vielen Gegenden entstand Futter⸗ mangel, der sich besonders fuͤr die Schaͤfereien nachtheilig er⸗ wies und unter dem Rindvieh Abgaͤnge herbeifuͤhrte.

Man schreibt aus Trier unterm 10ten d. M.: „Die Hoffnung, daß die in den letzten Tagen des Maͤrz eingetretene gelinde Witterung von Dauer seyn werde, ist nicht in Erfuͤllung

egangen. Der ganze Monat April war vielmehr im hoͤchsten Grade unfreundlich, und namentlich fiel der Schnee in solchen Massen, daß z. B. der Postcours zwischen Trier und Aachen waͤhrend 9 Tagen gaͤnzlich unterbrochen war. Daß diese anhal⸗ tende Kaͤlte auf die Landes⸗Kultur sehr nachtheilig einwirken mußte, versteht sich von selbst. Die Bestellung der Sommer⸗ sagt ist zum groͤßten Theile noch nicht vollendet; am meisten aber hat die Viehzucht durch die schlechte Witterung gelitten. Der Futter⸗ mangel, der sich bereits im Laufe des ganzen Winters fuͤhlbar gemacht hatte, nahm auf eine fuͤr den Veiee hoͤchst empfindliche Weise zu und war an manchen Orten so groß, daß das Bett⸗ stroh TI. und Strohdaͤcher abgedeckt werden mußten, um dem Vieh die noͤthige Nahrung zu verschaffen. Die Regierung hat unter diesen Umstaͤnden die Erlaubniß ertheilt, daß, so viel es forstwissenschaftlich nicht nachtheilig ist, an gewissen Tagen der Woche, unter Aufsicht eines Forstbeamten, sowohl in den Staats⸗ als in den Kommunal⸗Waldungen Moos und Gras gerupft und Laub gescharrt werden darf. Als ein Fortschritt in der Landeskultur ist uͤbrigens zu erwaͤhnen, daß man im Kreise Merzig die sumpfigen Wiesen trocken zu legen beabsichtigt, wo⸗ das Vie

sondern auch in sanitaͤtspolizeilicher Hinsicht Seg eash een⸗ reicht werden duͤrften. Dem Kreis⸗Secretair und Landwehr⸗ Hauptmaßin Fuchs gebuͤhrt das Verdienst der besonderen Anre⸗ gung und Befoͤrderung dieser fuͤr den gedachten Kreis sehr wich⸗ tigen Angelegenheit. Sehr erfreulich ist auch die Erscheinung daß man an der Mosel in mehreren Gemeinden die Weinberge der geringeren Lagen auszurotten und in Ackerland umzuwandeln beginnt, Ungeachtet der nachtheiligen Witterung hat sich der Gesundheits⸗Zustand im Ganzen gebessert, wenn gleich in ein⸗ zelnen Kreisen die Zahl der Sterbefalle die der Geburten noch uͤberstegen haben mag. Als eine Seltenheit verdient bemerkt zu werden, daß in Weinsheim im Kreise Prüm, eine Frau von 14“*“

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