1837 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

kuͤndigte gestern sogar schon an, daß morgen im Unterhause ein neues Wahlausschreiben fuͤr jenen Ort werde beantragt werden, weil General Evans die Chiltern Hundreds angenommen habe. Die Morning Chroniele versichert aber, daß vielmehr ge⸗ stern ein Schreiben von Letzterem eingegangen sey, worin er be⸗ stimmt erklaͤre, San Sebastian gleich nach dem 10. Juni ver⸗ lassen und unverzuͤglich nach London abgehen zu wollen.

Herr Leader, der in Westminster degge sälen ist, bewirbt sich nun um den Parlamentssitz fuͤr Bridgewater, wo er den Konservativen, Herrn Broadwood, zum Gegner hat, fuͤr den sich uͤbrigens, nach den Berichten der Tory⸗Blaͤtter, bei der er⸗ sten ve. durch Alfheben der Haͤnde bereits die Majo⸗ ritaͤt ergeben haben soll.

Lord Brougham hat gegen die Annahme der Kanadischen Resolutionen Protest eingelegt.

Der Courier widerspricht dem ziemlich allgemein verbrei⸗ teten Geruͤchte, daß die Bank von England sich bei der von ihr gewaͤhrten Unterstuͤtzung an einige Handelshaͤuser es ausbe⸗ dungen habe, die Geschaͤfte dieser Haͤuser fuͤrs erste selbst zu leiten, und daß sie wenigstens in einem derselben die Geschaͤfte gan⸗ durch ihre eigenen Beamten leiten lasse. Der „Courier“ erklaͤrt, daß die Bank sich durchaus nicht in die Verhaͤltnisse

der von ihr unterstuͤtzten Häuser eingemischt habe, daß die von ihr gestellten Bedingungen von jenen freiwillig angenommen worden seyen, und daß sie, selbst wenn fernere Unterstuͤtzung noͤthig seyn sollte, keinen anderen Schritt thun wuͤrde, als sich, freilich durch eigene Ansicht, von dem Zustande der Geschaͤfte jener Haͤuser unterrichten. Die Bank habe schon aus dem Grunde nicht anders handeln koͤnnen, als sie gethan, weil sie nicht aus Privat⸗Ruͤcksichten, sondern aus Ruͤcksichten auf das oͤffentliche Beste ihre Unterstützung dargeboten habe.

Gestern wurden neue Fallissements aus dem Inlande ange⸗ zeigt, worunter aber kein Londoner Haus leiden soll.

Lady Morgan, die in Folge eines Augenuͤbels vor einiger Zeit ganz erblindet ist, hat von der Regierung eine jaͤhrliche

ension von 300 Pfd. Sterl. bewilligt erhalten.

Madame Schroͤder⸗Devrient ist gestern im Drury⸗Lane⸗ Theater in der Oper Fidelio aufgetreten und hat ihre Partie in Englischer Sprache durchgefuͤhrt. Man hatte gefuͤrchtet, daß der Versuch, in einer fremden Sprache eine Rolle vorzutragen, in welcher sie hier so viele Bewunderer gefunden hat, als sie

mit einem Deutschen Opern⸗Personale zusammenwirkte, mißlingen wuͤrde. Die Besorgniß hat sich indeß nicht bethaͤtigt. Obgleich, besonders anfangs, der Deutsche Accent in ihrer Aussprache sehr vorherrschend war und natuͤrlicherweise auch einige Befangenheit nicht ausbleiben konnte, so wurde doch bald die Vorzuͤglichkeit ihres Spieles, namentlich in der Kerkerscene, so vorherrschend, daß der allgemeine Beifall des Auditoriums ihr nicht entging.

Einer Mittheilung in der Times zufolge, ist die Wunde Harro Harring's nicht lebensgefaͤhrlich, und es wird seine Her⸗

stellung nicht bezweifelt.

1 In der Gegend von Mold sind am 10ten d. M. in einer

Kohlengrube 31 Maͤnner und Knaben umgekommen. Ein un⸗ terirdisches Gewaͤsser war ploͤtzlich so angeschwollen, daß die Pumpen seiner nicht mehr maͤchtig werden konnten, und jene in der Grube befindlichen Arbeiter vermochten sich vor dem die Grube uͤberschwemmenden Wasser nicht zu retten.

Die Times ruͤhmt sich, daß, seitdem das jetzige Ministe⸗ ium durch Einfuͤhrung der Stempel⸗Abgabe nach dem Maß⸗ stabe der Groͤße eines Blattes zu schaden gesucht habe, ihr Ver⸗

trieb so gestiegen sey, daß, waͤhrend der „Constitutional“, „Morning Advertiser“, die „Morning Chronicle“, der „Mor⸗ ning Herald“ und die „Morning Post“ in den drei ersten Monaten dieses Jahres 1,709,000 Stempel gebraucht haͤtten, die „Times“, deren allein 815,000 verbraucht habe und ithin dem Publikum an Umfang fast halb so viel Stoff lie⸗ erte, als alle die anderen Morgenblaͤtter zusammengenommen, die auch nur von zusammen 54,600 Avertissements 4035 Pfd. an Abgabe gezahlt haͤtten, waͤhrend sie 2329 Pfd. von 31,057 ntrichtet habe. Dasselbe Blatt warnt jetzt selbst sein Publikum, die allzu⸗ parteiischen Berichte ihres mit O0. unterzeichneten Korresponden⸗ ten in Konstantinopel, angeblich eines Dr. v. Millingen, nur mit Vorsicht zu lesen.

In Portsmouth kamen am 13ten d. zwei Franzoͤsische Schiffe aus San Sebastian mit 180 Verwundeten und Entlas⸗ senen der Legion, auch Frauen und Kinder, an; sie waren zehn Tage unterweges gewesen, melden also noch nicht, daß Espar⸗ tero's ganzes Heer nach San Sebastian abgegangen ist. (Man vergl. den Art. Spanien.) Die Passagiere sagen, dieser Ge⸗ neral werde 34,000 Mann, gut gekleidet und versorgt, unter sei⸗

nem Kommando haben, und es sey kein Zweifel, daß die Kar⸗ listen in die Flucht wuͤrden getrieben werden; allein es werde mit großem Verlust geschehen.

Der „Cornwallis“ von 74 Kansnen geht naͤchstens mit Ad⸗ miral Paget, der den Admiral Halkett im Kommando abloͤst, nach Westindien ab; eben so die „Princeß Charlotte“ von 104 Kanonen mit Admiral Stopford, der den Befehl im Mittelmeer uͤbernimmt.

Aus Ostindien wird gemeldet, daß der 88 von Bok⸗ hara, der sich geweigert hatte, einen 5 ihm gefluͤchteten Persti⸗ schen Prinzen auszuliefern, mit Persten in Krieg gerathen sey. Der Schach von Persien hatte 30,000 Mann nach Bokhara entsendet, um das ganze Land zu verwuͤsten, jedenfalls aber den rebellischen Prinzen zuruͤckzubringen.

Am IIten d. kam das Packetschiff „Hornet“ in Falmouth mit Nachrichten aus Rio Janeiro bis zum 23. Maͤrz und mit 12,000 Pfd. in Baarem an. Die Brasilianischen Staats⸗Pa⸗ piere behaupteten sich in Rio auf 88 ½, ungeachtet einer weite⸗ ren Ausgabe von 250 Contos durch die Regierung.

Das Packetschiff der „Pacahontas“ ist in Liverpool ange⸗ langt und hat Nachrichten aus Philadelphia bis zum 20sten v. M. uͤberbracht, die aber wenig Neues besagen. Die Han⸗ dels⸗Verhaͤltnisse hatten auch in Philadelphia noch immer einen besorglichen Charakter. Das Schiff hat 100,000 Dollars und 5000 eeng baar uͤberbracht, groͤßtentheils für Rechnung des Hauses und J. Brown und Compagnie in Liverpool. Sehr viel Europaͤischer Weizen kam noch immer in den Verei⸗ nigten Staaten an; in New⸗York allein waren in der letzten Woche 50,000 Bushel eingetroffen. In Wasshington war die amtliche Nachricht von dem Konsul der Vereinigten Staaten in Laguaira eingegangen, daß die dortige Regierung in Folge ein⸗ getretenen Mangels die Einfuhr von Mais, Reis und Huͤlsen⸗ fruͤchten aller Art zollfrei auf sechs Monate vom 11. März an in die Haͤfen Laguaira und Ponto Cavello erlaubt habe.

Buenos⸗Ayres Zeitungen vom 4. Maͤrz melden aus Montevideo, daß mit Erlaubniß der Legislatur der Praͤsident Oribe am 18. Februar nach der Brasilianischen Graͤnze abge⸗ gangen war, um den Befehl uͤber die Truppen zu uͤbernehmen, da die nach Brasilien Ausgewanderten, durch Fructuoso Rivera

364 aufgehetzt, feindselige Bewegungen machten. Ein Privatschreiben aus Buenos⸗Ayres meldet: „In Fonds geht nichts um, seit⸗ dem der Tilgungs⸗Fonds zu 45 pCt. gekauft hat. Wir hoͤren

nichts weiter von Kriegsruͤstungen gegen Bolivien oder Peru.“

Im Boͤrsen⸗Berichte der Times vom Freitage wird es als sehr wahrscheinlich nachgewiesen, daß Herr van Buren sich vöͤllig so feindselig wider das Bank⸗System zeigen werde, als es General Jackson nur immer habe seyn koͤnnen, und daß mithin dem Zuruͤckfluß der edlen Metalle nach Europa alle erdenklichen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden duͤrften.“

Gestern stiegen an der hiesigen Boͤrse die Portugiesischen

Fonds in der festen Erwartung, daß die Dividende bezahlt wer⸗

den wuͤrde, und heute ist denn auch die foͤrmliche Anzeige er⸗

schienen, daß dies am 1. Juni geschehen soll. Eine Englische

Firma soll 120,000 Pfund dargeliehen haben, um die Regierung

dazu in Stand zu setzen. Es wurde nun sowohl in Spanischen

als Portugiesischen Fonds heute an der Boͤrse mehr umgesetzt.

Der Globe sagt: „Eine Morgen⸗Zeitung giebt eine ungereimte

Geschichte von einer Negociation zwischen Herrn Aguado in

Paris und der Spanischen Regierung uͤber eine Anleihe von 250

Millionen Fr., wofuͤr die Einkuͤnfte von Cuba, Puertorico und

den Philippinen verpfaͤndet werden sollten, und die unsere Re⸗

gierung dem Herrn Aguado garantiren wuͤrde. Dem Verfasser des Artikels konnte es mit solchem Unsinn wohl unmoͤglich Ernst seyn. Wir glauben zwar, daß mit Herrn Aguado um eine neue

Anleihe unterhandelt wird, allein bei dem jetzigen Zustande in

Spanien wuͤrde Herr Mendizabal sich sehr freuen, wenn er nur

Eine Million Pfd. Sterling, statt zehn, unter billigen Bedin⸗

gungen anleihen koͤnnte.“ 8 88

s1en.

Bruͤssel, 15. Mai. Das von der zweiten Kammer ange⸗ nommene Gesetz uͤber die Reciprocitaͤt bei auslaͤndischen Erb⸗ schafts⸗Angelegenheiten lautet folgendermaßen: „Art. 1. Der Auslaͤnder wird als Erbe des Vermoͤgens, das sein auslaͤndischer oder Belgischer Verwandter innerhalb des Koͤnigreichs besitzt, in dem Falle und in der Weise zugelassen, als ein Belgier seinen Verwandten beerbt, welcher Vermöͤgen in dem Lande jenes Aus⸗ länders besitzt. Dieselben Regeln gelten in Bezug auf die Dis⸗ positions⸗Faͤhigkeit und die Annahme von Schenkungen unter Lebenden oder durch Testament. Art. 2. Diese Reciprocitaͤr ist entweder durch bestehende Vertraͤge oder durch Gesetze und Handlungen, die deren Existenz außer Zweifel setzen, nachzuwei⸗ sen. Art. 3. Die Art. 726. und 926. des Civilgesetzbuches werden hierdurch außer Kraft gesetzt. Art. 4. Das gegen⸗ waͤrtige Gesetz soll am Tage nach seiner Publication in Kraft treten.

Dem Vernehmen nach, werden sich der Koͤnig und die Koͤ⸗ nigin in den letzten Tagen dieses Monats nach Paris begeben, um der Vermaͤhlung des Herzogs von Orleans beizuwohnen.

Unsere Armee, die nach einer kuͤrzlich bekannt gemachten Uebersicht, 45,000 Mann stark ist, soll binnen kurzem auf die Staͤrke von 50,000 Mann gebracht werden. 8

Deutschland.

Hannover, 16. Mai. Die hiesige Zeitung giebt in einem Schreiben aus Muͤnchen einen Bericht uͤber die Au⸗ dienz, welche der aus Griechenland Cö8 Graf von Armansperg bei Sr. Majestaͤt dem Köͤnige gehabt hat. Hier⸗ nach soll sich dieser Staatsmann, dem fruͤher der Befehl zuge⸗ kommen war, sich zwei Jahre lang im Auslande aufzuhalten, die Allerhoͤchste Ungnade in einem sehr empfindlichen Grade zu⸗ gezogen haben. Bekanntlich ist der Graf bereits wieder nach seinem Gute in der Naͤhe von Passau abgereist.

Dresden, 18. Mai. Unseren Landtags⸗Mit⸗ theilungen zufolge, haben sich die Mitglieder unserer zweiten Kammer am 5ten d. M. daruͤber berathen, auf welche Weise wohl die Leipziger Zeitung zu verbessern seyn moͤchte, ob durch Korrespondenzen oder durch Konkurrenzen. Einige Abge⸗ ordnete bedauerten, daß Sachsen, welches sonst in literarischer Hinsicht vielen anderen Laͤndern gleichstehe und es manchem so⸗ gar zuvorthue, doch keine Zeitung habe, die einen Europaͤischen Ruf besitze. Das Beste wuͤrde meinten sie, das Zeitungs⸗ Privilegium ganz frei zu geben; das Publikum wuͤrde dann schon dasjenige Blatt beguͤnstigen, das seinen Wuͤnschen am mei⸗ sten entspraͤche. Dagegen wurde jedoch geltend gemacht, daß der Debit und die Insertionen der Leipziger Zeitung, als der ein⸗ zigen im ganzen Lande, dem Staate nicht weniger als 26,850 Thaler mit Einschluß von 1343 Thaler, die aus dem Debit auslaͤndischer Zeitungen erwuchsen im letzten Jahre einge⸗ bracht haben, die man bei einer freien Konkurrenz auf das Spiel setzen wuͤrde. Weniger nachtheilig fuͤr das Budget wuͤrde es seyn, wenn man den Europaͤischen Ruf der Leipziger Zeitung durch vermehrte Korrespondenzen herbeizufuͤhren suchte. Der Staats⸗Minister von Zeschau meinte, daß es das Schicksal aller Zeitungen sey, von den Lesern geradelt zu werden, man werde selten ein Blatt finden, das allen Erwartungen entsoraͤche und gar keinem Tadel unterworfen waͤre. In der That haben wir es auch erst ganz kuͤrzlich gesehen, daß die Hannoversche Zei⸗ tung, der es weder an zahlreichen Korrespondenten, noch an einer thaͤtigen Redaction fehlt, von den Mitgliedern der Han⸗ noverschen Kammer eben so getadelt wurde, wie jetzt die Leipzi⸗ ger von den Mitgliedern der Saͤchsischen. Die Tadler erwaͤgen nicht, daß es fuͤr ein Blatt, das vermoͤge seiner Stellung ge⸗ wisse Graͤnzen nirgends überschreiten darf, keine kleine Aufgabe ist, die Forderungen auch solcher Leser zu befriedigen, die hoͤch⸗ stens nur gegen sich selbst einige Ruͤcksichten, uͤbrigens aber die groͤßte Unabhaͤngigkeit verlangen. Ja, manche Leser gehen oft so weit, das den Zeitbegebenheiten mangelnde Interesse den Zei⸗ tungen zur Last zu legen, als ob diese die Ereignisse machen koͤnnten und nicht eben so gut uͤber uninteressante als uͤber in⸗ teressante Dinge berichten muͤßten. Der der Saͤchsischen Kam⸗

mer speziell vorliegende Fall hat allerdings seine eigenthuͤmliche Seite, indem die Leipziger Zeitung nicht bloß das privilegirte Blatt des ganzen Landes ist, so daß Dresden jetzt wohl die ein⸗ zige groͤßere Landes⸗Hauptstadt in Europa seyn duͤrfte, in wel⸗ cher keine politische Zeitung erscheint, sondern auch alle Be⸗ hoͤrden genoͤthigt sind, ihre Bekanntmachungen oft drei⸗ mal gegen Insertions⸗Gebuͤhren in das genannte Bläatt ein⸗ Mee lassen. Hiergegen wurde denn auch von Seiten des Abg. Dr. Schroͤder ein Antrag auf Modifizirung des Inser⸗ tions⸗Zwanges gemacht, der von der Kammer genehmigt wurde. Eben so fand auch ein anderer Antrag, der von der Deputation ausgegangen war, daß es naͤmlich der Kammer gefallen moͤge, im Vereine mit der Ersten Kammer bei der hohen Staats⸗Re⸗ gierung darauf anzutragen, daß die Leipziger Zeitung verbessert und unter Beruͤcksichtigung des finanziellen Interesses auch hier eine Konkurrenz eroͤffnet werde, einstimmige Genehmigung. Der Staats⸗Minister von Zeschau bemerkte, das finanzielle In⸗

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gen den Kommissions⸗Antrag im Ganzen erklaͤrt, der Beüg

teresse wuͤrde allerdings am leichtesten wahrzunehmen seyn, wensige Jahre gewaͤhlt werden, die, von der Regierung bestͤtigt, Sachsen, eben so wie andere Laͤnder, eine Zeitun s⸗Stemo⸗ aus Buͤrgerpflicht der Muͤhe unterziehen, treitigkeiten, die Abgabe besaͤße; da jedoch der Erlaß eines neuen tempel Gsie gebracht werden, billig zu vergleichen. Die Motion fand setzes noch ausgesetzt sey, so werde im Wege der Vereiniguhafte Unterstuͤtzung, und die Kammer beschloß den Druck und mit den Zeitungs⸗Unternehmern ein Ausweg zu ermitteln senl Verweisung an die Abtheilungen zur Berathung. In Betreff der eben so dem Interesse der Staats⸗Regierung als dem Eingabe des Handelsstandes in Mannheim um FErrichtung

Handels⸗Gerichten beschloß die Kammer, die Petition als

Publikums entspreche. Uebrigens aber liege der Regierung an bereits ein Gesuch vor, die Genehmigung zur Herausgabe ein Ution 18 behandeln und zur Berathung an die Abtheilungen verweisen. Des Rheinischen Kunst⸗Vereins

Zeitung neben der Leipziger zu ertheilen. Man vermuthet, d-

dieses Gesuch von der Brockhausschen Buchhandlung in Leih Mannheim, 10. Mai. ausgegangen sey. Unstreitig wuͤrde es auch dieser thaͤtigen Hanbeite Ausstellung hier, welche am 3ten begonnen hat, kann aͤu⸗ lung, eben so wie der Cottaschen, welche die Allgeme inez,t glänzend genannt werden. Der Katalog zaͤhlt bereits 180 tung verlegt, nicht an Mitteln fehlen, sich auswaͤrtige Vünin mmern und taͤglich kommen noch neue an.

dungen zu verschaffen, doch scheint es dem hiesigen Pubiins Darmstadt, 16. Mai. Das heutige erschienene Regie⸗ wuͤnschenswerther, daß, wenn schon einmal eine neue Zeivngs⸗Blatt enthaͤlt eine Bekanntmachung des Großherzogl. bewilligt werde, diese auch in der Hauptstadt des Landes ersg nisteriums des Innern und der Justiz vom 5. Mai, daß nen moͤge. vI Handel mit Promessen auf Praͤmien von Anleihen, deren

Leipzig, 18. Mai. Ihre Hoheit die Prinzessin He ezinsung und Tilgung mit Praͤmien⸗Verloosungen verbunden von Mecklenburg⸗Schwerin, die gestern hier angekommen †½ zu den nicht erlaubten Lotterieen gehoͤrt, und daß mithin die hat heute Vormittag ihre Reise nach Weimar fortgesetzt. üͤmmungen der Art. 1 bis 7 des Gesetzes vom 9. Dezember

Der Personen⸗Transport bei den Probefahrten mit ;, die Lotterieen betreffend, auf diesen Handel ihre Anwen⸗ Dampfwagen nach Althen und zuruͤck belief sich vom 24. g finden. bis zum 16. Mai auf 7496 Personen hin, und 6881 Persoc her, in Allem auf 14,377 Personen. In jenem Zeitraume jedoch im Ganzen nur an 12 Tagen auf der Bahn gefäz worden.

Fulda, 7. Mai. Gestern hat hier eine bemerkenswen Bestattung von zwei Soldaten stattgefunden. Der sehr! diente und geachtete Pater Direktor der Franciskaner⸗Kloͤster hier und in Salmuͤnster, Polykarp Schmitt, vereinigte sich ud lich mit dem Kirchenrathe Petri zu gemeinschaftlicher Beg tung und Beerdigung eines Ober⸗Gendarmen und eines Mu tiers, von denen jener der evangelischen, dieser der katholischesoes Koͤnigs Karl Emanuel III., Alessandro Volta's und Ce⸗ Kirche zugehoͤrte. Beiderlei Garnisons⸗Pfarrer gingen amtasse Beccariäa's so vollendet, wie sie nicht leicht eine andere derlich, von beiderlei Lehrern begleitet, neben einander, weüestellung aufzuweisen haben moͤchte. 1 der bescheidene alte Ordens⸗Obere dem einige Jahre juͤng Es hat sich hier eine Handelsgesellschaft unter dem Namen Metropolitan den Vorrang aufnoͤthigte. An den nachbarsichheente delle Sete“ gebildet, deren Gesellschafts⸗Fonds auf 12 Graͤbern sprach dieser dann Deutsch und sang jener Lateinis wonach Beide mit zahlreicher Begleitung freundlich heimkehrnn

Hamburg, 10. Mai. (Allg. Ztg.) Die Oypposeti zwischen den Londoner Dampfschifffahrts Compagnieen ht win der angefangen. Die Commercial Steam Navigation Lompang klarirte in Löondon am 5ten den „Chieftain“, sogleich klarge de General Steam Navigation Company als Extraschiff den „Neg tun“. Beide segelten Sonntag fruͤh von London. Der „R. tun“ kam nach 41 Stunden Felse bis Cuxhaven gestern fi um 8 Uhr, der „Chieftain“ hingegen ist noch nicht angekomm Da dieses Jahr nicht so viel Fracht seyn wird, als voriges, dem weder Wolle noch andere Deutsche Produkte so gut 1 England rentiren, so scheint diese Speculation hauptsächlich! Passagiere abgesehen zu seyn. So lange der Kontrakt des neral⸗Post⸗Amts mit der General Steam Navigation Compn dauert, hat diese einen großen Vorsprung uͤber andere Konf renten. Es sind bereits mehrere Grusier von Leipzig hiere getroffen, denen vermuthlich noch mehrere folgen werden; lassen indeß nicht verlauten, welche Artikel sie kaufen wollen, Seit voriger Woche haben hiesige Kapitalisten auf Kolonialme ren theils auf dem Platze, theils kommende Ladungen (lloalls cargos) spekulirt. Dadurch wird einem ferneren Sinken w Preise Einhalt gethan. In Liverpool sind bereits Getraiv Ladungen von Nord⸗Amerika zuruͤckgekommen; auch nach H. land und Bremen sind dergleichen avisirt, und wir muͤssen w ebenfalls auf solches unangenehme Wiedersehen gefaßt macht Die Verluste bei diesem Artikel werden sehr bedeutend, da Preise allein 33 ½ bis 50 pCt. außer Kosten und Verdern der Qualitaͤt dabei eingebuͤßt werden duͤrften.

Muͤnchen, 15. Mai. Heute hat Se. Durchlaucht Pi Peter von Oldenburg, der mit seiner jungen Gemahlin? IIten hier angekommen war, unsere Stadt wieder verlassen. Am 12ten d. sind Ihre Durchlaucht die Frau Landgraͤfin h Hessen⸗Rothenburg, Se. Durchlaucht der Fuͤrst Karl zu n Reifferscheid und der Herr Altgraf zu Salm hier eingerse

Stuttgart, 13. Mai. (Karlsr. Ztg.) Se. MaM der Koͤnig sind gestern fruͤh nach Baden abgereist, um t Großfürsten Michael einen Besuch zu machen, und Abends 1 der in hiesiger Residenz angekommen. Vorgestern Mug wurde der Abgeordnete des Oberamts Marbach, ehemali Schultheiß Nefften von Pleidelsheim, der seit Neusahr sei Wohnsitz hierher verlegt und die Redaction des Oppositionse! tes „der Beobachter“ uͤbernommen hatte, als er eben im! griffe war, mit einem der Eigenthuͤmer des gedachten Jourm einen Spaziergang zu machen, verhaftet und in das Krimi Gefaͤngnis gefuͤhrt. Daß die Ursache seiner Verhaftung kei politischen Grund habe, scheint außer allem Zweifel zu seyn⸗ aber das im Publikum allgemein verbreitete Geruͤcht, dem 2 „† ch 14 folge er wegen Faͤlschungen im Unterpfandsbuche in seiner - vels von Franzoͤsischen heren amtlichen Stellung als Pfandhuͤlfs⸗Beamter verhafttt 1n M. gewesen, wel den seyn soll, gegruͤndet ist oder nicht, wird die gerichtliche üelschen Blaͤttern ernsthafter gewesen seyn soll, als jene es tersuchung bald zeigen. Psychologisch interessant waͤre es ggestelt haben. Die Karlisten suchten naͤmlich am Morgen Herr Nefflen alle und jede wirkliche oder vermeintliche n maͤßigkeiten vorgesetzter Behoͤrden, mochten sie auch noch? bedeutend seyn, mit scharfer Ruͤge zur Publizitaͤt brachte.

Karlsruhe, 15. Mai. (Karlsr. Zrg.) In der zung der Kammer vom 10. Mai wurde uͤber den trag des Abgeordneten Sander auf Festsetzung von Düten die in Karlsruhe wohnenden Mitglieder der zweiten Kancg (welche bekanntlich bis jetzt keine Diaͤten bezogen) beralt Die anwesenden, in Karlsruhe wohnenden Abgeordneten ve zen ihre Plaͤtze, und zum Theil den Saal. Der Antrag auf den Beschluß einer Bitte um die Vorlage eines Gesetze wurfs, „welcher den Diaäaͤtenbezug der Abgeordneten fuͤr die den Kammern gesetzlich regelt, dabei auch auf die Festset einer billigen Entschaͤdigung fuͤr die in der Residenzstadt Je ruhe wohnenden Mitglieder der zweiten Kammer Ber—

Italien. Natland, 12. Mai. Unsere jetzt eroͤffnete Kunst⸗Ausstel⸗ gist die glaͤnzendste, die wir bis jetzt gehabt haben und die rhaupt in der neueren Zeit in Italien stattgefunden hat. zn alen Gegenden dieses schoͤnen Landes sind Werke einge⸗ gen, welche von neuem den Beweis liefern, daß wir im Ge⸗ te det Kunst noch immer einen sehr hohen Standpunkt ein⸗ men. Von unserem Bildhauer Pompeo Marchest befinden unter Anderem auf der Ausstellung drei kolossale Statuen

„Vorschüsse auf einheimische wie fremde Seiden⸗Consigna⸗ nen zu machen. Die Gesellschaft verpflichtet sich, Seide in

pot

i. Von dem Gesellschafts⸗Fonds werden 9 Millionen Lire areingeschossen und durch 10,000 au portenr gestellte Actien 20h Lire und 800 Nominativ⸗Actien à 5000 Lire gebildet. se Actien werden mit 4 Die in der

den den Reserve⸗Fonds. neuesten Zeit so oft

iter und wohlthaͤtiger Wirkungskreis dieser Gesellschaft ange⸗ ksen st. Sie hat daruͤber ein eigenes, ausfuͤhrliches Pro⸗ umm bekannt gemacht.

Turin, 10. Mai. Die Koͤnigl. Akademie

Klasse ernannt.

1111“ Madrid, 6. Mai. Die Hof⸗Zeitung meldet, daß das

risch philologischen

brden sey und den agage verloren habe.

worin er sich daruͤber beschwert, daß die Truppen und

Koͤnigin, ““ noch nicht

nwohner von Bilbao die verheißenen Belohnungen

den.

Die Truppen der Koͤnigin in der Naͤhe des Ebro sind fol⸗ nen. Uerreas und Andosilla; drei Bataillone Infanterie und eine hwadron Kavallerie in Tafalla am Cidacos, einem kleinen in den Aragon faͤllt; vier Bataillone Infanterie, Kavallerte und vier Kanonen Bataillone Infanterie, drei Schwadronen Kavallerie und Kanonen von der Franzoͤsischen Huͤlfs⸗Legion in Artujona. mgroͤßere Theil der Portugiesischen Huͤlfs⸗Legion, aus sechs tlkonen Infanterie, drei Schwadronen Kavallerie und zwei ierieen bestehend, ist in Vittoria angekommen.

tdem Rest der Verstaͤrkungen von Bilbao am Abend zuvor elbst angelangt sey, so daß man jetzt binnen nuͤng der Feindseligkeiten entgegensehen koͤnne. Das letzte

Blaͤttern) erwaͤhnte Scharmuͤtzel am

dort aufgepflanzten Geschuͤtze wegzunehmen; sie machten zu sn Zwecke 7 ogenannte Casa de Aguirre, den aͤußersten der vorgeschobe⸗ Posten. Es gelang ihnen, 1 7 8 i Haͤuser im Ruͤcken der Vorposten b bald wieder genommen wurden. artiermeister,Stabes, Oberst Jochmus, weicher sich zufaͤllig I Offizieren seines Departements an dem Orte be⸗ neste lte sich an die Spitze der Chapelgorris und trieb den Feind 66 er erhielt bei dieser Gelegenheit eine Kontusion am Schen⸗ V leich darauf ruͤckte das Feldgeschuͤtz der Legion und der Bri⸗ ttgs, Netieree vor undrichtete große Verheerung unter den 1 ald jedoch setzten diese sich wieder und machten ihrerseits 7 nc. die Geschuͤtze zu nehmen, welcher ihnen beinahe nimmt.“ Nach einer laͤngeren Debatte, in weicher sich di 89 w 68 da das zur Bedeckung derselben aufgestellte eordneten Gerbel, v. Itzstein, Aschbach, Delisle, Kunzen beicht⸗ 8 panische Infanterie⸗Regiment zuruͤckwich, wobei besenders gegen de ellas bon degeecern wn- illerie⸗Offizier der Legion von einem Karlistischen Offizier Win h 19 genommen, indes durch die Geistesgegenwart eines als 88 auf dem Schlachtfelde befindlichen Britischen Offiziers sn wurde, der einem nahestehenden Soldaten das Gewehr

in Karlsruhe wohnenden Mitglieder, und Minister

atter Welcker aber, und die Abg. Sander, Kroͤll und? 9 Wort fuͤr denselben gefuͤhrt haben, ward der Kommiston tzund den Karlisten erschos. Das Gefecht dauerte etwa

K er Sunden la 1 Antrag mit großer Stimmen⸗Mehrheit verworfen. JIn Ahega ng und wurde erst beendigt, als es dem Schuͤtzen⸗ 9 9 Gecchegegim Legion gelang, den Feind definitiv in seine fruͤ⸗

1 1 . ib 2 imente der ung der zweiten Kammer vom 12. Mai begruͤndete We age 1 güeung 1 dogers chen Stellungen zuruͤckzutreiben. Die Christinos verloren 120 ersten drei

eine Motion auf Errichtung von Vergleichs⸗ und Schiedsge ichann Srellu

sie zur Verminderung kostspieliger Prozesse. Dieses Jus canscn odten und Verwundeten, unter den

soll an der bestehenden Gerichts⸗Verfassung und Kompetenhic jer hes ere. der Verlust der Karlisten soll bedeutend Gerichte nichts aͤndern, moͤglichst einfach, nicht laͤstig un sich echü 29 8g wegen der Wirkung, welche das Britische kostspielig seyn, keinen Zwang in sich schließen, sole Todte sind; rachte; er wird auf 2 300 Mann angegeben; freiwilligem Gebrauch durch seine Guͤte empfehlen; 3 Its ausgharlisten Uüccr auf dem Schlachtfelde gefunden worden. Acht nach gewissen Bezirken Maͤnner des Vertrauens des Vo wurden gefangen genommen, und sieben Deserteurs

schen Blaͤttern bis zum 7. Mai reichen,

weise hat diese Entschlossenheit dazu gedient,

llonen Oesterr. Lire festgesetzt ist, und die den Hauptzweck

u nehmen und uͤbernimmt auch auf Antrag deren Ver⸗

pCt. verzinst. Die uͤbrigen 3 Mil⸗ V nen beruhen auf Kredit⸗Actien von Grund⸗Hypotheken und d ihnen darthat, ederehrenden Schwankungen im Seidenhandel zeigen, welch

Aehnliche Reden fuͤhrten die Commandeure der drei sogenannten der Wissenschaf⸗

hat den Professor Friedrich von Raumer in Berlin zu ih⸗ Nauswaͤrtigen Mitgliede und zum Korrespondenten ihrer hi⸗ eine allgemeine Versammlung der National⸗Garde im Campo de Ourique noch Begehren keinen Anklang, und so glaubt man denn, daß fuͤr

hrlistssche Corcs unter Sanchez in Estremadura geschlagen groͤßten Theil seiner Pferde, Waffen und n 1 Tariss eingesetzt worden. Ein Schreiben des Grafen von Luchana (Espartero's) an men, wobei sie sich auf das Geruͤcht stuͤtzen,

halten haͤtten, ist durch die „Hof⸗Zeitung“ bekannt gemacht sprengt worden seyn.

dermaßen vertheilt: Vier Infanterie⸗Bataillone, neun Schwa⸗ Kavallerie und vier Kanonen stehen in Lodosa am Ebro,

Flusse, zwei Schwadro⸗ in Borobia und Orcogen; Gemahlin, und Seiner Mutter, der ein, um J. H. die Prinzessin Helene

te die zuletzt gedachten Aus San Sebastian wird in Englischen Blaͤt⸗ nvom 10. Mai gemeldet, daß General Espartero endlich

kurzem der Er⸗

gefecht, velches bei San Sebastian stattgefunden hat, ist das . . Braut nach ihrer zweiten Heimath.“ welches jedoch nach den Berichten in den

9 . d. M. Morgens die Ruͤckreise nach Daͤsseldorf angetreten. Am fs Tages die Christinischen Vorposten zu uͤberrumpeln und 1

Angriff mit drei bis vier tausend Mann auf

diesen zuruͤckzutreiben und sogar

u besetzen, welche je⸗ Der Chef des General⸗ herzlichste Aufnahme eines Gliedes Seiner

stellten sich ein. Unter den Verwundeten befanden sich der Ge⸗

neral Zabala, der Brigade⸗General Iturraga und sieben Gui⸗ Todten ein Stabs⸗Offizier und

de

AWI

puzcoanische Offiziere,

unter zwei Hauptleute. 8

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Portugal. Die neuesten Berichte aus Lissabon, welche in Engli⸗ ) melden, daß man daselbst abermals Besorgnisse vor einer revolutionairen Bewe⸗ gung im streng demokratischen Sinne gehegt habe, daß dieselbe aber, fuͤrs erste wenigstens, wieder beschwichtiget worden zu seyn scheinen. Den Grund zur Unzufriedenheit der demokrati⸗ schen Partei gab diesesmal der am 3. Mai mit 82 gegen 17 Stimmen gefaßte Beschluß der Cortes, durch welchen der Be⸗ richt der Verfassungs⸗Kommission wegen Umgestaltung der Con⸗ stitution von 1820 angenommen worden ist. Obgleich, wie es scheint, im Allgemeinen gebilligt, erregte dieser Beschluß großes Mißvergnuͤgen unter der Nationalgarde, namentlich unter dem sogenannten Bataillon des Arsenals, welches durch eine Petition bei den Cortes gegen die Umgestaltung der Constitution Protest einlegte und verlangte, daß dieselbe ohne alle Veraͤnderung bei⸗ behalten werden solle; zugleich hieß es, daß die Nationalgarde sich am éten oder 7ten versammeln werde, um noͤthigenfalls die⸗ sem Protest das gehoͤrige Gewicht zu verleihen. Unter diesen drohenden Aussichten fand sich das Ministerium veranlaßt, am 6ten Abends (der Tag war ohne Ruhestoͤrung voruͤbergegangen) ein Kabinets⸗Conseil zu halten und zu demselben mehrere der einflußreichsten Cortes⸗Mitglieder zuzuziehen. Das Conseil blieb bis nach Mitternacht beisammen, uͤber die Beschluͤsse desselben verlautet jedoch nichts Anderes, als daß das Ministerium so⸗ wohl als die anwesenden Cortes⸗Mitglieder den festen Entschluß gefaßt haben, weder die Regierung noch die Cortes durch be⸗ waffnete Volkshaufen einschuͤchtern lassen zu wollen. Moͤglicher⸗ den Haͤuptern der demokratischen Partei zu imponiren, denn auch nicht waͤhrend der gewoͤhnlichen sonntaͤglichen Parade der National⸗Garde, welche am 7ten stattfand und zum Ausbruch der Emeute be— stimmt gewesen zu seyn scheint, ist irgend eine revolutionaire Bewegung vorgefallen. Die National⸗Garde hatte sich nicht einmal, was man gefuͤrchtet hatte, in Masse auf dem Campo de Ourique versammelt, sondern war in ihre verschiedenen Baracken vertheilt und wurde von ihren respektiven Corps⸗Befehlshabern unmittelbar nach dem Appell entlassen, ohne daß eine Parade stattgefunden haͤtte. Indeß hielt der Befehlsha⸗ ber des 15ten Bataillons, der Oberst José das Mantas, eine heftige Anrede an seine Untergebenen, in welcher er daß man auf der Constitution von 1820 in ihrer

Reinheit beharren muͤsse, und zugleich erklaͤrte, er werde am folgenden Tage noch eine Petition in diesem Sinne bei den Cortes einreichen, und finde dieselbe keine Gewaͤhrung, dann muͤsse man sich mit den Waffen in der Hand Gehoͤr verschaffen.

provisorischen Bataillone und der Commandeur des Bataillons vom Arsenal, Herr Franga, welcher Letztere noch einen Versuch machte, die Unterschriften zu der Petition an die Cortes und

am 7ten zu bewerkstelligen. Es fand jedoch dieses

die naͤchste Zukunft wenigstens die Ruhe gesichert seyn werde. Unter dem Vorsitz des Visconde von Villarinho de St. Romao war ein permanenter Ausschuß zur Verbesserung des neuen Zoll⸗ Die Beamten naͤhrten die Hoff⸗

jaährlich am Todestage der Tochter des Schenkgebers an die aärmsten Schulkinder zu Pratau vertheilt werden sollen. Berichtigung. Der Nominal⸗Werth der Actien der

Ritterschaftlichen Privatbank in Pommern ist in der (nach Nr. 137 der St. Ztg.) uns aus Stettin gemachten Mittheilung durch eine Verwechselung mit dem Nominal⸗Werthe der Pom⸗ merschen Zuckersiederei⸗Actien, auf 250 Thlr., statt auf Fuͤnf⸗ hundert Thaler angegeben worden, welcher Irrthum hier⸗

mit berichtigt wird. 5 8— 26 8

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Zur Statistik des Regierungs⸗Bezirks Trier pro 1836. (Vergl. Nr.

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der Staats⸗Zeitung vom vorigen Jahre.)

Im Regierungs⸗Bezirk Trier, welcher am Schlusse des Jahres 1835 ohne das Militair 431,390 Einwohner zählte, wurden im Lause des vorigen Jahres 16,780 Kinder geboren, worunter 8513 Knaben und 8267 Mädchen. Es starben dagegen, mit Einschluß der Todtge⸗ bornen, 10,855 Personen, nämlich 5551 männlichen und 5304 weib⸗ lichen Geschlechts. Die Anzahl der Gebornen überstieg demnach die der Gestorbenen um 5925. Getraut wurden 3388 Ehepaare.

Die anhaltende Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten von 1836 war dem Gedeihen des Getraides, des Gemüses und der Futterkräuter besonders nachtheilig. Der Ertrag der letzteren war um ein Drittheil geringer, als in den vorhergegangenen Jahren und versetzte den Landmann in die Nothwendigkeit, seinen Viehstand, welcher in mehrfacher Beziehung der Verbesserung, für welche die er⸗ forderlichen Einleitungen getroffen sind, fähig ist, zu vermindern.

Das Ergebniß der Weinlese blieb in Folge höchst ungünstiger Witterung unter der Mittelmäßigkeit. Die Menge des gewonnenen Weins betrug ⅛¾ weniger, als die des Jahres 1835, die Qualität desselben ist aber noch geringer, als die des Weines des Jahres 1835. Der Absatz fehlt leider fast ganz und es ist dadurch der Wohlstand der Moselgegenden bedentend gesunken.

In dem Gewerbsbetriebe der Einwohner des Regierungs⸗Bezirks sind auffallende Veränderungen nicht vorgekommen; die Eisenwerke, die Steingut⸗Fabriken, die Gerbereien, die Glashütten und die Stein⸗ kohlengru a Nefasen sich in einem schwunghaften Betriebe.

Die in 199 Bürgermeistereien eingetheilten 1136 bürgerlichen Ge⸗ meinden des Bezirks hatten im Jahre 1836 495,901 Rthlr. ständige und 405,036 Rthlr. unständige, zusammen 900,937 Rthlr. Einnahme, dagegen 493,677 Rthlr. ständige und 300,296 Rthlr. unständige, über⸗ haupt also 793,973 Rthlr. Ausgabe und sonach einen Ueberschuß von 106,964 Rthlr. Auf Gemeinde⸗Schulden wurden 27,753 Rthlr. ab⸗ getragen und es blieben an solchen zu Ende 1836 noch 95,051 Rthlr., welche Summe ½ ) des ursprünglichen Schuldenbetrages ausmacht.

In den eine Fläche von 433,378 Morgen einnehmenden Gemeinde⸗ Waldungen wurden im Jahre 1836 7,202,282 Kubikfuß Holz geschla⸗

gen, und daraus 297,978 Rthlr. gelöst. Die Königl. Waldungen, de⸗

ren Gesammtfläche 251,189 Morgen beträgt, lieferten 6,758,864 Ku⸗ bikfuß Holz.

Von den in den Königl. und Gemeinde⸗Waldungen begangenen Holzdiebstählen und anderen Forstfreveln wurden abgeurtheilt

a) Holzdiebstahlssachen 5602 und 9416, zusammen 15,018 und b) andere Frevel 3800 4171, 7,971

In den Königl. Gemeinde⸗ und Privat⸗Waldungen wurden 13 alte Wölfinnen, 9 alte Wölfe und 24 junge Wölfe, in allem 46 Wölfe erlegt und dafür 334 Rthlr. Prämien gezahlt.

Die Zahl der gottesdienstlichen Versammlungs⸗Orte wurde im Jahre 1836 ermittelt: für die Katholiken zu à14 Mutter⸗ und 21 Toch⸗ terkirchen und 473 Kapellen, zusammen 908 gottesdienstliche Gebäude; für die Evangelischen zu 46 Mutter⸗ und 32 Tochterkirchen und zu 3 anderen Versammlungsorten, zusammen 81, und für die Juden zu 38 Spnagogen. Die Zahl der Geistlichen betrug: bei den Katholiken, Pfarrer mit Staats⸗Gehalt 369, Episkopal⸗Pfarrer 27, Kurat⸗Geist⸗ liche 10 und Kapläne 72, zusammen 478, und bei den Evangellschen 49 Pfarrer. Das Verhältniß der gottesdienstlichen Versammlungs⸗ Orte zu der Seelenzahl der Glaubensgenossen ist

nung, naͤchstens die Gehalts-⸗Ruͤckstaͤnde ausgezahlt zu bekom⸗ daß der Abschluß in London nahe sey;

einer Anleihe von 2 Millionen Pfd. Sterl. 1 Regierung absichtlich ausge⸗

dies Geruͤcht soll jedoch von der

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d

Berlin, 21. Mai. Man schreibt aus Gräͤfenhay chen unterm 18ten d. M.: „Gestern Vormittag um 10 Uhr traf Seine Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt⸗ Dessau mit Hoͤchstseinem Bruder, dem Prinzen Friedrich nebst Frau Herzogin Amalie, hier von Mecklenburg⸗Schwerin mit ihrer Durchlauchtigsten Frau Mutter auf Ihrer Durchreise nach Paris zu empfangen. Gegen 1 Uhr Mittags langten auch Hohen Herrschaften hier an und verweil⸗ ten bis gegen 5 Uhr im Gasthofe zur Weintraube, wo das Mittagsmahl bestellt war. Die Herzlichkeit, mit welcher die beiden Fuͤrstlichen Familien sich begruͤßten, gab ein sprechendes Zeugniß von den zwischen ihnen bestehenden freundschaftlichen Verhältnissen; um so ruͤhrender mzar der Abschied nach aufge⸗ hobener Tafel. Die besten Wuͤnsche begleiten die Prinzessin

E661616 Hoheit der Prinz Friedrich hat, nachdem V Hoͤchstderselbe dem Musisfeste in Aachen beigewohnt, am 16ten

löten hatten Se. Koͤnigl. Hoheit noch den Dom besichtigt und an einem Ihnen zu Ehren veranstalteten Festmahle Antheil ge⸗ nommen, bei welchem der Herr Regierungs⸗Praͤsident, Graf v. Arnim, in einer ergreifenden Rede die Segnungen des Frie⸗ dens, dessen das Land unter unserem erhabenen Monarchen ge⸗ nießt, mit dem Hinzufuͤgen entwickelte, daß die Stadt Aachen ihre Erkenntlichkeir nicht besser aussprechen koͤnne, als durch die . eines erlauchten Familie. Der Ober⸗Buͤrgermeister brachte darauf den Toast auf das Wohl des Prinzen aus, worauf Se. Koͤnigl. Hoheit sich erhoben, und mit wahrer Innigkeit fuͤr die Hoͤchstihnen zu Theil gewordene freundliche Aufnahme dankten, wobei Hoͤchstdieselben bemerkten, daß, wenn Sie die ehemalige Kaiserstadt fruͤher nicht besucht, Sie kuͤnftig gewiß keine Gelegenheit voruͤber gehen lassen wuͤr⸗ den, um das Versaͤumte nachzuholen, eine Zusicherung, die von der Versammlung mit den dankbarsten Gefuͤhlen aufgenom⸗ men wurde.

Die im Regierungs⸗Bezirke Magdeburg befindlichen Berg⸗, Huͤtten⸗ und Salz⸗Werke haben im vorigen Jahre 220, 492 Tonnen Braunkohlen, 1859 Centner Vitriol, 1243 Centner Smalte, 16,474 Last weißes Salz, 656 Last schwarzes Salz und 2086 Scheffel Duͤngesalz geliefert. Beschaͤftigt waren auf die⸗ sen Werken 131 Berg⸗Arbeiter, 54 Huͤtten⸗Arbeiter und 446 Sali⸗ nen⸗Arbeiter, zusammen 631 Arbeiter, welche ganz oder zum Theil 411 Weiber, 826 Kinder unter 14 Jahren, 11 Muͤtter, 3 Väaͤter und 2 Geschwister zu ernaͤhren hatten. Von den ge⸗ werkschaftlichen Braunkohlengruben wurden 8234 Rthlr. 20 Sgr. Ausbeute geschlossen und 840 Rthlr. Verlag wiedererstattet.

Der Vorwerksbesitzer Hammer zu Boos bei Witten⸗ berg hat bei dem Kirchen⸗Aerario ein Kapital von 100 Rthlr.

bei den Katholiken 1:: 412 und bei den Evangelischen 1: 697 und das Verhüͤltniß der Geistlichen bei den Katholiken 1: zie und bei den Evangelischen 1: 112192

Die bisherigen Episkopal⸗Pfarreten Castel und Sinz im Kreise Saarburg, Schalkenmehren im Kreise Daun, Ormont im Kreise und Ferschweiler im Kreise Bitburg wurden durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 28. Juli 1836 zu Sukkursal⸗Pfarreien mit dem gewöhnlichen Staatsgehalte erhoben.

Die Beiträge der Gemeinden zu den Kultuskosten beliefen sich auf 74,442 Rthlr.

Oeffentliche Elementarschulen zählte am Schlusse des Jahres 1g ger Bezirk 841, nämlich 696 katholische, 138 evangelische und

jüdische.

Das Verhältniß der Schulen zu der Volksmenge ist 6

bei den Katholiken .. . 1: 538

bei den Evangelischen. 1: 409

und bei den IFuden .. 1: 610 „Außerdem sind noch in Trier außer einer Gewerbeschule 2, in Prüm 1, in Saarlounis 1, und in St. Wendel 1 höhere Stadtschulen vorhanden. Alle diese Anstalten zählten 782 Lehrer, 10 Hülfslehrer und 59 Lehrerinnen, zusammen 851. Die Elementarschulen besuchten 73,733 Kinder, nämlich 37,813 Knaben und 35,920 Mädchen, und nach den Konfessionen: Katholiken 62,757, Evangelische 10,395 und

Juden 581. 1

„Das Gymnasium zu Trier entließ 19 und das zu Saarbrücken 3 Schüler als reif zur Universität.

„Privat⸗Unterrichts⸗Anstalten bestanden zu Trier für Knaben 2 mit 427 Zöglingen und 1 für Töchter aus den höheren Ständen mit 60 Schülerinnen, in Saarlouis 1 für Knaben und in Saar⸗ brücken 1 für Töchter aus den höhern Ständen. Die Gemeinden trugen für das Unterrichtswesen 62,026 Rthlr. bei. Diec seit 1832 gestiftete Pensions⸗Anstalt für Schullehrer⸗Wittwen und Waisen hatte eine Einnahme von 8192 Rthlr. und eine Ausgabe von 1341 Rthlr., da⸗ her Bestand 6851 Rthlr.

Das Land⸗Armenhaus zu Trier, in welchem zu Anfange des Jah⸗ res 1836 sich 341 Personen befanden, hatte im Laufe desselben einen Zugang von 197 und einen Abgang von 191 Personen, so daß am Schlusse desselben Jahres 347 Persouen beiderlei Geschlechts darin verblieben, nämlich in der Erzichungs⸗Anstalt 99, im Hospital 53, in der Heil⸗Anstalt 29, in der Irren⸗Pflege⸗Anstalt und in der Ar⸗ beits⸗Anstalt 2. Außerdem wurden an Kranke und arbeitsunfähige arme Personen 4420 Rthlr. und für verlassene Kinder 3940 Rthlr., 8360 Rthlr. an Unterstützungen außerhalb der Anstalt ge⸗ za .

Die Verpflegungskosten betrugen für die ganze Anstalt im Durch⸗ schnitte täglich 5 Sgr. 5 ½ Pf. pro Kopf. In der Heir⸗Anstün 6 88 9 ½ Pf., im Hospital 6 Sgr. 3 ½ Pf., in der Irren⸗Pflege⸗Anstalt 5 Sgr. 6 Pf., in der Erziehungs⸗Anstalt 4 Sgr. 4 ½ Pf. und in der Arbeits⸗Anstalt 4 Sgr. 4 Pf. b Von den Wohlthätigteitb⸗Anstalten, welche fast in allen Kreisen, jedoch von einem sehr verschiedenartigen Umfange, bestehen, hatten die bedeutendsten folgende Einkünfte: das Hospital u Cues 6915 Rthlr., das zu Saarlouis 2584 Rthlr. und die AIrestufpende zu Berncastel 2388 Rthlr. Die vereinigten Hospitien in Trier, an welche unter der Fremdherrschaft alle in Trier bestandenen milden Stiftungen zur Verwaltung überwiesen worden sind, und welche als Hospital das Gebäude der ehemaligen Frauen⸗Abtei St. Irminen inne haben, hat⸗ ten nach einer für die Jahre von 1830 bis 1835 angelegten Berech⸗ nung im Durchschnitt jährlich 28,244 Rthlr. Einnahme und 27,502 Rthlr. Ausgabe. Im Jahre 1836 sind in dem Hospital mit Ein⸗ schluß von 11 Hospitaliterinnen und 11 Angestellten und Dienstboten überhaupt 441 Menschen aufgenommen und verpflegt worden, von

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niedergelegt, von dessen Zinsen Schulbuͤcher gekauft und all⸗

den Kranken starben àl und es genasen 237 Personen, die Verpfle⸗