die Mazoritaͤt in den Cortes zu erlangen.“ Hierauf entstand ein solches Beifalls⸗Geschrei, daß der daruͤber erzuͤrnte Praͤsident die Tribunen räumen zu lassen drohte. Herr Madoz zeigte im Namen der Kommission, daß man das bloß den Finanz⸗Minister betreffende Gutachten nun mit Gewalt zur Frage des Throns, der Regierung, des Ministeriums machen wolle. „Wenn es ein Verbrechen ist, Rechnungen zu verlangen, rief er aus, so besteht die ganze Nation aus Verbrechern. (Rauschender Bei⸗ fall). Rechnungen will die Nation, und 4 * Rechnungen wird sie keine neuen Steuern bezahlen.“ Die Fortsetzung der Dis⸗ kussion wurde auf heute angesetzt, und da man bereits anfing, diesen parlamentarischen eee als ein ergoͤtzliches Schauspiel zu betrachten, so waren heute die Tribunen wo moͤglich noch zahlreicher besetzt als gestern. Ehe noch der große Mann des Septembers „zzen wurde auf seinen Sitz ein schwerer Sack von rothem Sammet niedergelegt, welcher vermuthlich die „Rechnungen“ enthielt. Dieser Umstand erregte großes Ge⸗ laͤchter, und dieses verwandelte sich in Zischen und Murren, als endlich der neue Colbert eintrat. Die 2⅔ Calatrava, Pio Pita und Infante nahmen an seiner Seite Platz, nachdem er den Ruͤcken der vor ihm kehehden Bank mit einem Dutzend Zeitungen bedeckt hatte. Hr. Alvaro brachte als Kommissions⸗ Mitglied die Frage auf ihre urspruͤngliche Gestalt zuruͤck, und erklärte, daß ohne Rechnungen nur Betrug, nicht aber ir⸗ gend ein repraͤsentatives System bestehen koͤnne. Das Wort „Betrug“ gab zu FMsn Erklaͤrungen zwischen den Herren Alvaro und Mendizabal Veranlassung. Herr Vila zeigte darauf in einer sehr scharfen Rede die gaͤngliche Nullitaͤt des Ministeriums. „Anstatt sich mit Gruͤnden des Rechts zu vertheidigen, wenden sich die Minister an unser Mitleiden, an unsere Gefuͤhle. Der Finanz⸗Minister behauptet, viermal sein Vermoͤgen verloren zu haben, und seinen Kindern nur Thraͤnen zu hinterlassen; der Minister⸗Präsident beruft sich auf seine Armuth; er nennt die Personen, welche Plaͤtze im Ministerium ausschlugen, Egoisten, und die, welche darnach streben, Ehrgeizige. Allein die Leiden, die Thraͤnen des Vaterlandes haben bei mir mehr Gewicht, als alle Seufzer eines Ministers, und deshalb verlange ich, daß die Cortes dem Finanz⸗Minister ihr Mißfallen ausdruͤcklich zu erkennen geben.“ Herr Calatrava trat nun abermals als Vormund fuͤr Herrn Mendizabal auf. Als er aber sagte, der Finanz⸗Minister habe sich seiner Dienstleistungen nur deshalb gerühmt, um die Verleumdungen zu widerlegen, die taͤglich gegen seine Rechtlichkeit erhoben wuͤrden, entstand ein so fuͤrch⸗ terlicher Lärmen unter den Deputirten und in den Tribunen, daß erst nach fuͤnf Minuten die Ruhe einigermaßen wieder her⸗ gestellt wurde, und selbst der Praͤsident, Herr Heros, sein Ge⸗ sicht zum Lachen verzog. Ich bemerkte, daß Herr Mendizabal, den ich zu bedauern ansing, einen Huissier zu sich rief und ihm einen Auftrag gab. Dieser Beamte erschien darauf in der oͤf⸗ sentlichen Tribune und wollte, obgleich die Ruhe wieder her⸗ gestellt war, einige „Caballeros“ verhaften; allein man warf ihn unter lauten Verwuͤnschungen zur Thuͤre hinaus, was zu einer neuen Aufheiterung Stoff gab. Noch staͤrkeres Gemurr erhob sich, als Herr Calatrava erklaͤrte, die Aeußerung der De⸗ putirten, daß die Ration erfahren muͤsse, welchen Gebrauch man von ihren Geldern mache, beabsichtige, Aufruhr zu erregen und sey hochverraͤtherisch. Herr Nunez bat darauf als Kom⸗ missions⸗Mitglied die Minister, die Deputirten nicht durch Per⸗ soͤnlichkeiten zu kraͤnken, sondern auf den Gegenstand der Frage zuruͤckzukommen. Diesen entwickelte er mit großer Klarheit; er bewies, daß der Finanz⸗Minister dem Verlangen der Cortes nicht nachgekommen sey. Lauter Beifall begleitete seinen Vor⸗ trag. Herr Alvaro: „Der Finanz⸗Minister behauptet, die Mi⸗ nister brauchten keine Rechnungen abzulegen; ich hingegen glaube, daß sie es muͤssen, zumal wenn ein Minister zugleich Banquier ist, und in der Staats⸗Kasse auf ihn gezogene Wechsel vorhanden sind.“ Herr Mendizabal: „Die in der Staats⸗Kasse be⸗ findlichen Wechsel sind von Portugal und England auf den Finanz⸗ Minister, und nicht auf Juan a y Mendizabal 8⸗* (Neues Gemurr und Gelächter). Kaum hatte darauf Herr Tastro (ein beredtes Mitglied der Opposition) das Wort ge⸗ nommen, als Herr Vazquez Parga verlangte, daß die Artikel verlesen werden sollten, welche von der Aufrechthaltung der Ruhe auf der oͤffentlichen Tribune handeln. Hr. Castro erklaͤrte dagegen, diese an die ruhigen Zuhoͤrer gerichtete Warnung er⸗ innere ihn an jene Zeit, in welcher das Volk, wenn es zu oöͤf⸗ fentlichem Vergnuͤgen ging, noch ehe es Mißfallen aͤußerte, durch den Anblick des Ausrufers und Buͤttels in Schrecken gesetzt worden. Diese treffende Vergleichung der Cortes mit einem Stiergefecht, und eines Deputirten mit dem Henker gab zu un⸗ endlichem Gelaͤchter und zu unermeßlichem Beifallsrufen auf der Tribune Anlaß; Herr Vazquez Parga aber erklaͤrte sich fuͤr be⸗ leidigt, und nur der Intervention des Herrn Olozaga gelang es endlich, die beiden Herren wieder auszusoͤhnen. Herr Castro richtete darauf an die Deputirten die Frage, ob irgend einer von ihnen beabsichtige, die Minister zu vertheidigen, da er fuͤr diesen Fall ihm sein Wort uͤberlassen wolle; aber alle blieben still, und er redete also weiter, indem er alle fuͤr das Gutach⸗ ten der Kommission aufgestellten Gruͤnde zusammenfaßte. Nach einer langen Unterbrechung, in welcher fast alle Deputirten zu⸗ gleich das Wort nahmen, schritt man endlich daruͤber zur Ab⸗ stimmung, ob das Gutachten der Kommission von den Cortes gebilligt werde. 101 Stimmen verneinten dieses gegen 62, welche die Frage bejahten; unter letzteren waren die Herren San Miguel, Olozaga, Alcala Gamora, Garcia Carrasco. Nach der Abstimmung erwies es sich, daß mehrere Deputirte, welche nein gesagt hatten, in der Meinung standen, sie haͤtten zu Gunsten des Gutachtens gestimmt. Laut verlangten sie Vorle⸗ gung der Rechnungen, allein die Sitzung ward unter lautem Geschrei und Gelächter aufgehoben, nachdem noch Herr Madoz erklaͤrt hatte, die Kommission nehme, da ihr erstes Gutachten verworfen sey, alle uͤbrigen zuruͤck. Die Cortes haben also ei⸗ nen Ausspruch gethan, durch den sie ihre eigene Verfuͤgung umstoßen. Sie verlangten vom Finanz⸗Minister Vorlegung der Rechnungen, und ernannten eine Kommission zur Pruͤfung der⸗ selben; diese behauptet, der Minister habe die von den Cortes verlangten Papiere nicht eingereicht; der Minister kann dies nicht leugnen, und die Cortes — nun die Cortes billigen die Weigerung des Ministers, und verweisen die Kommission zur Ruhe! Welche Aufmunterung fuͤr den Minister, in seinem Sy⸗ stem zu beharren, und welch' ein praktischer Beweis von der Nuͤslichkeit des Repraͤsentativsystems für Spanien! Die ge⸗ ringe moralische Kraft, welche das Ministerium noch zu besitzen glaubte, ist unter den siegreichen Angriffen der Opposition zu⸗ sammengestuͤrzt; auch nicht ein einziger Deputirter fand sich, der zur Vertheidigung der Regierung das Wort genommen haͤtte. Die empfindlichste Lehre aber fuͤr die Minister und deren Par⸗ tei lag in dem laut gegen sie ausgesprochenen Hohn und Un⸗ willen des in der oͤffentlichen Tribune befindlichen Poͤbels. Vor einem Jahre heulte dieser fuͤr baares Geld gegen Isturiz und
RVaumt.
dessen Freunde, jetzt erhob er seine drohende Stimme gegen Mendizabal, weil ihn eine Art von Instinkt fuͤhlen läßt, was recht, was luͤgenhaft und schaͤndlich ist. Der Praͤsident, Herr Heros, handhabte zwar die Klingel mit wahrem Heroismus; allein das Volk, Zeuge solcher Auftritte, verliert alle Achtung vor seinen angeblichen Vertretern. Haben doch diese neulich selbst die Frage erhoben, ob sie, nach Vollendung der neuen Constitution, noch fernerhin Gesetze geben koͤnnen, da zu deren Guͤltigkeit von nun an die Zustimmung zweier Kammern erfor⸗ derlich ist. Vorlaͤufig leben wir also unter zwei Verfassungen oder unter gar keiner. — Heute beschlossen die Cortes, nach einer langen Diskussion, mit 86 Stimmen gegen 26, daß die Rechnungs⸗Kommission ihr Gutachten nach den von den Cortes angegebenen Ideen neu ausarbeiten solle. Was hieraus entste⸗
hen wird, ist schwer abzusehen.
Portugal.
Ein am 2. Mai in Lissabon von Angola in 90 und von den Capverdischen Inseln in 34 Tagen angekommenes Schiff hat gemeldet, daß in den von dem Mutterlande so aͤußerst ver⸗ nachlaͤssigten Kolonieen große Unzufriedenheit herrsche. Angola, geeg es, wolle sich von Portugal losreißen und unter den Schutz Brasiliens stellen. Auf den Capverdischen Inseln wollten die Einwohner ihren neuen Gouverneur nicht aufnehmen, und er mußte ihnen durch Huͤlfe eines Kriegsschoonersv aufgedrungen werden. Auf Madeira hatte die Besatzung von 800 Mann am 21. April Miene gemacht, sich zu empoͤren, weil man ihr von ihrem Sold von 6 Pence taͤglich noch den vierten Theil abziehen wollte, und sie hatte ihren Offizieren mit Erschießen gedroht. Durch die Versicherung, daß kein Abzug stattfinden solle, brachte der Gouverneur die Soldaten wieder zur Ruhe.
Tuͤrkei.
Wiener Blaͤtter melden aus Konstantinopel vom 3. Mai: „Am 28sten v. M. begaben sich alle hier anwesenden We⸗ sire und Großwuͤrdentraͤger in das Thal der süßen Waͤsser, um dem Sultan, welcher kurz vorher das daselbst neu erbaute Kiosk Beharie bezogen hatte, vor seiner Abreise ihre Aufwartung zu machen. Se. Hoheit hat an diesem Tage das Freitags⸗Gebet in der den Muselmaͤnnern besonders heiligen Moschee von Ejub verrichtet. Am 29sten gegen 10 Uhr Morgens verließ der Sul⸗ tan die Residenz von Beschiktasch und trat auf seinem Galla⸗ schiffe die Fahrt nach Bujukliman, oberhalb Bujukdere, an, wo die prachtvolle Fregatte „Nusretie“ den Monarchen erwartete, um ihn nach Varna zu fuͤhren. Vor Baltaliman angelangt, ließ Se. Hoheit daselbst anhalten, um den bejahrten vormaligen Seriasker, Chosrew Pascha, zu besuchen. Sodann wurde die Fahrt fortgesetzt, auf welcher ein Theil des Großherrlichen Ha⸗ rems Se. Hoheit bis Bujukdere, die Paschas und andere ho⸗ hen Wuͤrdenträger aber bis Bujukliman begleiteten. Unter dem Kanonendonner saͤmmtlicher Batterieen des Bospors segelte dann die Fregatte, an deren Mittelmaste die Großherrliche Standarte flatterte, in Begleitung der beiden Oesterreichischen Dampf⸗ boͤte „Ferdinand I.“ und „Maria Dorothea“, ab, wel⸗ che vorsichtshalber fuͤr den Fall beigezogen wurden, daß unguͤnstige Witterung das Fortkommen der Fregatte erschweren sollte. Wirklich stellte sich, nachdem letztere, eine vorzuͤgliche Seg⸗ lerin, anfangs zehn Seemeilen in einer Stunde zuruͤckgelegt hatte, wobei die Dampfschiffe die groͤßte Muͤhe hatten, ihr zu folgen, eine solche Windstille ein, daß sie von den Dampfboͤ⸗ ten ins Schlepptau genommen werden mußte. Hierdurch wurde die Fahrt nach der Berechnung der Capitaine um 30 Stunden beschjieunigt, und Se. Hoheit langte Tags darauf um 2 Uhr Nachmittags in Varna an. Der Großherr aͤußerte sich uͤber die Geschicklichkeit der Capitaine der Oesterreichischen Dampfschiffe in den schmeichelhaftesten Ausdruͤcken und schickte bei seiner An⸗ kunft in Varna den Kapudan⸗Pascha, den einzigen Wesir, der ihn bis dahin begleitet hatte, an dieselben ab, um ihnen seine Zufriedenheit zu erkennen zu geben. Fewzi Ahmed Pascha ist bereits gestern an Bord der „Maria Dorothea“ nach dieser Hauptstadt zuruͤckgekehrt, wo auch das Dampfschiff „Ferdinand I.“ eingetroffen ist. Der Großherrliche Astrolog, welcher vor⸗ hergesagt hatte, daß am Abfahrtstage Sr. Hoheit der Suͤdwind wehen werde, ist aus diesem Anlasse mit der Decoration des Nischani⸗ Iftihar beschenkt worden.
9 1 Berlin, 24. Mai. Am 19ten d. M., als am zweiten fuͤr die diesjaͤhrigen Pferderennen auf der Golzheimer Haide bei Duͤsseldorf bestimmten Renntage, wurden zwei Rennen ab⸗ ehalten. An jedem derselben nahmen aber wieder nur zwei Pferde Theil. An dem ersten die „Elisabeth“ des Prinzen riedrich Koͤnigl. Hoh. und der „Whalebone“ des Barons van eeckeren von Enghuyzen, von denen die „Elisabeth“ die Bahn (1 Engl. Meile) im ersten Laufe in 2 Min. 9 Sek. und im zweiten in 2 Min. 2 Sek. zuruͤcklegte, und damit den Preis, bestehend in einem von dem Vereine ausgesetzten Pokal gewann. In dem zweiten Rennen, um einen Einsatz von 20 Frd'or, siegte ein dem Lieutenant Grafen von Gneisenau zugehoͤriges un⸗ trainirtes Englisches Pferd, „Montauban⸗Mare“, welches ohne Peitsche und ohne Sporen geritten wurde, in 4 Min. 4 Sek. Die Entfernung betrug naͤmlich diesmal zwei Englische Meilen. Zwischen beiden Rennen wurde eine nicht uninteressante Wette zwischen 2 Kavallerie⸗Offizieren der dortigen Garnison abgehalten. Der Eine wollte auf einem seiner Pferde die Rennbahn (1 Engl. Meile) schneller im Trabe durchreiten, als es der Andere mit 6 verschiedenen Pferden — in gewissen Zwischenraͤumen als Relais aufgestellt — in jeder beliebigen Gangart zu bewirken im Stande seyn wuͤrde. Das Abreiten geschah am Siegespfo⸗ sten, aber sehr unguͤnstig fuͤr Erstern, indem sein Pferd nicht antrabte, sondern ganz kurz galoppirte. Der Vorsprung des Andern war daher gleich von Anfang sehr bedeutend; nicht we⸗ niger zeichnete sich seine Gewandtheit im Voltigiren aus. Er sprang eben so rasch als sicher von und auf seine Relaispferde und gelangte daher unter Jubelruf viel fruͤher am Ziele an, als sein Gegner. Nach dem zweiten Rennen wurde noch ein Privatrennen auf der Bahn mit Hindernissen zwischen der „Emilie“ des Lieutenants Barons von Lilien, und dem „Fin⸗ gal“ des Lieutenants von Oertzen abgehalten. Des Letztern Pferd blieb Sieger. Den Beschluß des Festes machte eine Fuͤllenschau und ein Pferdemarkt, auf welchem mehrere Ver⸗ kaͤufe stattfanden.
— Man schreibt aus Bromberg unterm 19. d. M. „Den Musikfreunden unserer Stadt und Gegend steht in diesem Jahre ein lange schon gewuͤnschter Genuß bevor. Der hiesige Musik⸗ verein wird nämlich unter Leitung seines thaͤtigen, von dem reg⸗ sten Eifer fuͤr die Kunst erfuͤllten Dirigenten, des Stadtkaͤm⸗ merers Loͤwe, am 28. und 29. Juni d. J. ein großes Musik⸗
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fest, das erste im Großherzogthum Posen, veranstalten.
Zur Auffuͤhrung ist fuͤr den ersten Tag Haydn's Schoͤpfun
fuͤr den zweiten das Auserlesenste aus Haͤndel's Messias, so 2½ eine von dem erwaͤhnten Herrn Dirigenten komponirte Kantate „das Friedensfest“ bestimmt. Die Kraͤfte des Vereins selbst, die in den bisherigen Konzerten Erfreuliches geleistet haben, so wie die bereits zugesicherte Theilnahme mehrerer Musikvereine und Kuͤnstler aus benachbarten Staͤdten lassen denselben guͤnsti, gen Erfolg hoffen, der gleiche Unternehmen bereits an andern Orten gekroͤnt hat, und der hier um so wuͤnschenswerther ist als der Ueberschuß der Einnahme der hiesigen, erst vor einigeg Jahren errichteten Waisenanstalt zugewendet werden soll.“
WWissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. In der Versammlung der Gesellschaft naturforschen, der Freunde am 16. Mai theilte Herr Dr. Seebeck seine Unterse chungen über den Mangel des Farbeusinnes mit. Seine zahlreiche Beobachtungen, deren Resultate er in einigen von den untersuchten Individuen selbst geordneten Farbentafeln vorlegte, zeigten theils de merkwürdige Verwechselung von roth und grün mit grau, theile eine sehr geschwächte Empfindung für die mindest brechbaren Strh⸗ len des prismatischen Farbenbildes. Letzteres war auch noch durch anderweitige Versuche bestätigt, indem die mit dieser Abnormität des Sehorgans behafteten Personen die obere Gränze des Spectrums . angeben, wohin ihn das normale Auge gleichfalls setzt, die unten aber bedeutend höher. Von der Nützlichkeit gefärbter Gläser süd solche Individuen hatte sich Herr Dr. Seebeck gleichfalls überzeugg und dieses schon von seinem Vater vorgeschlagene Mittel mit Erfan bei mehreren derselben angewendet. Die Bemerkung, daß unter . jungen Leuten, die Herr De. Seebeck untersuchte, sich 5 fanden, die mehr oder weniger Mängel des Farbensinns offenbarten, läßt eine größere Verbreitung dieses Fehlers vermuthen, als man gewöhnlich glauben möchte, und stellt ihn der Mangelhaftigkeit des musikalischen Ge⸗ hörs gleich. — Hr. Prof. Müller machte auf den Fisch Amphioxus lance latus aufmerksam, der die einfachste Fischbildung habe und deshalb auch von Pallas als Limax lanceolatus aufgeführt sey. — Herr Professo Dowe theilte einige Bemerkungen über das polarische Verhalten des zerstreuten Lichtes mit. — Der zeitige Direktor der Gesellschaft, Hen
rofessor August, berichtete über die ausgedehnte Versuchsrethe, welch vnese⸗ in Kalkutta über die Verdunstungskälte unter sehr verschie) nen (natürlichen und künstlich hervorgebrachten) Temperatur⸗ und Druck⸗Verhältnissen, so wie auch in verschiedenen Gasarten angestellt hat, durch welche sich die bisherigen theoretischen Ansichten über die⸗ sen Gegenstand zum Theil esen, zum Theil aber auch als einer Berichtigung bedürfend erwiesen. Als besonders interessant kann vier hervorgeboben werden, daß in einem heißen atmosphärischen Luft⸗ strome, der Zinn zum Schmelzen brachte, ein mit destillirtem Waffer befeuchtetes Thermometer nur 1450 Fahr. (502½ ° R.) zeigte, wodurch der theoretische Satz, daß die Verdunstungskälte den Siedpunkt nich uͤberschreitet, bestätigt und das bekannte Leidenfrostische Phänomen von einer Seite her erklärt wird. Die Versuche in Hydrogen und koh⸗ lensaurem Gase verdienen deshalb Beachtung, weil sie auf eine den bisherigen Untersuchungen nicht entsprechende Größe der spezifischen Wärme dieser Gasarten schließen lassen (für Hydrogen 1,120 geger atm. Luft und für Kohlensäure 1,987). — Herr G. R. Link zeigte ein Stück des Stammes von Pandanus utilis vor, dessen Inunercs mit einem Netzwerk von Gefäßbündeln überail so durchflochten war, wie es bei den Suerwänden im Stamme der Graͤser und der übrz⸗ gen Molokotyvledonen der Fall ist, so daß der ganze Stamm als ste⸗ liger Zusammenhang von Knoten anzusehen ist. — Herr Professot Ehrenberg sprach über das jetzige Vorkommen der Gallionella fes ruginea bei Berlin und zeigte die Flüssigkeiten vor, in denen er se lebend gefunden batte. erselbe zeigte auch Conferren vor, die Her Dr. Engelmann aus der heißen Quelle zu Arkansas in Nord. Ame. rika abgeschöpft hatte, unter denen sich Oscillatoria labyrinthi foruis mit anderen noch unbeschriebenen befanden. Beobachtung.
Abends Nach einmaliger
10 uhr. Beobachtung. rAA;Mx. fe aAvNHd.un vt’ebd’XwT
335,16 „Par.] Quellwärme 7,00 R. + 8,8 0 R.Flußwärme 10 30 F. S8g Bodenwärme 8,90 F. 8 8 .JNaAusdünstung 0 307 9. W. Niederschlag 0,016†h.
— Nachtkälte †+. 5 10.
+ 4.30 R... 73 vCt. F.
8 —1n.
Meteorologische Morgens Nachmittags 6 Uhr 2 Uhr.
1837. 23. Mai.
334,15“ Par. + 11,20 R. + 480 R. 60 pCt. trübe. W. W.
334 14“ Par...
(333 12 Par. +⸗ 6,8 0 R. + 51°R. 87 pCt. halbheiter. W.
Luftdruck.. Luftwärme.. Thaupunkt. Dunstsättigung
Wolkenzug.. Tagesmittel:
+ 8,90 R..
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wärtige Börsen. Amsterdam, 19. Mai.
Niederl. wirkl. Schuld 52 ¼. 5 % do. 991 ½2. Kanz. BII 231 1 6.. 5 % Span. 24 ⅛. Passive —. Ausg. Sch. —. Zium 7 ⅛. Preuss. Präm.-Sch. 112. Poln. —. Oesterr. Met. 995/⁄16.
Antwerpen, 18. Mai. Ausg. Sch. —. Zinsl. 7 ⁄1.
Hamburg, 22. Mai.
Bank-Actien 8 1372. Engl. KRuss. —. 3 % 28 ¼. Neue Anl. 231 2.
4 L.ohagn, 19. Mai.
Cons. 3 % 91 ½. Belg. 100 ¼. Neue Anl. 24 ½. Passive 6* Ausg. Sch. 9 ¼. 2 ½ % Holl. 53 ½. 5 % 100. 5 % Port. 29. do. 3 % 30 ¾. Engl. Russ. 108 ¼2. Bras. 84 ½. Columb. 24 ½. M 24 ½. Peru 17 ½. Chili 38.
Paris, 19. Mai.
5 % Rente fin cour. 108. 10. 3 % fin cour. 79. 25. ¼ Neap. fin cour. 99. 05. 5 % Span. Rente 27 3 ¾⅞. Passive 6 ¼.U Portug. 30 ⅛.
ℳ u s
Passive —. Neue Anl. 24 ⁄6. 6
5 % Port. —. d
Wien, 19. Mai. Bank-Actien 1381 ⅛6. Neue Anl. 570.
Koͤnigliche Schauspiele. .
Donnerstag, 25. Mai. Im Schauspielhause: Frßlch
musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der Polternhend komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.
Freitag, 2. Juni. Im Opernhause,
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2. zum erstenmale Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth, 16 dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, wn M G. Friedrich. Musik von Adolph Adam.
Koͤnigsstaͤbdtisches Theater. Donnerstag, 25. Mai. Zum erstenmale: Der beste n Lustspiel in 4 Akten, von Dr. Toͤpfer. (Mad. Stein 9 Theater zu Koͤln: Leopoldine von Strehlen, als Gaftit⸗ Hierauf: Der Hofmeister in tausend Aengsten. Lust piel 18 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von Th. Hell. (Herr Peters, 8 Großherzoglichen Hof⸗Theater zu Neu⸗Strelitz, neu engags Mitglied dieser Buͤhne: Magister Lassenius, als erstes
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— Zwischen dem ersten und zweiten Stuͤck: Solo⸗Konzertan fuͤr zwei Violinen und Violoncell, von Maurer, vorgetrag von dem Tjaͤhrigen Eduard, dem gjaͤhrigen Heinrich und 1 aͤlterem Bruder Friedrich Mollenhauer. Hierauf: Konzegg fuͤr Violoncell, von Romberg, vorgetragen von Heinrich
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8 Redacteur Ed. Cottel-. ————
Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. ““
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ober⸗Bergrath u inen⸗Direktor Rollmann zu Koͤnigsborn den Rarsch n0 rden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen geruht. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem katholischen Stadt⸗ er Faustmann zu Polkwitz, im Regierungs⸗Bezirk Lieg⸗ den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasfe zu verleihen geruht. Des Koͤnigs Mäjestaͤt haben geruht, dem Ober⸗Landesge⸗ 5,Nath Trautvetter zu G'ogau den Charakter als Ge⸗ tt Ic zrath zu ertheiten. 11g r, Koͤnigl. Majestaͤt haben die Landgerichts⸗A kel und Benedict in Wittenberg 1cselhere ee e Alergnaͤdigst zu ernennen geruht. 1 Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Kreis⸗Physikus Dr. ecker zu Dingelstaͤdt den Charakter als Hofrat) Allergnaͤ⸗ zu verleihen und das hieruͤber ausgefertigte Patent Aller⸗ selbst zu vollziehen geruht. ge. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Waͤrt⸗ abgereist.
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Abgang aus Waldow⸗ strenck
Sonntag Mittwoch Ankunft der Schnellpost vo Berlin; Montag Freitag
osen. zwischen G sjeder Reisende 30 Pfund
Gleißen Gelegenheit Berlin, den 24. Genera
zu ihrer
Petersburg.
l6ten Division, Graf zu Do
herg ist nach St. Petersburg
Bekanntmachung. dom 1sten Juni d. J. ab wird zwischen Berlin und Stet⸗ uf dem Wege uͤber Neustadt⸗Eberswalde und Schwedt Bhoen ees taͤglichen Personen⸗Schnellpost eine entlich dreimalige Personen⸗Post in Ge 3 elbj hehgefertigt 1 ö Seübtge 1111“*“ b Montag,
Mittwoch, Sonnabend um 11 Uhr Vormittags, und kmmt an “ “
ätin 1I b Donnerstag, Sonntag
um 5 Uhr Morgens. Aus Stettin geht selbige ab Montag, 8 eu“ Soinabend— um 11 Uhr Vormittags, und koͤnmt an 1 8
in Berlin (Seeistag, Donnerstag, Sonntag
um 5 Uhr Morgens. 8 zu dieser Peesonen⸗Post koͤmmt ein zwoͤlfsitziger, ihteter, auf Druckfedern ruhender Wagen i hoisen werden nicht gestellt. “ An Personengeld wird gezahlt: schen Berlin und Steitin
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Br.yr. C1“
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bequem Anwendung.
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Angermuͤnde. Neustadt⸗Ebers Werneuchen.
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» Angermuͤnde.. „ „» Neustadt⸗Eberswalde sschen Neustadt⸗Eberswalde u. Stettin ... 7 W8 1 8 » Schwedt.. 9 „ „ Angermuͤnde schen Angermuͤnde und Stettin. 2 „ B1I » Schwedt...
* v schen Schwedt und Garz.... 1 Stetiin..
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schen Garz und Stettin de Person. Füͤr dieses Personengeld kann jeder Rei
. . 8 jeder Reisende 30 Pfund Idnnehca eh mit sich fuͤhren. Fuͤr das Mehrgewicht hü . n Paͤckerei⸗Taxe in Anwendung. un Berlin und in Ers zeJunt c. wird diese neue Personen⸗ 2 2 1 s erlin, den 23. Mai Ssg Iumn erstenmal abgesendet werden.
General⸗Post⸗ Amt.
Bekanntmachun 85 1 g. bn den Reisenden nach und von dem Badeorte Gleißen eei zur Benutzung der durch Waldowstrenck passi⸗ X 1 in⸗Posener Schnellpost zu gewaͤhren, wird in der * Juni bis ultimo August c. eine 2spaͤnnige Perso— 8 b veegh zur Heftb enag von 4 Personen einge⸗ en, ngenden, bedeckten Wagen, i unden, und zwar in folgender Art: öö“ “ 8 nüang aus Gleißen vrkunft’n Waldowstrenck Sonnta uoch 5 Uhr fraͤh, Miltwoch 7 % Uhr fruͤh, zum Pelußan die Schnellpost nach osen;
Mont Freitags 5 ½ Uhr Nm., zum
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Uhr Nachm.
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7 Uhr Abds., nach Ankunft der Schnellpost von
Das Personengeld ist auf 15 Sgr. fuͤr di leißen und Waldowstrenck Peca⸗ 8. garzs Serece
kann. Beichaisen werden nicht gestellt. Vom 1. Juni c. ab finden auch
Mai 1837.
Abgereist: Der Fuͤrst Theodor
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der
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ag den 26sten Mai
Ankunft in Gleißen
Sonnta — 8 Mittwoch 1 11 ½ Uhr Vorm.,
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Freitags 9 ½ uhe Abends.
sestgestellt worden, wofuͤr Effekten unentgeltlich dh heses Extrapost⸗Rei i Befoͤrderung. E
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[Post⸗Amt.
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Galitzin, nach St.
BW 2*
hna, nach Trier.
Ministern des dem Marschall
19. Mai.
die Orleans Irriges berichtet.
werden nicht die Marschallin Suchet Ehrendame, und die
Flahault ist noch nichts ent UHeber die b3ich 5.
des Débats Folgendes: zipal⸗Rath der Stadt Paris tigkeits⸗Bureaus 38,000 Fr.; armer Kinder, 20,000 tar⸗Schulen, und 60,000 Fr. werker⸗Vereine bestimmt, die bildet haben. — Das
Gebaͤudes soll ganz in einen springen, werden.
von einigen der Prinzessin Sie soll naͤmli der Gegenden versetzt werden
Linien⸗Truppen bei dem Sche in der Mitte des Platzes erri vertheidigen. Die Artillerie Episode der
In der P
auf welchem der alte erzbischs
eingerichtet werden soll. Der
Wiedereroͤffnung der Kirche vo einem eben so politischen, wuͤnschte. Auf das der hend, behauptete er,
nen Gebaͤude enthalte. zugegeben, daß das der Regierun bestritten werden koͤnne, doch als durchaus unangemesse lasse sich schwer begreifen, wie eine in Folge eines Volksaufru
schloß seine Bemerkungen, inde
fuͤhren zu koͤnnen.“ Als Herr trag eine andere Abfassung in der Marquis von Dreux⸗B position in Anspruch, welchem sich die Gebaͤude, ligen
von 5350 Mdtres, schoͤflichen Palastes
der zu der dienen soll
Anschluß an di erlin bn uu““
schreiben lassen. (Zu Gunsten
Frankreich.
Gestern arbeitete der Koͤnig mit den andels und der Finanzen und w Gérard eine Privat⸗Audienz.
Der Constitutionnel sagt: „Die “ haben uͤber Zusammensetzung des Hauses der kuͤnftigen Herzogin von
Turgot Gesellschafts⸗Damen werden.
Gelegenheit der Vermaͤhlung des
von Orleans stattfindenden Festlichkelten b das 9 Nerseg⸗
„Von der Summe, die der Muni⸗
votirt hat, erhalten die Wohlthäͤ⸗
1 12,000 Fr. sind fuͤr die Bekleidung as
Fest auf dem Stadthause wird wahr⸗ scheinlich gegen Mitte Juni stattfinden. Ein großer Saal 58
bereiteten Ueberraschungen gesprochen. ch ploͤtzlich im Mittelpunkte 1G
ihre Kindheit theuer seyn muͤssen. gen werden wahrhaft großartig seyn. 40,000 Fr. ausgesetzt. Auf dem Marsfelde sollen 10,000 Mann
ö uͤbernommen.“ 9 airs⸗Kammer war heute die Debatte uͤber den Gesetz⸗Entwurf an der Tages⸗Ordnung, wonach der
Paris abgetreten und von dieser zu einer oͤffentlichen Promenade
der diesen Gesetz⸗Entwurf hatte einschreiben lassen, begann da⸗ mit, daß er dem neuen Ministerium zu der von ihm verfuͤgten
als gerechten und schicklichen Akt Gluͤck Berathung vorliegende Gesetz uͤberge⸗ daß das Concordat vom Jahre 1801 einen besonderen Vorbehalt in Betreff der an den Klerus abgetrete⸗ Abgesehen aber auch hiervon und selbst
muͤsse er die vorgeschlagene Maßregel
neten, andererseits die Abtragung des er verfuͤgen, wie sie durch eine Koͤnigliche
des Aufruhrs verwerfen und durch eine andere die verderblichen Folgen desselben heiligen koͤnnten; dies sey ganz der Weg, das gesellschaftliche Gebaͤude zu untergraben.
setz⸗Entwurfes folgendes Amendement einbrachte: „Von dem gedachten Terrain wird der erforderliche Raum vorbehalten, um eventuell auf demselben einen neuen erzbischoͤflichen Palast auf⸗
die also lautet:
erzbischoͤflichen Palastes befanden, von dem Stadtrathe in seiner Berathung vom 15. Januar 1836 angenommenen Klauseln und Bedingungen an die Stadt Paris abgetreten, unter dem Vorbehalte jedoch eines Flaͤchen⸗Inhalts
inzwischen, bevor sie zur Abstimmun Pairs zu hoͤren, die sich wider den
ertheilte darauf
Zuverlaͤssigen Nachrichten zufolge, Lobau, sondern die Marschallin Frau von Segur und Madame
v In Bezug auf Herrn von en.
Aufmunterungen in den Elemen⸗ ur Vertheilung unter die Hand— ich zu gegensettigem Beistand ge⸗
Garten, in welchem Fontainen Man hat schon viel, und zu viel
von Paris in einige ihr durch Erinnerungen an Die oͤffentlichen Belustigun⸗ Fuͤr die Feuerwerke sind
„ die
ine eines Bengalischen Feuers ein chtetes Fort theils stuͤrmen, theils hat die Zubereitungen zu dieser
Platz fliche Palast stand, an die Stadt
Graf von Tascher, der sich wi⸗
n Saint⸗Germain⸗l'Auxerrois als
g zustehende Eigenthumsrecht nicht
n von der Hand weisen, und es dieselben Minister, die einerseits hrs geschlossene Kirche wieder oͤff⸗ bischoͤflichen Palastes erordnung das Werk
Herr von Tascher m er zum zweiten Artikel des Ge⸗
von Morogues fuͤr diesen An⸗ Vorschlag bringen wollte, nahm rezé die Prioritaͤt fuͤr seine Pro⸗ „Das Terrain, auf Hoͤfe und Gaͤrten des ehema⸗ wird unter den
Auffuͤhrun
eines neuen erzbi⸗ ’
Versammlung beschloß schritt, alle diejenigen esetz⸗Entwurf haben ein⸗
gse ha rsn Hera. ;een von 1801, mei 8861J1 38 geistlichen Guͤter zu den National der Voltszerrschaht dis Kaaneche, schließe, das in der Person des E
stoͤrung seines Palastes verletzt worden sey. Der Graf Por⸗
daß das Prinzip der Freiheit un
von Saint⸗Germain⸗'Auxerrois, meinte aber, da ihr no
zweite Pflicht obliege, diejenige nämlich, dem gn vn. neue Wohnung in der Naͤhe seiner Kirche zu gewaͤhren. Es handele sich hier nicht um uͤbertriebene Anforderungen; nicht ein großes prachtvolles Gebaͤude verlange die
hirten der Hauptstadt die Ausuͤbung seines geistlichen Amts er⸗
Die Deputirten⸗Kammer beschaͤftigte sich ster nach Annahme des Budgets des Kriegs⸗Mi steri Butge nles g inisteriums, mit dem ung wurden 178,500 Fr., an Besoldungen fuͤr die ina Erzbischoͤfe und Bischoͤfe 1,017,000 Fr. IEE tholische Geistlichkeit 28,145,000 Fr. bewilligt. von 1 Million ist zu Stipendien an Seg Summe den Seminarien auch die Pflicht auflege, ihre Zoͤglinge einen theologischen Kursus durchmachen zu laͤsfen⸗ 1 ůera⸗ gen wurde die Summe bewilligt. Das naͤchstfolgende Kapitel enthaͤlt 1,070,000 Fr. an Unterstuͤtzungen fuͤr bejahrte Geistliche — ve 8 98 Frge. des Herrn Auguis, daß man
zusgaben naͤher specificire, ging die Versammlu 6 ein, vielmehr wurde die Summe 88 “
den geistlichen Seminarien
israelitischen Kultus. — Dem Budget fuͤr das Justiz⸗ und Kul⸗ tus⸗Ministerium ist diesmal auch der besondere Traet ber Ehren⸗
Legion angehaͤngt; derselbe schließt in der Ei 8,842,698 Fr. ab. 6 nnahme und Ausgabe mit
gegenwaͤrtig 7,611,000 Fr. gezahlt. eheee 85 1o einen
inisteriums bildet, belaͤuft sich auf 2,082,000 Fr. — Am Schlusse dieser Sitzung brachte noch der Heneee. Ministen im Namen des abwesenden Ministers des Innern fuͤnf neue Gesetz⸗Entwuͤrfe ein, worunter einer, in welchem eine aberma⸗ lige Summe von 300,000 Fr. zu Unterstuͤtzungen fuͤr die poli⸗ tischen Fluͤchtlinge verlangt wird, und ein anderer wegen Ver⸗ hngeruns 65 b“ 27.
luüͤchtlingen bestimmte Wohnsitze anweist, bis zum 1. Januar 1838. Alle diese Gesetz⸗Entwuͤrfe wurden zum Druck. “ sen. — In der heutigen Sitzung legte der Finanz⸗Mini—⸗ ster abermals einen neuen Gesetz⸗Entwurf vor, in welchem eine Summe von 600,000 Fr. zu dem Bau neuer Postwagen ver⸗ laigt wird. An der Tagesordnung waren darauf die Bera⸗ thungen uͤber das Budget des M. wärtigen Angelegenheiten. Herr perron ließ sich ziemlich ausfuͤhrlich schen Zoll⸗ Verband vernehmen, den er als die sicherste Buͤrgschaft fuͤr die Aufrechthaltung des Kontinental⸗Friedens be⸗ trachtete. Herr Fulchiron sprach uͤber die kommerziellen Ver⸗ haͤltnisse zwischen Frankreich und der Schweiz, die ihm nicht vortheilhaft genug fuͤr sein Land schienen. Er fuͤhrte einen al⸗ tece e treiben, groͤßere Vortheile einraͤumt, als diejenigen, die die Fran⸗ zosen in den Schweizer Kantonen Henüeng. 81 7. den eine Aenderung hierunter auf diplomatischem Wege bewirkt werde. Der Graf Molé erwiderte, daß bereits Unterhandlungen mit der Schweiz angeknuͤpft worden seyen, indem sich nicht in Ab⸗ rede stellen lasse, daß die Handels⸗Verbindungen. mit diesem Lande auf eine fuͤr Frankreich vortheilhaftere Weise als bisher eingerichtet werden koͤnnten. Der Minister benutzte diese Gele⸗ genheit, um zugleich die am vorigen Sonnabend von Herrn Bignon in Anregung gebrachte Forderung verschiedener Glaäͤubi⸗ ger der Portugiesischen Regierung zu beruͤhren, und aͤußerte sich ganz in derselben Weise, wie an jenem Tage der See⸗Minister. Nachdem die allgemeine Berathung geschlossen worden, kamen die einzelnen Artikel des gedachten Budgets zur Abstimmung. Die Kosten der Central⸗Verwaltung belaufen sich auf 678,122 Fr. und wur⸗ den nach einer voͤllig unerheblichen Debatte zwischen Herrn Auguis und dem Grafen Molé, mit Bewilligung dieses Letz⸗ tern, um 1000 Fr. ermäͤßigt. Fuͤr das ganze Gesandtschafts⸗ Personal werden 4,406,000 Fr. verlangt. Herr St. Marc⸗ Girardin fand es unpassend, daß der Franzöͤsische Botschafter in der Tuͤrkei nicht wieder einen eigenen Palast in Pera habe, auch mißbilligte er es, daß Frankreich keinen Konsul in Belgrad halte, da Servien gewissermaßen eine unabhaͤngige Regierung sey. Der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten hielt es in ersterer Beziehung allerdings füͤr wuͤnschenswerth, daß man dem Franzoͤsischen Botschafter wieder in Konstantinopel ein beson⸗ deres Hotel bauen lasse, und er berechnete die Kosten eines solchen auf 500,000 Fr. Eben so gab er zu, daß die Verbesserungen der Donau⸗Schifffahrt der Stadt Belgrad eine Wichtigkeit, die sie bisher nicht gehabt, zu geben verspraͤchen, und daß die Fran⸗ zoͤsische Regierung daher vielleicht spaͤterhin mit dem An⸗ trage hervortreten werde, einen besonderen Konsul dorthin zu schicken. Herr Mauguin stellte einige kurze Betrachtungen uͤber die Moldau und Wallachei an. Herr Auguis tadelte die Absicht, neue Konsulate zu errichten, stimmte dagegen fuͤr den Bau eines Hotels fuͤr den diesseitigen Botschafter in Konstanti⸗ nopel. Die obgedachte Summe der 4,406,000 Fr. wurde dar⸗ auf bewilligt; auch wurden 60,000 Fr. fuͤr die inactiven Diplo⸗ maten und 300,000 Fr. zu den ersten Einrichtungen der Gesand⸗
Der besondere Etat der Koͤnigl.
Anisson Hu⸗ uͤber den Deut⸗
desselben war naͤmlich kein ein⸗
ten und Konsuln votirt. — Am Schlusse der Sitzung beschaͤftigte die Kammer sich noch mit dem Munizipal⸗ Gesetze, 86 Aüben die
*
ergriff der Graf von Mon⸗
Herr Isambert verlangte, daß man gegen diese
unverkürzt bewilligt, eben so 924,000 Fr. fuͤr den protestantischen und 90,000 3 fuͤr 72 3
Theil des Budgets des Justiz⸗
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8 8 8 8
April 1836, welches jenen
eschafft worden und die Kirche wieder Eigenthuͤ⸗
vor dem Eigenthumsrechte aus⸗ rzbischofs von Paris durch die Zer, talis dankte der Regierung fuͤr die Wiedereroͤffnung der Kirche
8 1 Metropolitan⸗Kirche, sondern bloß eine bescheidene Wohnung an en Platze, 8. von der Kirche nicht allzu entlegen sey und dem ersten
leichtere. — Die Debatte dauerte bei dem Abgange der Post fort.
s. Fuͤr die Kosten der Central⸗Verwal⸗
und fuͤr die uͤbrige ka⸗ Eine Summe
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An Gehalten fuͤr die Ehren⸗Legions⸗Ritter werden
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inisteriums der aus⸗
an, der den Schweizern, die in Frankreich Handel