airs Kammer bekanntlich einige unerhebliche Aenderungen vor⸗ “ harte. Diese wurden ohne Weiteres genehmigt, zu⸗ gleich aber auch einige neue Amendements hinzugefuͤgt, worauf der Gesetz⸗Entwurf mit 176 gegen 64 Stimmen durchging.
Die mit der Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die oußerordentlichen Kredite fuͤr Afrika beauftragte Kommisston hat gestern mit dem Kriegs⸗Minister eine Konferenz gehabt, in welcher hauptsaͤchlich die Frage wegen der Expedition nach Kon⸗ stantine eroͤrtert ward. Der Minister bestand lebhaft auf Be⸗ willigung der fuͤr jene Expedition verlangten Kredite; aber von den 9 Mitgliedern scheinen 6 dieselben verweigern zu wollen. Die außerordentlichen Kredite wuͤrden dadurch um 4 Mill. Fr. vermindert, und die Vermehrung der Afrikanischen Armee um 7000 Mann uͤberfluͤssig werden. Die General⸗Kommission des Budgets hat die Vermehrung des Effektiv⸗Bestandes der Armee verweigert und sich dadurch der Ansicht der Kommission fuͤr die außerordentlichen “”“ die die Expedition nach Konstantine verwirft, angeschlossen.
Ke g.cee,. Blatte liest man: „Wir glauben, mit Bestimmtheit anzeigen zu koͤnnen, daß es die Absicht des Ministeriums ist, die Kammer gegen Ende g- st aufzuloͤsen, und die neue Kammer auf den 1. ö einzuberufen. Die Minister leugnen zwar noch, daß dies ihr Plan sey; aber derselbe scheint nichts destoweniger definitiv beschlossen.“ — Die Auotidienne gieht zu verstehen, daß die Skrupel, die den groͤßern Theil der Legitimisten bis jetzt verhindert haͤtten, an dem Wahlgeschaͤfte Theil zu nehmen, hinweggeraͤumt waͤren, und daß 8 aͤmmtliche Legitimisten sich bei den naͤchsten Wah⸗ len in den Wahl⸗Kollegien einfinden wuͤrden. 5
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 5ten d. sind die Mu⸗ nizipal⸗Conseils von Evreux und Gisors aufgeloͤst worden.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 17ten d. wird der Graf von Bondy, Pair von Frankreich und Staatsrath im au⸗ Herordentlichen Dienst, zum General⸗Intendanten der Civilliste ernannt.
Ein gewisser Husson, der durch die Amnestie vor einigen Tagen seine Freiheit erlangt hatte, ist gestern auf ein Mandat des Polizei⸗Praͤfekten neuerdings verhaftet worden. Den Grund dieser e kennt man nicht.
Im Bon Sens liest man: „Der General Bugeaud soll dem Kriegs⸗Minister geschrieben haben, daß die dem Abdel⸗Ka⸗ der von Sene des Generals Damrémont gemachten unzeitigen Anerbietungen alle seine Hoffnungen auf ein Arrangement mit dem Emir vernichtet haͤtten, indem Letzterer jetzt seine Forde⸗ rungen uͤbermaͤßig in die Hoͤhe schraube. Der General Bu⸗ graud will, trotz den Befehlen des General⸗Gouverneurs, den Feldzug eroͤffnen.“
Der Schluß der telegraphischen Depesche aus Bayonne vom 17ten d. (s. das Privatschreiben in Nr. 142 der Staats⸗ Zeitg) lautet folgendermaßen: „Nur etwa 30 Gefangene wur⸗ den nach dem Christinischen Fort von Behobia abgefuͤhrt. Zwei Dampfschiffe, acht Trinkaduren und eine Goelette liegen im Ange⸗ sichte von Fuentarabia und beginnen das Feuer gegen diesen Platz.“
Der Moniteur publizirt heute außerdem nachstehende te⸗ legraphische Depeschen (die den Inhalt unserer gestrigen Mit⸗ theilung vollkoinmen bestaͤtigen): „Bayonne, 17. Mai, 10 ½ Uhr Abends. Irun ist heute um 1 Uhr genommen worden. In dem Augenblick, wo die Redoute kapitulirte, drang der Oberst Arbuthnot durch einen e in die Stadt ein, indem er das Thor mittelst einer Petarde sprengen ließ. Der Widerstand dauerte fort, aber nutzlos; die Stadt wurde gepluͤndert. 400 Gesangene wurden in dem Gemeindehause von Englischen Offi⸗ zieren, mit dem Degen in der Faust, bewacht, und 200 andere mit dem Bajonette niedergemacht. Evans gab sich alle moͤgliche Muͤhe, dem Blutvergießen Einhalt zu thun; sein Benehmen war edel und schoͤn. Die Christinos haben 150 Verwundete, von denen sich 40 auf unserem Gebiete befinden. Die Landtruppen wer⸗ den nun Fuentarabia angreifen, welches von allen Seiten ein⸗ geschlossen ist.“ — „Bayonne, 18. Mai, 3 Uhr Nachmittags. Fuentarabia hat, ohne Widerstand zu leisten, um 12 Uhr kapi⸗ tulirt. Die Garnison bestand aus nahe an 300 Mann und be⸗ waffneten Landleuten.“
Heute Nachmittag hat man hier endlich auf telegraphischem Wege Nachricht von dem Infanten Don Sebastian erhalten. Derselbe ist am 18ten bei vei in der Richtung nach Arago⸗ nien uͤber die Arga gegangen. ein Corps soll aus 18 — 20 Bataillonen und wenigstens 10 Schwadronen bestehen. Es wird jetzt wahrscheinlich zu einem Gefechte zwischen diesem Corps und demjenigen des Generals Irribarren kommen.
Man schreibt aus Bayonne vom 15. Mai: „Die Kar⸗ listen verbreiten das Geruͤcht, daß der Ruͤckzug des Infanten Don Sebastian mit den Bewegungen Cabrera's in Verbindung stehe; allein es ist viel wahrscheinlicher, daß er einen entscheidenden Kampf gegen einen an Zahl uͤberlegenen Feind hat vermeiden wollen. ie Streitkraͤfte des Infanten bestehen aus 14 — 15,000 Mann Infanterie, 1000 Mann Kavallerie und 6 Kanonen, und man versichert, er habe sich nach Lodosa begeben. — Espartero soll den Befehl ertheilt haben, in San Sebastian schleunigst mehrere Bataillone einzuschiffen, die sich von Castro und San⸗ tander aus der Expedition des Infanten widersetzen sollen.“
Die Spanischen Papiere sind heute nicht uͤber 27 ¼, %½ gestiegen, trotzdem, daß außer den guͤnstigen telegraphischen De⸗ peschen auch noch die Nachricht verbreitet war, der Neffe des Herrn Mendizabal habe einen mit England abgeschlossenen Han⸗ dels⸗Traktat uͤberbracht, der von der Koͤnigin unterzeichnet und von Lord Palmerston genehmigt sey. Dieser Traktat soll, wie es heißt, als Buͤrgschaft fuͤr die Anleihe der 250 Mill. Realen dienen. Gut unterrichtete Personen behaupten, Lord Palmerston habe versichert, daß das Parlament diesen Traktat guͤnstig auf⸗ nehmen werde. Der Betrag jener Anleihe soll nur zur Be⸗ streitung der Kriegskosten und zur Bezahlung der Zinsen dienen, und es wird, dem Vernehmen nach, eine Kommission nach Spa⸗ ulen gesandt werden, um uͤber die Verwendung der Gelder zu wachen. Es hieß heute, der General Valdes werde zum Praͤ— sidenten dieser Kommission ernannt werden. — Die Eisenbahn⸗ Actien waren auch heute sehr flau und ausgeboten. Die Actien der Versailler Bahn auf dem rechten Seine⸗Ufer sind auf 600, und die der Bahn auf dem linken Ufer auf 540 herunterge⸗ * en. Die Actien der Bahn nach St. Germain waren nur
Heute wurde vor dem hie⸗
r. niedriger als gestern.
— — Straßburg, 19. Mai. sigen Assisenhofe der Prozeß der fuͤnf Kontumazial⸗Verurtheilten in der Verschwoͤrungs⸗Sache vom 30. Oktober, nachdem diesel⸗ ben sich freiwillig vor Gericht gestellt hatten, verhandelt. Die Debatten in dieser Angelegenheit begannen heute Morgen um 8 Uhr mit dem Zeugen⸗Verhoͤr. Die Angeklagten sind: der Mi⸗ 188 Lombard, die Lieutenants Gros und Petry im Pon⸗ tonier⸗ Bataillon, und die Lieutenants Dupenhouart und von
Schaller im 3ten Artillerie⸗Regiment. Alle beobachteten, als sie
1“
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in den Saal gefuͤhrt wurden, eine ruhige und anstaͤndige Hal⸗ tung. Die elahen vene⸗ in welche die ganze Sache hier be⸗ reits gerathen war, und die unbedeutende Rolle, welche die An⸗ geklagten in dem Komplotte gespielt hatten, waren Ursache, daß der dem Publikum vorbehaltene Raum nur sehr schwach besetzt war. Die Zahl der zu verhoͤrenden Zeugen war ebenfalls aͤu⸗ ßerst gering, und ihre Aussagen brachten keine neue Thatsache ans Licht. Aus Allem leuchtete hervor, daß die Angeklagten, vorzuͤglich durch Geldverlegenheit getrieben, sich einem Unterneh⸗ men angeschlossen hatten, das sie dieser Verlegenheit zu entreißen ver⸗ sprach und ihnen zugleich eine Aussicht zur Befriedigung ihres Ehr⸗ geizes eroͤffnete. Das Zeugen⸗Verhoͤr schritt rasch vor und war schon um 12 Uhr beendigt. Auf den Antrag des Koͤniglichen Prokurators wurde sodann die Sitzung bis um 2 Uhr eingestellt, und um diese Zeit mit dem Requisttorium des oͤffentlichen Anwalts wie⸗ der eroͤffnet; rasch folgten die Vertheidigungs⸗Reden und Repli⸗ ken, so daß bereits um 5 ½ Uhr die Jury zur Berathung ab⸗ trat. Nach einer halben Stunde kehrten die Geschwornen in den Sitzungssaal zuruͤck und der Chef derselsen sprach, wie der am 18. Januar, uͤber saͤmmtliche Angeklagten das Nicht schul⸗ dig aus, worauf Letztere sofort auf freien Fuß gesetzt wurden. Der Advokat Lichtenberger verlangte hiernaͤchst, kraft einer Voll⸗ macht der Herzogin von St. Leu, die Auslieferung der dem Prinzen Ludwig Buonaparte zugehoͤrigen Gegenstaͤnde. Sei⸗ nem Gesuche wurde gewillfahret. Was dagegen die uͤbrigen dem Prinzen Ludwig nicht gehoͤrigen und annoch im gerichtlichen Verwahrsam befindlichen Beweisstuͤcke betrifft, so befahl der Praͤsident, in Betracht, daß eine der in das Komplott vom 30. Okt. verwickelten Personen, naͤmlich Herr von Persigny, sich noch nicht vor Gericht gestellt hat, die fernere Aufbewahrung dieser Gegenstaͤnde.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 19. Mai. Lord Canterbury. uͤberreichte eine Pe⸗ tition von 700 Graduirten und Untergraduirten der Universitaͤt Tambridge, in welcher sich dieselben gegen eine Einmischung des Parlaments in die Universitaͤts⸗Angelegenheiten aussprechen, weil dadurch nur der Ruf und Nutzen der Universitaͤten wuͤrde ge⸗ faͤhrdet werden. Als bei dieser Gelegenheit Graf Radnor be⸗ merkte, daß aber doch von Seiten derer, die ein besonderes In⸗ teresse an dem Wohlergehen der Universitaͤten haͤtten (nament⸗ lich von Seiten der Kanzler derselben, des Marquis von Cam⸗ den und des Herzogs von Wellington) eingestanden worden sey, daß Veraͤnderungen in den Statuten der Universitaͤten 8 den muͤßten, vertheidigte Lord Canterbury die eingereichte Pe⸗ tition dadurch, daß er behauptete, sie spreche sich nicht gegen alle und jede Veraͤnderung der Statuten, sondern nur gegen die dem Interesse der Universitaͤten, als solcher, verderblichen Veraͤnderungen aus. Graf Haddington richtete darauf die Frage an die Minister, ob sie die Absicht hegten, auf den Grund des Berichts, der zur Untersuchung des Unter⸗ richts⸗Zustandes in Schottland niedergesetzten Kommission dafuͤr Sorge zu tragen, daß die Zahl der Kirchen in Schottland ver⸗ mehrt werde. Der Redner suchte weitlaͤuftig nachzuweisen, daß die Zahl der Kirchen sich nicht zum Verhaͤltniß zu der stets zu⸗ nehmenden Bevoͤlkerung Schoitlands vermehrt habe. Lord Melbourne erwiderte auf diese Anfrage, daß die Regierung allerdings Willens sey, die Interessen der Kirche von Schott⸗ land bestmoͤglichst zu wahren, aber keinesweges glaube, daß es dazu einer Vermehrung der Kirchengebaͤude beduͤrfe. Graf Aerbren bezeigte sein Bedauern uͤber diese Erklaͤrung; da je⸗ doch dem Hause kein spezieller Antrag vorlag, so wurde die Sache nicht weiter verfolgt, und das Haus vertagte sich, nachdem zu⸗ vor noch eine kurze Diskussion uͤber die Bill zur Verbesserung der Englischen Munizipal⸗Akte stattgefunden hatte.
Unterhaus. itzung vom 19. Mai. Fsg Broad⸗ word und Lord Melcund nahmen ihre Sitze fuͤr Bridgewater und Hythe ein. In der (gestern erwaͤhnten) Debatte uͤber das Ewartsche Amendement zu der Bill, durch welche die Faͤlle be⸗ stimmt werden, in denen auf Todesstrafe erkannt werden soll, wurde von den Herren O'Connell, Wyse, Plumptre, Dr. Lushington und Anderen, die jenes, die Beschraͤnkung der Todesstrafe auf Moͤrder bezweckende Amendement unterstuͤtzten, zwar zugegeben, daß die von dem General⸗Prokurator einge⸗ brachten Bills zur Verbesserung der Kriminal⸗Gesetze großen Nutzen stiften wuͤrden; indeß hielten diese Herren die oͤffentliche Meinung schon fuͤr so gelaͤutert, daß sie glaubten, man koͤnne sich von den so oft wiederholten Hinrichtungen keinen Nutzen mehr versprechen, und diese dienten im Gegentheil nur dazu, das Gefuͤhl des Volks abzustumpfen und Kandidaten fuͤr den Galgen zu werben; uͤberdies beweise die Geschichte aller Zeiten, daß die Verbrechen in demselben Verhaͤltniß abnaͤhmen und der Zustand der Gesellschaft sich verbessere, wie die Todesstrafe beschraͤnkt werde. Die Gegner des Amendements, Lord J. Russell, der General⸗Prokurator und der General⸗Fiskal, machten hierauf bemerklich, jene Aeußerungen koͤnnten den Schein her⸗ vorrufen, als verminderten die eingebrachten Bills die Todes⸗ strafe gar nicht, waͤhrend sie dieselbe doch fuͤr zwei Drittheile oder gar drei Viertheile der Faͤlle aufhoͤben; die Regierung sey hierin so weit gegangen, als das Volk jetzt bereit waäre, auf Vorschlaͤge der Art ene en. wollte man aber die Todesstrafe fuͤr alle Faͤlle, außer fuͤr Mord, abschaffen, so sey zu besorgen, daß man Unzufriedenheit, wo nicht eine Reaction in der oͤffent⸗ lichen Meinung herbeifuͤhren wuͤrde; indeß sey zu hoffen, daß man binnen kurzem noch mehr Verbesserungen in der Kriminal⸗ Gesetzgebung werde vornehmen koͤnnen. (Daß das Amende⸗ ment des Herrn Ewart mit der Majoritaͤt Einer Stimme ver⸗ worfen worden, haben wir bereits gestern gemeldet.)
London, 19. Mai. Der Herzog Karl von Braunschweig hat eine prachtvolle Wohnung in Bryanstone⸗Square gemiethet, die er sehr elegant moͤbliren laͤßt und wo er der vornehmen Welt eine Reihe von Konzerten und Baͤllen zu geben gedenkt.
Herr Leader, der bei der Wahl in Westminster durchgefal⸗ len ist, benutzte dieser Tage eine Versammlung von Reformern, die ihn eingeladen hatten, den Vorsitz zu uüͤbernehmen, um sich nochmals uͤber das Einschuͤchterungs⸗System zu beschweren, wel⸗ ches seine Gegner, wie er behauptete, sich bei jenem Wahlkampf erlaubt haͤtten. Die Tories, sagte er, seyen nicht damit zufrie⸗ den gewesen, ungeachtet ihres Ranges als Lords und Edelleute, selbst bei den Handwerkern umherzugehen und sie um ihre Stim⸗ men zu ersuchen; sie haͤtten sogar ihre Frauen und Toͤchter ab⸗ geschickt, um Stimmen zu werben. Einige Waͤhler hatten er⸗ klärt, daß wenigstens 50 bis 60 Personen von der Tory⸗Partei bei ihnen gewesen seyen, und erklärt haͤtten, man werde sie (die Waͤhler) zu Grunde richten, wenn sie fuͤr Leader stimmten. Da moͤchte man, meinte der Redner, wohl auf die Ansicht kommen, es sey besser, dem Volke das Stimmrecht ganz und gar zu neh⸗ men, denn solche Personen koͤnnten mit gutem Fuge behaupten, daß die
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Stimmen der von ihnen beschaͤftigten Handwerker ihnen angehoͤrs elegenheiten waͤhrend der jetzigen Vakanz bis auf W —
und so koͤnne man sagen, daß die Herzogin N. 500 und 2* soll. u 3 uf Weiteres ver⸗
Lady N. 600 Stimmen habe. Bestaͤnde wirklich eine Die in Deutschen Blaͤttern enthaltene Nachricht, als seh
Einrichtung, so waͤre die Sache doch ehrlich, und es wuͤrde; der Graf Loͤwenhjelm Redacteur der Schwedischen Staatezei⸗
Muͤhe und manchem rechtlichen Menschen große Herzensg tong, wird von der Redackion dieser Zeitung fur ““
erspart werden. Das Beste dabei aber sey, daß das Volk gexlgruͤndet erklaͤrt.
selbst auf eine Aenderung dringen werde, denn dieses koͤnn Die Pferderennen in der Gegend von
keinesweges durch den Vorwand zufriedenstellen lassen, daß m 5., 6. und 7. Juli dieses Jahres stattfinden.
ja das Wahlrecht habe, wenn es einsehen muͤsse, daß ein gugs In diesen Tagen fand in zwei Provinzialstaͤdten Norkoͤ⸗
Theil der Waͤhler, denen ihr Recht zum Besten des Gug ping und Wenersborg eine Auffuͤhrung von Haydn's Schoͤpfung
verliehen worden, nichts Anderes seyen, als Sklaven, nicht tum Besten der Armen statt; an beiden Orten hatten sich zahl⸗
geachtet “ 9 88 1. 1 ac dagereiche Zuhoͤrer von nah und fern eingefunden.
gehen muͤßten, wohin ihre Lenker sie trieben. B 856 Christiania, 15. Mat. Se. Majestaͤt der Koͤnig hab
waͤrtige System betreffe, so gebe es nur ein einziges Mitel⸗ erordnet, daß der Norwegische I1 68b ng bnes hes Juni von Stockholm nach Christiania begeben soll, um in
en die Nachtheile desselben, 1 T. bstimmung. Jetzt, wo das Wahlrecht durch die lg e Norwegische Regierung ein 1 8 b -möcen 1ht Regierut zutreten und die Verwaltung des macht der Gewalt erdruͤckt werde, durch das Vermoͤgen; Nirchen⸗ und Unterrichtswesens zu uͤbernehmen; ferner, daß der Staatsrath Sibbern sich von Christiania nach Stockholm ver⸗ uͤge, um in die dortige Staatsraths⸗Abtheilung einzutreten und
den Einfluß der Aristokratie, sey es unmoͤglich, daßn Volk ohne geheime Abstimmung genuͤgend repraͤsentirt w.
ag bei seiner Abreise der Staatsrath Arntzen das Departement her Justiz und Polizei uͤbernehme. 3
koͤnne. Der Hauptzweck der Reformer muͤsse daher jetzt di ringung des Rechts der geheimen Abstimmung seyn. Herr Obgleich alle Zweige des Handels die allgemeine Krisis pesche in Europas groͤßern Laͤndern und in Amerika g.
der fuͤgte hinzu, daß er keinesweges ein so arger Feind der erpuͤren, so scheint doch Norwegens Handel und Schifffahrt
stokraten sey, daß er sie ihrer Privilegien, ihrer Titel, Eigenthums, ihrer Orden und Hosenbaͤnder nicht berauben n
elebhafe wie gewoͤhnlich zu seyn, und man hat hier keine be⸗ eutende Verlegenheit unter den Kaufleuten bemerkt.
er wolle Niemanden das nehmen, was er habe, sobald In Gothenburg hat das Handlungshaus Wilhelm Malm
rechtmaͤßig besitze. Eben so wenig wolle er den Sturz des! hauses oder der Kirche. Aber er verlange, daß die Kirche ine Zahlungen eingestellt. Das Passivum betraͤgt nahe an 1166“
wahrhafte National⸗Kirche sey und nicht als ein politisches Dänemark. “
zeug zu Parteizwecken mißbraucht werde. Bei jeder Wahl fopenhagen, 20. Mai. Das heute ausgegebene Buͤlle⸗
jetzt die eifrigsten Agenten der Tories die Geistlichen, bei hüber das Besinden des Koͤnigs lautet wie folgt: „Da die
politischen Versammlung der Tories gehoͤre ein Zehntel der
wesenden dem geistlichen Stande an. Eben so wenig ab
Lords und die Kirche wolle er die Verfassung vernichten; heserung Sr. Majestaͤt anhaͤlt und Sie nur waͤrmere Tage warten, um die Frühjahrsluft im Freien genießen zu koͤnnen, ist befohlen, daß fortan kein Buͤlletin mehr ausgegeben werde.“
er verlange, daß die Verfassung sich durch gute Gesetze 1 tige, welche dem Interesse der Armen wie der Reichen gh
Hier hat, der Handelstidende zufolge, das Haus Funck d Comp. fallirt. zufolge, Naussg
Helsingborg werden
iae halbe Million Thaler Schwed.
Gerechtigkeit widerfahren ließen, er verlange ein durch und! tuͤchtiges System des Volks⸗Unterrichts und eine durchgre gute Regulirung der Land⸗ und Seemacht, damit in der nicht, wie jetzt, nur die Aristokratie Anstellungen finde.
Herr Hume hat kuͤrzlich bei einem Diner die Nieder des Herrn Leader in Westminster fuͤr ein National⸗Ungluͤck klärt, das in St. Petersburg große Freude verursachen wuͤr
Zu Huddersfield in Yorkshire hat eine Versammlung n mehr als 4000 Personen stattgefunden, um gegen die Watu gen des Armen⸗Gesetzes zu protestiren. 8
Herr van der Bergh, Mitglied der ersten Kammer der neralstaaten, befindet sich mit einem Auftrage hier, der, wie Morning Herald wissen will, wichtiger Art seyn soll.
Der Globe hofft, daß das Geruͤcht von dem neuen Falg ment eines großen Hauses in Liverpool, das gestern hier zü lirte, sich nicht bestaͤtigen werde, da keiner der gestern von verpool eingegangenen Briefe etwas davon erwaͤhne.
Herr Moscheles wird am 30sten d. im Kings⸗Theater großes Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert geben. Aus der! kuͤndigung ersieht man, daß denselben dabei die Damen 6 und GeGHesger⸗Lsebelens⸗ Herr Lablache und andere berüͤh Kuͤnstler unterstuͤtzen werden. Herr Moscheles wird unter A.— rem das hier noch nie gehoͤrte Konzert von Sebastian Bach 3 Pianofortes zur Ausfuͤhrung bringen.
Am 17. d. M. brach zu Exeter eine surchtbare Fean
brunst aus; beim Abgang der Post standen neun Haäuser berm in Flammen, und die anliegenden Straßen waren ebenlal bedroht. Ueber die Zahlung der Portugiesischen Dividende sind schiedenartige Angaben hier im Umlauf. Fuͤr den mit dem Junt faͤlligen Termin soll man zwoͤlf Obligationen, jede 10,000 Pfd. Sterling, erhalten 8 die auf drei Mon Dato auf die Lissaboner Schatzkammer trassirt sind und! 5 pCt. Zinsen diskontirt werden. Die Iprozentige Dioiden die mit dem 1. Juli faͤllig wird, zum Betrage von 250,000 9% Sterling, soll auf aͤhnliche Weise gedeckt werden.
Man hat Berichte aus Ceylon bis zum 17. Dezemhur halten. Der Gouverneur hatte zwei Tage vorher den gosthg benden Rath daselbst eroͤffnet und demselben eine Depesch d. Kolonial⸗Ministers, Lord Glenelg, vorgelesen, in welcher ag Denkschrift der Kaufleute vom Colombo, die sich uͤber die G staltung jenes Raths beschwert Ba hh. gegewosen wurde.
In einem Privatschreiben aus New⸗York vom A v. M. heißt es: „Der panische Schrecken hat nunmehr! Staaten ergriffen. Seit dem letzten Revolutions⸗Kriege hatg dergleichen nicht erlebt. Ueberall stocken die Geschaͤfte; die briken entlassen ihre Arbeiter, Haus⸗ und Schiffsbauten h still; die von den Privat⸗Compagnieen unternommenen 6 bahnen und Kanaͤle werden nicht fortgesetzt, und allmaͤli greift das Uebel alle Klassen der Gesellschaft. Keine Stadt det jedoch so sehr als New⸗Orleans. Alle Handlungs⸗Haͤuser, gen Berichte von dort, werden nach einander fallen muͤssen, man faͤngt an, fuͤr die Sicherheit der Banken besorgt zu den, indem man berechnet, daß selbige fuͤr mehr als 60 J
Deutschland.
Gotha, 22. Mai. Gestern Mittag trafen die Prinzessin helene und die verwittwete Frau Erbgroßherzogin von Meck⸗ inburg⸗Schwerin, auf ihrer Reise nach Frankreich, hier ein, angen im Palais unserer verwittweten Frau Herzogin ab, wo sevon Hoͤchstderselben und unseres regierenden Herzogs Durch⸗ kucht empfangen wurden, und setzten, nach eingenommenem heühstuͤck, um 1 Uhr ihre Reise fort. — Unmittelbar darauf ka⸗ den der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen⸗Weimar, f zger Reise nach Eisenach, hier an, und geruhten das Mit⸗ vgemhl bei unserer verwittweten Frau Herzogin, in Gesell⸗ haft mit unserem regierenden Herzoge, einzunehmen. Gestern Nachmittag, nach 4 Uhr, ist in Abwesenheit unse⸗ e Herzogs, so wie des Großherzogs von Sachsen⸗Weimar, der Prundstein zu dem neuen Theater, dessen Bau begonnen hat, elegt worden.
Hamburg, 22. Mai. (Hamb. Korr.) Der Koͤnigl. Haͤchsische Gesandte am Kaiserl. Russischen Hofe, Freiherr 8.8 lberode, ist hier eingetroffen und haͤlt sich gegenwaͤrtig in undsbeck auf. Dieser Diplomat, dessen ausgezeichnete Eigen⸗ often ihm die persoͤnliche Hochschaͤtzung des Kaisers und die Ue meinste Anerkennung verschafft haben, wird einen sechsmo⸗ allichen Urlaub benutzen, um sich nach Dresden zu verfuͤgen.
Karlsruhe, 18. Mai. (Hannov. Z.) Man spricht von m Ausscheiden des Ministers Winter gegen die Zeit des Land⸗ hsschlusses. Verschiedene Konjekturen uͤber die Ursache dieses g sicher vorausgesetzten Ereignisses zirkuliren im hiesigen Pu⸗ ktum; das Richtige aber ist, daß Winter durch seine Opposi⸗ en gegen die vorherrschenden Ansichten und Systeme im Staats⸗ icse von selbst, so wie durch die Umstaͤnde genoͤthigt ist, seine hnwaͤrtige Ministerstelle mit der muthmaßlichen Anstellung als erhofrichter zu vertauschen. Als kuͤnftigen Minister des In⸗ inaber bezeichnet man den gegenwaͤrtigen Regierungs⸗Direk⸗ rv. Ruͤdt in Rastatt, dessen politische Ansichten mit denen der knister des Auswaͤrtigen und der Finanzen mehr uͤbereinstim⸗ in sollen, der aber schon lange als ein ausgezeichneter Ge⸗ sistsmann geruͤhmt wird.
Mannheim, 18. Mai. Das gestern vor einem Audito⸗ n von mehreren Tausend Personen abgehaltene fultfest hatte sich auch in diesem Jahre der lebhaftesten Fre⸗ tag, Theilnahme und Mitwirkung zu erfreuen. Es war an ssen Tage ein Leben und Gedraͤnge in der benachbarten freund⸗ en Musenstadt, wie wir es lange Zeit nicht wahrgenommen. b nichte aber auch in ganz Deutschland kein N-finden seyn, wie ihn der von mittelalterlichen Bauwer⸗ Beeen⸗ 99 e. Fuͤrstenburg geschmuͤckte nen mehr Noten ausgegeben, als der baare Werth soaͤmmBe, 590 a geeg. 08 Für. Bergstraße, von den Odenwaͤldi⸗ hs agg, des Westens And Srbene betraͤgt. 8 der ehh Seegeen, . Hessischen und Schmaͤbischen Graͤnze, lichsten Banken sollen nicht mehr als drittehalb Milliom⸗ aren Mönt — itreirhein, aus Rheinbayern waren. ganze E e” unruhig hsenen Mußter und Musstfreunde zur gefaͤlligen Mitwirkung Banquter Woods hatte aus Besorgniß die Stadt verlasteaefen mag sich dheogen ‚Das Saͤnger, und Orchester⸗Per⸗ am 21. April brannten wieder drei ansehnliche Haͤuser ig aufen haben 8esrefchr a aene en was man Brandstiftern zuschrieb. Auf die Aerndten is.n⸗ hem Meisterwerke e 8 vnhera. , 8 ssirt 9 ir 4A - g „ 1 nate im Voraus trassirt. An Baumwolle wird bei der d gelang, zur F sich fuͤr derartige ernste unds
ate it — 9% zur Freude Aller, die 40 pCt. verloren.“ lbviegene: 9 Ib. Nem oOrteans wiss vekn A8. April geseesirtgene Musit intereffiren, in hohem Grade. Von allen Burg⸗
1 ürmen und Erkern is 6 „Leider muß ich Ihnen melden, daß, ungeachtet der letzten ss Raͤume des Sa ctsagtern, bch- . richten aus Tampico von der Zerstoͤrung der Mexikanischen Fühhhistet. Bei den letzten P 11““ 1 diese unerwartet an der Kuͤste von Texas erschienen ist, was , —1“ zu ergießen begannen. roͤhli - machen will.“ 8 agen den Schluß des fcsr et; Eö“ Niederlande afinerie, mit einer fuͤrchterlichen E 9 xplosion, der Boden des 9 ekessels. Der darin enthaltene Zucker, beiläufig 15 Centner, St. Petersburg, Baron von Heeckeren, ist uͤber Berlin hier 8 a getroffen. blasirt sind. Gluͤcklicherweise hatten sich die anwesenden 2” r zu dem Fenster hinaus gefluͤchtet, und nur der Werk⸗ driaan, Ober⸗Ingenieur des Waterstaats und der Ingt 11 Herr Quartel nach England begeben, um dort die noͤthigen g glich. Felang. stankfurt a. M., 21. Mai. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Schweden und Rorwegen. roffen. grafen Friedrich von 9 dt wel ter dem gestrigen Tage verordnet, daß der Staatsrath, 1 chem er in Einem Gasthof logirte, einen Adolf Moͤrner, das Amt eines Ministers der auswaͤrtigen de sind heute von hier wieder abgereist. ê 8
dabkuͤrzend zu 6 b 12 muthen laͤßt, daß sie einen Versuch gegen die Haͤfen von 3 zu Werke gehen, indem einige duͤstere Wolken estern Mittag gegen 12 Uhr sprang in der Reihlenschen Aus dem Haag, 19. Mai. Der diesseitige Gesan ag . de an die Decke und Waͤnde geschleudert, so daß dieselben Einer Koͤnigl. Verfuͤgung zufolge, werden sich Hert N ser, senist an den Armen und der Vrust verbrannt, jedoch nicht stellungen fuͤr die Eisenbahn von Amsterdam nach Arnheimn ser — szogin von Cambridge, Tochter des gestern fruͤh hier ver⸗ Stockholm, 19. Mai. Se. Maj. der Koͤnig haben Der Herzog von Broglie stattete dem Grafen von Appony, 1“ 111“ 88
Spanlien.
Madrid, 10. Maf. Die Estafeta meldet, daß i u⸗ rier die Nachricht von der Wiedereinnahme e 89 den General Oraa uͤberbracht habe. Die Karlisten sollen eine große Anzahl an Todten und Verwundeten, so wie 600 — 700 Gefangene verloren haben. ranzoͤsische Blaͤtter enthalten nachste endes i⸗ ben aus Barcelona vom 11. Mai: Escgecheae vene⸗ groͤßte Bestürzung, denn man fuͤrchtet jeden Augenblick, daß es um die Stadt und die Bewohner geschehen sey. Der Parade⸗ platz, die Alarasanas, die Citadelle, das Fort Montjouy und die Rambla sind mit Kanonen besetzt, und an jeder Straßenecke steht ein Geschuͤtz. Gestern wurde Pandero erschossen, zu welchem Zwecke 14,000 Mann unter den Waffen waren, und dennoch fuͤrchtete man, er werde befreit werden. Die Marktweiber hoͤrten waͤhrend der ganzen Execution nicht auf, die Offiziere und Sol⸗ daten zu verhoͤhnen und ihnen mit Rache zu drohen. Anderer⸗ seits wandern die Fischer, die Handwerker und eine Menge junger Leute von Barceloneta aus, um sich den Insurgenten von Taragona und Reus anzuschließen. Pareno sagt zwar in seinen Berichten, daß die Ruhe in beiden Staͤdten vollkommen wieder hergestellt sey und wird hierin von den in seinem Solde stehenden Blaͤt⸗ tern „el Vapor/ und „la Guarda nacional“ getreulich unter⸗ stuͤtzt. Wir wissen indeß besser, woran wir sind, und das neueste Dekret der provisorischen Regierung von Catalonien (siehe un⸗ ten) wird einen richtigen Begriff von dem Zustande des Landes geben. Uebrigens ist Pareno selbst nicht ohne Furcht. weiß, daß die Barcelonesen das Blut der 360 getoͤdteten oder verwundeten Buͤrger nicht ungeraͤcht lassen werden, und die Stadt muß entweder fortwaͤhrend mit Kanonen besetzt bleiben oder man hat bei der geringsten Aendereung in diesen außeror⸗ dentlichen Maßregeln die furchtbarsten Resultate zu erwarten. Die Stadt ist veroͤdet, und man sieht selten einen Menschen uͤber die Straße gehen. Man behauptet, daß nahe an 10,000 Menschen die Stadt verlassen haben; alle Fabriken und Läden sind geichlolen.“
Das obenerwaͤhnte Dekret der provisori ier Eaee. lautet folgendermaßen: ei 86
„Die traurigen Ereignisse, deren Schauplatz di . taloniens gewesen, haben einen tiefen Emnoruc EEE“ dem es ungeachtet der Gefahren, von denen es umgeben war, durch seinen Muth gelungen ist, den Baum der wahren Freiheit zu pflan⸗ zen und eine populaire Regierung einzusetzen. Diese Regierung hält es für eine ihrer ersten Pflichten, der Wiederkehr ähnlicher Gräuel dadurch vorzubeugen, und daß sie auf alle Weise die Bestrafung der Schuldigen zu bewirken sucht. Sie beschließt daher: 1) Der General Pareno und die im Januar dieses Jahres von ihm eingesetzten Civil⸗ Behörden werden des Hochverraths schuldig erklärt und zum Tode
verurtheilt. 2) Dieselbe Strafe trifft den Befehlshaber der Artille⸗ rie, welcher in der Racht vom Aten zum 5ten das Stadthaus angriff. 3) Jeder Catalonier vom löten bis zum 50sten Jahre ist Soldat und als solcher verpflichtet, die provisorische Regierung zu unterstützen. 4) Jeder Soldat, der sich der Fahne der Freiheit anschtießt, erhält 50 Franken Gratification und einen täglichen Sold von 30 Sous. 5) Die Anführer der Christinischen Detaschements, welche das Fürstenthum durchziehen, behalten ihre Functionen und ihren jetzigen Rang und haben Ansprüche auf Beförderung, wenn sie bis zum 15ten d. M. der provisorischen Regierung den Eid der Treue geleistet haben. Las⸗ sen sie diesen Termin vorübergehen, so werden sie als Feinde behan⸗ delt. 6) Dasselbe gilt von den Karlistischen Anführern, welche die provisorische Regierung bei der Wiedergeburt des Vaterlandes unter⸗ stützen. Reus, den 8. Mai 1837.“ (Folgen die Unterschriften.)
— Die Times theilt Schreiben aus San Sebastian vom 11. und 12. Mai mit, welche indeß nur von den Vorbe⸗—⸗ reitungen zu den nach Angabe spaͤterer telegraphischer Depeschen bereits begonnenen Operationen reden. Der Rest der Verstaͤr⸗ kungen von Bilbao war am 10. Mai in San Sebastlan gelan⸗ det worden, und die ganze Staͤrke des dort versammelten ee. Corps betrug 44 Bataillone, woraus sich, das Bataillon zu 650 Mann angenommen, eine Truppenzahl von etwa 29,000 Mann, mit Ausschluß der Artillerie und Kavallerie, ergeben wuͤrde. Da aber besonders die Bataillone der Garde viel staͤrker als 650 Mann sind, so schaͤtzt man die Essektiv⸗Staͤrke auf 30,000 Mann, von denen nach gehoͤriger Besetzung der Linien von San Seba⸗ stian und der Passage, 26 — 27,000 Mann ins Feld ziehen sollten. Die Feld⸗Artillerie belaͤuft sich auf 14 bis 16 ten⸗Brigaden, welche der Britischen Marine⸗Artillerie und der Artil⸗ lerie der Legion beigegeben sind. Die Truppenmacht, welche
—
Heidelberger
zweiter Konzert⸗
Hessen, ist gestern hier ein⸗
die Karlisten zu Hernani hatten, wird dagegen im (mit Einschluß der spaͤter FShs ezogenen Vakatllone des ehe fanten Don Sebastian) auf 32 Bataillone oder etwa 21,000 Mann mit 10 Stücken Geschuͤtz angegeben. Am 1ten hielt General Espartero, in Begleitung des General Evaus und eines sehr zahlreichen Generalstabes, eine Inspection uͤber alle Vertheidi⸗ gungswerke und ihre Besatzungen, und nahm darauf an einem Mittagsmahle in dem Hauptquartier des General Evans Theil, bei welchem der erste Toast, der ausgebracht wurde, das Wohl des Koͤnigs der Franzosen und die Quadrupel⸗Allianz war. Am 12ten wurde die Britische Legion, jetzt nur 6 Bataillone und, mit Einschluß der Artillerie und Kavallerie, etwa 4000 Mann stark, auf den Hoͤhen von Ayete durch den Ge⸗ neral Espartero gemustert. Derselbe bezeigte sich sehr zufrie⸗ den mit ihr und lud darauf den General Evans zum Mittags⸗ mahle bei sich ein, wobei wieder das Wohl des Koͤnigs der Franzosen der erste der ausgebrachten Toaste war. Was den Zustand der Christinischen Truppen, die jetzt in San Sebastian versammelt sind, betrifft, so ruͤhmt der Korrespondent der „Times“ vorzuͤglich das Aussehen der Garden, deren Staͤrke auf ungefaͤhr 9000 Mann angeschlagen wird; die uͤbrigen Spa⸗ nischen Truppen schildert er als im Aeußeren sehr vernachlaͤssigt, wobei jedoch bemerkt wird, daß ein großer Theil der Regimen⸗ ter schon seit drei Jahren im Felde steht. Die Britische Legion, obgleich der Zahl nach unbedeutend, wird doch in ihrem Wesen als sehr tuͤchtig anerkannt und als der Kern der 10,000 Mann bezeichnet, welche England seit zwei Jahren nach Spanien ge⸗ sandt hat. Die Artillerie ist vorzuͤglich bedient, und die Kaval⸗ lerie, obgleich sehr wenig zahlreich, hat sich stets ausgezeichnet, wo sie zum Gefechte gekommen isi.
8 1’
Konstantinopel, 2. Mai. (Allg. Ztg.) Der wird sechs Wochen von hier abwesend ee heesehber folge begleitete ihn; die Herren von Moltke und Genou befin⸗ den sich in seiner Suite. — Ein Englischer Courier ist von London angekommen. Lord Ponsonby wird nun entschieden hier bleiben. Herr Urquhart hat Befehl erhalten, sich nach London zu begeben, um sich wegen seines Benehmens gegen Lord Pon⸗ sonby zu rechtfertigen. Er leistet diesem Befehle Folge. — Fuͤr die Verpflegung der Tuͤrkischen Flotte sind neue Vertraͤge abge⸗ schlossen worden. Es scheint darnach, daß die Mannschaft be⸗ deutend vermehrt werden soll. Zur Erhaltung der Ruhe in der
Stuͤcke, außer zwei Rake⸗
Hauptstadt waͤhrend der Abwesenheit des Sultans sind (wie be⸗
reits erwaͤhnt) die strengsten Besehle Anderem sollen die Bewohner der kische Unterthanen sind, vor der
erlassen worden. 8 Hauptstade insofern sie Tuͤr⸗ ückkehr Seiner Hoheit ihre
Unter
Sommerwohnungen in der Umgebung von Konstantinopel nicht
beziehen duͤrfen! an, die Stadt zu verlassen,
1 en, um in Busukdere Uehfingen⸗ allein es mußte,
den Sommer zu⸗ trotz der schoͤnen 1
Witterung, manche
Die meisten fremden Gesandten schicken ““
ustpartie wegen der in vielen Ortschaften an der Europaͤischen
und Asiatischen Kuͤste noch grassirenden Pest So beabsichtigte der Oesterreichische Internuncius eine Lustfahrt nach Brussa, um den vier Stunden von dieser Stadt entfern⸗ ten Olympus su besteigen; die in Brussa mittlerweile mit roßer Heftigkeit aufgetretene Seuche hat den Plan vereitelt. elbst hier, wo wir uns bereits von dieser Geißel befreit waͤhnten, vaclen sich seit den Griechischen Osterfeiertagen wieder einzelne
aͤlle, die sich in den letzten Tagen noch vermehrten. Als Opfer davon fiel diese Woche der neunzehnjährige Sohn eines Oesterrei⸗ chischen Postbeamten, der zweite, den der trostlose Vater binnen wenigen Monaten verloren hat. Einige Damen vom diplo⸗ matischen Corps beabsichtigen, den Sommer auf den wegen ih⸗ rer vorzuͤglich gesunden Luft bekannten Prinzeninseln im Mar⸗ mora⸗Meere zuzubringen.
Große Th. tigkeit herrscht im Englischen Botschaftshotel. Lord Ponsonby arbeitet seit einigen Tagen bis spaͤt in die Nacht hin⸗ ein. hart. Ferner arbeitet er an einem Rechtfertigung in der Bellschen hart scheint Lord Ponsonby verdaͤchtigt zu haben, als haͤtte
Memoire, das zu seiner Sache dienen soll. Hr. Urqu⸗ bei dem Englischen Handelsstande er dessen Interessen vernachlaͤssigt, und Hrn. Bell preisgegeben. Lord Ponsonby scheint nun das Gegentheil beweisen zu wollen, und wird Hrn. Urquhart die Beschul⸗ digungen reichlich zuruͤckgeben. Hr. Urquhart scheint es auch zu seyn, der abermals die Verblendung der Herren Bell benutzt hat, um sie zu veranlassen, ein Unternehmen zu wiederholen, das nicht gluͤck⸗ licher als jenes mit dem „Vixen“ ausfallen duͤrfte, da hier oͤffent⸗ lich davon gesprochen wird, mithin die Russischen Behoͤrden wohl die noͤthigen Maßregeln ergreifen werden, um den Herren Bell ein Geschaͤft zu verleiden, an dem sie mit so vieler Hartnaͤckig⸗ keit zu haͤngen scheinen. Bell und einer seiner Freunde sind naͤmlich unlaͤngst von hier abgereist, um abermals eine Expe⸗ dition nach der Tscherkessischen Kuͤste einzuleiten. — Die letzten Nachrichten aus Tripolis bestaͤtigen die großen Unfalle nicht, welche Tahir Pascha daselbst erlitten haben soll; allein außer Zweifel ist es, daß er mehrere Gefechte zu bestehen hatte, die unentschieden blieben und ihm viele Menschen kosteten. Er bit⸗ tet daher um Verstaͤrkung, welche ihm auch unverzuͤglich zuge⸗ fuͤhrt werden soll. Aus Syrien lauten die Nachrichten wie⸗ der kriegerisch. Ibrahim Pascha, der immer noch in Aegypten verweilt, scheint daselbst mit seiner bekannten Thaͤtigkeit neue Regimenter zu organisiren, welche fuͤr Syrien bestimmt sind. In Syrien selbst wird die Rekruten⸗Aushebung neuerdings mit aller Strenge betrieben, und die laͤstigsten Requisitionen werden fuͤr die Armee gemacht. In Aecre haben mehrere Executi
stattgefunden. 8
Griechenland.
Athen, 16. April. (Allg. Ztg.) Daß Ihre Mafestaͤt die Koͤnigin Hoffnung gewaähre, das Güc⸗ der Familte mehren, hat allgemeine und lebhafte Freude erregt. Die Geburt des ersten Koͤniglichen Kindes „sey es ein Konstantinos, sagen die Griechen, oder eine Helena,“ — wird eine wichtige, eine freudige Begebenheit fuͤr die ganze christliche Bevöoͤlkerung der Levante seyn. Neulich aber ist Ihre Majestaͤt die Koͤnigin einer großen Gefahr entgangen. Sie fuhr in offener Kalesche gegen Daphne hin spazieren; die Pferde wurden scheu und gingen durch, der Weg war klippenvoll in der Naͤhe; ihr Grie⸗ chischer Diener Marko rettete sie. Schnell und entschlossen, wie er ist, weiß er die fluͤchtigen Pferde zu ereilen, im Zuͤgel zu fassen und zu baͤndigen. Die Koͤnigin hatte dabei, wie bei an⸗ C11“ Geistesgegenwart und Entschlossenheit be⸗
Der Piraͤus ist sehr lebhaft auch durch die Fran und Englischen Kriegsschiffe. Unter Ge mit Capitain Ribaudi, dem Kommandanten der Franzoͤsischen Station in der Levante, und die Englische „Asia“, die regatte auf welcher Admiral Codrington die Schlacht bei Navarin lie⸗ ferte. Ihre Majestaͤten besuchten vor einigen Tagen mit ihrem Gefolge den „Triton“, und wurden bei ihrer Ankunft am Ha⸗ fen von allen Schiffen mit dem Koͤniglichen Gruße salutirt; am Bord des „Triton“ aber, nachdem sie Alles in Augen⸗ schein genommen hatten, durch die Auffuͤhrung eines Fran⸗ zoͤsischen Lustspiels: Les vieux péchés, uͤberrascht. Das kleine Franzoͤsische Stuͤck, von der Mannschaft des Schiffes besetzt, soll mit vorzuͤglicher Praͤcision und Lebhaftigkeit vorge⸗ tragen worden seyn, und gereichte den hohen Gaͤsten zur ange⸗ nehmsten Unterhaltung. Den Ta darauf war der Capitain mit einigen seiner Qufiziere bei J. Maj. zur Tafel. Die „Asta“ wird, wie man sagt, naͤchstens ebenfalls die Ehre eines Koͤniglichen Besuches haben, und die Mojestaͤten werden dort ein Dejeuner einnehmen. Welches Gluͤck auch fuͤr eine Stadt, besonders eine neue, noch im Werden begriffene, der See und einer der Hauptstraßen des Europaͤtschen Verkehrs zu Wasser so nahe zu liegen! Diese bestaͤndige Fluth von Fremden aller Nattonen bringt uns mit allen Welttheilen forrdauernd in Verkehr und ergießt sich zugleich wie eine reiche Lebensader durch die In⸗ dustrie unserer Stadt und des Piraͤus; aber auch welch ein Hasen! Nicht umsonst erkannte Themistokles in ihm die Basis und die Groͤße Athens; auch in neuester Zeit eroͤffnet er glan⸗ zende Aussichten, zumal wenn erst die direkte Verbindung durch oder uͤber den Isthmus mit dem Westen hergestellt ist. Wir höͤren, daß eine Gesellschaft in Triest schon unter der Admini⸗ stration des Kanzlers sich anerboten hat, ihn mit einem Kanal zu durchstechen, der aach große Schiffe durchlassen soll. Sie bekam damals keine Antwort, jetzt wird sie wohl nicht lang darauf zu warten haben. Das Unternehmen wuͤrde dadurch er leichtert, daß der Ruͤcken des Isthmus aus weichem Tufstei besteht, der sich leicht und regelmaͤßig sprengen laͤßt, gleich ein treffliches Baumaterial liefert, so daß der Kanal zu⸗ gleich als eine Carriere fuͤr die zahlreichen Bauten in Griechen⸗ land bei der Herstellung fruchtbringend koͤnnte benutzt werden Was dem Piraͤus schadet, ist, daß man bei dem nicht breiten aber langen Kan steht, bei Ostwind und den Nebenwinden des segeln kann. Dem wuͤrde abgeholfen, hoben und schmalen Ruͤcken durchstechen Piraͤus vom Hafen Mounichia trennt,
Ostens nicht ein⸗ wenn man den nicht wuͤrde, welcher den
aufgegeben werden. 2
Man sagt, er verfasse eine Beschwerdeschrift gegen Urqu-
und zu⸗
al, durch welchen der Zugang zu ihm allein offen
der suͤdoͤstlich sieht.
Beide wuͤrden dann zu Einem Becken in verschiedenen Abthei⸗
lungen vereinigt, und dieses fast mit jedem
Winde zugaͤnglich. Wir hoͤren, daß der 1
Plan dazu von den Bayerischen Civil⸗In⸗