London, 27. Mai. Den Nachrichten aus Windsor zu⸗ folge, befinden Ihre Maäajestäten der König und die Koͤnigin sich in fortschreitender Besserung. Am Mittwoch fanden an allen Orten in und bei der Hauptstadt große Festlichkeiten u Ehren der Prinzessin. Victoria statt, die bekanntlich
diesem Tage zugleich ihr Geburtsfest feierte und für majorenn erklaͤrt wutde. Das glaͤnzendste S haͤten war der große Hofball, der im St. James⸗Pal ge⸗ geben wurde, an dem jedoch, wegen ihrer Unpaͤßlichkeit, weder der Koͤnig noch die Koͤnigin Antheil nehmen konnten. Auch die Cour im Kensington⸗Palast war außerordentlich zahge ch und glaänzend. Heute um 2 Uhr war in Winoͤsor Kabinetsrath. In Lambeth versammelten sich am Mittpoch etwa 34.0 Per⸗ soenen zu einem Diner zur Feier der Majorennitaͤts⸗Erklaͤrung der Prinzessin Victoria. Herr Clay fuͤhrte den Vorsitz, und außerdem waren noch die Parlaments⸗Mitglieder d'Eyncourt, Hawes, Shiel, Duncombe, Baines, Villiers, Ewart, E. L. Buf⸗ wer, Wason und Dr. Bowring zugegen. Nachdem Herr Clay einen Toast auf das Wohl der Prinzessin ausgebracht hatte, hielt Herr Villiers eine Rede, worin er unter Anderem sagte: „Wir sind hier versammelt, um die Majorennitaͤts⸗Erklaäͤrung einer hohen Person zu feiern, welche dereinst wahrscheinlich die hoͤchste Wuͤrde in diesem Lande bekleiden wird, und die, wenn wir recht unterrichtet sind, in denjenigen Grundsaͤtzen erzogen worden ist, die der Zeit, in der wir leben, so wie dem Lande, uͤber das sie herrschen soll, angemessen sind, daß die Englische Monarchie zum Schutz und zur Wohl⸗
Raga war am 2lsten in St. Skorens. Ros d'Eroles und an⸗ dere Chefs haben Villanova de Meya, eine befestigte Stadt, be⸗ etzt. Die Garnison vertheidigt sich in der Kirche, auf Huͤlfe von Lerida hoffend, wo zwei Brigaden stehen.“
Eine andere telegrophische Depesche aus Bayonne vom 4sten d. meldet auch den Sturz des Portugißsischen Ministetiums.
(S. London.) 82 16 7 7 Grohßbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zun mh 26. Mai. Im Ausschusse uͤber die Dubliner Po⸗ iizei⸗Bill wurde auf den Antrag des Grafen von Wicklow die zweite Klausel dieser Bill, wonach der Lord⸗Lieutenant die Be⸗ fugniß erhalten sollte, dieses System bis auf 8 Englische Mei⸗ len von der Stadt auszudehnen, mit 28 gegen 17 Stimmen ver⸗ worfen, der uͤbrige Theil der Maßregel aber angenommen.
Unterhaus. Sitzung vom 23. Mai. Sir Robert Peel machte in seiner Rede egen die ministerielle Maßregel zur Aufhebung der Kirchen⸗Steuern, außer den schon oͤfters vorgebrachten Argumenten, daß jene Steuern auf dem Grund⸗ besitz lasteten und als eine solche Last bei dem Kauf der Grund⸗ Kuͤcke von den Erwerbern mit in Anschlag gebracht worden sehen, so wie, daß die Kirche noch lange nicht die hinreichenden Mittel besize, um gehöͤrig fuͤr die religioͤsen Beduͤrfnisse des Volks und besonders fuͤr den Unterricht zu sorgen, vorzuͤglich noch den Umstand geltend, daß der Vorschlag der Minister den setzigen Verband zwischen Kirche und Staat aufloͤsen und die Bi⸗ schoͤfe in ein Abhaͤngigkeits⸗Verhaͤltniß von einer Staats⸗Kommission versetzen wuͤrde, die zum groͤßten Theil aus Laien, welche von der Krone nach Belieben abgesetzt werden koͤnnten, bestehen und von der die Bischöoöfe, statt wie bisher, Grundbesitzer zu seyn, einen hestimmten vierteljahrlichen Sold erhalten sollten. Die jetzige Maßregel, sagte der Redner, sey mit der identisch, die Herr Husse iim Jahre 1834 vorgeschlagen, und um deren willen Lord Ishn Russell jenes ehrenwerthe Mitglied damals einen Jerstörer⸗ genanzt habe. Am Schluß seiner Rede erklaͤrte sich Sir R. Peel uͤbrigens auch gegen das Johnstonsche Amen⸗ demen“, welches bekanntlich das Prinzip der ministerjellen Waßregel, naͤmlich die Bewerkstelligung einer besseren Ver⸗ Faltung der Kirchen⸗Laͤndereien, um einen Ueberschuß Herauszubringen, wollte bestehen lassen, aber eine aͤndere Verwendung dieses Ueberschusses vorschlaͤgt, nämlich nicht zur Abschaffung der Kirchen⸗Steuern, sondern zur groͤßeren Ver⸗ reitung des Religions⸗Unterrichts unter dem Bolke. Als Grund seiner Opposition gegen dieses Amendement fuͤhrte der Redner au, daß er abstrakte Vorschläge, die auf Voraussetzungen be⸗ Heuͤndet waͤren, nicht liebe, und daß er die Interessen der setzi⸗ gen Päͤchter der Kirchenlaͤndereien nicht gefaͤhrdet zu sehen Nachdem hierauf noch Lord J. Russell Einiges replizirt und Herr Johnston sein Amendement, da er sah, dus dasselhe gar keine Unterstuͤtzung fand, zuruͤckgenommen hatte, wurde zur Abstimmung uͤber die zweite Verlesung der ministe⸗ riellen Resoluron geschritten und dieselbe mit 287 gegen 282, iso nur mit der geringen Majorktaͤt von 5 Stimmen, angenommen, — ein Resultat, das großen Jubel auf den Oppo⸗ fittons⸗Baͤnken erregte. Unterhaus. Sitzung vom 25. Mai. Herr H. Hinde fragte den Kanzler der Schatzkammer, ob er auf die am Dien⸗ stag Abend angenommene Resolution wegen der Kircher⸗Steuern oder wegen Verwastung der Kirchengüter eine Bill zu begruͤn⸗ den und einzubrinßen und was das Ministerium uͤberhaupt in dieser Sache zu thun denke? Es sey um so dringender, »dies 1 echt bald zu erfahren, da die Kirchenpaͤchter auf den Ausgang der Sache aͤngstlich gespannt seyen. Herr Spring Rice ani⸗ wortere, diese Frage haͤtte vorher angezeigt werden muͤssen, da⸗ mit man auf eine Erklärung haͤtte vorbereitet seyn koͤnnen; er gen offe daher, der ehrenwerthe Herr werde seine Frage in der abwesend waren, ohne ihre Stimmen gegen die Stim⸗ naͤchsten Sitzung wiederhoien. Darauf machte Herr Shar⸗ men von Oppositions⸗Mitgliedern abgepgart zu haben, an Crawfurd den Antrag, die aus dem Jahre 1835 datirte obgleich sie ganz entschieden fuͤr den mintsteriellen Antrag sind. ikte aufzuheben, deren Zweck es ist, den Behoͤrden in Irland V Eimnige wurden durch Krankheit fern gehalten; welche Entschul⸗ außerordentliche Mäittel zur Sicherung der oͤfsentlichen Ruhe an disung aber die Anderen fuͤr ihre Abwesenheit haben, das die Hand zu geben, und die an die Stelle der strengeren im sollen wir noch erfahren.“ Der Courier laͤßt sich im We⸗ Inhre 1834 angenommenen Zwangs⸗Bill trat. Die Akte sollte, sentlichen solgendermaßen vernehmen: „Das bedauernswerthe den in ihr enthaltenen Bestimmungen gemaͤß, fuͤnf Jahre in Resultat, daß die von den Ministern vorgeschlagene Resolution Keaft bleiben. Herr Crawfurd meinte, daß es schon jetzt an in Betreff der Kirchen⸗Steuern nur mit einer Majoritaͤt von der Zeit sey, sie aufzuheben, da Irland vollkommen be⸗ fuͤnf- Stimmen ang nommen worden, ist in nicht unbedeuten⸗ ruhigt sey. Lord Morpeth, der Secretair fuͤr Irland, erklaͤrte dem Maße der straͤflichen Abwesenheit einer sehr betraͤchtlichen sich mit wenigen Worten —, indem er meinte, daß, obgleich Anzahl Uberaler Mitglieder zuzuschreiben. Indeß wuͤrde jeden⸗ der Zustand von Irland jetzt nichts Drohendes mehr habe, doch falls unrer allen Umstaͤnden die Majoritaͤt nur gering die Zeit noch nicht gekommen sey, wo man jene Akte ganz wuͤrde gewesen seyn, was wir nicht sowohl deshalb beklagen, entbehren koͤnnen, — gegen die Motion, welche, durch ÖCon⸗ weil wir es fuͤr ein Creigniß von wesentlichem Een⸗ nell unterstuͤtzt, nach Beendigung der kurzen Debatte, mit 87 fluß auf die Dauer des Ministeriums hielten, sondern gegen 5 Stimmen verworfen wurde. Ein Antrag des Herrn nur, weil es zeigt, was die Dissenters, aller Wahrscheinlichkeit Mackinnon auf Ernennung einer Untersuchungs⸗Kommission nach, vom Parlament zu erwarten haben, und noch mehr um üͤber die Forderungen, die Herr d'Arcy Talbot und andere Re⸗ des Eindrucks willen, den diese Abstimmung in Irland machen klamanten an den Franzoösischen Entschädigungs⸗Fonds aus dem wird. Die Ruhe, weche seit einiger Zeit in jenem Lande Jahre 1815 fuͤr Verluste waͤhrend der Franzoͤsischen Revolution herrschte, hat man hauptsaͤchlich dem Vertrauen der Kathonken und ber Herrschaft Napoleon's zu machen haͤtten, wurde mit auf die Liberalitaͤt und eie guten Absichten des Melbourneschen 49 gegen 39 Stimmen verworfen. Am Schlusse der Sitzung Ministeriums und des Unterhauses zu verdanken. Wir fuͤrchten machte Lord Dudley Stuart den Antrag auf Vorlegung der aber, die besagte Abstimmung wird dies Vertrauen erschüttern,
Korrespondenzen, welche zwischen der Britischen Regierung und denn weigert sich das Unterhaus schon, den Beschwerden von den drei nordischen Maͤchten uͤber die ven Letzteren vorgenom⸗ Peotestanten. abzuhelfen, was koͤnnen da die Katholiken von ihm erwarten?
mene Besetzung von Krakau gefuͤhrt worden. Der Antrag hatte, für jetzt wenigstens, keine Folgen, da sich, nachdem der Antrag⸗ R. Peel und der wirklich einsichtsvolle Theil der Tory⸗Mit⸗ steller sich in eine Metivirung desselben eingelassen hatte, nur glieder durch ihr jetziges Verfahren zu gewinnen heffen. noch 31 Muglieder im Hause vorfanden, und die Sitzung demnach, Gesetz’, es gelaͤnge ihnen, an's Ruder zu kommen, glau⸗ dem Reglement zufolge, aufgehoben werden mußte. ben sie, sich daran behaupten zu koͤnnen? Unmoͤglich, Unkerhaus. Sitzung vom 26. Mai. Lord John wenn sie nicht einen Buͤrgerkrieg in Laland veranlassen und hier Russell zeigte an, daß er am 2. Juni auf die Einsetzung einer in England beständige Aufregung erhalten wollen. Lord Mel⸗ Speztal⸗Kommisston antragen werde, um die Art und Weise zu bourne's Ministerium ist die einzige moͤgliche Verwaltung, die untersuchen, in welcher die Kirchenlaͤndereien durch die Bischöse⸗ mit Recht konservativ genannt werden kann, denn sie allein be⸗ Dechanten, Kapitel u. s. w. verpachtet wuͤrden, und zugleich zu wälligt, was gerecht, vernuͤnftig und nothwendig ist, waͤhrend erforschen, ob nicht durch eine andere Art der Verpachtung ihr sie sich zugleich allen spekulativen Eingriffen in die Verfassung widersetzt. Und gelangte die Tory⸗Partei ans Ruder, so wuͤrde
Ercrag erhoͤht werden koͤnne. Er fuͤgte hinzu, daß die Regie⸗ ory rung nicht die Absicht hege, fernere Schritte in Betreff der am auch sie sich gewiß, trotz ihrer jetzigen Opposition gegen die Auf⸗
28sten angenommenen ministeriellen Resolution wegen der Kir⸗ chen⸗Steuern zu thun, bevor jene Kommission dem Hause ihren Bericht abgestattet haben werde. Das Haus beschoͤftigte sich darauf größtentheils mit der Irlaͤndischen Armen⸗Bill, welche auf den Wunsch des Lord John Russell den Vorrang vor der an der Tagesorbnung befindlichen Vorlegung des Budgets er⸗
der oͤffentlichen Verbesserungen zu befoͤrdern, hierauf gruͤnden,
dieser Gelegenheit offen herauszusagen, was sie eigentlich beab⸗ stchtigen, und welche Gesinnungen sie hegen. Man hat von den Reformern gesagt, sie seyen feindlich gegen den Thron gesinnt; wenn dies wahr waͤre, so moͤchte ich wohl wissen, warum wir uns hier befaͤnden. (Beifall)) Das Publikum moͤge entscheiden, welches die besten Freunde der Monarchie sind, diejenigen, wel⸗ che, zufrieden damit, dee Institution, wie sie ist, zu unterstuͤtzen, berelt sind, dem rechtmaͤßigen Erben zu huildigen, oder diejeni⸗ gen, die, wenn man sie nicht in ihrem Laufe hemmt, das Prin⸗ zip, auf dem die Englische Monarchie beruht, verletzen wuͤrden. Großer Beifall.) Was suchen denn die Reformer zu exrlangen? Erstlich gleiche Verwaltung in England und Irland (lauter Beifall), buͤrgerliche Gleichheit zwischen den Anhängern der Hherrschenden Kirche und den Dissenters, Freiheit der Industrie⸗ und des Handels, wohlfeile und zweckmaͤßige Justiz⸗Verwal⸗ tung, Unterricht des Volks und wirksamen Schutz bei Aus⸗ uͤbung der Vorrechte, deren wir uns erfreuen.“
Das Resultat der Abst:mmung uͤber die ministerielle Reso⸗ lution in Betreff der Abschaffung der Kirchen⸗Steuern bei der zweiten Verlesung derselben im Ausschusse des Unterhauses wird von Seiten der ministeriellen Blaͤtter der Abwesenheit einer großen Anzahl der ministeriellen Mitglieder des Hauses, von Seiten der Tories dagegen der Unpopularitaͤt der Maßregel selbst zugeschrieben. Die Morning Chronicle sagt: „Es
bei jener Abstimmung, und von diesen gehoͤrte nur etwa ein hal⸗ bes Dutzend der Tory⸗Partei an, die durch Herrn Charles Roß alle Kranke und Lahme hatte zusammentrommeln lassen. Der Apostat von Westminster und der Waͤlsche Baronet Sir W. Wynn kamen an ihren Kruͤcken herber, um die intolerante Mi⸗ noritaͤt * verstaͤrken; der Letztere war so unpaͤßlich, daß er im Zimmer des Sprechers fibag blieb, bis zur Abstimmung gelaͤu⸗ tet wurde. So eifrig war die Opposition dahinter her, eine be⸗ deutende Streitmacht zusammen zu haben! Wir koͤnnten dage⸗ auf der Stelle an zwanzig Liberale nennen, die
Einbringung einer sehr aͤhnlichen Maßregel zu beruhigen. Wirft doch ein Oppositionsblatt schondie ominöͤse eeee. hin: „„Unter den Konservativen gilt es fuͤr ausgemacht, daß bei der ersten passenden Gelegenheit eine Maßregel zur Regulirung der Kirchen⸗Steuern nach gerechten, sicheren und verfassungsmäͤßigen Grundsaͤtzen
hielt. Eine laͤngere Diskufsion veranlaßte die 24ste Klausel, eingebracht werden wird.“% Was aber wuͤrden sie mit Irland machen? Koͤnnten sie wohl der katholischen Bevoͤlkerung jenes
welche die Anordnung von besonderen Magistrats⸗Personen als offtziellen Armenpflegern enthaͤlt. Drei von den Herren O'Brien, Landes vollstaͤndige Gerechtigkeit zu Theil werden lassen oder Lynch und O'Connell vorgeschlagene Amendements wurden ihr Vertrauen einfloͤßen? Unmoͤglich. Irland kann bei seinem mit respektive 61 gegen 28, 58 gegen 28 und 56 gegen 32 Stim⸗ jetzigen Zustande von den Tories nicht anders als mit dem men verworfen, und die ersten 35 Klauseln der Bill gingen Schwerdte regiert werden. Die Vermeidung des groͤßten Un⸗ rurch. Das Haus vertagte 9 dann ael, den Antrag des Lord’heils, welches das Land treffen koͤnnte — eines religioͤsen Buͤr⸗ John Russell bis zum 30. Mak. w imr em eneha; gerkrieges —, haͤngt also, von der e- des Melbourneschen
v1144“*“ 8 Ministeriums ab.“ Der Konstitutiona ‚ein radikales Blatt,
und die man gelehrt hat, 1b 1— 5 V aea.gm b ha Menschenn enge bei den Zugaͤngen zu Old Bailey, um das
fahrt, die sie dem ganzen Volke gewaͤhren koͤnne, aufrecht
so moͤchte es wohl fuͤr die Reformer nicht unpassend seyn, bei
fehlten von der Gesammtzahl der Unterhaus⸗Mitglieder nur 84
Melvourne’s Verwaltung, die lange genug mit dem
Prnn Bericht
vom
hebung der Kirchen⸗Steuern, bemuͤhen muüssen, die Dissenters durch
Es moͤchte schwer seyn, zu errathen, was Sir „Mylord, unsere Ueberzeugung stebt schon fest.“
meint, die Verminderung der Majorilät im Unterhause wenn sie auch noch kein entschiedener Beweis von den schritten des Toryismus in demselben sey, sondern eher von d faͤlligen Umstaͤnden herruͤhre, die Minister doch bewegen, rn endlich von dem Koͤnige zu verlangen, daß er ihnen erlaute an das Land zu appelliren, damtt man sehe, ob dasselbe zu Le⸗
Pee sa 1
Parlamente zu thun gehabt, Vertrauen hege. 1 Es heißt, daß, sollte General Evans seinen Parlamentes
fuͤr Westminster aufgehen, Lord J. Ruffelt ats Gegentenöih
muͤss
des Sir George Murray, eines Konservativen, apfteeten meg
Hinsichtlich des Zeitungs⸗Stempels ist dem Pa lansentes vorgelegt worden; Die Reduction des Zeitung
tempels geschah om 15. Septeniber 1836. In dem hacha Jahr vom 5. Oktober 1835 bis 5. April 1836 war die Zahl der tungs⸗Stempel in Großbritanien 14,877 652 und die Ma. Revenue darauf 199,909 Pfo, gewesen. In dem halben n 5. Okkober 1836 bis 5. Aprik 1837 wat die Zihi2ber; tungs⸗Stempel 21,362,148 und die Netto⸗Revenuͤe darn
88,502 Pfd.; also hat sich im ketzten halben Jahrre, vergle
mit demselben halben Jahre des vorangegangenen Ichresg
noch keine Reduction des Zeitungs⸗Stempels statrgesunden,
Stempel⸗Vermehrung um 6,487,496 und ein Verlug „ 108,317 Pfd. fuͤr die Revenuͤe ergeben. zIi16 CEhmwalhes
Am Dienstag vor acht Tagen draͤnzte sich eitte betrachg 9 1b
sultat einer Geschworenen⸗ Verhandsung zu erfahren,.
In erhalten werde. (Beifall.) Da wir unsere Hoffnung, die Sache bot diese Menge nicht jenen wuͤthenzen, drohehden Aüblig
wie letzthin bei Greenacke’'s Prozeß, viemehr perheett ruhig und anstaͤndig, denn diesmal forderte sie nicht das N. sondern die Freisprechung des Angeklagten. Um 10 Uhr m. der „Lord⸗Opverrichter Tindal seznen Sitz ein; der Atgft wurde eingefuüͤhrt, und eine Beweguüng allge eiter Th gab sich kund. Die be den Abvvigten, die dem Angeklagten, Hͤlfe angeboten, druͤckten ihm herzlich die Haund, und selst oͤffentliche Ankaͤger nahm eine Gelezenheit Wahr, ihm röͤstende und ermuthigende Worte zuzufluͤstern, gis er thn g⸗ derte, sich, wenn er das nicht tnoͤge, nicht auf die geweöͤhnliche Bin Angeklagten, sondern auf einen anderen Piatz, Blben seinen Vei digern, zu setzen. Der Gang der Verhandluüngen war Aun folgene.
Richter: „Ihr Name, Alter und Gewerbe?“, Angrelagter „George Hammon, àt Jahr alt, Portrxattmaler.“ Röüchter: „S wissen, was Ihnen zur Last gelegt wird. Sie sind angeklagt, s
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willig einen Seiltänzer Namens Jamos Baldwin getödtet zu ö Sind Sie dessen schuldig oder nicht am Angektagter: „& wahr, ich have ihn getödtet. Es ist ein Unglück, das ich bepe aber in meinem Herzen und Gewissen sühle ich mich nicht schuld Richter: „Da Sie die Wahrheit der Thatsache aüeskennen und. Ihre Schuldvarkeit leugnen, so setzen Sie sich. Jöre Mitvär Ihre Pairs werden Sie richten. Gott sey Ihr Schutz“ W Verichtsschreiber verliest die Anklage⸗Akte) der Ilteste Advokat, der Anklage Ramens der Grafschaft zu unterstützen hal, spricht ei Worte, in denen er anerkennt, daß woslt nie ein Angꝛkla, mehr die Milde verdient habe, gleichwohl, unt r!. Hinwel auf des Königs Gnade, auf Verurrheilung dringt, b Welt erfahre, daß es Niemanden erlauht sev, sein eigener Rite zu werden. Auf die Frage des Richters, ob er noch etwas v0 tragen habe, erwiderte der Angeklagte, er fühle sich gedrunge den Herxgang zu erzählen: „Drii Jahre sind es her“, faglte er, „ verlor ich ein kleines, damals kaum vierjsyriges Töchterkrin, dess h zige Pfand der Erinnerung an eine Heilige, die jetzt bei Golti Ich verlor sie, das heißt, ich sah sie nicht sterben, wie ihre Mum
nein, sie verschwand, sie ward gestohlen. Sie war so hübsch, unbc der mich s1. 5 haiue
hatle sonst Niemanden mehr auf der Welt, Meine Herren, was ich geliten, wilt ich nicht sagen, Sie wücdg mich doch nicht verstehen. Ich habe für öffentlich⸗ Anzeigen, nutzlose Rachforschungen Alles ansgegeben, was ich mein nanuie. M. beln, Gemälde, meine Sammlungen, Alles habt ich vertauft. Drei Imn hindurch bin ich allein zu Fuß durch alle Städte und durch, die kkerthfen Dörfer der drei Königreiche gezogen, überall mein Kind suchend, immerha gebens. So oft ich durch Portraitmalen einiges Geotd zu Henn öffentlichen Anzeigen erworben, kam ich damit nach Lenden Zrl Endlich am 14. April, es war eines Freitags, kam ich darch Smthh field, minen auf dem Marft war eine Seilränzer⸗Gesellschaft. Eik Kind stand, die Beine gen Himmel, mit dem Keopf auf anet A. Hellebarde, sich im Kreise drehend; ein Strahl aus der Seele sar⸗ Mutter muß in diesem Angenblick in meine Seele gedrungen sett daß ich in diesem Zustande es erkannte, ces war men a mes Seine Mutter würde hingestürzt sevn, es zu umarmen; ich, ich ste auf das —, auf den Menschen, und ich weiß nicht, wie es gisch —, ich, schwach sonst und gut, ich packte ibu bei srin’m Seiltäng Habit, hob ihn heoch in die Luft und schteuderte ihn zerschuretneh auf die Erde, — kurz, ich tödicte ihn. Später zürnie mit mir selbst, daß ich so streug gewesen, in jeunem Augenolscke wüthete ich, daß ich ihn nicht mehr als nur einmal tödten kome Richter: „Aber das sind keine christliche Gesinunngen, memn gleich sich wobl begreisen lassen. Sie härren in Ibrem eigenen Jath wohl besser getban, sie hier nicht zu äußern. Wiee wollen Sit⸗
Gott und die Geschworenen Ihnen vergeben, wenn Sie sabste
zu vergeven wissen?“ — Augeklagter: „Ih weiß nicht, wi⸗ Movlord und die Geschworenen über mich verfügen werden, wahrlich, Gott bat mir schon vergeben. Sie wissen mcht ich? selbst nicht Alles, was jenes — jener Mensch Böfes ac geihan. Als barmherzige Leute meine Tochter mir in w Gefängniß zuführten, da
war sie micht mehr hübsch wie
dem, da hörte ich sie sluchen, da war sie entuervt, gesch von Elend und Verführung. einmal erkannte sie mich mehr!
Sie erkannte mich nicht mehr,
Begreifen Sie nun? Das Lu— die Seele meines Kindes hat er mir gestohlen, dieser Elende, uu ich habe ihn uur Einmal getödtet!“ Der Vormann der hl
Richter: 9
begreife das, meine Herren, aber das Gesetz muß befolgt werden 9 groß Ihre Theilnahme für den Angellagten auch seyn mag, so uwh
Sie doch erst mein Resumé anhören und dann in Ihrem 3 unm⸗ rathen.“ So geschab es, aber die Geschworenen keörten gleich sü und sprachen ihr Nichtschuldig aus. George Hammon mußle!
Hause eskortirt werden, denn die Weiber des Marktes im Triumph nach Hause tragen.
Im Courier liest man: „Wir hoͤren, daß die Font gen aller derjenigen, die mit der Brit schen Legion in Vün dung stehen, durch den von Madred in San Sebastiag 1ce kommenen General⸗Commissair befriedigt werden soll n. N bei dem Ablaufe der Dienstzeit zu zahlenden Granzficat wnng wie die Sold⸗Ruͤckstaͤnde, sind auch darunter beagriffen, und de noͤthigen Dokumente muͤssen daher von den betbeffenden nen nach San Sebastian gesandt werden. Dies wird der gen, die den Dienst schon verlassen haben, sehr unanzeneh seyn, da sie dem Vertrage gemaͤz erwarten dursten, daß twen ihre Forderungen in London befriedigen werde.“
Die Korrespondenzen der hiesigen Bäaͤtter vom Kriegkscha platz in Spanten geben ausfuͤhrliche Nachrichten uͤber die sen sten dortigen Vorfäͤlle, namentlech insofern die Britische eg⸗ an denselben Theit genommen hat. Ueber die neuesten Ber⸗ gungen der Christinos sagen sie jedoch nichts weiter, als 3 General Evans am 22sten d. von Irun aufgebrochen sey 24 sich dem Ober⸗Beseh!ohaber, der noch zu Hernani stand e
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For. un,
pegangen.
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blossen habe, und daß die Christinischen Bataillone die Pläͤtze un, Fuentarabia und Oyarzun besetzt hielten. chrichten aus Lissabon vom 13ten d. M. melden die Uflslung des Ministertums in Folge einer Diskussion den Cortes, bei welcher die Minister in der Mindbrität ge⸗ eben sind. Die Diskussion hatte sich uͤber die Veranschlagun⸗ n fuͤr die Marine entsponnen und waͤhrte drei Tage. Am zten Tage, dem 11lten d. M., wurde die Frage in Anregung bracht, ob den Ministern Unter⸗Scaats⸗Secretaire zu gestat⸗ seyen, oder pirlmehr, ob dieselben von Staatswegen salarzrt en’sollten. DSien wurde durch 47 gegen 30 Stimmen zum chchelle der Minister entschieden, welche sich fuͤr die Salari⸗ ber Unter, Sraats⸗Secretaire erkaͤrt hatten⸗ Sogleich, boern dieses Resustat bekantt geworden war, reichten die Mi⸗ er der Königih ihre Entlasfuhg ein. Die Koͤnigin nahm selbe an nnd aͤberirus dem hisherigen Praͤstdenten der Cor⸗ „Hurn Dies se Hliveira, die Zusammensetzung eines neuen abinems, mit; weicher derselbe jedoch bei Abgang der Nach⸗ übeen noch nrcht zu Stande gekonimen war. Es scheint, Fösejenihene seiner Freunde, auf welche er am meisten htsß, 8 koͤnnen geglaubt hatte, ihn in der Noth verlassen ben. Die Haupt Schwierigkeit moͤchte der Umstand seyn, daß c den Bestimmunzen der Verfassung von 1820 kein Mit⸗ ed der Cortes ohne Zustimmung derselben ein Staats⸗Amt chmen darf, und daß es unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤn⸗ ganz ohne Nutzen seyn wuͤrde, aus Nichtmitgliedern der eegeim Mintstercum zusammenzusetzen, da es mehr als z vei⸗ dast st, db es solchen Ministern nachher gelingen moͤchte, Foitz in den Cortes zu erhalten. Der Marquis von Loulé ie he Meinistertuüͤm der auswrtigen Angelegenheiten in hng gebracht worden, man hat aber auf diesen Vorschlag Nangehen mögen, weil der Marquis zu eng mit der hohen siokꝛatie verbunden ist. Herrn Caesar de Vacconcellos, dem -Munizipal⸗Garde, ist das Kriegs⸗ Ministerium tboten worden. Er hat dasselbe aber, wie schon fruͤher mehr⸗ e, standhaft gusgeschlagen. Herr Joao de Olipeira, ein rei⸗ Gutsbesitzer von der Insel Madetra, hat sich seinem Na⸗ waenossen als Finanz⸗Minister angeboten; ob seine Dienste enemmen worden sind, weiß man nicht. Von vielen derxen it noch die Rede gewesen, aber sie haben sich entweder be geneicgt gezeigr, die Verantwortlichkeit der ministeriellen eltahrg zu überngehmen, oder sie mißfallen den Cortes, waͤhrend hei sehr Vielen das letzte Triumvirats⸗Ministerium als der hlößstein der Verbindung zwischen Volk und Koͤnigin betrach⸗ werd, Einige glaubten daher, die Koͤnigin wuͤrde sich am de genoͤthigt sehen, die bisherigen Minister zu ersuchen, ihre gaäct zu behalten, die sie bis jetzt auch noch verwalteten. gleich die Minodritaͤt, in der sich die Minister bei Gelegenheit Uuge uͤber die Unter⸗Staats⸗Secretaire befunden haben, der Grund fuͤr ihre Resignation angegeben wird, so glaubt n doch, daß sie nur diese Gelegenheit benutzt haben, um sich Mißfallen zu a2 welches ihr Vorschlag wegen Er⸗ ung einer neuen Anleihe von 8500 Contos (1,800,000 Pfd. der.) erregt hat; der Vorschlag ist an die Finanz Kommission Lortes verwiesen worden, und man befuͤrchtet von derselben en schrrunguͤnstigen Bericht. Der Finanz⸗Minister erklaͤrte (Eiabringung des Anleihe⸗Prosekts, daß er von den Herren [e. Goldimid in London das Anerbieten erhalten habe, das d zu 47 pCt. anschaffen zu wollen, wogegen eine gewisse poothek gestellt und eine zur Bezahtung der Dividenden fuͤr beiden ersten Jahre hinreichende Summe hergegeben werden i. Wiederholte Versuche, die National⸗Garde in Lissabon Emporung zu bewegen, waren ohne Erfolg geblieben. Ueber Masta hat man hier Nachrichten aus Tripolis 1b. April, wo die Pest noch fortwuͤthete. Bis zum 9ten ren tiglich im Durchschniꝛt 76 Personen daran gestorben, d ole ganze Bevoͤlkerung wurde nur auf 5000 Personen ge⸗ zt. Aus Tunis hatte man erfahren, daß die che Malzesern (Britischen Unterthanen) gemacht worden, hiort aufzuhalten, durch die Bemühungen des Britischen suls in Folge von Instructionen aus England gehoben wor⸗ weshalb auch der Befehl wegen Entfernung der Malteser Tunts zuruͤckgenommen war. Aus Hobart⸗Town simnd Zeitungen bis zum 5. Januar Das Zeitunge blatt „the true Colonist“ vom 30. por. meldet, daß die Errichtung der dortigen Bank sehr zur gedrigung des Zinsfuzes beigetragen hatte und daß die Ein⸗ ong der grotzen „Leverpoolbank“, welche, wie man er vartete,
mr. U
vom 10. Mai:
ordnung in Ager an.
zwei Offiziere, schießen.“
griffe stürmischer Lridenschaften schutzen.
Hindernisse, neue Provinzen zu erobern, oder wir gehen vielmehr bin, weil sie nur
dald in jiner so wie auch in der Schwester⸗Kolone ins
in getreten seyn wuͤrde, am Zinefuß noch mehr reduziren
de. Das Blatt fuͤgt hinzu, doß durch diese bereits stattge⸗
dene und die in Folge
der Einfuͤhrung von Kapitalien noch erwartende R 1 1 8
educton des Zinsfußes bereies alles Eigenthum
wartet, die nothwendig zu einem wichtoen Resultate fuͤhren muß. Als der Insant Don
noßen im Werthe ertoͤht worden sey, daß die Koloaisten vor
Wihrm etwas der Art erst in einem halben Jahrhunderte Fvxeit haben wuͤrden. Die Revenue der Kolonie hatt⸗ sich dend des dritten Quartals des Jahres 1836 auf 47,571 und die Ausgabe auf 41,955 Pfo. belaufen. Hobart⸗ - 3 2 s- 5 j war am 27. Dezor. (wie schon erwoͤhnt) von einem dort sanz beispiellos gehaltenen Orran heimgesucht worden, der, ich er nur 5 Minuren anhielt, Haͤuser entdachte, Mauerm erwehte, . viele Personen in den F uß schleuderte. Das maͤßige Geld es anzuwenden, ansten,a Ameritanischen Häuser zu unterstutze . Fe on wieder ziemle roße 8 llen⸗2 e statrgesunden. An der , . bestimmt wissen, daß die B der unterstuͤtzen werde. 1 ½ 24 † N“
120 z F b F 2,85 6 Belgten. 1 ag eeen Die Koͤnigin ist gestern in Beglei⸗ 8 8 1 7 2 9„ .. 2 ⁷ 1. 8 babzerais Stassart und des Grafen d Arschot nach Der General Maison kam gef 6 s ver ison gestern auf seiner Reise a chland nach Paris durch Bruͤssel. deecJ. sn⸗ — 8 8“ 8 8 b wn “ Waysagne säfüel, 88 b88 Der bisherige Kaiserl. Oesterreichische agee am Nesigen Hofe, Graf Moritz von Dietrich⸗ 2 er zum Gesandten in Karlsruhe eee Heüflse Hauptstadt verlassen. Bis zur Ankunfe eschaftstraͤgers ist der Legations⸗Seererair 2 b g t der Legations⸗Secrerair Baron 585 mit den gesandtschaftlichen Functionen brauftragt. De lunge Kronprinz hat die Koͤnigin nach Paris beglei⸗ 1 Koͤnig selbst wird nur Beupt tadt bleiben und bis zum 7. ssel zuruͤckgekehrt seyn.
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oder 10. Junt wieder 8 8
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und Darmstadt ernannt
einige Tage in der Franzoͤsi⸗
Baͤume entwurzelte, Schiffe und Voͤle umwarf
2 hauf: sich jetzt außerordentlich an, und wird man sich am Ende noch gar entschlie⸗ In
öE N Infant sah sich d gestrigen Boͤrse wollte man schon ank die Amerikan schen Haͤuser
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daß Ihr Euch um mich sammeln werdet.
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161n Oe st e rer Hi ch. Wien, 26. Mai. Gestern fand die Frohnleichnams⸗Pro⸗ zession mit dem herkoͤmmlichen Geproͤnge statt. Ihre Majestäͤ⸗ ten der Kalser zund die Kaiserin fuhren um halb 8 Uhr fruͤh, in Begleitung Hoͤchstihrer naͤchsten Umgebungen, mit Ihren Kai⸗ serlichen Hoheiten dem Erzherzog Franz Carl, und Hoͤchstdessen Gemahfin, und den Erherzogen Rainer und Ludwig, in sechs⸗ paͤnnigen Zuͤgen nach St. Srephan. Daselbst wurden sie von zem hiesigen Fuͤrst⸗ Erzbischofe und dem gesammten Hofstaate feierlich empfangen, und nach dem Oratorium begleitet, in wel⸗ chem Hoͤchstoieselben dem von dem Fuͤrst⸗ Erzbischose abgehaltenen Hochamte beiwohnten. Nach dem Hochamte fand der feierliche Umgang statt, melchen Ihre Masestäten und Ihre Kaiserlichen Hoheiten, mit Zuziehung des Hofstaates und der Leibgarden, begleiteten, In allen Steeßen, durch welche der Zug ging, war Mülirair in Reihen und auf mehreren Pläͤtzen waren die buͤr⸗ gerlichen Corps aufgestellt. Nach beendigter Ceremonie wurde von einem Grenadier⸗Bataillon auf dem Graben das gewoͤhn⸗ liche dreimalige Salve abgefeuert.
Pesth, 22. Mai. Die Ofner und Pesther Zei meldet: „Nach offiziellen Angaben dee⸗ 8 Viaten weiche am 15ten d. M. bei der ungeheuren Wasserfluth in To⸗ desgefahr schwebten, so viel bis jetzt bekannt ist, acht Personen das Leben eingebuͤßt. Außerdem sind mehrere Pferde umge⸗ kommen, Equipagen zerbrochen, Straßen ruinirt, Gaͤrten und Wiesen uͤberschwemmt und mehrere Gehzude stark beschaͤdigt worden. Die Johann sbruͤcke in der Christinaͤstadt ist zerstoͤrt und die Woͤlbung in den unterirdischen Wasserlaͤufen geborsten. Ein ein Stock hohes Haus ist gaͤnzlich eingestuͤrzt. Seine Be⸗ wohner haben jedoch bis auf ein fuͤnfjaͤhriges Kind, welches un⸗ ter dem Schutte begraben ward, ihr Leben gerettet, und auch den groͤßten Theil der Hausgeraͤthe in Sicherheit gebracht. Die Stadt Behoͤrde ist eifrigst bemuͤht, den verursachten Schaden zu ermitteln und das Uebel so viel als moͤglich zu lindern. — Am 19. Mai fruͤh 4 Uhr ist die Donauschiffbruͤcke zwischen Ofen und Pesth durch ein mit Branntwein beladenes, beschaͤ⸗ digtes Schiff, welches in dieselbe hineinschwamm, so sehr be⸗ schaͤdigt worden, daß die Passage sogleich gesperrt werden mußte. Der thäͤrigen Bruͤckenpachtung gelang es jedoch, die Bruͤcke bis b31b 12 Uhr Mittags wieder in gehoͤrigen Stand zu setzen. Hchersahe bis zu dieser Zeit mußte mittelst Kaͤhnen ge⸗ Hehen.
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w 9 8 4882— Spanien. ei nrdrHn 8. 16 Mas. Das Eco meldet aus Barbastro vom „Alle Berichte über die Portugiesische Huͤlfs⸗ Legion stimmen darin uͤberein, daß dieselbe bei dem Angriff auf die Linie von Arlaban und Vällareal fuͤr die Ermordung des Obersten Ninho eine glaͤnzende Rache genommen hat. Es wur⸗ den keine Gefangene gemacht, und 3000 Karlisten blieben auf dem Schlachtfelde. Der Ueberrest kam am 8ten in großer Un⸗ ung in A Es heißt, daß der Baron von Meer mit⸗ ten im Kampfe den Befehl ertheilt habe, einen Obersten und die sich weigerten, ihre Pflicht zu thun, zu er⸗
Madrid,
— Franzoͤsische Blaͤtter enthalten nachstehende Procla⸗
mation des Don Carlos:
„ Navarresen! Der Tag ist erschienen, wo Händen der Usurpatton das Scepter meiner V werde. Euch, Eurem Blute und Himmel seinen Schutz verlich, werde ich dies len. Wis dahbin vertraut auf die Zukunft⸗ keit. Oögleich entfernt von Euch, dern stets ein gütiger Vater sepn,
ich persönlich den — orfahren entreißen Euren Anstrengungen „ denen der große Resultat verdan⸗ .nd auf meine Dankbar⸗ werde ich Euch und Euren Kin⸗ indem ich immer darauf rechne, 1 8 d Die Männer, denen ich meine Krone verdanke, sollen sie auch befestigen und gegen die Ein⸗ Wir marschiren jetzt, um auf unsere Anküunft warten, um unsere Souverainectät anzuerkennen Ich lasse Euch eine Junta zurück, die mit Königlicher Vollmacht be⸗ leidet ist. Die Miglieder dieser Junta sind Eure Brüder; ihre Ergebenheit für unsere gemeinsame Sache, so wie ihr Patriotismus sind bekaunt. Eunre Pfli vt ist Einigkeit und Vertrauen, und ich hege die Zuversicht, daß Ihr sie mit Eifer erfullen werdet. Hauptquar⸗ rier Estella, den 14. Mai 1837. Ich, der König.“
158 Der Morning Herald enthaͤlt rin Schreiben aus Ainhog vom 17. Mai, worin aͤber die Bewegungen des In⸗ santen Don Sebastian Folgendev gemeldet wird: „Noch nie⸗ mals, seit dem Beginn des Buͤrgerkrieges, hatte ich eine so wichtige Mittheilung zu machen, ais heute. Sie waren zwar schon seit längerer Zeit auf eine Karlistiiche Expedit on vorberei⸗ tet, aber Sie hatten wohl keine so entscheider de Bewegung er⸗
8 Sebastian den Oberbefehl uͤber die Roya⸗ listische Armee üuͤbernahm, war es sein erstes Geschaͤft, eine :m⸗ posante Erpedition zu organrsiren und den Havptsitz des Krieges aus den noͤrdlichen Provinzen zu entfernen; allein ehe dies ge⸗ schehen köonnte, war es zuvoͤrderst woͤchig, entweder einen Sieg uͤber die Christinos zu gewinnen, oder ihre Ar⸗ mee in einem Winkel der noͤrdlichen Provinzen einzuschließen; demnaͤchst aber mußte auch Cobrera in Araconien einige Vor⸗ theile erringen, um sich in die Naͤhe des Ebro begeben zu koͤn⸗ nen. Eine Zeit lang bot der große kombinerte Angriff dem Ja⸗ fanten die Aussicht dar, den Feind vernichten, oder thn wentg⸗ stens von seinen befestigten Stellungen hinweglocken und uͤber die Provinzen zersteeuen zu koͤnnen. Espattero und Saarefield waren jedoch zu vorsichtig, um sich fangen zu lassen und der aͤher genöthigt, seine Bewegung noch aufzu⸗ schieben, denn es wiͤre hoͤchst unvorsicht ig gewesen, wenn die Karlesten haͤtten versuchen wollen, den Ebro zu uͤverschreiten o lange Espartero noch mit 25,000 Maann in Bilbac stand und sich ig zwe; Tagen an die Ufer des Ebro degeben und mit dem Corps von Irribarren und der Portugiesischen Legion vereinigen konnte. Gluͤcklicherweise kam Lerd Palmerston den Karlisten zu Huͤlfe, denn durch seinen Wunsch, daß der General Evans mit eimnem Siege in der Tasche heimkehren moͤge, oͤffneie er dem Don Carlos die Thore von Madrid. Mit großer Freude vernahm der Infant, daß Espar⸗ tero seine ganze Armee nach San Sebastian sende, und in Bil⸗ bao nur eine schwache Garnison zuruͤcklasse. Um die Christino's besser zu taͤuschen, ließ der Infant ausgedehnte Festungswerke auf⸗ werfen und ein Bataillon nach dem anderen nach Hernanmarschiren. Evans und Espartero, welche die Karlisten nicht anders als mit uͤber⸗ legenen Streitkraften anzugreifen wagten, versammelten uͤber 30,000 Mann in San Sebastian. Es wurden daselbst Revglen gehaiten, Inspizirungen vorgenommen, Proctamationen erlassen, und als Alles bereit war, marschirten die Helden von Luchana und Her⸗ nani aus, nicht um zu fechten, sondern um durch ein froͤhliches Mahl den beabsichrigten Sieg zu feiern! Waͤhrend diese furcht⸗ baren Kaͤmpen Gesundheiten tranken und Toaste auf die Fran⸗ zoͤsis de Regierung ausbrachten, erhieit der Infant Don Seba⸗
stian Depeschen von Cabrera. Sogleich war Alles bereit. Die Trommeln riefen zu den Waffen: jeder Soldat erhielt zwei Paar Schühe, alte. Flinten wunden gegen neue um etauscht, und ehe der Tag anbrach, waren mehr als 12,000 Mann guf. dem Wege nach Navarra. „Vor seiner Abreile befahl der fant dem mit zehn Bataillonen zuruͤckbleibenden Guihelssoe, in der Nacht vom 12ten zum I3ten alle Artillerie von der Lime uruͤckzuziehen, Hernani zu raͤumen, sich bei Andogin, auf der traße nach Tolosa und Oyarzun oder Irun, aufzustellen, und
sich in keinen allgemeinen Kampf einzulassen, sondern, wenn der
Feind vordringen follte; durch kleine Gefechte so viel Zeit wie
moͤglich zu gewinnen. Nach dem, was ich hier mitgetheilt habe,
und fuͤr dessen Richtigkeit ich einstehe, wird man es kaum glau⸗
ben, daß Espartero orst am 14ten in Hernani einzog und dem
Infanten also einen Vorsprung von 60 Stunden ließ. Don Sebastian marschirte mit seiner Division, die aus 12,000 Mann Insanterie, drei Schwadronen Kavallerie und tuͤchtiger Feld⸗ Artillerie bestand, am Morgen des 12ten durch Tolosa. Die Soldaten waren von dem besten Geiste beseelt und riesfen, in⸗ dem sie die Bewohner hegruͤßten: „„Es lebe Karl . Nach Madrid! nach Madrid! Wir gehen nach Madrid!”“% Von Tolosa nahm der Infant den Weg uͤber Lecumberi nach der Borunda. Sein Plan ist, nach Aragonien zu marschiren, sich mit Cabrera zu vereinigen und Saragossa zu besetzen. Von diesem Mittelvurete aus wird er im Stande seyn, seine Armee so zu organisiren, daß er allen Streitkraͤften der Koͤnigin wiserstehen kann, und sein baldiger Einzug in Madrid ist dann gewiß. Don Carlos trifft, wie ich glaube, Anordnungen, um dem Infanten zu sol⸗ gen. Die Expedition ist 16,000 — 17,000 Mann stark. Den Vortrab kommandirt der General Sanz und den Nachtrab der General Garcia. Der Infant wird auf seinem Marsche dorch Navarra den groͤßeren Theil der Kavallerie an sich ziehen und etwa 1000 Pferde mit sich nehmen. So hat der Infant die Helden Espartero und Evans, so wie ihre Rathgeher, die Ober⸗ sten Wylde und Senilhes und Lord John Hay, um nicht zu sagen Lord Palmerston, uͤberlistet. Evans hat lange gewuͤnscht, Hernani zu besuchen, er kann nun ruhig sein Quartier in dieser Stadt nehmen; aber es ist betruͤbend zu sagen, daß, um den Ehrgeiz dieses Mannes zu defriedigen, aller Wahr⸗ scheinlichkeit nach Isabella ihre Krone verlieren wird! De Christinischen Journale moͤgen die glänzenden Thaten ron Espartero und Evans und ihren siegreichen Einzug in Hernani immerhin ausposaunen. Nur wenige Tage noch und statt die
Thaten jener Generale in Guipuzcoa zu beschreiben, wird der Marsch des Infanten auf der andern Seite des Ebro ihnen hinreichenden Stoff zu Berichten darbieten. Der Infant konnte keinen guͤnstigeren Augenblick für die Vereinigung mu Cabrera waͤhlen, denn dieser Parterfährer ist jetzt Herr des ganzen Ara⸗ goniens und man kann auch sagen Valencia's; uͤberall, wo er sich zeigt, sind seine Waffen siegreich.“ öin 1s armn m Berlin, 31. Mai. Man schreibt de eNee Ihre Hoheit die urg-Schwerin am 2lsten mit Ihrer Durchlauchtigsten F Mutter in Buttlar (Kurhessen) uͤbernachtet, 2 8 .“ Reisenden am folgenden Morgen in Fulda ein, wo bereits der Herzog von Broglie mit mehreren Botschafts⸗Secretatren, so wie die Franzoͤsischen Gesandten in Darmstadt, om hohen Deut⸗ schen Bundestage und in Kassel zu Ihrem En pfange angesangt
8 8127 :1u 1Iirch S „irmiat aus Koblenz unterm Prinzessin von Meck en⸗
waren. Noch an demselben Tage wurde die Reise bis Han⸗
fortgesetzt, wo die Prinzessin Nachtquartier hielt und Senn Landgrafen v. Hessen⸗Homburg, der verwittweten Frau Landgrafin so wie des Prinzen und der Prinzessin Karl zu Hessen empfing. Am 23sten Morgens um 10 Uhr brachen die hohen Rersenden wie⸗ der auf und gelangten uͤber Frankfurt und Mainz nach Alzer wo sie uͤbernachteten, und Tages darauf nach Saarbruͤcken. Eine Stunde von dort, hart an der Franzoͤstschen Gräaͤnze war das Zelt aufgeschlagen, welches der Koͤnig im Lager zu Cem⸗ piegne bewohnt hatte. Hier wurde die Prenzessin von dem Herzog von Choiseul und den Behoͤrden des Mosel⸗Departe ments festlich empfangen. Weitere Reiseberichte sind noch nich
eingegangen.“ *)
— Das neueste Stuͤck des Monats⸗Blattes der Berline Armen⸗Direction enthaͤlt den Verwattungs⸗Berght uͤder das große Friedrichs⸗Waisenhaus fuͤr das Jahr 1836. Nach Aus⸗ weis desselben wurden am 31. Sept. v. J. in der Anstalt selbst und in dem davon abhaͤngigen F leal 429, in der Kost aber 635 zusammen also 1064 Kinder verpflegt. Der Raͤumlchkeit nach ist das Waisenhaus nur auf 250 und dessen Fiital auf 50, also überhaupt auf 300 Kinder eingerichtet, so daß 129 uͤder Normalzahl hingus haben verpflegt werden muͤssen. An K pi talten sind dem Waisenhause im verflossenen Jahre 58,830 Rehir durch Legete und Schenkungen, und 235 Rehir. an Gaben 8 Milde zugeflossen. Das Vermoͤgen der Anstalt, das nach den vorjährigen Berichte 26,325 Rehlr. beitrug, stellt sich durch jene Schenkungen und Legate auf 85,155 Rrhir. Das von der An stalt verwaltete Vermoͤgen der Kinder, weiches ihnen eus ihren Bemüuühungen bet den Lotterie⸗Z ehungen, so wie aus Remune rationen und Geschenken erwachsen ist, besteht in 1008 Rihir Die Einnahme betrug im vorigen Jahre uͤberhaupt 61,318 Rthlr. D.e Ausgabe 60,59 8 Rehlr. ⸗ es ver neb mithin em Schlusse des Johres ein Bestand von 720 Rehir.
— Die Geschaͤsts⸗Wirksamteir der Koͤniglichen General⸗ Kommission fuͤr Schlesien hat im vortagen Jahre achstehende Resultate geliesert. Es sind 460 Rezesse zur Bestättgung ge⸗ kommen und mitteist derselben 525 Auseinandersetzungen voll⸗ staͤndig beendigt worden. Durch diese sind 80,298 Gespanntage und 219,155 Handsôiensttage zur Abroͤsung gebracht, 93,247 Mos⸗ gen Ackerlaͤndereien gaͤnzlich separirt, 125,240 Moegen von ver⸗ 8 schiedenen Servituten befreit, 57 Schullehrerstellen verdessert und die Anlegung von 2 neuen Vorwerken und 42 neuen Srel⸗ len bewirkt worden. Die Gesammt⸗Crgebnisse seit Errichtung der General⸗Kommission stellen sich in nachstehender Weise s sind uͤberhaupt 10,656 Sachen anhaͤngig gemacht und von diesen 9682 gaͤnzlich beendigt worden; 302 sind bis zum Abschluß ge⸗ diehen und 672 noch in der Vorbereitung begriffen. Durch die beendiaten Auseinandersetzungen sind 4188 neue Eigenthuͤmer mit einem Landbesitz von 165,913 Morgen gebüdet, 97 neve Vorwerke angelegt, 3106 neue Stellen erbaut, 736 Schulämter b theils verbessert, theils neu errichtet, 1,720,417 Geipann⸗ und 2,138. 116 Handdiensttage abgelöͤst, fuͤr diese ader den Gursherrsch 5 88 . Morgen Land, 24,038 Scheffel Kornrente, 121 819 88 Rthlr. Geldrente und 2,239,670 Rr. n wüder.
9 drente und 71299,670 Ridlr. Entschäͤdigung gewähdrr, in Ln Fünafr.: z dns atenach wrren
*) Auf 888n 18 eAhen .2. b.0dh Prin 2q um 6 Uhr Morgens in Metz angekommen und ven 8282¾
schaft mit dem größten Judel degrüßt worden 1b.. ine
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