en den besonderen Zweck, in der unteren Klasse der Bevölkerung Ele⸗ mentar⸗Kenntnisse zu verbreiten; die Kreisschulen sind dazu bestimmt, den Kindern von Handwerkern und Kaufleuten eine ihrem Stande angemessene Bildung zu geben; die Gymnasien ertheilen ihren Zög⸗ lingen eine gelehrte Bildung zur Fortsetzung ihrer Studien auf der Universität, und sind mit den adeligen Pensions⸗Anstalten verbunden, die von Privatpersonen unterhalten werden, aber unter der Kontrole der Staats⸗Regierung stehen. Ueber die Universitäten hat Herr von Krusenstern einen Auszug aus dem neuesten Reglement vom 26. Juli 1835 mitgetheilt, und überdies hier, wie auch an anderen Stellen, die statisti⸗ schen Tabellen in großer Vollstaͤndigkeit angefügt. Wir entlehnen aus ihnen einzelne Data. So zaͤhlte die Universität Moskau im Jahre 1808 49 Professoren und Lehrer, und 135 Studenten; 1824, 59 Lehrer und 280 Studenten; 1835, 120 Lehrer und 419 Studenten; Dorpat im Jahre 1808, 37 Lehrer mit 193 Studenten; im Jahre 1824, 39 Lehrer mit 365 Studenten; 1835, 68 Lehrer mit 567 Studenten. Die übrigen Lehr⸗Anstalten werden nach den einzelnen zehn Lehr⸗ Bezirken aufgezählt und mit den nöthigen lokalen Bemerkungen be⸗ gleitet, so daß man nicht etwa erwarten darf, hier eine bloße No⸗ menklatur von Zahlen zu sfinden. Die Zahl der vom Ministerium 9 5 Schulen hat sich nach folgendem Verhältnisse vermehrt. Man z e: b im Jahre 1804: 499 Schulen und 33,481 Schüler, 8 II „ 69,629 ⸗ 11“ ⸗ 1835: 1681 1 85,707 2 “ Zahlen, sagt Benzenberg, beweisen, und hier sprechen sie allerdings deutlicher als Worte die Zunahme des Unterrichts aus. In den letz⸗ ten zehn Jahren sind unter Anderem 440 Schulen entweder neu ge⸗ gründet oder völlig umgestaltet worden; im Gymnastum zu Kasan befinden sich Mongolische Burjaten, zu Sympheropol ist ein Etablis⸗ sement zur Bildung Tatarischer Lehrer gegründet, in den Transkau⸗ kasischen Provinzen waren im Jahre 1830 4 Schulen mit 284 Schü⸗ lern, im Jahre 1835 aber 15 Schulen mit 1285 Schülern; Sibirien zählt jetzt in à Gouvernements 2 Gymnasien, 20 Kreisschusen und 19 Pfarrschulen mit 2161 Schülern, zwar wenig im Verhältniß zur Größe des Landes, aber außerordentlich bedeutend, wenn man die Schwierigkeiten sich vergegenwärtigt, die in solchen Ge⸗ genden die Einführung eines geordneten Unterrichts⸗Spstems bat. Von besonderer Wichtigkeit für Rußland ist das, was zur besseren Uebereinstimmung der häuslichen Erziehung mit den vom Staate angeordneten Maßregeln geschehen ist (p. 114 — 120). Seit dem Jahre 182 ¼ darf Niemand Lehrer oder Lehrerinnen aus dem Aus⸗ lande in sein Haus aufnehmen, die nicht durch die gültigsten Zeug⸗ nisse ihre Lehrfäͤhigkeit und die Reinheit ihres Wandels dargethan haben; alle Privat⸗ und Hauslehrer sind in zwei Klassen (Institu⸗ teurs und Précepteurs) getheilt, gehören zum Ressort des Ministe⸗ riums des öffentlichen Unterrichts und haben nach einer tadellosen Dienstführung, nach Maßgabe der Jahre, Ansprüche auf Auszeich⸗ nung, Belohnung und Pension. Durch die ehrenvolle Stellung, welche ihnen im Lande zu Theil wird, hofft die Regierung nach und nach ganz der Ausländer entbehren zu können. Junge Russen duürfen sich nach der Kaiserlichen Verordnung vom 18. Februar 1837 erst mit dem vollendeten achtzehnten Jahre ins Ausland auf Reisen begeben: eine bloß im Auslande genossene Erziehung ist nicht mehr statthaft.
Die Summen, über welche das Unterrichts⸗Ministerium zu ver⸗ fuüͤgen hat und die zum Theil aus dem Reichsschatze, zum Theil aus verschiedenen demselben gehörigen Fonds fließen, belaufen sich auf etwa 7,450,000 Rubel jährlich. Das Budget der Akademie der Wissen⸗ schaften beträͤgt 239,400 Rubel jährlich, und mit ähnlicher Frei⸗ gebigkeit sind alle übrigen wiffenschaftllohen Anstalten und Museen ausgestattet, worüber das Krusensternsche Werk amtliche Nachweisun⸗ gen mittheilt. Von den 85,707 Schülern werden etwa 25,000 auf Kosten der Krone unterhalten.
Das zweite Kapitel beschreibt die Militair⸗Bildungs⸗Anstalten in drei Abtheilungen. Zuerst die dem Großfürsten Michael unterge⸗ benen Kadetten⸗Corps zu Moskau, Tula, Tzarskoe⸗Selo, Nowgorod und in anderen Städten; die Kriegs⸗, Artillerie⸗ und Ingenieur⸗ Schulen, in denen im Ganzen 8733 Zöglinge unterhalten werden, für welche im Jahre 1832 die etatsmäßige Summe von 6,255,000 Ru⸗ bel verwendet worden ist. Die Geschichte ihrer Stiftung vom Feld⸗ marschall Münnich bis auf die neuesten Zeiten, und die innere Ein⸗ richtung, als Kleidung, Verpflegung, Emtheilung des Tages, Ord⸗ nung des Unterrichts, Disziplin, Belohnungen und Strafen, werden auf siebzig Seiten ausführlich dargestellt. Man ersieht daraus hin⸗ länglich, wie die Belebung eines echten militatrischen Geistes, die wissenschaftliche und sittliche ö der jungen Leute und die
Anhänglichkeit an die Person des Landesherrn die Grundlage sind, auf welche die militatrische Erziehung in Rußland basirt ist. Die reichen Geschenke, welche auf den Altar des Vaterlandes für die Er⸗ reichung militairischer Zwecke niedergelegt werden (p. 220), zeigen, daß die Nation mit dieser Auordnung des militairischen Unterrichts voll⸗ kommen zufrieden ist. Zweitens finden sich in diesem Kapitel die
u 8
PVrrzeichnisse der von dem Generalstabe der Marine abhängigen Ka⸗
detten⸗Corps der Marine, der Piloten von Kronstadt und der ver⸗ schiedenen Lehr⸗Bataillone für die Marine, im Ganzen 2224 Khöpfe, für welche die Summe von 632,194 Rubel im Jahre 1832 veraus⸗ gabt worden ist; drittens endlich die Uebersicht der Schulen für die
Schulen für Soldatentöchter. Der regierenden Kaiserin untergeben sind der Frauen⸗Verein und der patriotische Verein zu St. Peters⸗ burg (beide aus dem Jahre 1812), das adelige Fräulein⸗Stift zu Pul⸗ tawa, so wie mehrere Arbeits⸗ und Waisenhäuser; der Großfürstin elene: das Marien⸗Institut zu St. Petersburg und die Alexanders⸗ schule in Pawlowsk. Für ve genannten Institute, mit Ausnahme der beiden letztern, betragen die Zuschüsse aus Staatskassen 1,887,892 Rubel. Außerdem sind in diesem Kapitel noch verschiedene, von der Lokalbehörde abhängige Stiftungen genannt, so wie die Deutschen Schulen, deren fünf in St. Petersburg und andere in den Gouver⸗ nements Liefland, Cherson, Jekaterinoslaw, Tschernigoff, St. Petersburg, Bessarabten und Georgien bestehen, (im Jahre 1835 mit 35,746 Schüͤ⸗ lern beiderlei Geschlechts) die Tatarischen und jüdischen Schulen. Um nun am Ende noch aus den sehr lesenswerthen Schluß⸗ Betrachtungen des Herrn von Krusenstern einige Resultate zu zie⸗ hen, so widmen sich jetzt in Rußland 141,090 Schüler den höheren Studien, und 415,486 beschränken sich auf die Erlernung nützlicher und mechanischer Fertigkeiten oder besuchen bloß die Elementar⸗ Schulen. Nimmt man nun nach den eeesse Berechnun⸗ gen an, daß 1,058,000 Kinder aus allen Ständen überhaupt Unter⸗ richt empfangen, und zieht davon die Summe von 460,576, die in den öffentlichen Schulen erzogen werden, ab, so bleiben für den Un⸗ terricht in den Familien noch 597,424 Kinder übrig. 1 Es ergiebt sich also aus der Krusensternschen Schrift mit Be⸗ stimmtheit, daß die erstaunlichen Fortschritte des Unterrichts in den letzten Jahren besonders folgenden Ursachen zuzuschreiben sind: der Einführung genauer Reglements, der Verbindung allgemeiner Vor⸗ schriften mit lokalen Verhältnissen und Bedürfnissen, der Auflösung des Schulverbandes, welcher mit den Universitäten bestand, die Cen⸗ tralisation der militairischen Erziehungs⸗Anstalten, der besseren und ehrenvolleren Stellung der Lehrer, der Kontrole über die Privat⸗ Lehrer und der Errichtung von Spezial⸗Schulen. 52
Berlin. In der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 3. Junt sprach zunächst Herr Mädler über die von ihm aufgenom⸗ mene Karte der Nord⸗ und Süd⸗Halbkugel des Mars. — Darauf be⸗ richtete Herr Weiß über die geognostischen Untersuchungen der Her⸗ ren Studer und Escher im Berner Oberland. Herr von Cannstein begleitete die Uebergabe seines Werkes über die östlichen Alpen mit einigen Bemerkungen. Darauf gab Herr Zeune Nachricht über Loh⸗ se's in der zeichnenden Erdkunde befolgte Methode, und Herr Bles⸗ son berichtigte einige Punkte in den Darstellungen der Insel Ror⸗ derney. Das Weltsystem des Ptolomäus, in sofern es den Hindus bekannt war, war demnächst der Gegenstand eines Vortrags des Herrn Ritter. Schließlich theilte der Direktor ein an die Gesell⸗ schaft eingegangenes Schreiben des neugestifteten geographischen Ver⸗ eins in Frankfurt a. M. mit.
In der Sitzung der geographischen Gesellschaft in Lon⸗ don am 22. Mai wurde ein Bericht über die Beschiffung des alten Calabar⸗Flusses, der in der Bucht von Biafra mündet, mitgetheilt.
Die Reisenden, die Herren Becroft und Oldfield, schifften sich auf
dem Dampfboote „Auorra“ ein und wurden von 100 Kanoes, deren jedes etwa mit 50 Mann besetzt war, begleitet. 50 Englische Meilen vom Mesre fuhren sie in eine gegen Rordwesten gerichtete Bucht binein, die 2 bis 7 Faden (zu etwa 6 Fuß Englisch) Wasser und eine starke Strömung hatte. Sie sahen viele Inseln, die mit Man⸗ grove- Bäumen (Khizophora Mangle) bedeckt waren. Bei der näch⸗ sten Bucht, die sich gegen Nordosten erstreckte, war der Fluß 800 Schritte breit. Ueberhaupt verengte er sich oft bis auf 100 Schritte und dehnte sich dann b einem mit Inseln bedeckten Landsee aus. Etwa 90 Meilen vom Meere erhebt sich das Land zu Hügeln und der Fluß hat hohe Ufer bis Alt⸗Ecricock, welches an dem örns eines Hügels liegt, der sich auf dem Ost⸗Ufer 250 Fuß über den Fluß erhebt. Die Reisenden glauben, daß die⸗ ser schöne Fluß ein Arm des Quorra sey, der sich unterhalb der Einmündung des Tschadda⸗Flusses abzweige. Alt⸗Ecricock liegt nach den Beobachtungen der Reisenden in 60 40“ nördlicher Breite und 80 10 östlicher Länge von Greenwich (250 49“ östlich von Ferro). Der Capitain Allen, welcher im Jahre 1833 den Quorra auf⸗ nahm, glaubt jedoch, dieser Annahme nicht beipflichten zu können, da er auf seiner ganzen Reise auf dem Quorra nirgends bemerkt habe, daß sich zwischen dem Tschadda und dem Ibu ein irgend bedeutender Arm von dem Strom absondere. Auch sey, nach der angegebenen Lage, Alt⸗Ecricock wenigstens 80 Englische Meilen von dem nächsten Punkte des Quorra entfernt und von ihm durch ein hohes Land ge⸗ treunt. Er kommt daher zu dem Schlusse, daß der alte Calabar⸗ Fluß ein selbstständiger Strom sey, der seine Quellen weit im Rord⸗ osten habe, alle von dem an seiner Südostküste gelegenen König Wil⸗ belm's Plateau aufnehme, sich dann, durch das Aua⸗ und Rumby⸗ Gebirge hindurchbrechend, westwärts wende und in die Biafra⸗Bucht münde. Er bilde auf diese Weise mit dem Quorra ein gemeinsames Delta, und es bestehe warscheinlich vermittelst des Croß⸗Flusses, der das Delta durchströmt, und 50 Meilen vom Meere in den Ca⸗ labar fließt, eine Wasser⸗Verbindung zwischen beiden Strömen. Zur Erläuterung seiner Ansicht legte Capitain Allen seine treffliche Tharte des Quorra oder Riger vor, die er im Jahre 1833 entworfen
bekannt zu machen. geschieht es nicht in dem Sinne, als ob wir den Stempel der vo
Wenn wir der Oper diesen Ramen beilegen,
endeten Meisterschaft an ihr erblickten, sondern mehr mit Hinsicht auf
den daraus hervorleuchtenden echten Künstler⸗Beruf des nisten. Ein Jugendwerk muß natürlich noch seine Mängel 1
Schwächen haben; wo aber eine geniale Anlage so unverkennbar js wie hier, da würde man Unrecht thun, wollte man bei der Beurthe der b 9
ist noch in der Bildung begriffen, es sproßt und gährt noch in üe und wir können daher noch keine ganz organische Einheit und Abge⸗ Schwankten doch auch die gröfie
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lung schon den strengen Maßstab der Kritik zu Grunde legen, den Arbeiten gereifter Meister anzuwenden ist. Herr Adolph
schlossenheit im Styl erwarten. 1 do Tondichter, ein Mazart, ein Gluck, beim Beginn ihrer Laufbahn in ihrem Styl, je nachdem sie bald von diesem, bald von jenem „ bilde, von dieser oder jener Schule, mehr oder weniger angezogen me⸗ den, und Gluck namentlich finden wir erst in seinem späteren Maune
zu jener festen Gediegenheit, zu jener vollendeten Abrundung gelan die ihn hoch über alle Modeform und Eigenheit eines Zeitabschmi erhoben. Jetzt aber leben wir noch dazu in einer Zeit, wo in
Musik, so wie in den anderen Zweigen der Kunst, schon so viel J. treffliches vorhanden ist, wo ein Kunstjünger eine solche Mengen Mustern vor sich hat, daß es sehr schwer wird, noch Originelltg, leisten, und daß wir häufig in einem und demselben Werk eine N mischung mehrerer Stvle und Formen antreffen. Wir könnten; der Poesie, Malerei, Plastik und Architektur hinlängliche Beisf anführen; unter den Komponisten finden wir dies besonders, umg einen der genialsten neueren Tondichter zu nennen, bei Mevyerbeng dessen Werken, ungeachtet ihrer Vortrefflichkeit, doch noch keine me innere Einheit herrscht, indem bald die Deutsche, bald die Italn sche, bald die Französische Schule in den einzelnen Musikstücken ner Opern überwiegend hervortritt. Aehnliches ist bei Adoph A. der Fall; man hört das Studium älterer und neuerer P
ker, Mozart's, Cimarosa's, Rossini's, Boyeldien's, Mehul Auber's, aus seinen Compositionen heraus; doch sind dies ig bloße Reminiscenzen, sondern die Art und Weise jener Tonsetes von dem Komponisten des „Postillons“ selbstständig verarbeitet
in ihm zu neuer Eigenthümlichkeit aufgegangen. Besonders rühn
werth ist aber das Ebenmaß, der schöne symmetrische und eiz
Bau der Arien und Ensembles in dieser Oper, so wie das Unt
stelte in der Instrumentation derselben. Von den bei den um
Französischen Komponisten so beliebten Knall⸗FEffekten hat sich
Adam sast ganz frei erhalten, bis auf das Accompagnement mit
schen und Schellen zu dem Rondo des Postillons, welches allene
da, wo dieser das Lied im Davonfahren noch einmal anstimmt, hi angebracht werden können, uns aber bei dem Vortrage deseelben! den versammelten Bauern als unpassend erscheint. Das Ausgezeit netste und Originellste in der ganzen Oper, über deren Einzelnhei wir heute nicht näher berichten können, dürften wohl das Chorist Ensemble im zweiten Akt, die darauf folgende Buffo⸗Arie Alcinh
und das Terzett im letzten Akte seyn. Die beiden letzteren P
hätten nur noch etwas lebhafter genommen werden müssen, so
uns auch in der Partie des Herrn Mantius Einiges zu schleph. schien. Eine solche Musik muß, wie die in Mozart's Figaro! Cosi fan tutte, leicht und schnell dahinrauschen, wenn stie die ret Wirkung machen soll. Sonst war die gestrige Vorstellung, als e erste Aufführung, sehr ausgezeichnet; vor Allen führte Dlle Ls ihre Partie in Gesang und Spiel mit vollenbeter Meisterschaft au die Rolle ist auch wie für sie geschrieben; Herr Mantius war ehe falls sehr tüchtig, nur verhinderte ihn etwas Heiserkeit, im Gesam ganz so zu glänzen, wie er es sonst gerade in dieser Rolle gewiß auf bor gglichste verztoche hätte. Die Herren Zschiesche und Blume ergät
ten durch ihre Laune, nur wäre zu wuͤnschen, daß sie die Farhen
doch zuweilen nicht gar zu stark auftrügen. — 10-
Kompe⸗
sot⸗
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmallger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1837. 3. Juni.
Quellwaͤrme 7,10 Flußwärme 13,0 0 Bodenwärmre 11,8 9 Ausdünstung 0 67809 W. Niederschlag 0,901“8 Wolkenzug... W. Nachtkälte †. 5,102¾
Tagesmittel: 333,93 Par.. + 7,10 R.. +†r 4,50 R... 82 pCt. W.
334,00““ Par. + 6 80 R. + 3,90 R. 79 pCt. trübe. W.
—
334,02 ‧Par.
+ 9,10 R.
+ 535 °R. 75 pCt. halbheiter.
333 76“ Par. + 5 40 R. + 120 R. 9] vpCt. trübe. WNW.
—
Luftdruck
Luftwärme. Thaupunkt. Dunstsättigung
Auswärtige Börsen.
“ Amsterdam, 30. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 525/16. 5 % do. 9815⁄⁄1 6. K 5 % Span. 23 ¼. Passive —. Ausg. Sch. —. Zu 7 ⅜. Preuss. Präüm.-Sch. 112. Poln. —. Oesterr. Met. 99 ½. Antwerpen, 29. Mai. Ausg. Sch. —. Zinsl. 7. G. Neue Anl. 23 7%, Frankfurt a. M., 1. Juni.
Passive —.
10) zwischen
eitun
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
- * Koͤnigl. Hoheit die Großherzogin und Ihre Ho⸗ der zchin Louise von Mecklenburg⸗Schwerin
nach Ludwigslust zuruͤckgekehrt.
Bekannt
Vom Sonntag den 11ten d. M. an wird fuͤr den Sommer, en den bereits bestehenden Schnell⸗ und Fahr⸗Posten, eine bentlich viermalige Personen⸗Post zwischen Berlin und Halle, Wege uͤber Potsdam, Treuenbrietzen, Wittenberg und terfeh, eingerichtet werden, welche folgenden Gang erhaͤlt:
dem
Mang aus Berlin. untag nstigg (10 merstag
sta
Fgang aus Halle. ntag nstag twoch ltag
1 Uhr Mittags.
nicht gestellt. en erhoben:
jwischen „
Berlin
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b) zwischen
„ Beelitz
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Hö „ „
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U. Vormittags.
Montag Mittwoch Donnerstag
—
Sonnabend G Zu dieser Personen⸗Post kommen bequeme, auf Druckfedern sande, zwoͤlfsitzige Wagen in Anwendung. Bei⸗Chaisen wer⸗ Das Personen⸗Geld wird nach folgenden Rtühlr. Sgr. und 89 .
machung.
Ankunft Montag Mittwoch 1 7 Freitag Sonnabend)
Ankunft i
U 10
2
Larlsfeld... Bitterfeld ... Graͤfenhainchen Wittenberg.. Kropstaͤdt.... Treuenbrietzen. 1“ ee ehlendorf . .. Halle Karlsfeld... Bitterfeld ... Graͤfenhainchen Wittenberg... Kropstädt. . . . Treuenbrietzen Beelitz Potsdam
Karlsfeld. . . . Bitterfeld . .. Graͤsenhainchen Wittenberg. .. Kropstaͤdt 1 Treuenbrietzen. Halle Sasleseld.... Bitterfeld . .. Graͤfenhainchen Wittenberg Kropstäͤdt Treuenbrietzen. .
Berlin, Dienstag den 6ten Juni
in Halle.
Uhr Morgens.
n Herlin.
Uhr Morgens.
2 20 10 20 15 R 2 25 1 8 22
12
— — ꝛc0 — 22 Aese Is
8 — ½2 i Ce -U ge
Friedrich Wilhelm Jaͤger aus Dhuͤnn zum zweiten Pre⸗
3 Paris, 30.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung Zzu Koͤln ist der Kandidat des evangelischen Predigtamts,
diger in Gummersbach ernannt worden;
zu Magdeburg ist der Prediger Trautmann in Scha⸗ deleben zum evangelischen Pfarrer in Neinstedt⸗Stecklenburg, Kreis Quedlinburg, ernannt worden.
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der 1sten Garde⸗Landwehr⸗Brigade, von Strantz ll., nach Schlesien.
Der Kaiserl. Russische General⸗Major, Fuͤrst Elias Dol⸗ gorucki, nach Dresden.
Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Bayerischen Hofe, von Severin, nach Ludwigslust.
Jann Frankreich.
Mai. Die ministeriellen Blaͤtte halten folgenden Bericht aus Fontainebleau vom Losten d.
Mittags: „Am Sonnabend um 10 Uhr Abends langte der Graf von Haussonville, von dem Herzoge von Broglie abgesandt, in Fontainebleau an, und ward sogleich vom Koͤnige empfangen. Herr von Haussonville uͤberbrachte Nachrichten uͤber die Reise der Prinzessin Helene, und Alles, was er von dem Geiste und
der Anmuth Ihrer Hoheit erzaͤhlte, trug dazu bei, die
Ungeduld der Koͤniglichen Familie zu vermehren. Auf dem ganzen bisher von der Prinzessin zuruͤckgelegten Wege hat das Volk die lebhafteste Anhaͤnglichkeit an die Juli⸗Dynastie zu erkennen gegeben. — Gestern Nachmittag um halb 3 Uhr ließ der Koͤ⸗ nig, in Begleitung des Herzogs von Nemours, des Prinzen von Joinville, des Herzogs von Aumale und seiner Aodjutanten, die Truppen der Garnison die Revue passiren. Das Wetter war herrlich und die ganze Einwohnerschaft war auf den Bei⸗ nen. Der Koͤnig, alle Vorsichts⸗Maßregeln verschmaͤhend, ließ seine Begleitung hinter sich und ritt ganz allein durch die dichten Massen der Zuschauer, die dieses Zeichen des Vertrauens mit dem tausendstimmigen enthusiastischen Rufe: „Es lebe der Koͤnig!“ aufnahnzen. Um 6 Uhr war Tafel von 150 Couverts beim Koͤnige, wozu saͤmmtliche Stabs⸗Offiziere der Garnison und der National⸗Garde geladen waren. Auch Yussuff⸗Bey, der Tages in Fontainebleau eingetroffen war, befand sich unter den Gaͤsten. Yussuff⸗Bey ist mit ganz beson⸗ derer Guͤte von Ihren Majestaͤten empfangen worden. Er trug sein Afrikanisches Kostuͤm, und auf der Brust das Offizier⸗Kreuz der Ehren⸗Legion. Nach Tische begab sich der Koͤnig mit allen seinen Gaͤsten nach der Galerie Heinrich's II., um dem Ver⸗ such mit einer neuen Beleuchtungs⸗Methode beizuwohnen, der vollkommen gelang. In dieser Galerie wird morgen die Vermaͤhlungs⸗Feierlichkeit stattfinden. Der Koͤnig fragte den von der Pracht fast geblendeten Yussuff⸗Bey, wie ihm Fon⸗ tainebleau gesiele? „„Vortrefflich,““ war die Antwort, „„ich bedaure nur, daß ich nicht einige meiner Gefaͤhrten bei mir habe; denn wenn ich zuruͤckkehre und allein erzaͤhle, was ich hier gesehen habe, so wird mir Niemand glauben.““ Pussuff⸗ Bey fügte hinzu, daß die Araber den Erzaͤhlungen junger Leute gar keinen Glauben schenkten, und daß man nothwendig alt
dere getoͤdtet worden ist. Der Besitz von Huesca, der wichtig⸗ sten Stadt in Ober⸗Aragonien, macht den Don Carlos schon zum Herrn des groͤßten Lheils dieser Provinz. Man will wis⸗ sen, daß in der kleinen Stadt Ayerbe, die auf dem halben Wege
zwischen Saragossa und Jaca liegt, und in mehreren anderen
elegenen Stoͤdten die Einwohner
zwischen Jaca und Huesca gesetzt und Don Carlos proklamirt
die Behoͤrden der Koͤnigin a haͤtten.“
Gestern hat die Regierung nachstehende telegraphische Depe⸗ schen erhalten: „Perpignan, 29. Mai Abends. Am 23sten wurden in Barcelona 20 Anarchisten verhaftet. Der Baron von Meer befand sich am 2lsten’ d. in Lerida. Er sammelt Truppen, um sich den Navarresen zu widersetzen, falls dieselben vordringen sollten. Der Brigadier Ayerbe verfolgt mit 300 Mann die Karlisten⸗Corps im Distrikt von Tarragona. Am 2Ssten hatte Royvo sein Hauptquartier in Alp, und bedrohte I ohne es anzugreifen. Der General Oraa ist nach Valencia zuruͤckgekehrt, um diesen Platz, dessen Vorstaͤdte Ser⸗ rador am 17ten d. gepluͤndert hat, zu vertheidigen. Dieser Ge⸗ neral befand sich am 22sten d. in Chelva mit 4000 Mann und 500 Pferden, und Cabrera in der Umgegend von Castellon mit 5000 Mann Infanterie und 600 Pferden.“ — „Bordeaux, 29. Mai Abends. Buͤrens hat am 25sten d. Saragossa mit sei⸗ nen Truppen verlassen, um sich am folgenden Tage mit Irribar⸗ ren bei Almudevar zu vereinigen. Die Karlistische Expedition hielt am 26sten Huesca besetzt und befestigte sich daselbst.“
Der Phare de Bayonne vom 27. Mai enthaͤlt nachste⸗ henden Artikel, der einige Aufschluͤsse uͤber die letzten Bewe⸗ gungen des Don Carlos giebt: „Das Armee⸗Corps des Don Carlos befand sich in der Nacht des 22. Mai in Luna und Pe⸗ drasas, vier Leguas westlich von Ayerbe. In Gurrea hatten die Karlisten 4000 Portionen Brod, 4000 Portionen Fleisch und 2000 Rationen verlangt. Diese Bewegung, welche die Absicht, auf Huesca zu marschiren, anzudeuten schien, veranlaßte den Gene⸗ ral Irribarren, noch an demselben Tage (22sten) sich von Tauste nach Zuera zu begeben. Er soll am Abend den Gallego uͤber⸗ schritten und sich in der Naͤhe von Huesca aufgestellt haben. Don Carlos machte, als er sein Vordringen auf dieser Seite gehemmt sah, einen Contremarsch, wandte sich links und og am 23sten in Verdun und Martes, auf der Graͤnze des Anso⸗ und Roncal⸗Thales, ein. Er soll, wie einige Personen behaupten, jetzt an der Moͤglichkeit zweifeln, sich mit Cabrera auf dem rechten Ebro⸗-Ufer vereinigen zu koͤnnen. — Beneral Buͤrens hat Tudela am 22sten verlassen und ist am folgenden Tage mit seiner Division in Saragossa eingeruͤckt. Der General⸗Capitaln von Aragonien, welcher bei Zeiten von den Bewegungen der Karlisten unterrichtet war, hatte alle noͤthigen Vorkehrungen ge⸗ troffen, um das Eindringen derselben in Unter⸗Aragonien zu verhindern. Die mobile National⸗Garde wurde versammelt und erhielt den Befehl, sich sofort nach den Punkten zu begeben, die entweder von Cabrera, der sich Saragossa zu azesh suchte, oder von den aus Catalonien heranziehenden Karlistischen Streif⸗ Corps bedroht wuͤrden. Die Militair⸗Behoͤrden haben, mit einem Worte, treffliche Maßregeln ergriffen, um die Versuche der Karlisten und die Vereinigung ihrer verschiedenen Corps zu verhindern. Alle Nachrichten von der Graͤnze stimmen in dem Lobe der von Irribarren getroffenen Dispositionen uͤberein.“*)
Das Journal des Doöbats giebt heute auch seinerseits das Schreiben, das der Graf Campuzano in den Constitution⸗ nel hat einruͤcken lassen, um gegen die Beschuldigung zu pro⸗ testiren, daß er eine Depesche an seinen Hof geschrieben habe, welche beleidigende Ausdruͤcke gegen den Koͤnig der Franzosen enthalte. „Wir nehmen es jetzt als eine ausgemachte Sache
1
Oesterr. 5 % Met. 10à ¼. 104 ⅛. 4 % 99 ¼. 99 ¼. 2 ½ % M Br. 1 % 24 ¾. 24 ⁄⅞. Bank-Actien 1652. 1650. Partial-Obl. 10, G. Loose zu 500 Fl. 113 ⅞. 113 ½. Loose zu 100 Fl. 221. Br. P Präm.-Sch. 64 ¼. 64 ½. do. 4 % Anl. 100 ½. Br. Poln. Loose ¹
hat. — Herr Collet, von der Königlichen Marine, las eine Abhand⸗ lung über die Insel Alt⸗Providence. Diese kleine Insel liegt an der Ostküste von Central⸗Amerika, etwa 40 Englische Meilen von der
Soldaten⸗Kinder und vie Angabe ihrer Bestimmung und Verwendung nach vollendetem Schul⸗Unterrichte. Die Zahl derselben betrug im genannten Jahre 179,981, deren Unterhalt dem Staate ungefähr
seyn muͤsse, um ihnen Vertrauen einzufloͤßen. „„Wenn Ew. Majestaͤt Greise nach Frankreich kommen ließen,““ sagte er, „ so wuͤrden diese eine Ehrfurcht vor Ihrer Macht, vor Ihrer
an“, sagt das genannte Blatt, „daß Herr Campuzano keine solche Depesche an seine Regierung geschrieben hat. Indessen scheint uns, daß nunmehr auch noch dem Spanischen Ministe⸗
Karlsfeid.... Bitterfeld ... Graͤfenhainchen
11
1,800,000 Rubel kostete. 8 Im dritten Kapitel werden die geistlichen Schulen beschrieben. Die erste Klasse derselben sind die der Griechisch⸗orthodoxen Kirche, welche dem heiligen Synod untergeben sind und von einer besonderen Kommission beaufsichtigt werden. Nach dem Reglement vom 30. August 1818 zerfallen sie in drei große Lehr⸗Bezirke zu St. Petersburg, Moskau und Kiew. In jedem derselben besteht eine Akademie, von der zunächst die Seminarien abhängig sind, die sich meistens in den Hauptstädten des Gouvernements befinden; die untersten Schulen sind die Kreis⸗ und Pfarr⸗Schulen in den kleinen Städten und Dörfern. Die Unterhaltungs⸗Kosten wurden bis 1764 von den Kirchen und Klöstern getragen; von da an erfolgte eine Unterstützung von Seiten des Gouvernements, die sich jetzt wohl auf 2,500,000 Rubel gesteigertz hat. Die Zahl der Zöglinge in den sämmtlichen geist⸗ lichen Schulen betrug im vorigen Jahre 58,586 Köpfe. Eine weite Klasse bilden die Schulen der unirten Griechischen, der atholischen und der armenischen Kirche, welche 8803 Zöglinge in 317 Anstalten zählen.
Das vierte Kavpitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Anstal⸗ ten für technische, artistische, industrielle oder ökonomische Zwecke, so wie mit den Wohlthätigkeits⸗Anstalten und Erziehungshäusern für junge Mädchen aus den verschiedenen Ständen. Eine besonders wichtige Stelle nehmen die Bergwerksschulen in drei Abstufungen ein, dann die Handels⸗ und Kauffahrtei⸗Schule, die Forst⸗Akademie, die Zeichen⸗ und Medailleur⸗Schulen, die landwirthschaftlichen In⸗ stituke, die Schulen für Land⸗ und Wasserbau, die medizinisch⸗chirur⸗ gischen Akademieen, die Schulen für die Kinder niederer Büreau⸗ Beamten, die Waisen⸗ und Armenhäuser, endlich die Akademie der schönen Künste, die Architektur⸗, Theater⸗ und Hofsänger⸗Schule, das orientalische Institut und die juristische Akademie zu St. Peters⸗ burg. Eine eigene Rubrik (p. 363— 389) ist den Wohthätigkeits⸗An⸗ stalten gewidmet, welche den Namen der „Institute der Kaiserin Maria“ führen, jetzt aber unter der Oberleitung Ihrer Majestät der regierenden Kaiserin stehen und ein glänzendes Beispiel der landes⸗ mütterlichen Sorgfalt sind, mit welcher zwei hohe Kaiterliche Frauen sich an die Spitze aller weiblichen Erziehungs⸗Anstalten des uner⸗ meßlichen Reiches, für die niedrigsten wie für die höchsten Stände, gestellt
aben. Dahin gehören die Findelhäuser zu St. Petersburg und Moskau mit ihren viel verzweigten Etablissements, in denen im Jahre 1830 49,904 Kinder versorgt wurden, das Institut der Alexanders⸗ Waisen in Moskau (aus der Zeit der Cholera), das Taubstummen⸗ und das Blinden⸗Institut, dann die verschiedenen Anstalten zur Er⸗ ziehung des weiblichen Geschlechts, als das Stift der adeligen Fräu⸗ leins in Petersburg, die Catharinen⸗Stifte zu St. Petersburg und Meoskan, die adeligen Fraäͤnlein⸗Stifte in Odessa, Charkow und die
82* 111“
9½ 88
Mosquito⸗Küste, in 13⁰0 21¼ nördl. Breite und 810 22“ westl. Länge von Greenwich (630 43 westl. von Ferro). Sie war früher ein Haupt⸗Aufenthaltsort der Bukkaniers, und namentlich Morgans, ist etwa 4 ½ Engl. Meilen lang und 22 ⁄ Meilen breit, von unregelmä⸗ ßiger Gestalt, und in 10 bis 12 Meilen Entfernung zu erblicken. Der höchste Berg der Insel hat eine Höhe von 1190 Fuß über dem Meere. 20 — 30 Faden von Alt⸗Providence gegen Morden liegt die kleine In⸗ sel Catalina, wodurch ein Hafen gebildet wird, der in 2 —3 ½ Faden Wasser einen sicheren Ankerplatz darbietet. Die Seefahrer finden hier Holz, Wasser und Lebensmittel in binreichender Menge. Die Bevöl⸗ kerung der Insel besteht aus 342 Personen, von denen die Sklaven sind. Sie gehört zu Neu⸗Granuada.
2 * 8
Koͤnigliche Oper. Schon seit ein paar Jahren macht auf den Pariser Opernbühnen cin junger Komponist, Adolph Adam, ungemeines Glück mit seinen musikalischen Werken, und man stellt ihn bereits den in Frankreich so gefeierten Namen Bopeldieu und Auber zur Seite. Von seinen Composttionen fanden den meisten Beifall ein kleineres Singspiel: „Die Alpenhütte“ (le echalet), ein Ballet: „das Donauweibchen“, besonders aber „der Postillon von Lonjumeau“, komische Oper in drei Akten, welche eigentlich erst seinen Ruf begründete und auch im Auslande verbreitete. Diese Oper wurde im Oktober vorigen Jahres um erstenmale in Paris auf dem Theater der Opéra comiqus gege⸗ en und hatte nach einem halben Jahre schon nahe an hunderi Vorstel⸗ lungen erlebt. Man hatte gleich in den ersten Compositionen, mit denen Herr Adam auftrat, eine überwiegende Hinneigung zum Heiteren und Scherzhaften wahrgenommen, während diejenigen Partieen, die eine tiefere, ernste Empfindung erheischten, ihm weni⸗ ger gelungen waren. Run hatte er das Glück, von den Herren Leu⸗ ven und Brunswick ein Textbuch zu erhalten, das ganz mit seiner natürlichen Reigung harmonirte und ihm Gelegenheit gab, seine Laune im vollsten Maße sprudeln zu lassen. Er lieferte eine komi⸗ sche Oper im wahren Sinne des Worts, voll Munterkeit, Grazie, Geist und Humor. Derhe, plumpe Komik wechselt mit geistreichem Scherz, und ein anmuthiger Zauber frischer Jugendkraft weht durch die ganze Musik. Wenn sich Dichter und Komponist so in die Hände arbeiten, wie hier, so kann es nicht fehlen, daß der Eindruck ein über⸗ aus harmonischer, durchweg erfreulicher und befriedigender ist. Diese Stimmung gab sich denn auch in unserem Publikum bei der gestrigen Aufführung der genannten Oper kund, und wir haben gewiß die große Majorität der tmmen auf unserer Seite, wenn wir der Königli⸗ chen Jutendantur den wärmsten Dank dafür sagen, daß sie sich
beeilt hat, nus recht bald mit einem so ausgezeichneten Kunstwerke “ 88 16“*
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Hälfte
63 ¾⅞. 5 %̃ Span. Anl. 20. 19 ⅛. 2 ½ — % Holl. 52 ¼. 52 /16. Hamburg, 2. Juni. Bank-Actien 1366. 1364. Engl. Russ. 104 ⅛. 5 % Port. ₰ 3 % 28 ¼. Neue Anl. 21 ¾.
London, 30. Mai.
Cons. 3 % 91 ⅛½¼. Belg. —. Neue Anl. 23. Pasl- Ausg. Sch. —. 2 ½ % Holl. 53 8. 5 % 99 ½. 5 % al do. 3 % 29 ¼. Engl. Russ. —. Bras. 84 ¼. Columb. 23 %¼ 24. Peru 18. Chili 39 ¼. Paris, 30. Mai.
3 % do. 79. 50. 5 % Neap. † Passive 5 ½. 3 % Portug. 29 ¾. Wien, 30. Mai. —. Bank-Actien —. Neue Anl. —.
Koͤnigliche Schauspiele.
Montag, 5. Juni. Im Opernhause, zum erstenmalen derholt: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper Abth., nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und I wick, von M. G. Friedrich. Musik von Adolph Adam.
Im Schauspielhause: 1) Monsieur Beaufils, comas 1 acte. 2) La reprise de: La jeune femme coleère, 8 en 1 acte, par Mr. Etienne. 3) Le philtre champenois“ deville en 1 acte.
In Potsdam: Die Gunst des Augenblicks, Lustsoi 1 Abth., von E. Devrient. Hierauf, zum erstenmale vlael, Der Soldat aus Liebe, pantomimisches Ballet in?
von Hoguet. Musik von H. Schmidt. 8.
Konigsstaͤdtisches Theater. 21
Montag, 5. Juni. Die Ballnacht. Große Oper in
ten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von J. R. 7¹
fried. Musik von Auber. (Dlle. Henkel, vom K. 4
Opern⸗Theater zu Wien: den Pagen, als vorletzte Gastre 90
Herr Staudigl, K. K. Oesterreichischer Hof⸗ Säͤnger: n Reuterholm, als letzte Gastrolle. — Dlle. Dickmann:
Amalie.)
5 % Rente 108. 40. 5 % Span. Kente 23 ⅛.
Redacteur Hd. Cottel. 88s Gedruckt bet A. 8
Kropstaͤdt
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Wittenberg . Kropstaädt ... Karlsseld.... Bitterfeld ... Graͤfenhainchen Wittenberg Halle “ Bitterfeld ... Graͤfenhainchen Halle Karlsfeld Bitterfeld
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kann jeder Reisende
fuͤhren.
das Abendessen in Wittenberg,
und auf der Tour
von Halle nach Berlin
das Abendessen in Wittenberg,
b das Fruͤhstuͤck in P angenommen werden.
In Berlin koͤnnen zu dieser
vasfund Potsdam nur
tieben werden. Berlin, den 4. Juni 1837. General⸗
Der bei dem hiesigen Stadt
worden dem Departement des
otsdam Post Person
eine Stunde vor dem
Post⸗Amt.
Straß,
i Koͤnigl. den
Für das Mehrgewicht rd das Porto nach der Paͤckerei⸗Taxe erhoben. g Auf der Tour von Berlin nach Halle wird das Mittagsessen in Potsdam,
gerichte angestellte Justiz⸗Kom⸗ Kammergerichts bestellt
—
30 Pfund
en nach Zehlen⸗ Abgange einge⸗
8
ugleich zum No⸗
Groͤße und vor den Wundern Ihrer Tivilisation nach Algier zuruͤckbringen, die mehr zur Paecifizirung der Regentschaft bei⸗ tragen wuͤrden, als Ihre moͤrderischen Expeditionen.’“”“— Der Herzog von Orleans ist in der vergangenen Nacht hier ange⸗ kommen. Alle zur Vermaͤhlungs⸗Feierlichkeiten eingeladenen Personen werden heute Nachmittag erwartet.“
— Ueber das erste Zusammentreffen des Herzogs von Orleans
mit der Prinzessin Helene in Chalons erfaͤhrt man nichts, als daß der Herzog eine anderthalbstuͤndige Unterredung mit seiner Braut hatte, und dann nach Fontainebleau zuruͤckkehrte.
Herr Persil ist in Condom aufs neue zum Deputirten er⸗ waͤhlt worden. Von 211 Stimmen erhielt er 194.
Die hiesige Sparkasse hat in der vergangenen Woche an neuen Einschuͤssen die Summe von 379,904 Fr. erhalten. Die EEE beliefen sich auf 385,500 Fr.
er General Zarco del Valle ist mit Auftraͤgen seiner Re⸗ gierung gestern aus Madrid hier angekommen.
Die hiesigen Zeitungen theilen erst heute die (bereits vor⸗ gestern von uns gegebene) telegraphische Depesche aus Bordeaux vom 28sten d. mit. Der General, der die Kavallerie der Chri⸗ stinos befehligte, heißt aber nicht (wie wir gleich bezweifelten) Henin, sondern Leon. Jene Depesche giebt uͤbrigens dem Jour⸗ nal des Débats zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Unsere Hoffnungen gehen leider nicht in Erfuͤllung. Wir rechneten darauf, daß das Corps des Irribarren und die mobilen Natio⸗ nal⸗Garden von Aragonien den Einzug der Karlistischen Kolonne in Huesca verhindern wuͤrden. Es scheint nun aber im Gegen⸗ theil, daß die Division Irribarren und das von Don Diego de Leon kommandirte Kavallerie⸗Corps eine Niederlage erlitten ha⸗ ben, in deren Folge Don Carlos im Besitz von Huesca geblieben ist, und die Truppen der Koͤnigin sich nach Almudevar, auf der Straße nach Saragossa, zuruͤckgezogen haben, um daselbst Ver⸗ staͤrkungen abzuwarten. ie Vesorgmiß die uns jene Depesche einfloͤßt, waͤchst noch durch den Mangel an Details. Ihr La⸗ konismus laͤßt befuͤrchten, daß die Miederlage bedeutender ist, als man eingestehen will, und daß sich sehr bedenkliche Umstaͤnde an dieselbe knuͤpfen, besonders da man sieht, daß von den bei⸗
den kommandirenden Generalen der eine verwundet und der an⸗
rium die Pflicht obliege, dem gegebenen Beispiele zu folgen, und das Geruͤcht, daß es in einer geheimen Sitzung den Cor⸗ tes eine solche Depesche mitgetheilt habe, oͤffentlich zu widerlegen. Man berufe sich nicht darauf, daß eine Regierung uͤber das, was sich im Schoße einer geheimen Sitzung zutrage, keine weitere Erklaͤrung schuldig sey. Ein Geheimniß kann nicht bewahrt werden, wo 150 Personen darum wissen. Wenn man sich uͤber einen befreundeten Staat zu beschweren Ursache zu haben glaubt, so muß man sich entweder direkt an ihn wenden, um eine freund⸗ schaftliche Erklaͤrung von ihm zu erlangen, oder man muß, wenn letzteres nicht mehr zu erwarten ist, mit seinen Beschwerden frei hervortreten und an die oͤffentliche Meinung appelliren. Wir hoffen hiernach, daß das Spanische Kabinet der Loyalitaͤt seines Repraͤsentanten in Paris in nichts nachgeben und daß es keinen Anstand nehmen werde, der Franzoͤsischen Regierung solche Auf⸗ schluͤsse zu geben, die dazu geeignet sind, das gute Vernehmen zwischen beiden Staaten aufrecht zu erhalten.“
— — Fontainebleau, 29. Mai. Die Straße von Fon⸗ tainebleau nach Melun ist heute, wo die Herzoͤge von Orleans und von Nemours sich zum Empfange der Prinzessin Helene dorthin begeben haben, mit Menschen wie besaͤet. Jedermann ist begierig, die junge Braut kennen zu lernen; aus der anzen Um⸗ gegend ist das Landvolk in seinem Sonntagsstaate her eigestroͤmt, um die Prinzessin in Fontainebleau einziehen zu sehen. Alle Haͤuser sind mit dreifarbigen Fahnen geschmuͤckt. — 6 ½ Uhr. Der erste Wagen erscheint; dicht hinter ihm zwei andere, reich vergoldete Kutschen; man erblickt endlich die Prinzessin Helene. Sie wird mit dem lebhaftesten Jubel begruͤßt und scheint tief er⸗ schuͤttert. Sie gruͤßt mit Anmuth. Alle Bemerkungen, die man sich gegenseitig mittheilt, stimmen darin uͤberein, daß die hoͤchste Wuͤrde, mit Reiz und Anmuth gepaart, ihr Gesicht und ihr ganzes Wesen schmuͤcke. Nicht ohne Muͤhe ma⸗ chen sich die Wagen Platz durch das Gedraͤnge, um bis zu
*) Das Resultat dieser Dispositionen ergiebt sich zur Genüge 28. Mai im
aus der telegraphischen Depesche aus Bordeaur vom vorgestrigen Blatte der St. Z.