1837 / 162 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E111*.*“

1211¾ Scheffel Gerste und 149 Scheffel Hirse be⸗

stung bei den Muͤhlenbauten zustand.

Koͤnigl. Regierung,

chuͤtzen die Verschanzung zu beschießen anfing, da stutzten die

Karlisten, weil die Kugeln trafen und bei dem drit⸗

flohen sie mit der 829 Schnelligkeit. General Gurrea war ein strenger und kuͤhner Krieger aus Mina's Schule. Waͤhrend des Unabhaͤngigkeits Krieges war er nament⸗

lcch in Navarra mit Erfolg thaͤtig. Ich habe oft mit seinem tapferen Sohne Don Ignacio, der jetzt Adjutant des General

Evans ist, in der Ribera, nicht weit von Lerin, den Ort be⸗ ucht, wo er an der Spitze eines kleinen berittenen Guerilla⸗ Haufens ploͤtzlich die Kavallerie Napoleon's angriff und sich einen Weg durch sie bahnte und eine große Anzahl derselben toͤdtete. Als nach der Ruͤckkehr Ferdinand's VII. die Liberalen heftigen Verfolgungen ausgesetzt waren, wanderte er nach England aus wo er mehrere Jahre lebte. Er hat vier Soͤhne, die saͤmmtti n England erzogen worden sind. Sein aͤltester Sohn, einer er Adjutanten des General Evans, ist gleich ausgezeichnet als Soldat, wie als Mensch. Zwei andere Soͤhne waren Adjutan⸗ ten ihres Vaters. Der Verlust des Generals Gurrea wird allgemein schmerzlich gefuͤhlt und namentlich sind seine Soͤhne um so tiefer davon ergriffen, als sein Tod so unerwartet kam. Wie es heißt, ist Don Sebastian zuruͤckgekehrt, um sich mit den bei Tolosa stehenden Truppen zu vereinigen. Er soll nicht abgeneigt seyn, sich mit dem Helden von Luchana zu messen.“ Dem Courier wird auch aus Paris vom 3. Juni von seinem Korrespondenten gemeldet: „Die Freunde der Koͤnigin erfahren mit Bedauern, daß der General Evans in Begleitung seiner beiden geschicktesten Offiziere, der Generale Chichester und Fitzgerald, nach England zuruͤckzukehren im Be⸗ griff steht. Der Charakter von Evans hat zu dem von ihm kommandirten Corps Vertrauen erweckt, und ohne seinem Nach⸗ folger im Mindesten zu nahe treten zu wollen, glauben wir doch nicht, daß ihm dies sofort ebenfalls gelingen wird. Man sagt, es wuͤrden mehr als 2000 Mann zuruͤckhleiben, und das Kommnundo derselben werde dem Hberst O' Connell uͤbertragen werden. Der Geldmangel, welcher der Fluch der Spanischen Angelegenheiten zu seyn scheint, ist die einzige Ursache des Ver⸗ lustes dieser Truppen, denn ich glaube, daß nicht ein einziger Mann den Dienst verlassen wuͤrde, wenn alle Ruͤckstaͤnde be⸗ zaͤhlt worden waͤren. Man glaubt, daß die Nachricht von dem Tode Irribarren's, welche mit dem Telegraphen hierher gemeldet worden ist, auf einem Irrthum beruhe.“

Berlin, I11. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz st auf Hoͤchstseiner Reise zur Inspection des 2ten Armee⸗Corps am 9ten Abends gegen 9 Uhr, von Stargard kommend, in Stet⸗ tin eingetroffen und im Landhause abgestiegen.

Die Breslauer Zeitungen enthalten nunmehr den amtlichen Bericht uͤber den Ausfall des diesjaͤhrigen Fruͤhlings⸗ Wollmarkts zu Breslau. Nach den gefuͤhrten Kontrollen sind in Summa 47,108 Ctr. 3 Pfd. Wolle zu Markt gebracht wor⸗

den, und zwar aus Schlesien 34,926 Ctr. 82 Pfd., aus dem Groß⸗ herzogtchum Posen, incl. circa 2000 Ctr. Polnischer Wolle, 10,959 Ctr. 24 Pfd., aus Boͤhmen 72 Ctr. 19 Pfd., aus Oesterreich 278 Ctr. 98 Pfd., aus Gallizien 871 Ctr. Von vorjaͤhriger Schur waren noch circa 3600 Ctr. Wolle auf dem Platz, mit⸗ hin betrug die zum Kauf gestellte Wolle 50,708 Ctr. Am Fruͤh⸗ jahrs⸗Wollmarkt des vorigen Jahres betrug das Gesammt⸗ Quantum des ausgebotenen Produkts 48,928 Ctr., mit⸗ hin sind diesesmal mehr auf dem Markt gewesen 1780 Ctr. Die Preise haben sich in nachstehender Art gestellt: ganz feine Schlesische einschuͤrige Elektoral⸗Wolle 120 125 Rthlr., Elektoral⸗Wolle 110 115 Rthlr., ganz feine Wolle 95 100 Rthlr., hochmittelfeine 75 85 Rthlr., mittelfeine 70 75 Rthlr., geringere 60 70 Rthlr., Schlesische zweischuͤrige Wolle ganz feine 60 65 Rthlr., feine 55 60 Rthlr., mittelfeine 50 55 Rthlr., ordinaire 42 50 Rthlr., Polnische einschuͤrige Wolle besonders fein 70 80 Rthlr., feine 60 70 Rthlr., ordinaire 40 48 Rthlr., Polnische zweischuͤrige Wolle feine 50 55 Rthlr., mittelfeine 40 45 Rthlr., ordinaire 38 40 Rthlr., Sterblingswolle feine 56 59 Rthlr., mittlere 50 55 Rthlr., Gerberwolle 30 45 Rthlr., Lammwolle 60 85 Rthlr., Schlesische Ausschuß⸗Wolle 40 50 Rthlr., Polnische Ausschuß⸗ Wolle 35 40 Rthlr., Leisten⸗Wolle 22 25 Rthlr., schwarze 16 18 ½ Rthlr. Viele der feinsten Wollen waren wie ge⸗ woͤhnlich in Zelten untergebracht, deren uͤberhaupt 111 aufge⸗ schlagen waren. Die Zahl der anwesenden fremden Kaͤufer war nicht geringer als gewoͤhnlich. Es befanden sich anwesend: 172 Engros⸗Kaͤufer; außerdem 14 Wollhaͤndler aus Krakau, 110 aus dem Großherzogthum Posen, 54 aus Schlesischen Staͤdten, 9 aus dem Maͤrkschen, 15 aus dem Koͤnigreich Polen, 185 Tuch⸗ macher und Fabrikanten aus Preußischen Staͤdten und 12 aus

dem Koͤnigreich Polen. Man schreibt aus Posen unterm 8ten d. M.: „Von

gestern Nachmittag bis heute Nachmittag 4 Uhr sind auf den

hiesigen Rathswagen noch gewogen 690 ½ Cemdner Wolle; an außerhalb gewogener gingen noch ein 1725 ½ Centner, so daß die Totalsumme der bis diesen Augenblick zu Markt gebrachten Wolle sich auf 15,666 Centner belaͤuft. Das Geschäͤft ist heute flau gegangen; die Kaͤufer bieten zu geringe Preise und die nd9 es halten mit Recht zuruͤck. Der Herr Ober⸗Praͤsi⸗ dent des Großherzogthums Posen hat bekannt machen lassen, daß die Koͤnigliche Hauptbank in Berlin sich bereit erklaͤrt habe, auf ein gewisses Quantum Wolle Vorschuͤsse zu machen, zu welchem Behufe dieses Institut bis zu einem bestimmten Ter⸗ min sowohl die noͤthigen Fonds, als auch die zur Aufbewahrung der Wolle erforderlichen Raͤume in Bereitschaft halten werde.“

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 511 ⅛6. 5 % do. 98 7h6. 22 X¾. 5 % Span. 2211 ⁄16. Passive —. Ausg. Sch. 8 ¾.

7 ⅞. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 99 ₰.

85

11“““

Kanz- Bill. Zinsl.

Cons. 3 %

do. 3 % 28 ½. 21 ½.

5 % Rente

Passive —. Aueg; Sch. —. Linsl. 7 ½. Neue Anl. 2 ¾

Oesterr. 5 % Met. 104 ¼. 56 à½. Br. 1 % 24 ⅞. 24 ½. Bank-Actien 1640. 1659. Partial- 141 ½. G. Loose zu 500 Fl. 113 ½. Br. Preuss. Präm.-Sch. 64 6. Br.

Bank- Actien 1360. 1358. Engl. Russ. —. 3 % 28. Neue Anl. 21.

Ausg. Sch. 8 ⅞. Engl. R Peru 16 ½. Chili 29.

5 % Span. Rente 25. Passive 5 ⅛⅞.

Antwerpen, 5. Juni. 8 8 2 *

2 ¼

rankfurt a. M., 8. Juni.

103. 4 % 99 ½¼. G. Loose zu 100

do. 4 % Anl. 100. G. Poln. 12

Hamburg, 9. Juni. 5 % Port.

London, 6. Juni.

—. Belg. 100 ½. Neue Anl. 22 ¼. Passivo ;-

2 ½ % Holl. 53 ¼. 5 % 99 ¾. 5 % Port. 9 xuss. —. Bras. 83 ½. Columb. 21 ½. ln Paris, 6. Juni.

3 % do. 79. 95 5 % Neap. 9.

3 % Portug. 28 ⅞.

Wien, 6. Juni.

109. eehe,

5 % Met. 10415⁄6. 4 % 100 ⅛. 3 % 751 h1s. 2 ½ % —. —. Bank-Actien 1374 ½. b

Neue Anl. 572 ½.

(Herr Baison:

Dienstag, Singspiel in 2 Hierauf, 5g

pantomimisches H. Schmidt.

Mittwoch,

Vorspiele, von von Baden.)

Montag, fried.

Prinzessin, als fuͤnftes Debuͤt.

Im Schauspielhause: 2 actes. 2) La seconde représentation de: Le muek h Malo, vaudeville comique en 1 acte.

Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 12. Juni. Infant von Spanien,

Im Schauspielhause: Don 6e Trauerspiel in 5 Abth., von Sch Don Carlos, als Gastrolle.)

13. Juni. Im Opernhause: Johann von Abth. Musik von Boieldieu. (Dlle. Loͤwe Dlle. C. Stich: Olihu Der Soldat aus h Mussf

1) Mistriss Siddons, vaudevilc

erstenmale wiederholt: Ballet in 2 Abth., von Hoguet.

14. Juni. Im Schauspielhause (als letzte

stellung der Dramen aus der Geschichte der Hohensta Koͤnig Konradin, historische Tragoͤdie in 5 Abth. und

E. Raupach. (Dlle. B. Stich: Prinz Fu

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

12. Juni. Die Ballnacht. Große Oper in

Akten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, von J. R. v. 6 Musik von Auber. Henkel, vom K. K. Abreise noch einmal in der Rolle des Pagen auftreten.) Dienstag, 13. Juni. Der Wagen des Emigranten. litairisches Schauspiel in 5 Akten, von Friedrich Genée.

(Auf vieles Begehren wird 7 Hof⸗Opern⸗Theater zu Wien, vor;

8 Redacteur Hd. Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

—2½

FE- ———

———.

Allgemeiner

1X“ 11““

Bekanntmachungen.

1“ Avertissement. t Interz . z Die im Birnbaumer Kreise, ½ Meile von Schwe⸗ sche Grundstuͤck, taxirt zu 10,883 Thlr. 9 sgr. à pf, soll von Sechs und Swanzig Stück, geleistet worden ist.

rin und an der Warthe, 3 Meilen von Landsberg an am 3. November 1837, Vormittags 11 Uhr⸗ der Warthe, 2 Meilen von Meseritz und eine Meile an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hyporhekenschein sind in der Registratur einzuseben. legene Koͤnigl. Wassermuͤhle, unweit dem Dorfe Alt⸗ Zugleich werden die unbekannten Real⸗Praͤtendenten hoͤfchen, welche aus Mahlgaͤngen, einem Hirsegang, unter der Warnung der Praͤclusion vorgeladen.

von der Neumaͤrkischen Graͤnze am Obra⸗Flusse be⸗

Gruͤtz⸗ und Hirsestampfen und einer Schneidemuͤhle’]

besteht, welche saͤmmtlich vom Obra⸗Flusse getrieben werden, sfoll mit ihrer vorzuͤglichen Wasserkraft, mit den in 69 Morg. 75 ¶◻R bestehenden Muͤhlen⸗Grund⸗ stuͤcken und mit den vorhandenen Wohn⸗ und Wirth⸗

den 24. Juli c., Vormittags um 11 Uhr, im hiesigen Regierungs⸗Gebaͤude angesetzt, zu wel⸗

dem Bemerken vorladen, daß jeder Bieter im Ter⸗ mine eine Caution fuͤr sein Gebot von 1000 Thlr.

der dritte Theil binnen 3 Jahren abzuldsen ist, uͤber nehmen und von dem außerdem zu berichtigenden Kaufgelde 2600 Thlr. vor der Uebergabe, den Rest aber binnen Jahresfrist berichtigen muß, daß die Li⸗ citation nur auf das .; e werden soll, und daß die speziellen Verkaufs⸗?

serer Registratur und im Domainen⸗Amte Althoͤf⸗

chen zur Einsicht bereit liegen. Der Domainen⸗Fis⸗an der Gerichtsstelle subhastirt werden. kus hat dieses im Jahre 1835 gerichtlich auf 17/,755 Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen Thlr. 20 sgr. abgeschaͤtzte Muͤhlen⸗Grundstuͤck im vo⸗Die verehelichte Baͤckermeister Kuppermann, fruͤher rigen Jahre in der nothwendigen Subhastation fuͤr verwittwete Mertens, Dorothee Sophie geborne Eich⸗

Nothwendi Stadtgericht zu Berlin, den 7. Marz 1827. Das in der Wilhelmsstr. Nr 122 belegene Gumprecht⸗ Termine, auf sämmtliche Interimsscheine, mit Ausnahme

GSerlchtiichen dernn Stadtgericht zu Berlin, den 7. Maͤrz 1837. Das in der Kommandantenstraße Nr. 3, am Haak⸗ schafts⸗ ö Wege 88 Se - schen vaent 9 b 1 5 eden Hierzu haben wir einen Bietungs⸗Termin auf belegene Grundstuͤck der Kochsche , 12892 Thlr. 13 sgr. 6 pf, soll Behufs der Aufloͤsung der Gemeinschaft im Wege der nothwendigen Subhastation Leip; 1 chem wir qualisizirte und vermoͤgende Kauflustige mit am 31. Oktober 1837, Vormittags 11 Uhr, Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn Compagnie. d an der Gerichtsstelle subhastirt werden. u“ Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen in Posenschen Pfandbriefen oder in Staatsschuld⸗ Die Erben des Stallmeisters Wollny und der Com⸗ scheinen deponiren, daß der Acquirent einen abloͤs⸗ misstonair Horzapfel, als Glaͤubiger, so wie die Erben lichen Domainen⸗Zins von 300 Thlr, von welchem der Wittwe des Sattlermeisters Koch, Hanne Marie Frie⸗ derike geb. Frohtin, werden dazu öͤffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. April 1837. Das Mittelstr. Nr. 5 belegene Grundstuͤck des Baͤcker⸗ edingungen in un⸗ meisters Kuppermann, taxirt zu 7273 Thlr. 25 sgr., soll am 15. Dezember 1837, Vorm 11 Ühr,

geordnete

siebente Einzahlung von Actie bis

er Verkauf. zum 31. Mai d.

Taxe und 5356. 5357. 5358. 6693. 7715.

13368. 13369. 13370. 14514.

Leipzig, den 6. Juni 1837.

Taxe und

ger fuͤr die Preußischen

Dieselben tragen folgende Nummern:

7719. 10408. 10429. 10456. 11048. 11049. 11050. 11053. 11061. 12111. 12116. 12117. 12336. 12337.

und werden solche hiermit, in Gemäßheit des §. A. der Statuten, für null und nichtig erklärt.

Die Inhaber dieser Interimsscheine sind demnach ih⸗ rer Rechte als Actionairs, so wie der gemachten Ein⸗ schüsse verlustig, und werden an die Stelle der annul⸗ lirten Scheine neue ausgefertigt, mit den Nummern 15095 bis mit 15120 bezeichnet, und solche zum Vor⸗ theile der Compagnie an hiesiger Börse verkauft werden.

Gustav Harkort, Vorsitzender. Karl Tenner, Bevollmächtigter.

Zehn Thalern pro⸗

J., als dem fesigesetzten

7716. 7717. 7718.

—q—

Taxe und von Dr. A. E. Wollheim.

9900 Thlr. erstanden. Damals war es einerseits mit staͤdt, oder deren Erben werden öͤffentlich vorgeladen. ist erschienen:

einem Canon von 16 Thlr., 187 ½ Scheffel Roggen,

lastet, wogegen ihm andererseits die Berechtigung auf Bauholz, Brennholz, Waldweide und Huͤlfelei⸗

nen⸗Zinse von 300 Thlr. veraͤußert werden. Posen, den 18. Mai 1837. der direk⸗ Forsten.

ten Steuern, Domainen un

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Forderungen und Ansprüche machen zu können ver⸗

bigung in einem der auf den 27. Juni, 18. Juli und 8. August d. J., setzten Liquidations⸗Termine bei Stra fannt werden wird, mit Beziehung auf die den Stral⸗ sundischen See. in extenso inserirten Proclamata hiermit aufgefordert.

hDatnm Greifswald, den 23. Mai 1837.

(L. S.)

11 Demnach 69 Einem Wohledlen Rathe der Katser⸗ lichen Stadt Riga der ehemalige hiesige Kaufmann, Gegenwaͤrtig soll die Muͤhle jedoch entkleidet von Ehrenbuͤrger und Aeltester der Schwarzhaͤupter, Carl allen diesen Gerechtsamen und mit keiner andern Jacobs, um Nachgabe eines Proclamatis ad convo-

8 ul⸗Abgabe als dem obenerwaͤhnten Domai⸗ caundos creditores seiner ehemaligen hierselbst unter S8 der Firma C. Jacobs & Comp. bis zum Schlusse des

vorigen Jahres bestandenen Handlung nachgesucht, diesem petito auch deferirt und Impetrans zum Er⸗ halt der Ausfertigung an das Vogteiliche Gericht verwiesen worden; als werden von dem Vogteilichen 8 1 Gericht Alle und Jede, welche aus irgend einem I1116“ Grunde an die ebhemalige hiesige Handlung C. Ja⸗

Alle diejenigen, welche an das von dem Hauptmann cobs & Comp. Anforderungen und Anspruͤche zu haden Carl Wilhelm von Normann an den Pensionair Dähn vermeinen, des mittelst sub poena praeclusi et per- Berkaufte, auf Rügen im Rappiner Kirchspiele belegene petni silentii an Allodial⸗Gut Helle nebst Saaten und Ackerarbeiten Beibringung geh

. J. A. La 2 Jud. Praet. Imp. Civ. Rig. Seers.

„Die Waͤsche

a ma.

11“ ten Methoden.

gr. 8vo. brosch.

wohl zu empfehlen.

ewiesen, sich mit selbigen unter

zum nützlichen Gebrauch

Lan Achte verbesserte Auflage.

Königl. Preuß. Sotgezicht von Pommern und Rügen. 2 v. Möller, Praeses. Wir bringen h

die durch unser

vensE, rhth at. . zur öffentlichen Kenntniß, daß

untmachung vom 20 März an⸗F lmmler, Linden Nr. 19):

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmersltr. No. 29. er- schien so ehen u. ist in allen Buchhandlungen zu haben: (Both’s Bühnen-Repectoir des Auslandes No. 61.) Der Bucklige, Schauspiel in fünf Aukzügen.

Nach dem Englischen des J. Sheridan Knowles

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) der Wolle

und ihr Juteresse für Woll⸗Producenten, Fabrikanten und Händler. Eine vergleichende Zusammenstellung der verschiedenen bei dieser wichtigen Operation in Anwendung gebrach⸗

Von J. C. Possart.

ö EI1“ Wie sehr auf eine gute Wäsche der Wolle bei den Käufern jetzt gesehen wird, haben die letzten Jahre nur zu dentlich dargethan, indem wegen derselben nicht selten geringere Wolle einen höheren Preis erhielt, und es ist vorstehende anerkannt zweckgemäße Anleitung

In der Nauckschen Buchhandlung riger Belaͤge innerhalb sechs Mo⸗so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen naten a dato, spaͤtestens bis zum 6. August 1837, zu beziehen: meinen, werden zu deren Anmeldung und Beglau⸗ entweder in Person oder dutch rechtsguͤltige Bevoll⸗ maͤchtigte, beim Vogteilichen Gerichte zu melden, unter

der ausdruͤcklichen Verwarnung, daß sie nach Ablauf Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Felserich ange⸗ sothaner praͤclustvischen Meldungsfrist durchaus nicht e des Ausschlus⸗[weiter mit ihren etwanigen Anspruͤchen gehoͤrt und

ses, welche am 29. August c., Morgens 10 Uhr, er⸗ admittirt, sondern ipso facto praͤcludirt werden sollen.

Riga Rathhaus, den 6. Februar 1837.

J. A. Eberhard's

synonymisches Handwörterbuch der deutschen Sprache für alle. die sich in dieser Sprache richtig ausdruk- ken wollen. Nebst einer ausführlichen Anweisung

gr. 12mo. geb. Preis 2 ½ Thlr.

11üiNR allen Buchhandlungen ist zu haben

Preis 15 sge.

1““]

8

in Berlin ist

desselben. Berlhin 1837.

3 Taschenbuch

uͤr Reisende in den Harz. Von F. Gottschalck. Mit einer Charte und einem Titelkupfer.

Vierte verbesserte Auflage.

Magdeburg, W. Feknrichsbofen. Prreis, geb. in Etuis, 2 ¼ Thlr.

Die Charte vom Harz allein ½ Thlr.

Bei G. Reimer in Berlin ist erschienen I

durch alle Buchbandlungen zu beziehen:

Jacobi und Nasse, Zeitschrift für die Beurlh lung und Heilung krankhafter Seelen⸗ZFustend jstes Heft à 1 Thlr. 5 sgr.

Eytelwein, Dr. J. A., Anweisung zur Auflösin der höhern numerischen Gleichungen einer oder mehreren unbekannten Größen. Pn.

27 ¼ sgr.

lungen zu haben:

Der umgekehrte Rechenknecht für Wollhändler, Lederhändler, Eisen haäͤm. und alle diejenigen Kaufleute, welche nach Centn einkanfen und Pfundweise wieder verkauftn (Von 2½2 Thlr. bis inclusive 200 Thlr.) Von M. Heinemann, Verfasser des Kaufmanns als Banquier 12mo. 9 Bogen. broschirt. ½ Thlr.

Berlin, F. H. Morin.

Im Verlage von Pietro Mechetti qm. (u in Wien und bei T. Trautwein in Berlin, R Strafse No. 8, sind erschienen und zu haben:

Joseph Lanner, llymen's Feier-Klänge. Walzer für das Pfte. allein. 115s Werk. Preis -U

Auch in folgenden Ausgaben: 1) Zu à4 Hnx 20 sgr. 2) Für Violine mit Pfle. 15 sgr. 1) 3 Violinen und Bass 20 sgr. 4) Für Guitarre 10 5) Für Flöte 5sgr. 6) Für das Orchester 20

Spanischer Galopp, einzeln aus dem 97sten Werk von J. Lannet

gedruckt. Preis 4 sgr.

unter der Presse. Unter den Auspizien der Englischen Reglerung in Indien und der Asiatic Society von Calcutt-:

The Arabian Nights Entertaivment 621 1001 Naͤchte complet.) - In der Arabischen Ursprache jetzt fuͤr das erste vere g ehhn unter der Direction von W. H. Macnaghten, Esqre., im Bengalischen Eivildieng und Vice⸗Praͤsiden „Asiatic Society“. 6 In 4 Baͤnden, roy. 8vo, weiß Papier, geb. 6 Pfd. Wm. H. Allen & Comh., , Leadenhall Street. London; 780 fuͤr Deutschland: Black & Armstrong, 2n Großbrit. C.Bicheer⸗ London und g

Berlin bei Alex. Duncker, Franzoͤs. Str.

zwaͤrtigen r Herzog und die Herzogin von Orleans

l sich nun auch Ihrem Gluͤcke bei.

oßen Akt der Gnade einzuweihen. ohlwollen, welches Ihnen schon alle Herzen gewonnen hat,

ng, die unter solchen Auspizien geknuͤpft worden ist! nzes Volk hat Ihnen entgegengejauchzt. s die Liebe dieses Volkes, das von Natur so gutmuͤthig und ch so wuͤrdig ist, geliebt zu werden. —, stimmung der Nation, So eben ist erschienen und in allen Buchbant der

der

OOi——

2 162.

——:

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hof⸗Staats⸗Secretair gr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm (Bruders Sr. Ma⸗ aͤt des Koͤnigs), Hofrath Schulz, den Rothen Adler⸗Orden rter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Stadt⸗Wundarzt Schnei⸗ rzu Landsberg, im Regierungs⸗Bezirk Oppeln, das Allge⸗ ene Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Se. Mejestaͤt der Koͤnig haben dem Seconde⸗Lleutenant on der Goltz vom 3ten Kuͤrassier⸗Regiment die Rettungs⸗

walle mit dem Bande zu verleihen geruht.

tungs⸗Naächrichten.

Au s land Frvanktkv

Paris, 6. Juni. Der Koͤnig fuͤhrte gestern den Vorsitz Minister⸗Rathe und arbeitete darauf mit dem Minister der Angelegenheiten und dem Marschall Gérard. empfingen gestern 2 Uhr den Grafen Lobau und den General Jacqueminot, Ihre Koͤnigl. Hoheiten einluden, dem Balle beizuwohnen, schen die National⸗Garde in der kuͤnfeigen Woche im Opern⸗ üse geben wird. Gestern Abend empfingen Ihre Koͤnigl. Ho⸗ inn den Staats⸗Rath, das diplomatische Corps und die Beam⸗ nher Civilliste und der Koͤnigl. Privat Domainen, und heute vmag um 10 Uhr die Adjutanten, die Ordonnanz⸗Offiziere und eStallmeister des Koͤnigs und der Prinzen, und dann nach⸗ ander die Marschaͤlle von Frankreich, die Admiräͤle, Deputa⸗ onen der beiden Kammern und der verschiedenen Gerichtshoͤfe, e Munizipalitaͤt und die Konsistorien der reformirten Kirche dder juͤdischen Synagoge. Herr Dupin redete an der Spitze *Deputation der Deputirten⸗Kammer Ihre Koͤniglichen Hohei⸗ n folgendermaßen an: „Gnaͤdiger Herr, Madame! Die De⸗ tirten⸗Kammer hatte sich Ihren Hoffnungen zugesellt; sie ge⸗ Unsere Stimme, Ma⸗ me, ist das getreue Echo des allgemeinen Jubelrufs, der Sie [Ihrer Ankunft auf dem Franzoͤsischen Gebiet empfangen und zin diesen Palast begleitet har. Sie sind in unserer Mitte se ein Pfand des Friedens und der Versoͤhnung erschienen. er Koͤnig, dessen Guͤte nur den guͤnstigen Augenblick abwar⸗ e, um eine Amnestie zu bewilligen, hat die Gelegenheit Ih⸗

gluͤklichen Vermaͤhlung egrth enr um die politische Aufre⸗ ng zu beschwichtigen, und um ein Ereigniß, welches die Na⸗ en mit Hoffnung erfuͤllt und Ihre Wuͤnsche kroͤnt, durch einen Empfangen Sie mit dem

sere heißen Wuͤnsche fuͤr das dauernde Gluͤck einer Verbin⸗ Ein Bewahren Sie sich

Erhalten Sie sich jene 9 die die Staͤrke und Dauerhaftig— Throne, so wie das Gluͤck und die Sicherheit

Koͤnige ausmacht!“ Morgen werden Ihre Koͤnigl.

cheiten den Generalstab der Pariser National⸗Garde, die Of⸗

ere des Invalidenhauses, die Ofsiziere der Regimenter der sigen Garnison und uͤberhaupt alle in Paris anwesenden Offi⸗ eempfangen. Abends wird allgemeiner Empfang der Da⸗ und Herren seyn, die in den Tuileriecen Zutvitt haben. der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier werden am lö6ten de Rückreise nach Bruͤssel antreten. der Moniteur enthaͤlt heute ein Verzeichniß saͤmmtlicher is, die den Orden der Ehren⸗-Legion erhalten haben. (Am Schlusse der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗ nmer wurden im Laufe der Berathungen uͤber das Budget See⸗Ministeriums noch folgende Kaͤpitel angenommen: Schiffsfrachten und See⸗Transporte 118,000 Fr.; fuͤr die derknechte auf den Galeeren 245,000 Fr.; zu verschiedenen sgaben 276,300 Fr.; zu wissenschaftlichen Arbeiten 116,000 Fr. Gelegenheit dieses letztern Kapitels trat Herr Arago zur fiheidigung der mit der Anfertigung der Seekarten beauf⸗ ten Irgenteuns I. Usägte im Allgemeinen, daß man gevon wissenschaftlichen Unternehmungen so wenig 5 unserer Hydrographen“, sagte er, „findet in Auslande Anerkennung, und die Kommission haͤtte ih⸗ also in ihrem Berichte uͤber das uns vorliegende Budget r Gerechtigkeit widerfahren lassen sollen. Die Marine⸗Ver⸗ stung bezeigt uͤberhaupt eine unerklaͤrliche Abneigung gegen wissenschaftlichen Theil des Seedienstes. Ich toͤnnte fuͤr Behauptung hundert Beispiele statt eines anführen. Mit en. hören habe ich gehoͤrt, daß der Vorgaͤnger des jetzigen inisters, Admiral Duperré, bei einer feierlichen Gelegen⸗ ausrief: „„Die Marine wird durch Gelehrte verpestet;““ choch gehoͤrt er selbst zu der Zahl dieser letzteren. Ehe der güͤckliche Blosseville seine Reise nach dem Nordpol antrat, 2 mit der Corvette „le Loiret“ in Indien, wo er, anstatt E.eehas n Schach oder Damenspiel zu Dafän ee 89. physikalische Untersuchungen an⸗ fengen noe. 8 auch bei seiner Ruͤckkehr sehr schlecht Eeen. „92 in Sie““, sagte man ihm „„Ihre Zeit nicht besser anwenden, so werden Sie nimmermehr vor⸗ 8 emnmneh. „(Gelaͤchter). Die Folge hiervon war, daß in Meers lesseville auf seiner spaͤteren Fahrt im Mittellaͤndi⸗ slltirere eine weiteren Beobachtungen anstellte; hierdurch re⸗ se e sich wieder einigermaßen. Als er aber seine letzte er sein Nordpol antrat, uͤbergab er mir ein Manuscript sene Untersuchungen auf den Truͤmmern von Troja,

mit dem Ersuchen jedoch, dasselbe nur dann durch den Druck bekannt zu machen, wenn er Inicht zuruͤckkehren sollte; er befuͤrchtete naͤmlich, daß eine solche Publi—⸗ cation ihn bei Lebzeiten kompromittiren möchte. Leider muß ich besorgen, daß der Augenblick dieser Publication gekommen ist, und die gelehrte Welt wird alsdann erfahren, wie schoͤn und vorzuͤglich, wie genau jene Untersuchungen waren. Die Marine⸗ Verwaltung hegt die ungerechtesten Vorurtheile gegen die Ge⸗ lehrten; ste glaubt, daß dieselben im Kampfe nicht bestehen wuͤr⸗ den. Als kuͤrzlich ein Offizier eine weite Seereise antrat, bat er mich um Instructionen zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich wollte, daß sofort die Akademie der Wissenschaften oͤffentlich einschritte. „„Um Gotteswillen nicht““, rief mir der Offizier zu, „„ich wuͤrde sofort mein Kommando verlieren.““ Die Folge dieser irrigen Ansicht ist, daß auch neue Erfindungen von dem Marine⸗Ministerium schlecht bezahlt werden; so ist z. B. ganz kuͤrzlich eine fuͤr die Dampfschifffahrt sehr nuͤtzliche Entdeckung dem Erfinder nur um die Summe von 20,000 Fr. abgekauft worden, und eine andere Entdeckung, die dem Schatze alljaͤhrlich 50 bis 60 Millionen (2) erspart, hat dem Erfinder, einem Beamten der Bruͤcken⸗ und Chaussee⸗Verwaltung, Herrn Beautemps⸗Beaupré, nicht einmal eine Befoͤrderung im Amte zugezogen. (Herr Le⸗ grand, der Direktor der Bruͤcken und Chausseen bemerkte hier⸗ gegen, daß jener Beamte zum Offizier der Ehren⸗Legion ernannt worden sey.) Herr Dumont d'Urville hat jetzt den Auftrag, sich nach dem Suͤdpol zu begeben, eine Expedition, deren Nutzen mir nicht recht einleuchten will. Diese Reise bringt mir unwillkuͤrlich diejenige jenes Englaͤnders in Erinnerung, der unlaͤngst den Pieterbok, den hoͤchsten Berg auf der Insel St. Mauritius, erstieg und sich dafuͤr mit dem fruchtlosen Ruhm begnuͤgte, auf dem Gipfel die Fahne seiner Nation aufzupflan⸗ zen und eine Flasche Rum zu Ehren des Koͤnigs von England zu lee⸗ ren. (Gelaͤchter.) Bei dem Allen war er noch gluͤcklicher, als jener an⸗ dere Reisende, der den steilsten Berg des Himalaya⸗Gebirges zuerst erklommen zu haben glaubte; es war auch ein Englaͤnder, der sich nicht wenig darauf einbildete, das erste menschliche Wesen zu seyn, das bis zu solcher Hoͤhe gelangt war. Zufaͤllig aber fuhr er mit dem Finger in einen Felsenspalt und wie groß war nicht seine Verwunderung und zugleich seine Bestuͤrzung, als er eine Visitenkarte herauszog. (Schallendes Gelaͤch⸗ ter.) Ich komme auf die dem Herrn Dumont⸗d'Urville vor⸗ Reiseroute zuruͤck; er soll auf derselben Orte be⸗ uchen, wo gar nichts mehr zu entdecken ist, und ich kann es daher nur bedauern, daß diese Expedition ohne das Zuthun der Akademie der Wissenschaften und zugleich mit solcher Eile be⸗ schlossen worden ist, daß Herr d'Urville und seine Offiziere nach Toulon abgereist sind, ohne einmal die Vollendung der Instru⸗ mente abzuwarten, die sie auf ihrer Expedition mitnehmen sol⸗ len.“ Der Redner schloß seinen Vortrag mit einigen Bemer⸗ kungen in Bezug auf die vorjaͤhrige Expedition des Prinzen von Joinville. „Bevor der Prinz sich einschiffte“, aͤußerte erv, „be⸗ fragte er mich, was fuͤr Geschenke er wohl den Offizieren machen solle, die zu dieser Expedition ausersehen worden waͤren. Ich rieth dem Prinzen, ihnen nuͤtzliche Instrumente zu geben, und er kaufte deren fuͤr etwa 14,000 Fr. Ich weiß sehr wohl, daß diese ehrenvolle Art, jene braven Ossiziere zu belohnen, in den Buͤreaus des See⸗Ministeriums hart getadelt worden ist; ohne Zweifel haͤtten diese Herren es lieber gesehen, wenn der Prinz den Offizieren guillochirte goldene Uhren aus dem Palais royal geschenkt haͤtte.“ In der heutigen Sitzung wurde die De— batte fortgesetzt und beendigt. Die Kammer bewilligte folgende Summen: Fuͤr die See⸗Wissenschaften und Kuͤnste 782,000 Fr.; fuͤr den Militair⸗Dienst auf den Kolonieen 6,621,000 Fr. Herr von brachte bei dieser Gelegenheit wieder die Frage wegen der Abschaffung der Sklaverei in den Franzoͤsischen Kolonieen zur Sprache und forderte die Minister zu einer kate⸗ gorischen Erklaͤrung daruͤber auf, ob sie wirklich gesonnen seyen, jenem die Menschheit entehrenden Verkehr ein Ende zu machen. Der See⸗Minister erwiderte, daß es in den Franzoͤsischen Kolonieen nur noch 271,551 Sklaven gaͤbe, daß aber zur Eman⸗ cipation derselben eben so viele Tausende erforderlich seyn wuͤr⸗ den, eine Summe, die er sich nicht getraue, von den Kam⸗ mern zu verlangen. „Ich bin selbst in den Kolonieen ge⸗ wesen“, fuͤgte er hinzu; „ich kenne das Leben der Skla⸗ ven, und ihre Duldungen gehen mir nah. Niemand wünscht daher auch mehr als ich ihre Emancipation; man vertraue in dieser Beziehung der Regierung, die ihrerseits un⸗ ablaͤssig darauf bedacht ist, die Freilassung der Sklaven zu be⸗ wirken, ohne den Schatz mit der enormen Summe von 271,551,000 zu belasten.” Herr Estancelin war der Mei⸗ nung, daß das Schicksal der Sklaven durch das vor einiger Zeit von der Regierung erlassene Reglement sehr gemildert worden sey. Die Verfechter der Emancipation, fuͤgte er hinzu, beriefen sich bestaͤndig auf das Beispiel Englands, bedaͤchten aber gar nicht, daß England, dessen Politik stets auf den Eigennutz basirt sey, in seiner Emancipations⸗Bill ebenfalls eine Ausnahme hin⸗ sichtlich der Sklaven in Ostindien gemacht habe. Herr Isam⸗ bert war der Meinung, daß Frankreich ganz fuͤglich die von dem See⸗Minister angegebene Summe auf die Emancipation der Sklaven wuͤrde verwenden koͤnnen, wenn England zu demselben Zwecke 500 Millionen ausgegeben habe. Zugleich verlangte er, daß man auch den in den Kolonieen befindlichen politischen Ge⸗ fangenen eine Amnestie ertheile. Der See⸗Minister erklaͤrte in dieser letzteren Beziehung, daß er dem Koͤnige am folgenden Tage eine Verordnung zur Begnadigung der politischen Verur⸗ theilten in den Kolonieen vorlegen werde. Nach einer sehr aus⸗ fuͤhrlichen, fuͤr das Ausland aber nicht besonders interessanten Debatte uͤber das Rechnungswesen der Kolonieen, zu welcher Herr Mauguin, in seiner Eigenschaft als Repraͤsentant dieser letzteren (er ist bekanntlich vor drei Jahren von mehreren Kolo⸗ nieen zum Mandatarius gewaͤhlt worden) Anlaß gab, schloß der Conseils⸗Praͤsident den eigentlichen Gegenstand der Bera⸗ thung, naͤmlich die Emancipation der Sklaven, mit folgender Erklaͤrung: „In der Lage, in welche unsere Kolonieen dur

die Maßregeln der Englischen Regierung hinsichtlich der ihrigen versetzt worden sind, erscheint die Frage an sich bereits entschie⸗ den, und es kann sich mithin nur noch um die Mit⸗ tel und Wege zur Ausfuͤhrung derselben handeln. Daß dabei die verschiedenartigsten Interessen im Spiele sind wird Niemand leugnen, und die Loͤsung des Problem besteht sonach darin, selbige zu verschmelzen und keines dem andern aufzuopfern. Vor Allem muß man also mit Vor sicht zu Werke gehen. Wahr ist es, daß die Regierung im Schoße des Kolonial⸗Conseils auf einigen Widerstand gestoßen

ist; andererseits haben auch die Gouverneurs ihr nicht alle die

Aufschluͤsse gegeben, deren sie bedarf, um einen bestimmten En schluß fassen zu koͤnnen. Es ist sonach unsere Absicht, bis zur naͤchsten Session die vollstaͤndigsten Erkundigungen einzuziehen. Die Regierung hat nicht bloß das Interesse der Sklaven, und was die Menschlichkeit ihr gebietet, wahrzunehmen; sie ist auch den Kolonisten Schutz und Gerechtigkeit schuldig. Bis zur naͤchsten Session werden wir aber ohne Zweifel im Stande seyn, Ihnen mit voller Sachkenntniß einige legislative Maßregeln vorzuschlagen, mit denen Sie sich alsdamt zu beschaͤftigen haben werden. Dies ist die einzige Verpflich⸗ tung, die wir vorlaͤufig eingehen koͤnnen.“ Nach dieser Ver⸗ sicherung wurden noch der Kolonieen bewilligt, auch noch der Etat der Marine⸗Invali⸗ den⸗Kasse angenommen und damit das Budget des See⸗Mini⸗ steriums geschlossen. Am folgenden Tage sollte das Budget des

Ministeriums des oͤffentlichen Unterrichts an die Reihe kommen.

Ueber die Angelegenheit des Generals von Rigny liest man in der Gazette des Tribunaux Folgendes: „Die Instruc⸗ tion dieses langen und wichtigen Prozesses ist endlich geschlossen. Der Kriegs⸗Minister hat den Befehl ertheilt, die Mitglieder des Kriegs⸗Gerichts auf den löten d. M. zusammen uberufen. Die Anklage gegen den Brigade⸗General Vicomte Walter von Rigny ist doppelter Art. Erstlich ist er angeklagt, sich der Ver⸗ väeeren schuldig gemacht zu haben, indem er im Angesichte des Feindes ein Geschrei habe vernehmen lassen, welches in die Rei⸗ hen der Franzoͤsischen Armee Unordnung und Verwirrung ge⸗ bracht habe, ein Verbrechen, worauf nach dem Militair⸗Ge⸗ setzbuch der Tod steht. Zweitens ist er der Insubordination und unziemlicher Aeußerungen gegen seinen Vorgesetzten, den Mar schall Clauzel, angeklagt, was nach den Gesetzen fuͤnfjaͤhrige Kettenstrafe nach sich zieht. Mehrere Zeugen, tige Geschaͤfte in Paris zuruͤckgehalten werden, sind hier durch eine Kommission verhoͤrt, und ihre Aussagen zu Protokoll ge⸗ nommen worden; unter ihnen befinden sich der Herzog von Ne⸗ mours, der General Colbert, der Oberst Boyer, Herr Baude, Herr Chasseloup⸗Laubat und Herr von Rancé, Adjutant des Marschalls Clauzel.“

Der Kriegs⸗Minister hat vorgestern nachstehende Depesche des Generals Damrémont erhalten: „Algier, 27. Mai, 9 Uhr Morgens. Der „Cerberus“, welcher so eben von Bona kommt, bringt die Nachricht mit, daß Achmed⸗Bey Konstantine nicht ver⸗ lassen hat und daß in Bona und in der Umgegend von Guelma vollkommene Ruhe herrscht.“ In einer anderen, vom 26.

und 27. Mai datirten Depesche meldet der General Damrémont,

daß am 25sten der Bataillons⸗Chef de La Torre an der Spitze von 1100 Mann von 4000 Arabern oder Kabylen angegriffen worden sey. Nach einem sehr heftigen Kampfe floh der Feind in Unordnung. Den Verlust desselben an Todten und Ver⸗ wundeten schaͤtzt man auf 1200 Mann, worunter mehrere Haͤupt⸗ linge. Mit dem Einbruch der Nacht zerstreuten sich die gegen uns verbuͤndeten oͤstlichen Staͤmme. Pon unserer Seite sind acht Mann getoͤdtet und 68 verwundet worden. Der Batail lons-Chef de La Torre hat sich in diesem Gefechte ausgezeichnet, und die von ihm befehligten Truppen haben mit ihrer gewohn⸗ ten Taͤpferkeit gefochten. Der General Bugeaud meldet in einem Schreiben an den Kriegs⸗Minister, welches aus dem La⸗ ger an der Tafna vom 25. Mai datirt ist, daß die Unterhand lungen mit Abdel⸗Kader noch fortdauerten, und daß noch kein Gefecht zwischen unseren Truppen und denen des Emirs statt⸗ gefunden habe.

Der ministerielle Temps enthält Folgendes: „Seit eini⸗ gen Tagen gefaͤllt man sich darin, das Geruͤcht zu verbreiten, daß sehr schlechte Nachrichten von Algier eingetroffen waͤren; man hat von zahlreichen, in dieser Beziehun gehaltenen Mi⸗ nister⸗Conseils gesprochen. Die von unserer Seite eingezogenen Erkundigungen bestaͤtigen jene Besorgnisse keinesweges; das Ge⸗ gentheil ist sogar wahrscheinlicher, und eine Korrespondenz, die alles Vertrauen verdient, giebt die groͤßte Hoffnung zu einem baldigen Arrangement mit Abdel⸗Kader, der, weit davon ent⸗ fernt, Gesetze vorschreiben zu wollen, den lebhaftesten Wunsch hegt, den Beistand Frankreichs zu erhalten und dessen Freund⸗ schaft zu verdienen.“

Boireau ist auf der Brigg „le Laurier“ nach den Verei⸗ nigten Staaten von Nord⸗Amerika eingeschifft worden. Meu⸗ nier befindet sich noch immer in Havre, da die Handelsschiffe sich fortwaͤhrend weigern, ihn an Bord zu nehmen.

Die Pariser Sparkasse hat in der vergangenen Woche an neuen Zuschuͤssen die Summe von 461,457 Fr. empfangen. Die beliefen sich auf 296,500 Fr.

ie Regierung hat im Laufe des heutigen Tages folgende telegraphische Depeschen erhalten: „Bordeaux, 5. Juni 7 Uhr Abends. Am lsten standen die Karlisten noch in Barbastro, und die Christinos hielten Berbegal, Morilla, Selgua, Castejon del Puente und Monzon an den Ufern der Einca nahe bei Barbastro besetzt. Es fehlt den Karlisten an Lebensmitteln und es finden haͤufige Desertionen statt. Nach einem Schreiben aus Jaca sollte man glauben, daß Don Carlos und der Infant Barbastro verlassen, und daß man nicht wuͤßte, welche Richtung sie eingeschlagen haͤtten.“ „Bayonne, 5. Juni & Uhr Abends. Don Carlos war am 2ten noch in Barbastro. Der General Orag hat am lsten dem General Espartero geschrieben, daß er im Stande sey, den Feind zu beobachten und anzugreifen, indem er sich mit dem Haron von Meer in Verbindung gesetzt habe, und uͤber

4 Millionen zu der innern Verwaltung

die durch wich⸗