1837 / 169 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hierauf: „Kannst Du dem Meere und dem Wind befehlen?“— Abdel⸗Kader aber brach nun das Gespraͤch ab mit der Aeuße⸗ rung: „Nun, dann sollen auch die Handels⸗Verhaͤltnisse nicht hergestellt werden, bis die Genehmigung des Traktats an⸗ kommt.“ Bugeaud hielt nicht fuͤr rathsam, weiter in ihn zu dringen, und erhob sich; Abdel⸗Kader blieb ruhig sitzen, er schien die Absicht zu haben, den General vor sich stehen zu lassen; Bu⸗ geaud aber sagte ihm, wenn er, Bugeaud, aufstehe, verstehe es sich, daß der, mit welchem er gesprochen, ein Gleiches thun muͤsse, und ohne des Emirs Antwort abzuwarten, nahm er ihn laͤchelnd bei der Hand und zog ihn von der Erde auf zum großen Er⸗ staunen der Araber. Es war späͤt geworden; man nahm Ab⸗ schied; Bugeaud und die Offiziere, welche ihrn begleitet hatten, ritten weg. Sie fanden die Truppen⸗Abtheilung, die uͤber eine Stunde weit Halt gemacht hatte, etwas besorgt, und man uͤber⸗ legte eben, ob man nicht vorruͤcken solle, um auf jeden Fall in der Naͤhe zu seyn. Der General Bugeaud schaͤtzt die Zahl der Reiter in Ahdel⸗Kader's Lager auf 10,000, meint aber doch, seine sechs Bataillone Infanterie mit Geschuͤtzen wuͤrden schon mit den Arabern fertig geworden seyn.“

Der General Aubanal ist gestern Abend in Paris einge⸗ troffen. Er wird, wie es heißt, von dem Kriegs⸗Minister mit ei⸗ ner besondern Mission an den General Bugeaud abgesandt wer⸗ den. Der Bericht uͤber die Zusammenkunft dieses Generals mit Ahdel⸗Kader (s. oben) ist von dem Publikum nicht sehr guͤnstig gufgenommen worden. Man findet das hochmuͤthige Benehmen des Emirs, das in dem Berichte wahrscheinlich eher gemildert als uͤbertrieben worden ist, nicht fuͤr geeignet, Vertrauen zu den friedlichen Gesinnungen des Arabischen Haͤuptlings zu erwecken. Das Ministerium haͤlt die Bedingungen des Traktats sehr ge⸗ heim, und alles, was die hiesigen Blaͤtter daruͤber mittheilen, duͤrfte noch sehr der Bestaͤtigung beduͤrfen. Es hat sich sogar das Geruͤcht verbreitet, der General Bugeaud habe seine In⸗ structionen uͤberschritten und die Regierung wolle den uͤbersand⸗ ten Traftat nicht ratificiren. Mit diesem Geruͤchte steht indeß die Erklaͤrung des Conseils⸗Praͤsidenten in der Deputirten⸗Kam⸗ mer in offenbarem Widerspruch.

„Heuie ist hier nachstehende telegraphische Depesche aus Fort⸗les⸗Bains vom 12ten d. eingegangen: „Am 6ten stan⸗ den die Navarresen bei Estopisian (drei Stunden von Tamarite), und hatien viele Verwundete in Ager zuruͤckgelassen. Eine Di⸗ vesion der Koͤnigin stand in Albeda, eine Stunde von Tamarite. Am 10ten war Seu d Urgel noch nicht bedroht. Man schreibt aus Valencia vom 3ten d., daß Cabrera mit 5 bis 6000 Mann bei Caspe uüͤber den Ebro gegangen ist. Serrador stand in San⸗ Martro (San Matheo?) und Frayle in der Umgegend von

Valencia.“

In dem Mémorial Bordelais vom 10. Juni liest man: „Es bestaͤtigt sich jetzt, daß in Saragossa eine Karlistische Bewegung stattgefunden hat, und daß viele Einwohner und zwei Stabz⸗Offiziere verhastet worden sind; Letztere deshalb, weil sie bei Unterdruͤckung dieser Bewegung nicht den gehoͤrigen

Exzfer gezeigt haben. Die Fremden⸗Legion, welche ihres Anfuͤh⸗ rers bergubt und bis auf 700 Mann zusammengeschmolzen ist, will den Spanischen Dienst verlassen und begiebt sich nach Ta⸗ ragona.“ G In einem hiesigen Blatte liest man: „Die Lage der Tryppen der Königin von Spanien wird mit jedem Tage be⸗ sorgnißerregender. Die Christinos haben binnen kurzer Zeit 5 Generale verloren, von denen 4 getoͤdtet worden sind, und einer den Dienst der Koͤnigin verlassen hat. Der General

Evans, der das Englische Huͤlfscorps kommandirte, hat seine Eutlassung genommen, und der Oberst Conrad, der das Fran⸗

zoͤsische Huͤfscorps kommandirte, ist getoͤdtet worden, so daß jene beiden Legionen als aufgeloͤst betrachtet werden koͤnnen. Die Franzoͤsischen Truͤppen haben nach dem Tode ihres Anfuͤhrers nicht laͤnger in Spanien dienen wollen, und sind nach Frank⸗ reich zuruͤckgekehrt. Die Englische Legion, die sich urspruͤnglich auf 12,000 Mann belief, ist durch Verluste in den verschiedenen Gefechten und durch Desertionen auf 1500 Mann zusammen⸗ geschmolzen.“

Die gestern in Paris eingetroffene Nachricht von der Sus⸗ pendirung der Baarzahlungen Seitens der Nord⸗Amerikanischen Banken hat große Bestuͤrzung unter den Kaufleuten erregt. Mehrere hiesige Banquierhaͤuser sollen durch Verluste, die sie in den Vereinigten Staaten erleiden, in Verlegenheit gerathen seyn. Sogar die Haͤuser Rothschild in London und Paris sind nicht ganz verschont geblieben und sollen bedeutende Summen verlie⸗ ren. Schwerlich duͤrften diejenigen Haͤuser, die sich fuͤr die Herren Wells und Comp. verbuͤrgt haben, nach Ablauf ihrer Caution dieselbe erneuern, da das letzte in Havre angekommene Schiff auch fuͤr sie Hiohsposten mitgebracht hat.

Die Boͤrse bleibt heute der Festlichkeiten halber geschlossen.

Großbritanien und Irland.

8 London, 13. Juntk. Der Morning Herald sagt bei

allen seinen Nachrichten uͤber das Befinden des Koͤnigs „dem Ver⸗ neh nen nach“ und erklaͤrt, er thue dies deshalb, weil es bei Hose gewisse Personen gebe, die sich ihrer kurzen Autoritäaͤt be⸗ dienten, um, wie ihre Vorgaͤnger unter der vorigen Regierung, das Publikum hinsichtlich des Befindens seines Monarchen in Unkunde zu halten; Jemand scheine etwas daruͤber gesagt zu ha⸗ ben, was sie nicht billigten, und daher haͤtten sie beschlossen, daß gar nichts bekannt werden solle, außer dem Inhalte der nichts⸗ sagenden Buͤlletins, die unter ihrer Aufsicht ausgegeben wuͤrden. In Windsor war man sehr aufgebracht daruͤber, daß die Buͤlle⸗ rins nicht dort publizirt, sondern gleich vom Schlosse an den Staats⸗Secretair nach London geschickt wurden. Der Mayor hat sich deshalb ausdruͤcklich beim Schloß⸗Hauptmann, Sir F. Watson, beschwert und verlangt, daß die Buͤlletins im Stadt⸗ hause angeschlagen werden sollten. Die Antwort lautet jedoch abschlaͤgig. Erfreulichere und troͤstlichere Berichte uͤber den Krankheitszustand Sr. Majestäaͤt, als die meisten anderen Blaͤt⸗ ter, enthält die Morning Post; sie meint, der vorzuͤglichste, ja vielleicht der einzige Grund zu Besorgniß sey die Schwaͤche des Koͤnigs gewesen, und die im gestrigen Buͤlletin angekün⸗ bigte Zunahme an Kraͤften sey daher sehr beruhigender Art; auch werde berichtet, daß die Handschrift des Koͤnigs eben so fest vnd leserlich sey, als sie immer gewesen.

Die neuen Portugiesischen Minister werden als Versechter der gemoͤßigteren Ansichten angesehen; der Finanz⸗Minister hat soggr im September v. J. gegen die Revolution protestirt. In⸗ dessen haben sämmtliche neue Minister unter dem 5ten d. ein politisches Glaubens⸗Bekenntniß abgelegt, in welchem sie die Aufrechthaltung und Befestigung der am 9. Septbr. v. J. aus⸗ gesprochenen Prenzipien, namlich constitutonnelle Reform, gesetz⸗ siche Freiheit, progressive Verbesserung und Sparsamkeit, jedoch mit gehoͤriger Roͤcksicht auf Ordnung und Stabilitaͤt, fuͤr ihre

e und hoͤchste Aufgabe erklaͤren 05 der Auszug der 6 700

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Individuen, meist Leute aus der Masse des Volks, aus Lissabon

am 13ten v. M. eine bloße Demonstration oder ein fehlgeschla⸗

gener Versuch gewesen, hat man noch nicht ermittelt; so viel aber ist gewiß, daß jener Haufen sich ganz zerstreut hat. In Folge dieses Ereignisses sind aber in Lissabon mehrere Migue⸗ listen verhaftet worden, namentlich der Marquis von Soudas und der alte Oberst Vidigal. An der hiesigen Boͤrse ist von einer neuen Portugiesischen Anleihe von 4 Mill. Pfd. die Rede. Man meint indeß, es duͤrften nur 6 Obligationen zum Belaufe von 2 Mill. ausgegeben und 25 pCt. darauf vorgeschossen werden.

Zwei schoͤne Gemaͤlde von Murillo und Rembrandt, welche kuͤrzlich in Yates's Gallerie ausgestellt waren, sind zusammen fuͤr 7000 Pfund Sterl. von der Regierung angekauft und in die Angersteinsche Gallerie gebracht worden, sollen aber nicht eher oͤffentlich gezeigt werden, als bis die ganze Sammlung in die neue National⸗Gallerie uͤbertragen seyn wird.

Ueber den Wollen⸗Verkehr in der vorigen Woche berichtet man von Leeds: „Unser Tuchmarkt ist sehr gedruͤckt gewesen. Die Londoner Fallissements wirkten natuͤrlich entmuthigend, weil man noch nicht wissen kann, wie Leeds am Ende davon bethei⸗ ligt werden wird. Es ist bekannt, daß verschiedene hiesige Haͤu⸗ ser Verbindungen mit den Amerikanischen in London und deren Freunden in Liverpool gehabt, allein wir hoͤren, daß die Ver⸗ luste nicht schwer seyn werden. Jedenfalls ist die Ungewißheit nun vorbei, und nach wenigen Wochen wird das Vertrauen sich wieder beleben. Die Preise von Tuch und Wolle sind nominell. Deutsche Wolle wird, wie man meint, aller bisherigen Erwar⸗ tung entgegen, ihre Preise behaupten.“ Dagegen lauten die zugleich uͤber denselben Gegenstand eingelaufenen Berichte aus Bradford, Huddersfield, Halifax, Rochdale, Wakefield, Ponte⸗ frait, Heckmondwyke und York durchaus niederschlagend.

Zu Liverpool ist ein Schiff aus Hamburg mit einer Ladung Heu angelangt, ein Artikel, der vielleicht noch nie vom Konti⸗ nent eingsfuͤhrt worden ist.

Aus Liverpool wird vom Sonnabend gemeldet: „Die Firma der Herren Thos. Dixon und Comp., welche am Donnerstage ihre Zahlungen einstellte, wird, wie man erwartet, unverzuͤglich 50 pCt. zahlen. Dieses Haus hofft bald seine Geschaͤfte wie⸗

der anfangen und am Ende alle seine Glaͤubiger zu voll bezah⸗

len zu koͤnnen. Ein Fallissement in Manchester wurde heute angezetat, das des Hauses der Herren Ramsbotton und Comp., deren Verbindlichkeiten auf 200,000 Pfund geschätzt werden.“ Die Nachricht von der Suspendirung der Baarzahlungen durch die Amerikanischen Banken hat hier in London keinen nachtheiligen Eindruck, ja im Allgemeinen nicht einmal ei⸗ nen solchen Eindruck hervorgebracht, wie ihn doch schon das Umfassende der Maßregel und die, dem Anscheine nach, jetzt wenigstens nicht zu berechnenden Folgen derselben haͤtten haben muͤssen. Die Times tadelt diese Apathie entschieden. „Es scheint“, sagt sie, „daß man der Meinung ist, wir werden durch diese Maßregel viel besser gestellt, als wir es vor dem waren. Dies ist eine Art der Folgerung, die sich durchaus nicht begrei⸗ fen noch erkaͤren laͤßt, es sey denn durch die Erfahrungslehre, daß Leute, die sich in großer Gefahr besinden, sich gern uͤber die Zukunft und ihre Ergebnisse in Taͤuschungen verfangen. Vor dem Ereignisse, von welchem wir jetzt Kunde erhalten haben, wor die Aussicht vorhanden, daß entweder den Amerikanischen Banken baares Geld abgezwungen werden koͤnne, oder daß die Erzeugnisse in Amerika so sehr im Preise fallen werden, um durch den Gewinn darauf den fruͤheren Verlust zu decken; die erste Erwartung ist aber jetzt gac us dem Gebiete der Moͤglichkeit verschwunden, und da die educenten jetzt nicht mehr genoͤthigt seyn werden zu verkaufen, so scheint es mit der andern Hoffnung eben so schlimm zu stehen. Den Amerikanischen Bons, welche an der hiesigen Boͤrse in Umlauf gekommen sind, wird nach der Zeit ihres Erloͤschens nichts zu substituiren seyn, als anderes Papier, dessen Werth sich nicht auf ein halbes Jahr im Voraus wird bestimmen lassen. Die Sache ist die, daß die Amerikaner sich als zu schlau fuͤr uns gezeigt haben, und daß die Europaͤer nun sehen koͤnnen, wo sie ihr Geld bekommen werden. Fallisse⸗ ments der Banken in Masse sind nichts Neues, sie fanden im Verhaͤltniß zu der damals existirenden Zahl derselben eben so zahlreich in den Jahren 1814 und 1818 statt; aber der gegen⸗ waͤrtige Fall steht in sofern als einzig in seiner Art da, daß jene Fallissements jetzt das Mittel abgeben muͤssen, um die aus⸗ laͤndischen Glaͤubiger um ihr Geld zu bringen.“ Der Courier erklaͤrt diese Auseinandersetzung der „Times“ fuͤr eine verleum⸗ derische Beschuldigung, fuͤr welche auch nicht der Schatten einer Begruͤndung vorhanden sey. Allerdings koͤnnten einzelne Indi⸗ viduen und einzelne Banken solche elende Motive gehabt haben, wie die „Times“ muthmaße, aber im Allgemeinen lasse sich das nicht behaupten. Der jetzige Zustand der Dinge sey offenbar nicht ein Ersolg der Berechnung, sondern der Ereignisse und des fehlerhaften Geld⸗Systems in den Vereinigten Staa⸗ ten. Der groͤßte Theil der Banken habe seine Noten⸗ Emittirungen uͤbertrieben und dadurch alle moͤglichen tollen Speculationen befoͤrdert. Als diese zum großen Theile zu verderblichen Resultaten gefuͤhrt, seyen natuͤrlich die Banken durch die Ruͤckwirkung betroffen und schlechte sowohl als gute mit Ueberlauf und dem daraus hervorgehenden Verderben be⸗ droht worden. Es sey dies schon das drittemal, daß alle Ban⸗ ken der Union zugleich ihre Zahlungen eingestellt, und wenn das gegenwaͤrtige Geld⸗System beibehalten werde, koͤnne es lescht nicht das letztemal seyn. So lange eine jedwede Vereinigung von Individuen, welche den Namen Banquiers zu fuͤhren be⸗ liebten, gesetzlich nach Belieben Noten ausgeben kann, so lange wuͤrden ahnliche Verwirrungen nicht ausbleiben koͤnnen. Freier Handel in Bezug auf Banken sey nichts anderes, als die Frei⸗ gebung der Schwindelei. Die Regierungen reservirten sich alle das Recht, Münzen auszugeben, und es sey gar kein Grund vorhanden, weshalb das Papiergeld, das die Stelle der Muͤnzen vertrete, aller Kontrolle uͤbechoben bleiben solle. Daß sich England nicht in demselben Zustande wie die Vereinigten Staaten besinde, verdanke man nur der be⸗ sonderen Handlungsweise der Bank von England und dem Umstande, daß die Hauptstadt vor der Pestilenz einer Masse von Privatbanken durch das Gesetz bewahrt werde. Auch in Amerika koͤnne nur die Legislatur das Uebel gruͤndlich heilen. Was aber das jetzt ergriffene Palliativ⸗Mittel der Suspendi⸗ rung aller Baarzahlungen betreffe, so stimmten die bestunter⸗ richteten Kaufleute darin uͤberein, daß dadurch der Anfang zur Wiederherstellung des Kredits gemacht worden sey, daß allmaͤ⸗ lig Alles in sein fruͤheres Gleis zuruͤckkehren werde und daher auch die Moͤglichkeit zur Leistung der an Europa schuldigen Verbindlichkeiten durch die neue Maßregel naäͤher geruͤckt sey, und um so mehr, weil es dazu nicht sowohl der Sendung von Geld, als vielmehr der Sendung wohlfeiler Erzeugnisse beduͤrfe, an denen es nicht fehlen werde, sobald der Kredit zuruͤckge⸗ kehrt sey. 114“

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ehrerbietigste und freudigste begruͤßt wurde. mit welcher der Prinz am 9. Febr. daselbst ankam, ist

ein brillantes und seh

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Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Junt. Unsere Zeitungen theilen he als am Geburtstage des Prinzen Heinrich, die naͤheren Nacht ten uͤber den Empfang desselben in Batavia mit, wo der 9 sowohl von den Behoͤrden als von der Bervoͤlkerung auf

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Okt. von Holland abgesegelt und hat die Reise mithin 9 Tagen zuruͤckgelegt, von denen sie 15 Tage in Rio Janein brachte, wo der Prinz bekanntlich ebenfalls sehr herzlich ami nomn den war. 1

v1X“ Bruͤssel, 14. Juni. Hier haben bereits die neuen len zur Repraͤsentanten⸗Kammer stattgefunden. Dieselben auf die Herren Coghen, Meeus, van Volxem, Verhag Willmar (Kriegs⸗Minister) und Lebeau (Gouverneur).

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 13. Juni. Se. Maj. der Koͤnig haben die Handels⸗Verhaͤltnisse, welche zwischen Schweden und wegen einerseits und Hannover andererseits bestehen, zu tern und zu befestigen, am 16. Maͤrz durch Ihren Gesg am Großbritanischen Hofe, Grafen Bjoͤrnstjerna mit den nannten Koͤnigreich einen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Trak geschlossen, der auf ein vollkommenes Reciprocitaͤts⸗Syfg kommerzieller Hinsicht zwischen beiden Staaten gegruͤnder

Der Großbritanische Botschafter am Kaiserlich Nug Hofe, Lord Durham, ist heute mit dem Dampfschiffe „In von St. Petersburg hier angekommen und wird nach 9 Tagen auf einem Schwedischen Dampfschiffe seine Ri dem Kanalwege durch Schweden nach England fortsetzen

Dem Praͤsidenten im Kammergerichte, Herrn von Bl. so wie dem General⸗Zoll⸗Direktor, Grafen Posse, ist aufs Monate Urlaub von ihren Aemtern bewilligt worden, un dem Letzteren, um seine Gesundheit widerherzustellen.

Das am 10ten dieses zu Ehren Mozart's gegeben Konzert war außerordentlich zahlreich besucht. Auch de gin und die Kronprinzessin wohnten demselben bei.

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Hannover, 16. Juni. Als einen abermaligen de der Gnade Sr. Maj. des Koͤnigs haben die Koͤnigl. Bibl zu Hannover und die Koͤnigl. Universitaͤts⸗Bibliothek zu C gen durch das Koͤnigl. Kabinets⸗Ministerium jede ein Ex eines wahren Prachtwerkes, naͤmlich einer Englischen setzung des Neuen Testamentes, erhalten. Diese Uebersa ist in groß Quart in zwei Kolumnen ohne Seitenzahlen, weißes geglaͤttetes Pergament ganz mit Gold gedruckt und bewundernswuͤrdiger Sorgfalt ausgefuͤhrt. Die Wahl der pen, zu der Textschrift eiwas featt, zu den Noten sehr st und im vollsten Gleichmaße geschnitten und gedruckt, gest das Lesen ohne alle Anstrengung der Augen, und gewaͤhrt i vollkommenen Beweis, daß die Schwierigkeiten des Goldomn und des Pergamentsdrucks nunmehr ganz uͤberwunden si Das Exemplar der hiesigen Koͤnigl. Bibliothek ist in zu Saffian mit reicher und geschmackvoller Vergoldung gebunde und zeichnet sich vor den gewoͤhnlichen Buͤchern durch äöne v. haͤltnißmaͤßig außerordentliche Schwere aus. Es sind nur Exemplare des Werks gedruckt worden.

Hildburghausen, 17. Juni. Die Dorf⸗Zeitung t zur Warnung folgenden Vorfall mit: „In Ottenhausen, ün Weiler des Bayerischen Land⸗Gerichts Schweinfurt, warch 1. Juni d. J. vier Maurer⸗Gesellen, von denen der den Bau eines Kellers daselbst uͤbernommen und unter huͤlfe der Andern, leider aber mit allen Maͤngeln aufgeß hatie, beschaͤftigt, das innere Geruͤst wieder herauszunehrn Schon ist die Arbeit fast vollendet und die Gesellen am him Theile des Kellers nur noch mit Herausnahme des letzten gens beschaͤftigt, als mit einemmale ein unbedeutend scheine

Brocken Lehmen von der Decke herabfaͤllt, Augenblicks da

aber mit einem fuͤrchterlichen Krachen das ganze Gewoͤlbe sammenstuͤrzt und die vier darin arbeitenden Gesellen u seinem Schutt begraͤbt. Doch Gottes schuͤtzende Hand! auch hier sichtbar und hatte es so zu lenken gewußt, daß! der erwaͤhnten Gesellen am rechten und linken hintern des Kellers dort zu liegen kamen, wo die zugleich mit hen stuͤrzten Bretter des letzten Bogens durch ihre erhaltene sch⸗ Lage eine Hoͤhlung gebildet hatten. Schnelle Huͤlse durt herbeigeeilten Ortsnachbarn brachte drei der Ungluͤcklichen! und nur mit einigen Verletzungen aus dem Schutt hervot Eine aber, Joseph Schnutt aus Frankenheim, welche Einsturze mitten im Keller stand, wurde nach einem laͤt stuͤndigen Bemuͤhen todt hervorgezogen. Moͤchte diest rige Ereig iß, herbeigefuͤhrt durch die Hand eines Pt gegen welchen auch bereits gerichtliche Untersuchung ist, Manchem zur Warnungstafel dienen und neue Ver geben, dem Unfuge der Pfuscherei, welche besonderseh Lande und namentlich von Maurern und Zimmer leuta en noch in so hohem Grade getrieben wird, kraͤftig entgegeng ken, da durch sie schon vieles Unheil herbeigefuͤhrt wurde⸗

Muͤnchen, 13. Juni. Der Verfasser einer gelungenat trischen Uebertragung der Gedichte Sr. Majestaͤt des si Ludwig in's Englische hat von Seiner Koͤniglichen Hohel Kronprinzen ein kostbares goldenes Medaillon mit Hächte Brustbild zum Geschenk erhalten.

Fuͤrst Polignac befindet sich hier im Umgang mit beßha ten Personen koͤrperlich und geistig wohl. Es heißt, der zoͤsische Gesandte habe sich geweigert, ihn bei Hofe vorktüng und dies werde durch einen Dritten geschehen. Jelh scheint der Fuͤrst sich nicht hier niederlassen, vielmehr, falt nicht etwa die Amnestie Frankreichs Thore oͤffnet, nach h dem Geburtslande seiner gegenwaͤrtigen Gemahlin, zuriich zu wollen. .

Hanau, 14. Juni. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Fae fuͤrstin sind heute Nachmittag um halb 5 Uhr im erwuͤnsch Wohlseyn von Kassel hier eingetroffen. Unser Lanke wurde gestern wieder auf die gewoͤhnlsche Weise begangel. 2 herrlichste Wetter beguͤnstigte das Fest, was um so groͤßeted lichkeit hervorrief, da wir so lange Zeit der schoͤnen Lahe⸗ behrt hatten. Seit vielen Jahren war wohl keine o Menschenmenge des Festes wegen im Walde versammelt. so war der Zufluß der Fremden sehr bedeutend. So heies das Wetter muß die Stimmung der Theilnehmenden 9. seyn, denn das Fest verlief ohne die mindeste Unordnung.

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Die hiesige Zeitung berichan esuchtes Konzert, das hier geste

in, 10. Juni.

ggt schon

vns⸗Entwurf zur

ron Paganini (so wird er jetzt von Italiaͤnischen Blaͤttern hannt) zum Besten der Armen gegeben hat. Die Allgemeine Zeitung schreibt von der Italiaͤ⸗ chen Graͤnze vom 5. Juni: „Es haben abermals Verhaftun⸗ in Sardinien stattgefunden. Das junge Europa, welches in talonien sich eingenistet, hat seine Emissarien nach Frankreich Italien ausgeschickt, von denen einige in die Haͤnde der rdinischen Polizei fielen. Sie sind den Gerichten uͤberliefert. Polizei wird in ganz Italien streng gehandhabt. Der erd der republikanischen Bewegung war bisher in Catalo⸗ anzutreffen. Die immer steigende Verwirrung in dieser vvinz scheint die Karlisten aufgemuntert zu haben, ihre Haupt⸗ cht dahin zu werfen. Hierzu kommt noch, die Leichtigkeit beruͤcksichtgen, womit die Zufuhr zur Verprovianti⸗ der Karlistischen Armee auf der ausgedehnten Catalo⸗ chen Kuͤste von der Seeseite aus bewerkstelligt werden kann. der die Spanischen noch die Englischen Wachtschiffe haben bisher Verbindungen hindern koͤnnen, welche die Karlisten uͤber Ca⸗ nin mit dem Auslande unterhielten. Um wie viel schwerer te es seyn, die Communication mit der See daselbst zu imen, wenn einmel die Karlisten Herren des Terrains ge⸗ den waͤren! Erreicht der Infant Don Sebastian mit seinem re die Graͤnze Cataloniens, und setzt er sich in dieser Pro⸗ bfest, so wird der Krieg einen ganz anderen Charakter an⸗ imen; er wird regelmaͤßiger gegen die Christinos gefuͤhrt wer⸗ können; er wird der Karlistischen Armee wirksame Huͤlfs⸗ ung von außen sichern; er wird die republikanische Propa⸗ d bloßstellen, die inmitten der Karlistischen und Christini⸗ Bewegungen hier allen Anhaltspunkt verlieren muß; er undlich Sardinien, das bittere Klagen gegen die Madri⸗ gegierung zu fuͤhren hat, bestimmen, sich Genugthuung wrschaffen, und seine Interessen kraͤftiger zu verfechten. ⸗Expedition Don Sebastian's war demnach, so glaubt und ascht man wenigstens in Turin, von Anfang an auf die Cataloniens gerichtet, nicht auf einen Zug gegen drid.“

Rom, 6. Juni. Dem Anschein nach wird die Theuerung Getraides nun bald voruͤber seyn, da die Aerndte weit besser Ffallen wird, als man vermuthete. Man muß der Regierung Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie alles Moͤgliche ge⸗ n, um der bedraͤngten Lage der Armen durch großartige Un⸗ ützung zu Huͤlfe zu kommen. So wurde Brod vertheilt, Baͤckern eine Zulage bewilligt, und endlich die Einfuhr frei eben, ja ein halber Piaster Präͤmie auf den Rubbio bezahlt, in er aus den Provinzen gebracht wird, wo Getraide im terfluß ist. Aber die letztere Maßregel scheiterte an der dor in Bevoͤlkerung, welche sich der Versendung auf hier mit aller walt widersetzte, fremde Schiffe, welche im Laden begriffen wa⸗ zuruͤckhielt und die Schiffer mißhandelte, so daß die bewaffnete acht einschreiten mußte. Der Ueberfluß dort ist so groß, daß durch Aussuhr nach hier kein Mangel zu besorgen war; ja sie hatten hher immer geklagt, es fehle ihnen an Gelegenheit, ihr Ge⸗ de abzusetzen. Der Preis dort ist 8 bis 9 Seudi, waͤhrend hier 14 bis 15 Scudi per Rubbio betraͤgt. Freilich wurde in

fruͤheren Nothjahren der Weizen mit 24 Scudi und daruͤber gahlt. Hier trat aber ein anderer Umstand ein, welcher der beitenden Klasse diesmal weher that, als alles Uebrige: die tvielen Monaten anhaltend schlechte Witterung, wobei es it moͤglich war, eine Arbeit im Freien zu verrichten, so daß

Verdienst diesen Leuten gaͤnzlich fehlte. So wie also ihr ner Besitz aufgezehrt war, stellte die Noth sich weit druͤcken⸗

ein. Die Regierung und manche Munizipal⸗Behoͤrden der neren Staͤdte trafen so gut als moͤglich Maßregeln, durch scaͤftigung diesen Leuten zu helfen, was aber doch nicht ver⸗ dein konnte, daß in mehreren Ortschaften die Baͤckerlaͤden

Nindert wurden.

Neapel, 5. Juni. (Allg. Ztg.) Seit dem ersten dieses onats ist die hiesige Gemaͤlde⸗Ausstellung im Museo borbonico Publikum geoͤffnet. Unter den nicht sehr zahlreichen Pro⸗ ten Deutscher Kuͤnstler zieht das Bild unserer liebenswuͤrdi⸗ Koͤnigin, von Flor, einem Hamburger, die meiste Aufmerk⸗ keit auf sich; sie ist in einem Pupurkleid auf einem Balkone Schlosses sitzend, auf der rechten Seite im Ruͤcken eine gruͤn⸗ ene Gardine, links den Vesuv, den Golf im Hintergrund gestellt. Das Bäld kommt in die Koͤnigliche Residenz. Am ten Donnerstag hatte die an diesem Tage des Jahres uͤbliche große litair⸗Prozession statt, bei der sich bei dem herrlichsten Wetter e unzaͤhlige Menge Menschen einfand. Groß und ergreisend eder Moment, ais der stattliche Kardinal⸗Erzbischof und Paͤpst⸗ Nuncius an dem San Carlo gegenuͤber errichteten Altare Angesichte JJ. MM. und der ganzen uͤbrigen Koͤniglichen ville mit kraͤftiger, durchdringender Stimme, unter dem Don⸗ vs Geschuͤtzes, das Gebet verrichtete und das Allerheiligste Volke zur Schau bot, welches sich, gleich den ringsum auf⸗ ellten Truppen, wie vom Zauber geruͤhrt, mit entbloͤßtem uUpte auf die Knie niederwarf. Hinsichtlich der hier herr⸗ nden Cholera ist bisher nichts weiteres Offizielles bekannt nacht worden. Nach, den Aussagen der Aerzte waͤren alle senigen, welche jetzt durch den Tod dahingerafft werden, an Asiatischen Cholera gestorben; dem leichtesten Durchfall wird dieser Schreckensname gegeben, so daß, wenn dieses System, 6 aff Ruin des Landes ist, hier fortdauert, wir noch lange allen Seiten abgesperrt bleiben werden. Das arme Sieilien ganz darnieder. 8

8 E1““ Die letzte Nummer des hiesigen ¹Ma 688 t olgendes offizielles Eholera Buͤlletin: Vom Wiedererscheinen eaee; 80 EEE 111“ is n Ge 990 Faͤlle und

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Der Deputirte von Jaen, Don Pe⸗ zan der Spitze einer eigends dazu ernannten von den Cortes votirten Constitu⸗ enehmigung vorgelegt, und dabei folgend r 1 3 8 1b gehnde neetan Ihre Majestaͤt gehalten: „Madame. Von den Cor⸗ me der ehrenvollen und angenehmen Mission beauftragt,

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Madrid, 5. Juni. Acunja, hat, emmission, der

nen eine ehrfurchte volle Botschaft mit der politischen Verfas⸗

de Svanssches Monarchie zu uͤberreichen, und uns Ihre hen afegentin 1dos Reichs im Namen Ihrer erha⸗ . ch Huaferer legitimen Koͤnigin, Donna Jaa⸗ nenen 8 die unvergleichliche Genugthuung, Freihene neuen Beweis der gleichmaͤßigen Liebe der Spanier faͤr eiheit und den Ruhm, so wie ihrer aufrichtigen Zunei⸗

ng und ihrer in rwaß 2* 8 Hrer immerwaͤhrenden Hingebung fuͤr ihre vortreff⸗

chen M I„ 4 7 vonarchen zu geben. Die Deputirten der Nation haben

1 j 82 2 ”, im Einyverstaͤndnisse mit der

oͤffentlichen Meinung und den

Fortschritten der Staatswissenschaft, geleitet auch durch die Er⸗ fahrung, bemuͤht, den Thron in dem Interesse des Landes zu befestigen, ohne die Rechte des Volkes zu beeintraͤchtigen. Ew. Majestaͤt Sache ist es jetzt, dieses Pfand der Liebe, der Red⸗ lichkeit, der Einheit und des Friedens, das die Zukunft Ihrer ge⸗ treuen Unterthanen sichern wird, auf eine unvergaͤngliche Weise zu besiegeln. Indem wir Ihnen, Madame, bei dieser feierlichen Gelegenheit unsere Gluͤckwuͤnsche darbringen, bitten wir Sie zugleich um die Erlaubniß, uns der schmeichelhaften Hoffnung hingeben zu duͤrfen, daß wir von Ihrem großmuͤthi⸗ gen Herzen Alles erwarten duͤrfen, was zu der Wohlfahrt des Landes beitragen kann. Noch eines anderen Auftrages haben wir uns bei Ew. Majestaͤt zu entledigen: wir sollen Sie naͤm⸗ lich bitten, einem besonderen Gesetze uͤber die Gerichtshoͤfe die Koͤnigl. Bestaͤtigung zu ertheilen.“

General Evans hat (wie gestern erwaͤhnt) vor seiner Abreise aus Spanien zwei Tagesbefehle an seine Truppen er⸗ lassen. In dem ersten nimmt er von dem Cantabrischen Armee⸗ Corps, welches er bisher befehligte, in dem letzteren von der demselben einverleibten Britischen Legion besonders Abschied. Nachdem er in diesem der juͤng sten Thaten der Legion erwaͤhnt b rekapitulirt er kurz die Geschichte dieses Corps folgender⸗

aßen:

„Wenige Wochen nachdem die Legion im Jahre 1835 rekrutirt worden war, und bevor man daher sagen konnté, daß sie organisirt sey, begann sie ihre nützlichen Dienste dadurch, daß sie Bilbao ent⸗ setzen half. Im Dezember desselben Jahres leistete ein Detaschement der Legion dem schwach garnisonirten und eng blockirten San Se⸗ bastian Hülfe. In Vittoria, obgleich mit außerordentlichen Schwie⸗ rigkeiten kämpfend, erhieltet Ihr den vollkommenen Beifall des Ge⸗ neral en Chef des Heeres der Königin, bei den von demselben Euch übertragenen Operationen, namentlich in dem Treffen von Alaban. Bei seiner Ankunft, zu San Sebastian im vorigen Jahre, nahm das Corps einen unabhängigeren Charakter an, und seine nachmaligen Operationen zeichneten sich vortheilhaft aus. Am 5 Mai 1836 er⸗ stürmtet Ihr die Linien von Apete. Am 28. Mai überschrittet Ihr den Urumea und nahmt Passages ein. Am 31. Mai und am 6. Juni erlitten die Rebellen bedeutende Riederlagen bei einem allge⸗ meinen Angriffe auf unsere Positionen. Am 1. Oktober erlitten sie einen aͤhulichen Verlust. Am 10. März dieses Jahres wurden die Redouten von Ametza und Garbera mit Fem Bajonnette genommen. Am 15. März wurden die Rebellen auf glänzende Weise von den Höhen und aus den Verschanzungen von Oriamendi ver⸗ trieben. Am folgenden Tage, als der Feind eine Verstärkung von 11 Bataitllons erhalten hatte, ging das am 15ten gewonnene Terrain verloren; und dies war der einzige Unfall, welchen die Legion erlit⸗ ten hat. Eures ausgezeichneten Benehmens in den Erfolgen dieses Monats ist bereits Erwähnung geschehen. So ist demnach die Le⸗ gion in acht oder neun Schlachten zugegen gewesen, außer in meh⸗ reren kleineren Treffen von größerer oder geringerer Bedeutung, in welchen der Feind einen großen Theil seiner besten und tapfersten Truppen verloren hat. Ihr fandet San Sebastian durch die Rebel⸗ len ganz eingeschlossen, die Straßen barrikadirt, die Stadt insultirt und selbst durch das Kleingewehrfeuer der Feinde getroffen. Jetzt sind alle wichtigen Positionen der Umgegend, die Hauptquelle der Macht der Insurgenten, der Herrschaft der Königin wieder unterwor⸗ fen. Der Prätendent, nicht mehr im Stande, sich in diesem Theile des Landes zu halten, sucht einen entfernleren Schanplatz für seine Operationen an dem andern Ende der Pprenäen; ein letzter und, aller Wahrscheinlichkeit nach, vergeblicher Versuch, da ihn die Uebermacht des Nationalheeres verfolgt. Dieses sind die Resultate, zu deren Erlangung die Legion im Vereine mit den National⸗Truppen eifrigst gewirkt hat, und so habt Ihr ehrlich, erfolgreich und unerschrocken Eure Hin⸗ gebung an die geheiligte Sache, der Ihr Euch hingegeben habt, be⸗ zeugt. Der General⸗Lieutenant bedauert sehr, daß die peremtorischen Verpflichtungen, die ihm als ein Mitglied der Legislatur und in Be⸗ zug zu seinen Konstituenten (deren Nachsicht gegen ihn die äußerste Gränze erreicht hat) obliegen, so wie der Zustand seiner Gesundheit, ihm die Möglichkeit rauben, ferner mit denjeuigen seiner Kameraden zu dienen, welche in Spanien bleiben. Er bedient sich daher dieses Tagesbefehles, um allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten der Legion seine dankbarste Anerkennung zu äußern für die Unterstützung und die Zuneigung, welche er von ih⸗ nen genossen hat, für ihre ausgezeichnete Tapferkeit im Felde üund für die bewundernswerthe Beharrlichkeit und Kraft mit der mitten unter besonders schwieriger und angreifender Pflichterfüllung, vorzüglich die jüngere Mannschaft Entbehrungen ertragen hat, de⸗ nen, wie er glaubt, bisher noch kein Britisches Truppen⸗Corps aus⸗ gesetzt gewesen ist. Keine Truppen irgend eines Landes waren je⸗ mals einem so unedlen Parteihasse ausgesetzt, wie ihn die Legion zu erdulden hatte. Kein Truppen⸗Corps, in wel⸗ chem er (der General) jemals gedient hat, ist ihm einer sol⸗ chen Behandlung weniger würdig, noch der Achtung würdiger erschienen. Es hat sein schmerzliches Bedauern erregt, daß die finanziellen Verlegenheiten der Regierung der getreulichen Erfüllung der von derselben gegen die Truppen übernommenen Verpflichtungen so sehr im Wege gestanden haben. Alle Ursachen der Klage, welche diesem Umstande entsprangen, zu beseitigen, ist das unaufhörliche und beharrliche Bemühen des General⸗Lieutenant gewesen und er wird auch ferner diesen Zweck, sey es in Madrid oder London, auf jede Weise zu befördern suchen; er hegt in Rücksicht auf das lebhafte In⸗ lhah e hc sas * ö v eigenen Landes in der Reguli⸗

g dieser Augelegenheit findet, die Ueberz g, daß i Zweck gelingen Se.- , die Ueberzengung, daß ihm sein

5 Nachdem General Evans darauf als einen Beweis, wie zufrieden die Spanische Regierung mit dem Dienste der Legion sey, der Bildung eines neuen Truppen⸗Corps dieser Art erwaͤhnt, und zur Widerlegung der gegen die Legion ausgesprengten Ver⸗ leumdungen (das fruͤher schon erwaͤhnte) Schreiben des Karli⸗ stischen Kommandanten von Irun an Don Carlos mitgetheilt hat, durch welches derselbe das humane Benehmen der Englaͤn⸗ der lobpreist, schließt er mit der Kundmachung der Ordens⸗ Verleihungen und Befoͤrderungen, welche in der Legion in Folge der Erstuͤrmung von Irun vorgenommen worden. Unter den Befoͤrderungen findet sich auch die des Obersten A. Joch mus zum Brigade⸗General, der, wie zugleich angezeigt wird, von dem General Espartero zum Chef des Generalstabes des jetzt durch den Grafen Mirasol befehligten Kantabrischen Armee⸗ Corps ernannt worden ist. 1 * 85

1““

Naore“

Lissabon, 27. Mai. (Allg. Ztg.) Gestern verlautete, daß, da es Niemanden gelingen wolle, ein Ministerium zusam⸗ men zu bringen, Passos der Koͤnigin eine Liste von Personen, die faͤhig waͤren, Minister zu werden, vorgelegt habe, um darun⸗ ter eine Wahl zu treffen. Man sprach dann von folgenden Wahlen: Sa da Bandeira wuͤrde Kriegs⸗Minister bleiben; José Passos, Bruder des Ministers Passos Manoel, der bisher Unter⸗Staats⸗ Secretair der Finanzen war, soll Minister des Innern werden, während Anselmo Braamcamp die Finanzen, Diaz d'Oliveira die Justiz und Visconde de Rüheira Sabrosa das Auswaͤrtige erhielte. Man scheint aber die genannten Herren nicht gefragt zu haben, ob sie die Ernennungen annehmen; bemerkenswerth wuͤrde es im⸗ mer bleiben, wenn nun zum zweitenmale die Partei der Ultralibe⸗ ralen einen Meuchelmoͤrder ins Ministerium braͤchte. Der erste war Campos, der vor Jahren schlecht genug als Finanz⸗Mi⸗ nister fizuriren mußte, und in fruͤheren Jahren eines Meuchel⸗ mordes beschuldet worden war. Jetzt waͤre es der Visconde

de Ribeira Sabrosa, sonst Rodrigo Pinto

welcher im Jahr 1826 einen Franzoͤsischen Woegaree eet, wegen Beleidigung im Theater zu einem Duell herausgefordert beim Ausgang aus dem Theater meuchlings erstach, dafuͤr zwar einige Zeit im Castell saß, weil er auf der That ergriffen wurde allein bald wieder frei kam, weil kein Klaͤger erschien. Die Expedition nach den auswaͤrtigen Besitzungen ist endlich heute abgesegelt, und gestern kam das Portugiesische Dampfschiff „Ter⸗ ceira“ von den Azorischen Inseln zuruͤck mit einem Bataillon Jafanterie, welches dort in Besatzung gelegen war. Sie wur⸗ den sogleich ausgeschifft und in die Kasernen des Castells einquar⸗ tiert. Es ist ein schoͤnes Bataillon, gut uniformirt und hat ein kriege⸗ risches Ansehen. Man erkannte in ihm noch einen alten Stock aus dem Peninsular⸗Kriege, der sich besonders durch seine gute Disziplin auszeichnet; der benarbten Veteranen mit starken Baͤrten wa⸗ ren nicht wenige. Von Porto schreibt man, daß daselbst ein Franzoͤsisches Schiff eingelaufen, auf welchem ein Subjekt, Na⸗ mens Navarro d'Andrade, angekommen, den man sogleich gefaͤng⸗ lich eingezogen, weil man bei ihm verdaͤchtige Papiere fand, un⸗ ter anderen ein Lieutenants⸗Patent, von Don Carlos unterzeich⸗ net. Nachschrift. Bei Abgang der Post war noch nichts wegen Ernennung des Ministeriums entschieden. Die Nachricht he dednegeg eche. he as 1 Evans hat hier große uter den Liberalen verursacht; sie glauben 8 1 schon Alles in Spanien gecsoisden sey. E Nü. ahe auis

Vereinigte Sraaten von Nord⸗ Amerika.

New⸗York, 20. Mai. Es ist bereits eines Briefes cr⸗ waͤhnt worden, den der Praͤsident der Bank der Vereinigten Staaten, Herr Biddle, an Herrn Adams geschrieben und durch die oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht hat, um die Einstellung der Baarzahlungen von Seiten jener Bank zu rechtfertigen. Er beruft sich darin auf die in einem fruͤheren Briefe aufgestellte Sehauptung, daß nur das Beharren bei den verkehrten finan⸗ ziellen Maßregeln der Regierung den jetzigen Zustand der Dinge herbeigefuͤhrt habe, und sieht die jetzt sogar den Banken dro⸗ hende Gefahr als eine Bestaͤtigung seiner Ansicht an. Was nun unter diesen Umstaͤnden die Stellung und die Pflichten der Banken betrifft, so aͤußert er daruͤber Folgendes:

„Alle Depositen⸗Banken der Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten in der Stadt New⸗York haben in dieser Woche ihre Zahlungen eingestellt, die Depositen⸗Banken an anderen Orten sind dlesem Bei⸗ spiele gefolgt, welches natürlich durch die mit der Regierung nicht in Verbindung stehenden Staaten⸗Banken ebenfalls angenommen wor⸗ den ist. Ich sage, natürlich, denn es ist gewiß, daß sobald die Banken der Regierung ihre Zahlungen einstellen, alle an⸗ dern Banken ein Gleiches thun müssen, und zwar aus folgen⸗ dem Grunde. Der Hauptgläubiger in den Vereinigten Staaten ist die Regierung. Sie erhält für die Abgaben die Noten der Banken in Bezahlung, diese werden bei gewissen Regierungs⸗ Banken deponirt und denselben auf Verlangen in baarem Gelde ausbezahlt. Wenn nun diese Regierungs⸗Banken, die Depositare der Staats⸗Einnahme, die auf sie von Seiten des Schatzes gezoge⸗ nen Tratten nicht mehr in baarem Gelde honoriren wollen, so böhört in demselben Angenblicke auch die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten auf, ihre Zahlungen an die Bürger der Vereinigten Staaten in baarem Gelde zu leisten. Da überdies die Regierung für die Abga⸗ ben nur baares Geld, oder die Noten von Banken, welche dieselben in baarem Gelde einlösen, in Zahlung annimmt, so muß die Regie⸗ rung in dem Augenblicke, wo die Depositen⸗Banken aufhören, Baar⸗ zahlungen zu leisten, sich weigern, die Noten ihrer cigenen Depost⸗ ten⸗Banken in Zahlung anzunehmen und kann keine anderen Noten annehmen als die Noten von Banken, welche keine Depostten⸗Banken sind. Auf der einen Seite also ist die Regierung verpflichtet, ihre Schulden baar zu bezahlen und hat keine Mittel, sich baares Geld zu verschassen, als nur von Banken, welche mit dem Schatze uscht in Verbindung stehen, so daß die Noten dieser Banken sich sämmtlich in den Händen des Schatzes befinden und unmittel⸗ bar zum Gebrauche der Regierung gegen baares Geld eingelöst wer⸗ den müssen, vährend auf der anderen Seite die Depositen⸗Banken ihre Schulden den anderen Banken nicht in baarem Gelde eutrichten wollen und eben so wenig die Schatzanweisungen in baarem Gelde honoriren. So lange also die Regierung und die Regierungs⸗Ban⸗ ken den anderen Banken keine Baarzahlungen leisten wollen würde es Unverstand seyn, wenn diese jenen Baarzahlungen machen wollten und da sie unter Denjenigen, welche sie nicht bezahlen wollen keinen Unterschied statuiren können, so bleibt kein anderer Ausweg übe als sich den Regierungsbanken in Bezug auf die allgemeine Sus. pendirung aller Baarzahlungen anzuschließen. Unsere Banken in Philadelphia sahen dies ein; sie hielten es für unnütz, einen so un⸗ gleichmäßigen Verkehr zu unterhalten, bei welchem sie nach New⸗ York Zahlungen zu leisten hätten, ohne daß Rew. York an Pennsvl⸗ vanien zahlte; denn hätten die Pennsvolvanischen Banken gezahlt, während die von New⸗York ihre Zahlungen einstellten, so würde bald die ge⸗ sammte Staats⸗Reveuue in Pennsylvanische Banknoten umgewandelt und diese natürlich in baarem Gelde eingelöst worden seyn.“ Herr Biddle weist nun nach, daß die Bank der Vereinigten Staaten, ob⸗ gleich kräftig genng, um selbst unter den jetzigen schwierigen Umständen ihre Zahlungen nach wie vor zu leisten, doch durch ihre besondere Stellung und ihre besonderen Pflichten genöthigt worden sev, sich den übrigen Banken anzuschließen, namentlich aus Rücksicht auf das Interesse des Staates Penusplvauien, dem sie ihr Privilegium verdankt, haupsächlich aber weiles in einem Augenblicke, wo der Schatz selbst dadurch, daß die De⸗ positen⸗Banken ihre Baarzahlungen suspendirt haben, seines nomi⸗ nellen Ueberflusses ungeachtet, dem Wesen nach bauferott ist, der gan⸗ zen ungeschwächten Kraft eines Justitutes, wie die Bank der Verei⸗ nigten Staaten ist, bedarf, um als die Stütze dienen zu köͤunen, an welcher der Kredit des Landes sich wieder aufrichten kaun, namentlich so weit derselbe von der Wiederaufnahme der Baarzahlungen durch die Banfen abhängt. „Die Bank der Vereinigten Staaten“, f schließt Herr Biddle seinen Brief, „wird eifrig und aus allen Kräf 8 ten mit der Regiernug, mit den Regierungs⸗Banken, mit allen ande⸗ ren Banken, mit allen denjenigen, welche einen Einfluß darauf üben können, auf die Erreichung dieses Zweckes hiuarbeiten. Juzwischen liegen den Banken und dem Lande zwei große Pflichten ob⸗ Die erste betrifft das Ausland, die andere uns selbst. Wir schulden dem Aus⸗ lande Verbindlichkeiten, welche, keinesweges bedeutend im Verbältniß zu unseren Ressourcen, doch das Maß unserer gegenwärtigen Jah⸗ lungsmittel übersteigen. Wir müssen dafür sorgen, daß die eben ge troffene Maßregel nicht den Schein erhalte, als suchten wir der Erfüllung der gegen die Ausländer übernommenen Verbindlich keiten ganz zu entgehen. Wir haben die Erzeugnisse ihrer In dustrie getragen, gegessen und getrunken, vielleicht haben wir darin zu viel gethan; das aber ist unsere Schuld, nicht die sh rige. Wir können uns später einschränken, aber das Land ist entehrt. sobald wir die Schuld nicht bis auf den letzten Heller abtragen. Die weite Pflicht betrifft uns selbst. Wir dürfen nse vergessen, daß der Schritt, welcher gethan worden, nur durch die überwiegende Rotb⸗ wendigkeit zu entschuldigen ist. Wir dürfen nicht das Heilmittel in eine Krankheit umwandeln. Es muß nicht den Vorwand abgeben für übertriebene Anleihen oder Roten⸗ Emittirungen. schon jetzt bedeutend genug, und da wir freiwillig das natürlichste und am meisten im Gebrauch befindliche Hemmniß der zu starken Noten⸗ Emittirung, die unmittelbare Umwandelbarkeit derselben in baare Münze, enffernt haben, so ist es unsere Pflicht, wirksame Vorkehrun⸗ gen zu treffen, welche dazu dienen können, den Zustand des Geldwe⸗ sens wieder auf seine richtigen Verhältutsse zmrüͤckzuführen. Das Rr⸗ sultat von diesem Allen ist, daß ein großes Unheil das Land befallen hat. Die Existenz desselben ist an sich nur ein Unglück, seine Fort⸗ dauer würde ein Vorwurf für das Land seyn, vor welchem Alle, die

Diese sind