1837 / 172 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

viel, daß ein Corps Engländer einige der größten Niederlagen da⸗ felbst erlitten hat, die uns seit langer Zeit betroffen haben. Die Na⸗

tional⸗Interessen sind also beeinträchtigt, unser Kriegsruhm ist ver⸗

deunkelt worden. Was ich jedoch für das Tadelnswertheste in dem

Benehmen des Ministeriums halte, ist, daß es in dieser Fesiebüns keine este Pelitik hat. Worüber ich Klage führe, und worüber die Bas⸗ en mit Recht zu klagen G daß sie nie haben wissen können, was eigentlich die Absichten der Minister Sr. Majestät seyen. -. bedaure es fehr, daß sich Mitglleder der Regierung Sr. Majestät ei en Debatten über diese Gegenstände in ihren Aeußerungen nicht konsequent geblieben sind, denn ich habe in Folge der Sprache, die innerhalb des Parlaments geführt worden, viele Leute in Unglück gera⸗ then sehen, das zu threm Verderben führte, weil sie jene Sprache als den wirklichen Ausdruck der Politik des Ministeriums betrachteten, wäh⸗ rend man sich derselben vielleicht bloß bediente, um auf die ebatte einzuwirken oder einen Partei⸗Applaus hervorzulecken. Hört, hört, hört!) Wie viele mir bekannte Individnen, die ihr Vermögen, die das Glück ihrer Familien auf den Ausgang die⸗ ses Bürgerkrieges gesetzt, würden sich besonnen haben, ehe sie sich in die Gefahren dieses Unternehmens 1Sg hätten sie gewußt, was die Britische Regierung eigentlich beabsichtige. Wenn die Minister Sr. Majestät sich einmischen wollen, so h tten sie zu den Basken sagen sollen: „„Ihr mögt immerhin Eure r-e; ichten (was sie thun) und ein Kind nach dem anderen zur Vertheidigung seines Va⸗ terlandes in den Tod seuden, wir müssen Euch ermahnen, von die⸗ sem hoffnungslosen und unnützen Kampfe abzustehen, denn, so viel Blut Ihr daice pesgeeten menet wir werden doch, wenn die Zeit erfüllt seyn wird, wenn wir es am passendsten erachten werden, dazwischentreten und einen Zustand der Dinge begründen, den die Spanische Regierung ohne unsere Hülfe niemals zu begründen hoffen kann, und der Euch, wenn Ihr bei Eurem Thun beharrt, wo Uicht dem Schaffot, so doch wenigstens dem Exil und dem gänzlichen Verlust des Eigenthums, das Ihr etwa noch besäßet, überliefern muß.““ (Beifall.) Der Red⸗ ner war hier so erschöpft, daß er einige Minuten innehalten mußte; er schloß dann seinen Vortrag folgendermaßen: „Ich will Ew. Herr⸗ lichkeiten nur noch auf die Stimmun aufmerksam machen, in welche die Kontinental⸗Maͤchte, um des Spanischen Kampfes willen, gegen England versetzt worden sind. Ich muß sagen, daß der Europäische Frieden nur durch ein Spstem gegenseltiger Nachgiebigkeit und Verständigung erhalten werden kann. Nun scheint es mir in der That, daß die Nordischen Mächte in Bezug auf Spanien sehr große Rachsicht gezeigt haben, und ich glaube, es geziemte den Ministern Sr. Majestät wohl, diese Nachsicht nicht zu sehr auf die Probe zu stellen, um nicht die Flamme eines allgemeinen Krieges zu entzünden. Wozu mischt die Regierung Sr. Majestät sich ein? Doch nur, um aufrecht zu erhalten, was, hätte es nur einen Funken von Lebenskraft in sich, von dem Spa⸗ nischen Volke selbst aufrecht erhalten werden müßte. Ich bin über⸗ eugt, daß unsere Einmischung keine gute Früͤchte tragen kann. Ge⸗ etzt, der Bürgerkrieg in Spanien dauerte noch 10 bis 15 Jahre fort, würde wohl das Englische Volk, das schon schwer genug zu tragen hat, Jahr für Jahr neue Summen aus den öffentlichen Geldern bewilligen, um einen mörderischen Kampf fortzusetzen, der ihm keinen Ruhm bringen und an dem es kein Interesse haben kann? (Hört, hört!) Ich hoffe daher, daß die Minister Sr. Majestät nach dem Allen, was ich gesagt habe, ihre Einmischung in Spanten auf die möglichst engsten Gränzen beschränken werden. (Hört, hört!) Das würde für die Erhaltung des Europäischen Friedens heilsamer, es würde besser für England und besser für Spanten seyn.“ (Beifall.) Der Graf v. Minto nahm hierauf noch die Legion und ihre Humanitaͤt in Schutz, und die Debatte schloß dann (wie gestern bereits gemeldet) mit einer Anzeige des Marquis von Londonderry, daß er naͤchstens einen ntrag auf Vorlegung

der dem Obersten Wylde ertheilten Instructionen machen wolle.

1 Unterhaus. Sitzung vom 15. Juni. Am Schlusse dieser Sitzung entspann sich folgende kuriose Unterredung: Oberst Sibthorp wandte sich mit folgenden Worten an den Spre⸗ cher: „Sir! Ich wuͤnsche eine Frage zu stellen. Man sagt mir in der City, daß man zu wissen wuͤnsche, wann der Kanzler der Schatzkammer sein Budget vorlegen werde, und nun, Sir,

erhebe ich mich hiermit im Angesichte des Landes und frage im Angesichte dieses Hauses: Wann gedenkt er das Budget vorzu⸗ legen, oder will er es uͤberhaupt jemals vorlegen? In letzterem Falle moͤchte ich ihm sagen, daß“ Der Sprecher: „Ord⸗ nung! Ordnung! Stellen Sie Ihre Frage.“ Oberst Sib⸗ thorp: „Ganz wohl! Ich moͤchte ihn also fragen, ob er seine Pflicht zu thun gedenkt.“ Der Kanzler der Schatzkam⸗ mer: „Das ehrenwerthe und tapfere itglied fragt mich um zwei Dinge: Nr. 1, ob ich jemals das Budget vorzulegen ge⸗ denke? Ich antworte: Ja! Nr. 2, wann? Kann ich fuͤr jetzt nicht beantworten.“ Oberst Sibthorp: „Dann hat der Kanzler der 1,9 seine Pflicht gegen das Land nicht erfuͤllt.“ (Hoͤrt,

London, 16. Juni. Der (gestern mitgetheilten) Nach⸗ richt aus Windsor von heute Abend, daß in dem Befinden des Koͤmgs eine zu den besten Hoffnungen berechtigende Wendung eingetreten sey, wird von anderen Seiten widersprochen. Die scheinbare Besserung des hohen Kranken, heißt es in diesen Be⸗ richten, sey lediglich einem kuͤnstlichen Verfahren der Aerzte und der kraͤftigen Constitution des Monarchen zuzuschreiben, die aber schwerlich so heftigen Anfaͤllen noch lange widerstehen duͤrfte. Auch uͤber das Befinden der Koͤnigin wird bedeutende Besorg⸗ niß geaͤußert. Ihre Majestaͤt verließ dessenungeachtet das Zim⸗ mer ihres erlauchten Gemahls keinen Augenblick und soll sich zwoͤlf Naͤchte nicht zur Ruhe begeben haben.

Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria haben wegen der Krankheit des Koͤnigs den Besuch aufgeschoben, den sie dem Marquis von Westminster auf seinem herrlichen Land⸗ sitze abzustatten gedachten. Auch die Herzogin von Gloucester ist sehr unwohl und befindet sich in sehr aufgeregtem Zustande.

Fuͤrst Esterhazy gab letzten Freitag einen hoͤchst pracht⸗ vollen Ball.

Admiral Stopford wird zur Uebernahme des Befehls auf der Station im Mittellaͤndischen Meere ehestens auf der „Prin⸗ zeß Charlotte“ von Spithead abgehen. 8

Vorgestern wurde ein großes Konservativ⸗Diner in der City gegeben, welchem 2500 Personen, jedoch keiner von den Kory⸗ phaͤen jener Partei, beiwohnten. Der Courier meint, es be⸗ weise mehr Enthusiaemus, fuͤr seine Sache zu fasten, als fuͤr dieselbe zu essen.

Bei der Unterstuͤtzung, welche die Bank (wie gestern ge⸗ meldet) dem Liverpooler Handelshause Brown und Compagnie neuerdings gewaͤhren will, soll an Risiko nicht zu denken seyn, denn man versichert, die Aktiva dieses Hauses seyen so bedeu⸗ tend, daß selbst, im Falle fast Alles verloren ginge, was es in den Vereinigten Staaten zu fordern hat, dennoch ein bedeuten⸗ der Ueberschuß uͤbrig bleiben wuͤrde. Ja, es geht sogar die Rede, daß die Bank nicht abgeneigt seyn duͤrste, die drei großen Haͤuser, die kuͤrzlich ihre Zahlungen eingestellt, wieder zu heben, d. h. solche von ihren Wechseln zu nehmen, die von guten Haͤu⸗ sern indossirt sind. Die Masse des in der Bank vorraͤthigen haaren Geldes nimmt sortwährend zu und betraͤgt jetzt 5,300,000 Pfund. Aus Rußland, dessen Gold⸗ und Silber⸗Minen im vo⸗ rigen Jahre fast eine Million Pfund eingetragen haben, geht

sehr viel Gold ein; dagegen gehen 10 15,000 Pfund woͤchent⸗

nich nach Holland fuͤr die neue Holländische Anleihe.

Gegen die Befahrung der Eisenbahnen hat auch im Ober⸗ hause der Marquis von Bute Bittschriften vorgelegt und sich dabei auf die Bibelstelle berufen, wonach selbst die Thiere am Sabbath Frage des Grafen Fitzwilliam, was fuͤr Thiere dies waͤren, die auf Eisenbahnen beschaͤftigt seyen, erwi⸗ derte der Marquis, das waͤren die Menschen, maschinen bedienten.

Obrigkeitlicher Anordnung zufolge, fahren die Dampfboͤte zwischen der London und der Westminster⸗Bruͤcke jetzt unentgeltlich.

auch eine regelmaͤßige Dampsschifffahrt Jamaika eingerichtet, und das dahin fah⸗ rende Dampfboot hat bereits mehrere Fahrten gemacht. kritischen Lage der Dinge ist es fuͤr England sehr wichtig, immer genaue Nachrichten aus Amerika zu haben, und daß man diese mit den regelmaͤßig segelnden Schiffen nicht schnell erhalten kann, geht z. B. aus dem Um daß bei dem letzten anhaltenden Ostwinde ein S Amerika kam, allein 35 Tage la waͤhrend die ganze Fahrt von L Dampfboote in 13 T Dampfschifffahrt uͤbrigens jetzt geworden ist, stand hervor, daß man die Reise von London nach E zu Lande) mit dem Dampfboot fuͤr und den halben Weg, von Hull bis London,

feiern sollten. welche die Dampf⸗

Gegenwaͤrtig ist zwischen London und

der gegenwaͤrtigen

stande hervor, chiff, das von ng mit Lothen aufgehalten wurde, iverpool nach New⸗York mit dem Wie wohlfeil die

agen gemacht wird. geht aus dem Um—

(400 Englische Meilen 7 Schilling macht, fuͤr 2 Schilling.

In Portsmuth wird der „Alligator”“ von 28 Kanonen aus⸗ geruͤstet, um unter Capitain Sir J. J. Gordon Bremer zur einer neuen Niederlassung auf Dewitts⸗Land in eu⸗Holland unter 200 S. Br. und 1160 O. L. ab⸗ zusegeln, wo sich etwa 800 Miles suͤdlich von Batavi Hafen befinden soll.

Vor einigen Tagen starb teste Inwohner dieser Anstalt, der 1745 die Schlacht von Culloden als und nachher in Deutschland unter dem Prinzen Ferdinand und in vielen anderen Theilen der Welt, unter Sir Ralph Abercrombie, focht. chten aus Ostindien zufolge, war der Krieg in uͤnstig fuͤr die Compagnie beendi

a ein guter

im Hospital von Chelsea der aͤl⸗ Richard Taylor, 104 Jahr alt, ambour mitmachte zuletzt in Aegypten

gt worden, und Herr adras, der zur Unterhand⸗ chstens zu

Gumsur g Mitglied des Raths zu M lung uͤber die Bedingungen abgesan Madras zuruͤck erwartet.

dt war, wurde naͤ Der Bischof von Madras, Dr. Corrie, war gestorben und am 5. Februar begraben worden.

Ein Paketboot, welches uͤberbringt die Nachricht, der Kuͤste von Hapti gezeigt hatte, brigg „Laborde” eskortiren wollte.

Den letzten Berichten aus Mexiko zufolge, Anfang des vorigen Monats re der friedlichen Beilegung der sischen und Mexikani daß auch die Forder che, ohne Schwierigkeit wuͤrden zugest die Vereinigten Staaten nicht hoffen duͤrften, da vielmehr in Erklaͤrung gegen Letztere gewuͤnscht eneral Bravo in Matamoras bereits auf befindlichen Nord⸗Amerikanischen Schifse

Havana am 1. Mai verlassen, tenschiff an

daß sich wieder ein Pirat und daß die Spanische Kriegs⸗ die von Havana abgehenden Kauffahrteischiffe

welche bis zu ichen, glaubte man dort, daß an Differenzen zwischen der Franzoͤ⸗ schen Regierung nicht zu zweifeln sey, und Englische Regierung ma⸗ anden werden, daß aber eine gleiche Beguͤnstigung exiko allgemein eine Kriegs⸗ werde. Durch das E

ungen, welche die

welches der gelegt hatte, war die un⸗ gen Umstaͤnden so wichtige Verschiffung von nach New⸗Orleans verhindert worden. Es Seiten der Vereinigten St e Schiff freigegeben worden sey. litt uͤbrigens an großem Geldmangel, und z bekannt gemachte neue Tarif, welcher nach sachte große Unzufrie⸗ inem Landsitze ganz still, Präsidenten stand nahe mit welcher diese Nachrichten ollars fuͤr Kaufleute und Gru⸗ und es waren noch Conducta's Kuͤste unterweges.

19. Maͤrz geben Luna, einer rande, stand sein Zweck war bloß, aus Banda⸗Oriental so viele um diese nach Rio⸗Grande zu teien an Pferden fehlte. von dem General Britos auf den nach der Graͤnze zuruͤckgezogen und dabei, wie Der Praͤsident stand mit einer starken Di⸗

ter den gegenwaͤrti 800,000 Dollars nun aber, daß das von vacss. Sb kanische Regierun

der am 18. SMaͤrz sechs Monaten ir Santana verhielt sich auf se und die Erwaͤhlung Bustamente's zum bevor. Die Brigg „Delight“, eingegangen sind, hat 900,000 D Interessenten mitgebracht,

mit 1,500,000 Dollars nach der Die Buenos⸗Ayres ⸗Zeitungen vom chrichten von den Zustaͤnden in Monte⸗Video. der Chefs der Brasilianischen Empoͤrung in Rio⸗G mit Riveira in keiner Verbindung;

den Estancias auf dem Gebiete der Pferde zu stehlen als moͤglich, senden, wo es den kriegfuͤhrenden Par Luna hatte sich indessen schon, Fersen verfolgt, 1000 geraubte Pferde wieder verloren. der Republik, Don Manoel Oribe, vision im Departement von Paisandu.

Schweden und Norwegen.

Se. Maj. der Koͤnig gaben . ndahl ein Diner,

aaten ange⸗ Die Mexi⸗

Kraft treten sollte, verur

olm, 16. Juni. gestern auf dem Schlosse Rose Durham nebst Familie und der sandte, Herr Bligh, Unter den hier anwesenden aus den sich jetzt auch der Oesterreichisch v. Hammerstein und der Russi Die jetzt allgemein in Nor krise hat auch auf den Schwedi eingewirkt, als dadurch eine fast tot Exporten, wenigstens nach Amerika, der Cours sich bis jetzt fast auf pari zu befuͤrchten seyn,

zu welchem Lord hiesige Großbritanische Ge⸗ eingeladen waren.

gezeichneten Fremden befin⸗ e Feldmarschall⸗ Lieutenant sche Geheimerath v. Klinkowstroͤm. d⸗Amerika herrschende Handels⸗ Handel insofern nachtheilig ale Stockung in den Eisen— eingetreten ist, und obgleich so moͤchte doch beschraͤnkten Vor⸗ th der Bank wird um zum Herbste die Einfuhr zu be— bedeutende Fallen der Englischen Manufakturwaaren ausuͤben werde, laͤßt werden diese Ver⸗ Außer jenem indirekten Ver⸗ Absatz des Schwedischen Ei⸗ Handelskrisis keine weitere schen Handelshaͤuser einge— eizumessen ist, ika zu einer Zeit Schwedischen Pro⸗

erhalten hat, daß bei dem immer mehr rath von Wechseln etwas von dem Silbervorra angegriffen werden muͤssen, zahlen. Welchen Einfluß 1 Amerikanischen Rohstoffe und der auf unsern Fabrik- und Manufakt stimmen; doch ohne Einfl er nicht bleiben.

vwiederum das

sich noch nicht be haͤltnisse auch hi lust jedoch, der durch gehemmten sens entstanden ist, sind aus jener bedenkliche Folgen fuͤr die Schwedi treten, was besonders dem g daß jene finanzielle Verwirrung in Nord⸗Amer eintrat, wo noch kein bedeutender Export von dukten nach Amerika hat stattfinden koͤnnen.

Polen. Der General⸗Dir

luͤcklichen Umstande b

ektor der Regie⸗ General⸗Lieutenant Kosse schau, General⸗Ma schen Baͤdern abgereist teinkeller hat in London ein

Warschau, 18. Ju Kommission der Justiz, der Vice⸗Praͤsident von War sind gestern von hier nach auslaͤndi Warschauer Banquier S

jor Storo

Handelshaus unter der Firma John Ball und Compagn sch nicht reinigte, aus dem Rath entfernt. Jetzt waren es

etablirt.

Zu dem hiesigen Wollmarkt sind bis heute 10,399 Centye

38 Pfund Wolle hierher gebracht worden.

Auf den letzten hiesigen Getraidemaͤrkten zahlte man fi den Korzez Roggen 12 —14 Fl., Weizen 18 —21 ½ Fl., Gerg

11 12½ Fl. und Hafer 8 ½ 10 Fl. Deutschland.

Hannover, 19. Junj. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Gref

herzogin von Mecklenburg⸗Strelitz ist zu einem Besuche

Ihrer Frau Schwester, der Herzogin von Cambridge Kön g

Hoheit, hier eingetroffen, und hat die Wohnung in dem Koͤnig (vormals Graͤflich Wallmodenschen) Garten⸗Palais genomma

Die Frau Prinzessin Wilhelm von Hessen Koͤnigl. Hast ist von hier nach Rumpenheim abgereist.

Die hiesige Buͤhne, welche seit 1817 nur den Titel: nigliches Hoftheater fuͤhrte, ist zum wirklichen Hoftheater ben worden. Die Intendanz besteht aus dem Grafen Plal und dem Kammerjunker von Meding; die Direction fuͤhrt Hoftheater⸗Dichter von Holbein, welcher bei dieser Gelegeng eine lebenslaͤngliche Anstellung erhalten hat.

Dresden, 19. Juni. Das Annaberger Gewer blatt meldet: „Aus Chemnitz laufen betruͤbende Nachrice ein. Die Arbeitslohne, nicht bloß die der Strumpfwirker, dern auch die der Weber und Drucker, sind auf den dente niedrigsten Stand zuruͤckgegangen, um 100 pCt. und mehr, um die Haͤlfte ihres Standpunktes vor einem halben Ja Es giebt Arbeiter, die in der günstigen Periode woͤ chent 3, ja 4 Rthlr. verdienten, die sich jetzt mit 20 Gr. begnge muͤssen; und dieselbe Waare, die damals fuͤr 1 ½ Rthlr.] kauft wurde und fuͤr diesen Preis sehr begierig vergriffen vnj ist jetzt mit 20 17 Gr. zu haben, und zwar weit schoͤner, glih maͤßiger gearbeitet, und dennoch bleibt sie ohne Begehr. „. gebens bieten die Faktoren ihre Waaren an, so daß Viele, irgend Mittel dazu besitzen, es vorziehen, die Vorraͤthe in se Magazinen anzuhaͤufen, statt sie zu diesem Spottpreise h schlagen. Diese traurige Stockung scheint ihrem Ende uͤbr, noch keinesweges nahe, vielmehr nur der Vorlaͤufer der M wirkungen der Amerikanischen und Englischen Handels⸗Krmh zu seyn, und die eigentliche schlimme Zeit ist noch vor der The Zwar steht bis jetzt in Chemnitz noch Alles fest, allein der d1 von 250 Haͤusern in New⸗York allein wird auch dem dortigg Handelsstand Verlegenheit bereiten, trotz der im Allgemeinen lideren Speculation, die dem Deutschen Kaufmann von Na eigen zu seyn scheint.“

Muͤnchen, 19. Juni. (Bayer. Bl.) Die Tages⸗O nung fuͤr die 36ste Sitzung der Kammer der Abgeordneten! 17. Juni bildeten die Vortraͤge des ersten Ausschusses uͤber Gesetz⸗Entwurf, einige Verbesserungen der Gerichts⸗Ordmu in buͤrgerlichen Rechtsstreitigkeiten betreffend, dann des drit

Ausschusses über die Antraͤge der Abgeordneten von Moy w Parth, die Wahlen der Landraths⸗Kandidaten fuͤr die Klasse m Staͤdte und Maͤrkte, und der Gutsbesitzer ohne Gerichts balt betreffend; hierauf Berathung und Schlußfassung uͤber den trag des Abgeordneten Gaßner, die Schulpflichtigkeit betreffend endlich Anzeige des fuͤnften Ausschusses uͤber die gepruͤften und zur Vorlage an die Kammer nicht geeignet besundenen Be⸗

schwerden.

Die Beschlagnahme der hier erschienenen Druckschrift „Katechismus der Muͤnchener Welt, mit dem Motto: Thaͤti

keit greift den Koͤrper, Denken die Seele an“, ist vom Stag Ministerium des Innern bestaͤtigt worden. 1 Darmstadt, 19. Juni. (Hess. Zeit.). Zur Feier gestrigen hohen Geburtsfestes J. K. H. der Prinzessin K waren Ihre Durchlauchtigsten Aeltern und Geschwister,

KK. HH. der Prinz und die Rehiste Wilhelm, die Pringy

Waldemar und Adalbert und die Prinzessin Marie von Pr.

ßen, vorgestern Mittag von Mainz hier eingetroffen und bei C

Hoh. dem Prinzen Karl abgestiegen. Gestern Mittag traf au

die Durchlauchtigste Tante der Prinzessin Karl, J. K. H.

Kurfuͤrstin von Hessen, von Hanau hier ein und stieg im Ga

hofe zur Traube ab. Saͤmmtliche Hoͤchste Herrschaften speist gestern Mittag bei S. K. H. dem Großherzoge in dem Jag schlosse Kranichstein und soupirten hier in dem Garten Sr.

des Erbgroßherzogs. S. K. H. der Prinz Wilhelm von Pr ßen begiebt sich heute wieder mit seiner Durchlauchtigsten se milie nach Mainz zuruͤck, wohin heute Mittag 1 Uhr auch; K. H. die Kurfürstin von Hessen abreiste. S. H. der Prj und J. K. H. die Prinzessin Karl werden morgen dahin!

Oesterreich.

Teplitz, 18. Juni. Se. Durchlaucht der 09* halter von Polen, Fuͤrst von Warschau, wird, zufolge der eingegangenen Quartierbestellung, mit einem zahlreichen folge am 28sten d. M. zum Gebrauch der Badekur hier eintze

Schwet;.

Zuͤrich, 14. Juni. Die am vorigen Sonntag abgäetm Bezirkslands⸗Gemeinde Schwyz giebt einen neuen Beleg 99 Veraͤnderlichkeit der Volksgunst in den Demokratieen. 9- Oberst Abyberg war fruͤher der Liebling des Volkes. Zur 8e des Kuͤßnachter Zuges im Jahre 1833, der für die Sarm

Kantone von so bedenklichen Folgen war, folgten die Schwoyer

mit Freuden seinem Rufe. Trotz des nachherigen Unglite wurde doch, sobald der erste Eindruck des eidgenöͤssischen be flusses voruͤber war, die altgesinnte Partei im Lande von g. Meister. Die Regierung und der Landrath wurden großenge mit Anhaͤngern der fruͤheren Zeit besetzt, und in aller M die freier gesinnte Partei des Landammanns Nazar Redin, ruͤckgedraͤngt. Der Bezirk Schwyz dominirte von neuem im Kanton Schwyz. abei lag aber immer ein geheimon bel verborgen, das nunmehr offen hervorbrach. Durq c Kriegszeiten vom Jahre 1833 hatte der Bezirk Schwyz - nomische Lasten aufgeladen, die bisher nie abgetragen wudm, sondern sich von Jahr zu Jahr durch Ueberschreibung bh. Rechnung mehrten. Diese Zerruͤttung des Finanzwesens e- nicht laͤnger verheimlicht werden. Man mußte darauf den 1 das noͤthige Geld irgendwie aufzubringen. Wie konn aber anders geschehen, als durch Steuern? Schon bei der 28 hergehenden Bezirks⸗Gemeinde kam die Sache zur Sprache. n an das Zahlen nicht gewoͤhnte Volksmenge konnte leicht ausgan werden. Privathaß kam dazwischen und benutzte diese 9- mung. Und so wurde die Unzufriedenheit nun vornehmli n gen einzelne Personen gelenkt. Vor mehreren Jahren d der Oberst Abyberg dem jetzt verstorbenen General Auf⸗

Mauer, einem gebornen DBemagogen, bedeutende 19 öͤffentlich vorgeworfen, die seinen Abschied aus dem Hollaͤn 1 8 Dienste verunehrten, und ihn durch diese Verscheltung, vo

daügch

Vergeßan

Soͤhne des Generals Auf⸗der⸗Mauer, welche bei dieser legenheit gegen Abyberg aufs heftigste loszogen. Der eine ohn desselben, welcher an der vorigen Gemeinde als Partei⸗ ter auftrat, wurde zwar, wie es heißt, durch die Vermitte⸗ g des paͤpstlichen Nuncius aus Schwyz inzwischen entfernt. un trat aber der andere Sohn in die Fußstapfen des abwesen⸗ Bruders und setzte die Fehde in der zweiten Versammlung Gemeinde fort. Abyberg konnte nur mit der groͤßten Muͤhe in Worte kommen. Er wurde mehrfach auf das poͤbelhafteste terbrochen. Aber nicht bloß sein Einfluß auf die Gemeinde jen gaͤnzlich gebrochen; der ganze dreifache Landrath, welcher traͤge uͤber Deckung der betreffenden Schulden gemacht hatte, rde beseitigt und auf Antrag eines anderen Volksredners, des achmeisters Holdener, eine eigene Kommission außerhalb des thes niedergesetzt, um andere mehr auf eine Vermoͤgens⸗ euer hinzielende Vorschlaͤge zu bringen, wobei dann natuͤrlich wohlhabenderen, gegenwaͤrtig in Mißkredit gefallenen Buͤr⸗ in einem besonderen Maße in Anspruch werden genommen den.

Spanien. Madrid, 10. Juni. In den Sitzungen am ôten und

n beschaͤftigten sich die Cortes mit der Diskussion des Wahl⸗

tzes. Die schon angenommenen Klauseln setzen fest, daß jede winz fuͤr 50,000 Seelen einen Deputirten ernennt und daß rkte mit 85,000 Einwohnern das Recht haben, einen Kan⸗ aten fuͤr den Senat vorzuschlagen. In der Sitzung am 7ten nde auch eine Adresse der Munizipalitaͤt an die Cortes ver⸗ worin diese Versammlung aufgefordert wird, zu erklaͤren, der Minister des Innern durch Unterzeichnung des Koͤnig⸗ her Befehls vom 13. April, so wie durch andere offi zielle nlungen, die Constetution verletzt habe. Die Adresse wurde r Kommission uͤbergeben.

Gestern fand in der Wohnung des Deputirten Ferro Mon⸗ beine Versammlung von 60 Deputirten der Maoritaͤt statt, sich uͤber die Zusammensetzung eines neuen Ministeriums berathen. Es zirkuliren jetzt zwei Lisen, von denen die eine Namen Olozaga, Carrasco, Castro, Badillo und Serrano enthaͤlt, dman glaubt, diese Herren haͤtten die meiste Aussicht, ins binet zu gelangen. Man will auch wissen, daß es die Ab⸗ t der Koͤnigin sey, ein neues Ministerium zu bilden.

Der zum politischen Chef von Madrid ernannte Marquis Ceballos hat heute sein Amt angetreten.

Das Ministerium hat die Zuruͤckberusung und Wiederan⸗ sung des Generals Narvaez aufgegeben.

Briefen aus Huesca zufolge, ist Don Carlos auf seiner gm Expedition von seinem aͤltesten Sohne, einem fremden 8 und einem vornehmen Englaͤnder begleitet.

8 eeö; Lissabon, 31. Maf. (Allg. Ztg.) Das Diario do Governo hält das Dekret der Koͤnigin, worin auf wiederholtes Ansuchen fira de Castro, Minister der Justiz und der Marine, seine En⸗ ung erhalten hat, und die zwei noch uͤbrigen Minister, Passos Sa da Bandeira, sich in die beiden Portefeuilles theilen sen, so daß Sa da Bandeira die Marine und Passos die Justiz mimmt. Jeder derselben hat also nur drei Portefeuilles, eKleinigkeit fuͤr große Koͤpfe, an deren Stelle noch immer eErsatzmaͤnner gefunden werden kͤnnen. Die Koͤnigin hatte Sonnabend dem Baron de Leiria den Auftrag gegeben, sich jemuͤhen, ein neues Ministerium zusammenzusetzen, da schlech⸗ ungs die liberale Partei, die den Auftrag dazu hatte, nichts eichten konnte; allein Baron de Leiria ist Chamorro, dem es, nie die Sachen jetzt noch stehen, eben so wehig gelingen wird. eUneinigkeit in der Kammer und unter den Ultras ist noch he groß genug, daß ein Chamorro es dahin bringen koͤnnte, le zu bewegen, ins Ministerium zu treten, oder zu erlangen, Pdie Cortes seine Wahl billigen. Eben so wenig ist die Zeit n gekommen, wo die Koͤnigin sagen koͤnnte: „ich will.“ ealten Minister, die einsehen, wie ihr Anhang abgenommen, len nicht bleiben, andere wollen nicht eintreten; was soll am de daraus werden? Vieira de Castro, der immer am sten in den Cortes getadelt wurde, zeigt durch sein Austre⸗ daß es ihm wirklich Ernst war. Da alle diese Figuranten tlang oder kurz einmal wieder auf die Buͤhne treten, so des nicht am unrechten Orte seyn, hier einige Bemerkun⸗ uͤber diesen Mann beizufuͤgen. Er ist hoͤchstens in den 40er ren, mittlerer Groͤße, gut gebaut, mit abgerundeten Glie⸗ h und einnehmenden Gesichtszuͤgen, ungeachtet der Brille, er fortwäͤhrend traͤgt. Sein Benehmen ist ungenirt vor⸗ in; man erkennt an ihm feine Sitte und Anstand, was auch in seinen Vertraͤgen ausspricht. Von guter Familie, igte er in Coimbra, widmete sich dem geistlichen Stande, aber immer ein hoͤchst weltliches Leben, ungeachtet er sseit lang Abt eines Kirchspiels und zuletzt Verweser eines khums war. Sein ganzes Wesen machte ihn besonders bei Frauen beliebt, und in dieser Hinsicht beschuldigt man ihn groͤßten Ausschweifungen, besonders erlangte er aber da— heine gewisse Beruͤhmtheit, daß er in den Cortes von b gegen den Coͤlihat der Priester sprach, und einen Gesetzes⸗ chlag eingab, wodurch dieser aufgehoben werden sollte, was rnicht durchging. Er traͤgt sich ganz weltlich, auf das ge⸗ ackvollste, nach den neuesten Moden, ohne irgend ein Abzei⸗ geistlicher Wuͤrde, und seibst seine Tonsur laͤßt er immer so wachsen, daß sie in dem hellbraunen Haar nur wie der Mond d einem dichten Dunstnebel hervorschimmert. So weltlich s 1 80 ggesinnt ist, so soll er doch als Minister der ena, 9. Kultus danach gestrebt haben, zum Koadjutor heeeas 9 ligen Patriarchen ernannt zu werden, was ihm wickic egebe Kardinal zu werden. Das Dekret d s hon in dem Staats⸗Secretariat ausgefertigt gewesen 8 nur noch die Unterschrift der Koͤnigin gefehlt haben; * die Sache ruchtbar im Publikum, die Oppositions⸗ 88 G 8 V gute Freunde nicht muͤßi ie Intention 2 n, 1 so Finegt teg die öu“ bs 8— 1“ „Namenstag des Prinzen Dom Fernando, Gemahls nlgin, wurde gestern in großer Galla in dem Palaste be⸗ gen. Sowohl das diplomatische Corps als viele aus ezeich⸗ Personen begaben sich an Hof, ungen moringen. Die Forts u eri gt und a der Mittagstunde di t . Abends saner Hof nach dem T von S. Carlos, allein ohne Fn sche Eskorte, was an Gallatagen etwas Ungewoͤhnli⸗ Rachrichten aus Me 8 1 z guer in Spanien be 2 welches man kuͤrzlich gefanzes ee 88 snagegschkeite mit Dom Miguel fuͤr diesen gehalten hatte, ein cher Emissair des genannten Infanten ist. Aus seinen

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UD

Papieren geht hervor, daß seine Bestimmung im Innern von Portugal war, jedoch seinen Namen ꝛc. will man gegenwaͤrtig noch geheim halten, um dadurch die Nachspuͤrungen der Polizei hindern. .

In einem Schreiben aus Vizeu vom 25. Mai heißt es, daß die Miguelistischen Bewegungen in der Gegend von Lissa⸗ bon in genauer Verbindung mit den Geruͤchten, die dort in Umlauf gekommen, gestanden haͤtten, denn man habe zu dersel⸗ ben Zeit dort ausgesprengt, daß ganz Algarbien den Dom Mi⸗ guel proklamirt habe, und daß die vertriebenen Moͤnche nach ih⸗ ren Kloͤstern zuruͤckkehrten. Alle Hoffnungen der Miguelisten in dortiger Gegend waͤren auf die Expedition des Don Carlos nach Madrid gerichtet, und ungeachtet diese fehlgeschlagen, gaͤ⸗ ben sie dennoch die Hoffnung nicht auf, wie aus mehreren Brie⸗ fen hervorzugehen scheine, welche man aufgefangen habe.

Griechenland.

Athen, 18. Mai. (Muͤnch. Ztg.) Die Nachrichten aus Poros lauten nicht guͤnstig. Die Pest hat sich 11. Insel weiter verbreitet und bereits sind 44 Menschen das Opfer der Seuche geworden. Von Allen, die die Krankheit befiel, wurde bis jetzt nicht ein einziger gerettet. In dem Arsenale, das sich gaͤnzlich abgeschlossen hat, ist bis jetzt noch keine Er⸗ krankung vorgekommen. Die Regierung hat neuerdings eine Truppen⸗Vermehrung dahin abgeschickt, um die Aufrechthaltung der von ihr angeordneten Maßregeln zu sichern. Die Regie⸗ rung hat Befehl gegeben zur Einrichtung einer provisorischen Quarantaine im Piraͤus, zur Verbesserung derselben Anstalt in Syra und zur Errichtung eines Entrepot auf dieser Insel. Auch wurden neuerdings 10,000 Drachmen zur Austrocknung der Suͤmpfe im Piraͤus und Phalerus genehmigt. Man sagt, daß eine Gesellschaft in Triest beabsichtige, ei⸗ nen Kanal auf dem Isthmus von Lutraki bis Kalamaki zu öͤffnen; es sind bereits Befehle an das Genie⸗Corps ergan⸗ gen, einen hierauf bezuͤglichen Plan vorzulegen. Auch hat die Regierung die Anlegung einer Salpeter⸗Fabrik in Kephalari bei Argos genehmigt, und den Herren Kassoplus in dem naͤmlichen Bezirke 200 Stremmen Landes zur Opium⸗Pflanzung uͤberlas⸗ sen. Die in England bestellte Hafen⸗Reinigungs⸗Maschine ist in Poros eingetroffen und wird demnäaͤchst in Anwendung ge⸗ bracht werden. Der Direktor des Arsenals in Poros, Herr Sachthuris, wurde zum Staatsrath im außerordentlichen Dienste ernannt. General Gordon wurde zum General⸗Kommandanten von Rumelien ernannt, und hat zugleich die militairischen Ope⸗ rationen an der Graͤnze zu leiten. Der Staatsrath im außer⸗ ordentlichen Dienste, Herr Praides, wurde als Civil⸗Commissair nach Lamia abgeschickt, um der Regierung detaillirte Berichte zu erstatten uͤber die Bewegungen, welche an den Graͤnzen des Landes stattfinden. Die Regierung hat die noͤthigen Mit⸗ 8 eroͤffnet zur Erbauung s Badhauses auf der Insel Thermia. 1b

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 15. Mai. (Hamb. N. Ztg.) Die Han⸗ dels⸗Krisis, welche bereits seit einem Jahre 92 de, eng an Staaten erschüttert, haͤtte ihrer langen Dauer ungeachtet, doch nicht eine Beendigung erwarten lassen, wie sich jetzt eingestellt hat, man haͤtte nicht voraussehen koͤnnen, was jetzt geschehen ist, daß die Banken ihre Baarzahlungen einstellen und somit dem Wesen nach einen allgemeinen Bankerott des Landes, in Be ug auf die gegen Europa uͤbernommenen Verbindlichkeiten, herbei⸗ fuͤhren wuͤrden. Was die Ursachen des Uebels betrifft, so muß man dessen Ursprung in dem Tarife suchen, der seit 15 Jahren nach und nach die Ressourcen des Staates bis zu dem Grade vermehrt hat, daß die Tilgung der oͤffentlichen chuld moͤglich wurde und die Anhaͤufung eines ungeheuren Ueberschusses im Staatsschatze stattfand, welcher aller Benutzung entzogen ist. Die hohen Zoͤlle wurden nun aber nicht eingefuͤhrt, um dem Staate eine Einnahme zu schaffen und die Ausgaben desselben zu decken, sondern in der erklaͤrten Absicht, die Fabriken des Landes zu schuͤtzen, oder mit andern Worten auf legislativem Wege die Industrie im Lande zu erzwingen. Je mehr man den Fabriken zugestanden hat, desto mehr haben sie verlangt, bis daß endlich im J. 1832 die lauten Beschwerden der suͤdlichen Staaten und ihre Drohung, die Union aufheben zuwollen, den Congreß zwangen, das Gesetz anzunehmen, welches eine allmaͤlige Reduction in den Schutzzoͤllen zu einem Maximum von 20 pCt. auf die prolegir⸗ ten Erzeugnisse und zwar vom Jahre 1842 an, verheißt. Unter dem Einflusse des Tarifs hat sich mittlerweile der Ueberschuß im Staatsschatze so vermehrt, daß derselbe am 1. Januar d. J. sich auf 50 Millionen Dollars belief. Diese so enorme Summe, in den Haͤnden einer I und noch dazu ganz den Par⸗ tei⸗Interessen ergebenen egierung ist die Ursache des gegenwaͤr⸗ tigen Verderbens. Bekannt ist der Kampf zwischen der Regie⸗ rung und der Bank der Vereinigten Staaten, in welchem die Letztere unterlegen ist, weil man gegen sie illegale Maßregeln zur Anwendung brachte. Die Deposita des Schatzes wurden der Bank gewaltsam und dem Gesetze des Kongresses, durch welches ihr die⸗ selben anvertraut worden waren, geradezuzuwider entzogen. Das Pri⸗ vilegium der Bankwurde nicht erneuert, obgleich sich der Kongreß drei Jahre fruͤher dafuͤr erklaͤrt hatte. Die Deposita wurden den einzelnen Staatenbanken uͤbergeben, je nach dem politischen Glaubensbekenntnisse ihrer Directoren und endlich, als sich der Ueberschuß immer mehr vergroͤßerte, unter alle Banken der Union vertheilt. Als diese Banken sich so ungewoͤhnlich berei— chert sahen und uͤberdies das Geld unter der ausdruͤcklichen Be⸗ dingung erhielten, dem Handel Erleichterung zu verschaffen, eine Maßnahme, welche getroffen wurde, um das Publikum uͤber die angeblichen Vortheile der Wegnahme jener Deposita aus der Bank der Vereinigten Staaten zu taͤuschen, so liehen sie mit verschwenderischer Hand Capitalien aus und gaben dadurch hauptsaͤchlich die Veranlassung zu den tollen Unternehmungen und den übertriebenen Speculationen der letzten Jahre. Darauf wurde vor einem Jahre das Gesetz von dem Kongresse ange⸗ nommen, durch welches unter der Form einer Anleihe an die ein⸗ zelnen Staaten nach dem Verhaͤltniß ihrer Bevoͤlkerung, dem Volke eine Summe von ungefaͤhr 35 Millionen aus jenen Ueberschuͤs⸗ sen zuruͤckerstattet wurde. Dieser Umsatz so bedeutender Sum⸗ men, in einem Lande von so ungeheurer Ausdehnung, fuͤhrte den ersten Geldmangel herbei, der seit einem Jahre auch nach⸗ theilig auf Europa eingewirkt hat. Jedermann hielt sich fuͤr reich, wenn er seine Ausgabe⸗ und Einnahme⸗Buͤcher betrachtete, und unterwarf sich bedeutender Aufopferung in der Gestalt von wucherischen Zinsen, die ihm abgenommen wurden; nach und nach aber beschraͤnkte sich der Kredit, als die Kapitalisten es fuͤr noͤthig hielten, die ihnen gebotenen persoͤnlichen Garantieen genauer zu untersuchen, und die ersten Zeichen des Ungluͤcks zeigten sich in einer Entwerthung alles Desjenigen, was nicht gerade nur dazu bestimmt ist, die ersten Lebensbeduͤrfnisse des Volks zu befriedigen. Eine an⸗ dere Ursache der Vermehrung des Uebels bot der tolle Starrsinn

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des General Jackson dar, welcher, veranlaßt hurch die Schmei⸗ cheleien des Volkes und einiger eigennuͤtzigen Individuen, es

sich in den Kopft gesetzt hatte, einer vort eilhaften Mischu von Papier, und Metall⸗Geld ein rein abe hes zahschung

mittel substituiren zu wollen. Um dazu zu gelangen, ließ er

aus Europa durch Vermittlung der Banken und auf allen We⸗ gen, welche die in seinen Haͤnden befindliche 5 einnahme darbot, so viel edles Metall kommen, wie er sich ver⸗ schaffen konnte. Dadurch wurde die Einfuhr⸗Summe des Lan⸗ des noch vermehrt, obgleich sie schon an und fuͤr sich be⸗ traͤchtlich zum Nachtheile desselben gestellt war durch die unmaͤßigen Credite, welche die durch unsern anscheinen⸗ den Reichthum bethoͤrten europaͤischen Kaufleute und Ban⸗ ken uns gestatteten. Es ist so weit gekommen, daß der Werth der Einfuhr sich auf die Summe von 180 Millionen Dollars belief. Die Anstrengungen, welche gemacht werden mußten, um die Einfuhren zu bezahlen, sind die Ursache des hohen Zinsfußes, der seit einem Jahre vorherrscht. Eine andere Ursache des vergroͤßerten Ungluͤcks ist das Sinken der Baum— wollen⸗Preise in Europa, wodurch unsere Zahlungsmittel sehr verringert worden sind. Die Importeurs mußten daher um so mehr zum baaren Gelde ihre Zuflucht nehmen, um ihre Ri⸗ messen nach England machen zu koͤnnen, wodurch wiederum die Banken genoͤthigt wurden, ihre Circulation zu beschraͤnken. Die ungluͤckliche Lage wurde verschlimmert durch die Nachricht von der Stellung der Londoner Haͤuser, welche den Kaufleuten in den Vereinigten Staaten den bisher bewilligten Kredit ent⸗ ziehen und zugleich ihre ausstehenden Forderungen ein⸗ zutreiben suchen mußten. Alles hat dazu beigetragen, einen panischen Schrecken herbeizufuͤhren und zahllose Fallissements in allen Klassen der Bevoͤlkerung zu veranlassen, da Alle die von ihnen uͤbernommenen Verbindlichkeiten nicht zu erfuͤllen ver— mochten. Ein anderer Umstand, der dazu dient, die thoͤrichten Finanz⸗Unternehmungen der vorigen Regierung in ein helles Licht zu stellen, ist der, daß die von Frankreich bezahlte Ent⸗ schaͤdigungs⸗Summe mit großen Kosten von Havre in Goldgeld, das zu Paris theuer und mit dem Verluste von 5— 6 pCt. auf⸗ ekauft werden mußte, hierher verschifft worden ist. Am IIten d. ollte den Reklamanten eine Dividende von jener Entschaͤdigung bezahlt werden, als sie sich aber bei der mit dieser Zahlung beauftrag⸗ ten Bank meldeten, hatte diese ihnen nichts Anderes zu bieten, 1 Banknoten, welche 8 10 Ct. weniger werth sind, als das von ihr importirte Geld. Unter so traurigen Verhaͤltnissen ist aller⸗ dings der naͤchste Schritt zur Besserung von legislativen Maß⸗ regeln abhaͤngig, und mit diesen beschaͤftigen sich denn auch schon die Legislaturen der einzelnen Staaten, und der außerordentliche Kongreß, der im September d. J. eroͤffnet wird, ist bestimmt, dem Zustande der Dinge so viel wie moͤglich fuͤr den Gesammt⸗ staat d Eine radikale Besserun laͤßt sich aber nur in einer gaͤnzlichen Umgestaltung der Veraͤltnaffl suchen. Die Vereinigten Staaten sind durchaus anders gestellt als Europa. Hier haben wir ein ungeheures Ländergebiet, Ländereien zu nie⸗ drigen Preisen, und reiche Produkte, die fuͤr Europa Beduͤrfniß sind. Unsere Bevoͤlkerung kann, wenn sie sich auf den Ackerbau legt, im Laufe der Jahre wiederum reich werden und sich gegen jede Noth sichern. Die Theurung aller Dinge und namentlich der Lebensmittel, entsteht zum groͤßern Theile daher, daß jeder Produzent Spekulant und vor Allem Konsument gewor⸗ den ist. Die Rollen werden vertauscht werden und das um so schneller, da der Charakter der Bewohner dieses Landes voller Elasti⸗ itaät ist und da es Raum genug zur Umkehr giebt. Indeß laͤßt ich nicht dafuͤr einstehen, daß die gegenwaͤrtige Lehre den kom⸗ menden Generationen viel nutzen wird. ““

Inland. 8

2 . Berlin, 22. Juni. Ueber den ferneren Verlauf des hie⸗ sigen Wollmarkts ist Folgendes zu melden: Bis zum 20sten incl. dauerten die Zufuhren ununterbrochen fort, und es laͤßt sich annehmen, daß bis heute uͤberhaupt etwa 61,000 Ctr., mit Ein⸗ schluß des Bestandes vom vorigen Jahre, jedoch mit Ausschluß derjenigen Wolle, die in verdeckten Wagen und ohne in Saͤcken verpackt zu seyn * Markt gebracht worden, am Platze waren. Mit den Verkaͤufen ist es, vom Beginn des Marktes an, ruhig und ohne Unterbrechung fortgegangen; die Preise stellten sich, fast unveraͤndert, nach den verschiedenen Qualitaͤten um 8 big 30 pEt. niedriger als im vorigen Jahre. Bis heute Mittag

waren etwa ¾¶ des gesammten Woll⸗Quantums verkauft. Auch

von den Laͤgern der hiesigen Wollhaͤndler sind in diesen Tagen mehrere nicht unbedeutende Posten durch inlaͤndische und Nie⸗ derlaͤndische Fabrikanten erstanden worden. Von Englaͤndern wurde dagegen verhaͤltnißmaͤßig nur wenig gekauft. Ein Schluß⸗ bericht 9† des Marktes.

—, Deute Vormittag begannen hierselbst in Gegenwart Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und der in der ö den Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses die von dem hiesigen Verein fuͤr Pferdezucht und Pferde Dressur all— jaͤhrlich veranstalteten Pferderennen. Die Rennbahn war ganz auf demselben Terrain wie fruͤher hinter dem Kreuzberge abge⸗ steckt; sie bildete ein Oblongum, maß eine halbe Deutsche Meile und war innerhalb, fuͤr die Rennen mit Hindernissen, mit Gräͤ⸗ ben und Barrièren versehen. Die Tribune für die mit Bil⸗ lets versehenen Zuschauer stand, wie im vorigen Jahre, mit der Ruͤckseite nach der Chaussee zwischen Schoͤneberg und Steglitz, und in der Mitte derselben erhob sich ein fuͤr den Allerhoͤchsten Hof bestimmter zierlicher Pavillon. Das Ziel war gerade vor diesem Pavillon, und die Pferde liefen einige Hundert Schritte oberhalb desselben aus. Gegen 9 ½ Uhr erschienen Se. Maj. der Koͤnig, und unmittelbar darauf began⸗ nen auch die Rennen, bei weichen Se. K. H. der Prinz Wil⸗ helm (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) unter Assistenz Sr. Excellenz des Ober⸗ Stallmeisters von Knobelsdorff und, vom zweiten Rennen an, Se. K. H. der Kronprinz das Richteramt zu uͤbernehmen die Gnade hatten. Es wurden heute uͤberhaupt

Rennen abgehalten. Im ersten mit einem Einsatz von 75 Fried⸗ richsd'or siegte der braune Hengst „Mozart“ des Grafen von Hahn⸗Basedow; im zweiten um einen egen oder Saͤbel die Fuchsstute „Alione“ des Lieutenant Ficker; im dritten um die von des Köoͤnigs Majestaͤt Allergnaͤdigst ausgesetzte Vollblutstute der schwarze Hengst „Don Juan“ des Herrn von Fahrenheid, im vierten mit einem Einsatz von 25 Frd'or. Gweijaͤhrige Pferde) die braune Stute „Margarethe“ des Grafen von Blome⸗Salzan, und im fuͤnften, um den Besitz des von Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Kronprinzen gnaͤdigst verliehenen silbernen Pferdes und um eine Praͤmie von 200 Frd'or., der braune Hengst „Ganges“ des Kammerherrn von Wilamowitz⸗ ö Thse⸗ sndet cin Jagdrennen statt, und uͤber⸗

ollen se ennen abgehalten werden, ins auf der Bahn mit Hindernissen. hai