1837 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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111816“*“ 88 88

Wissenschaft, Kunst und Literauur..

Berlinisches Bilderbuch, herausgegeben von Franz Frei⸗ herrn Gaudy. Erstes Heft. Berlin 1836 bei George Gropius. 1

b Das erst neuerlichst erschienene Werk, das, wir wissen nicht wes⸗ alb, um ein Jahr zurückdatirt ist, darf um so willkommener seyn, als es wieder zuͤr Radirung zurückkehrt, welche von der alles über⸗ wuchernden Lithographie schon verdrängt, aber nicht ersetzt wurde. In kleinem Format und auf zierliche Weise will man hier die Lieb⸗ üͤngsbilder des Publikums von den Ausstellungen, nebst dem, was sich von alter Kunst Zierliches und Frenndliches in unserer Nähe be⸗ findet, zu gefälligen Sträußen zusammenbinden, umschlungen durch

das poetische Band eines bekannten Dichters. Die Auswahl der Bilder

wird das Publikum auf ihrer Seite haben. Das vorliegende Heft ent⸗ hält 6 radirte Blätter und ebensovirl Gedichte; den Eingang macht Terburg's berühmte väterliche Ermahnung von unserem Museum, die folgenden sind sämmtlich Bilder von Künstlern, die der neuesten Gegenwart angehören: der Heiraths⸗Antrag auf Helgoland von Jor⸗ dan, der Jäger im Winter von Adolvh Schrödter, der Edelknabe von Wittich, her Dorf⸗Musikant von Ratti und endlich Schrödter’s mit Recht gerühmter Don Quichote. Die kleinen Radirungen sind nicht ganz von gleichem Werth, am besten das erste und letzte Blatt, nämlich die väterliche Ermahnung und Don Quichote, denn in jenem spiegelt sich etwas von der Feinheit und in die⸗ sem von dem Humor des Originals; die anderen lassen wohl noch an Freiheit und Sicherheit in Behandlung der Nadel einiges wünschen, und der Druck könnte auch wohl noch sau⸗ berer seyn. Je mehr die Verlagshandlung bemüht seyn wird, nur geistreich behandelte Blätter zu geben, denn dies fordert die gewählte Kunstart unerläßlich, um so mehr wird dem Unternehmen sicherlich die Gunst des Publikums zu Theil werden, welches sich auch im Großen nicht mehr mit dem Mittelmäßigen begnügen will und darf. Der poetische Text kommentirt in einer leichten Skizzen⸗ Manier die Gemälde, und bleibt namentlich an Laune hinter ihnen nicht zuraͤck. Recht ergäülich finden wir die Erläuterung des frosti⸗ gen Jägers, des Edelknaben, der, wo nicht für ein verkleidetes Mäd⸗ chen, doch für einen modernen Amor in Anspruch genommen wird, und besonders des tapferen und gelehrten Hidalgo Don Quichote. Weniger getroffen scheint uns das Sanfte, Wohlmeinende, was Ter⸗ vurg's unvergleichliches Bild so überaus anziehend macht, denn das Gedicht stimmt vielmehr einen unzart polternden, rauhen Ton an. Bei dieser Gelegenheit erlauben wir uns noch für die Freunde der Kunst und Geschichte beiläufig zu bemerken, daß in demselben Verlage drei Fortsetzungen des schon früher in diesen Biättern ange⸗ zeigten Werkes: „Die Üniformen der Preußischen Garden von ihrem Eutstehen bis auf die neueste Zeit“, erschienen sind. Sie enthalten wieder einen kurzen geschichtlichen Text und wohlgelungene kolorirte Abbildungen. e.

Königliche Oper.

b 88 Wie unter den Schauspielern sehr häufig Schiller's „Kabale und

Liebr“ gewählt zu werden pflegt, um jungen Debütanten im Liebha⸗ berfach Gelegenheit zu geben, sich in den Charakteren des Ferdinand und der Louise vor dem Publikum zu versuchen, so ist unter den Opern besonders Weber's „Freischütz“ zu ähnlichen Proben für So⸗ prane und Tenore bestimmt und auch geeignet; nicht als ob dadurch der hohe Werth dieser Kunstwerke geschmälert würde, sondern weil so⸗ wohl jene beiden Charaktere von dem Dichter, wie Max und Agathe von dem Verfasser des Textbuches und dem Komponisten so gehalten sind, daß sie auch von einem sich erst entwickelnden Talent, wenn es nur eine gute natürliche Anlage für die Kunst und eine reine unver⸗ dorbene Empfindung besitzt, leicht zu fassen und wenigstens so wie⸗ derzugeben sind, daß Sinn und Gemüth des Zuhörers nicht verletzt werden. Freilich wird ein hochgebildeter Künstler aus diesen Rollen immer noch etwas ganz Anderes machen, als ein Anfänger oder ein noch in der Bildung begriffener Schauspieler und Sänger; indeß Stücke, die so populär geworden sind, wie die genannten beiden, finden doch immer ihr Publikum, das nicht so strenge Forderungen an die Darsteller macht, und so möchte denn die Wahl derselben zu Debüts und Ver⸗ suchen, bei denen man des Erfolges noch nicht ganz gewiß ist, in

doppelter Hinsicht gerechtfertigt

4 9.

694

seyn. Diese Betrachtungen drängten sich uns auf, als wir vor der letzten Vorstellung des „Freischütz“ angekündigt fanden, daß eine Dlle. Kunth die Hoppe vom Königl. Theater zu München den Max singen würden, denn von Ersterer hörten wir, daß sie zwar schon, namentlich auch in Wien, auf der Bühne erschienen, aber doch eigentlich noch in den Studien begriffen sey, und Letzterer hatte uns fast noch als Anfän⸗ ger zwar schon vor einigen Jahren verlassen, aber es war seitdem kein, zu gespannter Erwartung auffordernder Ruf von ihm erschollen. Um so mehr fanden wir uns daher durch den recht genußreichen Abend überrascht, den die Vorstellung gewährte. Herr Hoppe, dessen angenehme Stimme bereits damals, wie er noch Mitglied der hiesigen Königlichen Bühne war, Aufmerksamkeit erregte, hat in Gesang und Spiel bedeutende Fortschritte gemacht und nimmt jetzt unter den Teno⸗ risten zweiten Ranges einen chrenvollen Platz ein; seine Stimme, die ihm in früherer Zeit oft überschlug, ist stärker und fester gewor⸗ den und klingt besonders in der eigentlichen Tenor⸗ Lage, von ce bis g, sehr weich und rund, beinahe an Stümer's schönes Organ erinnernd; nur in der Tiefe dringt sie nicht recht durch, und in der Höhe, die der Sänger besonders in einer Koloratur am Schluß des Adagio's der großen Arie zu zeigen suchte, scheint sie noch immer etwas schwankend, wenn nicht einige Befangenheit daran Schuld hatte. Konnte man nun mit diesem Repräsentanten des Max ganz zufrieden seyn, so brachte Dlle. Kunth durch ihre schöne Silberstimme eine noch erregtere Stimmung in das nicht sehr zahl⸗ reich versammelte Publikum. Diese Sängerin besitzt vortreffliche Mittel, und bei fortgesetztem Fleiß läßt sich recht Bedeutendes von ihr erwarten. Daß sie die hohen Töne nicht immer ganz rein ein⸗ setzte, schreiben wir, wie bei Herrn Hoppe, vorherrschender Befangen⸗ heit zu, denn im Ganzen war der Klang ihrer Stimme überaus klar und bestimmt. Die imposante Gestalt dieser jungen Dame würde sie auch besonders für das heroische Fach befähigen. Im Spiel zeigte sie allerdings noch wenig Uebung; es war aber auch nichts darin, was gerade störend gewirkt hätte. So fanden wir es denn vollkom⸗ men gerecht, daß das Publikum beiden Gästen die aufmunternde Auszeichnung des Hervorrufens zu Theil werden ließ, und wünschen ihnen die Gelegenheit, auch noch in anderen Partieen aufzutreten.

Ser696

Den 22. Juni 1837.

Amtlicher Fosds- uesd Geld-Cours-Zettel 2 F 8 r Pr. Cour. s degea. 8 Geld.

1027 1bIrAeGem. 1e. 1 104 ⁄ྠ100 997 ⁄1 Kur-u Neum. do. 4 100 ½

64 038 ½ 40. do. do. *2h⅔ßy97 ½ 102 ¾ 102 à Schlesische do. 4 106

102 Aückst. C. und Z. 102 F1 102 F Sech. d. K. u. N.

88 Gold al marco. Neue Duk. Friedrichsd'or. And. Goldmüu- zen à 5 Thl. Disconto.

Brief.

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seecb Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Elbinger do. Dansz. do. in Th. 43 Westpr. Pfandbr. 104 Grofsh. Pos. do. 104 Ostpr. Pfandbr. 104

*

86 215

18 H 13

214 12

12 ¾ 4 Pr. Cour.

Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Seld.

150 %l

150 1 1

3 Mt. 6 23

80

6 24 ½

2 Mt.

2 Mt. 101 ½

2 Mt. 101 ½ 2 Mt. 991 ½

s8 Tage. 101 %⁄ 2 Mt. 3 Woch.

15 α . *

103 ½ 103 ½ 103 ½

13 ½

WMechsel-Coursé.

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt.

Amsterdam . do.

Hamburg do.

London..

Wien in 20 Xr. Augsburg 150 Fl. 100 Thl. Leipzig. . Frankfurt a. M. WZ. Petersburg..

101 ½ 29

100 Rbl.

gathe, und Herr

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 51 ⅛. 5 % do. 98 ⁄8. Kanz. 221 16. 5 % Span. 211 ⁄1 6. Passive 5 ¼. Ausg. Sch. —. 75⁄1 6. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —.

Antwerpen, 16. Juni. Passive —.

Frankfurt a. M., 19. Juni. Oesterr. 5 % Met. 1043⁄1 6. 104 6.

1417⅛. Br. Loose zu 500 Fl. 113 ¾. 113½. Loose zu 100 Fi. x..

Ausg. Sch. —. TZinsl. 7 ½. Neue Anl. 21 ¾

4 % 99 ½. 99 . 27

Ziv

0

8

56 6¼. Br. 1 % 2à1 ¼ 6 24916. Bank-Actien 1639. 1638. Partiale) 8 0 1 6 1 g 1 73.

Preuss. Präm.-Sch. 63 ⅛. 63 ⁄. do. 4 % Anl. 100 ½⅛. G. Poln. Lac 63 ½. 63 ¼. 5 % Span. Anl. 19 ⅛. 19. 2 ½ % Holl. 511 ⁄¾16, vui

Hamburg, 20. Juni. Bank-Actien 1357. 1355. Engl. Russ. —. 3 % 28 ½. Neue Aul. 21.

50⁰

Pari , 16. uni. 5 % Rente 108. 80. 3 % do. 77. 90. 5 % Span. Rente 23 %. Passive 5 ⅛. 3 % Portug. 28 ¼.

Wien, 17. Juni. 5 % Met. 1043 2. 4 % —. 3 % 76 ¾.

2 ½ % —. 10 Bank-Actien —. Neue Anl. 576 1 6. 8

Koͤnigliche Schauspiele.

Freitag, 23. Juni. Im Opernhause: Der Postilloy Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. PMg (Herr Fischer: Biju.)

Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung⸗

Sonnabend, 24. Juni. Im Schauspielhause: Daß sende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Him Der Mutter Namenstag, oder: Der geprellte Alkade, Biyt

1 Akt, von Hoguet. Sonntag, 25. Juni. Im Opernhause: Don Juayh Musik von Mozart.

in 2 Abth., mit Tanz.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

In Charlottenburg: Die Schoͤngeister in der Livrae,g spiel in 1 Akt. Hierauf: Guten Morgen, Vielliebchen! spiel in 1 Akt, von Adalbert vom Thale. Und: Onkel

Neffe, Lustspiel in 1 Akt, von A. Cosmar. Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Freitag, 23. Juni. Die Moͤnche, Lustspiel in 3 Akten,!

dem Franzoͤsischen, von M. Tenelli. Vorher: Das Schretz

Gewebe, Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von X.

Herrmann. Sonnabend, 24. Juni.

ten. Musik von Bellini.

Kassel: Elvira, als erste Gastrolle. Sonntag, 25. Juni.

Die Puritaner.

Akten, von J. Nestroy. Montag, 26. Juni.

Leben.

parzer.

Zum erstenmale: Der Traum

5 % Neap. H.

s

Oper in 3 (Dlle. Pistor, vom Hoftheater Herr Erl: Lord Arthu— Der boͤse Geist Lumpacivagabund oder: Das luͤderliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit Gesang

Dramatisches Maͤhrchen in 4 Akten, von Franz G.

———

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Regierungs⸗Assessor von bitzleben zum Regierungs⸗Rath bei dem Regierungs⸗Kolle⸗ um zu Potsdam Allergnaͤdigst zu befoͤrdern geruht. 8

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Nieder⸗ nde ist am 20sten d. M. aus dem Haag hier eingetroffen.

Der Justiz⸗Kommissarius Karl Heinrich Gelinek zu neelau ist zugleich zum Notarius in dem Departement des cͤgen Ober⸗Landesgerichts bestellt worden.

Der Justiz⸗Kommissarius Moritz Eberhard Wolde⸗ Neumann zu Goldberg ist zugleich zum Notarius in i Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Glogau bestellt orden.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Friedrich Au lius Westram ist zum Justiz⸗Kommissartus bei Un hu „Gerichten der Kreise Wohlau und Stetnau, mit Anweisung res Wohnorts in Wohlau, bestellt worden. 1

—.

Bekanntmachungg.

Die Gemaͤlde⸗ und die Skulpturen⸗Gallerie des Koͤ— niglichen Museums sind an jedem Montag und Sonn⸗ abend, die Sammlungen der antiken Vasen, Bron⸗ zen, gebrannten Thonwerke ꝛc. an jedem Mittwoch und das Aegyptische Museum (im Garten des Palais Monbijou) an jedem Donnerstag dem Besuch des großen

blikums 8

Ddie genannten Sammlungen stehen an den angege

gen 11 8 3 8 1

waͤhrend der 6 Monate April bis September einschli lich: von 11 bis 5 Uhr offen. b ““

Jedem reinlich und anstaͤndig Gekjeideten ist an den bezeich⸗ neten Tagen und Stunden der Eintritt ohne Weiteres gestattet, und nur in dem Falle augenblicklicher Ueberfuͤllung bleibt der Zutritt Neuankommender so lange suependirt, bis 2 hee Festse Anzahl von Besuchern sich wieder ent⸗ ernt hat. Die Kunstkammer (in einem Lokale des Koͤniglichen Schlos⸗ sees, Aufgang im Portal Nr. 5) ist an jedem Dien SSä. Freitag, in den 6 Sommer⸗Monaten zwischen 10 8-) jedoch nur gegen vorgaͤngige Anmeldung zu⸗ gaͤnglich.

Kinder unter zwoͤlf Jahren koͤnnen in die Koͤnigli Museen gar nicht, Unerwachsene nur in Begleitun 68 rer Angehoͤrigen zugelassen werden.

Den Offizianten ist es untersagt, fuͤr die Ausuͤbung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die P

Den geistreichen Verfasser kennt die deutsche Lese⸗ welt bereits aus seinem refflichen Romane, Herbert Milton. Von seinem neuen Werre sagt enie geschätzte Englische Zeitschrift: „Es ist nicht so romantisch, als die Schöpfungen von Walter Sco!, noch so poetisch, als die von Bulwe“, gber es enthült Eigenihämlichkei⸗ ten, Vorzüge unv Schöaheiten, die bei keigem der beiden

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, ist erschienen und / allen Buchhandlungen zu haben:

Die Preußische Staͤdteordnung vom 19. November 1808, mit den gesetzlichen sowohl als reglementsmäßigen ergänzenden und erläuternden Bestimmungen, nebst der revidirten Städteordnung mit den dazu gehörigen Verordnungen vom 17. März 1831 und einer Vergleichung beider. Von J. D. F. Rumpf, Köͤnig l. Preuß. Hofrathe. öte vermehrte Ansgabe. Preis 1 ½ Thlr.

Handbuch der Veterinair⸗Chirurgie, oder die Kunst, die äußeren Krankheiten der Pferde und anderer Hausthiere zu erkennen und zu heilen. Bearbeitet von J. F. C. Dieterichs, Ober⸗Thierarzte ꝛc. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 2 Kupfertafeln. gr. 8vo. 2 Thlr.

Das Vorbereiten und Thaͤtigmachen der zur Rennbahn bestimmten jungen Pferde nach der Methode der Engländer. Oder: Die Elemeuntarschule des Pferdes, das Frommmachen und stufenweise Vorbereiten zum Anreiten der sowohl für die Rennbahn als zum Verkauf anfgestallten jungen Pferde, so wie deren fernere Thätigmachung unter dem Reiter betreffend. Ein Handbuch für Pferde⸗ züchter, Gestütsmänner, Kavallerie⸗Offiziere, Bereiter und pferde⸗Besitzer. Bearbeitet von W. Zinkeisen, ehemaligem Fürstlichen Stallmeister, Gestüts⸗Vorsteher

iud Lehrer der Reitkunst. gr. 8vo. Preis ½ Thlr.

sätzen.

brosch. brosch.

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Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) ist so eben erschienen: Grundlinien der Sittenlehre. Ein Versuch eines natürlichen Svstemes derselben. Auch unter dem Titel: 1 Grundlinien des natürlichen Systemes der öAA“ 11““ . Von ““ De. Friedr. ECduard Beueke, Professor an der. Universität zu Berlin. Erster Band. (Allgemeine Sittenlehre.) gr. 8vo. Preis 3 Thaler.

Bei Reimann in Leipzig ist erschienen und in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, zu haben:

Calmann, L. Dr., Lehr⸗Cursus der englischen

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nung der Aussprache nach Walkerschen Grund⸗ 8 gr. 8vo.

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ssbuch für Rinbviech⸗Besitzer, nebst

Benutzung der neuesten und besten Hülfsmittel.

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Rudorf, A. G., Tafeln zur Besimmung des In⸗ halls der runden Höizer. 2te Aufl. brosch. ¾ Thlr.

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Wölfer, M., architektonisch⸗mvthologische Kunst⸗ Sammlung. Ein Modell⸗ und Taschenbuch für Stein⸗ und Bildhauer, Töpfer, Gürtler und Eisen⸗ gießer, so wie auch für Tüncher und Stukaturer. Mit 33 Tafeln.

Derselbe, neuester Lond'ner, Pariser, Wiener und

b Berliner Fenster⸗, Bett⸗ und Meubel⸗Decorateur.

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Drei Bände. Preis geheftet 4 Thlr.

Preis Thlr. Ein noth⸗

Vorgenannien angerrossen werden.

tischer Persönlichkeit. ward noch nicht geschr.äeben.“

Eine Sammlung b . Zu beziehen durch die

He

handlungen versendet wordven.

einer Kupseriafel. 5 . Treiberr;] Dol⸗⸗ brosch. Preis 4 Thlr⸗ den General Freiherrn von Zol⸗

schnitt. 1814.

len ued Notzzen.

Iste Lief. brosch. ½ Thlr.

hält dieselbe um ½ wohlfeiler.

brosch. Thlr.

Wien, den 15. Mai 1857.

brosch. 3 Thir. Fänezses Berlin, Burgstraße Nr. 8.

Großherzo von C. Richard.

halten eine 1 effende Schilderung des Englischen Lebens aller Stände und einen großen Reichthum echt Bri⸗ Ein besserer Roman dieser Art

Nicolaische Buchhandlung in Berliu (Brüderstraße Nr. 13), Steitin, Elbing, Stolp u. Thorn.

Oesterreichische milikatrische Zeitschrift 1837. I Dieses Heft ist so eben erschienen und an alle Buch⸗

Inhalt: J. Ueber die Verrheidigung durchbrochener Massen und Quarres. I'. Ueber Bajogeitsechten. Mit 1 IJ. Nacheichten über das durch

rische Feld⸗Artillere⸗Sysrem. IV. Der Felozug in Italien, Inner⸗Oesterrelch und Tyrol. V. Aueldoten aus den F dzügen 1813 und VI. Ueber Negiments⸗Musiren und ihren Ein⸗ fluß auf das Gemüih des Soldaen. VIII. Reueste Militair⸗Veränderungen.

Der Preis des Jahrgangs 1836 von 12 Heften ist, wie auch der aller frühern Jahrgänge von 1818— 35,

Die Jahrgänge 1811 13 sind in einer neuen Auf⸗ lage in 4 Bänden vereinigt erschienen und kosten zu⸗ sammen ebenfalls 8 Thlr. Sächsisch. Wer die ganze Sammlung von 1811 35 auf Einmal abnimmt, er⸗

Von dem Unterzeichneten itt diese Zeitschrift durch alle Buchhandlungen um die genennien Preise zu beziehen.

J. G. Heubner, Buchhändler. Bestellungen erbittet sich Ludwig Oehmigke in

8 Bei George Gropius ist so eben erschienen und in allen Buch⸗ und Kunsthandlungen zu haben:

Die Monarchen Europa's, viertes Blatt, enthält in einer Gruppe die sehr getroffenen Portraits von: Leopold, Großherzog von Baden, Ludwig II., von Hessen, Carl Friedrich, Großher⸗ zog von Sachsen⸗Weimar, Carl Albert, König von Sardinien, Gregor XVI., Pabst, Leopold II.,

Großherzog von Toscana. 1

reußischen Staaten.

Die drei früher erschienenen Blätter enthalttn

Bildnisse folgender Monarchen: Friedrich Wilhelm III., König von Pre Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich, Nicola Kaiser von Rußland, Ludwig l., König von T. Wilhelm 1V., König von England, Ludwig lipp, König der Franzosen, Friedrich Ang Mitregent und Anron, König von Sachsen, helm I., König von Würitemberg, Friedrit König von Dänemark, Wilhelm 1., König h derlande, Leopold I., König der Belgier, Jsabtl Königin von Spanien, Karl XIV., König von den, Otto J., König von Griechenland, Mung Gloria, Königin von Portugal, Ferdinn Kön'’g beider Sicilien, Mahmud II., Grofse Das gewiß zeitgemäße Unternehmen, die veß fenen Portraits aller Europäischen Herrschat Collection zu vereinigen, hat so allgemeina⸗ gefunden, daß die Verlagshandlung die 1g sehr rasch anf einander folgen lassen kanne 8 den bebeutenden Absatz ermuntert, immer meim seyn wiro, dem historischen Werih der Sauhgh den einer gelungenen Ausführung der 9 anzureihen.

Jedes Blalt kostet Chinesischem Papier.

Bade⸗Encyelopaͤdle Bei Gebr. Reichenbach in Leipzig ist . und durch alle Buchhandlungen zu erhaiten,. (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg bei E. A3. ler, in Greifswald bei L. Bamberg: Zedlitz, L. Freiherr v., Balneograph tistisch⸗histor. Hand⸗ und Wörierbutan Heilquellen und Gesundbrunnds lands, der Schweiz, Ungarns, Croatietzf niens und Siebenbürgens, Fraukreicht, g derlande und die Seebäder an den vnh Nord- und Ostsee, ihre Lage, Besitzer, Ü- gen, Eigenthümlichkeiten, Wirkungen, 1 Vergnügungsoörter, Tbeurung oder Weh ihre neueste Literatur und neuesteu! 35 Bogen. 8vo. geb. 1 ½ Thlr. Brh Allen Badereisenden ist dies reichhaltige ches bereits die vielseitigste Anerkennun gefu auch seines überaus billigen Preises 1 zu empfehlen. 11“

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Berlin, den I. April 1837. General⸗Intendantur der Koͤniglichen Museen.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische ral⸗Mazjor, außerordentliche Gesandte und vendeelalche r. Koͤnigl. Bayerischen Hofe, von Severin, von

Abgereist: Se. Excellenz der Koͤnigl. Daͤnische Geheim biches ncens .; - dl,sois, wotterehiet⸗

en Kanzlei raf Otto Joachim 5 Sechea, tanglet⸗ chim von Moltke, nach Der Resident bei der freien Stadt Frankfurt,

aith von Sydow, nach Frankfurt a. M. Legations,

3

eitungs⸗Nachrichten.

Rußland.

8 8 St. Petersburg, 17. Juni. Seit dem letzten fenstage residiren die Kaiserlichen Herrschaften in Peterhof. rgestern bezog die Großfuͤrstin Hekena mit ihrem Hofstaate e Sommer⸗Residenz Drantenbaum. vesch heutigen Beaͤtter melden mehrere Ordens⸗Verleihun⸗ N fttere des detaschirten Kaukasischen Armee⸗Corps fuͤr —e gegss bewiesene Tapferkeit bei der im vergangenen verh c⸗ aud Kaukasischen Bergvoͤlker stattgehabte Expedition. ununterbrochdiesen Meldungen, daß die Bekaͤmpfung dieser Fez ags. Völker nzusehnung gegen die Russische Herrschaft er n oridauert. Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, ist 1 Daschto be Monate der Justiz⸗Minister Staats⸗Secre⸗ b8 . Leitsuts und durch einen hoͤchsten Ukas vom sinister des 9 emporaire Verwaltung dieses Ministeriums dem üden. Graf Nefern⸗ Staats⸗Secretair Bludoff, uͤbertragen raroff d Nesselrode ist bereits auf seine im Gouvernement vff efndlichen Guͤter abgereist. aeeeehche und Privat⸗Unterricht bleibt fortdauernd e ehe 2 unablaͤssigsten Fuͤrsorge unsers Monarchen. elichrn Uneer ergangenen Monats an den Minister des oͤf⸗ 98. Herrn von Uwarow, erlassene hoͤchste Nr. 171. der En aus unsern Blaͤttern ersehen haben. eeae de Iins Ztg.) Keinem Stande soll hiernach ein aftige bͤr erliche S ung gegeben werden, als sich fuͤr seine Anstal gerliche Stellung eignet. Zu diesem Behufe sind die ttlere h zlegt bei uns graduirt und zerfallen in niedere, . 8 hoͤhere. Jeder Klasse sind strikte die darin vorzu⸗ derne egenstaͤnde vorgeschrieben. Dadurch aber, daß sich, Peee Hritten 1n eersenehrere Privar Pensionen erlaub⸗ 8 le ei sich aufzunehn 6 lu große Vermischun der Staͤnd E—

Zeit sich Unordnung kundgegeben und Ungluͤck

schon in fruͤheren Verordnungen vorgeschriebene Zweck verfehlt und dies machte die gegenwaͤrtige böessc Benne ae neegseda⸗ dig, die vorzuͤgliche Rücksicht auf den leibeigenen Stand nimmt, der, wenn er mit Kenntnissen, die seine Sphaͤre uͤberragen, be⸗ kannt gemacht werden soll, sich in seinen kuͤnftigen Verhäͤltnis⸗ sen nur ungluͤcklich fuͤhlen wuͤrde. Der Unterricht des leibeige⸗ nen Individuums soll sich daher nach Vorschrift dieses Reseripts auf den der Pfarr⸗ und Kreisschulen allein beschraͤnken.

Eine aͤltere Vorschrift, der zufolge kein Staatsbeamter von Feeae Chargen zugfeich Gehalte beziehe und keinesfalls zwei Aemter bekleiden darf, deren eines dem andern subordinirt ist, ist neuerdings streng eingeschaͤrft worden.

8 Das zur Regulirung der Westlich⸗Polnischen, dem Russischen Reiche inkorporirten Gouvernements bestehende Comité hatte sich bisher damit beschaͤftigt, die Grundsäͤtze der Vermoͤgens⸗Con⸗ fiscation dortiger Grundbesitzer festzustellen, deren Erben ihre Anspruͤche auf dieses Vermoͤgen, wegen Theilnahme an der Pol⸗ nischen Insurrection in den Jahren 1830 und 1831 verlustig erkannt wurden. Die in dieser Beziehung von dem Comité entworfenen Vorschriften haben nunmehr die hoͤchste Bestaͤtigung erhalten. Der dirigirende Senat ist autorisirt worden, in allen Ps (hae Sacnsrng versiegegden. oder kuͤnftig vorkommenden bse Faͤllen Polnischer Insurgen 6 i Becaeste Insurgenten sich sirikte nach diesen t dem vorzestern aus Travemuͤnde hier angekommenen Dampsschiffe ist auch Herr Ritter von Eerahe wieder hier ein⸗ getroffen. Er wird nun die energischste Thaͤtigkeit aufbieten I 18 ün. gegebenes Wort wegen Voll⸗ dung der Cisenbahn zwischen hier und Pawl 2 naͤchsten Juli zu loͤsen. u“ 116“ Seit kurzem nimmt man in der Russischen Literatur wahr,

daß auch Damen mit gluͤcklichem Erfolge als Schriftsteller

freilich nur im Fache der Romantik auftreten. Man nenn in dieser Beziehung die Graͤfin R*“*, die Damen Teploff, Sar⸗ zoff, Ischimoff, welche durch ihre Schriften, theils in Versen, 18 in Prosa großes Interesse bei der Russischen Lesewelt er⸗ In Staraja⸗Russa, einem zum Gouvernement Nowgo gehoöͤrenden Staͤdtchen, mit L1“ Salzquelle, da 8 egierung jaͤhrlich einen bedeutenden Salz⸗Ertrag gewaͤhrt, ist man jetzt bemuͤht, bei der Quelle eine Bade⸗Anstalt zu begruͤn⸗ den, wozu die nothwendigen Haͤuser aufgefuͤhrt worden und bereits ein eigener Bade⸗Arzt engagirt ist. Man hofft sie schon in diesem Sommer von Kranten besucht zu sehen. 8 K haben 818 eine sehr kalte, unfreund⸗ die den milden Tagen d Fruͤhlings keineswegs gleichen. 8 .“

Frankreich. Paris, 18. Juni. Gestern arbeitete der Koͤni mit dem Justiz⸗Minister und empfing darauf den Admiral Foussin und

Yussuff⸗Bey. Die Deputirten⸗Kammer beschaͤfti te sich gestern (nach einem Gesetz⸗Entwurfe uͤber den in

Abgang der Post) noch mit

den Jahren 1821 und 1822 angeordneten Bau verschiedener Kanaͤle. Es werden zu diesem Behufe nachtraͤglich 10 Mill. Fr. verlangt, welche Summe die betreffende Kommission auf 7 Mill. reduzirt hatte. Die Herren Salverte, Legrand und Jaubert ließen sich uͤber diesen Gegenstand vernehmen, worauf der Antrag der Kommission, die von der Regierung verlangte Sum⸗ me um 3 Mill. zu ermaͤßigen, angenommen wurde. Dem 2ten Art. zufolge, sollen von der gedachten Summe 5 Mill. im laufenden Jahre und 2 Millionen im Jahre 1838 verwandt werden. Auch die⸗ ser Vorschlag der Kommission wurde genehmigt und der ganze Gesetz⸗Entwurf ging sodann mit 185 gegen 64 Stimmen durch. Hiernaͤchst kam auch noch der von der Pairs⸗Kammer amen⸗ dirte Gesetz⸗Entwurf uͤber die Pariser National⸗Garde zur Be⸗ rathung. Die von dieser Kammer vorgenommenen Aenderungen fanden keinen erheblichen Widerspruch, und der Gesetz⸗Entwurf selbst, dem jetzt nur noch die Koͤnigl. Bestaͤtigung fehlt, wurde mit I,8662 v. - Ib.

as ministerielle Abendblatt enthaͤlt nachstehenden viele falsche Angaben uͤber die Ereignisse 9 dem Pebenden, berichtigenden Artikel, der auch zu gleicher Zeit als ein Schluß⸗ Bericht uͤber diese ganze Angeisaa e gelten kann. „Mehrere Journale,“ sagt das genannte Blatt „erzaͤhlen das beklagens⸗ werthe Ereigniß auf eine unrichtige Weise. Wir sind dem Pu⸗ blikum einige Aufschluͤsse uͤber diesen Gegenstand schuldig. Es ist nicht unsere Absicht, die Verwaltung zu rechtfertigen, da die⸗ selbe durchaus kein Vorwurf treffen kann; aber wir muͤssen fal⸗ schen Geruͤchten und gefaͤhrlichen Uebertreibungen, wodurch die Gemuͤther beunruhigt werden koͤnnten, vorbeugen. Man hat vor allen Dingen die Zahl der Todten und Verwundeten sehr uͤbertrieben. Die Zahl der Ersteren beläͤuft sich, wie schon er⸗ waͤhnt, auf 24, und was die Verwundeten betrifft, so befanden sich gestern Abend nur noch drei im Militair⸗Lazareth, von de⸗ nen Lc. gefaͤhrlich krank darnieder liegen; die uͤbrigen, 9 an der Zahl, sind gestern, vollkommen wiederhergestellt, in ihre Wohnungen zuruͤckgekehrt. Man hat behauptet, daß sich aͤhn⸗ liche Ungluͤcksfaͤlle, wie auf dem Marsfelde, auch auf anderen Punkten der Hauptstadt ereignet haͤtten. Dies ist ebenfalls ein Irrthum. Auf allen anderen Punkten hat den ganzen Tag uͤber die groͤßte Ordnung geherrscht. Bis um 11 Uhr Abends hatte die Behoͤrde keinen einzigen Ungluͤcksfall zu beklagen. Man versichert andererseits, daß die Verwaltung keine genuͤgenden Vorsichtsmaßregeln angeordnet habe. Die vortreff⸗ liche Ordnung, die an allen Orten, mit Ausnahme eines einzi⸗ gen, wo die Verwirrung nur wenige Minuten dauerte, geherrscht hat, beweist zur Genuͤge, daß die allgemeinen Maßregeln nichts zu wuͤnschen uͤbrig ließen; denn wenn dieselben unvollständig gewesen waͤren, so wuͤrde auf mehreren Punkten zu gleicher ereignet haben. e von Vorsichtsmaßregeln, die 8 Be⸗ elegenheiten immer trifft, hatte sie dieses⸗

Außer einer Men hoͤrde bei solchen

in Bezug auf das Marsfeld noch neue ergri en. Von Mittag an waren alle Zugaͤnge zum Marsfelde fuͤr 8” en und Karren gesperrt, und man hatte von dem Platze selbst 8 les W““ was die Circulation irgend haͤtte hemmen koͤnnen. in Journal behauptet, daß sich Menschen efunden haͤtten wenn man solchen Wesen diesen Namen 18n 28 beilegen koͤnnte die eine teuflische Freude daran gefunden haͤtten, den Tumult noch zu vermehren, indem sie Frauen ihre Kleider und ihren Schmuck abgerissen und sie uletzt so lange auf das groͤblichste insultirt haͤtten, bis sie be innungslos zur Erde gefallen waͤren. Nach einem anderen Blatte haͤtten zahl⸗ reiche Diebstaͤhle stattgefunden, und dem groͤßeren Theil der Todten waͤren die Ohrringe ausgerissen und die Ringe von den Fingern gewaltsam abgestreift worden. Nach den von uns ein⸗ gezogenen Erkundigungen sind wir indessen so gluͤcklich, an eigen zu koͤnnen, daß kein solcher Akt des Vandalismus und der Grau⸗ samkeit stattgefunden hat. Die gerichtliche Untersuchung hat im Gegentheil auf das bestimmteste ergeben, daß man bei den un⸗ Opfern Ohrringe, Ringe, Uhren und Geld gefunden at. Das Ungluͤck ward, wie bereits gemeldet, lediglich durch den Sturz einer Frau veranlaßt, wobei noch zu bemerken ist, daß diese Frau und die Personen, die nach ihr zur Erde fielen, die Gitterthuͤr des Marsfeldes schon 5 bis 6 Schritte hinter sich 18 an estern Abend wurden die Opfer des ungluͤcklichen Ereia⸗ nisses auf dem Marsselde beerdigt. Vorher 18 8 der 22. pelle des Hospitals ein Trauer⸗Gottesdienst statt.

Man spricht noch immer von der Entlassung des Polizei⸗ Praͤfekten, und es heißt, Herr Gisquet werde diesen Posten wieder erhalten. Letzterer hatte gestern eine Audienz bei dem Zerzage von Orleans. Auch will man wissen, daß der Baron

ounier die General⸗Diregtion der Polizei erhalten wuͤrde.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Wir hoͤrten seit einigen Tagen auf unbestimmte Weise von einer neuen Ver⸗ schwoͤrung sprechen. Jetzt erfahren wir, daß es sich abermals um die Anspruͤche des Herrn Naundorff, angeblich Ludwig's Xv II., handelt. In dieser Angelegenheit ist der Oberst St. Clair ver⸗ haftet worden, und man hat bei dem Marquis de la Feuillade, dem Marquis de la Ferrières, dem Herrn Delaprade, 8 von Beaugard und der Frau von Rambeau Haussuchungen an⸗ gestellt. egen die Advokaten des Herrn Naundorff sind Vor fuͤhrungs⸗Befehle erlassen worden. Uebrigens fehlt es noch an Details uͤber die Thatsachen, die zu jenen Maßregeln Anlaß ge haben.“ 8

er junge Herzog von Abrantes ist gestern Schulden hat ber auf einem Landgute in der Naͤhe von Paris venö-ge üe nach dem Schuld⸗Gefaͤngnisse gebracht worden.

In einem Schreiben aus Oran vom 8ten d. heißt es „Am 4ten verließ die Expeditions⸗Armee, von dem Genera Bugeaud kommandirt, das Lager an der Muͤndung der Tafna. Unmittelbar nach dem Abmarsche der letzten Truppen nahm Sidi Bomedin, im Auftrage Abdel⸗Kader’s, von dem Lager Besitz, in das nun zahlreiche Haufen von Eingebornen mit lau⸗ tem Geschrei eindrangen. Man hoͤrte sehr oft das Wort kalou (Franzose). Der General von Brossard marschirte gestern an der Spitze der disponiblen Truppen nach Bridia; er zog dem Expeditions⸗Corps entgegen, welches in diesem Augenblick seinen Einzug in Oran haͤlt. Der General Bugeaud kam schon um 10 Uhr in der Stadt an. Die Armee stellt ihr Lager außer⸗ halb der Stadt wieder her und nimmt die Stellung wieder ein, die sie vor der Expedition nach Tremezen inne hatte. Man -Parber, 218 eg. Lescaligg zu sasger. die Ruͤckkehr des „L on der Tafna aus mit dem Tr reich Lb war. v“

Im Laufe des gestrigen Tages sind hier nachstehende kele⸗ graphische Depeschen von der Spanischen E 8 „Bordeaux, 16. Juni, 7 Uhr Abends. Oraa ist am 12ten Abends in Saragossa angekommen und am folgenden Tage mit einigen Bataillonen in der Richtung nach Catalonien aufgebrochen, um den Karlisten⸗Chef Cabrera zu verhindern, ei⸗ nen Geld⸗ und Munitions⸗Transport aufzufangen, der am ten von Madrid abgegangen war. Cabrera stand am Ilten mit 6 bis 7000 Mann in lina in Aragonien. Die Karlistische Ex⸗ pedition behauptet sich fortwaͤhrend oberhalb des Noguera⸗Flus⸗ ses in Ober⸗Aragonien und in der Umgegend von Tremp. Die Christinos beschraͤnken sich darauf, sie zu beobachten.“ „Bayonne, 16. Juni. Oraa ist am löten nach Saragossa zuruͤckgekommen. Der Baron von Meer, an der Spitze von 15,000 Mann, folgte der Navarresischen Expedition auf der rechten Flanke. Villapadierna hat sich mit seiner Division gegen Cabanero und Tena gewandt, die sich ihrerseits Quinto's be⸗ maͤchtigt haben. Irtarte ist nach Calatayud gezogen, um sich mit Nogueras zu vereinigen, der von Cabrera in Schach gehal⸗ ten wird. Letzterer soll 10,000 Mann Fußvolk und 800 Ftede haben.“ „Bayonne, 17. Juni 2 ½ Uhr. Der Baron von Meer hat am 13ten dem Ober⸗Befehlshaber der Central⸗ Armee gemeldet, daß er in der Gegend von Isona auf den Feind gestoßen sey und denselben nach einem vierstuͤndigen Ge⸗ fechte voͤllig in die Flucht geschlagen habe. Der Verlust des Feindes wird auf 2000 Mann und der der Christinos auf 500 Kampfunfaͤhige angegeben.“ „Narbonne, 16. Juni 8 ½

hr Morgens. Don Carlos war am 12ten in Beglei⸗ tung zweier Bischoͤfe in Santa⸗Maria di Meya, zwi⸗ schen Pons und Tremp. Die Navarresen sind bei Alas uͤber die Seͤgre gegangen und haben die Richtung nach Cero eingeschlagen. Die Ueberreste der Brigade Osorio stehen noch immer in Berga und die Insurgenten in der Um⸗ gegend.“ „Narbonne, 17. Juni, 8 ½ Uhr Morgens. Man schreibt aus Seu d'Urgel vom 14ten, daß in Solsona Vorbe⸗ reitungen zum Empfange des Don Carlos getroffen wurden. Cabrera stand am 7ten vor Segorbia. Am 8ten hatte man in Valenzia nicht Geld genug, um die Verwaltung des Militair⸗ Lazareths zu sichern, und der Handelsstand hatte sich geweigert,