1837 / 177 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rolde, von einem Detaschement Garde begleitet, nach den an⸗ deren Plaͤtzen, an denen die Proklamirung noch zu gesche⸗ hen pflegt. Man weiß noch nicht, ob Ihre jetzt regierende Majestaͤt bei dieser Ceremonie heute selbst zugegen seyn wird, weil noch keine Zimmer im St. James⸗Palast fuͤr die junge Koͤnigin eingerichtet sind. Die Herolde und Staats⸗Beamten werden sich daher wahrscheinlich im St. James⸗Palast versam⸗ meln und sich von da nach Kensington begeben, woselbst dann die erste Proklamirung stattfinden wuͤrde. Waͤhrend derselben werden die Geschuͤtze des Towers und des Parks eine Koͤnigliche Salve abfeuern. Sollte die junge Koͤnigin aber doch nach dem

t. James⸗Palast kommen, so wuͤrde sie um 9 Uhr daselbst ein⸗ treffen und dort von den meisten Mitgliedern der Koͤniglichen Familie, den verschiedenen Beamten der Hofhaltung, den

taats⸗Ministern und anderen angesehenen Personen empfan⸗ gen werden. Sobald Ihre Majestaͤt sich am Fenster zeigt, verliest der Wappenkonig, an dessen Seite sich der Her⸗ zog von Norfolk, als Graf⸗ Marschall von England, befindet, die Proclamation, welche die förmliche offizielle An⸗ kuͤndigung von dem Ableben Köͤnig Wilhelm's 1V. und von der Thronbesteigung der Koͤnsgin Alexandrine Victoria enthaͤlt. Dann begiebt sich der Zug der Herolde, Konstabler, Sergean⸗ ten, Garden und Trompeter, sämmtiich zu Pferde, nach Charing⸗ Croß, wo die Proclamation wieder verlesen wird. Hierauf geht es nach Temple Bar, wo ein Wappenherold, zwischen zwei Trom⸗ hetern, voranreitet und nach einer dreimaligen Fanfare an das Thor der City klopft, weichem gegenuͤber auf der innern Seite unterdessen der Lord⸗Mayor und die staͤdtischen Beamten sich aufgestellt haben. Der Marschall der City reitet nun unter den Thorweg und fragt: „Wer ist da?“ worauf geantwor⸗ tet wird: „Der Wappenherold, der um Eintritt in die Lity ersucht, um Ihre Koͤnigliche Majestaät Alexandrine Virctoria als Koͤnigin des Vereinigten Koͤnigreichs zu proklami⸗ ren.“ Der City⸗Marschall oͤffnet darauf das Thor und fuͤhrt den Herold zum Lord⸗Mayor, der dem Zuge den Eingang in die City gestattet, woselbst demnaͤchst die Prockamation zum drittenmale verlesen wird. Dann schließen sich der Lord⸗Mayor und die Behoͤrden der City dem Zuge an, der sich nun durch Fleetstreet, Ludgate, den St. Pauls⸗Kirchhof und Cheapside nach dem außersten Ende von Wood⸗Street begiebt, wo die vierte Verlesung der Proclamation stattfindet, und wo sich mehrere der City⸗ Compagnieen dem Zuge anreihen. Endlich geht es nach der Koͤnig⸗ lichen Boͤrse, und hier wird die Proklamirung zum letztenmale vorge⸗ nommen. Gleich nach der ersten Beendigung dieser Ceremonie im St. James Palast pflegt der neue Souverain dort eine Geheime⸗ raths⸗Versammlung zu halten, in welcher die Geheimen Raͤthe vereidigt werden und der Herzog von Norfolk, als Graf⸗Mar⸗ schall, den Befehl erhaͤlt, alle Klassen der Unterthanen aufzufor⸗ dern, von einem bestimmten Tage an in geziemender Trauer zu erscheinen. Auch wird in dieser Geheimeraths⸗Sitzung eine Pro⸗ csamation „zur Aufmunterung zu Froͤmmigkeit und Tugend und ur Verhinderung und Bestr fub⸗ des Lasters, der Gott⸗ bostgkeit und Unsittlichkeit“ beschlossen, so wie eine an⸗ dere, die allen Personen, welche sich beim Ableben des verstorbenen Koͤnigs in Aemtern und Wuͤrden befunden oder an der Staats⸗Regierung Theil genommen haben, anbefiehlt, ihre betreffenden Functionen auch ferner zu versehen. Dem Vernehmen nach, werden die verschiedenen Theater und öffentlichen Vergnuͤgungs⸗Oerter heute Abend wieder geoͤffnet werden, bis zum Abend des Leichenbegängnisses Sr. Hochseligen Majestaͤt, an welchem sie natuͤrlich alle geschlossen bleiben. Der Tag des Begräbnisses ist noch nicht bestimmt; wenn man sich aber an das Beispiel beim Ableben Georg's III. und Georg's IV. haͤlt, so wird es nicht vor drei Wochen stattfinden, ein Zeitraum, der fuͤr alle die Vorbereitungen und Veraͤnderungen, die eine so feierliche Ceremonie innerhalb und außerhalb des Koͤnigl. Mauso⸗ leums erfordert, kaum hinreicht. Es ist uͤblich, daß nach dem Tode eines Souverains der Lord⸗Kammerherr bis zum Tage der Be⸗ stattung ausschließlich von der Kapelle Besitz nimmt, und daß der Dechant von Windsor Sr. Herrlichkeit foͤrmlich den Schluͤssel dazu uͤberliefert. Ob der jetzige Lord⸗Kammerherr, Marquis von Conyngham, dies traurige Amt schon angetreten hat, weiß man nicht: er soll aber gestern Abend bereits wieder von London nach Windsor zurückgekehrt seyn, um die Pflichten zu erfuͤllen, die ihm in diesem Augenblick obliegen. Gleich nach dem Ableben Sr. Majestaͤt verließen saͤmmtliche Aerzte, die am Kran⸗ kenbett des hohen Patienten gewesen waren, das Schloß; nur ir M. Tierney blieb auf den Wunsch der Koͤnigin⸗Wittwe noch dort zuruͤck. Sir B. Brodie, Sir A. Cooper und Herr Keate haben den Koͤniglichen Leichnam einbalsamirt. Die Zuͤge des Verstorbenen haben sich wenig veraͤndert; sein Antlitz sieht ruhig und gefaßt aus und laͤßt glauben, daß der Koͤnig ohne Schmerz gestorben ist. Die verwittwete Koͤnigin will, wie ver⸗ lautet, bis zur Bestattung ihres Gemahls im Schloß zu Windsor bleiben; wo Ihre Majestaͤt nachher ihren Wohnsitz nehmen wird, ist noch nicht bekannt. Zwei von den Toͤchtern des ver⸗ ewigten Koͤnigs sind nach dessen Tode von Windsor abgereist. Der Graf von Munster, einer der Soͤhne Sr. Majestaͤt, der von Amts wegen im Schloß zu Windsor wohnt, hat erklärt, daß er bis nach Beendigung des Leichenbegaͤngnisses dort blei⸗ ben werde, und seine Bruͤder wollen seinem Beispiele folgen. Viele von den Hausbeamten des verstorbenen Koͤnigs haben das Schloß verlassen, um die erforderlichen Anstalten zu seiner Be⸗ stattung zu treffen. .

Die heutige Times erklaͤrt, daß die von ihr ausgesproche⸗ nen Besorgnisse vor dem Unheil, das die neue Regierung uͤber das Land bringen moͤchte, wenn man das Uebel nicht an der Wurzel angc riffe, durch das Manifest, welches Lord Melbourne und seine Kollegen, die Sklaven Joseph Hume's und O'*'Con⸗ nell's, die junge Koͤnigin in der gestrigen Geheime⸗Raths⸗Ver⸗ sammlung haͤtten verkuͤndigen lassen, noch vermehrt worden seyen, denn dieses Manifest sey ein Gewebe von Tiraden, Un⸗ wahrdeiten und durch 1 efaͤhrliche Versprechungen. Eine Unwahrheit sey es, daß man die Koͤnigin darin sagen lasse, Koͤnig Wilhelm habe den Wunsch gehegt, das zu befoͤrdern, was das Melbournesch⸗ Mi⸗ nistertum unter „Verbesserungen“ verstehe naͤmlich die revolutionairen Plaͤne einer politischen Faction, da man wisse, daß der verstorbene Koͤnig von Grund des Herzens alle die kirchenraͤuberischen Prosekte verabscheut habe, die Lord Mel⸗ bourne und seine Kollegen der Krone und dem Parlamente un⸗ ablässig hatten aufzwingen wollen. Eine Schmach fey es, daß dos Kabinet die neue Fenseraen gleich in der ersten Stunde ihrer Regierung zu Maßregeln verpflichten wolle, deren Folgen ste unmoͤglich schon berechnen koͤnne, und daß es sie noͤthige, ihren Namen zu jener Reihe von revolutionairen Umwaͤlzungen her⸗ zugeben, die es unter dem Ausdruck „Verbesserungen“ zu mas⸗ siren suche. Die „Times“ fordert schliezlich alle Konservativen

des Koͤnigreichs auf, sich zu erheben, um die Gesetze und die Religion des Englischen

e

11“

ihre Unbestimmtheit hoͤchst gefaͤhrlichen

olkes vor dem Verderben zu retten,

das ihnen drohe, wenn diese Minister erst ein Parlament von ihrer Mache versammelten und einen Haufen Pairs von ihrem Gebaͤck ins Oberhaus brächten.

Der Marquis von Anglesey leidet wieder sehr am tic dou- loureux; Se. Herrlichkeit hat nun schon alle moͤglichen Kuren versucht; zu Anfange verschafft ihm eine jede neue Behandlung immer etwas Linderung; sobald sich aber der Koͤrper daran ge⸗ woͤhnt hat, kehrt das alte Leiden zuruͤck.

In Lambton⸗Castle werden Anstalten zur Aufnahme der Durhamschen Familie getroffen, die in der ersten Woche des Monats Juli hier erwartet wird.

Briefe aus Liverpool vom 17ten melden, daß die dort ein⸗ getroffene Nachricht von der Unterstuͤtzung des Hauses W. und J. Brown und Comp. von Seiten der Bank von England große Zufriedenheit erregt und nicht allein das merkantilische Vertrauen wiederhergestellt, sondern auch ein Steigen in den Preisen der Amerikanischen Produkte zu Wege gebracht habe. Unterm 18ten wird jedoch aus Liverpool gemeldet, daß das Haus „Gebruͤder Fischer” (Auaͤker) im Amerikanischen Handel mit sehr bedeu⸗ tenden Verpflichtungen am Tage zuvor fallirt hatte.

Mad. Schroͤder⸗Devrient wird am Sonnabend als „Norma“ im Drurylane⸗Theater wieder auftreten, und nach der Oper wird Dlle. Taglioni in einem Ballet tanzen. 8

In dem Konzerte, das dieser Tage der beruͤhmte Klavier⸗ spieler und Komponist, Herr Benediect aus Stuttgart, gab, ließ sich auch der junge Violinist, August Moͤser aus Berlin, hoͤren. Nach einem von den Herren Thalberg, Moscheles und Bene⸗ diect merkwuͤrdig ausgefuͤhrten Tripel⸗Konzert fuͤr das Pianoforte von Bach, gelang es doch auch noch dem jungen Moͤser, sich den lauten Beifall nicht bloß des zahlreich versammelten Publikums, sondern auch selbst des Orchesters zu erwerben.

Der Morning Herald hat von seinem Korrespondenten in Falmouth Nachrichten aus Lissabon vom 12ten d. erhalten, denen zufolge die neuen Portugiesischen Minister mit Mißtrauen angesehen wuͤrden, weil sie sich zu Grundsaͤtzen verpflichtet haͤt⸗ ten, die mit den fruͤher von ihnen bekannten im Widerspruch staͤnden; man erwartete daher, daß sie nur kurze Zeit im Amte bleiben wuͤrden, zumal unter den jetzt bestehenden unvertraͤglichen Elementen uͤberhaupt kein dauerndes Ministerium zu bilden seyn duͤrfte. Ein Theil der National⸗Garde hatte mit einem Aufstande gedroht, „Tod dem Oliveira“ geschrieen und Vivas fuͤr die reine Constitution von 1822 ausgebracht, aber Gewalt⸗ thaͤtigkeiten waren nicht begangen worden.

Herr Kavenagh, Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten

in Spanien, soll seiner Regierung gemeldet haben, seine Unter⸗

andlungen mit Portugal seyen so weit gediehen, daß man die 8 V18 Phee sa 6 Steaͤnde⸗Versammlung vom 22sten machte der Landtags⸗Kom

beste Aussicht habe, bald die geforderte Entschaͤdigung fuͤr die dort ohne allen Grund weggenommenen Nord, Amerikanischen Schiffe und Ladungen zu Füncen.

Der Britische Geschaͤftstraͤger zu Caraccas, Sir R. Ker Porter, hat der diesseitigen Regierung folgendes am 28. Maͤrz von der Regierung von Venezuela erlassene Dekret in Betreff der Herstellung des Handels⸗Verkehrs zwischen dieser Republik und Spanien mitgetheilt: „Art. 1. Die Republik Venezuela laͤßt die Kauffahrteischiffe der Spanischen Nation in ihre Häfen zu und bietet den Unterthanen Spaniens denselben Schutz und dieselbe Sicherheit an, deren sich andere Nationen erfreuen. Art. 2. Das Dekret vom 29. April 1832 in Bezug auf den Handel mit Spanien ist aufgehoben.“ 1 88

Nach den Berichten aus Rio⸗Janeiro vom 19. April sah es in der Provinz Rio⸗Grande sehr unruhig aus. Wee neue Regierungs⸗Praͤsident, General Antero, hatte sich mit dem Rebellen⸗Haͤuptling Bento Manoel in eine Unterredung einge⸗ lassen, wurde aber von diesem mit in das Innere fortgeschleppt. Major Marques, der den Praͤsidenten begleitete, war nach Porto Alegre entkommen, wo sofort der Stadtrath zusammen⸗ berufen wurde, um Maßregeln gegen eine moͤgliche Reaction zu nehmen und Truppen zur Befreiung Antero's abzusenden. „Wir haben“, sagt der Correio Official, „nicht erfahren koͤnnen, welche Motive den General Bento Manoel zu diesem Verfah⸗ ren haben bewegen koͤnnen.“ 111“

Bruͤssel, 21. Juni. Der General Goblet, der bereits vor mehreren Monaten zum diesseitigen Gesandten in Portugal er⸗ nannt worden, wird sich nunmehr nach Lissabon begeben.

Hiesigen Blaͤttern zufolge, ist der Gouverneur der General⸗ Societaͤt, Herr Ferdinand Meeus, vom Koͤnige in den Grafen⸗ stand erhoben worden.

Polen.

Warschau, 23. Juni. Zum diesjaͤhrigen Wollmarkt wur⸗ den 13,477 Centner Wolle, 2021 mehr als im verflossenen Jahre, hierher gebracht. Die Wolle wurde besonders der guten Waͤsche wegen gelobt. Die Polnische Bank hatte unentgeltliche Nieder⸗ lagen dafuͤr eingerichtet und gewaͤhrte den Verkaͤufern alle moͤg⸗ liche Erleichterungen, aber die unguͤnstigen Nachrichten uͤber den diesjaͤhrigen Wollhandel im Auslande hatten auch hier ihre Wir⸗ kung, so daß man erst am Montag, als der Markt schon zu Ende ging, zu kaufen anfing, und zwar um 20 bis 25 Thaler wohlfeiler fuͤr den Centner, als im vorigen Jahre. Viele Woll⸗ eigenthuͤmer haben daher, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, ihr Produkt entweder hier in Depot liegen lassen oder es wieder mit nach Hause genommen. Die meisten Ankaͤufe wurden noch am 19ten und 20 sten gemacht. Im Ganzen wird das

Resultat des hiesigen Wollmarkts indeß nicht fuͤr schlechter ge⸗ halten, als das der auswaͤrtigen Wollmäͤrkte in diesem Jahre. Von den an Markt gebrachten 13,477 Ctar. 44 Pf. wurden an 8000 Ctnr. verkauft, mit einem Unterschied von 25 bis 30 pCt. in den feineren Gattungen und von 30 bis 35 pEt. in den or⸗ dinairen Wollen im Vergleich zu den vorjaͤhrigen Preisen.

Deutschland.

annover, 24. Juni. Die hiesige Zeitung enthaͤlt in Seann auf das Ableben des Koͤnigs Wilhelm IV. Nachste⸗ hendes: „Die Befuͤrchtungen aller treuen Unterthanen sind nach dem unerforschlichen Rathe der v. umß auf die schmerzlichste Weise erfuͤllt. Die Leiden unseres vielgeltebten Koͤnigs Wilhelm IV. sind durch einen sanften Tod brendigt worden. Der Koͤnig entschlief in Seinem Schlosse zu Windsor am verflossenen Dien⸗ stag, den 20sten d. M., fruͤh um 2 Uhr, in den Armen Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin, in der Mitte der Koͤniglichen Familie, unter den Segnungen der Voͤlker, denen er sieben Jahre hin⸗ durch ein gerechter, weiser, edelmuͤthiger Koͤnig und ein milder liebevoller Vater gewesen ist. Ihm fließen die Thraͤnen von Millionen dankbarer Unterthanen; und in ihrem Herzen lebt Ihm ein unvergaͤngliches Andenken der treuen Liebe und Ver⸗ ehrung. Er hat, der Mächtigste unter den Herrschern der Erde, das hoͤchste Koͤnigs⸗Gluͤck verdient und genossen. Er schied in

dem Bewußtseyn, freie und gluͤckliche Voͤlker, welche von einer

glorreichen Reihe Koͤniglicher Vorfahren auf

Obrigkeiten des Königreichs, daß

auf Ihn gelangt ren, Seinen Nachfolgern frei und gluͤcklicher zu hinterlassen

Nach den bestehenden Gesetzen uͤber die Thronfolge hat uns Se. Majestaͤt der Könh Ernst Auqust, bisher Herzog Cumberland, als naͤchster maͤnnlicher Agnat die Regierung nommen. Die Grozßbritanische Krone, durch einen Zeitre von 123 Jahren beispielloser Wohlfahrt beider Länder mit Hannoverschen Krone vereinigt, ist auf Ihre Majestaͤt die nigin Alexandrine Victoria, Tochter Sr. Koͤnigl. Hoheit verstorbenen Herzogs von Kent, vierten Prinzen weiland; Majestaͤt Koͤnigs Georg IIlI. uͤbergegangen.“

Der Vice⸗Koͤnig und das Kab nets⸗Ministerium haben! gende Bekanntmachungen erlassen:

I. „Nachdem es der göttlichen Vorsehung nach ihren unegg lichen Rathschlüssen gefallen hat, den weiland Allerdurchlaug Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Wilhelm den P König des vereinigten Reiches Großbrilanien und Irland zes König von Hannover, Herzog zu Braunschweig und nebe Unsern bisherigen allergnädigsten König und Herrn, am 2’0sten aus dieser Zeitlichkeit abzurufen, und nunmehr die Regierm Königreichs Hannover, kraft der in dem hiesigen Königlichen bestehenden Erbfolge, nach dem Erstgebkrisrechte auf Se. M. König Ernst August, Unsern gegenwärtigen allergnädigsten! und Herrn, übergegangen ist, so bringen Wir solches hierde öffentlichen Kunde mit dem Bemerken, daß Seine Majestät, jetzt regjerender allergnädigster König, Allerhöchstwelche sich Augenblick noch in London befinden, nächstens in ihrer hiesige niglichen Residenz eintreffen und alsdann Allerhöchstihre w Befehle zu erwarten seyn werden. Inmittelst aber haben e nigliche Majestät Uns zu erkennen zu geben geruht, wie es höchstihr Königlicher Wille sey, daß bis zu Allerhöchster weiten ordnung Alles in dem bisherigen Gange verbleibe.

Hannover, den 24. Juni 1837.“ 8.

II. „Nachdem es dem Almächtigen gefallen hat, den ü Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Wilhelm den Vierten, König des vereinigten Reichs von Gm nien und Irland, auch König von Hannover, Herzog zuß schweig und Lüneburg ꝛc. ꝛc, Uuseren bisherigen Allergnädige nig und Herrn, am 20sten d. M. aus dieser Zeitlichkeit sae und dadurch die sämmtlichen getreuen Unterthanen des Ka⸗ in die tiefste Trauer zu versetzen, so wird es, in dankbarase rung an die von dem Höchstseligen verewigten Könige emnseg zahlreichen Wohlthaten, den durch diesen höchst schmerzlichen! hervorgerufenen Empfindungen entsprechen, wenn vorerst und nn Weiteres alle öffentlichen Lustbarkeiten ausgesetzt bleiben. f Wir daher solches biermit anordnen, erwarten Wir von sämil sie es sich werden angelegen lassen, auf die Befolgung dieser Vorschrift gebührend zu achtat Hannover, den 25. Juni 1837.“

Kassel, 23. Juni. (Kass. Ztg.). In der Sitzung

sar mehrere Mittheilungen des Finanz⸗Ministeriums. Sa- berichtete Herr v. Buttlar Namens des Ausschusses fuͤr H und Gewerbe uͤber den Antrag des Herrn Dunker, de besserung der Legge⸗Anstalt in Rinteln betreffend, so wiel! das Gesuch des Stadtraths in Rinteln, um Anschluß der 0

schaft Schaumburg an den Deutschen Zollverband. Die

sammlung schritt dann zur Berathung des Etats der vand Untversitaͤt, über welchen Herr Moͤller berichtete, und die T sammlung Beschluͤsse faßte. 1 Dresden, 24. Juni. (Leipz. Zeit.) In der Sis der zweiten Kammer vom 22. und 23. Juni wurden die Ar legenheiten der Presse berathen. In Foölge einer Petition Adg. von Dieskau und Todt auf sofortige Sistirung und liche Zuruͤcknahme der unterm 13. Oktober 1836 erlassenen polizei⸗Verordnung und Vorlegung eines Preßgesetzes han dritte Deputation der Kammer bereits im Maͤrz d. J. Bericht verfaßt, dessen Schlußantrag dahin ging: „Das i Verfassungs⸗Urkunde §. 35 zugesagte Gesetz, worin die A. genheiten der Presse und des Buchhandels geordnet un Freiheit derselben unter Beruͤcksichtigung der Vorschrifteg Bundesgesetze und der Sicherung gegen Mißbrauch als 6⸗ satz festgestelt werde, den jetzt versammelten Ständen zun rathung und Zustimmung im Entwurfe vorzulegen.“ 0 zeitig mit diesem Berichte erschien nun das Allerhoͤchste 2 vom 27. Febr. 1837, die Angelegenheiten der Presse beir⸗ wodurch es noͤthig wurde, jenen Bericht umzugestalten, 1 zu entwerfen. Dies geschah, und derselbe lag nun, vom Praͤsidenten Dr. Haase vorgetragen, mit folgendem 6. antrage zur Berathung vor: „Daß die Staͤnde erklaͤren! ten, daß sie auf den Grund der Allerhoͤchsten Zuscm „„darauf Bedacht nehmen zu wollen, daß auch in den wenn bis zum naͤchsten Landtage die Bearbeitung eines ug digen Preßgesetzes nach einem veraͤnderten Haupt⸗Prinzie thunlich seyn sollte, die bereits bemerkten und die etwas. dahin wahrzunehmenden Luͤcken, Maͤngel und Unzwecka ten in den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen uͤber düch legenheiten der Presse durch einen der naͤchsten Sti sammlung vorzulegenden Gesetz⸗Entwurf, unter 2 der bis dahin zu machenden Erfahrungen, besem den““, der zugesagten Vorlegung eines der Ver fastc⸗ kunde entsprechenden Preß⸗Gesetzes auf naͤchstem 2sag trauungsvoll entgegensaͤhen.“ Durch Annahme disß 8 bei der bloß 2 Stimmen (Dieskau und Todt) verneinm 9 der Theil der oberwaͤhnten Petition erledigt, welcher g gung eines Preßgesetzes auf gegenwaͤrtigem Lanotage tigte, und ein anderweiter Antrag des bgeordneten Sistirung der Verordnung vom 13. Oktober 1836 fand 9 10 Stimmen, also nicht ausreichende Unterstuͤtzung. üa bar nach Beendigung des vorstehend erwaͤhnten Gegage begann in der zweiten Kammer die Berathung uͤber vng Entwurf, einige Modificationen in den buͤrgerlichen 19 sen der hierlaͤndischen Juden betreffend. Nur ein Toe⸗ gemeinen Debatte konnte vorgenommen und die Vertagn selben auf den 26. Juni mußte ausgesprochen werden, man konnte schon jetzt bemerken, daß die Diekussion 9 deren Charakter, als in der ersten Kammer sich 8 duͤrfte. Die Deputation der zweiten Kammer hatze a tentheils fuͤr die in der ersten Kammer beliebten 8 v gen des Gesetz⸗Entwurfs erklaͤrt. Die meisten Nedarh 23. Juni auftraten, sprachen aber gegen diese Besch und gingen sogar zum Theil noch weiter, als der ch 9 wurf selbst. Besonders zeichneten sich in dieser Hiceohen, den der Abgeordneten von Thielau und Dr. v. La denen sich auch groͤßtentheils v. Leißer anschloß. Frelcn beharrte auf seiner am vorigen Landtage entwickelten beume Ansicht, meinte aber so lange fuͤr Beschraͤnkungen an muͤssen, so lange der Gesetz⸗Entwurf ein bloßes Eatvn, fuͤr Dresden und Leipzig sey. Gegen den Gesetz⸗ rach sch uͤberhaupt gegen jede Beguͤnstigung der Israeliten ü. C Abg. Häͤntzschel aus Mittweida aus. Wir mu

1 ””- - 3 8 1 S üͤhrlich Leipziger Zeitung hinzu) die Leser der qu fahge Inth

theilenden Berathungen uͤber diesen ein allgeneg gensind

in unserem Vaterlande in Anspruch nehmende

verreicht hat, zur Disposition der Cortes stellt.

zwahrt worden.

enstand, der in den letzten

Schriftchen des Dr. Beer, von der Verwaltung des Men⸗ zsohn⸗Vereins der Kammer uberreicht, aufmerksam machen, elches Betrachtungen uͤber den i stehenden Gesetz⸗Ent⸗ ürf und die Verhandlungen de Kammer enthaͤlt. Es eint eine bedeutende Grundlage der Berathungen der zweiten zmmer abgeben zu wollen. Heute, am Tage nach dem Be⸗ nen der erwaͤhnten Berathung fand ein Gottesdienst in einer hiesigen Synagogen statt. Trefflich war die, den Zeitum⸗ nden so angemessene Rede des Ober⸗Rabbiners Dr. Frankel; ihrhaft ergreifend, wahrhaft ruͤhrend sein Schlußgebet, in wel⸗ mner den Segen des Himmels auf die jetzt versammelten Stände rabrief, welche der Herr der Heerschaaren leiten moͤchte, die gepruͤften Bekenner des mosaischen Glaubens als Bruͤder zuerkennen.

Ueber den hiesigen Wollmarkt enthaͤlt die ng folgenden Schlußbericht: „Der dierjaͤhrige hiesige Woll⸗ urkt konnte die Wuͤnsche und Hossnungen der Wollverkaͤufer f lutrativen Absatz ihrer Waaren so wenig befriedigen, als es

anderen Hrten der Fall gewesen ist. Die Menge der anher hrachten Wollen kann man auf nicht mehr, als ohngefaͤhr

000 Stein veranschlagen, indem von mehreren guten Schaͤ⸗ eien bloß Proben aufgestellt waren und die unguͤnstige Wit⸗ ig an verschiedenen Orten die Wollschur verzoͤgert und da— st das Anherbringen verhindert hatte. Die feinsten Wol⸗ konnten nicht höher, als fuͤr 22 bis 25 Rthlr., und die inen nur mit 17½ bis 18 Rthlr. pro Stein abgesetzt wer⸗ „Die Mittelwollen wurden fuͤr 13 bis 16 Rthlr. im ein verkauft, und der Preis der ordinairen Wolle beschraͤnkte auf 10 bis 11 ½ Thaler pro Stein, so daß der Verkaufs⸗ s des Steines Wolle in diesem Jahre durchschnittlich um 4 haher niedriger gerechnet werden kann, als im vergangenen sre. Bei diesem niedrigen Stande der Wollenpreise sind her auch nur 13,791 Stein 15 ¼ Pfund als verkauft zur entlichen Waage gekommen, 2242 Stein 14 Pfund sind im ziglichen Zeughause gegen Vorschuß deponirt und die uͤbri⸗

unverkauften Wollen von hier ausgefuͤhrt worden.“

Muͤnchen, 22. Juni. Ihre Koͤnigl. Majestaͤten und die ammte Koͤnigliche Familie begaben sich gestern nach der Villa hrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Herzogin von Leuchtenberg zu smaning, zur Feier des Geburtsfestes dieser Fuͤrstin, und hnten dem Dener und einer mustikalschen Unterhaltung bei. hends kehrten die hoͤchsten Herrschaften nach der Stadt zuruͤck. n naͤchster Woche werden nun, wie man vernimmt, Ihre dajestaͤr die Koͤnigin und die Koͤniglichen Kinder das Schloß

Nymphenburg beziehen. Ihre Maj. die Koͤnigin Wittwe dihr Landhaus zu Beederstein im englischen Garten seit An⸗ g dieser Woche bezogen, wo sie woͤchentlich einige Tage lang juͤngste Tochter die Prinzessin Louise, Gemahlin des Her⸗ Max, bei sich sieht, die zu Posenhofen am Starnberger ie mit ihrer Familie wohnt.

Die Zahl der hier ankommenden Fremden nimmt jetzt be⸗ schtlich zu, da die Cholera in Neapel viele Englaͤnder von it vertreibt. Die nun schon seit laͤngerer Zeit ganz eingerich⸗ e neue Gemaͤlde⸗Gallerie (Pinakothek) zieht die Fremden sehr In der der Glyptothek gegenuͤber stehenden Basilica, die ih ihrer Vollendung eines der praͤchtigsten Gebaͤude in Muͤn⸗ in werden wird, sieht man bereits fast alle die 64 Marmor⸗ iien aufgerichtet, die diese Kirche zieren werden.

Seit einigen Tagen sind bei dem eingetretenen warmen Wet⸗ vdie Isar, der Inn, die Loisach ꝛc. durch das Schmelzen des schnees im hohen Gebirge sehr angeschwollen und haben man⸗ rlei Verwuͤstungen angerichtet. Nachrichten aus Innsbruck den, daß daselbst zwei Bruͤcken vom Wasser fortgerissen wur⸗

„Die Isar hat ihr gewoͤhnliches breites Bett weit uͤber⸗ egen.

Stuttgart, 23. Juni. Man schreibt aus Kirchheim vom ggestrigen Tage: „Der diesjaͤhrige Wollmarkt hat heute sei⸗ Anfang genommen. Die Zufuhren an Wolle dauerten in n letzten Tagen und dauern noch gegenwaͤrtig ununterbrochen t, so daß das bereits gelagerte Quantum etwa 8000 Centner eichen mag. Von Kaͤufern sind bis jetzt nur wenige hier igetroffen. Nach den bisherigen Wahrnehmungen und nach n eingekommenen Anzeigen von spaͤtern Zufuhren wird der sjaͤhrige Markt ein sehr bedeutendes Quantum Wolle verei⸗ gen, und in dieser Beziehung ganz den Erwartungen entspre⸗ n, die man von der Reduktion der zwei Nachbarmaͤrkte auf en Haupt⸗Landes⸗Wollmarkt mit Recht haben durfte.²*

SüSphanien. Juni. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt ein

panien wohnenden Por⸗ Armee und in der National⸗

Leipziger Zei⸗

Madrid, 14. nigliches Dekret, wodurch die in S gesen von dem Dienst in der nde befreit werden.

In der Sitzung der Cortes am 12ten trug zuf an, daß der Wittwe und den Waisen des Obersten Conrad

Herr Olozaga

2 Pension bewilligt werde. Der Antrag wurde der Kriegs⸗ mmission uͤberwiesen. Hierauf wurde eine Adresse der Nonne bia Isidora de San Joaquim verlesen, worin sie die Fahne, lche Don Diego Tortero der National⸗Garde von Lissabon Diese Fahne, daß sie im Jahre 1823 ver⸗ war von der Nonne mit großer Gefahr auf⸗ hne austs Der Praͤsident ließ die Fahne uͤber der Tri⸗ daees- ngen und die Adresse an die Kommission fuͤr die onal⸗Belohnungen uͤberweisen.

8. Blaͤtter enthalten nachstehendes Schrei⸗ ini: „Der Zustand der Dinge siht der gis so verwickelt, daß auch nicht Einer an die Sta⸗

dnna. nn ertume glaubt. Es wird sich vor der Gewalt rKarlistische keinung zuruͤckziehen muͤssen. Der Einmarsch eee en Expedition in Catalonien hat hier große Sen⸗ gnr Coriogt. Man hatte vorher verkuͤndet, daß man den zsnes gewiß hindern werde, seinen Marsch fortzusetzen, 8 F. 8 dh aller Schwierigkeiten, auf die eine Armee, die nge se 8 68 mit sich fuͤhrt, bei jedem Schritte stoßen muß, ase. v vorwaͤrts. Die Unwissenheit der meisten Ge⸗ seihen g 1e ist nicht die einzige Ursache hiervon; in den bld u öceser rmee sinden sich Leute, die der Lockung von

ud Rang nicht widerstehen koͤnnen, und es bestehen, wie arlisten geheime Einverstaͤnd⸗

heißt, zwischen ihnen 1— und den K e, die auf die Resultate der Gefechte bei Huesca und Bar⸗ seyn sollen.“

sro nicht ohne Einfluß gewesen

Portugal. Lissabon, 10. Juni.

n der man allgemein glaubte, annt worden sey,

Ln19, dnß bedeutende Ge⸗ in an den Cortes zur Verhand⸗ team, war die Frage, ob die Minister ihre Sn⸗ 88. 1 n aufgeben sollten. Dies wurde bejahe. d entschieden;

len scheint,

der Flotte und den

ihre Substituten sollen an ihre Stelle berufen werden, den Mi⸗ nistern selbst soll es zwar freistehen, in den Kammern gegen⸗ waͤrtig zu seyn, um die Maßregeln, welche sie fuͤr noͤthig erach⸗ ten, vorzuschlagen und zu vertheidigen, aber sie sollen nicht an den Abstimmungen Theil nehmen duͤrfen. Ziehen sie sich von ihrem Amte zuruͤck, so werden sie wieder Mitglieder der Cortes, ohne daß sie sich einer neuen Wahl zu unterwerfen brauchen. Da man aber den jetzigen Ministern allgemein sehr wohlzuwol⸗

so glaubt man, daß in der Verfassung bald eine Umaͤnderung werde vorgenommen werden, die es ihnen erlauben wuͤrde, ihre Sitze wieder einzunehmen und, wie gewoͤhnlich, mitzustimmen. Auch wurde die Frage gestellt, ob die nach den Formen der Charte von 1826 gewaͤhlten Deputir⸗ ten fuͤr die uͤberseeische Kolonie Mozambique in dem jetzigen Kongreß Stz und Stimme erhalten sollten; man entschieod sich nach langen Debatten fuͤr die Affirmative, unter der Bedingung, daß sie bei den Verhandlungen uͤber die Reform der Verfassung nicht mitstimmen und daß sie ihre Sitze raͤumen sollten, sobald die nach der gegenwaͤrtigen Verfassung gewaͤhlten Deputirten eintraͤfen. Die Anleihe von 500 Contos Reis hat am 7ten d. die Koͤnigl. Genehmigung und somit Gesetzeskraft erhalten; es ist mit der Bank ein Abkommen getroffen worden, wonach die⸗ selbe in den Monaten Oktober, November, Dezember und Ja⸗ 1gcs d Cen os deeese Summe zahlen und 89 von der Regierung, a arantie, die Erlaubniß erhalte 1 jetzt faͤlligen Iecima s zu erheben. 1 Seäleet scg

Konstantinopel, 7. Juni. Der Sultan, welcher erst am Donnerstag zuruͤckerwartet wurde, ist bereits gestern um 10 Uhr Morgens hier eingetroffen. Die ersten Kanonenschüsse, welche den Bewohnern Konstantinopels dies verkuͤndeten, wur⸗ den von der Kaiserl. Corvette „Veloce“ abgefeuert, die bei der Ueberfahrt Sr. Hoh. von der Serailspitze nach Beschiktasch die erste an der Reihe war, um den Monarchen zu begruͤßen. Sie sowohl als die gesammte im Bospor vor Anker liegende Flotte schmuͤckte sich mit den Signalfliggen. Die Salven wurden von 2. Batterieen fuͤnfmal waͤhrend des Tages wie⸗ derhost. Abends war die ganze Stadt, der Bospor und die Tür gh. Flotte beleuchtet.

erichte aus Smyrna melden, daß das Dampfboot der Franzoͤsischen Regierung, „Eurotas“, eines verjenigen, welche die regelmaͤßige Postverbindung mit Marseille unterhalten sol⸗ len, am 31. Mai bei der Abfahrt auf einer in der Bai befind⸗ lichen Sandbans auf eine Art gestrandet war, daß ungeachtet der vereinigten Bemuͤhungen der Oesterreichischen und Franzoͤ⸗ sischen Dampfooͤte „Maria Dorothea“ und „Rhamses“ und mehrerer zur Huͤlfe abgesendeten Kriegs⸗Schaluppen dasselbe nicht wieder flott gemacht werden konnte. Man besorgte, Ma⸗ schine und Kessel ausschiffen zu muͤssen, um das Boot zu retten. Die Pest war in Smyrna fortwaͤhrend im Zunehmen, so daß die Zahl der Erkrankungen auf 300 ätaͤglich gestiegen war.

Ueber das auf verschiedenen Punkten Syriens am 1. Jan. d. J. stattgehabte Erdbeben haben wir aus Alexandrien einen ausfuͤhrlichen Bericht erhalten, woraus hervorgeht, daß durch dieses Ereigniß im Ganzen 2395 Haͤuser theils beschaͤdigt, theils ganz zerstoͤrt worden sind. 4106 Individuen waren dabei um⸗ gekommen und 36 verwundet worden. h1“

Inland. ““

Berlin, 27. Juni. Die Erfurter geitung eldet un⸗ term 26sten v. M: „Durch Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 12ten d. M. haben des Koͤnigs Majestaͤt zu befehlen geruht, daß die große Herbst⸗Uebung des Aten Armee⸗Corps in diesem Jahre nicht abgehalten werden soll.““

Man schreibt aus Fischhausen unterm 19ten d. M.: „Ein Fest ganz neuer und ungewoͤhnlicher Art vereinigte gestern die Bewohner der Samlaͤndischen Ostseekuͤste auf dem zwei Mei⸗

8

len von hier gelegenen Hausenberge bei Germau; es war ein

Dank⸗ und Freudenfest, und die Veranlassung dazu folgende: Das Bernstein⸗Regal, besonders ergiebig an der Samlaͤndischen Kuͤste, war seit vielen Jahren in Generalpacht ausgethan wor⸗ den. Die Ausuͤbung desselben noͤthigte den Generagpaͤchter, je⸗ den Besucher der Kuͤste aufs sorgsamste bewachen zu lassen, ja es berechtigte ihn, das Betreten derselben, mit Ausnahme einer kieinen Strecke bei dem Badeorte Kranz, zu verbieten, eine Beschraͤnkung, die vorzugsweise den Grundbesitzern an der Kuͤste hoͤchst laͤstig fallen und oft zu den widerwaͤrtigsten Reibungen Anlaß geben mußte. Die Generalpacht war jetzt abgelaufen, und der lang genaͤhrte Wunsch, sie ganz aufzuheben und die Bern⸗ stein⸗Gewinnung an der Kuͤste einem jeden anwohnenden Grund⸗ besitzer fuͤr seine Kuͤstenstrecke in Pacht geben zu lassen, war in einem gemeinsamen Immediatgesuch an des Koͤnigs Majestäͤt eingereicht. Je zweifelhafter der Erfolg war, desto groͤßer war die Freude, die in dieser ganzen Gegend die Nachricht verbrei⸗ tete, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig die ausgesprochene Bitte Al⸗ lergnaͤdigst zu gewähren und den Strandbesitzern die ganze Küste fuͤr den Betrag der fruͤheren Genera pacht zur freien Bernstein⸗ Gewinnung zu uͤberlassen geruht haͤrten. Der allgemeine Ju⸗ bel, der sich im Samlande auf diese Nachricht kund gab, zeugte am kraͤftigsten und unzweifelhaftesten fuͤr wie wichtig und wohl⸗ thaͤtig die Koͤnizliche Bewilligung erkannt ward, und veranlaßte den Wunsch, ein gemeinsames Freuden⸗ und Dankfest zu feiern, zu welchem der gestrige Tag, an dem vor 22 Jahren der Napoleonischen Herrschaft ein Ende gemacht wurde, besonders geeignet schien. Bei schoͤnem klaren Wetter waren mehrere Tau⸗ send Bewohner der Seeküste und des ganzen Samlandes aus allen Staͤnden auf dem Hausenberge eingetroffen. Auf vielsei⸗ tigen Wunsch wurde von dem Pfarrer Wachhausen in Germau, der auch ein Mitkämpfer in den denkwuͤrdigen Jahren 1813, 14 und 15 gewesen war, die Bedeutsamkeit der Feier des Ta⸗ ges in einer ergreifenden Rede ausgesprochen, nach deren Been⸗ digung ein tausendstimmiges Lebehoch fuͤr den allverehrten Lan⸗ desvater und das ganze Koͤnigl. Haus erscholl. Von nun ab gab sich Alles einer aufrichtigen und ungekuͤnstelten Freude hin, die durch keinen Unfall irgend einer Art getruͤbt wurde.“

Die Magdeburger Zeitung enthaͤlt uͤber den dorti⸗ gen Wollmarkt folgenden vorlaͤufigen Bericht: „Bis heute (25sten) sind erst etwa 5000 Centner Wolle zu Markte gebracht, doch werden heute oder morgen noch bedeutende Partieen erwartet, da nur wenige Schaͤferelen ihre diesjährige Schur bereits ver⸗ kauften und ein großer Theil der Produzenten den morgenden Tag erst als den Beginn des Marktes ansieht. Da heute Sonn⸗ tag ist, so sind auch keine Verkaͤufe zu Stande gekommen und nur einige Partieen sind bereits gestern verkauft und gegen voriges Jahr mit 20 bis 25 Rthlr. pro Centner niedriger bezahlt wor⸗ den. Die Waͤsche der Wolle ist durchschnittlich schoͤn zu nennen.“ Die Bewegung im Hafen zu Koͤln hat in dem Zeit⸗ raume vom 16. April bis zum 15. Mai d. J. ein guͤnstigeres

Resultat ergeben, als im vorhergegangenen Monate,

sich mit dem Verkehr in derselben E

fast gleich. Es

sind angekommen zu

uͤberhaupt 416 beladene Fahrzeuge.

Berg 125, zu Thal 89, uͤberhaupt 214 beladene sind vorbeigefahren zu Berg 74, beladene Fahrzeuge.

fanden sich aus

worunter 22 Dampfschiffe mi den gingen nach den Ober⸗Rheinischen Haͤ worunter 3 Schi die uͤbrigen nach auslaͤn

46,413 Ctr.,

zu

den

Ctr. mehr aus den Niederlanden in K

dorther vorbeigefahren. genen auslaͤndischen ter 24 Dampfschiffe land hat also 2642

halten, als von

—. In der Nacht vom 18ten

nau, im Regie Norgens ein

zwar nicht, zerriß die Blitza der Erde ein ti

Verzaͤunung und den unteren T

von etwa 6 bis

Kirche auf die Straße. Auch naͤchsten Hause mehrere

heftiges Gewitter, Thurm der evangelischen Kirche einschlug. einem Blitzableiter versehen war, spaltete aber den Knopf

Haͤfen 46 Schiffe

Ctr. mehr Koͤln aus.

dischen Hafenpläͤtzen. Abgegangen sind nach

und stellt

poche des vorigen Jahres

Berg 92, Es sind

Thal 98,

Unter den angekommenen Niederlanden 33 Schiffe m t 8857 Ctr. Aus

abgegangen Fahrzeuge.

fen 19 sse mit 5055 Ctr. nach Koblenz, 8 Es sind also 846

zu Thal 324, d*

8 uͤberhaupt 172 Fahrzengen be⸗ it 47,259 Ctr.,

den Niederlan⸗ Schiffe mit

oͤn angekommen, als von

mit 38,71

den hoͤher gele⸗

6 Ctr., worun⸗

mit 4097 Ctr.; das Ober⸗Rheinische Aus⸗ direkt aus den Niederlanden er⸗

zum 19. Juni zog uͤber Hat⸗

rungs⸗Bezirk Liegnitz, zwischen 2 und 3 Uhr

ringsum, bleiterstange in drei Theile,

welches gegen 3 Uhr in den Da derselbe mit so zuͤndete der Wetterstrahl wo er geloͤthet war,

wuͤhlte unten an

efes Loch und warf Steine, die Blitzableiter⸗

7 Ellen lang)

heil des Blitzableiters (ein Stuͤck etliche zwanzig Schritte von der wurden in der Kirche und in dem Fenster zersprengt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

ris

Vito Mangiamele vorgestellt. Svracus, zehn Jahr alt, schwarzen auf die Sch nicht lebhaften Augen;

Er ist von dunkler

sein Gesicht ist n

In der Sitzung der Akademie der Wissenschalten zu Pa⸗

am 19. Juni wurde der Akademie der bekannte Wunderknabe

der Sohn eines Hirten aus Gesichtsfarbe, mit langem

icht unange

ultern herabfallenden Haar, kleinen, braunen

nehm, doch fehlt

es ihm an Ausdruck. Er war mit einer kleinen Bluse bekleidet.

Die Herren Arag Fragen vor: 1)

die

ten Zahl ist.

o, Sturm Welches ist

man sie zum Kubus erhoben und das

zuaddirt hat, gleich ist

Herr Arago hatt

schon die Zahl 5 richtig zur fünften Potenz erhoben, sie mit 4 multiplizirt und sung dieser Aufgabe machte dem falsche Zahl allein er behauptete, erst sich mit der Lösung Nachdenken

eine Zahl gesucht, liefert, als wenn 16,779 addirt. ßere Schwierigkei

wollte man ihm eine

diese beantworten

beschäftigen könne.

Zahl, nämlich 7.

5 von 282,475,2402

ahl 7 wurde.

Nr. 128 der St.

die zweckmäßigste Bedeckung des D zu schwer und zu theuer und wegen sein leichtes Schmelzen bei Feue Ueber die Vortheile des

angewendeten Eisenbleches reich noch an Erfahrung.

friedigen, wenn es den die Kommission au

Blei wird als

übrig,

Die ten, und da er endlich die andere Frage vorlegen,

e kaum als die die,

man

zu müssen, ehe er Nach kurzem Die Ate Frage war:

namentlich in fehlt es, dem Das Kupfer wohlfeiler wäre. E

Leichtigkeit und großen Festigkeit wegen

zwanzigjährige Erfahrung hat alle Vorurtheile reichend widerlegt.

res Metall, denn der Luft ausgesetz änderung.

Der einzige wirkliche

die Oxyd⸗Schicht, t worden, bedeckt, schütz

lichkeit, und die Kommission würde ihn

nicht empfohlen haben, Gefahr verbunden.

schaft keine die Zinkplatten beweglich zu von Wärme und hung nachgeben

aufmerksam, daß bei einer s

Dache die müssen.

genannten Jahre

Jahre alt wurden. Es die am meisten hierbei b.

lassen,

Blitzableiter mit der grö „Herr Moreau Frankreich für das Jahr 18

mit Nägeln so daß

nicht können. Auch

de Joun

170 P

Zahl gefunden 1

Der Knabe nannte fast wofür ihm der lauteste Beifall Die Akademie hat eine aus M bestehende Kommission ernannt, dieser Knabe in so die angeblich von diesem Wunderkinde ben vergl. den Artikel unter

aches der Kir

s ökonomischen Rück

Nachtheil ist

bei einem eisernen ist

uffache ihre

fan

Welches ist

Marseille

der G

Rußland Berichte würde

z1

alle

und Coriolis legten ihm nachstehende die Kubikwurzel von Knabe besann sich noch nicht eine dah 156, welche in der Th

2) Es soll eine

3,796,4167 Der

Minnte lang und nannte dann at die Kubikwurzel der oben genann⸗ vwerden, die, nachdem

s Quadrats hin⸗

dem Vierzigfachen der gesuchten Zahl + 50. diese Frage ausgesprochen,

als der Knabe

gesuchte Zahl angab. 3) Es wird ein gleiches Resultat

das Produkt zu Knaben grö⸗

3 nannte, so

einer neuen d er die richtige die zehnte Wur⸗

augenblicklich die der Anwesenden zu Theil athematikern um zu untersuchen, kurzer Zeit so verwickelte Aufgaben löst. in Wissenschaft,

und Phpsiologen auf welche Weise (Ueber

gelösten Aufga⸗

Kunst und Literatur in Ztg.) Herr Dulong stattete einen Bericht ab über che von Chartres. Das

efahren, die durch

rsbrünsten entsichen koͤnnen, verworfen.

ur Dachbedeckung

zufolge, in Frank⸗

2

Forderungen be⸗

g bleibt also nur der Zink

empfiehlt. gegen

sichten und seiner

Eine fünfund⸗ dies Metall hin⸗

Es wird keinesweges schneller zerstört, als ande⸗ womit er sich bald, nachdem er

t ihn vor jeder weiteren Ver⸗

seine einem jedoch

bei

Die Kommission zu befestigen, sie der durch die Kälte bewirkten Ausdehnung und macht die Kommission o großen Masse von Metall auf einem ßten Sorgfalt

s hat die

große Verbrenn⸗ hölzernen Dache mit jener Eigen⸗ emp zehle feruer, sondern sie Abwechselung Zusammenzie⸗ darauf

angelegt werden Sterbelisten in

35 untersucht und gefunden, daß in dem ersonen in Frankreich gestorben sind, die 100 ist merkwürdig, daß diejenigen Departements, etheiligt sind, einander benachbart liegen;

starben nämlich im Departement der oberen Garonne 10, im Dep. d im Dep. Tarn und Garonne 40 Hundertjährige.

des Gers 13, un

Im Devp. der Seine findet sie

an, daß in dem

Artesischen Brunnen zu

ch kein einziger.

Grenuelle

Herr Arago zeigte neue

Temperatur

Beobachtungen angestellt worden seven und daß man das Wasser um 0⁰,2 C. wärmer gefunden habe, als den gniart überreichte ein botanisches Werk

der neuen Flora Sovstem.

der Umgegend von P

Schlamm.

des Herrn Mérat:

nach

Herr Bron⸗ Synopsis dem natürlichen

Koͤnigliche Schauspiele.

Mittwoch,

Seeng⸗ ussan 86 3 ierauf, au egehren: 2 Abth. 8

Donnerstag, 29. Juni.

Liebe, Trauersp

Ferdinand, als Gastrolle.) Koͤni

Mittwoch,

nach dem Italtaͤnischen,

Bellini. (Dlle.

Gastrolle. Herr Hölzel

Buͤhne in der treten.)

Donnerstag, 29. Juni. Traum ein Leben. Franz Grillparzer.

chen: Guͤlnare, 8

28. Juni. Im

Abth., von Froͤhlich,

iel in 5 Abth.

28. Juni.

Pistor, vom

gsstaädtisches Theater. Die Puritaner. von Friederike Elmenre Hoftheater zu Kassel: wird vor seinem Abg

Schauspielhause: Der erst

Frau von Weißenthurn. musikalisches Quodlibet in

5 8 8 111““

O

Rolle des Richard Forih zum

(Dlle. Wilhelmi, als Gastrolle.)

vom Hoft

Im Schauspielhause: Kabale und von Schiller.

(Heer Baison:

per in 3 Akten, ich. Musik von Elvira, als ange von dieser letztenmale auf⸗

Zum erstenmale wiederholt: Dramatisches Maͤhrchen in 4 Akten,

von heater zu Muͤn⸗

8*