1837 / 180 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fi r. A ' '

1

7

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. 1

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Kronpri prinzessin sind nach Kissingen db geist. wW ““ Der bei dem Land⸗ und Stadtgeri ndtgerichte zu Wanzle hee⸗anfe 4. E Jungwirrh is 1-öe G e ezirke des r esoeri 8 kurg ernannt ee.; e er⸗Landesgerichts zu Magde⸗

Angekommen: Se. Durchlaucht der

F * 8 zu Schwarzenberg, von Wien. 76 88 b 8

Zeitungs⸗RNachrichten.

11““

p 8* Frankreich. . aris, 24. Juni. Zwei neu er 116“ e eensa8 vorgestern den Eid in die Haͤnde des Koͤnigs Die Pairs⸗Kammer nahm am Schlusse ihrer vorgestri gen Sitzung noch den Geset⸗Entwurf E“ 8 iem der Maße und Gewichte ohne irgend eine erh x8. hatte mit 60 gegen 21 Stimmen an und ließ sich demmnachst zurch den Herzog v 1 sich demnaͤchst ech Herzog von Praslin uͤber mehrere bei der Kammer lngegangene Reclamationen gegen das Zucker⸗Geset Vericht sstatt Sammtliche Liagaben wurden an die Koͤmmission zmwiesen, die das gedachte Gesetz zu pruͤfen hat. In der testrigen Sitzung erfolgte zuvoͤrderst die Annahme eines Ge⸗ seEntwurfes von oͤrtlichem Interesse, worauf die Berathun⸗ eahe⸗ mnuBerordentlichen Zuschuͤsse zu dem Budget von vlonie Algier 81b Zanchneche dt⸗ „Ausgaben fuͤr die 5o b h 8 h erforderlich gemacht haben, d benutzte der Herzog von Mortemart (der bek ich die verungluͤckte Expedition nach Konstanti 1“ zat) diese Gelegenhei 8 kantine mitgemacht 8, 5 genheit, um sich sehr ausfuͤhrlich uͤber d fantschem Angelegenheiten vernehmen zu lassen, Uns vürdee enen, .reheflen,was er seinerseits Ales gethan haben zair⸗Berwaltung beauftragt gewesen waͤre- „Meine Meinung ware“, aͤußerte er unter Anderem, „daß wir uns, was den westlichen Theil der Regentschaft betrifft, vorlaͤufig darauf be⸗ schraͤͤnkten, unsere Souverainetaͤt daselbst anerkennen zu lassen und, zur Behauptung der Ehre unserer Waffen, Oran, die Rhede von Mers⸗el⸗Kebir uUnd vielleicht Tremezen besetzt zu halten. Hinsichtlich Algiers wuͤrde ich mich mit der fruchtbaren Ebene von Metidja und dem schoͤnen noͤrdlichen Abhang des Atlas begnuͤgen. Jenseits Koleah wohnt der Stamm der Had⸗ suten, mit denen ein guͤtliches Uebereinkommen undenkbar ist, denn siebestehen aus Raubern, Dieben und Missethatern aller Artund ihr Wahlspruch ist: voͤllige Vernichtung ihrer Feinde. Dieser Stamm muͤßte nun ploͤtzlich und unvorbereitet von einem Expeditions⸗ Corps uͤberfallen und Rache an ihm geuͤbt werden, damit dieses furchtbare Beispiel den entlegensten Staͤmmen eine eben so hohe Meinung von unserer Macht im Kriege, als von unserer Ge⸗ rechtigkeit im Frieden gebe. Haben wir erst in der Umgegend von Algier festen Fuß gefaßt, was uns nicht schwer werden kann, so wuͤrde ich vorschlagen, uͤber Medeah allmalig bis nach der Wuͤste Sahar vorzuruͤcken, um den oͤstlichen Theil der Regentschaft von dem westlichen zu trennen, und die Hand allen denen zu reichen, die aus dem Mittelpunkte von Afrika her⸗ üͤber kommen. Auf dieser militairischen Linie wuͤrde es uns an guten Positionen nicht fehlen, und die Frucht⸗ harkeit des Bodens wuͤrde die Verproviantirung dersel⸗ ben leicht machen. Im Osten von Algier erstreckt sich de schoͤne und reiche Provinz Konstantine, die uns bei dem minder kriegerischen Charakter ihrer Bewohner eine herr⸗ liche Aussicht auf nuͤtzliche Niederlassungen bietet. Vielleicht hatte man sich hier lieber mit Achmet Bei in Unterhandlungen einlassen sollen. Nachdem man sich aber einmal zum Kriege entschieden, muß dieser auch auf eine ehrenvolle Weise beendigt werden, wenn gleich ich nicht der Meinung Anderer bin, daß wir durch die erste Expedition dort an Achtung verloren haͤtten, denn ich kenne nichts Glorreicheres als den Ruͤckzug von Kon⸗ stantine.*) Es laͤßt sich jetzt in dieser Provinz nichts Dauer⸗ haftes begruͤnden, so lange noch ein stolzer Gegner uns die Souverainetaͤt streitig macht; entweder muß man ihm den Platz einraͤumen, oder ihn zu Boden schlagen. Ich wuͤrde daher vorschlagen, mit 10,000 Mann und einer starken Artillerie nach Konstantine zuruͤckzukehren, um diese Stadt zu uͤberwaͤltigen, was mir ein Leichtes scheint, wenn man nur die Mittel dazu hat und den richtigen Zeitpunkt bazu waͤhlt. Entschließt Frankreich sich zu dieser Eroberung, so wüͤrde ich auch noch Gigil an der Kuͤste nehmen, um auf diese Weise im Besitze des großen Dreiecks Bona, Konstantine und Gigil zu seyn. Um Sie, m. H., nicht zu ermuͤden, beruͤhre ich alle diese Punkte nur oberflaͤchlich, aber unsere Zukunft in Afrika erscheint mir in einem so schoͤnen Lichte, daß ich nicht umhin kann, die Aufmerksamkeit der Regierung darauf hinzu⸗ lenken.“ Der Redner sprach schließlich noch die Meinung aus, daß zur Verwirklichung aller seiner Hoffnungen (die mindestens einem Theile der Versammlung etwas sanguinisch schienen) ein Armee „Corps von 25,000 Mann vollkommen hinreichend seyn wuͤrde. Einige Pairs verlangten in ihrem Enthusiasmus, daß diese Rede besonders gedruckt werde, die Besonneneren bemerkten “) Dies heißt offenbar, daz die Einnahme von Konstantine minder glorreich gewesen wäre, a.s der Rüczug.

dagegen, daß dies reglementswidrig se igegen, 1 rig seyn wuͤrde. 2 .““ 8— feimersacs 2n Streite m ei ach, se eine Rede drucken lassen und unter seine Kollegen vertheilen werde rr Cousi ¹ sich ebenfalls fuͤr eine zweite Expedi b i pedition nach Konstantine 2 2g 88 Baron Mounier das voͤllig Nutzlose harctsr 85 vorho . Der Graf Molé bemerkte schließlich rung sich vorbehalte, nach den Umstaͤnden und deee 30 hasheln. die ihr der Ehre es am meisten zu entsprechen scheinen wuͤrde. „Der Trak⸗ Feh nt eh.. der Minister hinzu, „bezieht sich n 89 istlichen Theil der Regentschaft; vielmehr hat die Regie⸗ ung, was die Provins Koghantin betriff, noch immer vollkommen freie Hand, entweder einke zweite Expedition zu unternehmen oder mit Achmet Bei zu unterhandeln, insofern letzteres ihr an⸗ gemessener erscheinen moͤchte. Wir behalten uns vor nach um⸗ Waesn das Eine oder das Andere zu thun. In der he utigen Zitzung erfolgte des Gesetz⸗Entwurfes, der zu 1 Debatte Anlaß gegeben hatte, mit 92 Stimmen gegen 1 Den Rest der Sitzung fuͤllten die Berathungen uͤber den Ge⸗ OE wegen der Friedensgerichte. Der Kanzler forderte 8 faches s g- kuͤnftig puͤnktlicher einzufinden, oder N sagr Eehoocen anzugeben, weshalb sie den Sitzun⸗ Das Journal le Commerce will wissen, d 1 Das Jor 1 issen, daß sich unter 26 um die Hand der jungen Königin nn erinnert 11“ ö 1 n, er ein Vetter der Prinzessin se indem die verstorbene Prinzessin von Wüir ona ecg denesähe Vaters, die Nichte des Herzogs von Kent gewesen sey 1 88 rnal des Debats enthaͤlt nachstehende Betrach⸗ kan C1” EE1“ Don Carlos en d. seinen Einzug in Solsona. 42— drale dieser Stadt ward ein ecg um Se Segeca eache 1r fruͤher Oüate, die Hauptstadt und der Waffenplatz des arlismus in Catalonien werden. Don Carlos ist am 1ͤ9ten 8. dort abgegangen und marschirte auf Berga, welches nord— stlich auf dem halben Wege nach Puycerda liegt. Der Zweck dieser Bewegung ist, den Oberst Osorio, der sich in die be⸗ festigse Kaserne von Berga gefluͤchtet hat, zum Kapituliren zu ringen. Der Hunger wird ihn auch bal zur Uebergabe zwin⸗ gen, wenn man ihm nicht zu Huͤlfe koͤmmt. Wir sind jetzt im Stande, die Wichtigkeit des am 12ten von dem Baron von

Meer errungenen MNawek aitg 5282.v5 Se 28an Karlistischen Generals Ros d'Eroles, und die von den Barce⸗

lonaer Blaͤttern gegebenen Details vor uns haben. Die beiden Generale schreiben sich jeder den Sieg zu, und in der That haben sich auch beide nach dem Treffen zuruͤckgezogen; aber augen⸗ scheinlich ist der Verlust der Karlisten groͤßer und ihr Ruͤckzu

verwirrter und beschleunigter gewesen. Weder Don Carlos noch Don Sebastian waren bei dem Treffen zugegen, und es scheint, daß Ros d'Eroles, der nur vorgeschoben worden war, um die Bewe⸗ gungen der Karlistischen Armee zu maskiren, geringere Streit⸗ kraͤfte, als der Baron von Meer, ins Treffen fuͤhrte. Jetzt muß der Baron von Meer sich mit der Befreiung des tapferen Osorio in Ober⸗Catalonien und mit der Deckung Puycerda's beschaͤftigen. Wenn er in das Oberland eindringt, und wenn es ihm gelingt, Berga zu deblokiren, so wuͤrde dies ein wichtiges Zeichen von Ueberlegenheit zu Gunsten der Armee der Koͤnigin und ein maͤchtiger Beweggrund zum Vertrauen fuͤr die Freunde der constitutionnellen Sache seyn.“

Das Diario de Sarragossa enthaͤlt Folgendes: „Der Militair⸗Kommandant von Samper, de Calanda, schreibt unterm löten d., daß Cabrera mit 3000 Mann Infanterie und 3 bis 400 Pferden am 13ten Abends vor jenem Fort angekommen sey. Die Garnison habe ein heftiges Feuer eroͤffnet, und da⸗ durch den Feind fuͤr einen Augenblick zuruͤckgetrieben; einige Karlistische Compagnieen waͤren aber bald darauf in das Dorf eingedrungen, haͤtten dasselbe gepluͤndert und einige Haͤuser in Brand gesteckt. Zu derselben Zeit habe Cabrera mit seinem Stabe in einem Pachthofe Schutz gegen ein heftiges Gewitter gesucht. Kaum sey er eingetreten, so habe der Blitz in das Haus eingeschlagen und einen seiner Offiziere, Namens Arta⸗ lejo, augenblicklich getoͤdtet. Cabrera selbst sey eine Zeit lang bewußtlos gewesen, habe sich aber bald wieder erholt und sei⸗ nen Marsch nach Hijar fortgesetzt.“

in derjenigen und den Interessen des

7

Paris, 25. Juni. Gestern Nachmittag verließen der Koͤ⸗ nig und die Koͤnigl. Familie die Tuilericen, um sich nach Neuilly zu begeben. Vor Neuilly war die National⸗Garde aufgestellt, die der Koͤnig die Revue passiren ließ. Die jungen Maͤdchen von Neuilly uͤberreichten der Koͤnigin und der Herzogin von Orleans Blumenstraͤuße. G

Der Koͤnig von Schweden hat dem Marschall Gérard, sei⸗ nem vormaligen Adjutanten, das Großkreuz des Seraphinen⸗ Ordens in Brillanten uͤbersandt.

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer er⸗ folgte zunaͤchst die Annahme des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die fernere Ausdehnung der gerichtspolizeilichen Befugnisse auf die Gendarmerie in den westlichen Departements mit 200 gegen 31 Stimmen. Auf der Tagesordnung stand sodann ein anderer Gesetz⸗Entwurf, wonach es kuͤnftig der Regierung gestattet seyn soll, in den Antillen und auf der Insel Bourbon, mittelst Koͤ⸗ niglicher Verordnungen, Niederlagen fuͤr nicht verzollte Fran⸗ zoͤsische und fremde Waaren (fuͤr letztere natuͤrlich nur, insofern sie nicht zu den in Frankreich verbotenen gehoͤren) zu errichten. Dieser Gesetz⸗Entwurf ging ohne weiteres mit 215 gegen 21. Stimmen durch. Jetzt kam der Gesetz⸗Entwurf wegen der Eisenbahn von Muͤhlhausen nach Thann (die Herr Nikolas Koͤchlin fuͤr eigene Rechnung bauen lassen will) an die Reihe. Herr Haas widersetzte sich diesem Unternehmen, da der Nutzen desselben ihm nicht einleuchten wollte. Nichtsdesto⸗

weniger wurde der 1ste Artikel des Gesetz⸗Entwurfes,

8

daß die Regie⸗

sammt einem Zusatz⸗Paragraphen des 2 ivi men, wonach die e derhen; Sgè senbahn beruͤhrten Terrains und seiner Dependenzen aufgelegt werden soll. Dem 2ten Artikel zufolge, sollen alle anf te Sicherheit bei der Benutzung und auf die Erhaltung der Eisen⸗ bahn ö” Maßregeln und Bestimmungen durch Verwal⸗ tungs⸗Reglements naͤher festgestellt werden. Herr Salverte trug auf folgenden Zusatz an: „Dreißig Jahre nach Vollendun der Bahn soll der Regierung jederzeit das Recht zustehen di ertheilte Konzession zuruͤckzukaufen, wobei der Durchschnitts; reis der Actien waͤhrend der letzten fuͤnf Jahre als Maßstab Ie soll. Der Handels⸗Minister vindizirte das Ruͤckkaufsrecht der Regierung im Allgemeinen, auch wenn jenes Amendement verworfen werden sollte. Herr Berryer tadelte die Ab⸗ fassung dieses Amendements, da einerseits die Regierun schlechte Jahre benutzen koͤnnte, um zu niedrigem Preife 8 kaufen, andererseits aber auch die Actionairs die A⸗ tien in die Hoͤhe treiben koͤnnten, um zu besserem Preise loszu⸗ ; 1 schlagen. Der Ruͤckkauf, meinte der Redner sey eine 88 Expropriations⸗Frage, und er glaube daher daß man am besten thun wuͤrde, in dem Gesetze ganz einfach zu sagen, daß der Ruͤckkauf nach einer bestimmten Reihe von Jahren in den For⸗ men, die fuͤr die Expropriation im Interesse des allgemeinen Besten bestaͤnden, zulaͤssig sey. Herr Duchatel theilte diese Ansicht, waͤhrend Herr Las⸗ TCases den Schluß des obigen Antrages des Herrn Salverte in folgender Weise b wissen wollte: „Der Preis des Ruͤckkaufs darf in keinem Falle geringer, als der Betrag der Kosten seyn, welche die Anlegun der b verursacht hat.“ Der Handels⸗Minister 68 kaͤmpfte diesen Vorschlag, da das Beduͤrfniß des Ruͤckkaufs sich moͤg⸗ licherweise erst in sechzig Jahren fuͤhlbar machen koͤnnte und der Con⸗ cessionair also schon waͤhrend dieser ganzen Zeit aus dem Ertrage der Bahn Nutzen gezogen haben wuͤrde. Nach vielem Hin und E“ beschloß die Kammer endlich, nach dem Antrage des Handels⸗-Ministers, bei der vorlaͤ 8 z rs, rlaͤufig beschlossenen Konzes⸗ sionirung der vier Eisenbahnen von Muͤhlhausen nach Thann von Epinac nach dem Central⸗Kanal, von Bordeaux nach la Teste und von Alais nach Beaucaire die Ruͤckkaufs⸗Frage gaͤnz⸗ lich aus dem Spiele zu lassen, so daß Herr obiges Amendement wieder zuruͤcknahm. Die drei Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe in Bezug auf die drei ersteren jener vier Eisenbahnen gingen darauf unveraͤndert resp. mit 218 gegen 22, mit 222 ge⸗ gen 16 und mit 215 gegen 17 Stimmen durch. Die Berathun sechs Uhr 8age. Fisenbahn von Alais nach Beaucaire wurd bis Alle diejengenbung ausgesetzt, da es mittl 6 X. videisces s de8 . 5 t ittlerweile bereits jetzt, da sich bei der Untersuchung keine VervauhogevenSee sie haben, in Freiheit gesetzt worden. er Amnestirte Mercier, der die Erlaubniß erhalten hatte, sich acht Tage lang zur Erledigung einiger Geschaͤfte in Lyon aufzuhalten, hat durch sein Betragen Anlaß zu einem neuen Prozesse gegeben. Er erschien am 20sten d. vor den Lyoner Affissn unter der Anklage: 1) das Gesetz in Bezug auf die polizeiliche Aufsicht uͤbertreten, 2) sich gegen die Agenten der oͤf⸗ fentlichen Gewalt aufgelehnt, und 3) einen Zeugen wegen seiner Aussagen beleidigt zu haben. Mercier ward von der Jury fuͤr schuldig erklaͤrt und zu Igchriger Gefaͤngnißstrafe verurtheilt. Der Redacteur des legitimistischen Journals l'Europe erschien gestern wegen eines Artikels, betitelt „Dynastische Sa⸗ turnalien“ vor den hiesigen Assisen, ward aber freigesprochen. Aus Algier meldet man unterm lö6ten d., daß der Gene⸗ ral⸗Gouverneur, in Folge des mit Abdel⸗Kader geschlossenen Vertrages, die Feindseligkeiten vorlaͤufig habe einstellen lassen. General Bugeaud war am 14ten von Oran abgegangen, um Arzew und Mostaganem zu inspiziren. Aus Marseille wird berichtet, daß auf Malta die Cholera ausgebrochen sey. Man hat auch heute noch keine neuere telegraphischen De⸗ peschen von der Spanischen Graͤnze. Nach Briefen aus Ba⸗ onne haͤtten alle Karlistischen Truppen in Navarra die Wei⸗ Fes 1e sich bei Estella zu konzentriren. Am 16ten hat⸗ ten in San Sebastian 1600 Englaͤnder neuerdings Dienste in der Armee der Koͤnigin genommen. Die Gazette de France giebt ein Schreiben von der Spanischen Graͤnze vom 19ten, wonach Don Carlos in Catalonien 20 Leguas gemacht haͤtte, ohne den Feind zu sehen. Berga soll sich am laten d. ergeben haben; die Garnison von etwa 900 Mann waͤre zu Gefange⸗ nen gemacht worden. Cabrera soll sich an der Spitze eines bedeutenden Truppen⸗ Corps des Geld⸗Transports bemaͤchtigt haben, den die Madrider Regierung nach Saragossa gesandt hatte. 8“

GrvHbritnnE

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 23. Juni. Indem Lord John Russell (wie ereits gemeldet) auf eine zweite Adresse an die regierende Koͤ⸗ nigin antrug, durch welche die Zustimmung des Hauses zu dem in der Koͤniglichen Botschaft anempfohlenen Verfahren in den dem Parlamente vorliegenden Maßregeln ausgesprochen werden sollte, setzte der Minister auf dieselbe Weise, wie Lord Melbourne im Oberhause (s. das gestr. Blatt der St. Z.), die Gruͤnde aus⸗ einander, welche die Regierung veranlaßt haͤtten, dem Parla⸗ mente vorzuschlagen, daß es nur noch die allernothwendigsten Sachen vornehmen und die uͤbrigen, die zu laͤngeren Diskussio⸗ nen veranlassen koͤnnten, aussetzen moͤge. Er machte besonders bemerklich, daß, da die allgemeine Parlamentswahl bestimmt bevorstehe, man befuͤrchten muͤsse, der groͤßte Theil der Mit⸗ glieder des Hauses begierig, sich die Stimmen seiner Konsti⸗ tuenten zu sichern, moͤchte sich in die verschiedenen Wahlorte begeben und so außer Stand gesetzt werden, der Berathung uͤber jene wichtigen Angelegenheiten beizuwohnen. Aus die⸗ sem Grunde beabsichtigten die Minister, selbst nicht die

8

8

1 9

8