Interesse der dargestellten Gegenstaͤnde merkwürdig. Herr von Schle⸗ el erwarb es für das seiner Ober⸗Aufsicht anvertraute Rheinische useum. Herr von Schlegel will dies höchst schätzenswerthe Kunst⸗ werk aus Römischer Zeit später durch Kupferstich dder Lithographie bekaunt machen und mit einem Französischen Text begleiten, fordert aober die Archäologen Berlins auf, früher die Deutung der mytholo⸗ gischen Vorstellungen aufzusinden. Unter den eingegangenen Schrif⸗ ten befanden sich: von Fylander, das Sprachgeschlecht der Titanen. — Historiae patriae monumenta edita jussu Regis Caroli Alberti. Char- tarum T. 1 — In der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse am 22. Mai las Herr Meineke über die Komiker Apollodor von Gela und Apollodor von Karystos. Die Klasse beschloß in Folge eines in der Gesammt⸗Sitzung ihr Le. Auftrages, den Abguß des von Herrn A. W. v. Schlegel ihr übersandten Erzgefäßes durch Herrn Pa⸗ nofka dem Museum übergeben zu lassen; auch übernahm es Herr Panofka, Herrn von Schlegel den Dank der Akademie für die gesche⸗ hene Zusendung auszudrücken. — In der Gesammtsitzung am 25. Mai gab Herr Lichtenstein einen Beitrag zur ornithologischen Fauna von Neu⸗Californien, nach einer von Herrn F. Deppe in Monterey gemachten Sammlung. Das Wichtigste ist, daß an der Westküste Nord⸗Amerikas unter den Breitengraden der gemäßigten Zone ge⸗ wisse hochnordische Wandervögel im Winter tiefer hinab und gewisse tropische im Sommer höher hinauf ziehen, als dies mit den Vögeln dersel⸗ ben Gattung an der Ostküste der Fall ist. — Vorgelegt wurde ein Schrei⸗ ben des Herrn Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungsrathes v. Beuth vom 23. Mai, betreffend den Empfang von 100 Exemplaren der von der Akademie in Druck gegebenen Abhandlung von Bessel: Bestim⸗ mung der Länge des einfachen Sekunden⸗Pendels für Berlin.
In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Pa⸗ ris am 26. Juni sprach Herr Arago den Wunsch aus, die Akade⸗ mie möge ihn von der Verpflichtung entbinden, an den Arbeiten der Kommission Theil zu nehmen, die mit der Abfassung der wissenschaft⸗ lichen Instructionen für das unter dem Kommando des Herrn Du⸗ mont⸗dUrville nach dem südlichen Eismeere bestimmte Schiff „Astro⸗ labe“ beauftragt worden ist. Herr Arago glaubt nämlich, daß er, nachdem er sich an einem anderen Orte gegen die Zweckmäßigkeit die⸗ ser Expedition ausgesprochen habe, nicht mehr an der Abfassung je⸗ ner Instructionen Theil nehmen könne. Die Akademie genehmigte das Ausscheiden des Herrn Arago. — Der Admiral Roussin, welcher jiimm Begriff ist, sich nach Konstantinopel zu begeben, übersandte der Akademie ein Abschiedsschreiben. — Herr von Blainville stattete einen sehr ausgedehnten Bericht ab über die fossilen Knochen von Quadrumanen, welche Herr Lartet in dem Distrikt von San⸗ san aufgefunden hat, und von denen bereits früher die Rede gewesen ist. Herr von Blainville folgert aus seiner Unter⸗ suchung der von Herrn Lartet übersandten Kinnladen, Zähne und Knochen, daß dieselben einem Quadrumanen angehört haben, der sich am meistem dem auf die entferntesten Theile Astens beschränk⸗ ten Gibbon nähert. Herr von Blainville nennt diese Entdeckung des Herrn Lartet eine der glücklichsten und unerwartetsten, die in der letzten Zeit in der Geologie und Paläontologie gemacht worden sind. —, Herr e theilte einige Bemerkungen mit über die Kontagio⸗ sitaͤt der Pest. Die Pest kann als endemisch im Orient betrachtet
8 8
werden, denn sie verschwindet niemals ganz, aber sie entwickelt sich nur unter dem Einflusse gewisser atmosphärischen Erscheinungen, die man bisher noch nicht richtig gewürdigt hat. Die Pest greift, nach Herrn Texier, hauptsächlich das lymphatische System an und verkün⸗ digt sich durch heftiges Kopfweh und eine Erweiterung der Pupille, wodurch das Auge ein verstörtes wüthendes Ansehen erhält. Alle übrigen Symptome gehören der Krankheit nicht an und sind nicht charakteristisch für dieselbe. Durch die Pestbeule unterscheidet sich diese Krankheit von allen anderen epidemischen Krank⸗ heiten. Die von Herrn Texier gesammelten Beobachtungen sind im Allgemeinen der Nicht⸗Kontagiosität der Pest günstig. — Herr Magendie zeigte der Akademie an, daß unter den Abhand⸗ lungen, die zur Bewerbung um den Preis für die Physiologie einge⸗ gangen seyen, keine diesen Preis verdiene. Herr Costaz berichtete, im Namen der Kommisston für Statistik über das von Herrn von Montferrand eingesandte Werk über die Gesetze der Sterblichkeit in Frankreich. Die Kommission läßt zwar dem Werke alle Gerechtigkeit widerfahren, glaubt aber doch nicht, ihm den Preis zuerkennen su dürfen. Zugleich wurde noch ein Werk des Herrn Costes in Berlin
ehrenvoll erwähnt.
li ner Börgse.
Den 3. Juli 1837.
Amtlicher Fonds- unand Gweld-Cours-Zetital. . . Pr. Cour. Brief. I Geld.
105 7 100 1
97 ¼ 106 ¾
g
N
102 99 1 63
Pomm. do. 4 Kur- u. Neum. do. 4 do. do. do. ³⁷ Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichsd'or And. Goldmün- zen à 5 Thl. Disconto
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seech. Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbinger do. † Danz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr. 4 103 ⅛ Grossh. Pos. do. 4
Ostpr. Pfandbr. 4 103 ⅓
S 1 4
97 ¾l
86 215 18 ½ 135⁄12
13 ⅓
102 ⅓
Auswäürtige Börsen. G Amsterdam, 28. Juni. “ wirkl. Schuld 52 ⁄ 6. 5 % do. 9815⁄1 ., K.s* uz⸗-Vill. 23. 5 % Span. 21 ⅞. Passive 5t’. Ausg. Sch. 8 ½. Zinsl. —. Preuss. Prüm.-Sch. 111 ¾½¼ Poln. —. Oesterr. Met. 99 ½l. Antwerpen, 27. Juni. Ziusl. 7 ½.
Neue Anl. 22. Br. 211516. G. Frankfurt a. M., 30 Juni. Oesterr. 5 % Met. 103 ¾. 103 ¾. 4 % 99 1 6. 99 ⁄ 86. 2 ½ % 56. Br. 1 % 24 11 ½. 24 ⁄6. Bank-Actien 1637. 1635. Partial-Obl. 141 ⅛. Br. Loose zu 500 Fl. 113 ¼. Br. Loose zu 100 Fl. 222. Br. Preuss Prüm.-Sch. 63 ¾. 63 ½. do. 4 % Anl. 100 ¼. G. Poln. Loose
Niederl.
63 ⁄⁄. 63 ⅛. 5 % Span. Ani. 19. 18 ⅛. 2 ½ % Holl. 5115⁄1 6. 51 ⅛.
Paris, 28. Juni. 5 5 % Rente fin cour. 110. —. 3 % fin cour. 78. 90. ho Neap. 92. 50. 5 % Span. Rente 23 ⁄. Passive 5 ½. 3 % Portug. 29 Wien, 28. Juni. 8 5 % Met. —. 4 % 100 ½ 3. 3 % 761 ½⁄2. Bank-Actien 1377. Neue Anl. —.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. S2ae.
mEs-bee EeUxFrg
337,62“ Par. 336,91“ Par. + 16,3 0 R. + 11,6 9°R. + 6,2 9R. + 8/40 R. 45 pCt. 79 pCt. halbheiter. regnig. WSW. W. Wolkenzug... WSW. —
Tagesmittel: 337,73“ Par.-. + 13,5 0 R.. + 8,09 R...
0½ . 2 ½ % —. 1„%
0
—
1837. 2. Juli.
Quellwaͤrme 7,40 R. Flußwärme 16,60° .
Bodenwärme 13,90 8 Ausdünstung 0,126 N.
338,67“ Par.
+ 12,79 R.
+ 9,20 R. 77 pCt. heiter.
Luftdruck. Luftwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung
Nachtkälte + 7,4°R.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 4. Juli. Im Opernhause: Nein! Lustspiel n 1 Akt, von G. v. Barnekow. (Neu einstudirt.) Hierauf⸗ Undine, die Wassernymphe, Feen⸗Ballet in 3 Abth., von Pg⸗ Taglioni. (Dlle. Wagon wird vor ihrer Urlaubsreise nach pa ris hierin zum letztenmale tanzen.)
Mittwoch, 5. Juli. Im Schauspielhause: Der erste Schrit, Lustspiel in 3 Abth., von Fr. v. Weißenthurn. Hierauf: De Schoͤngeister in der Livrée, Lustspiel in 1 Akt.
Donnerstag, 6. Juli. Im Schauspielhause: Zum erstens
male wiederholt: Voltaire's Ferien, Lustspiel in 2 Abth., vonf B. A. Herrmann. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: De Vater, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeld.
v1“ ee KrslcsA Merhes Eares
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“
fx Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Dienstag, 4. Juli. Der Maurer. Komische Oper in! Akten. Musil von Auber. (Neu einstudirt.) (Dlle. Leißring vom Hoftheater zu Kassel: Henriette, als erste Gastrolle.) Mittwoch, 5. Juli. Kunst und Natur. Lustspiel in 3 P ten, von Albini. Hierauf: Rataplan, der kleine Tambou⸗ Vaudeville in 1 Akt, von Pillwitz. (Dlle. Leißring, im erstn Stuͤck: Polixena, — im zweiten: Rataplan, als Gastrollen.)
5 11
—
—
Allgemein
machungen. Bekanntmachung
im Wege der Submission.
Licitations⸗Termin die Verpachtung der im Landräth⸗
hörigen Vorwerk Ogrodtken und der Propination nicht zu Stande gekommen, so soll, höherer Anordnung ge⸗ mäß, die Ausbietung der Verpachtung der gedachten Domaine vom 1. Juni k. J. ab auf 24 nach einander
Die bis zum 18. Angust e. eingegangenen Submis⸗ sionen werden an diesem Tage in dem ne vor den versammelten Mitgliedern des Kollegit eröff⸗
wegen Verpachtung der Domaine Skomatzko net werden, und bleibt es den Bewerbern überlassen, dieser Eröffnung in Person oder durch einen Bevoll⸗
Da in dem unterm 3. März d. J. angestandenen mächtigten beizuwohnen. Die Submissionen und aufzunehmenden Verhandlun⸗
lich Lpkschen Kreise, 2 Meilen von der Kreisstadt Lyck, gen werden dem Ministerio des Königlichen Hauses ein⸗ 21 Meilen von Königsberg und 16 Meilen von Inster⸗ gereicht werden, welchem die Entscheidung vorbehalten
burg belegenen Domaine Skomatzko mit dem dazu ge⸗ bleibt. Gumbinnen, den 20. Juni 1837. Königliche Preußische Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
er Anzeiger fuͤr die Preußischen Sta
lischen Ordnung, wobei auch Lavater'’s ö erschienen, und sind Abdrück der Physiognomieen sind, vargestent if. (Das orsteher Kupferstich⸗Gallerie, J. G. A. Frenzel, mit bekann⸗ ter Umsicht und Fleiß bearbeitet.) J Sämmtliche Vier Kataloge sind auf portofreie Zuschriften zu haben: Berlin bei Herrn Asher; Bres⸗ 8 lau in der Schulzschen Buchhandlung; Leipzig bes errn Maler Börner und im Rud. Weigelschen Kunst⸗Institut; Frankfurt a. M. in der Wilmans⸗-⸗ schen Buch⸗ und Kunsthandlung; Hamburg bei Herrn Harzen (neue Wallgasse); München in der Herr⸗ mannschen Kunsthandlung; Paris in der Ritter⸗ ; Weimar in der Hofmannschen
essionszimmer er Physi 1 eichniß ist von dem Herrn
schen Kunsthandlung
folgende Jahre, also bis zum 1. Juni 1862, im Wege der Submission wiederholt werden. Die Gegenstände der Verpachtung sind:
1) die Vorwerke Skomatzko und Ogrodtken mit gut eingerichteten Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebäuden und nachstehenden Ländereien:
2) bei Skomatzko überhaupt 2310 Morgen 28 Ruthen Preuf., darunter 8 Acker 1038 Morgen 21 Ruthen, Wiesen 674 ⸗ N7. *
Hütung 500 2 109 2
b) bei Ogrodtken überhaupt 3316 Morgen 114
Ruthen Preuß., darunter
Acker 828 Morgen 150 Ruthen,
Wiesen 589 2 70 2
Hütun 1741 2 86 2
2) das Recht zur Geträuke Fabrication von Bier und Branntwein bei Skomatzko mit dem Verlagsrecht
2 v.
Bekanntmachung.
Das zur Konkursmasse des Kaufmanns Gustav Paschke allhier gehörige Waarenlager, bestehend in 945 Stück bunt karirten Merinos verschiedener Brei⸗ ten und mehreren wollenen und baumwollenen gang⸗ baren Artikeln, soll kemmenden
1 4. Augu st und nach Befinden an den nächstfolgenden Tagen, Vor⸗ und Nachmittags, in Partieen zu 10, 20 und mehreren Stücken gegen sofortige baare Bezahlung in gang⸗ baren Münzsorten auf hiesigem Rathhause öffentlich verauctionirt werden, daher solches, und daß die Waa⸗ ren nur gegen baare Zahlung oder genügende Sicher⸗ heit den Erstehern verabfolgt werden können, hierdurch bekannt gemacht wird. 1
Glauchau, den 24. Juni 1837. 8
Der Stadtrath allhier.
Dresden, am 26. Juni 1837.
Buchhandlung (übrigens durch jede Buchhandlung); zu Dresden durch die Walthersche Hof⸗Buchhandlung.
Carl Ernst Heinrich, Auctionator.
vn/Cer “ avon anz. Velir er⸗ papier à 2 Thlr., auf Chines. Papier à 2 ½ Ihls. der Königl. allen Kunsthandlungen zu haben. C. G. Lüderitzsche Kunst⸗Verlagshandlung
(AKinden Nr. ds.
Die 1 aachte Original⸗Auflage des
e Conversations⸗Lexikons vollständig in 12 Bänden und in einem neuen Abonnement in monatlic erscheinenden Bänden. 1 Es gereicht mir zu großem Vergnügen, den üuh reichen Subscribenten auf die achte Auflage des (en⸗ versations⸗Lexikons anzeigen zu können, daß mit der eben ausgegebenen 24sten und letzten Lieferung das Werk vollständig geworden ist. Wohl hätte ich g⸗
1837 ist zu haben:
von vier ee. Krug⸗ und Schenkstellen; 3) das vollständige Königl. todte und lebende Betriebs⸗ uüund Nutz⸗Juventarinm, mit einem, ausschließlich dder Saaten und Feldbestellungs⸗Kosten zinsfreien Knapitalwerth von circa 2793 Thlr. 26 sgr. Das höhern Orts festgesetzte Minimum der jährlichen Pacht beträgt 1968 Thlr. incl. 532 Thlr. 15 sgr. in Golde.
Jeder Pachtlustige kann die nähern Bedingungen,
unter welchen die Verpachtung stattfinden soll, in dem Geschäftszimmer des Departements⸗Raths, Nr. 29 des Regierungs⸗Gebäudes, einsehen und sich auch an Ort und Stelle die nöthige Kenntniß verschaffen. Der Acker der Vorwerke, vorzugsweise in Skomatzko, ist guter tragbaxrer Beschaffenheit und fast durchgängig zum Bau von Futterkräutern geeignet; die Hütungen begünstigen vorzüglich die Benutzung der Schäferei, und der mit der Pacht verbundene Zwangsdebit befördert den Betrieb der Brennerei.
Wer demnach auf dieses Pachtgeschäft eingehen will, hat sich schriftlich zu erklären, wie viel er unter Erfül⸗ lung der feststehenden Pacht⸗Bedingungen für die ge⸗ dachte Pacht⸗Periode an jährlicher Pacht entrichten will und diese eigenhändige oder doch unterschriebene Submission, mit seinem Petschaft geschlossen und an die unterzeichnete Kbnigliche Regierung adressirt, bei dem Justitiarius des Kollegii, Herrn Regierungs⸗Rath Mast hierselbst, persönlich abzugeben, welcher die wei⸗ tere Erklärung des Pacht⸗Bewerbers aufnehmen und die Bedingungen vollziehen lassen wird.
Gebote unter dem festgesetzten Minimo werden eben so wenig als Nachgebote angenommen.
An Caution müssen mindestens 1200 Thlr. in Staats⸗ papieren bestellt und die Qualification des Pacht⸗Be⸗ werbers, so wie das zu dieser Pachtung erforderliche Vermögen, bei der Abgabe der Submission nachgewie⸗ sen werden.
Die Auswahl unter sämmtlichen Pacht⸗Bewerbern bleibt dem vorgeordneten Königlichen Ministerio vor⸗ behalten und bis zur Entscheidung jeder Bewerber an sein Gebot so lange gebunden, bis er durch den Zu⸗ schlag der Pachtung an einen andern oder durch die ausdrückliche Erklärung der verpachtenden Behörde da⸗ ven entbunden worden.
v. Ryn.
den.
“ “
Vier interessante Kunst⸗Auctionen
A. Den 7. August a. c. Unterzeichneten die bereits in diesen Blättern be⸗
kannt gemachte Versteigerung merkwürdiger Origi⸗ nal⸗Handzeichnungen Holländischer und Flamän⸗ discher, Meister, besonders von Paul Rembrandt
Den 21. August a. c. u. f. T. die zum Machlasse des Kupferstechers und Zeichnenlehrers der Königl. Aka⸗ demie der bildenden Künste, Herrn Christ. Ernst Stölzel, gehörigen Kupferstiche, Kupferwerke, eini⸗ ge Kupferplatten und Handzeichnungen; unter letz⸗ tern eine vortrefflich ausgeführte Zeichnung nach Raphaels Krönung der Maria im Vatican. (Das Verzeichniß ist mit größtem Fleiß und Zuverlässig⸗ keit von dem Herrn Professor Anton Krüger wis⸗ senschaftlich abgefaßt.) Den 28. August d. J. u. f. T. (1300 Nummern) von gut erhaltenen Münzen und Medaillen älterer und neuerer Zeit in Gold, Sil⸗ ber Kupfer und Zinn, so wie einer Anzahl Brac⸗ teaten. (Das Verzeichniß ist von dem Verfasser des Münz⸗Katalogs vom 3. März 1834 gefertigt.) Und . den 18. September d. J. ebenfalls durch Unter⸗ zeichneten die Kupferstich⸗Sammlung des verstorb. Herrn Hofrath C. A. Böttiger, Ober⸗Aufseher des Königl. Augusteums zu Dres⸗ Der reichhaltige Inhalt dieser Sammlung, war nicht nach Schulen geordnet, bietet für den Sammler viel Schönes der neuern und ältern Kunst im Einzelnen, als auch Vieles in den aufgesammel⸗ ten Werken und Heften dar. nur wenige Haundzeichnungen vorkommen, einige vom größten Interesse. ist auch die selten so reich zu findende Samm Engl., Franz. und Deutsch. Witzbilder zu neunen, worin die seltenen! Originale Gilray’s nebst Ko⸗ pieen und handschriftlichen Noten vorkommen und dieser Artikel überhaupt in einer eigenen systema⸗
*
zu Dresden. 2
beginnt zu Dresden durch
Darstellung
sätzen. 8vo.
eine Sammlung
Officianten. merkungen. Für P Gesinde. Herausgegeben von J.
verb. Auflage. 8vo. geh.
Auch sind, obgleich ann.
Als große “ ung
v“
8
Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3)
Für Steuerbeamte, Kaufleute und alle Ge⸗ werbtreibende in den Deuschen Zoll⸗Ver⸗ eins⸗Staaten. Alphabetisches Verzeichniß der im Handel gewöhnlich vorkommenden Waaren⸗Artikel, dem Zollverein⸗Tarif für 18 ¾⁄ (welcher beigefügt ist) angepaßt durch W. Krev. Lang 8vo. geh. Preis 15 sgr. Handbüchlein der Gesetze und Verordnungen über das rekte Steuerwesen in den Königl. Preußischen Staaten und über die Bestrafung der verschiedenen Steuer⸗Defraudationen und Contraventionen. Ein nützlicher Rathgeber für alle Steuerpflichtige, insbesondere für Kauflente, Rei⸗ sende, Branntweinbrenner, Brauer, Müller, Schläch⸗ ter, Fracht⸗- und Lohnfahrer, Schiffer und andere Ge⸗ werbtreibende, um sich vor Schaden und Nachtheil zu hüten. Von C. G. Brandis. 8vo. Preis 20 sgr. Das Amt des Schiedsmannes in den Königl. Preußischen Staaten. 1b seiner Befugnisse und Verpflichtungen. Rebst Formularen zu den desfallsigen schriftlichen Auf⸗ Preis 15 sgr. Grunard's Hülfsbuch für den Preußischen Subaltern⸗Beamten. Enthaltend das Wissenswertheste aus der Geschichte, Geographie, Statistik und Verwaltung des Preußischen Staates, so wie die gesetzlichen Bestimmungen, die An⸗ stellung, Besoldung, Pegstsnitung ꝛc. der Subaltern⸗ Beamten betreffend; nebst Formularen zu Protokollen, Berichten, Gesuchen n. a. m. 8vo. Preis 20 sgr. Allgemeine Gesinde⸗Ordnung für die Preußischen Staaten, nebst den gegenseitigen Rechten und Pflichten der Herrschaften und der Haus⸗ Mit erläuternden und ergänzenden An⸗ olizei⸗ und Justizbeamte, so wie zur Belehrung für Herrschaften, Haus⸗Officianten und
G. Bass e1ieG
9 Kunst⸗Anzeige. Die vollbrachte Pilgerfahrt. Gem. von Eduard Kolbein. —
Nach diesem schönen Bilde ist so eben eine vorzüg⸗ lich gut ausgeführte Lithographie in unserem Verlage
- wünscht, die achte Auflage schneller zu beendigen, am im Interesse des Publikums glaubte ich nichts we⸗ säumen zu dürfen, was dem Werke zum Vortheile ge reichen konnte, und die sorgfältigste Redactien, die ich mir zur Pflicht gemacht, gestattete bei der sta⸗ ken Auflage kein schnelleres Fortschreiten des Dru⸗ Seit vielen Jahren zum ersten Mal ist das Cot versations⸗Lexikon wieder vollständig in allen Buchhandlungen zu dem Subscript.⸗Preise von 16 Thlr. für die Ansgabe auf gutem Druckpaher, 24 Thlr. auf feinem Schreibpapier, 36 Thlr. auf extrafeinem Velinpapier 8 zu erhalten. 8 1 Obwobl diese Preise allgemein als äußerst bill auerkannt sind, so dürfte doch für Viele die Anschte fung des Werks auf einmal zu schwer fallen. I. nun den Wünschen solcher Bücherfreunde möglih zu entsprechen, habe ich mich entschlosseu, ein nenes Abonnement
auf die achte Auflage des Conversations⸗ Lexiker eintreten zu lassen und “
monatlich vom 1. Juli dieses Jahres al einen ganzen Band zu dem Preise von 1 Thlr. 10;” für die Ausgabe auf Druckpapier, 2 Thlr. u Schreibpapier, 3 Thlr. auf Velinpapier zu te⸗ senden, wonach sich also die Ausgabe auf ein ganzt Jahr vertheilt. Sollten Jemanden noch lälger, Termine wünschenswerth seyn, so ist jede Buchhan lung in den Stand gesetzt, sie zu gewäͤhren, und die achte S vollständig erschienen ist, so kan ich in allen Fällen die groͤßte Pünktlichkeit in der p lieferung zusagen. Feipsig, im Juni 1837. F. A. Brockhaus. Zu haben in Berlin bei A. Asfher. S
Eine genane
In der Schönianschen Buchhandlung in Elba feld ist erschienen und durch alle Buchhandlungen beziehen (in Berlin bei T. Trautwein, Breite Stue Nr. 8, zu haben): 1.
Gernnhiegn—
der Englischen Aussprache nach Walker's System. Zum Memoriren und Nachschlagen eingerichtet un mit einigen Lese⸗Uebungen versehen. 8 Zunächst für die Klassen der Realschule zu Elberfe
Von De. C. A. W. Kruse. 8ro. Preis 15 sgr. = 54 Kr.
Kuhn. Zweite Pöreis 10 sgr.
In allen Buchhandlungen (Berlin bei F. Dümn
ler, Linden Nr. 19) ist zu haben: vl
Herzog, Dr. K., Taschenbuch für Reitsem in den Thüringer Wald. Mit einer; Magdeburg, Heinrichshofen. Gebunden. 22
67 pCt. We8. ZZ1“
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Staats⸗Z
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Niederschlag 0,042 R.
Amtliche Rachrichten.
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Der Justizrath Joachim Dietrich von Buchholz ist um Justitiarius der Koͤniglichen und Prinzlichen Hofmarschall⸗ 8 und der Koͤniglichen Garten⸗Intendantur ernannt
Der Justiz⸗Kommissarius, Kreis⸗Justizrath Dr. Straß hierselbst, ist, neben seinem Amte als Justiz⸗Kommissarius bei sem hiesigen Stadtgerichte, zum Advokat⸗Anwalt bei dem Re⸗ fisoons⸗ und Cassationshofe ernannt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirk⸗ iche Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte nd bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeau⸗ jerre, nach Frankfurt a. M. 8 8
ngs⸗Nachrichten. Ausland. 8
Frankreich.
Paris, 29. Juni. Gestern arbeitete der Koͤnig in Neuilly pit dem Justiz⸗Minister und begab sich darauf nach Versailles. Der Constitutionnel meldet, daß die verwittwete Erb⸗ großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin auf dringendes Bitten 6 Herzogs von Orleans noch acht Tage in Neuilly verweilen n dann die Ruͤckreise nach Deurschland antreten werde. 1 Der Koͤnig der Belgier wird, wie es heißt, in Folge einer eingenden Einladung Ludwig Philipp's am kuͤnftigen Sonn⸗ ag in Neuilly erwartet. Man will wissen, daß der Koͤnig ltzold in Betreff der Angelegenheiten Englands zu Rathe ge⸗ ean werden solle. der Auftrag, den der General Baudrand von der Regie⸗ Beeßzalten hat (vergl. die gestrige Sitzung der Pairs⸗Kam⸗ he besteht, wie man glaubt, darin, der Koͤnigin Victoria die Nckwaͤnsche des Koͤnigs der Franzosen zum Antritt ihrer Re⸗ herung zu uͤberbringen. 8 In der Pairs⸗Ka mmer kam heute unter Anderem der Hesetz⸗Entwurf wegen der außerordentlichen Zuschuͤsse zu den iesjahrigen Ausgaben fuͤr die Kolonie Algier, im Betrage von 4,658,227 Fr., zur Berathung. Derselbe ging ohne irgend ine erhebliche Debatte durch. Ueber die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer s noch Folgendes nachzutragen: Nachdem die 12 ersten Kapi⸗ el des Budgets des Handels⸗Ministeriums angenommen wor⸗ sen kamen die Kosten fuͤr die Bruͤcken⸗ und Chaussee⸗, so wie he Bergwerks⸗Verwaltung, im Gesammtbetrage von 3,602,200 ge, an die Reihe. Die Regierung hatte zur besseren Besol⸗ hung der Beamten der Bruͤcken⸗ und Chaussee⸗Verwaltung auf inen Zuschuß von 130,660 Fr. angetragen, den die Kommission dü 16,,900 Fr. ermaͤßigt hatte. Hiergegen protestirte nun der Feaf Ja ubert, indem er die Unzulanglichkeit der Gehalte je⸗ r damten⸗Klasse nachwies. Er verlangte sonach, daß die von der Kommission gestrichene Summe von 54,000 Fr. der⸗ gesnt wiederhergestellt werde, daß hiervon 21,090 Fr. den Slbatewrn⸗Beamten und 39,000 Fr. dern Ingenieurs erster Klasse zu Gute kaͤmen. Jene 24,000 Fr. wurden bewilligt; ber die 30,090 Fr. waren jedoch die Stimmen so gleich gchfeit, daß zur Kugelwahl geschritten werden mußte, wobei sich ü hoͤchst seltene Fall ereignete, daß eben so viele Stimmen da⸗ rals dawider waren, namlich 123 gegen 123. Der Praͤsi⸗ hent erklarte hiernach, daß der zweite Theil der Proposition 6 Wfen Jaubert nicht angenommen worden sey. Die letz⸗ ann des Budgets des Handels⸗Ministeriums gaben wei⸗ eni echeblichen Debatte Anlaß. Es wurden unter An⸗ lnd “ 8 Für die Erhaltung der Koͤniglichen Chaussten 8Brhle en 22,810,090 Fr., fuͤr die innere Schifffahrt en 1“ fuͤr die Seehaͤfen 4,355,00) Fr.; zu den Lisen⸗ dcan 1 An der Tagezordnung war jetzt die Be⸗ 9 88 ber das Budget des Ministeriums des Innern. he Giaaf bgh Montalivet hatte sich, obgleich noch heftig an mer 1 zur Vert eidigung seines Budgets nach der he hecgen lassen. Der. Graf Jaubert eroͤffnete die be⸗ daß er die vielen und so oft vorgenommenen 6 Inmernben in den Ressort⸗Verhaltnissen des Ministeriums Ff 1 Eben so ruͤgte er es, daß man die Stelle heren⸗s C11““ G“ Ministerium habe eesähnlichen Und vmmaß en M 11“ e ge Bigten Mann zu jenem Posten habe fin⸗ . sprach er sich auch noch mißbilligend dar⸗ hen 1— 1 88* v Direktor der oͤffentlichen Denkmaͤler, 1 52 8 üt Zugleich Deputirter) kein Gehalt ausgesetzt wor⸗ ha eeesecns, fuͤgte der Redner hinzu, figurire kein sol⸗ aurch G“ Budget und er wolle nicht hoffen, daß dasselbe Unnahme wüͤrde, daß man den Subaltern⸗Beamten ihre dlage 9. - Als der Graf von Montalivet von seinem eee üeahe .“ vir hier vor Gericht staͤn⸗ d rden ir dem Herrn Minister einen Eid zuschieben. Wir s btenicht vor Gericht, sondern befinden uns im Schoße thenden ich bediene mich daher bloß eines mir zu⸗ hage siel es wehn ich dem Herrn Minister die einfache e offentli he⸗ Herr Vatout in seiner Eigenschaft als Direktor here Bataen Denkmaͤler ein Gehalt bekomme oder nicht.“ Zehalt beziehe ““ hierauf selbst, daß er kein solches ines Amtos 1 daß er sich daher auch bei der Uebernahme ncerverfers b.⸗ as einer neuen Wahl als Deputirter habe zu Eenccsla cvauchen. Der Graf vo n Montalivet bestieg ugeben ich noch seinerseits die Rednerbuͤhne, um die Erklaͤrung „ daß ein neuer Unter⸗Staats⸗Secretair bei seinem
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Zeitu
die Erhaltung der
Ministerium bloß deshalb nicht ernannt worden sey, weil er diesen Posten fuͤr SErba⸗ überftaͤsstg halte. 8an, eS ee fuͤgte der Minister hinzu, „stellt die Vermuthung auf, daß vielleicht bloß die Schwierigkeit, einen geeigneten Unter⸗Staats⸗Secretair zu finden, uns bewogen habe, diese Stelle unbesetzt zu lassen; 1 mag indessen gan) unbesorgt seyn: die versoͤhnliche und feste Politik, die wir befolgen, wird immer wuͤrdige Stuͤtzen finden, wir werden das Beste des Landes foͤrdern, auch ohne zu Gewalt⸗Maßregeln unsere Zuflucht zu nehmen.“ Hierauf erwi⸗ derte der Graf Jaubert Folgendes: „Der Herr Minister ruͤhmt uns seine feste und versoͤhnliche Politik an, indem er zu⸗ gleich einen Seitenhieb auf die Politik des vorigen Kabi⸗ nets fuͤhrt, die es ihm beliebt, eine gewaltsame zu nen⸗ nen. Er. moͤge mir gestatten, in dieser Hinsicht nicht einerlei Meinung mit ihm zu seyn, denn wenn ich sehe, daß die Regierung sich den Beistand des Schlechtesten, was die Presse aufzuweisen hat, durch Decorationen zu erkaufen sucht, so kann ich dies nicht eine versoͤhnliche, sondern nur eine schwache Politik nennen.“ — In der heutigen Sitzung ließ sich im Laufe der allgemeinen Berathung nur noch Herr Barbet ver— nehmen, der namentlich zu beweisen suchte, daß das Amt eines Unter⸗Staats⸗Secretairs keinesweges die Wichtigkeit habe, die Herr Jaubert Tages zuvor ihm habe beilegen wollen. Es wurde hiernaͤchst uͤber die einzelnen Kapitel berathschlagt und die Kammer bewilligte folgende Summen: Fuͤr die Kosten der Central⸗Verwaltung 1,000,000 Fr.; fuͤr die Reichs⸗Archive 89,000 Fr.; zu den geheimen polizeilichen Ausgaben 1,263,000 Franken. Herr Glais⸗Bizoin benutzte diese Ausgabe um einige Bemerkungen uͤber den gegenwaͤrtigen Zu⸗ stand der Kammer anzustellen. Er hielt es, sowohl in dem Interesse dieser letztern, als in dem des Landes und des Ministeriums selbst fuͤr nothwendig, daß die Kammer unmittel⸗ bar nach dem Schlusse der Session aufgeloͤst werde, indem sie, nach⸗ dem sie 4 oder 5 verschiedenen Ministerien ihren Beistand ge⸗ Uiehen, gewissermaßen abgenutzt sey und aus der oͤffentlichen Meinung neue Kraft schoͤpfen muͤsse. — Fuͤr die Telegraphen⸗ Linien wurden 800,000 Fr., fuͤr die Nationalgarden 160,000 Fr. und zu Civilbauten und Reparaturen 950,000 Fr. herge⸗ geben. Als das 13te Kavitel, im Betrage von 200,000 Fr. zur Erhaltung der alten historischen Denkmaͤler an die Reihe kam trat Herr Dupin den Präsidentenstuhl an Herrn Cunin⸗Gri⸗ daine ab, um die Ce öld.e vr. säolichen Staͤdte um ihnen aus der Roͤmerzeit verbliebener Denkmaͤler lobend anzuerkennen und im eee 888 Wunsch auszudruͤcken, daß diese Denkmaͤler ihnen gelassen nicht aber nach Paris gebracht werden moͤchten, um die Haupt⸗ stadt damit zu bereichern. — Fuͤr die Koͤniglichen Theater wird im 18ten Kapitel eine Beisteuer von 1,803,000 Fr. verlangt. Herr Auguis erklaͤrte sich gegen dergleichen Subventionen, in⸗ dem solche bloß den Theater⸗Direktoren, nicht aber der eigent⸗ lichen Kunst zu Theil wuͤrden. Eben so eiferte er gegen die Pc Pensionirung der dramatischen Kuͤnstler, die bei weitem esser behandelt wuͤrden, als alte ausgediente Militairs. Man werde ihm vielleicht einwenden, daß die Pensionen sich nach den abgeschlossenen Kontrakten richteten; hierauf koͤnne er aber nur erwiedern, daß solche laͤstige Kontrakte nicht abgeschlossen werden muͤßten. tatt das Geld in solcher Weise zu verschwen⸗ den, solle man es lieber den Irren in Charenton, und den Kran⸗ ken in Bicètre und la Salpetriére zu Gute kommen lassen. Auf die Frge des Herrn Lherbette, wann endlich das neue Theater „Reglement erscheinen werde, erwiderte der Minister des Innern, daß dasselbe der Kammer in der naͤchsten Session vorgelegt werden wuͤrde. Mehrere Redner ließen sich hierauf noch theils fuͤr, theils wider eine Subventionirung der Koͤnigl. Theater vernehmen. Zuletzt wurde indessen die be⸗ antragte Summe unverkuͤrzt bewilligt; auch wurde noch eine Beisteuer von 160,000 Fr. zu der Pensionskasse der großen Oper hergegeben. Beim Abgange der Post war die Kammer bis zum zosten Kapitel 9ng
In einem hiesigen Blatte liest man: „Der Marse Clauzel hatte vorgestern ein; Audienz 88 Koͤnige, die 1 Stunde dauerte. Außerdem hatte der Marschall in der letzte⸗ ren Zeit haͤufig Konferenzen mit dem Kriegs⸗Minister. Diese Umstaͤnde scheinen dem seit einigen Tagen verbreiteten Geruͤchte von der nahe bevorstehenden Abreise des Marschalls Clauzel nach Spanien einiges Gewicht zu geben. Sollte diese Nach⸗ richt sich bestaͤtigen, so wuͤrde sie von der groͤßten Wichtigkeit seyn; denn augenscheinlich wuͤrde sich der Marschall nur mit Zustimmung der Regierung nach Spanien begeben. Aber in diesem Fall fragt man sich, ob Frankreich es dabei bewenden lassen wuͤrde, einen Marschall nach Spanien zu senden ohne die Fremden⸗Legion zu reorganisiren, die seit dem Tode des Oberst Conrad als aufgeloͤst zu betrachten ist. Man fragt sich ferner, ob die Regierung etwa im Begriff ist, zu den Planen zuruͤckzukeh⸗ ren, die durch das Ministerium vom 22. Februar entworfen waren. Waͤre dies die Absicht des Grafen Molé, so wuͤrde Herr Thiers wahrscheinlich wieder in das Ministerium eintreten.“ Das legitimistische Journal la France aͤußert sich uͤber densel⸗ ben Gegenstand in folgender Weise: „Wir erfahren von hohen Personen, daß der Marschall Clauzel sich anschickt, nach Spa— nien zu gehen, um den Ober-Befehl uͤber die Truppen der Koͤnigin zu uͤbernehmen. Die hohe Stellung, die der Marschall Clauzel einnimmt, erlaubt nicht, zu zweifeln, daß er sich zuvor der Einwilligung des Staats⸗Oberhauptes versichert habe.“
Die Regierung hat heute nachstehende telegraphische De⸗ pesche aus Narbonne vom 27sten d. erhalten;: „Am 2isten ist Don Carlos zwischen Cardona und Manresa uͤber die Suria gegangen. Der Baron von Meer hat am 20sten mit seiner Armee Cervera verlassen, und marschirte in vier Kolonnen auf Igualada und Calaf. Ros d'Eroles hielt am 25sten die Doͤrfer in der Umgegend von Seu d'Urgel mit 12500 Mann besetzt. Osorio steht mit seinen Truppen noch immer in Puycerda.“
Herr Felix Real ist in Grenoble mit einer Majoritaͤt von 187 gegen 10 Stimmen wieder zum Deputirten erwaͤhlt worde
vandy, tritt nun als Kandidat bei der am 1. Juli in Nogent⸗
Kinister des oͤffentlichen Unterrichts, Herr von Sal⸗
le⸗Rotrou stattfindenden Deputirten⸗Wahl auf. Gleichzeiti mit ihm erscheint als legitimistischer Seeebh e 18S Vurin, einer der reichsten Gutsbesitzer der dortigen Gegend.
Im Memorial de l'Quest vom 25sten d. liest man: „In Folge eines von dem Ministerium erhaltenen Auftrages hat der Koͤnigl. Prokurator in Niort eine Haussuchung bei errn Frs Registrator der Praͤfektur und vormaligen Hausbeamten Karl's X., angestellt. Es haben sich dabei Pa⸗ viere vorgefunden, die sich auf die Anspruͤche des sogenannten Herzogs der Normandie (Naundorff) beziehen, als dessen eifrig⸗ ster Agent Herr Geoffroy bekannt ist. Durch eine Verfuͤgung 1“ ist Herr Geoffroy sogleich seines Amtes entsetzt
Die Schrift des Generals Donadieu, betitelt „Von dem
alten Europa, den Koͤnigen und den Voͤlkern unserer Zeit“, i gestern von der Polizei in Beschlag genommen worden. Di Beschlagnahme der „Quotidienne“ gruͤndet sich auf Auszuͤge, die dieses Blatt aus dem obengenannten Werke gegeben hatte. 9 Jxxxböö- 7 Staaten von Nord⸗Amerika, Jahre eine Anleihe mi iesigen B ie hause Hottinguer und Comp. 1a seeh der Handels⸗Krisis außer Stande befinden, die Fonds fuͤr die am 1. Juli faͤlligen Zinsen zu beschaffen. Man glaubt indeß, 8 58, enges gnd Comp. sich dazu verstehen wer⸗ „ higen Vor e zu leisten, um einer Einste der Zinszahlung vorzubeugen. 8. Dö“
Großbritanien und Irland.
London, 28. Juni. Die Koͤnigin hat befohlen, die Ein⸗ richtungen im Buckingham⸗Palast zu “ indem Ihre Fin denselben W u beziehen wuͤnscht. Man spricht
1 on einer in diesem Sommer zu unternehmende ise Ihrer Majestaͤt nach Irland. .“
abgeschlossen hat, soll sich in Folge
Aus Windsor von gestern Abend wird der Times ge⸗
schrieben: „Die Koͤnigin⸗Wittwe befindet sich in fortschreiten⸗ der Fstenigh ihr Gemuͤth ist aber immer noch sehr affizirt. 6 8 so ihre Absicht seyn, sich gleich nach dem Leichenbegaͤngniß ihres verstorbenen Gemahls von Schloß Windsor nach Bushy⸗ ark zu be eben. Sie hat hier im Schloß eine Menge kost⸗ arer Moͤbel und anderer Sachen, die sie zu verschiedenen Zei⸗ ten von Sr. verewigten Majestaͤt und von fremden Potenta⸗ ten zum Geschenk erhielt; diese sollen schon jetzt nach Bushy⸗ Park gebracht werden. Es geht auch das Geruͤcht, daß die verwittwete Koͤnigin, da sie fuͤhle, daß sie bei der veraͤnderten Stellung, die sie jetzt im Lande einnimmt nothwendiger Weise den Umfang ihrer Hofhaltung einschraͤnken muͤsse, den Entschluß gefaßt habe, alle ihre Deutsche Bedienung zu entlassen und nur ihre Englischen Domestiken beizubehalten So habe ich gehoͤrt, daß zwei junge Deutsche Damen, die zu ihrem Gefolge gehoͤrten, bereits mit kleinen Pensionen verab⸗ schiedet worden seyen. Auch ihren Deutschen Koch soll sie der Sparsamkeit zum Opfer bringen wollen. Als Grund fuͤr diesen Entschluß wird der Wunsch angefuͤhrt, den Gefuͤhlen des Engli⸗ schen Volks zu genuͤgen, welches stets sehr ungern Geld an Auslaͤnder verabfolgen sieht. Wann die Koͤnigin Adelaide die Deputationen der beiden Parlamentshaͤuser empfangen wird die ihr die Kondolenz⸗Adressen uͤberreichen sollen, ist noch nicht bestimmt; man glaubt aber, sie werde dies bis nach dem Lei⸗ “ verschieben.“ ie mehrerwaͤhnte Proclamation der Koͤnigin zur Ermun⸗ terung der Froͤmmigkeit und Tugend und zut “ und Feenfis des Lasters, der Gottlosigkeit und der Unsitt⸗ lichkeit lautet folgendermaßen: „Damit jeder Art von Laster und Ausschweifung vorgebeugt und die Religion geuͤbt werde von den Offizieren, Soldaten, Seeleuten und allen anderen in Unserem Dienst zu Land oder zur See Angestellten, empfehlen Wir auf das nachdruͤcklichste allen Commandeurs und Ober⸗ Sfhenen dieser Corps, daß sie streng darauf sehen, daß keine Ent deiligung, Ausschweifung oder andere Unsittlichkeit vorfalle bei ihren Untergebenen; und Wir befehlen. ihnen, durch ihr gutes Leben, ihre Sitten und Reden ein Beispiel von Froͤm⸗ migkeit und Tugend Allen, die unter ihren unmittelbaren Be⸗ fehlen stehen, zu geben, so wie auch, auf das strengste uͤber de— ven Betragen zu wachen und Jeden, der sich der obgedachten Vergehungen schuldig macht, zu bestrafen, indem Wir sie fuͤr alle heillosen Folgen ihrer Nachlaͤssigkeit in dieser Hinsicht ver⸗ antwortlich machen. Wir befehlen, daß gegenwaͤrtige Prockla⸗ mation alljaͤhrlich viermal wenigstens in allen Kirchspielen, Kir⸗ EEö“ Unseres Koͤnigreichs von den Predigern, Ka⸗ daeevrrdes, osenieren gleich nach dem Gottesdienste abge⸗ Die Thron⸗Besteigung der Koͤnigin hat natuͤrlich in der gerichtlichen und sonstigen amtlichen “ anic Veranen derungen noͤthig gemacht; ein Gerichtsschreiber war jedoch darin 8 den Hegangen, daß er gar die Worte: „im Jahre unseres dedct zauenns⸗ ndert und: „im Jahre unserer Fruüun dafaͤr Vorgestern hat auch der Stadtrath von Liverpe ress an die beiden Koͤniginnen, die 1aenh und B“ beschlossen. Bei der an die Erstere gerichteten schlug Herr Her⸗ worth, einer der Vertheidiger des Irlaͤndischen Unterrichts⸗ Systems, als Amendement vor, daß die Worte: „Wir hoffen ferner, daß Ew. Majestaͤt die Pflegerin jeder reinen unver⸗ faͤlschten Religion seyn werde“, in die Adresse eingeschaltet wer⸗ den sollten, fiel aber mit seinem Antrage durch. Als darauf be⸗ stimmt wurde, daß eine Deputation, bestehend aus dem Mayor und den beiden Herren, welche die Adressen beantragt und un⸗ terstuͤtzt hatten, sich nach London begeben und dieselben uͤberrei⸗ chen solle, wollte Herr Jordan, der die Adressen unterstuͤtzt hatte, diese Ehre anfangs ablehnen, indem er sagte er ha 8 chon fuͤnf Regierungswechsel erlebt und liebe die Ruhe; am aber willigte er doch ein, mit nach London zu gehen.