1837 / 187 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

im 3ten Jaͤger⸗Regiment, hat den General von Rigny ausrufen hoͤren: „Alles ist verloren, wenn die Ordnung nicht wiederhergestellt wird; Achmet Bey versteht besser den Krieg sefüͤhren. als wir.“ Herr Blanchard, Eskadrons⸗Chef ei ders Artillerie, giebt die Worte des Herrn von Rigny folgendermaßen an: „Es ist schaͤndlich, wir marschiren in der groͤßten Unordnung; in meinem Corps sind 200 Koͤpfe abgeschnitten worden; so geht es vnicht laͤnger, wir muͤssen die Wagen verbrennen; es ist eine Nichtswuͤrdig⸗ keit!“ Herr Napoleon Bertrand bfstaͤtigte in seiner Aus⸗ sage alles dasjenige, was der Marschall Clauzel in seinem oben erwaͤhnten Berichte gesagt hatte. Der Oberst Duvivier begann den Ruͤckzug von Konstantine am 24. Nov., als der General von Rigny sich ihm naͤherte und sagte: „So koͤnnen die Dinge nicht bleiben. er Marschall wird uns nicht gluͤck⸗ lich zuruͤckbringen; morgen werde ich das Kommando uͤbernehmen. Die Armee muß in Quarrés retiriren!“ Der Zeuge beklagte sich bei dem Angriffe auf Konstantine, von dem General von Rigny im Sctich gelassen worden zu seyn. Herr von Rancé und mehrere andere Zeugen sprachen sich ganz im Sinne des Clauzelschen Berichts aus. Hierauf kamen die Entlastungs⸗Zeugen an die Reihe. Die Herren Houdaille, Roualt, Bonnefont Assoult, Bloiret und Gueirand, die sich saͤmmtlich bei der Arrieregarde befanden, ertheilten der Tapferkeit und der Kaltbluͤtigkeit, die der General von Rigny bei jeder Gelegen⸗ heit an den Tag gelegt habe, das glaͤnzendste Zeugniß. Meh⸗ rere andere Offiziere versicherten, daß der General von Rigny den Marschall Clauzel nur auf ein moͤgliches und nicht auf ein schon a. r Ungluͤck aufmerksam gemacht habe. Beim Ab⸗ gange der Post dauerte das Verhoͤr der Entlastungs⸗Zeugen noch

fort. Im Courrier frangçgais heißt es: „Man beschaͤftigte ich vorgestern im Konferenz⸗Saale und im großen Sitzungs⸗ Saäaale der Deputirten⸗Kammer mit Muthmaßungen uͤber die Gruͤnde, welche das Ministerium veranlaßten, in Bezug auf die letzten von Algier eingegangenen Depeschen so tiefes Still⸗ schweigen zu beobachten, und schloß daraus, daß dieselben nicht guͤnstig lauteten, oder daß wenigstens das Ministerium es vor dem Auseinandergehen der Deputirten nicht wolle verlauten las⸗ een, daß der Traktat mit Abdel⸗Kader wieder in Oran ange⸗ kommen sey. Man berechnete die Tage und die Entfernungen, und fand, daß Herr Delarue spaͤtestens am 23. Juni in Mers⸗ el⸗Kebir habe eintreffen muͤssen, und daß man bereits Nachricht von seiner dort erfolgten Ankunft haben koͤnne. Wahrscheinlich werden uns die morgenden Briefe aus Toulon dasjenige mit⸗ theilen, was der Regierung schon seit vorgestern bekannt ist; aber die Minister werden nichtsdestoweniger ihren Zweck erreicht haben, da die Deputirten⸗Kammer bereits als aufgeloͤst zu be⸗ trachten ist.“

Man will wissen, die doctrinaire Partei habe eine Summe von 300,900 Fr. zusammen gebracht, um das Journal de Pa⸗ ris als ihr Organ zu subventioniren.

Die Schwestern Therese und Fanny Elsler werden dies⸗ mal ihren Urlaub zu einer Reise nach Wien benutzen, da sie sch mit dem Direktor der Londoner Oper nicht haben einigen

nnen.

In Ermangelung neuerer telegraphischer Depeschen aus Spanien giebt heute die Charte ein Geruͤcht, wonach die Kar⸗ listen von den Christinos so total aufs Haupt geschlagen worden waͤren, daß von Don Carlos keine Spur mehr aufzufinden sey.

Der Messager enthaͤlt Folgendes: „Wir haben heute Briefe aus Lissabon bis zum 17ten v. M. erhalten. Tages zu⸗ vor war daselbst eine Koͤnigl. Verordnung erschienen, worin auf einige in der letzten Zeit erschienene aufruͤhrerische Zeitungs⸗Ar⸗ tikel hingewiesen und die thaͤtigsten und energischsten Maßregeln zur Aufrechthaltung der Gesetze gegen den Preß⸗Unfug vorge⸗ schrieben wurden. Die Nachrichten aus den Provinzen laute⸗ ten befriedigend. Am 15ten verlangte der Baron da Ri⸗ beira in den Cortes das Wort, um den Minister des Innern 8 fragen, weshalb das Diario das Cortes seit vierzehn Tagen nicht mehr erscheine, und den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten um eine Erklaͤrung uͤber die Art und Weise zu bitten, wie die Franzoͤsische Regierung den Zusatz⸗Artikel zu dem Quadrupel⸗Allianz⸗Traktate interpretire. Die Minister antwor⸗ teten auf diese Interpellationen nicht; aber der Deputirte Ar⸗ queira du Jaria gab zu verstehen, daß das erwaͤhnte Journal nicht erscheine, weil kein Papier und auch kein Geld, um wel⸗ ches zu kaufen, vorhanden sey.“

Großbritanien und Irland.

London, 30. Juni. Die Koͤnigin gab vorgestern im Kensington⸗Palaste dem Viscount Melbourne und den Grafen von Albemarle und Durham Audienzen. Graf Durham war laͤnger als anderthalb Stunden im Palaste und besuchte nachher den Herhog⸗ von Sussex.

Miß Rice, die Tochter des Kanzlers der Schatzkammer, und Miß Ponsonby sind zu Ehrenfräulein der Koͤnigin ernannt worden.

Man glaubt, das gegenwaͤrtige Parlament werde bis zum 14. oder 15. Juli Sitzungen 1b die Prorogation einen oder zwei Tage nachher und die Aufloͤsung am 20. Juli erfolgen. Man glaubt ferner, daß sich das neue Parlament vierzig Tage nach der Aufloͤsung des alten versammeln werde.

In dem (vorgestern erwaͤhnten) Glaubensbekenntniß, das der Staats⸗Secretair des Innern, Lord John Russell, an die Waͤhler von Stroud gerichtet hat, zeigt er ihnen an, daß es der Koͤnigin gefallen habe, Lord Melbourne und dessen Kolle⸗ gen in ihren Aemtern zu bestaͤtigen; es werde daher ihre Pflicht seyn, ihr den angemessensten Pea zu ertheilen, um ihre groß⸗ herzigen Gesinnungen wegen Aufrechthaltung der Freiheit und der Verbesserung der Gesetze des Koͤnigreichs zu erfuͤllen. Auch werde die Koͤnigin von einem loyalen Volke nicht vergeblich die Unterstuͤtzung gewaͤrtigen, die fuͤr den Beherrscher eines freien Landes die Auelle aller Macht und Wuͤrde sey. Der Minister weist nunmehr auf dasjenige hin, was er und seine Kollegen in den beiden letzten Sessionen geleistet, namentlich auf die Englische

Nunizipal⸗Corporations⸗Bill, die Englische Zehnten⸗Abloͤsungs⸗ Bill und die Bills zu Gunsten der Dissenters. Was die jetzige, wenn auch gestoͤrte und vor der Zeit ihrem Ende nahenden Session anbetreffe, so sey doch in derselben eine wesentliche Milderung der Kriminal⸗Gesetze erreicht und selbst der Oppo⸗ sition das Gestaͤndniß abgezwungen worden, daß die abso⸗ lute Verweigerung der Munizipal⸗Freiheiten keine wesent⸗ liche Bedingung der Aufrechthaltung des protestantischen Kirchenwesens in Irland sey. Der Minister fuͤhrt an, daß es gelungen sey, die Ruhe ohne Zwangs⸗Maßregeln in Irland aufrecht zu halten, und daß sowohl die Autoritaͤt der Regierung, als die legislative Union beider Inseln durch den ungewohnten Anschluß einer großen Mehaheie des Volkes an Kraft gewonnen habe. „Wer mag nun“, fragte er, „so verwegen seyn, sich zwi⸗

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schen die Koͤnigin und ihre Unterthanen zu stellen? wer mag die Wohlthaten eines gerechten Schuͤtzes vereiteln und den Im⸗ puls einer dankbaren Loyalitaͤt stoͤren wollen?“ Der Minister unterscheidet aber zwischen den Gegnern der Regierung und spricht sich (wie vorgestern schon e mit besonderer Aner⸗ kennung uͤber den Herzog von Wellington aus, der sich uͤber Partei⸗Ansichten erhoben und die Bill zur Verbesserung der Armen⸗Gesetze mit einer Furchtlosigkeit und Aufrichtig⸗ keit unterstuͤtzt habe, die bei der Masse seiner Anhaͤnger wenig Nachahmung gefunden. Im Unterhause, faͤhrt er fort, haͤtten die sogenannten Konservativen sich vergeblich bemuͤht, eine Makel der Schande auf das Benehmen ihrer tapferen Landsleute zu werfen, die in einem fremden Lande fuͤr die Sache der Freiheit gekaͤmpft, und im Inlande haͤtten 68 An⸗ aͤnger auf unkedliche Weise den Saamen religioͤser Unduld⸗ er und nationaler Zwietracht auszustreuen gesucht. Der. Minister geht nunmehr zu dem kuͤnftigen Parlamente uͤber, welches wichtige und schwierige Angelegenheiten zu erwaͤgen haben werde. Bei der Diskussion uͤber die Civil⸗Liste besorgt er keine sonderliche Meinungs⸗Verschiedenheit, denn so wie die Ehre der Krone es erheische, ihre Einnahme und Ausgabe nicht zu bemaͤnteln, so erheische das Interesse und das bessere Gefuͤhl des Vol⸗ kes, die Wuͤrde des Souverains nicht schmaͤlern zu wollen. Eine weitere Pruͤfung des neuen Armen⸗Gesetzes erklaͤrt der Mini⸗ ster, nicht von sich abweisen, sondern sich jeder angemessenen Ver⸗ besserung desselben unterziehen zu wollen. Anlangend die uͤbri⸗ gen Fragen von Wichtigkeit, so beruft er sich wegen seines kuͤnftigen Benehmens auf sein vergangenes und schließt mit den Worten: „Ich habe mich bemuͤht, unsere Institutionen durch deren Reform zu kraͤftigen, fuͤr jede religioͤse Meinung vollstaͤn⸗ dige und unbedingte Freiheit zu erlangen und Irland gleiche Freiheiten mit Großbritanien zu verleihen. Zugleich aber habe ich Sorge getragen, bei aller Neuerung keinen Grundsatz zuzu⸗ lassen, welcher unsere alten Institutionen gefaͤhrden koͤnnte, die religioͤse Freiheit nicht auf Kosten der bestehenden Kirche festzu⸗ stellen und den Beduͤrfnissen und Wuͤnschen des Volkes von England nicht auf eine Weise zu entsprechen, welche die Einheit des Reiches stoͤren und zersplittern koͤnnte. In diesem Geiste werde ich mich fortwaͤhrend jedem Vorschlage wegen Einfuͤhrung eines waͤhlbaren Oberhauses oder der freiwilligen Besteuerung zu religioͤsen Zwecken widersetzen muͤssen. Auf noch einen Gegenstand muß ich besonders hindeuten, da er bis⸗ her nur wenig im Parlamente vorgekommen, naͤmlich die Aus⸗ dehnung des oͤffentlichen Unterrichts. Der Staat hat in dieser Besishnncs eine Pflicht ersten Ranges zu erfuͤllen. Es war der wohlwollende Wunsch Georg's 1¼, daß jedes Kind in seinen Staaten die Bibel zu lesen im Stande seyn moͤchte. Moͤge seine erlauchte Nachfolgerin diesen Wunsch erfuͤllt sehen! Moͤge die Verbreitung der Bildung, die Befoͤrderung der Religion und der Moral, und das erhoͤhte Gluͤck des Volkes die jetzige Regierung glorreicher machen, als der Sieg im Felde alle fruͤ⸗ heren, und der Friede sich eines eben so herrlichen Triumphs ruͤh⸗ men koͤnnen, wie der Krieg.“

Die Times liefert einen Brief von Sir Francis Burdett, worin dieser von den Waͤhlern von Westminster Abschied nimmt, indem er als Parlaments⸗Kandidat nicht wieder auftreten will.

Ein Theil der Waͤhler in Westminster hat sich versammelt und beschlossen, bei der naͤchsten Parlaments⸗Wahl den General Evans und den Herrn Leader zu waͤhlen. General Evans, der in der Versammlung erschien, mußte die Versicherung geben, daß, wenn er wieder gewaͤhlt wuͤrde, er England nicht abermals verlassen wolle.

Die Morning Post prophezeit den Radikalen einen sehr traurigen Erfolg bei den bevorstehenden Wahlen. „Organische Veraͤnderungen“, sagt dieses Blatt, „kommen aus der Mode. Die geheime Abstimmung erregt uns Lachen, und das freiwil⸗ lige Prinzip in Religionssachen bringt uns zum Gaͤhnen; es wird nicht nach dreijaͤhrigen Parlamenten, nicht nach allgemei⸗ nem Stimmrecht geschrieen. Der Republikanismus versteckt sich wohlweislich, und die Reform wird von Tage zu Tage gemaͤßigter. Die bevorstehende Niederlage der Radi⸗ kalen ist ohne Zweifel in hohem Grade dem wiedererwachten Gefuͤhl des Landes zuzuschreiben, welches den Englaͤndern uͤber die unsinnigen Plaͤne der modernen Philosophen die Augen geoͤff⸗ net und sie daruͤber aufgeklaͤrt hat, wie laͤcherlich und abgeschmackt, betruͤgerisch und dbe dieselben sind. Viel aber hat auch das Benehmen der Radikalen selbst dazu beigetragen, die Grund⸗ saͤtze, zu denen sie sich bekennen, in Verruf zu bringen. Die Radikalen im Unterhaufe haben sich waͤhrend dieser ganzen Ses⸗ sion an intellektueller Faͤhigkeit sowohl als an numerischer Staͤrke den Whigs unendlich uͤberlegen gezeigt; sie ließen keine Gele⸗ genheit voruͤbergehen, diese Superioritaͤt geltend zu machen, sey es in den Blaͤttern einer Zeitschrift oder in den Spalten eines Tagesblattes; und dennoch haben sie die Session voruͤbergehen lassen, ohne auf das Anspruch zu machen, was sie mit bestem Fug in Anspruch nehmen koͤnnten, auf eine sichtbare Theil⸗ nahme an den Conseils, deren Berathungen sie in der That lange Zeit geleitet und beaufsichtigt haben. Die Radikalen er⸗ oͤffneten die Session damit, daß sie den Ministern mit fast wuͤ⸗ thender Feindseligkeit begegneten. Sie wollten aus allen con⸗ stitutionnellen Fragen offene Fragen gemacht, sie wollten den Kanzler der Schatzkammer entlassen, sie wollten un⸗ sere Einmischung in den Spanischen Buͤrgerzwist aufgege⸗ ben haben, oder wehe dem Kabinet. Tage, Wochen, Monate vergingen, aber es kam zu nichts, was jenen vorangeschickten Trompetenstoͤßen entsprochen haͤtte. Lord Melbourne schuͤttelte den Kopf zu den offenen Fragen, Herr Spring Rice 1 fort, zu addiren und zu subtrahiren, Lord Palmerston schickte sich an, seine schnoͤden Eingriffe in Spaniens Freiheiten und Englands Interessen zu wiederholen, und die Radikalen waren zufrieden. Die Folge davon ist, daß das Land jetzt die Radikalen eben so verachtet wie die Minister. Es sieht, daß es bei ihnen heißt: Viel Laͤrmen um nichts! daß sie inkon⸗ sequent und unredlich sind, viel versprechen und nichts leisten, sich fester Grundsaͤtze ruͤhmen und doch tagtaͤglich diese Grund⸗ saͤtze aus factioͤsen Antrieben fahren lassen, daß sie von der Po⸗ litik des Ministeriums himmelweit abzuweichen betheuern und sich doch taͤglich mit sklavischer Dienstfertigkeit unter die Peitsche der Unter⸗Agenten dieses Ministeriums fuͤgen. Die Radikalen wuͤrden zwar, das hoffen und glauben wir, die Britische Ver⸗ fassung niemals haben zerstoͤren koͤnnen; aber sie haͤtten scch durch ein unabhaͤngiges Benehmen wohl einen achtbaren Na⸗ men und eine achtunggebietende Stellung zu erwerben ver⸗ mocht. Was sind jedoch nun die Grote's und Warburton's, die Roebuck's und Molesworth's in den Augen des Volks? Nichts als die demuͤthigen Diener Herrn Edward Stan⸗ ley's und Herrn Fox Maule's. Wenn sie nicht von Lord John Russell ganz bestimmte Versprechungen erhal⸗ ten, so werden sie bei den Wahlen eine jaͤmmerliche Rolle spielen. Aber sie koͤnnen darauf rechnen, daß sie

Belgten. ABruüfsel, 2. ul.

jenem beredten Manne nichts Bestimmtes abpressen werden Er fuͤrchtet weder die Opposition des Herrn Elphinstone, noe den Zorn des Herrn Buller. Die Patrioten werden murren wie sie schon oft gethan, aber sie werden folgen, wie sie gefolgt haben.“ Nach dem Schluß dieses Artikels zu urthei len, scheint derselbe mehr darauf abzuzielen, die Radikalen ge gen das Ministerium aufzureizen und eine Spaltung in den ministeriellen Reihen hervorzubringen, als das Volk vom Na dikalismus zu bekehren.

Gestern Nachmittag ist die erste Reise auf der Eisenba von London nach Birmingham gemacht worden, mit einer e komotiven Dampf⸗Maschine und einem Zuge Wagen, welche vof Easton⸗Square abgingen und sich bis Boxmoor, unfern Heng Hempstead, eine Entfernung von 25 Meilen, begaben. 8—. Zug setzte sich zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags in Bewegung und da eine Pruͤfung der Wagen und eine Art von Iye⸗, tionstour von Seiten der Direktoren beabsichtigt war, so wm. die Dampf⸗Maschine auf der Landstraße von London nicht großer Schnelligkeit forcirt. Der Tunnel unter Pri rose⸗Hill, der drei Viertel Meilen lang ist, wunf bei der Hinfahrt aus London in einer Minute w. 50 Sekunden, aber bei der Ruͤckkehr in 1 ½ Minuten passt Dem verstorbenen Herrn Rennie, der vielleicht der eminentg Ingenieur seiner Zeit war, wollte es bekanntlich in Folge ie angetroffenen Schwierigkeiten nicht gelingen, einen Tunnel due Highgate-Hill zu brechen, und man kann sich daher eine Ie machen von den seitdem in der Wissenschaft gemachten Fomn⸗ schritten und von dem Genie und den Huͤlfsquellen des Hern Robert Stephenson, des Ingenieurs dieser Eisenbahn, der m⸗ denselben Schwierigkeiten auf Primrose⸗Hill zu kaͤmpfen hat Der Zug hielt hin und zuruͤck in Watford an und blieb ein halbe Stunde in Boxmoor. Bei der Ruͤckkehr legte der z8 einen betraͤchtlichen Theil der Eisenbahn⸗Linie, 30 Engliste Meilen in der Stunde zuruͤck, so daß wenig mehr als l Stunde erforderlich seyn wird, zum nach Watford zu gelange,

Nach den letzten hier eingegangenen Buenos⸗Ayret Zeitungen bis zum 9. April war der General Lopez, Geol verneur der Provinz Santa Féë, mit seiner Familie am 5. Ayn. nach Santa⸗Fé abgegangen. Die Regierung hatte die Wass der Senores Simon Mier und Ezequiel Realdasna zu M. gliedern des Comite's fuͤr den oͤffentlichen Kredit genehmige Die Gaceta Mercantil vom 25. Maͤrz enthaͤlt das Urthel des Spezial⸗Tribunals hinsichtlich des Bankerotts des Hausc Gebruͤder Sebastian Lezica. Dasselbe ist vom 8. Maͤrz datze und besagt, daß, da aus gehoͤriger Untersuchung hervorgehe daß Friedrich Hornung, der die falschen Wechsel gemacht, diez nicht gethan, um sich selbst zu bereichern, sondern nur um den Kredit seines Hauses aufrecht zu erhalten, welches seit einzger Zeit insolvent gewesen, dieser Angeklagte mit der vollen Cnafe des Gesetzes zu verschonen und nur zu zehnjaͤhriger Einkae⸗ rung und, nach deren Abbuͤßung, zu lebenslaͤnglicher Verban⸗ nung zu verurtheilen sey.

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Aus dem Haag, 2. Juli. Am 27sten und 30sten v. M hielten Se. Maj. der Koͤnig große Heerschau uͤber die im Lagah von Reyen in der Naͤhe von Breda versammelten Truppe Der Koͤnig wurde dabei von dem Prinzen Feldmarschall um dessen beiden aͤltesten Soͤhnen, so wie von dem Großfuͤrste Michael von Rußland begleitet. Die Truppen empfingen Ee

Kaj. mit lebhaftem Zujauchzen. Nach Beendigung der Revu kehrten die hohen Herrschaften nach Tilburg zuxuͤck.

Der Koͤnig ist gestern Abend unf Paris abgereist. In wenigen Tagen werden Se. Majestit, se wie die Koͤnigin und der Kronprinz, hier wieder zuruͤckerwatte

Schweden und Norwegen.

Christiania, 26. Juni. Der aus Stockholm zurͤche kommene Staatsrath Holst hat die Leitung des Departement fuͤr Kirchen⸗ und Universitaͤtswesen und der Staatsrath Arnza die Leitung des Justiz⸗- und Polizei⸗Departements uͤbernomma Der Staatsrath Sibbern ist nach Stockholm abgereist, ume die Norwegische Staatsraths⸗Abtheilung einzutreten.

Die Auswanderungen aus Norwegen nach Amerika daum noch fort, ungeachtet der abschreckenden Beispiele, welche imge neuerlich von Gothenburg in der aͤußersten Armuth zutthen kehrte Auswanderer⸗Familien darbieten. Besonders greif üt Auswanderungslust im suͤdlichen Bergenhuus⸗Amte um sich.

Daͤnemark.

Kopenhagen, 23. Juni. Am 2lsten d. M. haben we Subscribenten des Thorwaldsenschen Museums eine Generul Versammlung gehalten, und 15 Repraͤsentanten erwaͤhlt, wel im Verein mit Thorwaldsen selbst die ferner erforderlichen C. schluͤsse uͤber die Verwendung der bisher gesammelten Kapitale u. s. w. fassen werden. 8 Ihre Hoheiten der Prinz Christian von Daͤnema

8 C

und Gemahlin sind von Ihrer Reise nach Fuͤhnen zuruͤckgeke 6 Deutschland. 1 Heannover, 4. Juli. Se. Maj. der Koͤnig geruhtn gestern auch einer Deputation der Stadt Muͤnden Audienz gewaͤhren, deren Mitglieder durch eine hoͤchst huldvolle Ag nahme sich begluͤckt fanden.

Die beiden Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen von Prah ßen gehoͤrenden Gemaͤlde: Bendemann's „Jeremias“ und 9 sing's „Hussiten⸗Predigt“, die bekanntlich eine Zierde der Ber liner und neuerlich auch der Pariser Kunst⸗Ausstellung warcn sind auf dem Ruͤcktransporte von der Franzoͤsischen Haupcsi

ier eingetroffen und werden mit huldvoller Erlaubniß des he

7. Besitzers, so wie auf Veranstaltung des Hannoversche Kunst⸗Vereins, acht Tage lang im hiesigen Boͤrsen⸗Saale al gestellt seyn.

Schleiz, 4. Juli. tiefste niedergebeugt. Gegen Mittag brach in einem Hause obern Theile des Marktes Feuer aus, welches bei sta dem Nordwestwinde sich mit aͤußerster Schnelligkeit

lirten Lage, wurde von dem Feuer ergriffen, un

Rathhaus, die Schul⸗, Pfarr⸗ und andere Kommuna und an 240 Buͤrgerhaͤuser, deren groͤßere Zahl nicht a ist, in Asche gelegt worden. vehte c.

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tung Sr. Durchlaucht des regierenden Fuͤrsten, saͤmmt

Seit gestern sind die Bewa ner hiesiger Stadt durch ein trauriges Verhaͤngniß 19 1 rkwehen um delr

ganzen Markt und weit in der Stadt verbreitete. Selbst 9

stli . iner d ganz schoͤne fuͤrstliche Residenzschloß, trotz seiner hohen und djesem

sind die uͤbrigen herrschaftlichen Gebaͤude, die Sradtkirchez an

ssekurirn sten dur Nur den angestrengtesten, Rer

goe⸗ n vrzfti esruͤtzten herbeigekommene Nachbarn kraͤftig unterstotz 4 rbeiten, bei welchen, unter persoͤnlicher aufopfeindene

oͤrden mit dem Militair die eifrigste Thaͤtigkeit bewiesen, war die endliche Bewaͤltigun der zu vanes . Die Ueberraschung in den Wirkungen der reißenden Flamme war so ploͤtzlich, und die Gefahr duͤrch die schlechte Bauart so dro⸗ hend, daß die Bewohner der in Brand gerathenen Haͤuser nur wenige Effekten retten konnten. Leider kamen einige Personen in den bronnenden Gebaͤuden um und mehrere von den Huͤlfe⸗ sistenden erlitten starke Beschaͤdigungen. Ungefaͤhr 500 Fami⸗ jon sind durch diese Feuersbrunst des Obdachs beraubt, und biel darunter beklagen den Verlust ihrer ganzen Habe. 1

Muͤnchen, 2. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤnig ist gestern nach Abhaltung einer Hirschjagd bei Ismaning, 8 E shlosse Berg am Starenberger See abgegangen, um daselbst inige Zeit zu verweilen. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin und die Fönigl. Kinder befinden sich zu Nymphenburg.

Der Herzog Max von Leuchtenberg wird morgen nach ems abreisen, um daselbst seinen Schwager, den Kronprinzen on Schweden, zu besuchen und hierher zu begleiten. Der Fronprinz Oscar wird sich auf dieser Reise, wie man ver⸗ nimmt, auch nach Hechingen begeben, um daselbst die Schwe⸗ fer seiner Gemahlin, die Erbprinzessin Eugenie von Hohenzol⸗ lern⸗Hechingen, zu sehen. Man glaubt, er werde gegen den Asten hier eintreffen.

Se. Durchlaucht der Herzog von Nassau traf am 27. Juni in Kissingen ein, wo Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen sich schon fruͤher befand. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Weimar wurde stuͤndlich, und Se. Koͤnigl. 294¼ der Kronprinz von Preußen in diesen Tagen erwartet

ie Zahl der Kurgaͤste betrug schon uͤber 500.

Oesterneich.

Wien, 1. Juli. Ihre Majestaͤten der Kaiser und di Kaiserin haben heute Vormittag dier Reise uͤber danse Cch naes und Hof⸗Gastein nach Ischl angetreten. Das erste Nacht⸗ suartier wird heute in Amstetten, morgen zu Linz genommen in welcher Hauptstadt Ihre Majestaͤten vom 3. bis zum 6. guli verweilen. Am 7ten wird die Reise bis Voͤklabruck, am sten bis Salzburg fortgesetzt; den 9., 10. und II. Juli Auf⸗ inthalt in Salzburg; den 12. und 13. Juli Reise nach Hof⸗ Gastein; den 14. und 15. Juli Aufenthalt daselbst; den 16. EE121* 0c Sahenes, wo Ihre Majestaͤten um 18. Juli verweilen und am folgende e die Rei Fehandeten 9 folgenden Tage die Reise nach

Berichten aus Herrmannstadt zufolge, hat der Sie üͤr⸗ jische Landtag die Kandidaten⸗Wahl fus Lahan. en S.e seren Besetzung dem Landtag das Recht des 2 orschlages zu⸗ seht, beendigt und sich hierauf bis zur Nuͤckkunft der Allerhoͤch⸗ in Ernennungen vertagt. Saͤmmtliche Vorschlaͤge athmen die gißte Maͤßigkeit und es ist sonach kein Zweifel, daß die Ver⸗

ziung des Landes demnaͤchst foͤrmlich verfassungsmaͤßig con⸗

simnet seyn wird. 8

Schweiz.

Zuͤrich, 30. Juni. Der große Rath hat am 28sten und *9. Juni mit großer Mehrheit dem Prinzip der Repraͤsentation nach der Kopfzahl gehuldigt, wonach der Stadt bächc hi-6 1 Wahlen in den gr. Rath zustehen. Ge⸗

* auf die Tagsatzung wurden die HH. Buͤrgermeister Hir nod RR. Hegetschweiler.

Basel, 1. Juli. Gestern in großes Floß von 34 Staäͤmmen mit 8 Personen, von Lau⸗ inburg herkommend, den Rhein hinunter. Die Schiffleute bie es heißt, unter sich uneinig, unter welchem Jochbogen sie zucchfahren wollten, gaben dem Floß eine schiefe Richtung, so dasselbe an eines der steinernen Joche anfuhr und zertruͤm⸗ nertt. Der vordere Floͤtzer, welcher sich an einem Balken fest⸗ hielt, so wie die beiden andern Floͤtzer, welche sich an das Joch inkaammerten, wußten sich zu retten. Eine Frau und ein Knabe worden in Kaͤhnen eingeholt und noch lebend ans Land ge⸗ bracht. Eine andre Frau, die Mutter des Knaben, wurde zwi⸗ hhen ben Balken des Flosses zerquetscht, die Schwester derjeni⸗ velche gerettet wurde, so wie ein Commis des Hauses ageois und Comp. in Huͤningen, welchem das Holz gehoͤrte manken. Der Eifer unserer, nicht sehr zahlreichen Schiffleute ti diesem traurigen Vorfall verdient alles Lob.

„Genf, 24. Juni. Nicht bloß das reiche Britanien, Frank⸗ 5 und Rußland unternehmen Erdumseglungen mit 1er. steftichem Zwecke, sondern auch das kleine kontinentale, von enen Meer umflossene Genf. Das Haus Grenut und Comp. 1 bedeutende Geschaͤfte mit seinen zum Wallfischfang nach 4 Pnnd⸗Moeden gehenden Schiffen, und da es diesen Fahr⸗ hench fuͤr Genf wissenschaftlichen Nutzen geben will, so hat hebe hlossen, seinen groͤßten Wallfischfahrer eine Reise um die hes und die fuͤr Ethnographie, Zoologie und Botanik h e Laͤnder, Kuͤsten und Inseln fuͤr laͤngere und kuͤrzere ssishen zu lassen. Zu diesem Zweck erbietet es sich, einen er aturforscher ganz kostenfrei diese Reise machen zu las⸗ 8 ihm keine andere Bedingung aufzulegen, als seine saunmlungen bei der Zuruͤckkunft dem hiesigen naturhistorischen alcg a8 zu uͤbergeben, das der Baron v. Grenut schon mehr⸗ . Pdis edelste und großmuͤthigste Weise bedacht hat. Zu T. 5wec wird der Capitain des Schiffes naͤchstens nach nojaen unecn, um sich daselbst mit den Gelehrten und Natur⸗ gen üͤber die bassendste Fahrt zu besprechen. 8 1 8 Ii KFlien. 8 ene Ueca, 26. Juni. (Allg. Ztg.) JJ. K. at. Marimilian von Sachsen, jig. gedchas 1 heer, die Prinzessin Amalie, welche auch waͤhrend Ihres 9 :99 in Italien die Deutsche Buͤhne mit den Werken s duße bereichert hat, werden am 30sten d. von Florenz eßora⸗ und Bayern nach Dresden zuruͤckkehren. Die Frau Nerzogin Wittwe befindet sich nach einer langen und schwe⸗ Gässhrit fast vollkommen hergestellt. Die Florentiner dn Johannistage waren auch dies Jahr aͤußerst brillant. hne Lucchesisch e Seestadt Viareggio scheint sich seit eini⸗ * n zum ersten Seebade Italiens erheben zu wollen. Jeden hers 1 sie zahlreicher besucht, von allen Nationen, be⸗ öternon den hoͤ ern Italiaͤnischen Familien. Unter den vie⸗ 8— en in diesem Jahre befindet sich der Fuͤrst Felix von

Mittag ½¼ nach 12 Uhr sabr

war e * 4 : . be Pahenberg und die Peinzesin Mathilde, seine Schwester.

z Wasa wird aus Wien erwarte

CF vird aus erwartet. Die Baͤder vorn

ve cbekanntlich die 1e üen und schoͤnsten von Italien

sͤenwanete hen auch in diesem Jahre sehr lebhaft zu werden

n. ’] bereits uͤber 50 Englische Familien eingetrof⸗ L. e 2 * *

zortigen Casino's beiträgt. sehr viel zur Verschoͤnerung

Königliche Verordnung,

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Madrid, 24. Juni. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt eine

liche wodurch alle Militair⸗Personen, die EFhttönn. 58 dem Amnestie⸗Dekret aufgezaͤhlten Hneh, de⸗ shuldis gemacht haben, in die Amnestie mit eingeschlossen ito 9 heutige Hof⸗Zeitung promulgirt auch die neue Consti⸗

In der Sitzung der Cortes am 22. Juni entwickelte

Aniceto Alvaro einen von den ö der deer taͤr unterzeichneten Antrag, worin die Cortes aufgefordert wer⸗ den, zu erklaͤren, daß es nothwendig sey, das gegenwaͤrtige System der Kriegfuͤhrung zu aͤndern. Der Redner entwarf ein sehr duͤsteres Bild von der jetzigen Lage Spaniens. „Taͤu⸗ schen wir uns nicht“, sagte er, „unser groͤßter Feind und der beste Verbuͤndete des Don Carlos ist die Veelangeruns des Buͤr⸗ gerkrieges. Don Carlos unterhaͤlt diplomatische Verbindungen mit dem Auslande, und wenn er von demselben nicht unterstuͤtzt worden waͤre, so existirte er vielleicht nicht mehr. Don Carlos I eine Expedition unternommen, er hat betraͤchtliche Streit⸗ raͤfte in dem Lande zuruͤckgelassen, welches er verließ, und nach den neuesten Nachrichten ist es seine Absicht, sich der Haupt⸗ stadt zu bemaͤchtigen. Es stehen ihm hierbei nicht nur zahl⸗ reiche Streitkraͤfte zu Gebote, sondern er rechnet ewiß auch auf Huͤlfsquellen, die wir nicht kennen. Die Novin;en sind in einer kritischen Lage. In Valencia und Catalonien greifen die Insurgenten die Hauptorte an, waͤhrend sie dort nur acht Bataillone und 500 ferde Welche Maßregeln hat die Regierung ergriffen, um diese Gefahr zu beschwoͤren? Ist es moͤglich, daß es einer Regie⸗ rung, welche die ganze Nation fuͤr sich und uͤber so große Huͤlfs⸗ mittel zu gebieten hat, an den Mitteln fehlt, um dem Buͤrger⸗ kriege ein Ende zu machen? Einerseits erfreuen sich die Ver⸗ schwoͤrer einer Ungestraftheit, die einer Beschuͤtzung gleichkommt, und in den Reihen des Don Carlos sieht man viele Personen, die dem Schwerte des Gesetzes entgangen sind; andererseits hat die Regierung sich von Anfang an gegen die Liberalen erklaͤrt, sie mißtraut ihnen und legt ihnen anarchische Entwuͤrfe bei. Die Regierung hat weder den Enthusiasmus des Volkes, noch den Eifer der National⸗Garde zu erregen gewußt. Ich behaupte daher, daß das Vaterland sich in einer großen Gefahr befindet und daß das System der Regierung eine Wiederholung der Scenen von 1823 herbeifuͤhren wird. (Lautes Murren.) Ich spreche hier meine Ansicht aus; ich kann mich taͤuschen, aber ich fordere Jeden auf, wer es auch sey, zu beweisen, daß er fuͤr die Sache der Freiheit mehr gethan habe, als ich. Ich bin genoͤthigt gewesen, mein Vaterland zu verlassen und ich fuͤrchte ich werde dies abermals thun muͤssen. Ich wuͤnsche, daß meine Besorgnisse uͤbertrieben seyn moͤgen, allein ich habe doch das Recht, meine Ansicht auszusprechen. An Huͤlfsmitteln fehlt es keinesweges, man muß sie nur zu benutzen wissen. Die Nation hat schon so große Opfer gebracht, und wird energische Bestre⸗ bungen der Regierung gewiß auch ferner unterstuͤtzen. Es wird der Regierung nicht an Maͤnnern zur Vertheidigung der Frei⸗ heit G ich frage hiermit, ob nicht 12 Millionen Sol⸗ daten hinreichend sind, die Insurgenten, welche das Land ver⸗ wuͤsten, zu vernichten? Aber nicht nur die Insurgenten, sondern auch ihre Anhaͤnger unter den Angestellten muͤssen vernichtet werden. Es ist Zeit, meine Herren, daß die Feinde der libe⸗ ralen Sache fernerhin nicht mehr auf Ungestraftheit zu rechnen haben, sondern mit der ganzen Strenge der Gesetze bestraft werden. Es ist ferner noͤthig, daß die Regierung den Liberalen einen ausgedehnteren Schutz verleihe und endlich, daß das ganze Volk sich in Masse erhebe. Was das Ministerium betrifft, so glaube ich, daß es, eben so eifrig wie ich, das Vaterland zu ret⸗ ten wuͤnscht; seine Ehre, sein Ruhm, sein Ehrgeiz sind dabei interessirt. Sollte es jedoch glauben, daß es ihm an dem noͤ⸗ thigen Talent und der noͤthigen Festigkeit fehle, um das Staats⸗ schiff unter den jetzigen schwierigen Umstaͤnden zu lenken, so ist es seine Pflicht, das Steuer geschickteren Haͤnden zu uͤberlas⸗ sen.“ Als es nach dieser Rede zur Abstimmung kam, entschie⸗ den die Cortes mit 91 gegen 48 Stimmen, daß der Antrag des Herrn Alvaro nicht in Erwaͤgun zu ziehen sey.

Ueber den (bereits erwaͤhnten) Naͤrdaͤnfalt auf Herrn Lla⸗ nos, Redacteur des Journals „el Porvenir“, erfaͤhrt man jetzt Folgendes: „Herr Llanos erhielt vor einigen Tagen eine Auf⸗ forderung, sich zu dem Herzog de la Roca, Befehlshaber eines Bataillons der National⸗Garde, zu begeben. Er verließ allein und unbewaffnet sein Haus, und wurde in geringer Entfernung von demselben von mehreren Personen an egriffen, die ihn be⸗ schuldigten, er habe contrerevolutionaire Artikel in sein Blatt aufgenommen. Er vertheidigte sich, so gut er konnte, mit sei⸗ nem Stocke, erhielt aber doch mehrere Wunden, woran er an solgenden Tage starb. Deas Sco meldet aus Lerida, daß Tristany gedroht einen Jeden, der die Karlistischen mit Ledeahe gge dem Tode zu ben: dagegen soll Don

wlos n Preis von 25,000 Reale Jnfügees öG ¹ Kealen auf den Kopf jenes

Briefen aus Barcelona vom Lbsten zufolge, ist die ga Bevoͤlkerung laͤngs der Kuͤste von ben becznf eest e,g 888 erhebt sich in Masse, um jeden Punkt zu vertheidigen, der von dem Feinde bedroht werden koͤnnte. Die Armee des Baron von Meer ist durch 4000 Mann aus Navarra verstaͤrkt worden 131313“ b in einer Proclamation die

1 arcelona aufgeforder pi e die A Anznsbee . sgef 18 Charpie fun die Armee

Konstantinopel, 14. Juni. (Allg. Ztg.) Man wei jetzt, daß Herr Bell mit seiner neuen nach weis kessien gluͤcklicher als das erstemal war. Er soll seine Ladung in Sicherheit gebracht haben, und sich selbst auf Tscherkessischem Boden befinden. Ein hiesiges Englisches Haus will Briefe von ihm erhalten haben, worin er Bestellungen in Baumwollenwaa⸗ ren macht, wovon er sich einen bedeutenden Absatz bei den Tscherkessen verspricht. Man will auch wissen, daß ein Gefecht zwischen den Russischen Truppen und jenen Voͤlkerstaͤmmen statt⸗ gefunden habe, ist aber in Ungewißheit, zu wessen Vortheil es ausgefallen sch Die ganze Angabe bedarf wohl erst der Be⸗ staͤtigung. eberhaupt ist man hier sehr schlecht uͤber Alles unterrichtet, was an den Kuͤsten des chwarzen Meeres sich zutraͤgt, und erfaͤhrt nur zufaͤllig oder vom Hoͤrensagen etwas Eiin Courier ist nach London abgegangen, um Reschid Bey herzuberufen. Der Sultan ist, wie es heißt, sehr niedergeschla⸗ Fn. und unzufrieden mit seinen Ministern wegen der letzten erschwoͤrung, die sie ganz ignorirt haben sollen, und die nur

durch einen gluͤcklichen Zufall entdeckt worden sey. M. Uckl. y. kan leug⸗ net zwar, daß eine Verschwoͤrung stattgefunden habe; jedoch

ee 2 e die taͤglich im Kanal herabgetrie⸗

b erden, zu laut dafuͤr, indem sie zeigen, daß Hinri

im Srülen vorgenommen ’¹ a Bege, duß hich har

nur Pertew Pascha in Ungnade gefallen sey, sondern daß au

868:8 Schwiegersohn des Großherrn, seine Gunst 22. ren habe.

Ein anderer Korrespondent berichtet aus Konstan⸗ tinopel vom 14. Juni: Folge der letzten Verschwoͤrung gegen das Leben des Sultans stattgefunden; man hat schon gegen 30 Leichen unweit der Se⸗ railsspitze auf dem Meere schwimmen Sges schwornen, welche die Hauptanstifter des 2e gefluͤchtet, und sich nach einem Franzoͤsischen 8 ch Franzoͤsischen Hafen begeben viel Getraide nach der Afrikanischen Die Aufmerksamkeit der Pforte in Anspruch; man ist hier allgemein der Meinung, und Viele behaupten es mit Zuversicht, daß der Koͤnig der Franzosen Algier aufgeben, und die Pforte in ihre alten Rechte daselbst wieder treten werde. den freundschaftlichsten Beziehungen zu Frankreich; delt den Franzoͤsischen mit großer Auszeichnung. Admiral Roussin wird seinem Posten hier zuruͤckerwartet.²)

Berlin, berichtet: tags⸗Morgen, stroͤnten die Bewohner Suhls und der um⸗ liegenden Gegend in freudiger Bewegung nach dem Graͤnz⸗

bearbeitet, See henneh 8 seeen. vervollständigt worden. as neue Post⸗Handbuch enthält außer eine 8 8⸗ aler Ecchwespohaa hält auß r Uebersichts⸗Karte Verbindungen in Deutschland ꝛc.: 1) Eine tabellarische Uebersicht der von Berlin abgehenden und da⸗

8 3 8

worden sind. Man sagt, daß nicht

„Mehrere Hinrichtungen haben in

Zwei der Ver⸗ 1 istifter omplotts waren, sind Man glaubt, daß sie sich auf ein Kauffahrteischiff ie Getraidepreise sind hier sehr im Fallen, obgleich ani uͤste ausgefuͤhrt wird. Angelegenheiten Algiers nehmen ununterbrochen die

Die Pforte steht in sie behan⸗ Marquis d'Eyragues,

Geschaͤftstraͤger, aͤchstens auf

Aus Suhl wird unterm 3ten d. M. an einem uͤberaus freundlichen Sonn⸗

Butt. „Gestern,

orte Bennshausen, um Ihre Koͤnigl. Hoheiten den Kronprinzen und die Kronprinzessin G S69⸗ Kissingen zum erstenmale in gruͤßen. der Gotha⸗Preußischen Graͤnze die Erlaubniß erhalten hatte, die hohen Reisenden mit den Ober⸗Foͤrstern des Reviers beglei⸗ ten zu duͤrfen, auch die hier aufgestellte uniformirte Schuͤtzen⸗ Compagnie von Suhl Ihren Koͤnigl.

ei 1e Durchreise nach dem ennebergs Thaͤlern zu be⸗ Nachdem der Forstmeister des Schleusinger Kreises an

Hoheiten auf seidenen

Kissen zwei Gedichte uͤberreicht hatte, ging die Fahrt bis Benns⸗ hausen, wo das Ferlauchte Fuͤrstenpaar unter einer unweit des 1. errichteten Ehrenpforte von den zahlreich versam⸗ melten lautesten Jubel der Landrath des Schleusinger Kreises, sammt den 2 2 2 . 2 1 2

Militair⸗, Justiz⸗ und Post⸗Beamten, und einer Deputation der Gewehr⸗Fabrik in Suhl einerseits, so wie der Superintendent der Dioͤcese mit den gungen unerschuͤtterlicher

Bewohnern des Suhler Amts⸗Bezirks mit dem bewillkommt wurde. Hier war es auch,

chul⸗Beamten andererseits, die Huldi⸗ Treue und Anhaͤnglichkeit darbrach⸗

Von festlich gekleideten Toͤchtern des Ortes wurde der

Kronprinzessin fuͤr Hoͤchstderen Gemahl ein Lorbeerkranz unter Anstimmung eines Festgesanges uͤberreicht. den nahmen diese Beweise der auf das huldreichste auf und unterhielten sich mit freundli

sender Anmuth mit den Umstehenden, indem Sie zugleich Ihr Wohlgefallen uͤber unsere schoͤne Gebirgsgegend zu erkennen ga⸗ ben. Unter den Segenswuͤnschen der freudetrunkenen Menge setzte demnaͤchst das gleichfalls festlich geschmuͤckten Dorfschaften unseres Kreises fort.“

eisen⸗

Die hohen cher Wuͤrde und herablas⸗

hohe Paar die Reise durch die uͤbrigen

Bekanntmachung.

8

Jahr 1837 ist ein neues Post⸗Handbue ür Berlin 1 bedeutend erweitert und, vr ncne desans, hr Post.

der bedeutendsten Diligence⸗ und Fahrpost⸗

selbst ankommenden Posten, nach den Tagen des Ab 19 1Sö seecne⸗ ie von Berlin abgehenden und daselbst ankommenden Po nach den Coursen beschrieben. en. Speditions⸗ und Porto⸗Tabelle, aus welcher die Spedition und 15 . hn Se nach g. Preußischen Post⸗Anstal⸗ un ädten, so wie nach den bedeutendsten aus Sten. 15 sind. 1 ine Tabelle über den Abgang und die Ankunft der Korrespon⸗ denz zwischen Berlin und den bedeuten O de⸗ ut haacane. endsten Orten des In⸗ und ie Preußischen Schnellpost⸗ und Fahrpost⸗Course, mit Aus⸗ nahme der vorstehend unter 1 erwähnten von Berlin ausgehen⸗ den Course, so wie die bedeutenderen ausländischen Eilwagen⸗, Diligence⸗ und Postwagen⸗Course, mit Angabe des Abganges, der Ankunft und des Personengeldes. Die bedeutenderen Dampfschiffe und Packetboote. Auszug aus dem Regulativ über die Preußische Porto⸗ Die Bestimmungen über Porto⸗Restitutionen bei bedeut Geld⸗ und Packet⸗Sendungen. xs ““ über die Garantie auf den Preußischen Die Bestimmungen in Bezug auf die zur Post zu gebenden und 8 veicben zu Bruce Goft 8b Packete.

. immungen in Bezug auf die Brief⸗, Geld⸗ und Seaedesnne Rach dem Arbslgnde. 8 6 i Nachrichten für Reisende, welche sich der Preußischen post oder Fahrpost bedienen. veFu gc SgsbhE

13) Die Einrichtung der Berliner Stadtpost. een ol, Eee; 1889 Stafetten⸗Beförderung. gebundene Exemplar dieses Buches k illuminirten Uebersichts⸗Karte 1 Rthlr. 5 Sgr. een, ue“ ö 82 Schwetzer. Papier kostet 10 Sgr. i er Verkauf durch den büöhaag. Naas, ch Portier im reise durch alle Preußischen Post⸗An ßischen Pos stalten beziehen.

Auswärtige können Buch und Karte für obige

Inli 1837. Cours⸗Büreau des General⸗Post⸗Amts.

1837.

5. Juli. manTzxad eaame,nn Luftdruck Luftwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung Wätter.

Wolkenzug.... W. Tagesmittel: 337,460%Par.. †.f 12,7 °0 R... + 6,2 0 R.. 63 pEt. W. 8

Meteorologische Beobachtung.

Morgens t Abends

Nach einmali 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. 8 .

Beobachtung.

Quellwärme 7,5 0 R. Flußwärme 14,9 ° R. Bodenwärme 11,8 0 R Ausdünstung 0,096“ Rh. Niederschlag 0,093"„Rh.

337,75 „Par. 337,27“ Par. 337,36“ Par. +.= 8,80 R. +†h 17,1 °R. + 12,2 °R. + 5,8 0 R. + 6,5 °R. +f. 6,7° R. 79 pCt. 44 pCt. 66 pCt. halbheiter. heiter. bezogen. NW. W. W.

Nachtkaͤlte +- 9,0 ° NR. 8